Lmbacher Nr, 8?, Pl«num«r, «U ll. Mi« d?r Poft »an,j. fl. 15. halbj, 7 50, Samstag, 17. April. Inll»t«o»»,el>til! stur llelnr ^n««l»te b!« ,u « feilen « lr. qlößer« p« Z>>il<' « fr , be< sft«en wiedtlholungen p'i .»<»ill 3 s^. 1»80. Amtlicher Theil. wurden ^Ä?''''N bloh in der deutschen Ausgabe crschic' bcn und verse d ^ "'^ ^^^ ^^ Reichsgcsetzblattcs ausgege« ("Wr. Ztg." Nr. 86 vom 15, April 1880.) Nas, Erkenntnisse. ^'llllg der ! ^^^nrncht als Pressgericht in Trieft hat aus ^ ^än i«»,> "^ll^linwaltschaft mit den Erlenntnisseu vom ^"schrm r?7',." ^^4 nnd 2211, die Weiterverbreitn»«, der ^ ArtilM ^''"l"'.^ont0« Nr. I01U vom 25, März 1880 wessen ^'">Und,«!.' s^ Ul8ou«8jon(, clj ^«li noi Oon»iss1ic» oivico". H 3(<0 ^. ,, ^ »'-'Nnt.rHliHmvniiu llllk nonti-ll »»iiutt^iono". nach " ^tän V^ °""U der Zeitschrift ,.I/0,>oi-ui<>" Nr. 12 vom ""'l> »,il v., '"^"' ^s Artikels «1^ 1i«88Ul22ion«". bec,in< '^'8^ SV ^"7" l,'U „»8»»to". M'N'end ,,'i, >/?""' "lN"' des Artikels ..^'l^tloun nocmiu". ^ vnwe ^uiu(!l'c> ^roeoclonw kdbwuo«. nach 3 »02 üs ^a« , , // . ?"»"3 der , ^sgcricht als Strafgericht in Praq hat aus ^ ^)'l 1880 ^"/^cmwaltschast mit dem Erlcnntnissr von, üVtlneiid,'., s>„?^'^^. die Wcitcrverlireitung der in Zürich !« i 1«W ,... '^"^ "Der Socialdemokrat" Nr. 11 vom 14tcn ^ulslniid" X''der A^tifcl „Was thun?". „Frantreich" nnd !^^""nch^ .jo,, If ^ verboten. Nichtamtlicher Theil. Oesterreichilcher 3leichörath. ^ Sitzung des Abgeordnetenhauses. P^s. Wien, 15. April. ^ Uhr ?l l^oronini ^^^ die Sitzung um Mli>. ^ ^' "iinistertische: Taaffe. Korb-Weiden- > Aba m . Nieder. "' "^dynski legt sein Reichsrathsmandat ^eite^^ler interpelliert über dc„ Stand der "'Wemv l ^"^2 für die Aufhebung des V^ beim^^^batte über das Budget wird fort-"lel 1. ss, sapltel 7, „Ministerium des Innern", ften die ^?'^"stlltter Graf Clam polemisiert 7Nt auf H?"a.kn Ausführungen des Abg. Sax, be- "e Erspar "" ?uffassllng, dass die Selbstverwaltung 3"^Nle ? hnbeiführen lönne, und empfiehlt die ^lbe wi^ ""'" Ausschusse beantragten Ziffer. K. Zu Tit.! "'glommen. ^awet! ' "Staatspolizei", spricht Abgeordneter Er rügt, dass die Gesetze über das Vereins- und Versammlungsrecht, über den Schutz des Brief- und Schriftengehcunniss^s, das Hausrecht nicht im Geiste der Freiheit gehandhabt werden, und beantragt eine Resolution, in welcher die Regierung aufgefordert wild, diese Gesetze gleichmäßig gegenüber allen Klassen der Gesellschaft im conslitutionelien Geiste zu handhabeu. Hierauf wird Titel 2 mit 120,000 fl. unverändert eingestellt. Zum Titel 4, „Politische Verwaltung", spricht Abg. Lenz, um auf dir Unzw^ckmäßigkeit der gegenwärtigen Versatzämter hinzuweisen. Ministerpräsident Graf Taaffe erklärt, dass er sich der Nothwendigkeit einer Reorganisation der Versatzämter nicht verschließe. Es seien bereits acht Einnahmsfilialen in der Errichtung begriffen uud weitere Filialen in Aussicht geuommcn. Abg. Kronawctter wünscht eine Klarstellung des EigrnthumsverlMmsses des Wiener und Prager Versatzanttsfondcs und beantragt eiue Resolution, betreffend die Herabsetzung des Zinsfußes ,m Versatz, amte. — Titel 4 wird hierauf angenommen. Zu Titel 6, „Staalöbluidienst", ergreift Abgeordneter Friedman n das Wort und betont, dajs der Staatsbaudienst nicht das Entsprechende leiste, um für das allgemeine Wohl ersprießlich zu wivkeu. England habe seme Handelspolitik, Frankreich seine Industne-politik, aber in Oesteneich, das ebenfalls schiffbare Ströme, bewässerungsfähige Gebiete :c. habe, geschehe nichts, was zweckentsprechend sei. Die Auslagen für den Staatsbaudieust, für Straßen- und Flussregulie-rungen seien hinausgeworfen, so lange nicht der all« gemeine Verkehr und die Production durch großartige Kanalisierungcn und Bewässerungen belebt werde. Redner beantragt eine Resolution, in welcher die Regierung alisgefordert wird, Erhebungen darüber zu pflegen, wie sich die Kostendiffercuz zwischen der Regulierung und der Kanalisierung der Elbe, Moldau und March stellt. Abg. Noska wünscht eine solidere Herstellung einiger Straßen in Oberösterreich. Der Titel 6 wird hierauf unverändert eingestellt. Zu Titel 7, „Straßenbau", beantragt Abg. Fürn -kränz eiue Resolution, betreffend die Herstellung einer soliden Brücke zwischen Krems und Mautern. Abg. Siegl bemerkt, dass der Straßenbau im allgemeinen besser bestellt sein könnte, als es that« sächlich bei einem Aufwande von 4.420,000 fi. der Fall sei. Redner lenkt die Aufmerksamkeit des Ministers ans das nordwestliche Schlesien, welches bisher einer Reichsstraße entbehre, und stellt an denselben die Bitte, die Petition der dortigen Bewohner, um Uebernahme der Bezirksstraße von Freiwaldau über Friedberg, Iauernig und Weißwasser in Staatsregie, zu berücksichtigen. Abg. Ritter v. Chamiec bespricht den Straßenbau in Galizien, welches durch seine Lage von dem Weltverkehr abgeschnitten sei. Zur Hebung der Pro» dnclion sei es nothwendig, ein rationelles Straßennetz zu schaffen, damit Galiziens Produete dem allgemeinen Verkehrs- und Absahgebiete näher gerückt werden. Abg. Ritter v. Skarzewski befürwortet die Umlegung der Reichsstraße in seinem Wahlbezirke. Es wird hierauf der Titel „Straßenbau" unverändert ein» gestellt. Schluss der Sitzung 3 Uhr 15 Minuten. Nächste Sitzung morgen. Wien, 15. April. -s--s- Die möglichen oder wahrscheinlichen (5on» sequenzen der Ablehnung des Diöpositionsfondes geben deu Journalen noch immer Anlass zu mehr oder minder gewagten Combinationen, die jedoch ihren Wert uerlieven angesichts der authentischen Versicherung von gewöhnlich gut unterrichteter Seile, dass in maßgeben» deu Kreisen noch keine entscheidenden Beschlüsse gefasst worden sind. An thatsächlichen Meldungen liegt vor, dass der H^r Ministerpiäsideiit gestern von S . Ma« jestät dem Kaiser empfangen und dass der mit Urlaub in Görz weilende Landesvertht'idigungsnmchier Barou Horst angeblich aufgefordert worden ist, nach Wien zu kommen, um an den Berathungen des Ministeriums theilznnehmen. Mit letzterer Meldung steht das «Tag-blatt" vereinzelt da. Die Meldung eines Lemberger Blattes, dass das dortige Generalcommando bereits officiell benachrichtigt worden sei, dass der Kaiser zu den Herbstmanö-vern nach Galizien kommen werde, wird dementiert. Am Sonntag, den 18. d. M., wird in der hiesigen griechischen Kirche die Inthronisation des neuen Erzbischofs und Metropoliten von Czernowitz, S. M. Andriewicz. im Beisein der Bischöfe von Zara und Cattaro, R. v. Knezevit und Petranovi«!, stattfinden. Der belgische Gesandte in Wien, Graf de Ionghe, hat dem Vorstände des Mäunergesangsoercins, Hrrm Dr. Olschbauer, einen Besuch abgestattet und die Er-llärung übcrbracht, dass die königliche Familie gelührt und entzückt ist über die Absicht des Wiener Männer-gesangsvereins, die Reise nach Brüssel anzutreten. Es ist nunmehr festgestellt, dass die Mitglieder des Männergesangsnereins am 19. Mai um 9 Uhr abends iu Brüssel eintreffen werden. Die Actionare der Bodencreditaustalt hielten heute ihre 15. Generalversammlung. Der 1879 erzielte Feuilleton. ^ offen« .l. -------- ""Mlchen Gesundheitsfragen der Stadt ^ Laibach. ^ °n Dr. Friedrich Kecsbacher. ^ städtische Gesundheitsrath, st ^ ^Uch rn' Nortsehuna.) Vchen Gpl..^?be"' dass mit der Errichtung eines V'' für z "^'"^"hes noch nicht der Stein der kl. "us lei! ^s""dheit der Stadt gefunden fei, de5"!>e Gesick'.^ ". ^r Beurtheilung dieser Frage ">9"N^""kte, die wohl qroßentheils aus ^.'.>.s^ ^">lbft ^ klar abheben. i>e> ^ der vnn ^Wol)eltsrath besteht, mit Aus-^tadt a^stellteu Mitglieder: >l?n? ^^ts^ts/, ^u dem Stadtmgemeur und einem ^ i."«»'lich '^""Zuegs aus uuabhäugigen Män. ^"'^en u, d ' ^'!!!''^"^h"'' z"ei Gemeinde, XV' dieser ^/^/"""^^"' Beschlüsse und °l ^'"e 8men^"^^lt werden daher dem Stadt-k i ° ^"träg ^ ""al"ch mehr Autorität besitzen, 'lzt??' Dadmck, °^«l? Stadtärzte thatsächlich Anssv ,Z"^'' '^ G"wchw' abgeben, ge-?^' «"Nedl.?m,' °^°" f"nf Fachmännern aus-^t^lehr i A ?' übertriebene, die Gemeiudekasse l^d ^"d'n ihre V'"ch "^"'"'de Forderuugen der ' bass die yl '!'"""^ "nesthells in dem Um-°le Aerzte l.n Gesuudhcitsralhc in der Minorität sind, und andererseits darin, dass ja der Gesundheitsrath nichts beschließen, sondern nur rathen kann und alle Anträge desselben ohnedies der Beschlussfassung des Gemeinderalhes unterliegen. In dieser rein consultatiuen Stellung des Gesundheitsrathes liegt auch die Sicherheit gegeu jede Art Con« flict mit dem Magistrate oder Gcmeinderathe. Der Gesuudheitsrath berathet, der Gemeinderath beschließt und der Magistrat führt das Beschlossene aus. Der Gesuudheitsrath übernimmt in seine Gc-schäftsagende die Abgabe von Gutachten über ihm vor« gelegte Fragen aus dem Gebiete der öffeutlichen Ge« sundheit, er erstattet im Wege der Initiative ihm wichtig erscheinende Vorschläge an die Commune und versieht die Ueberwachuna der Stadt hinsichtlich ihrer sanitären Gebrechen; er studiert mit einem Worte die Gesundheit der Stadt, er begeht letztere in ihren ein-zelnen Theilen, Häusern, Wohnungen, Straßen, Ka< nälen u. s. w. Das einzelne Mitglied ist also eine Art philanthropischer Volontär im Dienste der Commune gegen die Gefahren der Krankheiten, ähnlich wie dies der freiwillige Feuerwehrmann gegen die Gefahr des Feuers ist. Aber noch weitere und tiefergehende Bedeutung hat der Gesundheilsrath im Gcfüge des städtischen Sa< nitätsorgamsmus. Seine Zusammensetznug aus unab« hängigen Bürgern nimmt für alle Maßregeln, die der Magistrat über Antrag des Gesundhcitsralhes zur Durch^ führimg bringt, diesem das Odium ab; das Studium der öffentlichen Gesundheit setzt den Magistrat in Kennt' nis über alle Gebrechen, und was nicht das Unwichtigste ist, er vermittelt das Verständnis zwischen Ma. gistrat und Publicum. Dadurch, dass er aus gebildeten Menschen aller Verufsllassen zusammengesetzt ist, ist ihm jene Vielseitigkeit verbürgt, dereu er unumgänglich bedarf und die seine Anträge mit Erfolg krönt. Dr. Reich sagt über die Gesundheitsräthe: „Nirgends ist Einseitigkeit schädlicher als hier, denn da die ine-dicinischc Polizei so viele Gegenstände des täglichen, die Hygiene überhaupt fast alle Momente des gesummten Lebens umfasst, so muss ihre Ausübung Collcgien anvertraut sein, welche durch die Mannigfaltigkeit, die ihre Zusammensetzung aus Mäunern aller Stände und Berufe darbietet, befähigt sind, Polypeu gleich ihre Arme nach allen Richtungen hin auszustrecken, um überall zu helfen." Dadurch aber, dass freie Bürger freiwillig sich dem öffentlichen Gesundheitsdienste der Stadt widmen, wird das Ixteressc des Publicums für diese hochwichtigen Fragen herangezogen und die hygienische Allfklärung befördert, welche die erste Grundlage er« folgreichcu Wirkens der Sanitätsbehörden ist. Diese Elwägnngen haben denn auch in allen Ländern das Institut der Gesundheitsräthe hervorgerufen, und überall, wo es eingeführt wurde, hat es sich bewährt, in England, Amerika. Frankreich. Belgien, Italien, Dentschland und Oesterreich. Iu letzterem Staate allerdings zuletzt, doch hat z. B. unsere Nachbarstadt Klagenfurt ihren Gesundheitsralh schon seit längerer Zeit, und doch liegt Klagenfurl bekanntlich nicht i„ England. Und da nun auch Laibach feinen Ochind-heitsrath hat, so wollen wir hoffen, es weide b-m< selben gelingen zu verhüle,,, dass Laibach auf fan,-tärem Gebiete das werde, als waS es e,n bekannter 718 Reingewinn beträgt 2.013.889 fl. Gold; die Actionäre rhalten außer den fünfprocentigen Zinsen noch eine Dividende von sechs Gulden Per Actie. Die Verluste er Anstalt aus dem Jahre 1873 sind jetzt vollständig ,usgeglichen. In Bezug auf die in Ungarn bestehende partielle Ninisterkrise verlautet, dass der durch die Wahl des ^>errn v. Pechy erledigte Posten eines Communica« lonsministers vorläufig nicht besetzt werden soll. Das Portefeuille wird vorerst, wie es heißt, der Finanzmini-ter Graf Julius Szapary provisorisch übernehmen, luch erhält sich das Gerücht vom Rücktritte des Mi-isters für Landesvertheidigung, Szende, und dessen rrsehung durch Hollan. In der Affaire des deutschen Theaters in Pest, ie so viel Aufregung verursacht hat, ist vorläufig in« oferne ein Ausweg gefunden worden, als das Haupt-laotische Municipium sich zu einer Verlängerung der licenz für die deutschen Theatervorstellungen für zwei Nonate herbeigelassen hat. Die aus Ungarn einlaufenden Saatenstands-erichte lauten günstig. Infolge der Aprilregen kann lie Futterfechsung bereits als geborgen betrachtet wer-en. Die Aussichten auf eine ausgiebige Weizen- und kornernte gestalten sich von Tag zu Tag besser. Auch >er Reps, welcher bereits für verloren galt, hat sich ast allenthalben wieder erholt. Wie der „Presse" aus Zürich berichtet wird, ge-»enkt die schweizerische Creditanstalt, die Nationaldahn, oelche sie um vier Millionen Francs erstanden hat, in den Wiener Bankverein zu verkaufen. Es verlautet, »as die Nationalbahn einer zu bildenden Actiengesell-chaft übergeben werden soll, welche letztere aus ihrem lapital auch einen Traject über den Bodensee zur Üerbindung mit der Vorarlberger Bahn bei Bregenz »erstellen soll. Deutschland. Die im Reichstag eingebrachte Vorlage wegen der lonsulatsgerichtsbarkeit in Bosnien und der Herzegovina kann als redender Beleg für die Herzlichfeit der öeziehungen zwischen Oesterreich und Deutsch-, and aufgefajst werden. Deutschland gibt uns damit :inen eclatanten Vertrauensbeweis und trägt nicht unwesentlich dazu bei. unsere Stellung in Bosnien nach )er internationalen Seite hin zu verbessern. Der Beschluss des preußischen Staatsministeriums n der kirchenpolitischen Frage beschäftigt immer ivch die deutschen Blätter. Die „Germania" erklärt wiederholt den von der Regierung vorgeschlagenen llusweg als geradezu unannehmbar aus zwei Grün-Den: einmal könne der Papst seinem Zugeständnis nicht i.ene Ausdehnung geben, welche das Ministerium erwarte, sodann aber sei die in Aussicht gestellte kirchen-?olitische Regierungsdictatur noch schlimmer, als die Herrschaft der Maigesctze. Was diese Vollmachten anbelangt, so stoßen sie allerdings auch liberalerseits auf Bedenken. Es wird ausgeführt, die Maigesetze enthalten bereits einen guten Theil discretionärer Befugnisse, noch mehr die späteren Ergänzungsgesetze; aber es sei doch schon logisch unmöglich, den ganzen übrigen Inhalt sich ohneweiters in discretionäre Form umgewandelt zu denken. Die Regierung hätte wenigstens einige der Punkte angeben sollen, bei welchen und in welcher Gestalt sie sich eine Dispensationsbefugnis als dienlich vorstelle. Die „Köln. Ztg." spricht sich sehr hoffnungsfroh aus. Das rheinifche Blatt fchreibt unter anderem: „Päpstliche Anmaßungen, in Syllabus und Ency> cliten, in Hirtenschreioen und auf dem sogenannten Concil von 1870 zum Ausdruck gebracht und bis zu dem Ansprüche auf Wiederherstellung der weltlichen Papstherrschaft gesteigert, diese Anmaßungen allein waren es, wodurch der preußische Staat zu seiner kir-chenpolitischen Gesetzgebung gedrängt wurde. Zeigt Leo XIII., dass er jene Ansprüche, wenn auch nicht theoretisch, so doch praktisch und in der That aufgegeben hat — und es scheint, er ist auf dem Wege dazu — so kann der Staat ohne Bedenken zu einer Milderung der Gefetzesbestimmuugen schreiten, die er zur Vertheidigung seiner Machtsphäre gegenüber jenen hierarchischen Anmaßungen zu erlassen gezwungen worden war." Aus der Sitzung des deutschen Bundesrathes vom 13. d. M. wird nachträglich bekannt, dass unter den Anwesenden sich auch der Staatssecretär des Reichs-postamtes, Dr. Stephan, befunden habe, der sich völlig schweigsam verhielt. Man will in diesem Vorgange einen greifbaren Beweis dafür finden, dass der gedachte hohe Reichsbeamte in keiner Weife in feiner Stellung erschüttert fei. Seitens des württembergischen Ministers von Mittnacht wurde auf die Nothwendigkeit hingewiesen, Aenderungen der Geschäftsordnung des Bundesrathes vorzunehmen, damit Vorgänge wie bei der Abstimmung vom 3. d. M. sich nicht wiederholen könnten. Eigene Anträge hatte Herr v. Mittnacht nicht gestellt; man schien zu wünschen, vielleicht aber auch schon zu wissen, dass Preußen die Initiative in dieser Richtung ergreifen wollte. Es liegen denn auch schon preußische Anträge nach dieser Richtung hin vor, welche besonders gegen die jetzige Handhabung der Substitution gerichtet sind. Bei der Abstimmung über die Besteuerung der Postanweisungen u. s. w. enthielten sich übrigens Württemberg, Mecklenburg-Strelitz und Hamburg der Stimmabgabe. Gegen das ganze Gesetz stimmten die drei Hansestädte. Es ist bereits der Entwurf über die Rcichsstempelabgaben, wie er im Bundesruthe festgestellt worden, an den Reichstag gelangt. Derselbe dürfte diefertage zur Vertheilung kommen, und damit wäre dem Reichstage die Möglichkeit gegeben, zu Anfang der nächsten Woche in die erste Berathung einzutreten. Dass der Entwurf einer Commission überwiesen wird, ist zweifellos. Der Reichskanzler legt großes Gewicht darauf, diesen Entwurf und jenen der Brausteuer im Reichstage durchberathen und womöglich angenommen zu sehen. Zur Cabinetsfrage in England. Die englischen Blätter ergehen sich in zahlreichen Betrachtungen über die Zusammensetzung des künftigen Cabinets. Die Minister werden zweifellos der Königin sofort nach der Rückkehr derselben ihre Portefeuilles zur Verfügung stellen. Nach der Verfassung steht es dem Premierminister zu, der Königin einen Nachfolger vorzuschlagen, denn die Königin handelt stets nur auf Rath und unter Verantwortlichkeit eines Ministers, fei es des abgehenden oder des antretenden, welcher durch Uebernahme des Amtes auch zugleich die Verantwortlichkeit für seine eigene Berufung übernimmt. Die zur Königin Berufenen können selbstverständlich für sich ablehnen und weitere Personen in Vorschlag bringen. Da im vorliegenden Falle eine conservative Regierung unmöglich ist, so handelt es sich nur um eine Verständigung unter den Führern der liberalen Partei, wer Premierminister werden soll. Gemeinderath in wenig schmeichelhafter Weife erklärt hat: „das größte Dorf in Krain". Die Gründe, welche die Gegner dieser wohlthätigen Institution ins Treffen führten, sind so wenig bedeutender Art, dass es sich kaum lohnt, sie ernst zu nehmen. Wir brauchen keine öffentliche Gesundheitspflege, heißt es da, dafür haben wir den Magistrat, das Banamt und die Polizei. Laibach ist keine Stadt, liegt nicht in England, es wird Competenzconflicte geben. Alle diese Gründe wurden im Laufe dieses Auf« satzes genügend beleuchtet und ihre Nichtigkeit, wie wir glauben, überzeugend dargestellt. Dass übrigens selbst die Gegner von Sanitätscommissionen deren Nothwendigkeit anerkennen, geht wohl daraus am deutlichsten hervor, dass im Momente der Gefahr alle dafür sind. Käme z. A. die Cholera nach Laibach — wovor uns ein günstiges Geschick bewahren möge, — so würde ohne alle Opposition sicherlich sofort eine Gesundheitscommission installiert werden. Die soll dann Wunder wirken, den seit Jahrzehnten angesammelten Unrath plötzlich entfernen lassen, den Markt überwachen u. f. f. Ist aber die Gefahr vorbei, so legt alles wieder die Hände in den Schoß und ergibt sich dem fatalistischen Abwarten, bis wieder eine Gefahr kommt. Das ist aber eben das Fehlerhafte der Anschauung, dass eine Gesundheitscommission dann was ausrichten kann, wenn die Gefahr schon da ist. Nur durch consequeutes und fleißiges Rein-halten der Stadt auch wenn keine Gefahr da ist, Wird der Epidemie der Boden entzogen, nnd kommt sie doch, dann kann man ihr mit Hinblick auf die consequent durchgeführte Reinlichkeit in der Stadt be- ruhigter entgegensehen, als dies jetzt der Fall wäre, wenn, was Gott verhüten wolle, eine ernste Gefahr käme. Wer seine Wohnung jahraus jahrein nicht rein» fegt, dies aber dann thut, wenn ein Besuch kommt, der kann trotzdem nicht sagen, dass seine Wohnung rein gehalten wird; nur der hält seine Wohnung rein, der nicht erst separat sie zu reinigen braucht, wenn ein Besuch kommt. So ist es auch mit der Stadt. Gesundheitscommissionen zu errichten, wenn die Epidemie schon vor dem Thore oder gar schon innerhalb desselben steht, erinnert an das alte Sprichwort: „den Stall zu schließen, wenn die Kuh schon aus demselben ist". Diese Erwägung war es auch hauptsächlich, welche unsere Aerzte im Gesundheitsrathe veranlasste, auf die Ständigerklärung desselben zu dringen, weil sie von der richtigen Voraussetzung ausgiengen, nur im Falle der Ständigerklärung etwas Verdienstliches wirken zu können. Uebrigens haben sich in der Neuzeit alle politischen Stellen des fachmännischen BeiratheS versichert, in England und Berlin gibt es eigene Gesundheits» ämter an den Centralstellen, das Ministerium in Wien hat seinen Obersanitätsrath, die Statthaltereien und Landesregierungen ihren Sanitätsrath, obwohl den-selben eigens angestellte Aerzte (Sanitätsreferent, Lan-desthierarzt und das Hilfspersonale) zur Verfügung stehen. Alle machen von dem Beirathe der Fachmänner Gebrauch. Sollte dies nur in Laibach allein überflüssig sein? (Fortsetzung folgt.) Dem Vernehmen nach begünstigt eine M< der Minister eine unverzügliche Demission, w«v die Minorität dafür ist, dafs das Parlament zu" Behufe zusammentrete, damit ihm die Absicht m^ gierung, aus dem Amte tieten zu wollen, !"Mw kündigt werde. Sollte dieses Verfahren eu'ge!« werden, so würde es nothwendig sein, das »"le ^ , ment nach der Vereidigung der Mitglieder um ' destens eme Woche behufs der Bildung e'"^, ^, Ministeriums zu vertagen, worauf eine z"?" ^ tagung von vierzehn Tagen welche Zeit die Wiederwahl der Cabmetsnn g' ^ welche Sitze im Unterhause iuuehaben. ^/ m^tei nehmen dürfte. Sämmtliche Führer der liberalen^ ^ werden gegenwärtig in London erwartet, w"r l he». selben zu eiuer Berathung zusammentreten > Der Marquis von Hartington ist bereits "°" ^„g shire in der Hauptstadt eingetroffen und w^, mehrere hervorragende Mitglieder der ureralm^ ^ Mr. Gladstone trifft in wenigen Tagen in semer" Wohnung ein. l^ioile» Die „Times" meinen, dass bei den Spe"""^ über die Bildung des neuen Cabinets die ^' ^ ^ sjir ganz außeracht gelassen worden sei, dass inem . ein Amt wählbar betrachtet werden dürfe, ,,°" ,.,M lich dessen Pflichten sich starke MeinungsH"^^ erlaubt habe. Die Bildung des neuen 6avM"» .^ Lord Granuille übertragen werden. M- ^ ^fe habe in einem an Lord Granville g^'^A^Mto» seine Stellung niedergelegt, worauf Lord A. ^,< zum Führer der Partei im Unlerhause "nam" ^ den sei. Lord Granville wücde ohne Zwe'>" ^ sein, unter Mr. Gladstone zu dienen, """" ^ ^ kein Grund zur Annahme vor, dass "^',^8^6 dies annehmen werde. Damit sei jedoch gesagt, dass das Caliinet seiner Unterstützung v' ^ werden müsse. Als Cabinetsmitgliod ohne '?, ^, . der neuen Administration, wer sie auch ^MllH mögen, imstande oder gewillt seien, ^e sich" Politik Lord Beaconsfields aufzugeben, dürs" falscher Fährte befinden. ,^ ^ R"^ Mr. Croß, der englische Mimster dee^, M hielt am letzten Samstag in Fcel-cMsew"^hesh'H chcster eine Ansprache an die Wähler M"^ M^ in welcher er erklärte, durch den Ausgang ^ld«: ^ keineswegs entmuthigt zu sein. We«^ <» mand größeres Interesse daran haben, ^, !^el conservative Principien im Unterhause ve ^,, als gerade Lord Hartington, welcher P"^O> mächtigen radicalen Strömung in den "") ^ch s so habe überzeugen können. Sollte derselbe '^ ^eb^ sein. jenen ülilen Cinflüsseu gegenüber na^ ^i ^ müsse die conservative Partei ihre Pl"^''^ ^ für die Interessen und Institutionen oes,^, ^ treten. Herzlich freuen müsse er M A gM die liberale Majorität im Unterhause p"' ^„e" ^i um die Homeruler-Stimmen entbehren A^hsto^ D' In dem Schreiben, worin Mr. ^. seil^ ^c ihm zugedachten öffentlichen Empfang ^ ^ kuuft in London dankend ablehnt, Y^ 719 be" Au°.»"?l b'" überzeugt, dass der Empfang in M2. m "' und nicht allein in jenen unserer W 3ma^"m' ausschließlich als ein zum ersten-Herkomi? ^«^'Hch betrachtet werden würde, ein Wp H^^." Freudenbezeigungen in der ^r Nie^^?^ "'liisslich der Katastrophe stellen? M und einer politischen Partei herzu-»°i M s ^k " ^'^ihle verwunden würoe, die N a« en wie schonen sollten." den lVäbr.n^"^""^baten jüdischen Vlaubens wur-des ,?, m ^""^te», Wahlen fünf zu Mitglieder» gewählt, nämlich: Sir Na-^ d W n?/^ fürAylesbury; Baron wieant^ ^?°"lervatwer ür Greenwich; M>. Cohm Z ?"' L'beraler für Dewsbury; Mr.Arth,» Vlr! Sik ^m5^' Liberaler für Southwark, und "f°l°lo,"^K°lf. Liberaler für Pontefract. Die SMm l, s^blschen Candidate» waren: Sir Julian l'"s Vn.pl ^? Candidat für Rochester; Sir Iu. ^l'th- V) ^""servativer für Penohyn und Fal-^: 'w, ^.?""l Isaac, Konservativer für Notimg-^r/Edm,-^^yStern, Liberaler für Mid-Surrey; Nr. A 5? P Daris. Liberaler für Ost-Kent, und Ndai» ,.""'Hawis. Howeruler für die Grafschaft Jahre i«?« ""5'^' V" der Parlamentswahl im! den l>, n.? ^ndldierten neun Juden, und fünf wur- L^'"N"s'N'tgliedern gewählt, seinen V^s^ "' ^^ Vicelönig von Indien, hat ^von is^" '?^l'gelegt und ist in Anerkennung t'gen A' n Titel ' ^ ^" Grafenstand erhoben worden mit ?"bv n.^ V«^"^ "°" Lytton in der Grafschaft der Grafschaft ^°""^ ^"ebworth of Knebworth in Der russisch-chinesische Conflict. ^ses'or^w°^" veröffentlicht ein Schreiben des !5 das nacki '^ ^er den russisch-chinesischen Con-M. auf , «^,.^r m Petersburg herrschenden An-^'" iiack?'?' Il'formationrn beruht. Es wird Msch« N"'esen. ^ss Rnssland verpflichtet sei, ^ der r lV"^^"' wenn China für die Sicher-N nbqesHN ^"' Grenzen und für die Ausführung ^Mhrn? '^^'' Verträge Garantien gewähre. Die ^leu N.vV "" September 1879 in Livadia unter« , ^"dtr ? ! "^^ zu dessen Al'schluss der chinesische °°" der 'cbi, N!'^'H°'"' "»nächtigt gewesen sei, werde ?ttde sich "'chen Regierung verweigert; Russland ^^chuft ^!"n?^^be Kuldschas uur im Wege ^'lduna V'" Uebereinkommens verstehen, der An-N^^ärti?^ k3"t aber niemals nachgeben. Der mit China sei eine Folge des ^°" und A °". ^m Pekinger Hofe die von Bog-V" zitt ^W«t «««ton geleitete anti. europäische lsVN'lchaft gelangt sei; die Lage der euro-i" ^h'na a.. ?'^ '" ^h'na und die dem Auslande ^ ^"e°5 "M", Zugeständnisse würden im Falle b'che gM,i /^"' Nussland und China auf das 5? seiVV" sein. die Niedermetzelung von Euro-z"de durch U wahrscheinlich, der Handel mit China 3"flusst V? letzigen Conflict auf das ungünstigste Mlen wer^"- ^°" °llen in Peking vertretenen 3^?ität h,'"« die allgemeine Gefahr und die h2 skien an. l.^"^"ssen keineswegs verkannt, viel-V" Pcni,. - '"bt. dem Einflüsse der anti-euro-l« '?^^.,sv..i^«7b>nll entgegenzuwirken und die I? ^ dabei "^ Nusslauds aufrechtzuerhalten. Eng.! ^?>echte m'."'c'?'" betheiligt, es sei eine ganz. «" ^vnde ^c lasche Beschuldigung, wenn be-H°"d und l5^ ^ ^"^""b den Conflict zwischen bnV^ Chin. ^'"° ^ranlasst habe. der ein Conflict V"svH? °U'" Zivilisierten und bei den. betheiligten Nationen zu W.den, N.i^"^""ter Englands in Peking sei be^s emsil "'^ des russischen Geschäftsträgers ^vö^"Ngste bemüht, die drohende Gefahr zu ^lla ^agesneuigkeiten. ^ lKruteschätzung betreffend das Jahr ^U^s N.« "^ das Interesse, welches eine ^ 'lullate/"^^ siffer,näßige Nachricht über die ^^ k. k. A cke^ '" "^l ^eignet ist. veröffent-^"Z «»'s d"l "^U'nlnlsterium einen kurzen "l Meisen v«r >. l"be gelangten ziffermähigen ^"l« ftati ch^ deren vollständiger Bearbeitung 3" 5len ^'lcye Jahrbuch. Derselbe u.nfasst die ^ '>il dies? ^""p^treidearten und die Wein-„, U'9 habe,,^'^""e für den Markt die größte ^'' ^Vrn "3!'."'lche nur in einzelneu, meist >2 '^e. ^s^HUgkeit haben. z. V. Spel. »>,'"" N.W : s?'"'""^"'' s'"d hier nicht i > ' Nebst ^lub umm.ert, lindern einfach aus-^tge." Zah e„ " Ull"bcn der Ernte-Ergebnisse in "«^v?^ "'rden hier die Verhältnissen "' T)u?chS.i""5 der Vergleichung m?t den ^I^ulttsernten ergeben. l Die Durchschnitte umfassen die Periode von 1869 bis inclusive 1878, doch fchlt für einige Landn zu diesem Durchschnitte je ein Jahrgang, für einige fehlen deren zwei. Länder Ernte in tausend Hektolitern Weizen Roggen Gerste Hafer Mais Wein Nirderösterrcich. . 942 1907 838 279? 130 881 Obcröstcrrcich . . 754 1409 727 1675 — — Salzburg ... 160 229 27 277 — — Stciermarl ... 747 915 223 1328 1350 543 Närntcn .... 194 485 172 65« 215 13 Krain . . 180 123 16« 272 204 183 Tirol u. Vorarlberg 237 428 178 13« 446 216 Böhmen .... 4225 8855 4974 9129 — 72 Mähren .... 1064 2567 1872 3526 177 153 Schlesien.... 126 430 245 683 — — Galizici, .... 3219 4738 3478 9196 1490 — Vuluwina ... 161 224 259 478 1063 05 Küstenland ... 97 23 61 28 229 21 Dalmazicn ... 51 8 69 6 140 896 Im Neichsrathe ver^ ' tletcnc Lander 12,157 22,342 13,263 30,397 5494 2902 Wenn die Durchschnittsernte jeder einzelnen Frucht durch 100 ausgedrückt wird, so entspricht die Ernte der Fnlcht im Jahre 1879 nachstehender Procentzahl: Weizen Roggen Gerste Hafer Mais Wein Nicdcrüsterreich. . 75 75 66 60 99 68 Obcrösterrcich . . 105 104 96 107 Salzburg . . .116 118 83 127 — — Stciermart . . .100 99 92 97 115 117 Kcirnten .... 85 85 92 94 93 212 Krain . 94 87 86 84 79 IM ?iwl u Vorarlberg 93 88 93 86 V2 61 Böhmen .... 116 103 111 114 — 89 Mährrn .... 83 82 86 95 123 76 Schlesien .... 89 79 69 87 — — Galizien .... 90 74 68 100 185 — Aiilowina ... 94 60 59 77 90 — Küstenland ... 39 44 46 44 48 7 Dalmazicn ... 2? 21 15 13 28 104 Im Rcichsrathc ver^ lretcnc Lander . 95 88 83 100 101 79 — (Die sensationelle Hinrichtung in Na ab.) Die Frage, was mit dem Unglücklichen zu geschehen habe, der nach der am 14. d. M. in Raab vollzogenen Hinrichtung am Leben blieb, ist gelöst. Wie ein Telegramm aus Naab berichtet, ist Takacs an Lungen, lähmlmg gestorben. Diesem Tode aber giengcn furcht« bare, qualvolle Schmerzen voraus, welche bis zu A»K. brüchen des ParoMmus führten. Die Aerzte hatten eine Wiedergcncsung des Unglücklichen nur dann im! Bereiche der Wahrscheinlichkeit erklärt, wenn nicht eine Lnngen- oder Gehirnentzündung dazwischen kommt. Die! heftigen Fiebcr-Paroxysmen, von denen er befallen wurde, zeigten jedoch bald, dass der jedenfalls robuste Körper im letzten Ringen mit dem Leben begriffen sei. Gegen Abend schwollen die Halsdrüsen stark an und die Wuth« auSbrüche des Kranken wurden so heftig, dass man ihn an das Bett gurten musste. Am Abend zeigte der Puls eine Frequenz von !16 Schlägen. Donnerstag gegen. 7 Uhr früh verlangte Johann TalacS etwas Milch. Man gab ihm. der von großem Durste gequält schien, das Verlangte. Hierauf begehrte er abermals Milch und später Wasser. Die Kräfte nahmen dann rapid ab, und der Delinquent erlag schlichlich einem ErsticknngSanfallc und befreite damit seine Richter von jedem weiteren Zweifel über die Lösung seines Schicksals. Ueber die Vornahme der misslnngenen Hinrichtung werden aus Raab. 14. d. M., folgende Einzelheiten gemeldet: Ende November 1878 wurden zwei von Bosnien heimkehrende Frauen von zwei Pecser Burschen Namens Johann Takacs und Paul Gede auf das grässlichste ermordet. Jede der Frauen blutete aus 50 bis 52 Wunden. Die Verbrecher wurden eruiert und einige Monate später vom Naaber königlichen Gerichtshofe zum Tode durch den Strang verurtheilt. Paul Gede starb im Gefängnisse noch im Sommer des vorigen Jahres. An Johann Takacs wurde Mittwoch früh um 8 Uhr das Urtheil vollzogen. Die Iustificierung gieng sehr rasch vonstatteu. Die Vollstreckung des Urtheils nahm gegen 12 Minuten in Anspruch. Der Delinquent wollte vor der Iustificierung noch eine Ansprache an das anwesende Publicum halten, aber nach den Worten: „Geehrte Herren, erlauben Sie mir, einige Worte an "Sie zu richten" — winkte der Slaatsanwalt dem Henker Ko» zarel; dieser waltete seines Amtes, und rasch war die Execution zu Ende. Der Arzt constatierte den Tod. Als nun der Körper abgeschnitten und in das Raaber allgemeine Krankenhaus gebracht wurde, wo der Gum< nasialprofessor Leopold Bierbauer galvanische Expert« meute an demselben vornahm, zuckte Takacs und begann zu athmen. Alles erschrak bei diesem Anblicke. Das Experiment wurde sofort unterbrochen und der Gerichtsarzt ersuchte den Staatsanwalt, er möge ihm Instructions ertheilen. Die mittlerweile herbeigeeilt?,, Aerzte erklärten einstimmig dass dem Delinquenten die Wirbelsäule intact geblieben und er bloß infolge einer Wunde, welche er on, Halse habe, und durch die schmerzhaste Berührung derselben durch de» Strick in eine Art Starrkrampf gefallen sei. Die sofort angewendeten Wiederbelebungsversuche hatten den oben geschilderten Erfolg. Von den Aerzten wird als Ursache ocS nicht tüdtlichen Ausganges der Hinrichtung angegeben, dass der Delinquent einen sogenannten Wolfsrachen hatte, außerdem aber mit stark' angeschwollenen Drilseu uud Scorbut behaftet war. Unter »solchen Verhältnissen war die Zeit von fünf Minuten, welche der Iuftificierte am Galgen hängen blieb, zu ge. ring. um den Tod herbeizuführen. Der Iustificierte war übrigens ein roher Mensch, der während, vor und nach der Gerichtsverhandlung nicht den geringsten Funken von Menschlichkeit und Reue zeigte, ein fast verthierter Bursche. Locales. — (Konstituierung des neuen Landes- Sanitätsrathcs.) Vorgestern fand die Constituie-rung des l. t. Landes'Sanitätsrathes für Krain für das Triennium 1880-1882 statt. Der Herr Hofrath Dr. Ritter v. Schöppl begrüßte denselben namens der l. t. Landesregierung, betonte bankend die bisherige verdienst« volle Amtswirksamleit desselben und sprach die Ueberzeugung aus. dass auch der neu coustituierte Sanitätsrath in gleicher Weise durch seinen wissenschaftlichen fach» gemäßen Beirath der l. l. Landesregierung zur Srite stehen werde. Nachdem Hofrath Dr. Ritter v. Schöppl noch in anerkennendster Weise der Verdienste des nunmehr ausgeschiedenen bisherigen l. k. Sanitätsrathes Dr. Bleiweis gedachte, ersuchte er, die Wahl der Functionäre vor« zunehmen. Es wurden gewählt zum Vorsitzenden der k. k, Regierungsrath und Sanitätsreserent für Krain. Dr. Emil Ritter v. Stöckl, und zu dessen Stellvertreter der k. l. Sanitätsrath und emiritierte Professor der Medicin Dr. Franz Schiffer. — (Ankunft des 7. Iägerbataillons.) Wie wir erfahren, wird das krainische Iägerbataillon Nr. 7 auf seiner Fahrt nach WienerNeustadt Samstag, den 24. d. M.. um 4 Uhr 23 Minuten morgens in Laibach eintreffen, hier jedoch nur einen I'/, stündiaen Aufenthalt auf dem Bahnhofe nehmen und schon um "/<6 Uhr mittelst Militär-ScparatzugeS dic Weiterfahrt in den neuen Garnisonsort antreten. — (Eröffnung der Casino »Rest aura» t ion.) Die vom neuen Pächter, dem bisherigen „Linden"< Wirte Herrn Earl Simon, übernommene l^llsino-Restau» ration wurde vorgestern eröffnet. Heute abends con-certiert daselbst zur Feier der Eröffnung die Theater» kapellc unter der Leitung des Herrn G. Mayer. — (Aus dem ärztlichen Verein.) In der am 7. d, M. in Laibiich abgehaltenen Sitzung deS Ver» eines der Aerzte in Krain widmete der Obmann Dr. Schiffer nach Verlesung uud Genehmigung des letzten Sitzungsplotokolles dem verstorbenen hochverdienten Mit-gliebe Dr. Gerbctz einen warmen Nachruf, und gaben die Anwesenden durch Ausstehen von den Sitzen ihre Theilnahme kund. Hierauf stellte Dr. Ienlo eine von ihm operierte Patientin vor, welche vor zwei Jahren aus unbekannter Veranlassung am grauen Staar vollkommen erblindete. Dieselbe wurde am 19. März operiert mittelst Linearschnitt, mooificiert nach Arlt, 0. i. Iridelto-mie und Extraction nach oben. Der Verlauf bei der wegen Ungeschicklichkeit der Patientin im Verhalten höchst mühsamen und erschwerten Operation war ohne Iwi-schenfall und ganz normal, so dass die Kranke am vierzehnten Tage nach der Operation als geheilt entlassen werden konnte. Das Sehen mit dem operierten Auge mittelst Staarbrillc ist nunmehr ebenso vollkommen, wie mit dem gesunden Auge. Sodann entwickelte Sanitätsrath Dr. Keesbacher in einem fast auderthalbstündigen. freien und eingehenden Vortrage die Frage der Ausfuhr der Mehrung in Laibach, besprach alle bestehenden Abfuhrssysteme, als: Canalisation. Beriselungssystem. das Liernur'sche und Valmaggini'sche, das Fassel- und Latrinensystem in ihrer Eignung für unsere Stadt. Er verwarf daS EanalisationS» system als für Laibach ganz unpassend, das Liernur'sche System als zu theuer und nicht genügend erprobt, das Valmaggini'sche als unpraktisch, bekämpfte sodann das Fasselsystcm als ganz verwerflich, da die Vorzüge oeS-selben durch die damit verbundene, aber nie zu erreichende Reinlichkeit illusorisch werden, sprach sich theoretisch für die Vorzüglichleit des Beriselungssystems aus. das aber der Kostenfrage wegen nicht einführbar ist. plaidierte ferner für die Einführung des Sensgruben-systems mit pneumatischer Leerung, beleuchtete schließlich in kurzem die Kehrichtfrage und resümierte seine An» schauungen in folgender, vom Vereine der Aerzte einstimmig angenommenen und nur mit dem Amenoement Professor Valentas. die Unzweckmäßigkeit deS Fafsel. systems im Hinblick auf die Erfahrung hierüber im Eiuilspitale noch kräftiger zu betonen, versehenen Resolution : „Der Verein der Aerzte in Kram spricht seine Ueberzeugung dahin aus, dass I) der bisherige Modus der Ansammlung und Abfuhr der Mehrungsstoffe, abgesehen von dem primitiven Zustande desselben, durch Imprägnierung des Bodens. Verdcrbung des Trink-Wassers und Verpestung des Lustlreises durch die schlecht gebauten und nicht luftdicht geschlossenen Senkgruben einerseits und durch die Ausströmung der Gase durch die Ocffnnngen der Kanäle in den Straßen m:d bei der Ausmündimg derselben in den Fluss, sowie endlich durch die mit unserm Kanalsystcm unzertlennliche Verderbnis des FlusSwasscrs. welches durch die Aufnahme der 'Mehrungsstoffe auch als N'.hwasfcr unbrauchbar w,". im höchsten Grade gesundheitsschädlich w,rlt. ^) ' „F, die nachfolgend aufgeführten achtundzwauzig ^" ,M ^ und zwar: S. 827 1360 1416 174? 1853 1U" ^ B 2211 U82i» 2853 2867 ".621 3728 3729 3802 ^-" ''g Ä"' 462!) 4830 5062 558? 5590 5688 58ü(i 5!1.>4 '"5 " . Zc^ diesen Serien fiel der Haupttreffer mit 10<),> ,<)^ Angekommene Fremde. Am 15. April. ^nb^ Hotel Stadt Wien. Hölzer. Flandrak, Klug, Vera",^^ und Roller, Kaufleute, Wien. — Verger. Kauf«,., ^^gl^ Stan. Kaufn:., Luon. — Borovitz, K'aufin., P«S-Privat, Gottschee. ^ <^Hterj ^ Hotel Elephant. Gräfin Attems Ioscfine sammt U^pla"' bile Lodovico Nubclli. Maler, und Koschar, l. l. "^igB" Pension, Görz. — Cartesio. Kaufm.. Fiume. — und Porges, Wien. - Wester. ^ ^. ^ H, Kaiser von Oesterreich. Iovanovic, Geometer, A.F, " glllnit. Podnart. — Iser, Reischdorf. -" 6"l" schoflact. ^ «aierischer Hof. Blazon. Pferdehändler, Udinc^^^ Lottozichung vom 14. April: Brunn: 38 32 88 49 ^----^ Meteorologische 5 ->° W ffZ 3 ?« ^! ^7U.Mg. 7^5 ^fi2 2 SW, schlMch^theilw.he^ 0 16. 2 „ N. 735 03 ^17 4 SW, schwach thc'Kt W, 9 ., Ab. 735 61 ^-116 SW, schwach! b"°" ^- > Tagsüber wechselnde Äewülluna., die Wpcn ^^ Tagesmittel der Wärme -j- 13 7«. um ^'^°^!^-^<7le^ Verantwortlicher Redacteur: Ott 0 m a r ^^-<^i< 9^l^si>lii>rit^t ^"' ^' April. (1 Uhr.) In Renten und Moiitanpapiercn fühlte und documenticrtc die Speculation das Bedürfnis dcr Entlllstuna. Andere Werte bllt <^l.s^V(,z,iVt/l. Valuta still, das Geschäft im ganzen unbedeutend, " ^^^-^s«'' Geld Ware Papierrente........7310 7320 Vuberrente........73S0 7370 Voldrmte.........89 30 8^40 Lose. 1854........124 - 12450 . I860........13025 13050 . I860 (zu 100 fl.) . . . 133 — 133 50 . 18S4........174'. 174 50 Ung. Prämlen«Nnl.....11125 11150 Vredlt.L..........17750 17775 «udolfs-L.........18— 18 25 Prämienanl. der Gtadl Nie,: 118— 118 25 »onau.Regulierungz.Lose . . 113 2b 11350 Domänen - Psandbriese . . . 14ti 75 147 — Oeslerr. Schatzschein« 1881 rück» zahlbar.........101 25 101 75 Oesterr. Schahschein« 1882 rück» zahlbar.........102 25 102 75 Ungarische Goldrente .... 1056010570 Ungarische Eisenbahn-Nnleihe . 125-- 125 50 Ungarische EisenbahN'Anleihe, Tumulativstücke......125 - 125 50 Nnlehen der Stadtgemeinbe Wien in V. V......10275 103- W«ll» wai« GrundentlattungS Vbligatloue». Vöhmen.........103— l04 Niederösterreich......104 50 105 — Galizien.........»850 98 75 Siebenbürgen.......9225 9275 Temeser Vanat......92-9250 Ungarn..........9250 93 - «ctle» v«n Vanlen Nnglo.öslerr. Vanl..... 15370 15390 Creditanstalt ....... 28480 285 - Depositenbank....... —-- - — Creditanslalt, ungar..... 27!z— 272 25 Oesterreichisch, ungarische Bank 833- - 839 — Unionbant........ 11025 110-50 Verlehrsbanl....... 131 75 132- Wien« Naneverein..... 142— 142 25 Uctlen vsn Tranühsrt-Nnterneh» mun«en. »eld Wai« Vlsölb.Vahn .......157— 157 50 Donau.Dampfschiff.«Gesellschaft 605 - 606 - Elisabeth.Westbabn.....189 -- !89'50 Feroinands.Nordbahn. . . ,2450-2455 — »elb W«e Franz.Iosevh-Vahn .... 16950 16975 Galizlsche Carl »Ludwig «Bahn 265— 265 25 Kaschau'Oderberger Nahn . . 128'— 128 50 Lemberg-Czernowltzer Bahn . 170 - 170 50 Üloyd < Gesellschaft.....651—662— Oefterr. Norbwestbahn . . . .166— 16650 „ lit. L. . 162 — 1<»2 50 Rudols««Nahn.......161 . 16l 50 Staatsbahn........278-50 279 -- Südbahn.........8^__ 8150 Theiß-Nahn........246- 246 50 Unaar.'gali^ Verbindungsbahn 137 _. 1875« Ungarische Nordostbahn . . . 14? — 14? s,0 Ungarische Westbahn .... 14850 149'-Wiener Tramway.Gesellschaft . 243 b0 244 — Pfandbrlefe. Mg.öst.Bodencreditanst.li.Gd.) 120— 120-50 . ^ . li.B.-V.) 102 20 102 50 Ocsterreichisch»ungarische Bant 103 45 103 6«) Ung. Nooencrebit.Inst. (B.-V.) 103 - 103 50 Pri«ritatüvbll«atlsu«n. Elisabeth.N. 1. Cm.....9880 99'-- Ferd.-Nordb. in Silber . . . 107 25 107 50 i"^X 3^ Franz.Ioseph.Vabn . - - ' i<)6b" ^^ Gal. Larl.lludwig.Ä.. I- ^" 937. LH Oesterr. Norbwest-Bahn -' g4^<^ Siebenbürger Nahn - - ' ' 1??A F" Staatsbahn 1. E>n, - ' ' 126?" z^ Sübbahn ä 3°/, . - ' ' ' Ils' ' ' '6«/. . - - - " ^ Auf deutsche Plätze . - ' ' ' U^,!. !>?«! London. lurz7 Sicht . - ' ' H^