Leopold Egerifche ^^ Dienstag den 8. Dezember, i 8 ° ». Nach Verickten aus Italien soll die Cisalpinischc Republik hinter den Oglio zuräckg^drückt werden. Da- burch würden die Städte u»d Lssnde Mantua, Verona und Brescia von Cisalpinien losgerissen, und die Verbindung dieser Republik mit Mo- dena und den 3 Legationen getrennt, und dadurch eine Entschädigung für den König von (sardinien und für den Großherzog b"au5 fallen. Mayltinder Zeitungen silbst meldeten bekanntlich schon, daß Ms-alpiuien utw Genua trst nach dcm Kongresse von Amieelö ibre definitive Verfassung erhalten sollen, v is Aus allem diesem laßt sicht mit zlrmlichcr Wahrscheinlichkeit folFern^ daß erst auf dem Kongresse von Amiens entschieden werden wird wer in Italien, und wer w Deutsch-kanv entschädigt werden so», «nb dann erst dürsten die Geschaffte der Reichsdeputation mit Zuverläßigkeit betrieben werden können. Englische Blatter melden ind?ssett, es sey alles schvn so beardettet, daß der Kongreß zn Amkns nur kurze Bauer häden werde. Wenn sie die Italiänischen Angaben , daß die Frmlzvftn zum Abzüge von d?r Ei>'fch,i und 6ie' stimmt haben. Semlin, hen 21. Nov. Es ist bekannt, daß mehrere Bässen von der Pforte d^n Auftrag crhielren, widcr Pasimann So^lu zu Fe.de zu ziebcn; unter diesen snid besonders, als die mächtigern der 3lly Vassa von Ianina, und ocr Sassy Vassa, welcker erst kürzlich zunt Vassa von .; Roßschwe«ftn cr« nannt worden, b^45 an der Zahl, verlieren 75 Q. M., 132,630 Einwohner und 1,291,928 fi. Einkünfte. 4) Die Abtenew und Stifter^ die ihr eigenes Gebleth haben, 42 1/2 Q. M., i^O^QO Einwohner und i/?54,5°o ft. Einkünfte. 5) Die Reichsritttrschast, 203/4 ^> M., 52,000 Einwohner und 459,300 ft. Einkünfte. 6) Das Domkapitel zu KZtttt, , Q. M., 2,500 Einwohner und ' !6,8oO ft. Einkünfte. 7) Die Reichsstädte, 5 an der Zahl, 3 Q. M., 9y,Qoa Einwohner, und 5 2 »,022 Einkünfte. 8) Die Republik Holland, 8^ Q. M., 2l8,ac)0 Einwohner, und l,302,000 fl. Eiuküuften und 9) Das Reichs-Kammergerjcht verliert 2i^6Qo ft. Einkünfte. Die Summe des ganzen Verlustes ist daher 2,167 ?/4Q. M. 6,263,66c, Einwohner, und 28,433^97 fl. Einkünfte/ In diesem Verzeichnisse fehlen die Besitzungen des Fürsten von Taxis, welcher ebenfalls einen sehr beträchtlichen Theil seiner Ein- i künfte verliert. Mannheim, den 19. Nov. Zu HeitersheiM' sind schon mehrere Kommandeurs des Malteser-Ordens versammelt, um nach dem ResceM Laisers Alexanders vom 2O. Iuly einen neuen Großmeister deS Malteser-Ordens vorzuschlagen-. Als kaiserlich - Rußischer Be-vollmHchtigtee jst der Baissi vow , Psirdt dort bereits angekommen z das K^lpittl hat sich abcr in Wikttz Vechaltungs - Befehle erdeten. ; Hamburg/ den l6. Nov. Heute sind Ihro Durchlaucht der Erbstatthaltcr der vereinigten Niederlande von London hier einge-geroffcn. Hochdiesclbcn waren bereits am io. Abends mit einem Packetöoote aus England in Cux-haven angekommen; widrige Winde und anhaltender Nebel vcrspä-tettn - ccher Ihre Ankunft Hieselbst Hochdiesclben werden künftigen Mit-trwoch Ihre Reise von hier nach Vraunsck.weig forlseyen , wo I. K. Hohett der Erbprinz von Oranien berelts eingetroffen sind. München, den 2 l. Nov. '! ,Unterm ?z. dieses Vormittags um 9 Uhr wurde eine von dem k. k. Terzyschen Werbkorkmands zu Navensburg nach Niedllngen abgeschicktem Transport von 2,Nekr«tcn und t geschlossenen Deserteur unter der Eskorte von 2 Unteroffizieren mlt geladenen Gewehrett bch Vli-yenceule, eine Stunde von Wel»^ garten, in einem Hohlwege ploy-llch'von 6.nnt Pistolen bewaffneten Naubern überfailen, nnd nach ! ausgeübten mehreren Gewaltthätigkeiten und Bedrohung^ die uber-walttgte Eskorte zu lerM»ßew>'l'Ver^ Pch'erteur wsg.schloffrn /' Änd von ihnen nebst dM>^ einend Netrnten> mit sich genommen^ Z<«veriHßig gehörte der Deserteur, der schon mchrmahl ausgerissen nnd einge« bracht worden war, mit z« dikssr Äauberhorde. Kölln, den l4,'Vov. Das Gerücht erhält sich, daß beym allgemeinen Frieden der Hafen von Ostende sür alle Galionen frey erklärt werden soll, und dass jede Na-tlon daselbst einen Handlungskon-ful haben soll; dadurch soll dem Nachtheile gesteuert werden, welcher aus der Eröffnung der Schelde entspringen könnte. Dem ungeachtet soll der Haftn von Antwerpen wieder hergestellt werden, um dem Handel mehrere Konkurrenz zu ver-! schaffen, wodurch mit der Zeit der ! Preis der Allsländischen Produkte um die Hälfte fallen durfte. Wenn einst alle Kolonien sich, wie Nordamerika , von-Europa unabhängig gemacht und bloß eine Handlungskommuui-kation hergestellt haben, die für alle ! Nationen vollkommen frey ist: i Zanu erst wirbdas goldene Zeitalter der Handlung kommen. Vis zu jenem Zeltpunkte aber dürfte in Europa noch mancher Große klein, und mancher Kleine groß werden. . R u ß l a n. d. Am 3'.Okt., Abends um lo Uhr, kamen Se.kaiserl. Majestät zur Frcu-de aller Einwohner Petersburgs, die ihren geliebten Monarchen uu- , gern 7 Wochen entbehrt hatten, in Gesellschaft der Kalscrmn Eils^brth «nd ihrer Schwester, der Prinze-ßinAmalia vonVaden, wieder hier an. Die 3 jüngsten Geschwister des Kaisers warcn schon einige Tage vorher ««gelangt Heute kam auch die Kai-ftr,nn Mutter milden Großfürstinnen Maria und Catharina an. Der Großfürst Constantin wird sich noch «ine Woche länger in Moscau aus-ßalten. t Frankreich. ^ . Paris, den 16. Nov. Lord CornwalliS giebt und nimmt ie«t fast täglich Besuch, Tafeln, sseft« .seine und des Vr. Joseph Buonaparte Abreise nach Amiens,st ^ fioch »ncht bcstimmt. c^n einem hiesigen Journal ließt man «inen Artikel, worinn folgendes gesagt wird: Der alte Got-ttüdlenst ist nun durch?w.Konkordat zwlscken dem Pabst und unserer Regierung nach dem Wunsch der Mehrheit der Franzosen wieder her, gestellt. Allein er ist mcht m,b-schlleßlich, nickt herrschend, nickt privllcgirt; die Geistlichkeit macht iM Gcaate keinen besondern Stand mehr aus. Das Haupt dcr Kirche Mgt nicht, mehr von Mäckten ab, zvelchessransreick ungünstig sind. Die Pfarrer machen die unterste Klasse ^ vonÄeliKiouSdienecu aus j Btttclor- i den giebt es nicht M?hr. isoit i oIah, ren hatte das fr< nzöss Volk keine sittliche Lehren noch Ermahnungen vernommen; es hungerte darna^. Dieser Mangel hatte sogar einen bürgerlichen Krieg, (in der Vendce) erzeugt; der Anbl:ck eines Volks o.> ne Priester und Religion war mehr wild als philosophisch tc. Straßburg, den 20. Nov. Heute ist von Frankfurt her Oe-stcrreichiscke Minister, Grafv. West-phalen, hierangelangt. Er begibt sich mit einer besondern Mission des Wiener Hofs nach Paris, und von dort auf den Kongreß zu AmienS. Seine Sendung hat VeznZ auf die Entschädigungen und Säkularisationen, welche ihm ausschliessend übertragen worden sind, wahrend Graf Philipp v. Kobenzl fernerhin die gewöhnlichen gesandtsckaftlickcn Geschäfte in Paris besorgen wird. ! Schweiß. Zürch, den 20. Nov. Aus der welschen SHweiy gehen klagliche Berichte ein. Ein ^ Regen, der mit einem lauen Eüd? westwwde 14 Tage lang ununlcr-brochen anhielt, hat unbesckreibli^ chen Schaden angerrchret. LaviS und die benachbart?« Törftr sind l dmch das Austrettn des Sees groß« teutheils unter Wasser gesetzt; so > daß man durch die Strassen von > Lavis in Kähnen fahren kann. ^ Großbritannien. i ^ ' kondon. den iz. Nov. Ehe der Erbstatthalter> Prinz ! Von Oranien, von England na^ fti-ncn deutschen Landen abreisete , hatte er noch unterm »z» des vorigen Mouaths folgende Note unserm Ministerio übergeben lassen: Da der Prinz von Oranien benachrichtigt worden, daß die Ratifikationen der zwischen Sr. Vrittiftien Majestät ! und der Französichcn Republik am i. dieses unterzetchneten Friedenspräliminarien am lo. dieses ausgewechselt sind, und da er von diesen Artikeln , so wie sie von der Regierung bekannt gemacht worden, Kenntniß genommen hat; so glaubt er, bey einer- für sein Interesse und für das-Interesse feines Hauses so wichtigen Gelegenheit nicht länger auste-. hen zu müssen, seine Gesittungen und seine Wünsche Sr. Majestät ohne Rückhalt zu erklären. , Die unglückliche» Umstände , welche den Prinzen von Oranien «ny seine Familie nöthigten, sich im Jahre ,795 nach England zu begeben, sind zu bekannt, als daß eS Nötbig wäre, sie wieder in Erin-««nnA zu bringen. Mit der rüh- rendsten Güte von Sr. Majcstät aufgenommen und mit Ihren Wohl-thalen überhäuft, hat der Prinz von Oranien unausgesetzt die edelste Gastfreundschaft in dicstm Lande genossen, und bey allen Gelegenheiten die unzweydeutigsten Versickerungen und Beweise von dem Antheil erhalten, welchen Se. Ma-' jestät und Ihre Regierung bestän-! dig fortfuhren, nicht nur an seine Person und seine Familie, sondern l auch an den zablreichen treuen Anhangern des Hauses Oranien und der alten Konstttuiion der Repu- > bllk der vereinigten Provinzen zu nehmen. i Diese Beweise von Theilnahme ! sind so mannickfaltlg gewesen, daß der Prinz von Oranicn nicht einmahl für nöthig gehalten hat, die feyerlichen Verpflichtungen förmlich zu reclamircn, wodurch England 1788. das Staathaltcrat und die übrigen erblichen Würden scincs Hauses garantirt hat. Mit Kummer hat der Prinz, vvn Oranien gesehen, daß derLauf der Begebenheiten allmählig einen Zustand der Dinge herbeygeführt hat, der von demjenigen sehr verschieden ist, wahrend dessen diese Verpflichtungen eingegangen wurden , und daß von Tags > zu Tage die Wahrscheinlichkeit abnahm, daß selbige ihre völlige Kraft erhalten würden. So lange indeß der Krieg dauerte , dürfte er dieser Hoffnung nicht ganz entsagen, und stiNschweiacnd er-! wartete er den Ausgang der Vegen» heiten. Jetzt / da die Friedeus.PrH-liminarien unter den im Publico bekannt Bedingungen geschlossen sind, ohne daß dem Prinzen von Oranien bckanntist, daß in seiner 3iücksiö)t etwas bestimmt morden, halt er sich für verpflichtet, dieses Stillschweigen zu drecken, l,nl> sieht es als eme unumganliche Pfticht an, auf das nachdrücklichste und inständigst' der Sorgfalt und dem mächtigen lZckutz des Königs bey^Gele-genhelt der Konferrn^eis, die zur Entwersung dLK^D^esinit:v-FriedenSs S^MiM statt haben werden, sein eigenes Interesse, daS Interesse seineS Hauses und einer großen Anzahl seiner Landeslcute zu empfehlen, welche dle unglücklichen Opfer ihrcS UllecjckütterlichenEifers für ftinePer-son und fe»nc Sache, dle Opfer ihrer standhaften Treue gegen d»e al-. te Regierung ihres Vaterlandes und ihrer Erg.venhcit gcgcn das System geworden sind, welches die Republik der vereinigten Provinzen so lang: und fo genau mit Groß« brittamen verbunden hat. Der Prinz von Oranien würde die edelmüthigcn Gesinnungen des Königs, und stiner Regierung zu beleidigen glauben, wenn er die Ursachen anführte, a,,f welche er diese Reclamarlon gründet. Er zlyeifelc kelncslvegs, daß Fuß Länge, mit ausdruckvollem Gesicht und schneeweißen Haaren, mit der Entschlossenheit eines Soldaten sterben zu sehen, während ein viel jüngerer Mörder, der seine Fra» umgebracht, sich neben ihm unte« Heulen und Wehklagen den Strick umlegen ließ. John Segg redete den Gefängnißprediger noch ans dem Gerüste mit lanter Stimme an. Ee sagse: Mein. Kamerad hat mich be-leidiget. Ich wollte als Soldat Genugthuung haben. Ich gieng mic 2 geladene» Pistolen in seine Stube, und federte, er solle eine davon wäh« le». E rnahm sie. und warf sie mir mit Heftigkeit an den Kopf. Hierüber gerieth ich plötzlich so in Wuth, daß ich losdrückte und ihn erschoß. Dem Volke rief er noch zü: hüte« euch vor unmäßigen Zorn und Lei? denschaften! Dlese Zeitung wird wöchentlich zweymahb ausgegeben, bas lst Dienstags und Freytags. Sie kostet für hiesige Abnehmer halbHlig , st« ^ä K< A"5 der Post 3 fi. Einzeln das Stück 3 kr. '^ ' '"' * "' ^