Vröuumerations-Prciie: Für Laibach: Ganzj!ihrig . . 8 fl. 40 ft. Halbjährig. • • 4 „ 20 „ $ifrtfljübtig 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig .............12 fl. Halbjährig............... 6 „ ^ Bienrljährig 3 „ Kür Zustellung ins Haus tftrtflj. 25 fr., monatl. 9 ft Einzelne Nummern 6 ft. Laibacher ÄeSaction: Bahnhosgaffe Nr. tablatt. Expedition- & Jmerate»-Bureau: Eongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. v. Klein-mayr & Fed. Bamberz.) Jnsertiouspreise: Für die einspaltige Retinale ä 4 kr., bei zweimaliger Einschaltung ä 7 ir.', dreimaliger ä 10 kr. Jnsertionsstempe! jedesmai 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer @tnsdicitung entsprechender Rabatt. Nr. 4. Anonyme Mittheilungen werden, nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Mittwoch, 7. Jänner 1874. — Morgen: Severin. 7. Jahrgang i r Zur Patronatssrage. Dm Schutt au^utäumen, den eine particula-ristisch-römische Periode in unserem Staatsleben ongesammelt hat, die Souverüneiät des Staates in ollen Dingen, die Staatssache ober Kronrechte sind, tzviederhci zusiellen, dem Drange der Zeitströmung nach vorwärts g-horchen, das muß doch die erste Politik jeder Regierung sein, die sich für liberale Reformen die Bahn freimachen will. Als in Oesterreich das wste fortschrittliche Ministerium, das sogenannte Bürgermininerium, im Amte war, hat eS sich auch redlich bemüht, die unwürdige «Stellung, welche d:r Part mit Rom aus der Reactioneperiode der fünf, ziger Jahre dem Staate und seinen Bürgern angewiesen, im Wege der Gesetzgebung zu beseitigen. Die unter der Aegide dieses Ministeriums zu stunde gekommenen confeisionellen Gesetze wurden auch gewissenhaft gehandhabt • allein der einheitliche Bestand dieses Minisicriumö war von $u kurzer Dauer und intet den nachfolgenden Ministerien begann eine laxe Handhabung derielben und trotz der noch erfolgten Kündigung des Concordates schwand die Aussicht auf eine freisinnige Ergänzung der Maigesetze all-mölig ganz. Ja eine Reihe Ordonnanzen unseres jetzigen Kultusministers und sophistische Deutungen einzelner Bestimmungen der bestehenden konfessionellen Gesetze, sowie dasjenige, was in neuester Zeit über die vielbesprochenen konfessionellen Vorlagen verlautet, legt uns die Befürchtung nahe, eine zeit- gemäße Regelung der Verhältnisse zwischen Staat und Kirche im Sinne des Fortschrittes und der Gewissensfreiheit sei uns ferner denn je gerückt. Man scheint eben in den gewissen maßgebenden Kreisen, insbesondere seit dem Ausbruche des Kirchen-conftictes in Preußen, allen Zerwürfnissen mit der herrschsüchtigen Hierarchie im vermeintlichen Interesse des Staates aus dem Wege gehen zu wollen. Es ist wahr, die Verhältnisse stehen bei uns etwas anders als in Preußen. Während in letzterem der tonangebende Kern des Staates, die Quelle und der Stützpunkt seiner gewaltigen Machtenlfaltung protestantischen Charakter trägt, bekennt sich bei unk die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung des Reiches zum Katholicismuö.. Die Überlieferungen der kurzen, evangelischen Epoche nach der Reformation, wo Stände und Landschaft in Böhmen, Mähren und Jnnerösterreich sich zu Luthers Lehre bekannt haben, sind längst ausgetilgt und gewalttätig unterdrückt worden. Dem Bekenntnisse der Bevölkerung gegenüber sind Rücksichten zu beobachten, nur will es uns des guten zu viel dünken, wenn Minister Slremayer dem bischöflichen Reffottreserentcn nicht blos eine Begutachtung, sondern eine förmliche Umarbeitung seiner konfessionellen Vorlagen gestattet hat. Wie die Verhältnisse einmal stehen, möchte man die Lucken, die durch die Aushebung des Concordates in unserer Gesetzgebung entstanden sind, lieber noch eine zeitlang unauö gefüllt, als von bischöflichen Censurstrichen und Einschaltungen ergänzt sehen. f So soll beispielsweise die Patronatssrage ihre I Lösung dadurch erhalten, daß der Vöwenamheil des i aus diesem Verhältnisse erwachsenden Einflusses nicht I dem Staate, sondern den Bischöfen zufalle. Und jboch wäre es vor allem notwendig gewesen, durch ! geschickte Lösung dieser Frage in die eherne Phalanx, welche die Hierarchie bildet, in jenes Bollwerk Bresche zu legen, das, geschickt zusammengesetzt, der Klerisei bisher ermöglichte, ihre Herrschaftsgelüste zu befriedigen. Die Kirchenfürsten haben sich seit der Un-fehlbarkettserkltitung des Papstes des letzten Restes von Autonomie begeben, sie sind nur mehr Vicare des römischen Stuhles und als solche in allem und jedem zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet. Die Aitssprüche des „Unfehlbaren" werden aber ausschließlich von den Jesuiten, jenem herrschsüchtigen Orden diktiert, der schon so viel Unheil und Zwietracht unter den Völkern angestiftet. Dir ganze katholische Klerisei erhält dadurch die stramme Organisation des Jesuitenordens, dem letzten Pfarrer und Dorskaplau wird das drückende Joch der Abhängigkeit auferlegt, und wird dazu noch seine materielle Lage von dem Belieben eines jesuitisch gedrillten Kirchenfürsten abhängig gemacht, so befindet er sich in einer trostlosen geistigen und physischen Knechtschaft. Diese Knechtschaft zu vervollständigen, will nun Minister v. Slremayr dadurch das Seinige beitragen, daß er die Patronatssrage gant im Sinne der Bischöfe geregelt, das heißt, d >s Patronalsrecht ein- Keuilletou. Ter König von Cuba. Die London „Pall Moll Gazelle" bringt einen Aufsatz von Mr. Gallenga, der srüher Correspondent der London Times auf Cuba war, worin dieser die Behauptung ausstellt, daß die Beilegung der „V>rginius"afsaire nur von dem Manne abhängt, welcher aus Cuba über die Freiwilligen unumschränkt gebiete und thatjächlich 'Herr der Insel sei und welchen er König von Cuba nennt. Dieser Mann ist Don Julian de Zulantc, ein spanischer Millionär. Don Julian, der König von Cuba, ist der Sohn eines bastistben Tagelöhners und kam, wie ave anderen Spanier, arm auf der Insel an; sein Reichthum beläuft sich jetzt aus Millionen; er besitzt vier große Zuckerplantagen, von denen jede auf 1590,000 Duros geschätzt wird; außerdem nennt " noch zahlreiche kleinere Ziefer- und Labakspflan-jungtn sein Eigen. Don Jüan ist außerdem Chef des großen Handlungi-Haufco in Havana, an allen großen und tltinen Actienunternehmungen der Insel beteiligt und fast alle kleineren Leute sind seine Schuldner. Sein Einfluß ist überwältigend; er controliert die Mumcioaloertaaltung, die Handelskammer, die Banken,, die Börse, sogar die Kasernen und Hospitäler, und der Generalcapitän da-f es nicht wagen, ohne seine Billigung irgend etwas zu unternehmen. Diese Autokratie erklärt Herr Gallenga, der Correspondent der „Pall Mall Gazette", welcher den neuen König von Cuba zuerst für die Presse entdeckt hat. folgendermaßen: „Don Julian ist nicht nur der reichste, sondern auch der entschlossenste Mann aus der ganzen Insel: aus diese Weise ist er der erklärte Repräsentant des Systems, welches die herrschende Klasse der Insel so sehr bereichert hat. Die Weißen der Insel bestehen aus zwei Klassen, die spanischen Einwanderer und die Creolen, oder auf der Insel Geborenen. Die eingewanderte» Spanier betrachten Cuba als die zu melkende Kuh, sie sind Sklavenhalter und sie wissen recht wohl, daß ohne die enormen Profite der Sklavenarbeit es sich nicht der Mühe lohnen wurde, ans Cuba zu leben. Sie unterstützten die spanische Regierung und folgten derselben, so lange diese die Sklaverei schützte und stützte, sowie aber in Spanien von Ernancipation die Rede war, wurden sie aufsässig, und jetzt, da sich die Regierung des Mutterlandes faktisch verpflichtet hat, in der einen oder anderen Weise die Ernancipation durch- zuführen, existiert ihre Oberbervlicbfeit nicht mehr für die Sklavenhal er auf Cuba, sondern Don Juli m ist ihr unurnichränkter König. Die Maschinerie, welche öieiem selbstconsti-tuierten oder vielmehr durch die Macht der 95er» hältnisse geschaffenen Autokraten zu Gebote siebt, ist eine sehr fonnibablc. In Havana und jeder anderen Stadt besteht ein fpanisder Klub (Casino Cepanola), wo die localen Paneihänpter ihre Beratungen halten und von wo die Befehle für die Freiwilligen und die kleineren Par eiwerk;euge aus« gehen. Tie berüchtigten „Freiwilligen", unter denen spanische, {riegsgefangene Cat listen und Petrol isten sich befinden, sollen 60,000 Mann zählen und vortrefflich einexerciert sein. Es ist deshalb sehr möglich, daß Don Julian Ernst macht und bei Misachtung aller Befehle der liberalen Regierung; Spaniens einen Krieg mit den Vereinigten Staaten herbeiführt, denn er kennt feine Macht auf Cuba und weiß, daß er die große Masse der spanischen Nation im Rücken hat. Nebenbei bemerkt, ist Don Julian ein Baske, demnach ein geborner Carlist und er weiß gleichzeitig, daß es keinen einfacheren Weg gibt, einen Umschwung im Mutterlande herbeizuführen, als Spanien in einen Krieg zu verwickeln. fach auf die Bischöfe übertragen wissen will. ES dürfte sich denn nachgerade die Nothwendigkeit Herausstellen, daß bei Ausarbeitung von Gesetzesvorlagen irgend eine Capacität beigezogen werde, die in kirchenrechtlichen Dingen besser Bescheid weiß, als unser Kultusminister, damit nicht unter der Aegide eines tonst freiheitlichen Ministeriums das Reich allmälig auf dem Wege der Gesetzmacherei unter das kaum abgeschüttelte Joch des Concordates zurücksinke. (Sckluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 7. Jänner. Znlaud. Auch der Juftizminister wird vor dem Reichsrathe nach dessen Wiedereröffnung nicht mit leeren Händen erscheinen. Die im Verlaufe der wirtschaftlichen Krise gemachten Erfahrungen haben auch im Ressort des Justizministeriums eine Reihe von Vorlagen gezeitigt, deren dringende Nothwendigkeit im Interesse des Verkehres und zur Sicherung des Credites längst anerkannt ist. Zu diesen Vorlagen gehört in erster Linie ein Gesetzentwurf, betreffend die Anlegung von Eisenbahn-Grundbüchern, wie solche in Ungarn bereits bestehen, und durch welche die unter dem Namen -er Eisenbahn-Prioritäten bekannten Hypothekentitel, welche von Eisenbahngesellschaften ausgegeben werden, deren pfandmäßige Unterlage aber bisher für den Hypothekargläubiger nahezu illusorisch war, den Charakter wirklicher Hypothekarforderungen erhalten. Ein zweiter Gesetzentwurf betrifft Maßregeln zum Schutze des Inhabers der von Bodencreditinstituten auSgegebenen Pfandbriefe, deren Nothwendigkeit namentlich im Verlaufe der Katastrophen des vergangenen Jahres, von denen auch Hypothekar-institute nicht verschont blieben, zur Evidenz darge-than worden ist. Im Anschlüsse an das neue Actiengesetz wird ferner ein Gesetzentwurf üb:r die Actienliberierung vorbereitet. Als eine Abschlagszahlung auf die zur Vorlage an den Reichsrath noch immer nicht reife Civilprozeßordnung ist es anzusehen, wenn endlich auch eine neue E x e -cutivnsordnung dem Abgeordnetenhause vorgrlegt werden wird. Es wird dadurch einem in der vergangenen Reichsrathssession wiederholt ausgesprochenen Wunsche Rechnung getragen. Ein kurzes und billiges Verfahren im Stadium der Execution wäre nur eine Ergänzung zu dem vortrefflichem und auch in der Praxis sich bewährenden Bagatellversahren. Bedauerlich jedoch wäre es, wenn durch dieses Auskunftsmittel die neue Eivil-prozeßordnung wieder bis auf unbestimmte Zeit verschoben würde. Für die Reichöhauptstadt Wien ist im Augenblicke die von der Regierung geplante Einbeziehung der Vororte in den Rayon der Stadt Wien das wichtigste Ereignis. Durch diese Erweiterung des Stadtrayons werden die Linienwälle bedeutend hinausgeschoben und der Kreis der Verzehrungs-fteuerpstichtigen ansehnlich ausgedehnt. Dadurch wird <8 möglich, die einzelnen Steuersätze beträchtlich herabzusetzen, ja einzelne Objecte von der Verzehrungssteuer völlig zu befreien. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürften Baumaterialien von dieser Ermäßigung in allerer ft er Reihe profitieren, was auf die Hebung der Baulust nnd die Belebung des Creditö vielleicht noch weit günstiger wirken würde, als die Etablierung der Vorschußkaffen. Der Vorarlberger Landtag wurde am 5. d. bei Beginn der Sitzung nach Verlesung des Protokolls auf allerhöchste Anordnung geschloffen. Die Äl ericaten waren verblüfft und verließen nach dreifachem Hoch auf den Kaiser in gedrückter Stimmung den Landtagssaal. Die Schließung kam unerwartet und erregt große Befriedigung bei den Verfassungstreuen. Auf der Tagesordnung stand reinlich folgender Antrag: „Das Gesetz vom L. April über die directen Wahlen widerspricht dem durch die Landesordnung verbürgten Rechte und auch Wohle Vorarlbergs, beirrt den Rechtssinn des Volkes und droht feine politische und sociale Entwicklung, seinen freien, patriotischen Sinn und den dynastischen treuen biederen Charakter tief zu schädigen. Der Landtag muß sich daher gegen die Durchführung dieses Gesetzes verwahren, wodurch da« Land Vorarlberg in seiner durch das Oktober-diplom wieder hergestellten Selbständigkeit und Eigenberechtigung beirrt würde und behält sich vor, vordem allerhöchsten Throne die Bitte um Wiederaufnahme der Ausgleichsverhandlungen niederzulegen, überzeugt, daß vom Throne aus das Recht eines treuen Landes und Volkes Schutz finden würde." Ausland. Da der deutsche Reichstag schon am 12. Februar zusammentreten soll, so bleibt für den preußischen Landtag nur noch ein Monat übrig. Die Blatter klagen, daß diese Zeit nicht hinreiche, um die reiche Fülle von Gesetzentwürfen durchzuarbeiten, die des Landtages bei seiner Wiedereröffnung am 12. Jänner harren, und es wird jetzt schon als sicher betrachtet, daß nach dem Reichstage, dessen jetzige Session auf das noihwen-digste, namentlich Militär- und Preßgesetz beschränkt werden soll, eine Nachsession des Landtages zu erwarten ist, die sich bis in den Mai hineinziehen dürfte. Die zweite Session des Reichstages erfolgt im Oktober. Das ist des Parlamentarismus zu viel, selbst für parlamentarisch Gesinnte. Als Ertrag der Landtagssession ist bis jetzt namentlich die Civilehe zu betrachten; denn es ist nicht zu bezweifeln, daß auch das Herrenhaus sich fügen und in den sauren Apfel beißen wird. Selbst die „Kreuzzeitung" hat ihren Widerstand gegen die Einführung der Civilehe auf-gegeben, weil sie nachgerade zu der Erkenntnis gelangt zu sein scheint, daß es vergebens ist, gegen den Strom zu schwimmen. Dafür macht sie aber um so entschiedener gegen die beabsichtigte Mit» Wirkung der Geistlichen bei Einführung der Civil-ehe Fron!. So führt eine Stimme aus der Provinz aus: daß die Regierung in dieser Frage nicht an den guten Willen apellieren könne, welchen die Geistlichen bei Einführung des Schulaufsichtsgesetzes bethätigt haben, weil von ihnen die Schulaufsicht um der Kinder, des Volkes und Christi Willen bei» behalten worden sei, während sich gegen die Ueber-nähme der Eheschließungen vonseiten der Geistlichen die schwersten Bedenken erhöben. So könne beispielsweise ein Geistlicher unmöglich als Eivilstands-beamter Leute trauen, denen er die kirchliche Einsegnung versagen mußte. In einer Betrachtung über die beiden Nationen, welche durch Zufall die republikanische Staats-refortn erhalten haben, obschon ihre Traditionen entschieden monarchisch sind, hebt die „Times" das eigenthümliche Phänomen hervor, daß die Republik in beiden Ländern weit entfernt, die Nachbarschaft mit Schrecken zu erfüllen, im Gegentheil eher als beruhigend und zuträglich für die Ruhe Europas angesehen werde. „Die Zeit — bemerkt das leitende Blatt im weiteren — ist überhaupt vorüber, wo die Verbreitung republikanischer Grundsätze und die ansteckende Wirkung derselben mit Furcht und Angst betrachtet wurde. Es ist wenig wahrscheinlich, daß andere Länder sich durch das Beispiel Spaniens zur Revolution verlocken lassen werden. Dagegen würde man die Wiederherstellung der monarchischen Staatsform in Frankreich und Spanien anderswo nicht ohne Besorgnis sehen. Frankreich würde, wie man glaubt, unter einer Monarchie Europa mehr Verlegenheit bereiten, als unter einer Republik. Ein bourbonischer Souverän dürfte sich wohl veranlaßt fühlen, seine Hand zu leihen, um das rückgängig zu machen, was Deutsche und Italiener vor sich gebracht haben, und ein carlistischer König in Spanien wäre nichts, wenn er nicht als der Vorkämpfer des Absolutismus und priesterlicher Ränke aufträte. Das Ministerium Castelar erlitt in den Cortes eine zweimalige Niederlage. Man war im Begriffe, eine andere Regierung einzusetzeii, welche der Ruin der Armee und des Landes gewesen wäre, als General Pavia, Generalcapitän von Madrid, die Cortes auflöste und den Cortes-Pälast besetzte. Pavia handelte nur im Namen SerranoS, der, wie telegraphisch gemeldet, an der Spitze des neuen Eabinctes steht. Diese Eonirereoolution, wc die den Murschall Serrano, den Verräiher so vieler Regierungen, an die Spitze des Landes brachte, ist das große Ereignis des Tages. Es hat den Anschein, als ob Spanien mit jedem neuen Jahre auch einen Wechsel seiner Staatsform erleben solle. Bei Beginn des Jahres 1873 hat König Amadeus durch Niederlegung feiner Krone dem Lande zur Republik verhelfen. Jetzt hat eine miliiärische Erneute die Republik gestürzt. Die spanischen Soldaten sind unfähig, die Carlisten zu bekämpfen und find bis zur Smnde noch nicht mit den Föseralisteu in Cartagena fertig geworden, aber sie fühlen sich stark genug, um die Cortes auseinander zu jagen. Set-rano hatte bereits eine Verschwörung an gezettelt, bevor noch Castelar die Präsidentschaft übernommen hatte. Damals wurde der Plan durch das Einschreiten der madrider Freiwilligen vereitelt. Die Republik war ein Versuch, das Land von dem Despotismus einer demoralisierten Solvatesca zu befreien. Allein die Spaltungen in der Mitte der Republikaner, der Mangel an Muth gegenüber den Carlisten mußten den Versuch schon frühzeitig als einen vergeblichen erscheinen lassen.' Castelar sah sich genöthigt, zu zweideutigen militärischen Elementen seine Zuflucht zu nehmen. Umgeben von Verr.th und Niederträchtigkeit jeder Art nimmt Castelar den Ruf seiner sittlichen Makellosigkeit unverletzt mit in das Privatleben zurück. Es war seinem idealen Patriotismus nicht vergönnt, die Rettung seines Vaterlandes zu vollbringen. Marschall Serrano wird nun wahrscheinlich seine Macht zu befestigen und bann die ßanbidatur des Infamen AIphonS, des Sohnes der Königin Jsabella, auf die Tagesordnung zu setzen suchen. Sein Ministerium besteht nur aus Alphonsisten, aus Leuten, die hinsichtlich ihrer politischen Ehrlichkeit übelberüch'.igt sind. Der Kamps mit mächtigen Parteien wird übrigen» auch Serrano nicht erspart bleiben, und so ist die Zukunft Spaniens so dunkel, wie sie nur jegewesen. Zur TagesneMchle. — Gendarmerie. Der Kaiser hat über Antrag defl Ministerium- für LandeSoertheidigung bewilligt, daß die bereit» bei dem 2., 3., 5. und 9tcn LandeSgendarmerie-Commando durchqesührie Auflassung der militärischen Emiheilung in Flügel- und ZugS-commanden und Errichtung der AdtheilungScommanden, an deren Stelle nunmehr auch bei dem 1, 4. und 7. Landes-Gendarmerie-Commando durchgesührt und biernit auch gleichzeitig die Auslastung der letzsrwühnten LandeSgendarmerie-Commanden, sowie deS 5. Lande®* qendarmerie-CommandoS in ihrem gegenwärtigen Umfange veranlaß! und dagegen in jedem der bisher in ihrem Bereiche einbezogenen Kronländer ein eigenes LandeSgendamerie-Commando am Sitze der betreffenden politischen LandeSbehörde ausgestellt werde. Es werden sonach anstatt der bisherigen 7 von nun an 14 Lm-deSgeudarmerie-Commanden bestehen. Die neue Ein-theilung der LandeSgendarmerie-Abiheilungen ist folgende: LandeSgendarmerie-Commando Rr. 1, Kron-lanb Niederösterreich, StabSstation Wien, Anzahl der AbcheilungScommanden 4; Nr. 2 Böhmen, Prag 15, dir. 3 Tirol und Vorarlberg, Innsbruck 6, Nr. 4 in Mähren, Brünn 5, Nr. 5 Galizien, Lemberg 15, Nr. 6 Steiermark, Graz 5, Nr. 7 Istrien, Triest 3, Nr. 9 Dalmatien, Zara 6. Nr. 10 Oberösterreich, Linz 3, Nr. 12 Ärain, Laibach 3, Nr. 13 Bukowina, Czernow'tz 2, Rr. 14 Kärnten, Ktagenfu« 2, Nr. 15 Schlesien, Troppan 1, Nr. 16 Salzburg, Salzburg 1. _________ docal- uub Provinzial-Angelegenheileu. vriainal-Eorres-on-e«z. Illyr.'Feistriz, 1. Jänner. Wie schon seiner, zeit in der „Larbacher Zeitung" kurz angedeutet worden, fand den 2. Dezember v. H. in unserem Orte aad) voraus legaugener solenner Messr nachmittag-4 Uhr im Wohnhaufe d.S Herrn Bürgermeisters 21«» ton Jelloti k zur Feier des ttatieiiaoiläum» ein otfv cieflte Fest statt, zu Bern d.r ganze lAemeiade Ausschuß und lämmtliche Corporatwnen, tot ganzen 32 , Personen geladen rojrcn. — Bei dieser läeiegengeit wurden gediegene Toaste auf daS Wohl Sr. Ma,estät unseres allergnädigstkU Herrn und Kaisers Fcauz Josef I angebracht, und vteselben stet« mu Pötler-schliffen begleitet; überdies wurde aber auch etne Sammlung von Gaben zur Biktetduaz armer Schulkinder eingelettet, eie gletch an diesem Tage einen Ertrag von 100 fl. lieferte, und Bu ch wettere Samm-; langen bis auf volle 200 fl anwuchs. Der weifen Einleitung des allhter sehr geachteten: Herrn BezirkSarzieS Dr. Bachmann, forote der lhäti-gen Mithilfe etnes gcaueacoaitieJ, an dessen Spitze die verehrte Frau Bürgermeister Jellovö.k stau», haben wir es zu dank n. daß am Syoesternachmillage vor Anhörung einer Vesper und I-deum und tu An oe» senheit der mildtätigen Frauen und Herren, an arme Schulkinder 16 vollständige Äaabenanziije, 7 vollständige Mädchenanzüge, 12 dioersr Anzüge, 13 Paar Kinderschuhe und 3 Hüte zur Äertye lang kamen. Der Herr Bürgermeister Jellov^-k spendete unter allgemeinem Jabel und D-int der Kinder denselben noch Geldgaden. — Der ganze Werth dieser soenoen beläuft sich nach dem Uctheite Sachkundiger auf 193 fl. 40 kr., wiewohl man zur 9Li|"ch4f.mj der Ware» nur 98 fl. verwendete. Um aber dieses zu ermöglichen, ft ab die zur Bertheilung gekommenen A >ziige in den ällcgcchiu» fern von Feistriz und Docuez umsonst anzeferttgl worden. Wir erfüllen nur eine angenehme Pflicht, wenn wir den edlen Spendern für ihren regen W-'ttetfer den wohlverdienten Dank int 'Jbmen der arm.-n Shal-ündtt aussprechen. Aach können wir nicht unterlassen, den Herren Martin $ iid:i§ c & Zoha, Ledectoarenhindlec allhter, welche da» ganze Ledermateriale für dir Kinderschuhe umsonst lieferten, sowie dem Herrn OezirkSarzte Doctor Bachmann, der die Schuhe tu ftinem Hanse anfecti» j gen ließ, unseren Dank zu zollen. Wir haben nun noch einen Betrag von rein 102 fl. au» dieser Samailuai, der fruchtbringend angelegt wird, n-n am Syioestecabeude 1874 dem gleichen Zwecke zugeführt zu wecveu. Indern wir nun diese füc unfern Oct und unsere Verhältnisse einzig dastehende Mtldihättgkeit zur allgemeinen Kenntnis bringen, sprechen wir allen edlen Äeiftcijetn unfern tiefgefüi-lten Dank nochmals an». (Siebente LaudtagSfitza ng.) (Schluß.) Zum dritten Gegenstände der Taz-Socd-nung: „Bericht de« Saniiai-auzschnffe» über die Sanität»oorlaze der R-gierung" beantragt der Ausschuß: Der hohe Landtag wolle beschließen: 1. Der vorliegende Gesetzeniwars, betreffend die Organisternug de» Sanitätsdienstes in den Gemeinden, wird ab» gelehnt; 2. der LandeSauSschutz wird beauftragt, im Hmblick auf da» Bedürfnis einer Organisierung deS SanitätSwefenS in den Gemeinden, die Regierungsvorlage einer gründlichen E>wägung zu unterziehen, nach Anhörung größerer Gemeinden und über Einvernehmen mit der k. k. Landesregierung das für die de» SanitSiSverhältniffen angemessene SanilälSorga-nifleruug nöihige Materiale zu sammeln, in der nächsten Laudlagsseffton hierüber B richt zu erstatten und geeignete Anträge zu stellen; 3. der LandeSanS-fchujj wird angewiesen, im Wege der k. k. Landesregierung beim hohen Ministerium des Innern die Bitte angelegentlichst zn erneuern, daß das Land Kraut »och 3 1. k. Bezirksärzte erhalte, deren es dringend bedarf, und sonach den Stand von 10 Bezirksärzten ^t&et bekomme, welche eS vor der Organisation des ‘SanitäteufenS im Jahre 1870 hatte. RegierungS-rath Roth widerlegt die Anträge deS Ausschusses ihren einzelnen Theilen und befürwortet die Annahme der Regierungsvorlage. Berichterstatter Ritter 5. Garibvldi wäre auch für die Annahme, nur stehen dieser die finanziellen Verhältnisse Krain« entgegen. Die durch den Gesetzentwurf den Gemeinden zugemnth-ieu Opfer seien zu groß. Ohnehin köanen Oteieloen für die shud'osten und die stets wachsenden Kosten der Erhaltung der Volksschulen u. s. w nicht auiketnmen. Redner ist daher füc die Ablehnung. Gras Thuru meint, zunächst frage eS sich, ob die Darchfüyrung diese» Gesetze» möglich, dann ob sie wüu-sch.nSwerth fei. Für die Bevölkerung Krain» in der Höhe von 463,000 Seelen waren 77 Gemeindeärzte erforderlich. Die natürliche Folge dieses hohen Bedarfes an Arrzten werde sein, daß gar viele Stellen unbesetzt bleiben. Erst mögen daher die noch fehlenden 3 Bezirksärzte ernannt, die Bildung von Großgemeinden angebahnt und fo der Boden für eine entsprechende Organisierung des Sanitätsdienste- geschaffen werden. Bi» jetzt kenne er wohl Gemeinden genug, welche die Anstellung von Gemeindeärzten nicht wünsche, * keine einzige aber, welche dieselbe wünschen. Der Landtag sei zudem bereits tu die Lage gekommen, Gemeinden 90—122 P:rzeat Zuschläge zu den direuen Steuern bewilligen zu müssen, damit dieselben den dringendsten Anforderungen gerecht werden könnten. Noch größere Laiiea könne man ihnen nicht mehr oufbütben. Die Aerzie selbst könnten einen solchen Dienst ebenfalls nicht sehr wünschen-werth erachlea; sie würden mit Woynungsaoih und einer Menge von Unannehmlichkeiten zu kämpsen haben, so daß die Stellung eines Gemeindearzte» in Krain ihnen durchaus nicht sehr verlockend erscheinen dürfte. Redner ist daher für die Ablehnung und skizziert kurz die Grundlagen, auf welchen er ein Lanoessanitätszesetz aufgebaut wissen will. Nachdem der Berichterstatter Dr. B l e i w e i S noch den Abführungen des RegiecangSoertreterS entgegnet, werden alle drei Anträge in 2. und 3. Lesung angenommen. folgt nun als vierter Gegenstand der Tagesordnung der Bericht deS JanitätSauSfchusses über den Antrag des Dr. Bleiweis wegen gesetzlicher Vorkehrungen gegen die Rinderpest in Ungarn. Der Ausschuß beantragt: der hohe Landtag wolle beschließen : Die k. k. Regierung ist zu ersuchen, beim hogen N.aisterium deS Innern dahin za wirken, daß die bereits oon den meisten Gesetzgebungen Europas angenommenen Bestimmungen de» Gesetze- vom 29. Jani 1868 zum Schutze de» V^hstanoeS in den Ländern diesseits der Leitha, auch in den Ländern der ungarischen Kcone ehemöglichst zur Gesetzeskraft erwachsen und demnach auch zur Ausführung gelangen. Bei der Generaldebatte ergreift Abgeordneter Ära» matt? das Wort zu einer drastischen Schilderung des NothstaudeS deS GrenzbezirkeS an der Knlpa, der am meisten unter der Sorglosigkeit der kroatischen Behörden zu leiden habe. Derselbe beantragt, man, möge den (Srcnzgememden an der Kulpa die Kosten der Greuzüoerwachunz au» Lande-mitteln ersetzen. Die Abgeordneten Sagorec und Ritter v. Savinschegg bestätigen die Ausführungen de» Landmanne» Kcama-ri£ über die Laxheit, womit die Kroaten die bestehenden Gesetzesbestimmungen handhaben. Bei Tscher-nembt sei noch dazu eine kroatisch; Snclave, Marienthal ; von dieser werde das Vieh eingeführt und die Seuche verbreitet, die Cordonsmannschaft reiche nicht auS, um die wald- und schluchtenreiche Gegend zu überwachen. Man möge daher den Kulpafluß selbst zur CordonSgrenze machen. — Der Antrag des AaS-lchufseS toiro vom Hiuse angenommen, der deS Abg. Kramanc dem Finanzausschüsse überwiesen. Hieraus begrünbet der Abg. Ritter v. Savinschegg seinen in der vorigen Sitzung, gestellten Antrag, die Regierung möge um eine Preisermäßigung de» Viehsalzes ersucht werden. Redner führt aus, daß die großen Verheerungen, welche die Rinderpest an dem Vtehstande so mancher Provinz angerichtet, wohl auch dem Mangel an Viehsalz zuzuschreiben seien, da das gegenroittig allein zum Verkaufe gelangende Kochsalz füc den armen Landmann unerschwinglich sei. Bei dem enormen ©alzreichthutn, womit die Natur Oesterreich» Länder aulgefhttet, sei die gegenwärtige IHenerung dieses füc Mensch und Thier unentbehrlichen Mineral» unverantwortlich, zumal wenn man bedenkt, daß die Regie-, rung dasselbe verschtedeuen Nachbarländern zn weit mäßiger» Preise» ablaffe, als den eigene« StaalSa»» gehörigen. Redner hofft vom gegenwärtigen Ackerbau» Ministerium eine baldige Abhilfe dieser Calamität. Bereits habe dasselbe von fämmtlichen Landwinhschist»-gefellfchafte» Gutachten emgefordert, der Agrarcongreß habe die Salzfrage in Berathung gezogen und eine entsprechende Resolution der Regierung übermittelt. Wenn nun noch zum Votum der Laudwirthschaft«-gesellfchaft und de» AgrarcongreffeS das einer Lande»-Vertretung komme, fo werde die Regierung doch endlich die unendliche Wichtigkeit billiger Saizpreise anerkennen und dem Reich»rathe eine entsprechenbe Vorlage zugehen lassen. Savinscheggs Antrag wirb dem volkS-wirthschaftlichen AnSfchuffe zugewiesen. Hierauf begründet Abgeordneter Dr. Poklnkar seinen Antrag in Angelegenheit der Bahnen Laibach- . Karlstadt und Lack-Triest, welcher ebenfalls dem volkS-wirthschastlichen AuSschnffe zugewieseu wird. Da»», berichtet Dr. Costa namenS des LandeSanSschuffeS wegen Uebergabe der Zwangsarbeitsanstalt in Laibach an den Staat. Der Ausschuß beantragt: der hohe Landtag wolle beschließen: 1. Die Anfrage der Regierung wegen Uebergabe der Lande-zwang-arbeit»-anstalt in Laibach in die Staatsverwaltung wird dahin beantwortet, daß die Landesvertretung von Kenia der gedachten Uebergabe unter der Bedingung die Zustimmung ertheilt, wenn vonfette de» Staate» |ilr die Ueberlaffang der betreffenden Gebäude und Jnve»-tatialgegenstünde eine entsprechende Vergütung geleistet wird. Der zweite Antrag hat nach Dr. Sappanl Amendement zu lauten: Dec Landesausschuß hat mit dec hohen Regierung in Verhandlung zu treten und den Entwarf deS diesbezüglichen UebereiukommenS dem Landtage vorzulegen. Beide Anträge werden ohne Debatte angenommen. Hierauf wird der Gemeinde Poliz zur Deckung der SchnlhauSbaukosten eine Umlage von 122 Perzent auf dir Grund- und Haui-Klaffensteuer nachträglich bewilligt, die Gemeinde aber zugleich angewiesen, sich in Hinkunft in betreff der Gemeindenmlagen genau att die Bestimmungen de» G-meindegesetzeS zu halten. Ein Gesuch de- Uitct» stützungSvereinS der philosophischen Facultät in Gier wird mit Bewilligung von 40 fl. erledigt, ein desgleichen der leobner Bergakademie abgelehnt. Baron Apfaltrern und Genaffen richten an die Landesregierung folgende Interpellation: dir amtlichen Verzeichn nifse der OctSdistanzen enthalten viele Unrichtigkeiten, und dennoch werden sie zur Bemessung von Reisegeldern der k. k. Beamten und Diener benützt. Die Regierung möge daher entsprechende Erhebungen eitileiu» und die in Rede stehenden Verzeichnisse richtigstelen lassen. Der RegierungSvectreter verspricht die Interpellation in einer dec nächsten Sitzungen zu beantworten. Hierauf wird die Sitzung um 2 Uhr geschlossen und die nächste Sitzung auf Freitag de» 9. Jänner anberaumk. — (Übersetzung und Ernennung.) Der Justizminister hat dem B-'jirksgerichtSadjuncten in Großlaschiz, Geocg cucefj, die angesuchte Übersetzung in gleicher Eigenschaft zu dem Bezirksgerichte in Sittich bewilligt und zu BezirkSgerichtsadjuacte» ernannt die krainifchen AuScultauten Max Weiglei» für Gurkfeld und Ludwig Jmctc für Großlaschiz. — (Die krainifche Bang efellfchaft) hielt heute nachmittags 5 Uhr in ihrem Bureau eine außerordentliche Generalversammlung ab. Aus der Tagesordnung standen: Die Vorlage eines Geschäfts» berichte-, bann Anträge auf Reduction de» Actien-kapitaleS und Statutenänderung. — (Die Bürgerkränzchen), diese fo beliebten und bereit- eingebürgerten FaschingSunterhal-tungen Laibach», sollen, wie wir hSren, für Heuer entfalle». Was das im verborgenen blühende 6omit6 dazu veranlaßt hat, sich der Sache Heuer gar nicht anzunehmen, sind wir nicht im staude, zu erratheu, und sollten wir einmal darnach fragen, so sind wir überzeugt, daß wir zur Antwort erhalten: „Ji die Blatter» und der „große Krach!" wie bringen Heuer nicht einmal btt, Spesen herein." Und doch wird eS nicht ganz s» sein. Vielfach wurden wir schon darüber interpelliert und wir finden e- vollkommen ungerechtfertigt, bofr 'bie- bleefo00 mojjgebenten Sotiortn bie Sttrgetfdiaft I Joibacbs, bie ftd) jur £öte te« ßafino uidjt ceifleigeu i »ill, fyuer ofcne BDTg>ihtitiad>en laffen. |S — (SobeflfaU.) 2> $ofpifd)il, erlog SWontag« bet Blatteintrantbtit in feinem träfiigften ÜRonn£«olte(. ®ie &id)e würbe fogleid) in bie £ itteufatrmer tefl StiebbofeS übetfüfyrt | unb gcfUrn nad)mittag8 unter militärifdjen ö^ren* , bejeugungen beetbigt. 11 — (Safino 6 o n c e r t.) ®in teijeube« $ro» 1 gramm {teilten mir bei Sfnliinbigung be8 gefltigen ' fecnctrtcfl in fluefidit uub nur Ratten un« nitbt ge» irrt. Jtapeflnmfier £tbantl unterhielt ba« jol)lreidie, publicum mit airflid) reijenben ‘JJrogrammfiücfeu, üon benen „bie fdönt ßaibacbetin" oon #i5() er, (ber (Som* poftteur biefer $olfa gtar^aife Dirigierte felbft), ber „SRorgengtuj}" unb bas ^otpaurri „ein fefdjer Sßienet" | ton Sd)anti toobloetbienten, reichen ©eifall ernteten. 68 roäre nur ju tr>ünfd)en, bofj mir redjt oft®eleger-§eit bätten, ben SSotttägen ter flapelle unter ßeituttg be« §errn ©tbcntl ju iauftfcen, aber fo lange §>etr Sdjontl auf bie StljeatctfoptOe ongtroiefen ift, müfttn ttir letber ben ©enufj eines angenehmen mufifolifcben Jfbenbe« entbieten. (§8 bür(te ’fid) aofjl enblid) unter ben 24,000 ©eaofcnem ?aitache eine ©efeDfdjaft ftn» ben, bie mit aller (Energie barauf binjuatbeilen gefon* j nen märe, bei ©rlinbung einer orbentlidien Stobifa* pcOe, rote foltbe bet roetttm tleirere ©täbte befl&en, bem §errn ©cfccntl an bie $Kr.b ju ge^cn. — ($err ®r. ©aufter) »utbe in Stnerfen» nnng feiner melfod)en SSerbieufte in ber lebten ©ißung be8 Ijiffigcn ätjtlidjcn Bettitifl ju befjen (Styrenmü«. glieb ernannt. j — l$ie ölatternerfranfnugen im SWÜitüre.) «Seit Beginn ber ©lattetnepibemie in iPaibodj ftnb unter ber 9Kannfd)aft bet ©atui». fon 3 SDiann an natütli*cn flattern, 9 9J?ann ati | mobificierten Blattern, 13 SDiann on SariceÜen (ben | fogenannten Sdsaf» ober gcudjiblattetn) etfranft; ton ben elften flarben 2 2J?ann. Die energiftfce $utde fü^rung bet notbroenbigen foniiätSpolijeUitlben SKafj« regeln feroofcl in ben fiafernen, ol« aud) im ©otni» fonefpitale bot ein epibtmiitbe« «uftreten unter ber ©atnifon «truppe bifiljet behütet. — (Smpfftoff.) 2Bie bie Sieüocdnation refp. Baccinatiou, bei btofcfnbtn ober beginnenben ^otfenepibemien energijd) fcurgi flirrt, jldb bi« jf^t ned) überall al« ba8 befie flittel birrfi^rte, um i^enUm» fang unb beren ®auet ju btfdjränfen feroie aud) bie 0 jroar 14 9Jfänner, 5 ffieiber, j 3n biefem Setidite ijt ber ©taub bc8 giltalfpitale« md)t inbegiiffen. ©tabimagiPrat ^aibai, am 5. 3änner 1874. ßingefenbet. ®aö „Jaibacüet Japbfatt" toni 3. Qättner 1874 bradite unter Strtitel Jupa'ittd) einen S'erid't, bev tbeil« meine '13ev|oti betreffende Un sa^rbeiieu, ttieilsi grobe tttit’ i fiellungen enthält, tie, toeil fte metn ffibrciefübl Berichten, tc6 nicht mit ©tiflfdiweigen übergef) n fanti, auö welch m ffirunbe teft t>en ganjen Sactperbalt, ten i* »ahrbeitsgftr« u attfübre, at8 Siroitfrutig iit Sag „Saibacfev Jagblatt" auf-äunebmen erji.cbe. I Sm 1. Jänner 1874 »uite in ber griitie bei faum graneniem Siorgen in ber Siäbe beS 'l'ofitiauteS ju Supa-Ittfcb untfr ber Straße ein mit SKJunben beterfter üeidinam aufgefmiten, weshalb ein miibter Siaubmorb auch jogletd) : üermutbet »urbe ®ev «ßoftmeiftei oon Siipalttf*, iperr ftibelis Ur ,1 baniEiJ, (am circa 8 Ufir tnorctenä 3U mir, bradite bie 9Jadi« . riebt Bon biefem aufgefunbenen Seictmame unb ttieilto mir mit, baß folcfcer in iie Sobtentammer ju §bflein überführt 1 toerben reut, worauf ich jeboeb erwiserte, baß biefe Ueber-t führung niit fiatifintfn bürfe, weil bie Seicbentammer ber* i mal nicht Qeijbar fei, unb ber Seichnam felbjl, wenn er eä , nidit bereits wäre (atu I. Jänner fianb baä 2bermometer 10 @iabe unter 9lull', ficter barin erfrieren müßte uub, c hiemit ijur S5ornähme ber gerichtlichen * Obbuctton ntcfct geeignet wäre. 5 j Stu§ biefem ©runbe ev(Bei!te tefc ihm auch ben Sath, , ■ ben Jeichnatn fogleid: in ein natiegelegeneS ^>ans in Su* palitfd), unb gwar in eine mäßig flebeijte ©lube bringen ' ju [affen, nnb erllärte ihm, bie «oftert bafilr.au« meinen ^Püoatmitteln ju besohlen, weil bie ©emeinbe §5flein ju * biefer Zahlung auf (einen gatt retpfliditet ifl, bo ber l'ioib a nitbt in- biefer ®emeinbe fonbern nädift ber jurj * ® eme t ti b e @ t. ©eorgen gt^ßriflen. Ortfd)aft Sn- * j palitfcb nerübt würbe. j 9JJit großer Cntuifiung vernahm ich aber nad'*rittao§, 1 tt1 baß man meinen 9iatb nicht befolgen unb ben Seidmam j » nid't in etn §ait3 bringen wollte, fonbern ihn an Ort unb I ©teße ber ceviibten, rud'Ioftn 5Ehnt Siegen unb burd) einen i ©enäbarm bew eben ließ. 2>a, wie bereit« bemerlt, Jupalitfd) nicht in ber @e= | meinbe ^>Bflein belegen ifl, fo flanb mir aud) fein SRedit 1 p, gegen btt fe unfinnige änorbitung einjufctreHen, unb fo (ani c«, boß ber ?eie in bie Sottenfammer ju ööflein j nur au« bein ©nmbe proteftierte, weil in biefer md)t heij j baren Sammer bie gericMlicbe Obbuction nid't oorgenom* 1 i men werben fünne? warum er terfebwieg, baß man ben oon mir ertbeilten 9iath bie Seidre in ein 9}adibarhau5 311 bringen, r.idt befolgen woüte? — warum er oerfebtoieg, baß id) midi bereit erflärte, au« meinen eigenen Mitteln bie UnteibringungStpften für bie i'eidie ju beftreiten, oh» j gleid- Id) (ein ffitiigiieb ber ©emeinbe St. ©eorgen bin ? j mal um er oerfd w.fg, b ß mein um 8 Uhr morgens ertheil* j ler Stall) mit ber ab 11b« um 7 Uhr eingel mgten SBeifung i beS t ( s^esirfegend-te« Jtiainburg gauj glcicMautenb war, utiP baß, wenn er befolgt worben wäre, ber feid;nam 11 j etiinben fiüher in eine warnte Stube gebradit würben | wäie ? 5Tem ffiefagten. jufolge pellt ftd) bie ®?ittbei!ut>g be« tupaliifaer Eorrefponbenten al« eine böswillige (Sntftel-lutig oon Slwifad-en unb al« unwahr heran«, baß ba« ©enifinbeaii't .fiopein um 3 Uhr nachintitag« bie Sduitg eibtelt, bie l’eid e übertragen 511 laffen. 1111D baß id) midi | äußerte, bei Veidmam (bnite branßen bleiben. ©d'ließlidi will ich ben ungenanntfii '^erichierflatter,; ber höchft wati fd eituich infolge oon 'lia'leigebäßig(eit burd) i8»rbr»hung unb (intpeUiing be» wahieit SaBoenaite« (ei-neu ^eridi' ju einer gegen midi gefchleubeiten infamen j SJerlfumbung pen pelte, oevftchern, b. ß, wenn fidi bie er-Wiil)iiie 2h.it im 'l'omeno ber ©emeinbe f'Dflein, beien i5or> ; fieser id1 bm, eieigurt hätte, bev Veiehnom fd’on tu ber etftett ©ttinbe na'di beffen Hinfpnbung in eine geheime ettibe tian^portieit toorbfii wäre, uub baß, wenn bie Ort» fchaft Jupalitjd) Jur ISiem mb feöfleitt gehören wüibe, id) ftatt einee Slathe« eine ämtlidie 51'eifung wegen ber Ueber« tragung ber l'eid'e gegeben unb and) bajür Sorge getragen hätte, baß biefer lüuftrag pitnttlidi ooU^ogen w'otceti wäre. ' Qm il' rigen ertiäic idi noch, baß id> für tie mir angethane S.leibignng tie Satisfaction im geiiditlidien Sl!ege gegen ben Sonefponbcnten fuchen werbe, •VÖpein, ant 5. Jänner 1871. ©Diiflib Urkutid)ilid), 1 sPürgcrnieifier ber ©emeinbe .fjöflcin. Söittcrung. Sa i hach, 7. Jänner SJieip bewiJlft, Ofiroinb. Söärme morgen« h Uhr — 0’4 , nachmttiagS ‘i Uhr -f 0- '° C. (1K73 f 0-0* 1R72 -j- 6 4 ). 8a r om e t e r 743 91 ®iitti=meter. TT>ai oorgePrige faaesmittei Temperatur + 1 I“, ba« geflrige —- 11°, begiefiungöweife um 3-9“ unb 1‘7° über Dem 4tor= male. ®er oorgeftrige 'JJieberfchlag 5 90 Millimeter tia^etuniuieiir äm 7. Jänner. *£«»«“» Stmlt W Jen. Urbantfchitfd), S'efitser, §8Pein. — Sraune. Sönrgeimetfter, ©ottfehee — Steitrr, 5Heif., SBien. — Sittich, 'fJiioatier, Jiinerfrain. — 0. Sänger, SÖt'fitjev, fogani?. — Sr. Si*unie>, 8Jegiment«ar}t, faibaefc. Koifi Ulrltui!. fiofchuch, Sed>attt, Vatf. — 3}ilinar, ®ef., ©agor. — SBunberman, JReif, ©ten. * ««-«»g»*. gübrer Otilie, SBien. ISMlridCher Huf'.- ©liinwalber, Slgent, j. gamilie. . ©Örä. 13. 3önner. (Snterid) iffitmter, ©t)mnarta'fchuU 'profrffo sfinb, 17 ®i., ©tabt Ji'r 199, öla lern. fta= thaiina ©d)Wi5, Äödjin, 44 3., Sioilfpital, (Sntartung bet Singenniöe. 1 Sen (5. Sänner. Sobattn ^’fiar, ©aproirth, 55 3., j Sioilfpital, infolge nifäüig frlitteiKti Verlegungen. - 3lra= angelo 9obneitfi>bn. 21 3 , Sioilfpital, Srfdiöpfung brr Ätäfie. 3i'hanti 3)?i[| ©ehneiber, 60 3., S oiifpitol, Sungenentiiüiibutig - 6mma 3otl, ^nbiifs^ arbeiier^fiub, 'i 3 unb 2 S., ©t 'Petertoorftanbl 9Jr. 163 , unb 3Karta ©uppamfchitfch, gabrifpheamteitetinb, 10 S., j ©rabifdjaoorpabt Uir. 3, betbe an giaifett. j Sclcgtap&if^cr (^ur6beric^t am 7. Jänner. '}>ap'er=fJiente 69,55 — € ilber SRetite 74,20— 1860er ! ©taat«-finleben 104,— — SSanfaetien 1021 Srebit 23^,50 — Sonbon 113,— -— ©ilber 106,20— &. {. 3Jiünj=Suciten — — 20=5renc«=©iüde 9,01 ’/s.. Piccolini? ? ? iffia« ift bentt Ijcttcr mit ben '■ .■ Sünjrrluiinjdjcn? ©iniiic ^änjerinnen. ,,^ie a\»«brjfitiitifl", „®ie ollflfm. l3c,tunfl,'f ,Tie Xricfter Sfitunfl" nnb bie „®ewtf4)e finb im Cafe Andreas Carl, Stfrnallce 51t oergef'en. (19) : (Sin paar pte (16) Pajjfn- oiicr lupffrl)? finb in ber ©pitalgaffe 'Jir. ,269 fogleid) ju ceifatifett. (Ethlöruag. 3tj Iet}ter *^eit oerbreitete pch hierort« ein ffieritdit, baß ich ba« hiepge '^ejirt^gericht beim OberlaiibeSgernhtr in ©raj angejeig't hätte. Ta id) feibe« weber gettian nod) baju Uifadie habe, fo erdäre ich e« tjiemit al« ein? ait§ purer So«heit erfunbene Silge. (20-1) aJlötlf ing> 6. Jänner 1=74. Josef Vrbaniö. ©in oltcö aber nod) brandjbarcS cinfpännijjcfi Icidjtcö i^tlDngcrl^i wirb ju taufen gefud)t. Slufrage in ber Hfpebition biefe« Platte«. (15 -1) Sruct oon J jn. o. Kletnmapr & fteb. Oamberf» in l'aUiach. Verleger unb für bie Webacttoii Bfrantworitich: Dttomar Oambtrg.