Nr. 74. Freitan, 2. April 1886. 105. Jahrgang. TlllNmei Ieitmg. ^,».?"«'""^""^"'b- Mi! Postversenbung: ganzjährig fl, I5>, Halbjahr«» fi. 7.50. Im Comptoir! U?.. F ^' ^. Halbjahr!,, 5.50. ssNr die Zustellung ,,<« Hau« ».nizjähria/fi, i, - Insertionßytbür: Für "«»ll, ^useraic bis ,u < Zcilc» 2N tr,, nrößere pr.Zcilc «lr., bc, öslcicn Wicbcrholuüacn pr. Zc,lc » lr. Dic „i/aibaihcr .",citunn" erschein! täglich mit Ausnahme der Eonn° unb Feiertage. Die «bminlftratio« bcftnbct sich Bahnhofftraße 15, die Mebac«»» wieneiftraßc 15, — Nnfranlierle »riefe werden mcht angenommen unb Mainiscriple nicht zurilckgeftcllt. Umtlicher Hheil. .„, Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 22. März d. I. aller-Ewigst zn gestatten gcrnht. dass die Gemahlin des "berstkammerers Sr. Majestät Marie Gräfin Trantt -'"ansdorff, gebornc Prinzessin Liechtenstein, oas Ehrcil- nnd Devotions-Krc»lz des sonveränen Iohan» 'Nter.Ordens annehmen llnd tragen diirfe. t,f»i ^'" ^^ März 188ss wurde in der l. l. Hof. und Staats-^ """" das XIV. Stilck drs Rcichsgeschblattes, vorläufig bloß ^entfcher Ausgabe, ausgegeben und versendet, ^asielbc enthält unter r. 4U die Verordnung des Finanzministeriums vom 17. März lWtt, betreffend die Erweiterung der Vcrzollungsbcfugniffe Nr ^i ^ ^ebeuzollauitcs zweiter Clasfe Grnnthal! l-^l hie Vcrordnnng der Ministerien des Ackerbaus, des Inuern, des Handels nnd der Finanzen vom 22. März Mtt, betreffend die Einbeziehung des l. l. Hauptzollamtes 'N Vuchs unter die im Anhange zu der Verordnung vom 15- Juli 1882 (N. G. Vl. Nr. 107) bezeichneten Zoll' (Ein-»ir ^"'Ns.) Aemter; '"die Verordnung des Iustizmiuisteriums vom 22. März i«»t>, betretend die Znweisnng der Gemeinde Neudorf zu Ar I?, 5.Sp"Nl!l'l drs Bezirksgerichtes Frauruberg in Böhmen; ittu^ ^"'^"»ng des Iuslizmiuisteriums vom 22. März i»»b, betreffend die Zuwrifung der Gemeinde Libsic zu Nr 4/"". Svrcugel des Bezirksgerichtes Sunchow iu Böhmen; i uu^ ^"rdnung des Justizministeriums vom 24. März ltt«l), betreffend die Zuwcisuug der Ocmcindr Suchow zu Nr 45^' ^p"'!^'l des Bezirksgerichtes Uug.-Ostrau in Mähren ; ^' l Gcsch voni i>«. März 188l>, betreffend die Fort- eiyednng der Steuern und Abgaben, dann die Bestreitung Mai?88 .>!" bctunt, dass die gestrige Vcinerknng des Ab- d's?. ^"' ^ukljc, «der' große Mathematiker Vega, is/' ' -'^Ule vom stcrnbesäctcn Firmament nicderstrahlt, "u Sohn des slovcnischcn Volkes», anf einem Irr- thume bernhe. Der Stern Vega sei nicht nach dem Mathematiker benannt, sondern datiere schon seit Iahr-hnndertcn. Das Hans schreitet hieranf znr Tagesordnung. Dem Additionalacte znm Pariser Weltpostvertrage bezüglich des Postauftragsverkehrcs wird ohne Debatte die verfassungsmäßige Zustimmung ertheilt. Hicranf wird die Specialberathuug des Uuterrichts-Etats fortgesetzt. Abgeordneter Swiczy sucht nachzuweisen, dass die deutsche Sprache an den slavischen Volksschulen Schlesiens nicht bloß als Unterrichtssprache, sondern als das einzige Ziel des Unterrichtes betrachtet werde. Uebcrall mache sich in Schlesien das Bestreben geltend, das Slavische immer mehr zurückzudrängen, um es wo möglich ganz verschwinden zu machen. Der Unterricht in der deutschen Sprache in den Volksschulen sollte, wenn er überhaupt nothwendig ist, erst dauu erfolgen, wenn die Kinder bereits in ihrer Muttersprache gewisse Kenntnisse im Lesen und Schreiben erlangt haben. Den Deutschen sei es aber nur um die Gcrmauisicruug zu thuu. Mit der Errichtung der Gymnasien solle nnr die Vildnng in der Muttersprache erreicht werden, nichts weiter, die Frage der böhmischen Köuigskröuuug muss der Weisheit' dcS Mouarchcn überlassen bleiben. Hervorheben müsse man aber, dass diese Rechte nicht aufgehoben, nicht verwirkt seien. Was mau von «Hetzkaplänen» in Schlesien gesprochen, weist Redner znrück, uud wcun man anch die gegenwärtigen! Zustände in Schlesien mit dem Namen des Friedens' belegt, so sei es selbstverständlich, dass die slavische Bevölkerung mit dem Zustande nicht zufrieden sein kann. Redner verkennt nicht die Schwierigkeiten für die Regierung; der schlesischc Laudespräsident sei gewiss gerecht und unparteiisch, er sei aber nur ein Glied in dem Organismus. Eine Ucberbürdnng der Schüler an den Oymuasien fiudc nnr deshalb statt, weil einzelne Lehrer zu viel verlangen. Am meisten fehle die Erziehung nnd die Pflege des religiösen Geistes. Darin müsse Abhilfe geschaffen werden. Zum Schlüsse rügt Redner, dass gestern ein Abgeordneter von Büchern, welche Christen und Juden gleich heilig sind, in einem die Achtung vor denselben verletzenden Tone gesprochen nnd dass Abgeordneter Fz-.ß die Lehrer anfgefordert habe, den Anordnungen des Ministers nicht Folge zu leisten. (Lebhafter Beifall rechts.) Es ergreifen mehrere Redner das Wort zur thatsächlichen Berichtigung. Abg. Fuß erklärt, dass sein Appell an die Lehrer nnr dahin gerichtet gewesen sei, sich durch das specielle Verbot des Buches: «Die großen Schlachttage des deutschen Volkes» bei der Beurtheilung des Wertes anderer Bücher nicht beirren zu lassen, und dass er eine Aufforderung, das verbotene Buch trotz des Verbotes den Kindern in die Hände zu geben, als einen Missbrauch der Immunität betrachten müsse. Er erklärt weiter, dass der österreichische Lehrcrstand stets gewohnt gewesen sei, in gewissenhafter Pflichterfüllung die Erlässe der Vorgesetzten durchzuführen, und verwahrt sich dagegen, dass er die deutsche Schnle zur österreichischen in einen gewissen Gegensatz gebracht habe. Schließlich betont er, dass er nicht als Vertreter des Lehrerstandes dem Vorgesetzten, sondern als Abgeordneter dem Minister gegenüber gesprochen habe, und das Recht, auch in Zukunft Erlässe jedes Ministers, den Unterrichtsminister nicht ausgenommen, zn kritisieren, lasse er sich nicht nehmen. Bange machen gilt nicht. (Beifall und Händeklatschen links.) Se. Excellenz Unterrichtsminister Dr. von Gantsch beschränkt sich darauf, zu constatieren, dass er allerdings gehört hat, der Abgeordnete Fuß habe in seiner Rede erwähnt, es stünde die «Heredität der Kleinen» auf der Proscriptiousliste, dass er aber nicht annehmen konnte, dass der Abgeordnete unter «Proscriptionsliste» die Erlässe des Unterrichtsministers gemeint hat. (Beifall rechts.) Abg. Hever a verweist gegenüber der Behauptung, dass die Schulen der Natics kkolkkk in Schlesien nationale Agitationsanstalten seien, auf die Statuten dieses Vereins, nach welchen nur Kinder böhmischer Eltern Aufnahme finden. Dagegen errichte der deutsche Schulderem selbst in rein czechischen Orten deutsche Schulen; er stifte nationale Brut- und Trutz-anstalten. (Beifall rechts.) — Abg, Ghon bezeichnet die alljährlich wiederkehrenden Klagen über Vernach« lässiguug des slovenischen Elementes in Kärnten als grundlos und erklärt, dass in Kärnten die nationale Streitfrage, welche man daselbst mit Gewalt anfachen wolle, keiueu Boden finde. — Die Abgeordneten Türk uud Menger treten einer Reihe von anf Schlesien bezüglichen Behauptungen des Abgeordneten Swiezy unter großem Beifalle der Linken entgegen. Abg. Snklje - Der Herr Abg. Ghon hat mir die Berechtigung abgesprochen, über die Verhältnisse der Slovene« Kärntens in diesem hohen Hause zu sprechen. Iiemll'eton. Die Tragödie eines jungen Mädchens. trrnk ^ Allste» möchte man das packende, erschüt-Pa„i, ^ewlgemälde, welches der Autor voll «Serge Me " .^'""" w'uesteu Werke entfaltet, die Tra-tw'ss/!"^ lungcn Mädchens nennen. Denn wie in-ki ' "" "uch der ganze Inhalt der «I)-,m?5 <1e Omx->na/' c iüngsten Werkes George Ohn cts. sein "ncr ""'ere volle Theilnahme wendet sich doch nur hat c/ ^"lt des Romaues zu, nnd auch der Verfasser all >. f )!Mc Kraft aufgeboteu, um dieser Figur Viädch ^mvcUhml ^ sich^,,. Es ist ein junges bcrüw ' "Ncnartig und voll wilder Kraft, das, un Wcl/ d> ^'^e der wruehmcu nnd leichtlebigen ">ld. wi" ^ "'schürt, wie ein scheues Reh auswächst tranig,,, ^?." ".cheimmsvollen Mächten getrieben, eiuem ,")M Gchhicke zueilt. teit der N r'"" ^""ia,l steht, was die Manuigfaltig-betrifft ?-'^'"heileu, das reichbewegte äußerliche Lebeu "seht '^'l!> ^" "brigen Werken Ohnets zurück, doch ^ndriunm, ' ^) d" tiefe Innerlichkeit, dnrch das drlndc,, V !" ^heimsten Scelenrcgungen der hau^ ^M. .^.">"w- Mau könnte die «Damen vonCroix->st auf d,n / psychologischen Roman nennen, so sehr ^ud uoch ,n''Z"' ^""ss das Hauptgewicht gelegt, "lrgt. Wii^ Mchräutuug hat der Autor sich auf-"ü"' sowohl im «Serge Pa- l""" der aritt^ .lUc'lbesiber. durch die Wechselwir-"üolratlschm und demolratischcn Elemente fesselnde, farbenreiche Contraste darzustellen Gelegenheit hat, bewegt fein ueuester Roman sich ausschließlich m der Sphäre des ln^-lil'n, nnd wir blicken auf cm unverfälschtes Bild der vornehmeil srauzösischcn Gesellschaft. Auf ciue dem Geräusche und bunten Getriebe der Welt weltentrückte große Besitzung führt uus der Autor. Dort lebeu iu stiller Einsamkeit die Gräfin Mgine von Croix-Mort und ihr Töchterchen Edme'e. Nach kurzer, ihr weuig Freudcu bieteudcr Ehe war Refine Witwe geworden, ihr Gemahl, ein flotter Lebemann, hatte an ihrer schweigsamen, schellen Natur wellig Gefallen ge-fulldeu. sich nach deu Flitterwochcu sofort ill seiue frühereu Vergnügungeu gestürzt, bis er eines Tages bei eiuem tolleu Reuucu das' Lebm verlor. Die junge Witwe zog sich alls ihr Gut zurück, um da ihre Ruhe zn fiudeu uud ihre durch die Verschweuduug des Orafeu zenüttctru Vcrmögensverhältnisse z» ordnen. Sie lebt in einer Art von' Lethargie, bleibt, Romane lesend, tagelang nnbewcglich ans' ihrem Sopha liegen nnd findet selbst an der Entwicklung ihres Töchterlems wenig Interesse. Die kleine Edm^e scheint uämllch das wilde Temperameut ihres Vaters geerbt zu haben. Ihre größte Freude besteht darin, in Feld und Wald llmhrrzustreifen, dem Saug der Vögel zu lauscheu, auf uugesattelteu Füllcu in wildem Flug über die Wiesen zn jageu, au, Duft des Forstes sich z» beranschen. Ihr trcuester Frcnnd ist der gräfliche Flurschütz Billet, ein Bild der mittelalterliche,!' Dienertreue nnd Anhangllch-keit, der mit der kleinen Comtesse einen wahren Götzen dienst treibt. Anßer ihm besitzt Edmee "och ill dem wackeren Ortspfarrer einen ergebenen Freund. Von ih:u erhält sie den ersten Unterricht, und bei seinem Vater, der ein geschickter Glasmaler ist, lernt sie Zeichnen und mit Pinsel nub Palette umgehen. So leben Mntter und Tochter ohne große Innigkeit, aber auch ohue Kampf still nebeneinander. Die noch immer schöne, ausgezeichnet eon servierte Frau häugt ihren sentimentalen Träumereien nach uud wird immer weichlicher; die Hochaufgeschosselle vou der Sonnenglut gebrannte Comtesse legt nach und nach die Wildheit ab, wird besonders nach der erstell Communion sanfter nnd milder, aber das Verhältnis zur Mutter bleibt dasselbe. Mit einemmalc wird diese idyllische Ruhe zerstört. Der Gutsuachbar der Gräfin, Baron Fernand d'Ayeres, der Paris hatte verlassen müsseu. um seine Finanzen ein wenig zu ordnen, wird vom Flurschütze» Billet angehalten, weil er im Jagdrevier der Gräfin einen Fasan geschossen. Der elegante Cavalier, einer der größten Roue's der Pariser Gesellschaft, erscheint bei Frau von Croix-Mort, um sich persönlich zu elitschuldigen und als Sühue ein Tausendfrancs-Billet für ihre Armen zu erlegen. Kaum hatte er die schöne Frau aesehen, als auch schon sein Plan fertig ist. Das Jahr der Verbannung von Paris, das sein Notar ihm aüferlegt hat. will er damit verbringen, der Gräfin den Hos zu macheu und sie. wenn möglich, zn gewmm'". ^n me Ehe denkt er uicht. Anfangs hält die O"fm sich "lt und abweisend, bald aber weiß der 9' .^t ^ ihr Herz zn gewinnen, und sie 'Mrla.st ch gnn uuschuldigen süßen Liebesgetändel, das ,n M zum ersteumale kcuueu lerut. ^ .5-5 - >^. Aber der schlaue Fernand weiß es so elnzunchten dass sie einmal bei einem Rlttc dnrch den Wald stch Llliwchcr Zeitung Nr. 74 608 2. April 1886. Ich constatiere, dass ich in diesem hohen Hanse nur als Vertreter des Reiches, als Reichsrathsabgeordneter sitze nnd dass ich infolge dessen bei jeder passenden Gelegenheit die Verhältnisse der Slovene» Kärntens in den Bereich meiner Discussion ziehen werde, wie dies auch voii Ihrer Seite uns gegenüber geschieht. Titel «Centralleitnng» wird angenommen. Zu Titel «Schulanfsicht. bespricht Abg. Wag ner Uebelstände, insbesondere solche räumlicher N^.:r, am Czer-nuwitzer Staats - Obergymnasium und ur^iert die Errichtung eines Staats - Untergymuasiums daselbst noch vor Beginn des Schuljahres 1880/87. Abg. Kowal-s k i constatiert den günstigen Eindruck der beiden Reden des Unterrichtsministers, bespricht sodann die Lage der Schulen in Ostgalizien nnd hält es für hoch an der Zeit, dass bei Besetzung der Posten der Bczirksschul-inspectoren die Candidaten vollkommene Kenntnis der beiden Landessprachen besitzen. Abg. Dr. August Wee -ber stellt die Klagen iiber Zurücksetzung des slavischen Elementes in Mähren als durchaus nnbegründet hin. Redner ist überzeugt, dass ein friedliches Zusammenleben beider Volksstämme in Mähren im Interesse beider Volksstämme liege, und dass dieses Ziel schon lange erreicht wäre, wenn nicht eine fortwährende künstliche Aufregung im Lande erhalte»: würde. (Beifall links.) Abg. Zäcek berichtigt eine Reihe von Bemerkungen des Abg. Weeber über mährische Verhältnisse und gelangt zu dem Schlüsse, dass es unrichtig sei, dass das böhmische Volk in Mähren kein Bedürfnis nach mehr slavischen Mittelschulen empfinde. Titel «Schulaufsicht» wird hierauf angenommen. Die Titel 3. 4 und 5 werden ohne Debatte angenommen. Zn Titel 6: «Statistische Centralcommis-sion», spricht Abg. Proskowetz und wünscht eine größere Berücksichtigung der Verwaltungsstatistik nnd ein Jahrbuch nach sächsischem Muster, worauf Titel 6 angenommen wird. Titel 7 wird ohne Debatte genehmigt. Zu Titel 8 : «Ccntralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus», spricht Abg. Freiherr vou Ro-maszkan den Wnnsch aus, der Minister möge veranlassen, dass die Wetterprognose der meteorologischen Reichsanstalt zugleich mit den ufficiellen Coursberichten ausgegeben werde. Titel 8 wird angenommen. Bei Titel 9: «Auslagen für Kunst, uud archäologische Zwecke», werden die drei ersten Posten ohne Debatte genehmigt. Zu Post 4: «Kunststipendien :c.», erörtert Äbg. Barenther, dass die für diese Zwecke eingestellte Summe lächerlich gering sei, dass selbst der zehnfache Betrag im Vergleiche mit dem, was in anderen Ländern in derselben Richtung geschieht, sehr gering wäre. Auch Aufträge an die vielen beschäfti-gnngslosen Künstler von Staatswegen sowie die Förderung von Ausstellungen wäre dringend nothwendig. Se. Excellenz Unterrichtsminister Dr. v. Gautsch erwidert auf die im Laufe der heutigen Sitzungen vorgebrachten Wünfche nnd Beschwerden. Der vom Abgeordneten Wagner geschilderte Zustand oes Gymna-siums in Czernowitz, dessen allzu große Ueberfüllung, ist dem Minister bekannt und er wird bestrebt sciu, in der vom genannten Abgeordneten angedeuteten Weise Abhilfe zu schaffen. Ebenso wird er gerne die Ver-mehruug der Bezirks-Schulinspectoren in Galizien unterstützen. Der Abgeordnete Weeber hat auch einer Sache Erwähnung gethan, die Gegenstand einer Interpellation war, nämlich die Berufung eines Schuldircctors in den mährischen Landesschnlrath. Der Minister erwähnt, dass diese Berufung nnr einen ganz vorübergehenden, provisorischen Charakter hat, dass mit Rücksicht auf die uugehcure Anzahl von Schulen, deren Inspection jedem einzelnen der Schuliuspecturen obliegt, eine solche Maßregel nöthig war und dass er die Vermehrung der Anzahl der Laudesschulräthe ill Mähren um eiu Mitglied beabsichtige. Wegen telegraphischer Ausgabe der Berichte der meteorologischen Reichsanstalt wurden schon früher ciuuial Verhandlungen geführt, die jedoch scheiterten, uud sind jetzt neuerliche Vcrhaudluugcu im Zuge. Wegen Erhöhung der Dotation für Hiuustzwccke wird der Minister gewiss innerhalb seines Ressorts das Möglichste thnn. Ebcuso gedenkt er mit Bezug auf die Iubilä'ums-Ausstclluug in Berlin, demnächst an das Haus herauzutreten. Abg, Adämek empfiehlt, für die Erhaltung böhmischer Kuustdcutmale mehr zu thun. lLebhafter Bei» fall.) — Titel 9 wird angenommeu, womit Ceulrale erledigt ist. Zu li. «Cultus» befürwortet Abg. Lore nzoni eine der Absicht des Gesetzgebers mehr entsprechende Handhabung des Congruagesctzes. Kowalski spricht in ähnlichem Sinne zn Gnnsten der ruthenischcn Geist« lichen in Galizicn. — Nächste Sitzung morgen 1t) Uhr. Unser Staatshaushalt. (Fortsetzung.) Es wurde unter anderem auch mit vollem Rechte anf den großen Ertrag der Staatsgüter in Prcußeu hiugewiescu. Es ist eine bekanute Sache, auch im bairi-schen Budget nehmen die Staatsgüter, die Forste namentlich, eine sehr wichtige Rolle ein. Ja, meine Herren, ich kann da nicht helfen, ich kann nicht. iHei-terkeit rechts.) Also da ist Nachahmuug wohl jetzt schon sehr schwer. Es wnrde ferner auf Fraukreich hingewiesen, wo eine so große Entlastung stattgefunden hat. Ich erinnere aber darau, welche Steueru Frankreich nach dem Kriege eingeführt hat zur Herstellung des Staatshanshaltes: Zündhölzchen-. Miucralöl-, Oel-steuer, Stearinkerzen-, Seifen-, Papierstencr. Schwere Millionen machte das aus. Jetzt wird langsam wieder eine gewisse Steuercutlastung durchgeführt. Iu diesem Jahre aber liegt schon wieder ein Deficit vor, uud man wird es wahrscheinlich bereits bereuen, etwas vorschnell in der Stcuercutlastuug vorgegangen zn sein. Also auch kein concludeutes Beispiel. Eudlich ist auf Nusslaud hingewiesen worden. Und ganz merkwürdigerweise, es war eine gütige Wendung des Schicksals: an demselben Tage, an 'welchem der Herr Abgeordnete gesprochen hat, habe ich durch die Güte der kaiserlich russischeu Negieruug von Petersburg sehr interessante Ausweise iiber die Rechnungsabschlüsse iu den letzten Jahren uud iiber die Staatseinnahmen erhalten. In Kürze kann ich dem Herrn Abgeordneten sagen: Allerdings wnrde die Kopfsteuer in Russlaud herabgesetzt, die Salzstcuer beseitigt. Aber zur Deckung des entstandenen Ausfalles wurde» neue Abgaben eingeführt. Im Jahre 1883 betrugen die Staatseinnahmen 698 Millionen Nnbel — das sind amtliche Ziffern — im Jahre 1884 704 Millionen Rubel. Die Ansgaben stiegen von 1883 zu 1884 vou 723 auf 727 Millioueu Rubel, und die Vermehrung der Staatseinnahmen gründet sich auf eine Erhöhuug der Zuckerstcuer, der Einfuhrzölle für Oele u. dgl., ErlMuug der Swupelabgabeu, der RegisteraMren uud Neueiufül)rung von Ich will nicht die mindeste Kritik gegen einen dcr b^ treffenden Staaten üben, ich will uur dem Hern, Ab-geurductcu bcwciseu. dass iu alleu Staaten die Aus-gabcu die Teudeuz haben, zu steigen, uud die Neuerungen gezwuugen siud, dafür zu sorgen, dass dtt Staatshaushalt'nicht in Gefahr gcrathe,' und ich woM ihm nur beweisen, dass es in Oesterreich nicht mcl schlimmer ist — ich bedaure. dass dies hier immer hervorgehoben wird — als iu audercu Läuderu. M» das Verwaltungsdeficit anbelangt, meint der Herr Ä"^ geordnete, wahrscheinlich in gilter Lanne, das sei cmc neue Institution. Nnn, das sagte ich nie, ich nieum uur, dem gegebenen Beispiele des verehrten Budget-tt!isschusscs vor mehreren Jahren folgend — das!,-übrigens indifferent — dass, wenn man nbcrhalip Budgetergebuisse vergleicht, es eine alte, bewährte Regel ist, möglichst gleichartige Größen zu vergleichen. 9^ kann doch, wcun ich das französische Budget zurHa^ nehme, nicht die Budgets aus dcu Iahreu 18W n»? 18tN mit jeueu vom Jahre 1870 oder 1872 vergleichen. Gewisse Ausgaben müssen ausgeschieden wer^ den, die als exceptionelle oder als Invcstitions-AM gaben gelten. Dass man in Bezug anf diese AnsW" dnng verschiedener Meinung sein kauu, gebe ich gcr" zu, aber es können sich selbstverständlich derartige ^ rechnnngen nnr nach den Grundsätzen richten, die ^ für richtig halte oder der Budgetausschuss als M aufstellte. , Was nnn nnser Verwaltnngsdeficit anlangt, > haben wir, wie in früheren Jahren, ausgeschieden t>l Ausgaben für Eisenbahubauten, für die sogenannt" Mouumeutalbauten, die als solche kaum mehr wiede' kehreu dürften. Wir haben andererseits von den E»' künften die außerordentlichen ausgeschieden, und w siud, wie ich glaube, zum richtigen Resnltate über" Höhe des Verwaltnngsdeficitcs gelangt. Aber ich "wH den Herrn Abgeordneten noch auf einen Umstand all merksam machen, dass, wenn er das Verwaltungs^ so hoch berechnete, er Eines vergaß, nämlich die Hal jährigen Zinsen der nicht ausgegebenen acht Mill^u Rente, welche im Staatsvoranschlage mit 20lM"!' präliminiert erscheinen, abznziehen. Zweitens vergaß ' die Ziffer in Anrechnung zn bringen, die ich "k Goldagio erwähnte. Dann kommt ein Verwaltn"!!^ deficit zum Vurscheiue, welches sich ausschließlich ^ jeue Ausgaben gründet, welche die hohe DeleaaN ' selbstverständlich mit Zustimmuug der diesseitigen >" gierung, für die Erhöhnng des Militärbudgets bew ligt hat. Damit will ich sagen, dass eine.ErhoW" des Verwaltimgsbudgets für die streng diesseitigen^ dürfnifse nicht eingetreten ist. Einer der verehrten «^ ner hat dabei auch die Frage der Bedeckung der Staa bedürfnifse in Anregung gebracht uud bemerkt, er w'! nicht, wie hoch die Cas'sebcstäude sind; der Ml"' sollte es sagen. Auf jeden Fall besorge er, da!» ^ sehr geschwächt seien. Das congrniert doch '""^„he ständig. Denn wenn man die Größe der CasstbeN" überhaupt uicht kennt, kann man anch nicht beM^ dass sie geschwächt sind. (Heiterkeit rechts.) Ich gl" aber in der Beziehung nicht anders vorgehen zn k^ ^ als ich zu wiederholtcumalcn im Budget-Ausschull ^. klärt habe. Ich erinnere mich gar nicht -^ verirrt nnd gezwungen ist, während eines starken Gewitters in seiner Behausung Zuflucht zu suchen. Sie bezahlt den knrzen Aufenthalt daselbst mit ihrer Ehre. In einem vor den energischesten Mitteln des Realismus nicht zurückschreckenden Capitel erzählt der Autor, wie die Gräftu der Leidenschaftlichkeit Fernands zum Opfer fällt. Sie kehrt zerschmettert in ihr Schloss zurück. Sie flucht ihrem Verführer, doch als er kommt, sie nm ihre Hand zu bitten — er hatte unterdes von seinem Notar erfahren, wie reich sie sei — ist sie nicht stark genug, ihu abzuweisen. Die Vermählung erfolgt, das junge Paar geht uach Paris, und die Briefe der Gräfin an ihre Tochter überströmen von Ausrufen der Glückseligkeit. Regine wird von ihrem Manne in den vollen Strom des Pariser Lebens hineingezogen, damit er dabei umso leichter seiue Liaisons anknüpfen könne. Edmee hat vom ersten Momente au einen tiefen Widerwillen gegen Fernand empfunden. Sie betrachtete die Wiedervcrheiratung ihrer Mutter als ein Sacrilegium gcgen das Andenken des ersten Mannes, und nur schwer ließ sie sich herbei. Fernand nut ruhiger Höflichkeit entgegeuzutrcteu. Während die Neuvermählten in Paris, dann in den Seebädern ein geräuschvolles Leben führen, fühlt Edme'e sich in ihrer Einsamkeit glücklich nnd ihr entschlossenes Wesen festigt sich noch mehr Wir fühlen es, dafs em solches Naturell uur zu hohem, reinen Glück oder zu tiefem Leid geschaffen sein könne Mit dem Beginn der Iagdsaiso» treffen die Gatten in Begleitung einer zahlreichen Gesellschaft ein. und ein lautes Lebeu degiuut un Schlosse. Die Gräfiu ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, w jchr ist ste während des einen Jahres gealtert, so hart hat der Gram über die Täuschung in dem Charakter Fernands sie mitgenommen. Sie sucht dies vor Edme'e zu verberge», aber diese hat es bald errathen und schließt sich jetzt der Mntter inniger an, denn je. So lange die Gäste da sind, betäubt der Lärm, das Geräusch alle. Aber kaum ist die Ruhe wieder eiugezogen, als Fernand sich vereinsamt fühlt und in der zu fesselnder Schöuheit erblühten Edme'e das Ideal seines Lebens zu erblicken glaubt. Nach der Mutter die Tochter. Es ist Anfangs nicht die rohe Leidenschaft, die ihn beseelt, dazu ist Edme'e zu herb.mäd-chenhaft, zu erhabeu-stolz. Er bittet Aufaugs um ihre Freuudschaft, uud da sie gleich abweisend bleibt, irrt er uachts vor ihrer Thüre seufzend herum. Edm^c theilt dies nach schweren Kämpfen ihrer Mutter mit und diese zwingt ihren Mann, nach Paris zu geheu. Dort sucht er Zerstreunng und Vergessen, aber er kauu das Bild Edme'e's nicht los werden, er eilt nach Croix-Mort znrück, verfolgt sie, da er sie im Freien erblickt, sie ruft den Flurschützeu zuHilfe, diefer ringt mit Fernand und da er zu unterliegen droht, ergreift Edmöe das Gewehr und erschießt Fernand. Das arme Mädchen verfällt in ein schweres Nerveusieber, uud als sie vou dcmselvcu geneseu, ist sic gebrochen au Lcib und Seele. Die Dameu vou CroixMort leben wieder still und fern von dem Treiben der Welt nebeneinander, zwei Wesen, die nichts mehr mit den Freude» des Lebe»s gcmci» habe». Dicse ergreifeudc Geschichte erzähll uns Ohnets »euester Roman. Mail sieht, dass cs dem Autor mehr darum zu thuu war, das Seeleulcbeu seiner Heldinnen, als eine durch äußere Zwischenfälle packende Handlung vor uus zu entfalten. Man fragt sich freilich, .^> denn nothwendig war, die Gestalt der Edni^c so . ^ legen, dass sie zusammenbrechen musste, und ^ nicht möglich gewesen wäre, dem Werke einen " .^ nenden Abschluss zu geben, abcr man wird g^I ^ dass, nachdem die Prämissen augcuommeu >'"^ cli strenge künstlerische Logik anch diese Schlüssig""'' forderte. ^^' Von der plastischen Kraft der Ohnct'schen ^, stelluug, von seinen, großen Erzählnng^taleni, ^ seiner seltenen Beobachtungsgabe hier bcsoudcrs z ^ cheu, halten wir für überflüssig, da mau dk'ie ^ ^,H des Autors zur Geuüge teuut.' Wir möchten '"^^1! ciiiiual auf die besondere Feinheit der PM"^^ Ausführuug hinweisen, die dem Roman cine» > ^ thümlichcn' Zug gibt. Vielleicht werden w>r ^ tnrzem dein Drama der uuglücklichen Daw ^ ^ Croix-Mort auf der Bühne begegnen! * Glaube und Herz im Kampfe. ^ Eine Erzählung aus dcm Leben. Ami Harriet OrttN Schluss.) . ;sch, Mutter nud Sohn saßen an dem Fa'"l'"'^ch wo es bereits im Thekessel gemüthlich '""'" s Ml Ostcrlitz' Zaubertlänge übertönten anch ^» ^ ^r schon oft, das Lied' des alten Famtliensmm^^ll l ie Hausbewohner morgens nnd abends ^, ^>H vel-au seiuc unversiegbar labcnde Quelle rief. " ^ächl^ stummteu die Klänge des Pianos. Da? " ,^ he"' Schweigen, welches noch einige Augendl'"! Lllibllcher Zeitung Nr. 74 609 2. April 1886. Aauch einmal in der Opposition — dass wir je dei, dunster von der Gegenpartei bestürmt hätten, er solle ".'s die täglichen Casscbestände nachweisen. Das hat Mne großen Bedenken, nicht für das hohe Haus, aber wett es eben in die Oeffentlichkeit dringt; anch kann "ne unrichtige Ziffer veröffentlicht werden. Denn die ial ^hnen also, wenn diese vorgelegt wird, bekannt. ^ (Fortsetzung folsst.) Politische Uebersicht. .. (Eisenbahn-Eröffnnngen in Oesterrcich-"ngarn im Jahre 1885.) Im Jahre 1885 wnr-°m ,n der Moilarchie uud ini Occilpationsgebiete im 12?u" ^',^ Kilometer neue Eisenbahnen, gegen ^4.1,198 Kilometer im Vorjahre mit 88 neuen Sta-noneu, ferner acht Anschlüssen an die Linien fremder "aynverwaltiuigen nud 17 Abzweigungen nnd Ver-«Mdlnlgen von eigenen Strecken dem öffentlichen Ver- yre übergeben. Än das Ausland wurden im abgelaufen Jahre Anfchlüfse nicht hergestellt. Die Uebcrgabe lm dm Betrieb erfolgte in ^7 Theilstrecken, von denen l ^lgeuthlim der österreichischen Regierung, eine der Machen Regierung, eine der Regierung des Oecn-W,s sl'^^letes, endlich 24 Eigenthum von verschiedenen ^/"schaften find. Nücksichtlich mehrerer bereits imBctriebe ''Mildeu Bahnlinien fand eine Ansdchnnng des Betriebes "I neue Verkehrszweige statt. Von den 'neu eröffneten ^recken entfallen: 1.) In den iin Neichsrathe vertuen Ländern auf die 14 Thcilstrcckcn ,81.050 !'.?""" Länge nnd 4tt Stationen; 2.) in den Län-^/7 ber ungarischen Krone ans die 12 Thcilstrecken ".^ Kilometer Länge nnd l^ Stationen, nnd La,i^ ""l'pationsgebietc al'.f die Strecke Mostar. Kim« ?""cf ^" Eisenbahn Mostar-Mctkovic 41,67 ^'lon e^r Länge und 4 Stationen, der d^„" ^«.arische Fe) ist glücklich wic-stand M^ '^' "" s'e schon im Monate Februar a.f ',?"'" ,^ uns he.lte vorliegeiiden TelegralNlne Wi^eu die mttereiuander r i? ^! ^'"' t"e Sache wenigstens das n n V?"" ""d ^att zll machen. Es soll auf von !,' 5'l'^liche Projett der Ernennnng des Fiirsten lien m s"'c^^'"" Generalgouverneur 'von Ostrume-der ^, !^"> I"l)re znrückgigangen niid Fürst Alexan-wer^n ^'''"vlenzcn seiner Hartnäckigkeit iiberlassen des m„ ^'""ilsch "'^ also über den Widerstand werd?? - < l1"s zur Tagesordniing übergegangen wem, /s '"^ ^^ ^^"l's wird sich Fürst Alexander — Bul^" der russische Einfluss mittlerweile uicht aus die i?i "treibt — während der fünfjährigen Frist, schei.s'Ü ^"" ^^" Mächten zugestanden wird. wahr-wMi!?. °"^uf verlegen, Ereignisse vorzubereiten, ^ Wne Position ailf längere Zeit sicherstellen. Nip..^ " socialistischen Unruhen in Bel-^ "^ gewilinn, an Ausdehuung, obwohl die Men« terer allcrwärts den kürzeren ziehen, wo das Militär ihnen entgegentritt oder wo die Besitzenden sich zur Selbstverthcidignng anfraffen. Die französische Regie-rnng wird demnächst in die Lage kommen, sich über ihre Stellnngnahme zu den Vorgängen im benachbarten Belgien änßcrn zn müssen, nachdem das Mitglied der Deputiertenkammer Due d'Audiffrct-Pasquicr seine Absicht kundgegeben hat, eine diesbezügliche Anfrage an das Ministerinm zn richten. In Decazcville wurden am Sonntag auf einer Vcrsammlnng der Strikenden die Ereignisse in Belgien nnter dem Zuruf der Zuhörer erörtert. Die Versammlung beschloss die Abseudung einer Adresse an die belgischen Strikcndcn. Nie hatten sich die Widerstandsidccn mit solcher Hef. tigkcit bekundet. (Ans Südamerika.) In Uruguay ist ein Anfstand ansgebrochen. Die Insurgenten verfügen über große Mittel'und werden vom Änslande, namentlich von der argentinischen Republik, unterstützt. Die Regie-rnng von Uruguay hat alle Maßnahmen getroffen, nm den Alisstand zn unterdrücken; allein der Ausgang des Kampfes ist nngewiss. Die Regierung wird ein Rund-fchreiben an die Mächte richten, in welchem die Hal> tung der argentinischen Republik zu deren Kenntnis gebracht wird. Die Beziehungen zwischen Argentinien nnd Uruguay sind sehr gespannt.____________ TMslicnilMcll. Se. Majestät der Kaiser haben, wic das nn-garische Amtsblatt meldet, für die Abgebrannten der Gemeinde Lazän 500 fl.. für die der Gemeinde Hubina 300 sl. nnd für den siebenbürgischen ungarischen Eultur-vereiu aus Anlass des heurigen Balles dcsfelbcn 100fl. zn spenden gcrnht. — (Die Francntracht der Zukunft.) Untcr del» Namen «Rational Dreß Society» besteht in London seit geraumer Zeit ein Verein, der eine vernünftige Reform der weiblichen Tracht anstrebt. Die Flauentracht der Zukunft, welche der Verein befürwortet, besteht alls weiten Pluderhosen und einem uur bis etwas über die Knöchel reichenden einfachen, hochschießenden Kleide mit Krause» an den Aermeln und am Halse. Durch diese Tracht, heißt es in den Regeln des Vereins, kann kein inneres Organ verletzt, keine Mnstel eingezwängt und tcinc Bewcguug des Körpers beeinträchtigt werden. Schuhe mit hohen, schmalen Absätzen und Corsets sind verpönt. Die Mitglieder des Vereins hielten am vergangenen Sonntag abends im Stadthause von Westminster unter dem Vorsitze ihrer Präsidentin Lady Harberton eine Versammlung, in welcher das Lob dieser reformierten Frauentracht in allen Tonarten gesungen wurde, aber seltsamerweise hatte leine einzige der anwesenden Damen die neue Tracht angelegt. Dem Vorwurfe, dass letztere uuaustäudig sei, begegnete eine der Rednerinnen, Frau Feuwick Miller, mit der Bemerkuug, dass der Königin vor einigen Tagen zweihundert Damen vorgestellt wurden, die weit unanständiger gekleidet waren, — (Eine Wahl-Episode.) Bei der jüngsten Oemeinderathswahl im Wiener Bezirke Landstraße erregte die folgende Scene große Heiterkeit: Ein «Eintreibcr» fieug auf dem Gcmeiudcplatze ciucu ihm zusagenden Pas-sauteu ab und geleitete denselben zum «Auge Gottes», dem Hauptquartier der cineu Partei. Dort wurde der Mann zum Essen und Trinken animiert, das er sich auch wohl schmecken lieh und der Gratistost alle Ehre anthat. Hierauf wurde er aufgefordert, mit dem Eiutrciber wählen zu gehen. «Ja,» sagte er, «wählen! i bitt' Ihna, i bin ja gar ka Wähler nöb!» (Allgemeine Heiterkeit.) Selbstverständlich wurde ihm sofort bedeutet, dass er schleunigst verduften wolle, was denn der Gesättigte auch gleich ausführte. — (Beruhigung.) Gast: «Was, das soll ein Liter Bier sein? Das sind ja kaum drei Quart!» — Kellner: «Sind S' froh!» Local- und Provinzial-Nachnchteu. Arainifchsr Fandlag. (Sitzung vom 23. Jänner.) (Fortsetzung.) Abg. Dctela berichtet namens des volkswirtschaftlichen Ausschusses über den von ihm eingebrachten Straßengcsetz - Entwurf, betreffend die Bildung von Landcsstraßen, und stellt folgende Anträge: 1.) Der Laudcsausschuss wird beauftragt, dem Landtage in der nächsten Sessiou einen neuen Straßengesetz-Entwurf vor« zulegen, und zwar nach den im Entwürfe des Abgeordneten Detela enthaltenen Grundsätzen und mit entsprechender Berücksichtigung der im Berichte des volkswirtschaftlichen Ausfchusscs gemachten Bemertungeu. 2.) Unter eiuem möge der Landesausschuss uach gründlicher Prüfung aller Vcrhältuisse ein ueues Straßeu'Kategorisieruugsgesctz mit der Einreihung der Straßen in Landes- uud Bezirksstraßen uud einen Voranschlag über die Erhaltung, respective über den Bau der Landcsstraßen, und einen Antrag iubetreff des Bedeckuugsmodus dieses Erfordernisses einbringe». Iu der Generaldebatte nimmt Abg. Kersnik das Wort und sagt, er habe sich des neuen Straßengesetz-Eutwurfcs gefreut; als er aber dasfelbc durchgclesen, habe er eingesehen, dass man mit dem neuen Gesetzentwurfe vollkommen das Institut der Laudesstraßen anstrebe. Es sei allerdings richtig, dass das Land Kram bereits zwei Landesstraßen in seiner Venvaltung habe, allein daraus, dass man dem Lande eine neue Last auferlegt, sei doch nicht zu folgern, dass man nach der Logik der heiligen Schrift vorzugehen habe, welche be> sagt, man müsse auch die linke Wange reichen, wenn Ulan auf die rechte bereits den Schlag erhalten habe. Der Hauptzweck des vorgelegten Gesetzentwurfes gehe dahin, so viel als möglich Straßen iu die Obsorge des Laudcs zu übernehmen und aus diese Art eine gewisse Gleichheit iu Straßcuangelegenheiteu zu schaffen. Dies scheint jedoch dem Redner ein sehr gefährliches Experiment, dcnu es handle sich um eine allgemeine Landes-straßciiumlage. Visnun werden in den verschiedenen Bezirken Umlagen in verschiedener Hvhe für Straßenzwecke zu 4, 5 und 6 Procent ciugehoben, und die Straßen find in folchen Bezirken auch in gutem Zustande. Es sei richtig, dass einzelne Bezirke bedeutend höhere Zuschläge zn bezahlen haben, aber im allgemeinen werden die Straßenbczirke, beziehungsweise die Steuerträger, dem Laudtage wenig Dank wissen, wenn er beschließt, dass alle eiue Umlage für die Erhaltung der Landesstraßen zu bezahlen haben, außerdem aber noch die Sorge für ihre Straßen beizubehalten hätten. Dem Redner gefällt auch die Bestimmung im Straßengcsch-Entwürfe, dass b,m'^^,.herrschte, löste sich in begeisterte Lobcserhc-m>- " d"? Spiel des begabten Compunistrn ans. hm "ut glücklichem Lächeln nahm Auuie's Gatte die Ne..,,'?. 1 Seiuigen gespendeten Lorbeeren entgegen, sviel? ? ^klk schon hier, wo man ihn doch täglich so ,, ?^"e. wo die Mnse ihr trautes Heim besaß, Nel "s^lMltes Entzücken weckte, wie wird erst die c^'Ule jüngste Musentochter begrüßen. Kot,., i? !^'"^ sich plötzlich die hohe Flügelthüre, die tr/-. "'""'schar, den Greis in ihrer Mitte führend, voll,. !w' glücklichen Kreis der Angehörigen. Eine dem N "^ herrschte eine seltsame, bange Stille in Nobl'3?!?.^'' «Vater!» klang es von Annie's und auf ,,I 7'pven. «Mein Gatte!» schrie die Matrone H^mo legte die Hand auf das fast stille stehende Mmdn^c^"^ '"^ ^m schneeweißen Haare, den in der U"ch^'" Zügen, der bis jetzt hochanfgerichtet vielleicht ^ ^ Gemaches stand, wankte plötzlich; Nobert ,., >"5"' ä.uVoden gesunken, würden ihn nicht stützt käs, "sterlltz „,^ ^.^ ^vollen Armeu gc-beiden ^' . ")"' ein ergreifendes Bild, wie die Wile d" '?5" Männer ihn jetzt zn dem Schlaf-Theestun^ l.^ Mnntt führten, lvo während der erhielt 5., , /'"a^e Kiud des Hanfes seinen Play Hände' vor z. ^'3! .<"' "schöpft nieder. Die mageren z" semer NrM^ ^'"°' entrang sich ein Schluch- shuttenma °M ^"wch"w, ^,,, cine lähmende Er- !"l) ^ord M^I.) ^'r welke, gebrochene Greis wirk- Jahren jede ^ /. " ^"^ Nlwutt. der in früheren "nnmienma. auch von Seite seiner Gattin nnd seines Sohnes hartnäckig zurückwies! Als man endlich jede Hoffnung, diese Felsnatur milde zu stimmen, anfgab, hörte man auch uichts mehr von dem Vater nnd Gatten. Der Lord hatte später England ganz verlassen nnd gab niemandem in der Heimat ein Lebenszeichen. Wie arm und elend er in der Fremde sein Dasein gefristet, wusste keiner. Jetzt bei dein Anblick seiner armseligen Gestalt dämmerte wohl allen eine Ahnung seiner gedrückten Verhältnisse ans. Tiefes Erbarmen, inniges Mitleid für den gebrochenen Greis zog ill die Herzen der glücklichen Menschen ein. Wie viele vernichtende Stürme mussten über den stolzen, harten Mann hingcbraust sein. um ihn so tief zu beugen, dafs er zn denen zurückkehrte, die er einst von sich gestoßen. Wochen verflösse!,. Der alte Mann kämpfte gegen eine schwere Krankheit an. die eine Folge der großeu Entbehrungen war, welche er zn überwinden hatie, bevor er den Vodeu feines Heimatlandes erreichte. Als er endlich den Seinigen einen tiefen, vollen Blick iu fein Seelenleben ersch'lofs, als er von der heißen Sehn-sncht sprach, alle wiederzusehen, die er in thörichter Verblendnng verstoßen, konnten ihm Annie, Robert, die Mutter und Osterlitz ihre Liebe uicht länger vorenthalten. Lord Allnntt, der einst so kalte, unerbittliche Mann, war jetzt so dankbar für die Zuneigung der Gattin. Kinder uud Eukel. Sie verschönerte seine letzten Lcbenstagr, breitete ein sonnenhelles Glück über seine Züge, ans den sich noch lange nicht die Spuren der Entbehrungen tilgen ließen, welche ihm eiue Reihe von Jahren auferlegte. Wic heiter und glücklich blickte er um sich, als er zum erstenmale wieder in Lady Allnntts Schlafstuhle an dem Familienthcc thcilnehmen konnte. Melitta hatte dem Großpapa indessen ein Fußkissen gestickt, die drei Knaben boten ihm auch kleine zierliche, wie si? es nanuteu, «Gesundheitsgaben,» darunter eine Pfeife, einen Afcheubecher nnd vorzüglichen Tabak. Die Jüngste endlich, da auch sie dem so spät geschenkten Großvater einen Beweis ihrer Liebe geben wollte, hielt ihm einen schönen Nlnmenstrauß entgegen mit den Worten: «Klein Annie wolle anch ein Plätzchen in Großpapas Herzen besitzen!» Er zog das Kind an sich und flüsterte ihm, seine Stirne küssend, Worte zn, die ans seinem tiefsten Herzen quollen. Osterlitz war an den Flügel getreten. Bald brausten ergreifende Klänge durch das Gemach. Sein Genius hatte ihm heilte ein helles Iubellied eingeflößt. Die Augeu des alteu Mannes, der die' kleine Eukeliu fest an seine Brust drückte, wurdeu feucht, als sie sich auf den schö'ueu Gatten seiner Tochter hefteten. O, wie viel bat er noch im Stillen Osterlitz ab, der mit so kraftvoller Hand sich und den Seiuigen einen trauten, beneidenswerten Familienherd gegründet. Als Annie sich jetzt zn dem Vater niederbt-i,^ da klang es von seinen Lippen au ihr Ohr: «Eine schwere,' einzige Klage habe ich für vcraangeue 6age. O Kind. weshalb war ich nur so arausam gegen uncy selbst uud habe lauge Jahre ohue W'ick und Sonnenschein zurückgelegt!» . . .. ., «Vater.. Annie berührte seine Hand mtt chrcn Lippen, «es musste so komme», damit du M ganz uns angehörst. Der liebe Gott hat uns alle den rechten Weg gehen lassen!» Laibacher Zeitung Nr. 74 610 2. April 1886. die Vorstände der Straßen-Bezirksausschüsse durch deu Landesausschuss ernannt werden sollen, gar nicht. Da werde nicht technische Befähigung, sondern lediglich der Parteistandpunkt maßgebend sein, wer zum Vorstände ernannt werden wird. Auch die Autonomie der Straßen-Ausschüsse würde neuerlich eingeengt werden, und Redner befürchtet, dass das neue Straßengesetz noch weit mehr Gegner haben werde, als das bis nun bestehende. Abgeordneter Kersnik erklärt zum Schlüsse, er sei kein Gegner der Abänderung des Straßcngesetzes, doch wünsche er nicht, dass dem Landesausschusse bei der Vorlage des ueucn Gesehentwurfes in der nächsten Session die Hände gebunden seien, daher beantragt er, der erste Antrag solle wie folgt lauten: «Der Landesausschuss wird beauftragt, dem Landtage in der nächsten Sefsion den Entwurf eines neuen Straßengefetzes vorzulegen.» Abg. Baron Taufferer weist auf die großen Kosten hin, welche den» Lande durch die Einführung des Institutes der Landesstraßen erwachsen würden, und erklärt sich im allgemeinen gegen das Institut derselben. Es sei nicht zu leugnen, man werde zwar bessere Landesstraßen haben, allein es würdeu die schlechten Bezirksstraßen noch immer fortbestehen. Man belasse also die Straßeneinthcilung, wie sie ist, und sehe nur auf eine strengere Beaufsichtigung, als bisher, oder, es mögen alle Bezirksstraßen abgeschafft werden. (Beifall rechts.) Abg. Pakiz fagt, er hätte erwartet, die beiden Herren Vorredner, insbesondere der Abg. Kersnik, werden ganz andere Anschauungen entwickeln, als dies seitens derselben der Fall gewesen. Freilich, ein Straßenbezirk, welchen auch der Abg. Kersnik vertritt, d?7 Straßenbezirt Egg ob Podftetsch, bezahlt nur eine Straß.'numlage von 4 pCt. und hat nur 26 Kilometer Bezirksstraßen zu erhalten; der Sitticher Strahcnbezirk bezahlt gar nur eine Umlage von 3 pCt. und hat nur 27 Kilometer Bezirks» straßen zu erhalten. In beiden Bezirken bestehen aber kaiserliche Reichsstraßen, und für Stein wurde nunmehr auch eine Eisenbahn bewilligt. Redner habe geglaubt, dass die Herren Abgeordneten, welche für ihre Straßen geringere Kosten haben, doch einsehen werden, wie sehr die übrigen Straßenbezirke des Landes überlastet sind, dass sie daher bereit sein werden, das Joch derselben zu erleichtern, ihnen zuHilfe zu kommeu. Allein, wie Redner sehe, wollen dies gerade diejenigen Herren Abgeordneten nicht, deren Bezirke sich in einer günstigen Position be« finden. (Fortsetzung folgt.) — (Der Tod der Gräfin Chambord.) Wie aus Görz berichtet wird, wurde der Befehl zur Schließung des Sarges, welcher die irdischen Reste der Gräsin von Chambord birgt, wieder aufgehoben; die Leiche ist im offenen Sarge aufgebahrt. Im fchwarzen Saale des Schlosses werden täglich mehrere Messen gelesen. Vorgestern wurde ein schöner Kranz von Seite des Großherzogs von Toscana am Sarge niedergelegt. Auch der Oberst des in Görz in Garnison befindlichen Regiments ließ einen Kranz am Sarge niederlegen. Die katholischen Vereine, Damenvereine und einzelne Damen bereiten Fahnen und Kränze für die Leichenfeier vor. In der Domtirche wird ein hohes Trauergerüst errichtet. Eine gestern veröffentlichte Kundmachung des Bürgermeisters Dr. Maurovich ladet die Bevölkerung eil», die Häuser zu den Leichenfeierlichkeiten in entfprechender Weise zu deco-rieren. — («Oesterreich-Ungarn in Wort und Bild».) Gestern gelangte die neunte Lieferung des kronprinzlichen Werkes zur Ausgabe. Dieselbe enthält eine geologische Uebersicht von Oesterreich-Ungarn von Franz von Hauer. An Illustrationen enthält das Heft: die Haselburg bei Bozen, die Hochschwab-Gruftfte in Steier-mart, der Bisamberg an der Donau bei Wien, die Sella-Grupfte bei Campitello, St. Cantian am Karst, das Rjekaloch bei St. Cantian am Karst, sämmtlich von Eduard von Lichtenfels; der Negoi im Fogarascher Ge^ birge von Arpad Feszty; der Kekes im Trachut-Gebirge Matra von Bela Spanyi; der Badacsony am Plattensee von Geza Meszöly und der Plöckensteinersee mit dem Plückenstein von Eduard von Lichtenfels. — (Todesfälle.) Wie bereits gemeldet, ist gestern früh der hochw. Herr Johann Pribosic, Militär-Curat m Schach un Alter von 55 Jahren nach langwierigen, qualvollen Leiden gestorben. Der Verblichene wurde am 15. Oktober 1831 zu Videm in Steiermark geboren, absolvierte seme Gymnafialstudien in Cilli und wurde in: Jahre 1856 zum Priester geweiht. Mehrere Jahre fungierte er als Seelsorger in seine,» engeren Heimatlande und trat dann als MMtärkaplan in den Militärverband ein. Vor einigen Jahren wurde Pribosic als Militär-Curat nach Laibach berufen, wo er ob seines concilianten Wesens sich allgemeiner Beliebtheit und Lichtung erf eute. Das Leichenbegängnis findet morgen um 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause, Wienerstraße 15, aus statt. -— Gestern vormittags ist hier der Jurist des dritten Jahrganges Herr Andreas Geiger gestorben. — (Concert der philharmonischen Gesellschaft.) Das vierte Concert der philharmonischen Gesellschaft in Laibach unter der Leitung ihres Musitdirectors Herrn Josef Zöhrer findet Sonntag den 4. April im landschaftlichen Nedoutenfaale statt. Anfang präcise V^UHr nachmittags. Programm: 1.) Felix Weingart n er: Serenade für Streichorchester, ?-äur. «) H.nä) IntElmoxxo. ^ll^ra M2 non troppo; <>) ^näanto nostonuw; t^) ütolw vivaco. 2.) Rich. Heu-berger: «Herbstlied», «Neuer Frühling»; Chöre für Frauenstimmen mit Clavierbegleitung. 3.) I. S. Bach: Concert für zwei Violinen lv-moN) mit Begleitung von Streichinstrumenten, gespielt von den Herren Hans Ger st-ner und Ernst Pfeffer er. cl)Vivaeo; k) I^ar^o inn nan wnto; s!) ^Uoßw. 4.) Heinr. Hofmann: Drei ge« mischte Chöre mit Clavierbegleitung. 5. ll) Franz Schubert: Fragmcntsatz, op pouid,, 0 moll; d! Jos. Haydn: Serenade, Oclnr; c) L. Cherubini: Scherzo, 6-moü: für Streichquartett; die Herren: H. Oerstner, E. Pfef -ferer, G. Moravec und Th. Luka. U.)Iul. Zöllner: Variationen über ein Thema von I. S. Nach für Streichinstrumente. — (Vereine an Mittelschulen.) Die Wahrnehmung, dass Schüler von Mittelschulen sich in einzelnen Fällen über das durch die Miuistcrialverordnung vom 25. Oktober 1873 erneuerte strenge Verbot, Vereine untereinander zu bilden oder sich an Verbindungen anderer zu betheiligen, hinwegsetzen, hat das Unterrichtsministerium bestimmt, im Wege der Landesbehörden die Vorsorge zu treffen, dafs vorkommenden Ausschreitungen dieser Art stets mit der größten Strenge entgegengetreten werde. Auch soll jede Theilnahme von Schülern der Mittelschulen an sogenannten Ferialverbindungeu von Studierenden der Hochschule hintaugehalten werden. — (Casino-Verein.) Morgen Samstag findet ini hiesigen Casino die letzte Unterhaltung in dieser Saison statt. Das musikalische Programm derselben wird durchwegs von Damen aus der hiesigen Gesellschaft ausgeführt werden und besteht aus einer Clavierpicce für acht Hände fowie mehreren Gesangs- und dcclamatorischen Vorträgen. Tanzlustigen wird nach Beendigung des Programmes auch zu einem kleinen Tänzchen Gelegenheit geboten werden, — (Creditverein der krainischen Spar-casse.) Am 6. April um 3 Uhr nachmittags findet im Sparcasse - Sitzungssaale die XI. statutenmäßige Jahresversammlung der Mitglieder des Crcdituereines der trai-nischcn Sparcasse in Laibach mit nachstehender Tagesordnung statt: 1.) Bericht des Comites der Credit-Theil-nehmer über die Geschäftsergebnisse des Jahres 1885. 2.) Bericht des Revisionsausschusses über deu Rechnungsabschluss pro 18«5. 3.) Wahl von vier Comitömitglie-dern an Stelle der nach Ablauf ihrer dreijährigen Fuuc-tionsperiode statutengemäß zum Allstritte bestimmten und wieder wählbaren Herren: Albin C. Achtschin, Johann Mathian, Raimund Ranzinger und H. L.Wcncel. 4.) Wahl des Revisionsausschusses pro 1880, bestehend aus drei uicht zu den Verwaltungsorganen gehörigen Credit-Theilnehmcrn. 5.) Allfällige Anträge. — (Der Schlafkamerad.) Der Flößer Anton Mlinar aus Oberkrain gicug uach Agram, um sich einen lustigen Abend zu machen. Hiebet traf er auf einen äußerst leutseligen Herrn, der ihm alle Sehenswürdigkeiten der kroatischen Hauptstadt zeigte und ihm sogar Quartier anbot, damit Mlinar nicht im Gasthausc zu zehren brauche. Dieser nahm auch das Anerbieten an und folgte seinem Begleiter. Leider war, als Mlinar am Morgen erwachte, Freund und Brieftasche verschwunden, in welch letzterer sich 86 fl. befanden. Auf den Lärm des Flößers wurde ihm die Aufklärung zutheil, dass er bei eiuem gewissen Heinrich Bauer, angeblich aus Fiume und Uuiversitäts-hörer, übernachtet habe, der, wie es sich spater herausstellte, mit dem Gelde durchgebrannt, und da er den Eisenbahnzug in Agram versäumt, wahrscheinlich auf einer der nächsten Stationen einen Bahnzug bestiegen und das Weite gesucht hatte. Nach dem sauberen Schlafkameraden wird gefahndet. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Berlin, 1. April. Das Abgeordnetenhaus nahm in zweiter Lesung den H i des Gesetzes an, welches der Regierung hundert Millionen zu Ansicdlnngszwcckcn in Westpreußcn und Posen bchnfs Zurnckdrängung des Polenthmns zur Verfügung stellt. — Der Kaiser nnd die kaiserliche Familie beglückwünschten persönlich den Fürsten Bismarck anlasslich seines heutigen Geburtstages. Paris, 1. April. In der Vudgetcolnmisswn erklärte Freycinet, er acceptierc die Höhe der Anleihe mit!100 Millionen. Sämmtliche 24 anwesende Commissionsmitglieder stimmten diesem Antrage zn. Tournai, 1. April. Zwischen den Arbeitsgebern und den Arbeitern ist gestern ein Arrangement zustande gekommen; der Strike ist beendigt. Petersburg, 1. April. Das Kaisirpaar ist gestern nach Südrusslaud abgereist. Sofia, I.April. Die Agence Havas meldet: Der Großvezier empfahl telegraphisch in dringlicher Weife dem Fürsten die Annahme des abgeänderten Ueberm,-kommens. Der Fürst soll eine a b l'c h uend e Antwort ertheilt haben. _______________---------->-------^ London, 1. April. Renters Office meldet aus Bnenos-Ayres vom Gestrigen: Es ist die Nachricht von einem blutigen Zusammentreffen zwischen den Negie-rungstruppen von Uruguay nnd den Aufständischen em-gelaufen, in welchem die letzteren siegten.________ Holkswirtschastüches. Laibach, 3l. März. Auf dem heutigen Markte sind "' schienen: 6 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und VN") und 9 Schiffe mit Holz. Durchschnitts-Preisc. ____ ----------------------------um.- na,.., ' ^"'^ Weizen pr. Heltolit. « 52 "TM Vntter pr. Kilo . . —M -" " Korn '-------6 27, Eier pr. Stück - — 3 ^ Gerste . 5 20 b 17 Milch pr. Liter. . - « ^ " Hafer » 3 41 3!28 Rindfleisch pr. Kilo —M --,-' Halbfrucht »-------6 70 Kalbfleisch ' —.l"^" Heiden » 4 22 b Hl! Schweinefleisch » ^«^ Hirse » 5 20 520 Schöpsenfleisch ' —36-^ Kukuruz » 5 39 5 35 Händel pr. Stück . — 55 ^ Erdäpfel 100 Kilo 3 57-------Tauben » — 1» ^ Linsen pr. Hektolit. 8 50-------Heu 100 Kilo . . 2 15 -^ Erbsen » 8 50-------Stroh . . . 2 15 ^ ssisolen . 9-----------Holz, hartes, pr. ^. Nindsschmalz Kilo — 94------- Cubilmcter 3 50 -^ Schweineschmalz» —78-------— weiches, » 2^^- Speck, frisch. » - 54-------Wein,roth..100Lit. — -" Ä — geräuchert » — 66-------— weißer, » ^--^^ Landschaftliches Theater. Heute (gerader Tag) zum diertenmale mit vollständig l>e Ausstattung: «Der I i g e u n c r b a r o n.» Operette in 3 w"^ nach einer Erzählung des Maurus Iülai von I. SchnH"' Musik von Johann Strauß. _____^ Vcrstorbene. .. Den 31. März. Maria Kilcl. Arbeiterin. 18 I-Ilo"""' Auszehrung. — Kaspar Nezclal, Tischler, 69 I.. Mhtha» " Tubcrculose. — Elisabeth Znidarsic, Arbeiterin, 20 I., H"^" dorf 9, Typhus. s.,tat. Den 1. April. Johann Pribosic, l. t. Militari" 55 I., Wiencrstraße 15 . Bright'sche Nicrencntartung "'t ^z. mie. — ssranz Kregar. Lcderer. 30 I.. Hradchlyoorf 31, "^ schrung. — Andreas Geiger, Jurist, 24 I,, Lungentuvercl"' Im Spitale: „ Den 30. März. Maria Troha, Inwohnerin. ""^ Kx8usl3,!um pleurilicmm dexli'um. — Mathias Porebcr, löhncr, 53 I., Xlllurllnl« inl,e«!,in»i!« «Uranien«. ^^<- ^ottozichllllg vom AI. März. Prag: 46 44 3« 4« 23.___^. Meteorologische Veobachtmilzeu in Laiba^- ^ Z «"?^ ^, ^, ^----^-^ " ?A.Mg. 743.00 " 2.4""NQ schwach 'Heiter"^, go 1.2 . N. 742,7« 17,6 NO. schwach heiter "' 9 » Ab. 746,01 9,8 W. schwach heiter ^ Anhaltend heiter; Abcndroth. Das Tagcsmittel der " 9,9", um 2,5" ilber dem Normale. ^^" Verantwortlicher Redacteur: I. Folget den Winken der Natur. ^ Wenn die Natur aus langem Winterschlaf "w" ^DH, überall neues Leben sich entfaltet, sollte jedermann d""''MigeN die während der Winterszeit im Körper angehäuften uuc > ^e> und unbranchbarcn Stoffe dnrch ein geeignetes reinia/no ^,^ zu entfernen und hierdurch schweren Leiben uorzubelM ^^dls lünncn die überall rühmlichst bekannten Apotheker '"^the^ Schweizerpillen, welche 5, 70 Kreuzer per Dose in den "^) erhältlich sind, wärmstens empfohlen werden. ^^^-^^ 5tt0ttN wulben beträgt der Haupttreffer d" U„ 'k' Lotterie, welche mit noch weiteren 478? Treffern ""Ulvinst' und durch diese hohe Anzahl der Gewinne sehr lM^ e^l n""' chanccn bietet. Der Umstand, dass sämmtliche Treffet ! ' «gM" der Ziehung, d. i. am 24. dieses Monats, durch d" A^L"! lllub prompt bar ausbezahlt werden, macht die "'" ^r <>"' sehr beliebt und gesucht, weshalb wir unsere geehrten diese Lotterie besonders mifmerlsam machen. _____ ^ Die Gefertigten geben hicmit schmerz/rM » W höchst betrübende'Nachricht, dass der hochwürdige v « W l. l. Militärcurat I. Klasse, Weltpriester der La«"" > ^ Diocese W W hentc uin 7 Uhr früh nach langein Leiden, "H„s< W W mit den heiligen Stcrbesacramenten, im »"- M W jähre selig im Herrn eutschlasen ist. ., ^ril W M Das Leichenbegängnis wird Samstag ocn > ^^ ^ ^ W um 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause aus, « W Wienerstraszc. stattfinden. Montag de" W W Die heil. Seeleunlessen werden am ^"" Hrchc W W 5. April um 8 Uhr früh in der Franz's'"" ^ W gelesen. tt Die trauernden Verwandte". » W Ohne jede 611 Course an der Wiener Börse vom 1. April 1886. N°« dm. oMeuen C°urmatte _. "" liscld Ware Staats-Anlehen. EM «rent« .'......^'" " ^ l»«s.^ «Ü/" ^tlllll'slose 250 si' I8l»!i5,»0-'««^'> 5°7 z>,j>"N'° 500 „ !3!»25,:>»75 """Staat«l°s "" '"" " "°">'«»?,', >8L4c» '° ' - !°0 ,' >70'—170-50 ° "'"Ue>'schc,ne . . per St. 02_____— ^°ftc?/^°""^e stcuersrei . N4 50,14-55 ' °" ^otenienlc, stcucrsrei . ,0i,:oini7s. "?N^"^ ' ' - ."2^,02-40 " ON ^!''^^ll.ö,W.S. '51?5,5i!l!5 " ^""«'0b!.(U»g.Oftbahn) 1«?---------- ',' A,-«!!,! i; ""'" '^ '87« - l15-40II,!- " ""lea-^ose 4°/, 100 fl. . . lN80I«4-L« ^"«denll.. Obligationen (sill ,oo si 5"^ ui'ganschc......10i8o10Z50 Andere iiffentl. Anlehen. Donau Ncg.»kose 5°/» luo sl. . 1I6 751I7Ü5 dl°. Anleihe i«7«, stcuersrel . >04'7.'>io.'i^5 Unlche» d, Sladtncmüindc Wien 104 7b 105-25 Aulchcn d, S!adl„c,»cinde Wien (Silber u»d Gold) . , . . —'--------'— Plämicn--A:!l,d,Stadtgen>.Wic» ^'— — — Pfandbriefe (silr 100 fl.) Vodciicr. aNg,ösierr, 4'/,"/»Golb. l«a'50iL7'5<> dll>. in 5>u „ „ 4>/, °/u 100 30100 »0 d<> „ „ 4"/„ . Ul! 7b n? il5 b!o. ^raniicneSchulbvllschv,3"/n !»!< 75 100--Ocs^Hyprlhclcnbanl luj. 5V,°/» IU0 50 —--Oeft.-nuss, Banl vcrl. 5°/„ . . K,i'8<l'odencrcdit«?>cticngcs. in Pcfi in ). I«38 Vc^l, 5>/,<>/n 101—INI 50 Prioritäts'Obligationen (für IC» fl.) Elisabeth . Wcsibahn 1. «imission N? 50118-sseldinands'Noldbahn in Eilbcr <»8— l»»-2s, ftvanz-Il'scs'^ah».....z»5 10 U5-5N Oali zisch« Na, I» Ludwig» Bahn Em. lUX, 300 fl, E. ^/,°/n . 101-10 101 70 Oefterr, Nordwestdahn . . . io5—I05 4N Eicl'cnbiirger.......l00b0iO1 — Geld Wa« SlaalSbahn l. Emission . . zuo — loo-«o Siidbahn l», 3 "/n.....157 5015«'— „ i^ 5"/n..... 129 ,!<, 130 10 Ung.-galiz. Vahn..... ini bu lui!- Diverse Lofe (per Stuck). Lrcditlosc 100 si...... l?9'— 17950 (llary-Losc <0 si...... 44.— <5 — 4°/y Donnn-Dampssch, lUv fl. . Nl» —!i»^s> Lail'nchcr^rämicn'?>nlch. »o si, zz— Li!-2l> Oscncr i'osc 40 fl..... 47 75 4^-25 PalfsyLose 40 fi..... 48,.', 4z5>0 Nothcn Kienz. dfiGel. v. i»fl. i< — 14 <0 Mudols^'osc iu f>.....---------------- Salm-i'osc 4« sl...... s,7>— 57 75 St,°Gcl,oie-i!osc 40 fl. . . . 55 — 55 L5 Waldflcin-i'osc ! 5.0 Bllnlvcrei», Wiener, 100 sl. . lon-io in!» 50 Äd»cl.-A»s!,,lD«sl.i!0NsI.S.4U"/n ü4N—i!7-7s> Crcdilbnnl, AUss, Ung. i!00 sl. .^84—il!"^« DepositcnbaTif. Ällss.200 sl, . ,<„-75i!<2 25> i)»—558 — Hypolhclenb., oft. ^u,» fl. üü"/nü0 Vcrlchrel'anl, Allg, I4U sl, . ioz b^>53 - Geld Naie Nctien von Transport» Unternehmungen. (per Stück). Nlbrccht°Bahn Lou fl, Silber . — — — — Nlsöld ssium.'Vahn LNN fl. Eilb. I92 501»«-75 Nussig-Tepl. Eiscnl'. l!00fl. CM.------------'— Nohm, Nordbllb» 15,0 fl. . . 1800018150 ,. wcstbabn u0N fl. . . . — — — — Vuschtiehrader Eisb. 50U fl. LVl. 7si»-—770 — „ (lit. Il) i!00 fl, . i»li—194 — Donau « Dampsschiff.,hrte - Ges, Oeslcrr, 500 ft, EM, . . . 4S4-—4tzb-— Drau°Eis. tÄat.'Db.'Z.)zoosl,S. —'— — — Duz- Vodendachel L.«Ä. l!N0fl,S. —'— — — «ilisabcth-Vahn ' „ 5'inz-Nudwei« li!,N sl. . ill« 50 217 — „ Sl,b.°T>s. III. L. 187» !il'U fl,S. 208— LN!,-— Fc»dinandi<»Nordb. 1000 fl. KM. «377 288» stran,-Ioscf'«llhn l!00 sl, Silber ll5-752ls>-25 Mnslirchcn°^arc!elEisb.200sl.S. —— —'— Galiz,i!l,rl-Vlldwlg'B.«00sl.^Vl. »N?'7l»l08 — O,a» .«öflachcrli'Äilonfl. ö.W. ------— — Kl>h!^»l!ela Eisenbahn in» sl. .-------— — Kascha» Odcit'.Eiscnb. ^!0U sl. E. 153 «515» 50 l!cmb«ss^zcr!wtt!ih»Iassy Eisen- dlihN'Gcscllschasl ill»« fl. 0. W. «31 50 232 — Novd, os«.°u»g., Tries! 500 sl.LM, «20 —««8-Ocslclr.Nordwejlb.il0« fl, Silb, i?i 25171-75 dto, (lit, l!) Ü0U sl. Silber . I»!» 75160 — Prag^Duxcr Eiscnb. 15(, fl. Silb. —----------— Nudolf-lahn 2ua sl. Silber . iuo-50191'-Sicbenbllrger Eiscnb. z 67 — 67-50 'Kionlan-Gcsellsch., tzftelr.»illvine, 2L8N 2?>« träger Eiscn.Ind.'Ges. 2UU sl, 1b«-— ic.8 — Salao.Tari, Eiscnraff. I0U sl. . 84 — 85 — Waffens.-G,, Oesl. in W, 1UU sl, 155 —15? — Irisailer Kohlenw.»Ves. 70 sl, . —---------— Devise« Deutsche Plätze......«1-— — — Valuten. Ducatc»........5 94 596 20-ffranc«. Stücke.....10—. 1001 Silbe:.........— — — — Deutsche Ncichsbanlnolen . .«i e7. ei-?l^