Lmllllcher Zeitung. Nr. 344. PränumcrationSprci«: Im Cumplolr ganzj. fi. ll, halbj. N. 5.5«. Für die ^usteNung in» Hau« halvj.s»! lr. Mit dci Post gan,i. st. 15, halbj. st. 7.5«. Mittwoch, 33. October Insert! onSgcbilhr bissluZeilcn: imal ß<> ll., «m.«"lr., »m.I fl.! fonff pr.Zeile Im. «Ir.,i!m.«fr., 3m. w lr. u. s. w. InlcrtionSficmpcl jedesm. »0 l,. 18«7. Nichtaintlicher Theil. «mbach, 22. October. lieber das am verflossenen Mittwoch in Paris statt' NclMc Conseil, ivelcheu, sämmtliche Minister beiwohnten u>w wclchcin man allgemein eine große Bcdcntnng in ^czug ans dic Tagcsfrage, die Vcsctznng des Kirchen-Naatcs, beilegte, erfährt die „Fr. Eorr." einige interessante Details i Der Kaiser Napoleon stellt sich entschieden ans den Standpunkt der Verträge. Er glaubt, oder er gibt vor zu ylaiibcn, daß der Ecplcmbcr-Vertrag wirtlich den ^wcrk hatte, das weltliche Äcsitzthnm des Papstes bcuimid gegen jede Bedrohung von anßen zn schützen. ^ diesem Sinne allein will er die Ucbcrwachnng der Grenzen des Kirchenstaates der italienischen Regierung anvertraut haben. Die nencstcn Ereignisse haben ge ^'!U, daß die Florentiner Ncgicrnng materiell oder mo< ^usch nicht im Stande war, diese Verbindlichkeit zn ufiillen. Konnte Italien den Vertrag nicht erfüllen, >°. tritt derselbe anßcr Kraft nnd der alte Zustand kehrt Kleber, d. h. Frankreich übernimmt anf's nenc den bewaffneten Schntz der päpstlichen Souvcräuctät. Wollte fallen den Vertrag nicht erfüllen, oder wollte es sich lcht der Rückkehr der französischen Trnppcn widersetzen, >o wäre dies ein cl,5U5 !>< Ili nnd müßte das weitere den Waffen vorbehalten bleiben. DaS italienische Cabinet ^ä'rc daher nntcr Vorhaltung der nnlcngbnrcn Eouni-^uzcn, dcrcn es sich bereits mit den „Eindringlingen" ^>N",,l!i^,,„,'5) schuldig gemacht, alifznfordern, sich sofort l? erklären: ob cö in sich den Willen nnd die Kraft sl'hlc, her Invasion ein Ziel zn setzen nnd jcdc Zufuhr °n Mannschaften nnd Mitteln abzuschneiden. Mit diesem ^aisonncmcnt nnd diesen Schlüssen trat der Kaiser am "'- d. vor den Ministcrrath, Einer der leitcudcn Minister ^ hicr schwanken aber die Angaben, nach den einen ^ cö Herr Rouhcr, nach anderen Herr v. ^avalcttc - -Mach, i,i, Principe mit seinem Souverän einverstanden, brii Vlmsch «us: u,an möge der ics Itlglorl>uctcllhllufcs vom 2l. October. Auf der Ministcrbuuk.- Ihre Excellenzen die Herren Minister Freiherr v. Beckc, Graf Tnasfe, Niller v. Hyc. Präsident Dr. Giötra eröffnet die Sitzuug nm 10 Uhr 10 Min. Das Protokoll der letzten Sitzung wird vorgelesen uud genehmigt. Präsident theilt mit, daß alle vom Abgcorduc-lcuhanse gewählten Mitglieder des Staatsgcrichtichoscs die Wahl angenommen haben, er werde die Viftc nunmehr der h. Regiernng mittheilen. Das Herrenhaus theilt in einer Zuschrift sciuc in der letzten Sitzung betreffs der Steuerbefreiung bei Neu-, Um- nnd Zubauten, dcs Vereins- nnd Versammlungs-rechtes gefaßten Beschlüsse mit. (Das Gesetz betreffend daS Versammluugsrccht, welches vou dem Hcrrcnhanfc abgeändert wnrdc, wird dem Vercinsausschussc zugc-wiescu.) Die eingelaufenen Petitionen wcrdcn dcn betreffen, den Ausschüsse,, zugewiesen. (Darunter befinden sich 45, Petitionen nm Aufhebung dcs Eoiuurdals.) Präsident theilt mit, daß ihm und dem Dr-Mühlfcld folgendes Telegramm anS ^cmbcrg zugekommen fei, welches letzterer als Petition anf den Tisch des Hauses niederlege. Dasselbe lautet: „Meine 14jührigc Tochter Chaje Lca ist mir in das hiesige Vcncdictiucrklostcr entlaufen. Alle Bitten, sie hcranszngcben, vergebens. Wnrde mir das Sprechen nur dnrch Scheidewand gestaltet. Bitte nm Befreiung, allenfalls Erlaubniß, sprechen zu dürfen ohnc Scheide' wand. Bittc dringend. Jonas Freund." Dr. Mühlfcld beantragt, diesc Petition dem Pe titionsausschussc zur schleunigen Berathung nnd Berichterstattung in der nächsten Sitznng zu überweisen. Da cs dcn Anschein habe, als ob die Sache in Gallien methodisch betrieben werde, möge dem Petitions' ansschnß anfgctragcn werde», die Frage in ihrer Allgemeinheit zu erwäge». Der Antrag wird ohnc Debatte fast einstimmig angenommen. ES kommt folgende Interpellation dcr Abgg. Mühlfcld nnd Genossen zur Vorlcsuug. Die Gefertigten stellen an Ihre Excellenzen die Herren Minister dcs Innern, der Justiz und dcs Cultus die Anfrage: „Ist Ehajc Sarah Nadamski bereits aus dem Bc-ncdictincr-Nonnenkloster zu Weinberg entlassen worden, oder wie weit daranf bezügliche Schritte sind eingeleitet nnd geführt worden?" Sc. Excellenz Justizministcr Ritter v. Hyc beantwortet die Interpellation, indem er die eingelaufenen Berichte mittheilt. Präsident theilt mit, daß ihm soeben von Dr. Mühlfcld cin Brief des Nadamski mit dem Erfuchru übergeben worden, denselben als Petition zu behandeln. (Wird dem Pctitionsansschnssc zugewiesen.) Es kommt folgende Interpellation der Abgg. Dr. Sturm und Genossen znr Vcrlcsnng. In der Gemeinde Spmian bei Weißkirchcn in Mähren hat der Pfarrer Elcmcns Dolctschcl einen Äns-r»f an öffentlichen Orten asfichircn lassen, in welchem die Bevölkerung unfgeforderl wird, sich gegen dcn Reichs-rath zn crhcbcn »nd gcgcn die Beschlüsse desselben zu protcstircn. Es handle sich, wie aus dem Aufruft (wel chcr im Originale bcilicgt) hervorgeht, nicht um cin politisches Partcitreibcn, sondern um meutcrischcu Anf-rühr gcgcn dcn NcichSralh. Die Interpellanten stellen daher an den Minister dcs Innern die Frage, ob dcr-sclbc gesonnen sei, energische Maßregeln gcgcn dicse Vorgänge zn ergreifen. Se. Excellenz Minister dcs Innern Graf Taaffe: Die Ncgicrung sei vou diesem Vorgänge in Kenntniß und habe bereits strenge Verfügungen erlassen. Es wnrde Fl'ttilll'kill,. ^lr Siicularfcicr der t. t. ^nldwirthschaft-lzesellschaft in ^aibach. ll. sH . ^erblicken wir die Thätigkeit der l. l. Vaudwirlh-^ slLcscllschnft uach Wiedereintritt der österreichische!, stchc ^ ^''^ "''s ^" ^^ ^)^' hundertjährigen Bc- I^ ^lt dem Jahre 1822 begann die Herausgabe der dc» ^"hschaftlichcn „Annalen," welche periodische Schrift "isse ^ ^" Verbreitung laudwirlhsch^fllichcr Kennt-Vcrln."""' den Mitgliedern der (Gesellschaft hatte. Die ^M> '^ ^'^'^' 2chl'ift war sogcstnltig anf cincn znr z» ^""^ der landwirthschaftlichcn Interessen dcö Landes ^'^cr^m^^^ beschränkt; daß dem also zweifelsohne Lehren" '^^'f»isse nach Verbreitung landwirtschaftlicher Aalend ""^ ^^' 5"l 1«2!i hcransgcgcbenc „Wirlhschafls-schci^,!' und die feit I.^lb in Blasnil's Verlage cr-^Nich ^ >'')>»!llil!« nicht abzuhclfcu vermochten, ist n>i-^'">>!ii, ^ "l^ bcr Hcranögabe der ,>!<»!<>l!>Iil' ,» tcii ^^^" ^uvi<:<,,« (1«43) wnrdc diesem längst gcsühl-dnß dn, '^ abgeholfen. Wir müssen cs constatircn, ^stlNid,?^'^'" ^l'gan in dcn ersten Jahren sciucS ^lch, ^llcckl'chcs anf dem Felde dcrVolts-'lW wn ^ i" wirthschaftlichcr Hinsicht gc-^chlcii ' b"l) können wir cö nus eben so wcuig ^Nen <^. s' sMcrhin dic cincm so nützlichen Wirken spalten der „Äiovicc" ihren Naum zuiu wclt größeren Theile ciucr Partei abgetreten haben, die in ihren fielen fernab von dcm Zwecke, deu ursprünglich dieses "Blatt verfolgte, sich befand. Die Bildnng der Sprache allein — so chrcuwcrlh dics Bcstrcbcn — war denn doch kein Mittel zur Erreichung dcs crstcu Zieles, der rechte Weg war damit verlassen. Wir wollen die Verdienste der „Novice," die sic sich nm dic Vcrbrcitnng landwirtschaftlicher Kemitmfsc crworbcu uicht schmälcrn, doch ist cs zu bcdancr», daß dic ^ogcn der nationalen Strömung dcn wirthschaftlichen Theil dcs Blattes — säst verschlungen haben. Wir lehren zurück in die ersten Jahre der ostcrrci. chischcn Ncstauratiou. Die Gesellschaft fördert den l a^n d< wirthschaftlichen Unterricht, mdem s.e ^tn-dircnden eine Dotation zur Be^ch^ung "on Unterruhts-büchcrn bewilligt; sie acquirirt den P o la n a h of (noch hente Vcrsuchshof); die Vichzncht gemcßt .hre Unt^r. s ütznug, indeu. (!.^;") Znchlstlcre znr Bcm.tznng ans das Vand gegeben wcrdcn. N'achdem man d>c,c Uebung unpraktisch' fand. fchritt ma^, z..r An^schreibung von ,s. o r n v i e h - Pr ä ul icu. . Dlc h:csnr ansge.etz e Do-lation m-. ne,n Tlicrspitale, mit Vorragen nbcr ^'hzucht, Geburtshilfe, Fleischbeschau nnd Behandlung dcr gewöhnlichen Thlerl ran the, en, in. Jahre 1«50 eröffnet wnrdc D.c Doctorcn Blc,-wcis uud Slrupi besorgte,, nncntgcltl.ch den Unterricht und verfaßten auch cin alle Zweige dcr ^hlcrhcütnndc umfasscndes Werk in der Landessprache. Diese Lehranstalt nimnit noch hcntzntagc einen viel größeren Theil dcr Gcscllschaftsmittcl in Anspruch, als im Verhältniß zn den andcrcn bcrücksichligcnswcrlhen Zwcigcn dcr Vandwirthschaft billig ist. Vom Jahre ^ltt bis I84.'l wurden Dienstboten ^Prä mien vertheilt, jedoch seither aufgelassen. Au dcr Morastentsumpfnng bcthciligtc sich dic Gcscllschaft von dcr crslcn Zeit (lft2<;) vis 1^47 in lobenswcrther Weise; wir erinnern an die Mnstcrhöfc E nrol incuhof und Franzcusho f. Nicht minder erfreute sich dic Ob st b an m z u ch t einer gedeihlichen Förderung durch die Gesellschaft. Wir erwähne» dcs pomologischcu Werkes des jetzigen amerikanischen Missionärs Pirc .,!»!>.j!i>.Iii viliü!,.'- das 182<^ erschien nnd Itt-W dic zweite vermehrte Auflage erlebte. Seit 1840 werden Ehrcu ine d a i l l cn an verdiente Obstzüch-tcr vertheilt. Auch wirttc man in dieser Richtung durch Ob sta us stcllungcn , durch Anrcgnng znr Errichtung von Obstba nmsch n lcu nnd gab 1847 eine pomologischc Nomcnclatnr unter dcm Titel .,>>.»'..>»>!>'- heraus. So wcrdcn Vor-träge über Obst- nnd Scidcnzncht, anch Vorträac auf dcm Vcrsuchshofc gehalten. Die Scidcn - uckt dieser hochwichtige landwirtschaftliche Ncbcnerwcrbzwcic,' erfuhr erst 18^l7 vou dcm Vereine cinc cillia.r,,^ belebende Würdigung, indcm nlliäln-si^ "^"'naßcn ^h^' w,rtte znr Verbreitung dcr dicsbezüg^n <^/!>!"' derartigen Vroschürcn crwähncn wir auch 1830 dc .Populäre Anlcitnng zur prakti-icycn ^Handlung dcr Bienenzucht" i" slovc-nischcr Ucbcrsctzuna ^lir:> >> i>k i <> l) <>i » r 6 c. ^« vom Pfarrer Ionle. 1660 ihr auch von dcm betreffenden Vczirksvorstcher mitgetheilt, daß die Staatsanwaltschaft bereits eingeschritten sei. (Bravo, Bravo!) Se. Excellenz Instizminister Ritter v. Hyc: Er habe beizufügen, daß in Folge der in der letzten Sitzung eingebrachten Interpellation Se. Excellenz der Herr Reichskanzler als Chef der obersten Polizeibehörde an allc Ve-zirksvorstchcr in Mähren dic strengste Weisung erlassen, energisch hinzuwirken, um solche Vorfälle hintanzuhalten-Er selbst habe zugleich in seiner Eigenschaft als Instiz» minister sich brieflich au die Bischöfe von Olmütz und Brunn mit dein Ersuchen gewendet, ihren Einfluß geltend zu machen und den Diüccfanclerus von solchen Ausschreitungen, namentlich auf der Kanzel, hintanzuhaltcn. Beide haben sogleich geantwortet und erklärt, daß sie ihrem DiüccsanclcruS in Eircnlarschrcibcn die betreffen-den Wcisuugcn ertheilt haben. Zugleich habe er an sämmtliche Staatsanwaltschaften die Weisung erlassen, gegen jeden derartigen Vorgang mit der ganzen Strenge des Gesetzes vorzugehen. (Bravo.) Es wird znr Tagesordnung geschritten. Dr. Ritter v. Wafer erstattet Bericht für den Petitionsausschuß. Mehrere Gcmeiudeu Krains bitten um Aufhcbuug der über ihre Waldungen verhängten politischen Sequestrationen. Der Ausschuß bcautragt diese Petitionen dcm Fi« nanzministcrinm zur Berücksichtigung zu empfehlen. Abg. P inta r uuterstützt den Antrag, welcher hierauf angenommen wird. Die Wiener Advocaturscoucipienteu bittcu um Frei» gcbuug der Advocatic. Der Ausschuß beantragt diese Petition dcm Justiz-minister zu übermitteln. Dr. Roscr stellt den Antrag, zur Berathung dieser Petition einen eigenen Ausschuß vou 9 aus den Abthciluugcn zn wählenden Mitgliedern niederzusetzen. Dr. Mühlfcld erweitert diesen Autrag dahiu, daß dieser Ausschuß beauftragt werde, die Frage der Frcigebuug und dcr Modalitäten, uutcr welchen diese stattzufinden hat, in Erwägung zn ziehen uud cveu-lnell einen betreffenden Gesetzentwurf zur verfassungsmäßigen Behandlung vorzulegen. Bei der Abstimmung wird der Antrag des Dr. Mühlfcld augcuouliucu. Dic Wahl wird uach dcr Sitzuug vorgenommen werden. Ein Gesuch dcr Gemeinde Ebcrudorf in Kärntcu um Beibehaltung dcr gegenwärtigen Vezirtseinthci» luug wird dcr hohcu Rcgieruug zur Erwägung übcr« mittclt. D a s O c s u ch d c r Gclnci ud c Scuo sctsch i u Kraiu uut Widcrcrrichtuug des früher dort bestandenen Bezirksgerichtes wird dem h. I n st iz m i n i st criu ui zur Bcrücksichtiguu g abgetreten. Dr. Rygcr erstattet für den Kricgsschädcuaus-schnß Bericht übcr eine Rcihc dicsfülligcr Petitionen. (Viccpräsideut Ritter v. Hopfen übernimmt den Vorsitz.) Die Anträge des Ausschusses, dahiu gehcud, die Petitioucu dcu betrcffcudcu Äiiuislcricu zur Amtshandlung zu übergeben, werden ohne Debatte augcuommcn. Nächster Gcgcustaud der Tagesordnung ist der Bericht des confessioncllen Ausschusses übcr dcu Eutwurf ciucs Gcsctzcs, wodurch die Vorschriften des zweiten Hauptstückes dcö a. b. G. V. über das Eherecht für Katholiken wieder hergestellt, die Gerichtsbarkeit in Ehesachen den weltlichen Gerichtsbehörden überwiesen und Bestimmungen über die bedingte Zulässigkcit dcr Ehc-schlicßuug vor weltlichen Behörden erlassen werden. Berichterstatter Dr. Sturm verliest dcu Bericht. (Präsident Dr. Giskra übernimmt wieder den Vorsitz.) Dcr Ausschuß bcautragt: Das h. Abgeordueteuhaus wolle: 1. Deu confessioncllcn Ausschuß crmächtigcu, ein neues Ehcgesctz uutcr Auffassuug der Eheschließung als bürgerlichen Actes und nach dem Grundsätze dcr Unabhängigkeit desselben von kirchlichen Anordnungen zu cutwerfen ; 2. dein beiliegenden Entwurf eines Gesetzes übcr die Wiederherstellung des a. b. O. V. für Katholiken und der weltlichen Ehcgcrichtsbarkcit, dann übcr die bedingte Zulüfsigkcit dcr Eheschlicßuug vor weltlichen Behörden seine Zustimmung ertheilen. Präsident eröffnet dic Generaldebatte. Gegen den Ausschußbcricht sind eiugcschricbcu: Pintar, Greutcr, Dcgara, Audricwicz; für denselben: Bar. Weichs, Hormuzaki, Wascr. (Schluß folgt,) Enthüllung >cs Schwllycnbcrg-Monumcntes. Wien, 21. October. Die Enthüllnng des dcm kaiserlichen Hccrführcr Fcldmarschall Fürsten zn Schwär-zenbcrg gewidmeten Denkmales fand gestern um II Uhr Vorm. mit der solchcu Anlasses würdigen Feier» lichtcit statt. Dcr Schwarzcnbcrg-Platz war durch Mili-tärsftalicr gegen den Andrang geschützt, in dcn Seitengassen waren die ausgerückten Truppen aller Waf-fcugattuugcu postirt. Auf dem Fcstplatzc selbst war <» inoo dcö Denkmales dcr Pavillon für dcn allerhöchsten Hof, rechts das Hofzelt für die hohen Würdcuträgcr und die Diplomatmlogc, links die Estrade der Sänger uud die Zufchauertribüuc errichtet; das Gauzc, umsäumt vou einem Gürtel mächtiger Flaggenstangen, wurde im Hiu-tergruudc durch das mit Reisig uud Fahucu dccorirtc Palais dcr fürstlichcu Familie, dercn ruhmreichem Mit-gliedc die Feier galt, malerisch uud harmonisch abgeschlossen. Hinter dcm Deutmal hiclt dic Deputation des dcu Namen des Fcldmarschalls führcudcu k. k. Uhlaucn-regiincnts )ir. 2, dic Iuvalidcuabthciluug, dann die hier vcrsammcltcu Vctcraucu der Schlacht bei Leipzig, deren Brust das Ehrcuzcichcu des KauoucukrcuzcS schmückte, allen Stauden augehörig uud daruutcr gar Mancher, dcr der Stütze ciucr liebevollen Hand bedürfte, um Zeuge dieses Ehrentages sein zn können. Dcu Schlnß machte dcr Wicn-Ruoolsshcimcr Vcteraucuocrcin mitsei' ucr Fahuc. Dcu Vordergrund dcs Parterre's füllte die hohe Generalität uud das Officierskorps. Vor dcm verhüllten Mouumeutc gaben Arcicreu uud Garden dic Ehrenwache. In dcm Hofzelte versammelten sich vor dein Eintreffen dcs allerhöchsten Hofes dic Mitglieder des fürstlichen Hanscs ^chwarzcnberg, sodann die obersten Hofchargen, dic Begleitung der höchstcu Herrschaften, Ihrc Excellenzen die Herren Minister Freiherr v. Bcckc, FML. Freiherr v. John, Graf Andrassy, Gras Fcstctits, von Lonyay, Graf Taaffc und Ritter v. Hyc; die Dcpu-tationcn dcr beiden Häuser dcs NcichsrathcS, dic Prä-sidcntcn an der Spitze, die Repräsentanz dcr Univcrsität, dcr Akademie dcr Wissenschaften, dic Hcrrcu Viccbürger-mcistcr Dr. Fcldcr und Dr. Maycrhofer mit dcr De- putation dcs Gemeinderathes. Anch das diplomatische Corps war sehr zahlreich vertreten. Sc. Emiueuz dcr Cardinal-Erzbischof Fürst Friedrich zu Schwarzenbcrg nahiu mit zahlreicher Assistenz de» Platz vor dem improvisirtcn Altare ein. Um 11 Uhr erschienen, von dcn Anwesenden ehrfurchtsvoll begrüßt, Se. Majestät dcr Kaiser iu dcr Marschallsuniform, begleitet von Ihren k. k. Hohcilc» dem durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf und dcr durch' wuchtigsten Frau Prinzessin Gisela, dann vou ihrcn k. k. Hohcitcu dcu durchlauchtigste!, Hcrrcu Erzherzogen Karl Ludwig, Ludwig Victor, Johann Saluator, Albrecht, Karl Ferdinand, Wilhelm, Joseph, Leopold, Ernst, Rainer, Franz von Modena, Sr. Majestät dem König Georg von Hannover, Ihren königl. Hoheiten dcm Kronprinzen von Hannover, den Herzogen Philipp, Alexander und Wilhelm vou Württemberg uud August vou Koburg. Nachdcm dic allcrhöchstcu uud höchstcu Herrschaften im Hofftavillon Platz genommen hatten, fiel auf ein gegebenes Zeichen die bergende Hülle, welche das MonU' mcnt umgab. In dem Augenblicke, als die mächtige Rciterstatuc sichtbar ward, präscutirtcu die Truppen und die Musitbaudcu licßcu dic fcicrlichcu Klänge dcr Volks-Hymne ertönen. Sc. Eminenz der Cardinal - Erzbischof Fürst zu Schwarzcnbcrg iutouirtc uumuchr das Tcdcum, welches dcr Chor dcs Wiener Mäuucrgcsaugvercius, untcr dcr Lcituug dcö k. k. ersten Hnfcapc'llmcistcrs Hcrrn Johann Herbcck, absang uuo das von den allcrhöchstcu Herrschaf' ten wic von sämmtlichcu Anwcscudcu stcheud 'und cnt' blößtcn Hauptes augchört wurde. Währcud dcsscu gabcn die aufgcstcllteu >'i Bataillons Infanterie uud dic uächst dem fürstlich Schwarzcuberg'schcu Palais postirtcu Vat< tcricu ciuc dreimalige Salve. Nach Beendigung dcr gottcsdicustlichcu Haudluug saug der Mäuucrgcsangvcr« ein dic von I. G. Scidl gedichtete und von Ich. Hcrbcck componirte Cantatc. Hierauf geruhten Sc. Majestät der Kaiser mit Ihrcn k. k. Hohcitcu dcu durchlauchtigstcu Hcrreu Erzherzogen Sich zu dcr fürstlichen Familie Schwarzcubcrg zu bcgc-bcn, zunächst an Sc. Durchlaucht dcu Fürstcu Johann Adolf uud daun an dic andcrcn Mitglieder des Hauses huldvolle Auspracheu richtend. Se. Majestät bcgabcu sich sodauu zu dcm Mouumcutc uud gcruhtcu bci dicscm Anlasse die Herren Dr. Hähncl, Van dcr ^cüll, Schwarz^ Vcrgcr uud Röhlich mit Worten gnädiger Anerkennung zu beglücken. Sc. Majestät besichtigten sonach die hinter dem Monnmcutc aufgcstclltc Deputation dcs 2. Ublancnrcgi" mcnts uud dic Iuvalideuabthcilung, gcruhtcn in huldreichster Weise an einzelne Vctcraucu leutselige Anspra' chcu zu richtcu uud durchschritten schließlich dic Rcihcn dcs Wicn-Rudolfshcimcr VctcrancnvcrcinS, um dann dic auögcrücktcu Truftftcu dcfilircu zu lasscu. Dic erhcbcudc Feicr hattc hicmit ihr Euoc erreicht-Auf dcr Fahrt nach dcm Fcstplatzc sowohl, als auf dtt Rückfahrt wurdcu Sr. Majestät dem Kaiser vou dcr die Straßcu füllenden Bevölkerung enthusiastische HuldigiM' geu dargebracht. (Wr. Abdpsl.) Die römische /rage. Florcuz, 15. October. Es ist bckauutlich nicht immer dic Schuld des Corrcspoudcutcu, wcuu cr hcutc sciuc Nachrichtcu vou gcsteru iil Zweifel zichcu muß^ Mau versichert mir hcntc von mc^'t wohluutcrrichtetcr Scitc, daß an dcm bchaupteten Eiuvcrstäuduiß zwischen In neuester Zeit vcrdicut dic vom hochverdienten Vcreinsmitglicdc Hcrru vou Gutmanusthal veraustaltctc Herausgabe dcr „lv l>,). „ i,'<, /ü !<ü, c l:»« besonders hervorgehoben werden. Die Errichtung dcr G csellschaftö - Fil i alcn anf dem flachen Lande datirt vom Jahre 1848. DicfcS iu dcm Princip seiner Anlage so wohlthätige Institut hat jedoch dcu Erwartungen nicht entsprochen. Blicken wir auf die Schwcstcrvcrciuc vou Kärutc n uud Stcicrmark. Dort wcrdcn von dcu Filialen zahlreich besuchte Versammlungen mit laudwirlhschaftlichen Ausstellungen unter dcr Betheiligung dcs Landvolkes veranstaltet. Vci uus verlautete bisher davou uichts. Es fchltc dcm Institute au einem frischen belebenden Verkehre mit dcn Landwirtbcn. ocn Filialcn der Eifer nnd die Umsicht. Dcr Ccntral ^'"l'"'!-.'-.lvo« stand da iu Verwendung. Der GcMchafts. Präsident, Herr Fidelis TerPinz. hochverdient um dic Hcduuc, dcr kraiuischcn Landwirthschaft, hat ein Beihülfe bei Aufstellung bewährter Ackcrgeräthc und M> chiucn auf öcm Vcrsuchshofc um die Hebung dcs ratio- nellen Ackcrbctricbcs beigetragen. Die Drainage wurde im Iahrc 185^ durch die Gesellschaft iu Kraiu eingeführt. In solcher Weise wirkte dcr Verein bis in die nenestc Zcit, in welcher ein bedeutsamer Umschwung dnrch die in der Gcucralucrsammlung vom 22. Noucmbcr 1805 vou dcm k. k. Förster Dimitz beantragte Errichtung einer Forst-Section zn verzeichnen ist. Dicser Antrag war der Anlaß zu der Erkenntniß, daß die bisherigen Statuten nicht mehr zeitgemäß und daher die Aufstellung neuer nothnicudig sci. Dicsc ucucn Gcscllschaftöstatuteu wurdcu mit Vc-uützuug dcs vom Forstcomittt über dcn Antrag vom 22. November 1805 gclicfcrtcn Entwurfes von dcm Mitglicdc Hcrrn v. OutmauuSthal crrichtct, mit uuwcscutlichcu Acudcruugcu am 8. Mai 1867 cmgcnom-meu und sind auch bereits hoheu Orts sauctiouirt wordcu. Die hochwichtige kraiuische Waldwirthsch aft, bisher lcidcr ciu Eticftiud aller i,u öffentlichen Interesse wirkenden Factorcn, ist damit — zum miudcslcu dcm Wortlaut dcr Statute» uach — in dcn erweiterten Wir-kuugskrcis dcr k. k. Laudwirthschaftgcscllschaft aufgcuom-men worden. Es ist zu wünschen, daß dieser Zweig für-dcrhin die verdiente Acrücksichtignug erfahre, daß die For ft section durch Aufuahme vou bcwährtcu Fachmännern in dcn Verein sich kräftig gestalte. Dasselbe wünschen wir aus gauzer Seele auch dcm Weinbau, mit Bedauern constatircno, daß in dieser Richtung unser Verciu niemals ciuc Initiative ergriffen hat. Gerechtigkeit also anch für dieses Stieflind! Die k. k. Landwirthschaftgesellschaft für Kram tritt morgen in das zweite Iahrhuudert ihres Bestandes ciu; dieser bedeutungsvolle Ucbergaug füllt in eine Zcit, mit dcr Oesterreich in ciuc ucuc Acra dcö aufrichtigen Fort' schrittcs und der wahrcu Aufllä r u u g gctrctcn ist-Dcu Aufordcruugcu dcs großcu Umschwunges dieser Ze^ zu gcuugcu, das sei uud werdc das erste, das höchste Ziel dcr Mäuucr dieses VcrciucS, hauptsächlich jener, die an scine Leitung bcrufeu werden. Denn ^s stcht fcsl: dic leitenden Principien ^ Zeit, dcs <^>taatsganzcu, sie sollcu uud müssen die Hebel auch dcs gesummten vaterländischen Vercinswcscns sein, damit sich dicscö fruchtbriugcud entfalten könne. Wir wollen damit dcn Vereinen nicht etwa ein politisches Extcricnr anftragcn, nnd dicscs sci uamcullich scrnc uo" einer Gesellschaft, die sich mit dcr Bodcucultur bcsclM" tigt; wir wolltcu cbcu nur darauf hiugcdcutct habe", daß eiu rafchcrcr Fortschritt unscrcr Agricult»^ ein lebendigeres, unmittelbares Wirken dcs laudwirN)' schnftlichcn Vcrciucs in dicscr Richtung, daß ciuc tic' fere Aufklärung dcr Ackerbau uud LandwirthsclM (im wcitcstcu Siuu) trcibcudcu Classcu, demnach d>c Hcbuug des bezüglichen Unterrichtes in Volks- und M' schulen, dringend uoththut. .,. Uud endlich können wir uus dcs Wunsches ">?. cntschlagcn: daß die k. k. Landwirthschaftgcscllschaft hins"^ alle Zweige dcr Bodcucultur mit gleicht Sorgfalt pflege uud uutcrstützc. .« ^>o wird dcr Aulritt ihrcs zweiten Iahrhundc" iu dcr krainifchcn Geschichte nicht uur ciu GcdcnlbilN dcr morgigen Iubilänmsscicr, sondcru cin l'lcibc"" Denkstein neuer segensreicher Thaten für die kommen" Generationen sein! 1601 ^attazzl und Kaiser Napolcou kein wahres Wort scl, o^ nu Ocgcuthcil die Depeschen Nigra's sehr nugün-ug anten, daß Franlrcich schlechterdings alls der Auf-lcaithattttng des Septembervertrages deflehe, daß die uaucnischc 9tcgicruug, wenn sic in Rum iutcrveuirc, cs a>'l ihre eigene Gefahr und gegen den Willen Frank-^lchs thue. Nuu. das letztem müßte freilich auch dc-lMlfttcl werden, wenn Frankreich im stillen längst seine ,Mtimmnng gegeben hätte. Die „Opiuiouc" sagt heute m cinciu Artikel, der „dic Haltuug Frankreichs' üdcr-!ll)ricb:u ist: „Es wnrdc versichert, daß die französische Mteruug sich ^gcu dcu Eiilmarsch der italienischen ^ruppcu iu Nom erklärt habe. Dieser Widersurnch, den ou llalicnischc Ncgicrnug gewiß vorausgesehen hat, wun-ocrt uus uicht. Wir köuueu uiclmchr nicht dcntcn, daß es oml Cabinet 9cattazzi je eingefallen sein könnte, die Zu-Mmuing Frankreichs zn einer so bedeutsamen Ent-Ichlicßung zu verlangen. Ein Staat ist manchmal zu ^'-mdluugcu gezwungen, für welche cs nur unzeilig und unpassend wäre, die ausdrückliche oder stillschweigende ^lpftichtnng anderer zn begehren. Was die Ncgicrnng nut Recht zu bedeuten hätte, wären die Schritte Frank« wchs in Folge des Eintritts unserer Trnppcn in Roul, Ulcht um sich dadurch von ihrem Vorhaben abwendig U'achcn zu lassen, wenn die Stunde schlägt, sondern um "lcjcuigcu mildcrudcn Älafsrcgcln ergreifen zu können, '^lche, soweit cs von ihr abhängt, im Stande sind, Verwicklungen mit der kaiserlich frnnzösifchen Regierung dorzubcugcu." Diese Sprache ciucs dem Endiuct Rat-^^^ scit ciuigcr Zeit wieder uäher stehenden, dabei ^uch scinc Zärtlichkeit für die frauzösische Allianz be-lmintcn Blattes scheint mir eher dafür zn sprechen, daß Mau mit Frankreich allerdings einig geworden sei. Allein anderseits wird behauptet: Rattazzi, der osfeubar ciu ^utcresse darail habe die Welt au ein Eiuveruehmeu mit mank,eich glauben zn machen, suche in diesem Sinne ^ bsfentliche Meiuung zu bcciuflussen. Doch in Wahr. ?"t seien seine Bczichnngcn zur radicalcu Partei noch umncr schv vcrtrailt. Und cs ist jedenfalls nicht dcul< ^''daß 3caltaz;i den Kaiser Napoleon zur Rechten, ^nribaldi zur linken in Nom einziehe. Eines von bei-^u: entweder man geht nach Nom mit der Znstim-"!"»g Frankreichs, mid dann will man die Revolution '"cdevwerfcn, nachdem man sich von ihr Wcgweiscrdicnste M verrichten lassen; odcr man geht ulit der Revolution ''nch Rom und trotzt der Gefahr cinc-3 Zwistes mit M'ant'vcich, das man anderwärts hinreichend beschäftigt Nlaubl. ^>ln i!'<>i»>i»''l-<»i! ? Eine andere Glosse läßt sich i» dein Verhalten der iu dieser römischen Tragikomödie 'Mdclnden Personen, Rattazzi's, der Radicalcn, Frant< ^uhö uicht anstellen. — Unterdessen wird aufs ncnc ""t großer Vcslimmthcit der 10. oder 17. als der Tag sühnet, an welchem die Insurrection in der ewigen «ladt Mist ansbrcchcn werde. Die Ncgicrnng habe, so ^'s'l cs, 4l)0.000 Fr. - wohl für die ersten Inslal-^timlskoslcn der Freiheit - - hingeschickt. Das ist nun nilich t^^c große Summe. Seltsames Jahrhundert! lu'l dcu Fels Pctri iu dic Vuft zu sprcugcu, gibt man u^lMi so vicl aus, als die Illlimiualioil tosten wird bei ^' Klönnug Victor Emanucls >>> !i!<>!i<,! Freilich, ^ ^cbcuausgabcn verthcncrn die Sache hier, wie immer. ">c zuv Verhinderung eines Einfalls ins römische Gc> ^ an der Grenze zusammengezogenen Truppen (sie '^rdcn jctzt ans 45.000 Mauu angegeben) sollen be-^>ts 20 Millionen gekostet habcil — nnd sich trotzdeul "^' schlecht befinden. Das außergewöhnlich lalle Otto-'cnvctter ftic Höhen des Apcunins sind mit Schuce '^deckt) behagt dcu armcn Tenseln nicht; sie sehnen sich ^l) cincm behaglichen Bivouac auf dem Forum. Da Milcht mau sich uicht zu wundern, daß sie dann nnd ^lN'n ein Rothhemd durchschlüpfen lassen, zumal da die cm, /^ j'mgcn ^cutc welche das römische Abentencr t' s ' "", Tag zn Tag wächst. Neapolitanische Blät-^ !^^hcn von cincm ucncn Frcischaarcneorfts im Gc-lvntt ^°^ ^^'llelri, das vollständig ausgerüstet und gc-^,ll»ct sci^ uild von ciuem Bcpnlirteu befehligt werde. .'^ von diescin Corps eingenommene Stellung fülle M>^^ ^^ Zwischcnräumc aus in dem 9lcifc „der nach! oll ? ^^ Söldlinge der römischen Pfaffen" einschließen ^, ^ In solcher Weise vervollständigt sich allmählich nus,läudische Bewegung nnd entwickelt sich der allgc- sei,, f--^""' ^"' ^ 1^."'^ '""-^ ""l>l ^'sftl' ausgedncht ^. , lönutc. Gegenwärtig sind der Eculrcu der Iusur-H '"" vier nu der Zahl. Nachdem Garibaldi seiucu hab?'' ^'"olti iu officicllcr Weise zum Obcrbcfehls-^cit/ ^'^""t hat, ist wohl die nothwendige Einheit der Hedl/f ^cslelll. Diese Erucnnnug legt übrigens den hl>l>c l'do.'r^^t der jüngere Priuz. Nicciotti die ^chleu s , ^traten belehrt: — Nach dcu neuesten Nach' "icht , '. ")cn die Anfsländischen an mehrcrcil Puncten liche 9? ^s 8—K) Slnndcn von Rom. Die Papst" in vcn.^"""li soll beschlossen habeil, den Widerslaud "U"'", vis die regulären italienischen Trnppcn in Action treten. Iu Nom haben 0000 Mann zn blci< bcn. Die Znavcn führen Eldwcrkc auf, »vclche für den Fall einer Erhebung in Rom ihre Dienste leisten wer. den. Briefe von Insnrgcntcn wollen wissen, daß alle dem heutigen päpstlichen Gebiet angchörigcn Freischärlcr, sobald sie in die Gewalt der päpstlichen Truppen go rathen, erschossen werden. So habe der bei Bagnarca gefangene Graf Pagliacci alsbald den Tod erlitten. Die Bcstätligung dieser Nachricht ist abzuwarten. Florenz, 18. October. Frciycrr v. Hübncr war nach Rom zurückgekehrt uud hatte den Papst aufgefordert, Rom nicht zn verlassen. Drei beträchtliche Banden schienen Vitcrbo zu bedrohen. Die iu der Snbina wnrdc dnrch unaufhörliche Zuzüge auS dem Neapolitanischen verstärkt nnd zählt jetzt mehr als 2000 Mann. Ihr Hauptqnarticr ist zu Moutc Earpignano. Man erwartet die ^audnng von Garibaldincrn ans Sicilicn. Der „Eorricrc Italiano" zeigt an, daß am 10. d. iu Civitavecchia 2);0 französisch-belgische Freiwillige zum Schutz des Papstthums gelandet seien. Am Tage vorher warcu spanische Freiwillige eingetroffen. Sämmtliche päpstliche Strcitkräftc in der Provinz Vitcrbo haben Befehl erhalten, sich i,l Vitcrbo zusammenzuziehen, wo viel Kriegsmaterial angehäuft ist. Die Bauden um den Bolscner See sind fortwährend im Wachsen. Die „Italic" zeigt au, daß mau noch gc,teru gegen 70 junge ^eutc festgenommen habe, die sich nach dem Kirchenstaat eingeschifft hatten. Die Zahl der bis jetzt (von den italienische!! Behörden) festgenommenen Freiwilligen soll über 2<>00 betragen. Genua, 10. October. Es bestätigt sich, daß Menotti Ganbaldi schwer verwundet ist. In Florenz war schon das Gerücht von seinem Tode verbreitet, ohne jedoch bis jetzt Bestätigung erhallen zu haben. - Das Commando der Occupalionslruppcu für Rom ist dem Geucral Govone zugedacht, uud es soll auch bereits ciu Commissar in der Person eines hohen römischen Adeligen ernannt sein. Unterdessen vernimmt man, daß Gc-ncral'Sccrctär Mclcgari uach Rom abgereist sci, nn, den heil. Vater zn bewegen, daß er in seiner Residenz verbleibe, wo^dic Protection der italicuischcu Ncgieruug der sicherste Schutz sür ihn sein werde. Die gegenwärtig im Vatican herrschende Stimmuug wird in diesem Ansinnen nichlS anderes erblicken, als was man in der nichtdiplomalischen Sprache cigcnuützigc Heuchelei ucunt. Es darf als sicher augcschcu werden, daß der Papst beim Einzug der italienischen Truppen Rom verlassen wcrdc, uud cö soll sür seiucu luusligeu Aufcuthalt Spanien oder Bayern in Ansficht geuommcu sein. — Es ist flicht wahr, daß Mazzini verhaftet worden ist, indem derselbe ^ngano gar nicht verlassen hat. Dcr „Gazz. di Vcuczia" wird versichert, daß dcr alte Agitator nicht mehr die Parole ausgebe, daß in Rom die Republik proclamirt wcrdcn müsse, sondern, das: er auf Andringen seiner Frenndc die gegenwärtige Bewegung im Kir-chcnstaat unter der Devise: „Itnlicu uud Victor Emanucl!" geschcheu lassen wolle. - Das „Giorualc di Napoli" vom N'.. d. meldet, daß eiligst die Panzerschiffe „Mcs< siua" und „Anconn" mit ^40 Mann Marine-Infanterie nach Civitavecchia beordert wnrdcn. General Cialdiui verläßt vorläufig die militärische Vaufbahn und hat dcu Gesaudlschastsposlcu in Wicu angenommen, um sein Glück als Diplomat zu versuche». — Es geht das unwahr-scheinliche Gerücht, daß dcr Kriegsminister Rcucl und der Mariueminislcr Pcscctto im lctztcu Staatsrath il,rc Dimissiou verlangt habcu. Wahrscheiulklicr ist, daß mau < die dringende Noth>vcndiglcit dcr Erncunung eines Fi« l,a»zminislcro in Erwägung gezogen hat, für welchen Posten dcr Senator Saracco bestimmt erscheint. — Die iil Tirol verhafteten vier italienischen GencralstabS' ofsicierc sind in Freiheit gesetzt. Die „Perscvcranzn" bemerkt dazn: „Unsere Rcgicrnng hatte sogleich die ge-cigucleu Schritte gelha», und die österreichische Regie^ rnng ihrerseits hat ulil offenbar wohlwollenden nnd vcrföhulichen Gcfiilnnngen entsprochen. Golt weiß, welche bedenklichen Verhältnisse dieser unliebsame Vorfall in andern Zeiten angenommen hättc! Hellte hat er dazu geoicnt, die liefe uud glückliche Vcräudernng zum Ausdruck z» bringen, welche i» den Beziehungen zwischen Italien nnd Oesterreich eingetreten ist." (A. A.Ztg) Oesterreich. Wic»l, ^1. October. (Kaiser Franz Io« scph) hat hcntc Vormittags >0 llhr Wieu vcrlasscu, um dem Kaiser Napoleon den Gegenbesuch abzuslalteu. Im kaiserlichen Gefolge befiudet fich dcr Reichskanzler Freiherr v. Bcusl mit dein Vorstände dcr Reichskanzlei lind mehrere Beamtc des Expeditburcan's dcs Allswär-tigcn Aülls. Die Dauer der laiscrlichcu Reise ist nach dcu lctzlcn Dispositionen auf vicrzchu Tage, jcuc des Aufcuthalts iu Paris bis zum -ll. October nugc-uounueu. Assram. (I ndcr am 1 8. d. ab gch a l tcn c u Sitzung dcr A g r a iu c r S t a d t v c r t r c t u n g) wurde die'Verordnung des h. k. Statll/altcrciralhes pnbli-cirt, mit welcher die Restanration dcr Gcmcindc-Ver-trctuug und des Magistrats angeordnet wird. Wie wir bereits gemeldet haben, wird die Restauratiou uach dem Wahlmodus vom Jahre 180 l vorgenommen wcrden. Es wnrdc sofort cin Comit<> gewählt, um dic nölhigcn Vor-auslallcil zn lresfen. Das Elaborat ist dem h. Statt« haltcrcirathc bis zuln 15. November zu überreichen. Un- ter Einem wnrdc dem Senator H. Hudovski, als dem ökonomischen Referenten, anfgctraa.cn, die Ncchunngcu von den verflossenen sieben Jahren vorzulegen. Hara, 1^. October. (Verhaftungen.) Gc stern wurden uach einer Hausdurchsuchung der Priester Danilo, Eigenthümer dcs Journals »l! IV!«, ^nd Dr. Matil-, provisorischer Redacteur dieses BlalteS, ge» richtlich ciugczogm. Hagesueuisskeiten. — Sc>. f. l. aposlol. Majrstät habe» dcn Betrag von 4000 fl. 0. W. zur Vellheilu»ss an würdige und arme Br< wohncr dcr Ncichshaupt- und Residenzstadt Wien aUcrgna-dizsl zu spenden geruht. — (Der Reichskanzler Varou Vcusl), frit mehreren Tagen an einer heftigen Giipp? leidend, hat, wie ossiciell mitgetheilt wird, über Andringen des Arztes und und «der speciellen Befehl des KaisriS sich enthalten, der EntlMungsfeicr deS Schwarzcnbcrg. Monumentes beizuwohnen. Dieses Unwohlsein hat jedoch nicht« an dem Enl» schlussc des Herrn v. Vcust geändert, im Gefolge des Kaisers die Neisc nach Paris anzutreten. — (Ungarische Garbe.) Gegenwärtig werden unlcr dem Vorsitze des GaioccapitÄnK der löniglich ungaii« schcn adclissen Leibgarde tic Vorderalhuligen in Wien ge. Pflogen, um demnächst schon die allerhöchsten Orts in's Leben gerufene ungarische Garde auszustellen. An düsen Vorbc-rathungcn belhciligt sich auch das ungaiische Mioistlnum. So vicl über die Errichtung dcr ungarischen Garde uer« laul.t, soll man die Absicht haben, dieselbe dritten auszu-stlllcn, auch foil Vcdacht genommen sein, daß das Königreich Ungcun hci der Crnrung u„d Vesctzung der Stellen sür die Galdc lheilzuxchnnn blliisüi siin wird. Vorausgesetzt, daß die dermalen im Zuge befindliche diesbezügliche Verhandlung zu cincm günstigen Ncsultate führe, elwailct man bis nach Neujahr die Ausstellung der ungarische» adeligen Leibgarde i» Wien. — Dc>3 ungarische Gardegedüude (deimalcn Landes» Generalkommando) wird seiner srühcsen Veslimmung wieder znIefühil, dagegen das Landee-Geneial-Commando i» dem Mililärinvalioenhanse aus der Landstrahe untergebracht wer« del,. Dic I>,valid dem Ver» nchmcn nach in Böhmen — untergebracht werden. — (In Trieft) >vu>de am 17. d. M. die erste Civilehe zwischen italienischen Unterthanen vor vlm italienischen Generalmn!ul abgeschlossen. Eiü wohlhabender Israelit llble schon seit einigen Jahren mit einer Chcijlin in sehr iütimtn Verhältnissen. Die Einführung der Civilehe i» ^talieu ueianlahle ihn, aus der wilden '(5he, in der er bi^. her gelebt halte, in eine nonnale g.sehnlahigc Verbindung zu tr.len, wllchcr die Mutter cine Nehadililalion vor der Gisellschajt, dic .Ninder eine regelmäßige Stellung in de>-,eloen und eolreeles Familienleben oeidaoten. Auch hat der Vat.l seine Züslimmuüg gegeben, i>ah die Kinder im Glauben ihrer Mutter erzogen werden. Aus diesen Umständen ist zu ersehen, daß die katholische Kirche g.wib leine Ulsachc hat, sich «her den Alischluh dieser Cimlehe zu btllagen — (Im norddeutschen R e i ch s l a g e/ schwebt M!e D.l.llasfane zwischen dem Adg, Ä.aun u»d drm be» lannlcn »ieauionär Mg. Wagencr. Die Veranlassung war folgende: Gllegcollich rer Ve.handlung über tic Aushebuna dcr Coalitionsverdulc halte Herr Wagener gesagt das; Hrcr Al^un die Bücher von Proudhon (aus welche Herr Braun sich derufcn halt^) wohl gar nicht gelesen habe. woraus Herr Braun .hm amworlete: er hade Pioudhon alwdinatz c,e. !(scn, ader freilich: and.rs läsen linahen dcn Teren^ und ande.ö Hu^o Groliu^ und als H, welches Herr Wagener, °l. er noch 3» :c. geschenll erhi.lt.) Aus diese A.ußcrung hin stcllte Herr Wagener seine Forderung. — (6 ine kürzlich veröffentlichte pa'pst, liche Bulle) hebt dic in Sicilien noch bestandene päpstliche Legation auf: Als der Normanne Roger in dcn Besitz Ski-lieos gelangt.', hliens, welche unter dem P.!!liarchcn von Conslanlinop.l gellanden, mußten nun zwar die, römische Liluraie annehmen, aber die Iu>i^d!elion des Patriarchen liug Roger auf sich selbst über und wufzte sie zu behaupten: «ach langen Streitigkeiten muhte Papst U,ban II. d.u sicilisch.n ziönigen di> ses Plivilegium durch eine Bulle vom Iatne 10!)8 jörmlicl) d.släligcn. In Folge dieses Richles übten die Noniae von Sicilien firitlichc Rechte aus, verliehen Dispensen entschied?., bei Appellationen gegen (5<>lschcidu»gen der bischöflichen N.. rien. ^lommuuieationen u. dgl. Auch nach Urban ^ ,«.!' ten die Päpste wiederholt Anstrengungen di^ ^ ^ «an sich zu ziehen, aber die ilönigo srömmsten derselben, waren im I,.^l. ^uien, s-lbsl die auf die Bewahrung diese^P i ,, m ' ^'"' ''^'^""^ lichte Aufhebung.dulle räat d. ^ ''" ""^'""' aber e.st der 12 O o - ,.^ "'" ^'?""" ""' aeeian^t I^i.,'^ c l,,cyn, .^mge wird ein wichtiges Privilegium j.n^ /,g den Part der Galathea sehr gut. Die gestrige Ausführung von „Ernani" war nicht minder gelungen als die erst?. Frl Morsla'al-3 Elvira crhielt sür ihre wirl-I>ch vortreffliche Leistung eine förmliche Ovation. Auch die Herren Ander (Einam) und Kroloftp (Sylva) wurden applaud'nt und geruscn. Herr Rosenberg (Don Niccardo) befriedigte. Chor und Orchester wirkten entsprechend. Und doch müssen wir an dieses walnhcilsgctrcne Referat die Vc-mcikung anfügen, bah das Theater gestern schr schwach lic« sucht war. In der Qualität des Gebotenen lann der Grund doch nicht zu finden sein— also wo? Vielleicht beantworten wir diese Frage noch ausführlicher. — (In Wipp ach) ist die Weinernte diesmal von der Traubenkrantheit nicht beeinträchtigt worden. Das Product ist sehr gut und ähnelt in der Stärke jenem von 1865. Doch findet es bis jetzt wenig Absatz, wie überhaupt in den Weingegenden Krams dies die stehende Klage ist. Merkwürdigerweise wird nils aber selbst hier unttr dem Namen „Unlcr> lrainer" häufig ein Decoct cvedclizt, das die Dienste des Grünrlierger oder Meißner versehen sull. Ob nicht unter dem „Steiler" und „Oeslcrieicher" sich manch' ehrlicher Unler-trainer versteckt? Korrespondenz. Idriü, 21. October. Ein in den Annalen der Lotterie gewih sehr seltener Fall hat sich hier zugetragen. Der diesige Notar m>d Bürgermeister der Bergstadt Herr H. hat nämlich bei der am 12. d. in Trieft stattgehabten Ziehung linen Terno von über 47.000 st. gemacht. Nachdem Hell H. den Gewinnst persönlich in Tuest bei der t. l. Lolto-dircclion behoben, welche die Auszahlung dieser bedeutenden Summe erst, nachdem sie fich solche von einer anderen k. k. Casse entlehnt hatte, cffcctuirte, hat derselbe am 20. d. sämmtliche Stadtacmcn in der Zahl von mehr als hundert zu einem Mahle eingeladen, vorzüglich bewirthet und überdies auch noch einen jeden einzelnen mit Geld beschenkt. Herr H., eine iü den hiesigen Kreisen sehr beliebte und geachtete Persönlichkeit, wird sich durch den Ankauf eines Hauses einen Namen gnlnden, der selbst noch in den spätesten Tagen von den Armen, denen er stels ein großer Wohlthäter war, insbesondere aber jetzt ist, gesegnet weiden wird, da er solches der Stadt als Armenhaus schenken will. Aber auch zur Verschönerung der Sladt wild er sein möglichstes beitragen, indem er in der Nähe ve§ k. t. Postamtes einen Röhren- und Springbrunnen im Vereine mit der CommunitcU machen lassen wird. Durch diesen lederen Act wird einem dringenden Bedürfnisse abgeholfen, da dieser Theil der Stadt bis jetzt das Tiinlwasser entweder sehr weit holen oder aber die Idtiza hiezu verwenden muh. Ncuestc Post. Wien, 22.Octudcv. (Unterhaus.) Wahl dcs Ausschusses zur Berathung der Advocaticfreigclumg. — Der Obmann des Vcrsanmüimgsrcchtsaudschlisscs theilt den Gcitritt dcü Auöschnsscö zu dcn bezüglichen Mandcrnngen des Herrenhauses mit. Hicranf Annahme des Entwurfes üder das BersammlnngSrecht conform der Hcrrenhauö-fassung in dritter Lesung. Fortsetzung der Generaldebatte ülicr den Ehcgesetzcntwnrf. Wien, 22. October. Das „N. Frdlil." wird er-sucht, folgendes Schreiben, welches Dr. Mühlfcld an den Frciherrn v. Pratolicucra gerichtet hat, zu veröffentlichen : „Euer Excellenz! Ich finde mich umsomehr gedrungen, mein Bedauern über die Art der Theilnahme, welche öffentlich dem zwischen uns ncnlich stattgehabten Zwifchenvorfall gewidmet wurde, mit den gegenwärtigen Zeilen auözusprechen, je tiefer und inniger die Verehrung ist, welche ich wie bisher auch heute unverändert Eurer Excellenz nicht um Ihrer Stclluug willen, sondern wegen Ihres Herzens uud Ihrer Güte zolle. Indem ich dies thue, empfinde ich mit mir selbst Unzufriedenheit, daß ich über jenen Borfall anch nur in der Form, in wcl< cher es geschah, mich beschwerte, weil ich diese Beschwerde im Widersprüche mit meiner Ueberzeugung erkenne, welche durch Ihre mir stets bewiesene Frcnndlichkeit uud wohlwollende Gesinnung Bürge dafür wurde, daß ich kciucn Augenblick eine vorsätzliche Kränkung meiner Person hätte vorauösctzeu sollen. Leider ist von der Oesfentlichtcit die alsbald nach der Thatsache zwischen Euer Excellenz und mir stattgefnndcnc ebenso herzliche als versöhnliche Erör-tcruug nicht in der gebührenden Weise erfaßt worden, und dies möge Euer Excellenz bewegen, mir zn gestalten, daß ich das gegenwärtige Schreiben zn dein Zwecke veröffentliche, damit der zwischen uns stattgcfnndcncn vollständigen Ausgleichung die allgemeine Anerkennung werde. Mit ansgczcichnctstcr Hochachtung Euer Excellenz ergebenster Diener Dr. M ühlfcl d. Wien, 1i>. October 1^07." Trieft, 21. October. Die Cholera - Epidemie wurde heute hier amtlich für erloschcu erklärt. Hier anö-laufende Schiffe fahren mit l"l<>!ll(,> m'llli. Telegramme. Salzburg, 21. October. Der Kaiser ist in Civil hier Alieuds augetommcn und wurde vom Gcmciude-ralhc, der Liedertafel, dem Turuverciue, dem Schützen-Vereine, dem Feuerwehr« uud Bctcraueu'Verclnc, sowie einer großen Volksmenge mit ungehenercm Inliel empfangen. Auch Freiherr von Bcust wurde jnliclud begrüßt. Berlin, 21. October. Die „Krenzztg." erklärt die Andeutungen, daß zwischen Preußen und Rußland Bercinuarungeu über ciuc gemeinsame Stellung znr Orientfragc getroffen seien, als völlig grnndloS. — Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" spricht es wiederholt auS, daß sie die Erledigung der römischcu Frage im Garibaldi'schcn Sinne nicht im Iutcressc Italicuö halte. Es sei für Italieu augenblicklich viel nöthiger, seine inneren Verhältnisse zn consolidircn, als seine äußere Machtsphäre zu erweitern. Heule Vormittags hicltcu die Bevollmächtigten iu der uoroschlcswig'schcu Frage ciuc Eonfcrcnz. Külu, 21. October. Lant Pariser Berichten der „Köln. Ztg." vom gestrigen Datum hat die Eiuschif-fuug der Truppen in Toulon am )l). o. M. licgounen. Die Division Dnmont, welche zunächst aufgebrochen ist, zählt vier Infantcricrcgimcntcr uud ciu Iägcrvataillon. Iu deu Krciscu der italicuischcu Gcsaudtschaft iu Paris ist die Ausicht verbreitet, daß eiuc Umkehr Italiens nicht mehr zulässig sei. Florenz, 21. October. General Cialdini hat uoch uicht ein neues Eabinct gebildet. In den Provinzen herrscht in Folge der französischen Intervention starke Aufregung. In Venedig fanden Demonstrationen mit dem Rufe statt: „Es lclic Rom, die Hauptstadt Italiens." In mehreren Städten unterzeichnet man Adressen an den König für eine Occupatiou der römischen Staaten nach den Wünschen der Mtion. (Äcrüchtwcisc verlautet, es sei Garibaldi gelungen, zu seinem Sohne Mcnotti zu gelangen. Paris, 21. October. Gerüchtwcise verlautet, daß die Demission Nattazzi's angenommen nnd Eialdini be» auftragt wurde, ein ncucö Ealiinct zn bilden. Man versichert, daß die Expedition vou Toulon nicht mehr abgehe. Paris, 22. October. (Tr. Z.) Der „Moniteur" sagt: Augcsichts dcs Angriffes ans die päpstlichen Staaten dnrch revolutionäre Banden beschloß die Regierung, ein Expcditionscorps nach Civitavecchia abzusenden. Diese Maßregel war in der Ausführung begriffen, aber die Versicherungen und Erklärungen der italienischen Regie« rnng, daß alle nöthigen Maßregeln ergriffen wurden, um den Eiufall iu die päpstlicheu Staatcu zu vcchm-dcru und der Scptembcr-(ionvention volle Geltung zu verschaffen, veranlaßten den Kaiser, die Einstellung dcr Truppeuciuschiffuug anzuordnen. Eine Depesche incldct, der König vou Italicu uahiu die Demission Rattazzi's an nnd beauftragte Cialdini mit der Bilduug dcs neuen Cabinets. Felestraphiscke UUechselconrse vom 22. October. 5fterc. UetalliqncS 55.75. — 5>perc. MctalliqueS mit Mai- und Novembcr-Ziuseu 57.30, - 5perc. NaUoual Änleheu 64.70. — Va» ' actim 075». — Lrrditactieu 176.10. — 1860er Btaalttlüilehcn 8l bl). — Silber 122. — London 124,40. — K. t, Ducalen 5.94. Keschästs-Zeitung. Mangel an Mimzscheine«. Seit längerer Zeit, sch">b> der „Vulföw.," macht sich cin Mangel an Miinzschcincn benicu' bar; nicht einmal zwei- biö dreihundert (Äulden sind biöwcüc» au der betreffenden Casse im Vnnrenzergebäude ;u haben, ^s wurde schon der Vorschlag gemach!, die Miin^chcine zn verinchM>> Aber nicht nnr in Wicii leiden wir a,l dem Kleingeldmaoss^ sondern auch au^ den Province,i lommen fortwährend Klagc», besonders aus dem nördlichen Böhmen. Außerdem brauchen cn'ch die Bannutcrnehmcr der neuen Eisenbahnen sehr viele Müuzsch^c znm Anmahlen der Arbeiter Geb»hren-c »vird wahrscheinlich mit 5'/^ Pfund Sterli„g feslgesetzl uwrdeü. Nugekommoue Fremd?. Am 21. October, Vladt W e!,. DieHerrcu: Znrulin und U. Gastier, Kcmsll., Simeon und ^azarini^ Haudclslt., uou Trieft. — Per;, Kanf'» > Sliber, Handelöm,, uud Sftriusier, vou GoOschee, - Pichl"' Haudelsm., Ehreureich, Gulöbes, und Ritter u. Andrioli, lw" Wien. Elephant. Die Herren: Boz;odiua, von Fiuinc. - Toiuazclich, van Suuja. — Frau de Call, uou Trieft. Sternwarte Die Herren: Gramer, vou Wallendorf. ^ llre-tar. Äeamler, von Sittich. Vaierischel,' Hof. Die Herreu: Petrovcic, Philosoph, lwü Zirlni;. " Vovl, vou Vela. — Kovac, ^euerlverler, vc>» Allcumarlt. - ^,'obefaü, und Iancschizh, Haiidlnngsa^e!», u"» Trieft. Mohren. Herr Wanfrouie, Haudlmigsageut, Theater. H cute M i t l N' o ch : Zwei Mann von Heft. Posse in ^l Acteu vo,i Antun banger. Herr S. D. iu Idria. Mit Dnul erhalten, ^eiine MÜ theiluncien Ns>s willkommen, .lUet<;0ro!o^isch6 HeutlllchllUlu^il ill ^nlwck ^ "'li ü'. Mn/".j2!»/;.! ^-10,, wiüdstill ! gan; bew. ^ 22,^2 „ ^)l. ^ 32!).^, ^-I2.ü ! O,schwach ! gauz bew. <><," l!0 .. Ab. ! ^30„.ss >. 10,« O. f. schwach ^ trilue z Wolkendecke c,cschlosscu, theilweise gelockert. Wolken ans O> hoch ziehend. Ruhige Luft. Nel-cmlNüMlicher Redacteur: Issna, v. K le i n n, c, :>'^ Danksagung. Fiir die bewiesene liebevolle Theilnahme wahrend ! der ,Kl'milheil, wir auch siir die zahlreiche Begleitung < des ^eich^ubegänguisseö der geliebien nnuergeßliche'n Frau Anna Nnglelth spricht allen Verwandle», Frcnnden nnd Bekannleu hiermit de,l wärmsten Dnnt anü! (2317) die lwliürillio /lilnilie. Ilirscnbcricht. Wien, ^1. October. Die Stimmung war im allgemeinen ziemlich git„stig. Vcrziuüliche Staalofonds und i.',>se wnro,-n besser be; ahl! nnd anch Indiis/!',> n/,d (fisi-nbah^ actteu crsuhrcu wcitcrc nicht nncrhcullchc ErhülmMN, indcß sich Devisti^ und Valuten zur abaMMchicu ^)toUz osstnrt zeigten. Gold stüssia. t3effe»tliche Tchnld. k. dcs Staates (fnr 1()0 ft) Geld Waare In'ü. W. zu 5M. M ^00 sl. 5^.75 !)1 K5> In üstcrr. Währung stenelfrci 56.— 56.90 ", Stcucranl. iu ü. W. u. I. 1W4 zu bpEr. rückzahlbar . 86.25 ^5.50 Silbcr-Anlrhen von I«»i4 . . 7^j.5<) 7il.— SUbcraiü.i^b ^FvcS.) rüct>ihlb. '« 37 Jahr. z>l 5 M. 100 si. 7 „ <)4.30 >'4.Ü0 Metalliques . . . ^5 ^ .^ ^, ^ dcttll nüt Mai-.'loup. „5.. ^80 5'7.- „ « " " ^54 . . . 7-^.^_ 72.:>(» „ „ „ 1^0zn500sl. ^(».90 81 — ^ .. „ „ 18^4 „ 100 „ 73,10 73 20 llomo-Rentensch. zn 42 l.. »u»t. ^ 75 .^,25 8. dcr Kronläudrr (für 100 ft.) Gr.-Eutl.-Ol>lig. Nicdtt-östcrreich . z" 5«/« 88.- ^8.50 Oberästerreich . „ ^> ,- "/.— 88.— Geld Waare Saizbmg .... zu 5'/. W.- 87.-Böhmen .... „5 „ 88.50 89. Mährcu .... „ ü „ 5tt.?5 ft?.!>5 Schlesien .... „ 5 „ 88.— 8V.-Steicrmalt ... „ 5 „ s9.50 !)0.— Ungarn.....« 5 „ 67.75 <;8,50 Tcmcser-Vanat . . „5 „ 0<;,?5 67.50 Eroaticn und Slavonieil „ 5 „ ^-- 66.— Siebenbürgen ... „ 5 „ vcrloöbar zu 5°/„ i'6^0 i>6.<)0 (5. M. j NaNonalb.ansö.W, t,er/üSl<.5„ l^.^0 5^.— Ung. Vod.-Crcd.-Anst. zn 5'/, „ W.50 ^0.— Mg. öst. Voden-Credit-Austalt vcrloSbar zu 5°/„ m Silber />)4.—, /05.— Domamm-, bperc. m Silber . 102.25 102 75 tlose (pr. Stiick.) Tred-V.f.Hu.G.z.100si.ü.W. I2l.25 124.75 Don.-DmPfsch.-G.z.100fl.EM 85.50 86.50 Siadtgem. Ofen „ 40 „ ö. W. 23.— 24.— Esterhazy „ 40 „ EM. 100.— 101.— Salm ,. 40 „ „ . 29,- 29 50 Pallffy „ 40 „ „ . 21.50 22.50 Geld Wna" Tlary zu 40 fl. EM. 24.- 25,^ St. Genoiö „ ^0 ', „ . 23.- 2"'^ Windischglätz „ 20 „ „ . 17.- ^"'^ Waldstnu „ 20 „ „ . l«,50 '^'.'" Kegleliich „ 10 „ „ 12. 1^-' Rudolf. Stistunss 10 „ „ .' 11.5.0 12.-^ 3tt e ch s c l. (3 Mouate) Augsburg für 100 fl, südd. W. ! 03.75 l04.^ sslaulfnrta.M 100 fs. delta U)1,20 1^" Hamburg, sür 100 Mart Baulo 91,75 9^ ^'oudou für 10 Ps. Sterling . 124 70 12^' ^miö fiir 100 Fmtils . .' . 40.^1 <<^^ <5ouvS der Geldsorten Geld W""" K. MUnz-Ducatcn 5 sl. 97 lr. 5 sl. l'^p Naftoleousd'or . . 10 „ — „ 10 „ ^ Rnss, Imperialt« . 10 „ 24 „ 10 ,. ^ ' Verciußlhalcr . . 1 „ 83,j „ 1 „ ^ ' Silber . . 122 „ 75 „ 123 „ '" Kraiuische GruudeutlaNnugS-Obligationen, '^ vatnotirnng: 87 Geld, 93 Waare,