Laibacher Zeitung. ^ ««8. Samstag am RR September R8K» D'e „«archer Zeitxna" erscheint mit Ausnahme der Sonn- m.c. ^iertaqe, täglich, n»i' koiiet .a.nmt den Veilag,» .», Comptoir qan,lnhr,<, N ff., halbjährig 5 ff. Zl» sr, mit -«reuU'and ^^^^^^^^^ '2 st., ha l l'jä hri z, tt «. Fur d.e Zustelle m's HauS ,md halb.ahr.q 30 fr. mehr zu entrichten. Mit der P.st Porto, flei «a„,jäs,r>., mter ssren,l'!w »ni, aedrnckter Adresse <5 il.. halbjährig 7 st. 30 fr. - 3"''erationsqebuh r mr e.ne 3>.alten,ei!e ol>,r den !»au„, derselbe». si,r ein-""'i^e E n's^ .."^''' " ^ « , a ,e i fr., für dreim.'liqe 5 lr. C. M. Inserate bis 12 feilen kosten 1 ss. ,..r 3 Mal. 5l> r. si.r 2 Mal und 4l> fr. für < Mal ,i«zuschalt,... 3" diese» Nichrn, ist nach dem „provisorischen Gesetze vm» . rechne... Amtlicher Theil. <^e. k. k. apostol. Majestät haben mit allerhöchst unterzeichnetem Diplome den k. k. Major im Kaiser Jäger - Regiments, dermalen Major im 13. Gensd'armerie-Negimente, Carl Venkiser, als Ritter des kaiserlich österreichischen Ordens der eisernen Krone III. Classe, den Statuten dieses Ordens gemäsi, in den Nitterstand des österreichischen Kaiserreiches, Mit dem Eradicate „von Porta Comasina," allergnä-digst zu erheben geruht. Se. k. k. apostol. Majestät Haben mit allerhöchster Entschließnng vom 23. August d. I., dem gewesenen Director der orientalischen Academic, Dr. Engelbert ^«linger, den Titel nnd Charakter eines Sec-t'onsrathes, mit der Verwendung im außerordentlichen Dienste des Ministeriums des Aeusiern und deS kaiserlichen HanseS, ,'n verleihen geruht. Von den k. k. Grnndentlastnngs-Districls-^om- Missionen im Herzogthume Krain sind im Lanfe der Monate Juli nnd Augnst l. I. im Ganzen 133 'quldationsoperate an die Landes-Commission vor- »«legt worden, „„d zwar: ' ^>e Urb ar i alopera te der /Herrschaften ^'Ppach, Neumarktl, Landstrasi, Sittich, Mokriz ^ergrechte), Gurkfeld (lil. Abth.) und Pletterjach; h/f "" ^inöd, Dupplach, Tlillegg; des Pfarr- ' ./"'''" (Sackzehent); der Pfarrkirche Oberlaibach o ^oltsch. und von 23 Filialkirchen, endlich 4 Nach- tragsoperate. Sonn^aa^.k ° be" toperate der Herrschaften t'ch (Weinz^ ^' '""' 6l"tl)urn, Präwald, Sit-radelstein ^"iU'' ^""" ^"' ^"" Semitsch, Qbcr-Smuk, Ia^bur^^^"""^in, Garzarollhofen, lack. Schueckenln-lchel 7^^"^arolhof, '^">'-^eudalsgult Suho j .. ^ominifthof; ferner der Natschach; der Pfan-s, " Er-Angnstinergi.lt bei Gutenwerth, S m ^ '^' ^"^"", St. Kanzian Nieg, Altenma ktm " ^^"zach, Wippach. Mosel. ten und 10 Fili k^ 3 ^i. ! . ' "'"'"> K'Nachtragsoperate. Nadm.u7sdo^'We'"',:^^"^ '"' H"'"^^' stein; der Gi./.> ^ . ' Neudegg und Ruckenstein/V^'^^ '^^^ bof; der Probst^ '^.5^"burg und Erlach- Kronan; der Pfarrkirche -. 3^' ^'' ^f"rhofeo endlich von « Filialki^^ ^. Die Ablösungsopera^ < -schaften und einer Filialkirche. ° '" H""' Diese Liquidatiolisoperate umfasse,, i.„ s« 2Ü.979 Verpflichtete. "" ^"nzen Hievon entfallen auf den District Treffen ....... ^.^ " », „ 9tenstadtl......l:42l; " „ „ Radmannodorf .... ^:l4s; " " „ Wippach......3<77 " " „ Tschernembl.....1!w<) " " „ Gottschee......1807 " " . Laibach.......142!) " " ., Adelsberg......1201 " " „ Krainburg......1132 " " „ Stein (Nachträge) . . . 47 Die in den Monaten Juli und August liqui-dirten Entschädigungscapitalien betragen: :,) für die gegen billige Entschädigung aufgehobenen Leistuugen ..... 486.022 ss. 40 kr. l») für die Laudemien . . . K2.940 „ 4.'l „ <-) für die ablösbaren Leistungen 383 „ 2-'l „ im Ganzen . !NN.!>j« fl. -^0 kr. 9luS der Zusammenstellung des bisher erzielten Resultates ergibt sich, daß die Liqnidirung von 1779 Operate» mit 237.5539 Verpflichteten gepflogen worden ist. Die bisher ermittelten Entschädignngscapitalien betragen: n) für die gegen billige Entschädigung aufgehobenen Leistungen .... ''.!l32.3!)2 fl. !>0 kr. l») für die Laudemien . . 412.11!! „ "><> „ <) für die ablösbaren Leistungen 6909 „ — „ zusammen . tt,9l;i.417 fi. 40 kr. Die Districts-Commission Nadmannsdorf ist gleich jener von Stein nach vollendeter Liqmdirnng dcr oovgelcgten Anmeldungsoperate insoweit aufgelöst worden, daß nur noch der Districtöleiter zur Besorgung der noch vorkommenden Geschäfte in Activität geblieben ist. Von der Landes-b'ommission sind in den letzten zwei Monaten 129 Liqnidirnngsoperate ihrer Erledigung zngeführt worden. Laibach, am 7. September 18K2. Vom Präsioio der k. k. GrundeNtlastungs-Landes-Vommission. Das k. k. Finanzministerium hat den Finanz-Ministerialconcipisten. (5arl Wessely, zum Fiuanz-rathe bei dein Gremium der böhmischen Finanz-Lai,-desdireclion ernannt- Veränderungen in der k. k. 2lrmee. Vefördevunge n. Zn Obersten, die Oberstlieutenante: Alois Dierzcr, Johann Ritter v. Steeb und Carl Lobinger, des Geniestabes, Leftterer gleichzeitig zum Commandanten des 2. Genie-RegimentS; zu Oberstlieutenants, die Majore: Enmnuel Flek-hammer, des 2. Genie-Negiments; dann Conrad Pe-trasch und Georg Nitter v. Vrasseur des Geniestabes. Zu Majors, die Hanpllente: Carl v. Kohut des Geniestabcs, Johann Wütsch des 2. Genie-Negiments und Peter Toovrovich des Geniestabes. P e n s i o n i r n n g. Oberstlieutenant Paul v. Ebeling des Peterwardeiner Gränz-Infanterie-Negl'mmts )?r. 9. Nichtamtlicher Theil. Korrespondenzen. Trieft, 7. September. — ,V—,Hente Früh langte i„ unserem Hafen dle k. k. Damvfcorvette „Lucia". befehligt vom Obcrst-lleiiteuaut Scopiuich, mit 7 Kanonen nnd 173 Mann Equipage, ans ihrer Reise «ach Dalmatien zurück. -^'e lch höre, soll in A delsberg nächstens eine Versammlung von Gutsbesipern. Geistlichen und Bauern Statt finden, um auch dort einen Verein zur Bewaldung des Karstes zu bllden. Ob sich diese Gesellschaft nnt der bereits in Sessana constituirten verei- nigen wird, oder ob sie eine eigene Direction zn bilden beabsichtigt, ist noch unbestimmt. Indessen hat das Comit«- von Sessana den Gesetzentwurf bereits debattirt, und ihn der hohen k. k. Statthalterei zur Genehmigung unterbreitet. Der Entwurf soll sehr gründlich debattirte Puncte enthalten, und sobald er höhern OrtS geprüft und mit den nöthigen Veränderungen veröffentlicht worden sein wird, glaube ich, wird er einen guten Eindruck auf die Bewohner des Karstes machen. Auch in Istrien fängt man sich ernstlich zu beschäftigen an, um dieser nützlichen Institution anf irgend eine Art beizutreten. — Gestern Mittags fand im großen Nedoutensaale die Prüfung der bürgerlichen Gesangschule unter der Direction des Herrn Hln^lio 8,'ni«l) Statt. Das zahlreich versammelte Publicum bezeugte seine Zufriedenheit durch enthusiastischen Beifall besonders den Chören, bestehend aus fast 100 Stimmen, begleitet von einem ziemlich gut besetzten Orchester. — Die philodrama-tische Gesellschaft des Teatro Corti ernannte gestern 2l neue Repräsentanten. Die Gesellschaft zahlt jetzt 270 Mitglieder, und gibt jeden Monat 2 dramatische Vorstellungen. Drei oder vier Dilettanten könnten auf jedem Theater als vollkommen ausgebildete Künstler auftreten. Die übrigen gehören alle ,,u den Mittelmäßigkeiten, einige spielen sogar schlecht. llebrigenS sind die Unterhaltungen sehr belebt, da jedes Mitglied die eigene Familie und Fremde unentgeltlich einführen kann. Im Fasching werden auch einige Balle von der Gesellschaft gegeben. — Die philharmonische Gesellschaft deS Hl,»n» vl-nis', unter der Direction des Hrn. D'Antonj, scheint anssterben zu wollen. Schade! die Unterhaltungen waren dort sehr befriedigend, aber die Zahl der Mitglieder scheint sehr abgenommen zn haben. — Im grcßen Theater werden die Opern im La»fe dieses Monats anfangen. Im Theater Manroner und im Filodrammatico haben wir jel>t zwei genügende Schauspielergesellschaften. Oesterreich Trieft, 9. September. Se. kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Ferdinand Marimilian ist vorgestern hier angekommen. In einer der letzten Stadtrathssitzungen wurde der Beschluß gefaßt, im Einvernehmen mit der Börsedeputation bei den hohen Behörden darauf anzu« tragen, daß die Linie des Freihafens in der Richtung oon Jaule ausgedehnt werde, da die Stadt sich nach jener Seite hin erweitern dürfte. - Wien, 7. September. Das h. Handelsministerium gibt bekaunt, daß der bei der ottomanischen Pforte durch eine Commission verhandelte neue türkische Zolltarif für den österreichischen Ein- und Ausfuhrhandel in der Türkei zum Abschlüsse gebracht, unterzeichnet und nach erfolgter höherer Genebmignng in der Art in Wirksamkeit gesetzt worden ist, daft dersllbe rückwirkend vom 1. Jänner 1847 bis 1. März 1«.';:i in Giltigkeit zu verbleiben hat. Ueber die Zollmanipulation sind Abdrücke in italienischer Sprache mit beigefügter türkischer Nomenclattir in der k. k. Staatsdruckerei vorräthig. ' Die „Neue Zeit" erzählt in Nr. 190 eine Mordgeschichte aus Galizisch-Podolien, wonach drei Ränber einen vom Ochsenmarkte in Zba>az zurückkehrenden Baner ermordet und Anstalten gemacht haben sollen, deö Ermordetcn Tochter im Backofen zu 888 verbrennen, woraus die „Neue Zeit" einen neuen Beweis für die angebliche Verdorbenheit des galizischen Landvolkes herleitet. Schon der österreichische Volksbote hat in seinem Blatte Nr. 194 vie gauze Geschichte als unwahr und eine sehr alte Erfindung bezeichnet, die schon vor meh-reren Jahren in den Zeitungen die Runde machte. Wir sind nun ebenfalls in der Lage, aus verläßlichster Quelle zu versichern, daß die von der „Neuen Zeit" gebrachte und von vielen Blattern wiederholte Erzählung erdichtet, und daran kein wahres Wort ist- Wien, 9. September. Das h. k. k. Kriegsministerium hat so eben die von den vier Gründern des Carlsbader Militärhospitales vorgelegten Baupläne mit einigen geringen Abänderungen dem vollen Umfange nach bestätigt. Der Bau dieses Hospitals gelangt sonach in seiner eben so schönen als großartigen Welse nunmehr zur Ausführung, und wird für Gegenwart und Zukunft ein glänzendes Denkmal patriotischen Edelmnthes verbleiben. — A. E. Titl's Vaterlandslied, znnächst durch das freudige Ereigniß der Wiederkehr des Monarchen hervorgerufen, und von dem allgemeinen Wiener Wohlthätigkeitsvereine zum ersteu Mal am 18. August bei dem zur Feier des a. h. Geburtsfestes veranstalteten großartigen Gartenfeste unter Mitwirkung eines zahlreichen und trefflich eingeübten Männerchores zur Aufführung gebracht, scheint sich immer mehr als eine jener Erscheinungen zn bewähren, die zwar einer äußeren Veranlassuug ihre Entstehung verdanken, zu-gleich aber, weil sie einer in den Gemüther» vorherrschenden Stimmung den rechten Ausdruck verleihen, sich weit hinaus über den Augeubllck, der sie weckte, zu erhalten. Der Compouist, der dem Wiener allgemeinen Wohlthätigkeitsvereine mit dieser Composition ein anerkennenswerthes Gejchenk machte, hat durch das Lied dem reichen Kranze seiner populären Schöpfungen jedenfalls ein frisches Blatt eingewebt. Für eine Männerstimme mit Klavierbegleitung ist das Vaterlandolied in der Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Diabelli erschienen. Die Kunsthandlung hat zweihundert Eremplare dem Vereine zum Geschenke gemacht. -- Zwischen der Pforte und den europäischen Cabineten besteht sett Kurzem ein lebhafter Depeschenwechsel, der, wie man vernimmt, die von der Pforte beanspruchte Modification der Staatsverträge berührt, nach welchen den europäischen Consnln in Constanti-nopel die Ausübuug der Gerichtsbarkeit über die betreffenden Unterthanen zusteht. — Der bekannte Reisende Dr. Honigberger ist dieser Tage von London, wo er eine englische Ausgabe seines Neisewerkes: „Früchte ans dem Morgenlande" besorgte, in seinem Geburtsorte Kronstadt angekommen. Derselbe gedenkt binnen Kurzem wieder nach Ostindien zu gehen und mehrere Jahre dort zuzubringen, sodann mit seiner Familie nach Europa zurückzukehren, uud den Nest seiner Tage auf heimatlichem Boden zu verleben. — Am 4- wurden die Anbote, betreffend die Uebernahme des Eisenbahnbaues auf den beiden Strek« ken von Trevlso bis Sacile. und von Sacile bis zum Tagliamento. gemacht. Als Unternehmer hatten sich die HH. Talacchini. Canzi, Weiß, Gonzales, Fuma, galll und Franchetti, Giacomelli u. a. eingestellt. Für die erste Strecke machten die HH. Fumagalli und Franchetti ein Angebot von 17 pCt., und für die zweite Strecke Hr. Marchi aus Sacile eines oon 19 pCt. unter dem im Concurse festgesetzten Ausrufpreise. Die Kosten der ersten Strecke werden ungefähr 3, und die der zweiten 4 Millionen Lire betragen. Die Brücke über die Piave dürfte auf 900.000 Lire zu stehen kommen. Die erste Strecke soll binnen 20 und die zweite binnen 16 Monaten vollendet sein. __ )l,n .'i. September verschied im Prager allgemeinen Krankenhause der als czechischer Dichter bekannte Fr. Tnrinsky, k. k. Bezirksrichter in Pürglil). an einem organischen Herzfehler. Er war am 10. November 179lj in Podebrad geboren, und begründete seinen schriftstellerischen Nuf durch die Herausgabe der Trauerspiele „Virginie" und „Angelina". ^ In Prag lebt. nach Mittheilung der „Prager Zeitung", eine bejahrte Israelitin, die bereits vor vielen Jahren das Augenlicht verlor. Kürzlich erwachte sie eines Morgens und bemerkte zn ihrem so wie ihrer Umgebung nicht geringem freudigen Erstaunen, daß sie plölM, ihr Gesicht wieder erhalten und Tags über ohne Führer frei hernmgehen kann. Nur des Nachts, bei eintretender Dunkelheit, verläßt sie dieser Schein, kehrt aber des Morgens, einige Zeit nach dem Erwachen wieder. — In der Nähe von Gleiwil) (pr. Schlesien) brachen am ü. Sept. bei dem von Myolowil) gcheu-den Frühznge mit Güterwagen, an einem Wagen der k. k- östlichen Staatsbahn von Krakau, beide Achsen, wodnrch mehrere Wagen, mir Salz nach Oesterreich bestimmt,.theils ganz unbrauchbar geworden, theils erheblich beschädigt worden sind. Personen sind nicht verleftt worden. Vruck au der Leitha, 7. September. Die Bewohner der Stadt waren hente so glücklich, Sr. k. k. apostolischen Majestät ihre Huldigung darbringen zu köuuen. Se. Majestät kamen in frühester Morgenstunde hier an und wnrden von dem größten Theil der Einwohner, demClcrus, den sämmtlichen Herren Beamten der verschiedenen Verwaltungszweige:c. :c. empfangen und mit lautem Iubelruf der Licbe und tiefster Ehrfurcht begrüßt. Se. Majestät bestiege» sofort den bereitstehenden Wagen und begabeu Sich, gefolgt von einer glänzenden Suite, auf den Erercirplay, besichtigten die dort aufgestellte k. k. Iägerdivision, ließcn dieselbe ererciren und mehrere Evolutionen in Feuer ausführen. Der Division wurde wegen ihrer guten Haltung und ihrer Erercir- nnd Manövrirfähigkeit daö besondere Wohlgefallen Sr. Majestät zn Theil. Nach dem Ererciren geruhten Se. Majestät die am Sappberge gelegene Schießstättc der k. k. Jäger-division zu besucheu und fuhren dann. gefolgt von tausendstimmigen Glückwünschen der wogenden Volksmasse, mit dem Glockenschlag 10 von hier wieder al'. Deut l ch l « n d. Verlin, li. September. Wie bekannt, ist in der mit Belgien abgeschlossenen Additional-Convention vom Itt. Februar d. I. zum Handels; nnd Schiss-fahrtsvertrage vom 1. September 1844 eine Kündigung zum 1. September für das Ende dieses Jahres vorbehalten, wenn der Vertrag zwischen Belgien und Frankreich vom 1U. December 184/l erneuert, oder zwischen diesen beiden Ländern ein neuer Vertrag abgeschlossen werden sollte, welcher an Frankreich ausschließliche Begünstigungen zugesteht. Die Verhandlnn-gen zwischen Frankreich und Belgien zogen sich indessen so weit in den Angust hiuein, daß auch bei vollkommener Kenntnis; des Resultates jener es nicht möglich gewesen wäre, von dem Kündiguugsrechte am l. September Gebrauch zu machen. Wie die „C. Z. f. S." vernimmt, ist deßhalb, um einer möglichen Verlepung der Interessen vorznbeugen, der Kündi-guugstermin bis 24. December d. I. prorogirt worden, bis zu welcher Zeit man hoffen darf, eine ausreichende Kenntniß des neuen Vertrages zu beschen, da derselbe von Frankreich und Belgien am 1. December d. I. ratificirt werden soll. Müncken, ll- September. Der zwischen der k. baierischen Regiernng und der Schweiz abgeschlossene Staatorertrag über gegenseitige Auslieferung von Verbrechen, wird von der „N. Münch. Z." veröffentlicht. Padcrborn, 2li. August. Aus Anlaß des bekannten Erlasses der Minister des Cultus und des Innern ist von hier eine Adresse aller Stände an Se. Majestät den König abgegangen. Dieselbe tragc die zahlreichsten Unterschriften und lautet folgendermaßen : „Allerdurchlauchtiaster, Großmächtigster Köuig' Allergnädigster König nnd Herr,' „Euerer königlichen Majestät erlauben sich unterzeichnete Katholiken der Diöcese Paderborn, welche Allerhöchstdieselben als ihren, ihnen von Gott gescyten König verehren, und die hierans für sie hervorgehenden Pflichten der U'tterthäuigkeit, des Gehorsams nnd der Treue nicht emen Augenblick verkannt haben, ein unterthäniges Vittschreiben mit aller Ehrerbietuug zu überreichen. Nach einer Verordnung der Minister v. Nan-mer und v. Westphalen vom IN. Juli d. I. soll nicht ein katholischer Priester zu Rom im l'<»I!<'ssium l^liliünilnoü bei den Jesuiten Theologie studieren, nicht einem von denen, die dort stndiert haben, im preußischen Staate Aufnahme und Anstellung, nicht ausländischen Jesuiten oder ans Jesnitenanstalten gebildeten Geistlichen die Niederlassung iu Preußen verstattet werden. Diese Verordnuug hat sich des Beifalles aller Freunde und Vertheidiger der Volks - Souverainetat und besonders der geheimen radicalen Führer der antichristlichen Democratie zu erfreuen, denen Alles zur HerzcnSwonne gereicht, was betrüben, aufregen und Uneinigkeit unter den Staatsangehörigen bewirken oder veranlassen kann, weil sie glanben, daß dadurch die Erreichung ihres Zweckes, des Umsturzes des Thrones und des Altars, vorbereitet uud erleichtert werde. Sie erfreut auch Manche, welche für die evangelische Kirche blind eifern, und von Vorurthei'-len geblendet, nicht einsehe», daß nicht bei Beschränkungen uud Beeinträchtigungen, wohl aber bei Gerechtigkeit nnd bei einem edlen Kampfe für Wahrheit Millionen Menschen verschiedener Confession in einem Staate mit einander in Liebe nnd Frieden leben und verkehren können, und daß dnrch Beschränkung und Zwang dem Staate so wenig, als der Religion nnd Sittlichkeit ein guter Dienst geleistet werde. Dagegen hat die Vcrordnnng bei den Katholiken überhaupt einen sehr betrübenden nnd niederschlagenden Eindrnck gemacht, um so mchr, weil mau einerseits so etwas nicht mehr erwartete, und andererseits noch Mehreres von der nämlichen Seite befürchten zu müssen glanbt; denn das Religiöse nimmt ni^, wie das Politische, bloß das Interesse einiger M' sonen, sondern Aller ohne Unterschied, der Hohen und der Niedern, der Gebildeten und Ungebildeten, des männlichen nnd weiblichen Geschlechtes, in Anspruch. Eine Ministerialverfügnng, welche einen hochverdienten Orden der katholischen Kirche nnd eine unter Änfficht deS Obcrhanvtes der katholischen Kirche stehende Lehranstalt für Preußen gleichsam ächtet, und Personen, welche diesem Orden angehören, oder an dieser Lehranstalt studiert haben, bloß deßhalb nicht eine Niederlassung in Preußen verstatten will, gleichsam als wären sie die unwürdigsten Subjecte, kann nnr auffallen, betrüben, verwunden. Nicht von da sind schlechte, sitten- nnd staacsgefährliche Lehren und Personen hervorgegangen. Das große Verderben entsprang von deutschen begünstigten Lehranstalten, die den studierenden Jünglingen, wenn anch nicht immer den Glauben an Gott, doch den Glauben an das Christenthum, die Stufte der Rechtlichkeit und Sittlichkeit, den Glanben an göttlich angeordnete Könige nnd Staaten, »no den Glauben an alle daraus hervorgehenden Pflichten geranbt, nnd den nntern Lehrstand und das Beamtenthum zum Theile corrumpirt haben. Die Herren Minister beziehen sich zwar in ihrer Verfügnng vom 1l>. Juli d. I. auf Verordnungen lange verschwundener Jahre, bedenken aber nicht, daß sie selbst in einem Rescripts vom 2i. Februar 1ttl»1 die angezogene Verordnung für nicht mehr besteheud und aufgehoben erklärt haben, und daß man von katholischer Seite, von der man glaubte, daß sie durch wahrlmsSwidriqe Berichte, und durch kircsmifeindliche Agitationen veranlaßt wären, beständig dagegen re-moiistrirt hat. Es erlanben sich Unterzeichnete die nnterthänigste Bitte: „Euere königliche Majestät wollen geruhen, die „Ministerlalvcrfügung vom Ul. Juli d. I. aufzuheben", und hoffen um so mehr die Gewährung, da Euere königliche Majestät den katholischen wie evangelischen Unterthanen die Gewähr der religiösen Freiheit, det ungehinderten selbstständigcn Ordnung ihrer kirchlich^ Verhältnisse gaben und insbesondere im edlen und heiligen Gefühle die feierliche Vetheuerung ausspl^ chen, daß AUerhöchstdieselben von Herzen wü"s^"' die katholische Kirche möge mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln ihre Wunden heilen. Mit tiefster Ehrfurcht Eu. königlichen Majestät (folgen die Unterschristen,. 88» Eassel, ll. September. Heute bringt die „Casseler Zeitung" ein Ausschreiben des Ministeriums des Innern, nach welchem durch Entschliesinng des Chnr-fürsten die in dem Regierungs-Auoschreiben vom li. October 1817, die Freilassung des Verkehrs mit Früchten u. s. w. betreffend, enthaltene Bestimmung, wonach jeder Ankauf von Korn, Weizen, Gerste, Hafer. Kartoffeln nnd Mehl zum Wiederverkaufe bei Strafe der Confiscation verboten ist, für sämmtliche Bestandtheile des Chnrstaates aufgehoben und dein-zufolge das' Regiernngsansschreiben vom 13. August 1818. hie Wiederherstellung des freien Fruchtverkehrs betreffend, auf sämmtliche chnrhessische Lande ausge-dehnt worden ist. Vom Nodensee, 2. September, schreibt die „Carlsr. Ztg." - „Wieder hat sich ein hervorragender Theilnchmer der 184!>er Empörung gefunden, der die gegen ihn erkannte Strafe lieber erstehen, als fern von dem Vaterlande fich aufhalten wlll. Der flüchtig gewesene frühere Bürgermeister nnd revolntionäre Ci-v'lcommissär Strasser von Frickingen, Amts Salem, hat sich nämlich vor einigen Tagen in der Vruchsaler Strafanstalt eingefunden, nm seine Strafe von vier Jahren Zuchthans anzutreten. Eben so hat sich kürzlich der frühere Rechtsanwalt Fuchs von Villingen gestellt, welcher wegen seiner Thätigkeit als revolutionärer Civilcommissär zn einer schweren Strafe ver-nrtheilt worden ist. Andern Verbrechern gewährt freilich die Schweiz immer noch eine Znfluchtsstätte, wie denn unlängst die Vehörden des Kantons Thurgan sich weigerten, einen Falschmünzer, welcher badischer Unterthan ist, auszuliefern, während eben diesen Behörden erst zn Anfang dieses Jahres ein Staats-scin'eiber ausgeliefert wurde, der mit einer großen Summe nnterschlagener Staatsgelder im badischen Gebiete aufgegriffen worden war." — Aus Hamburg, 2. September, wird ge-Meldet, daß der haytische Consul Münchmeyer die Person seines Monarchen, des Kaisers Fanstin l, ge-Ken die spöttischen Angrisse der dortigen Presse, nähmlich der „Kleinen Zeitung", des „Freischim" ,md Nissen «Uz carricatnrartigen Darstellungen in össentli-^"l Localitäten dnrchans sichern will. Hr. Münch-^")" hat dieß am besten dadnrch zu erreichen gehübt, haß er sich an den Syndlcns für die aus-"^'t'gen Angelegenheiten, Nr. H. Merck, mit einer "deutlmg der üblen Folgen wendete, welche die be-^effenden Sarkasmen für die anf Hayti befindlichen Hamburger oder dorthin kommenden Hamburger Schiffe sollen w?"' ^'""^lische Kaufleute und Capitäne sichtlich'^ ^^"'' "ck)t erbauliche Erfahrungen hin-sti" l. weaen^""^''"' ^''""ht haben, welche Fanauf den kleinen ^I^^^.g im ,(5hari.au" ^m^ glaubte. ^beatern nehmen zu dnrfen ^//«"l; reich. ""d Vineau'^s' ^"''"b"'. Dio Herren Persigny Immnm" ben'.,,^ 6",anzen wieder übernommen, reaelm^'i ""7"" ^"^" "ird die „Ind.p. belge" word..., ftm»t,.ch «g.w«,, ,,.,^b,^,,,^,, Gestern wnrden unter den Arbeitern Ausbau des Louvre beschäftigt sind, Versuche " ^'"" "ne Arbeitseinstellung einznleiten. Ein Poli-'.'"^"' '"'ssär begab sich mit inehreren Agenten auf den V^'u-pl"l; und verhaftete 6 Anstifter, welche sich ^rene ^'"ber s^^, ^,^.^ ähnliche Anfreizuugen bekannt ge-"«^t hatten. Paris, ü. September. Der „Moniteur" ver-"'^»tlich^ ^,^ Verordnung des Finanzministers, wo-""lh die Interessen der Schayscheine anf 1'/2°/.. sin' 1"le von ^-.': Monaten, anf 2"/, für jene von ^ ^ ^l Monaten, und anf A"/, für jene von einem ^lahre herabgeseyt werden. Zwischen Frankreich nnd der Schweiz sind Un- terhandlungen wegen Abschluß eines neuen Handelsvertrages im Gange. Herr Elihn Bnrrit ist in Paris angekommen, um mehrere Adressen der größten Städte England's an die vorzüglichsten Städte von Frankreich zu überbringen. Der Zweck dieser Adressen ist, gegen die anfreizende Sprache der Presse beider Länder zu pro-testiren, und die Bande der Freundschaft und der guten Nachbarschaft fester zu knüpfen. S p a n i e n. Madrid, 27. Angust. Die „Gaceta" vom 27. enthält die mit Oesterreich abgeschlossene Postconvcntion. Sie besteht ans < 1 Artikeln und daS OriginalDocn-ment ist von dem (damaligen) Minister des Auswärtigen, Marq. Miraflores und dem Gr. Esterhazy nnter dem lw. April nnterzeichnet nnd von dem gegenwärtigen Minister Vertran de Lis nnd dem österreichischen Geschäftsträger Frank v. Nagrlofnrst unter dem 24. Angnst ratificlrt und von dem Minister Bravo Murillo gegengezeichnet- N u ß! a n d. ZVarschau, 4. September. DaS 2lljahrige Krönnngsfest des Kaiserpaares wnrde gestern hier auf das Feierlichste« begangen. In den Frühstunden wnrde in allen Kirchen Gottesdienst gehalten, nnd nm 11)'^ Uhr nahm, der Fürst-Statthalter anf dem Schlosse die Wünsche sämmtlicher Civil- und Militär-Behörden entgegen. Der Fürst begab sich alsdann in Be-gleitnng der Behörden nach der Cathedrals, wo ein feierliches '!'<> N<,l»> gesnngen, und zu welcher Zeit auch von der Citadelle l01 Kanonenschuß abgefeuert wurden. Um 4 Uhr fand großes Diner beim Fürsten Statt, und Abends war die Stadt erlenchtet. Das Theater gab eine Festvorstellnng bei freiem Eintritt. Oftmnmschcs Neich. <5onstantinopel. 2». Anqust. Die Abreise Omer Pascha's sammt männlichem lind weiblichem Gefolge nach Monastir, dem Hanptqnartiere des rn-melischen ArmeecorpS, ist für hente festgeselu. Obgleich Omer Pascha das Verbleiben in seinem Armee-commando, ungeachtet der vielen gewichtigen Stimmen, welche laut für seine Verschling sprachen, als einen nicht unbedeutenden Sieg, den ihm mehr alo das militärische Verdienst, seine oirentalisch-diploma-sche Fähigkeit erfechten half, ansehen muß, so dürfte er doch nicht mit allzn großer Befriedigung nach Monastir abgehen. Während der leNen Ministercrisis hatte sich für einen Augenblick anch ihm die glänzende Gelegenheit dargeboten, Kriegsminister werden zn können; die höchste Würde, welche sein Ehrgeiz je anstreben darf. Er beging aber den groben Nech-unngsfehler — sich für den einzigen zn halten, der in der Türkei diesem Posten gewachsen sei, und daher überspannte Bedingnngcn an seinen Eintritt in daS Cabinet zu knüpfen. Natürlich war daranf von seiner Candidatur nicht weiter die Rede. Uebrigens ist es noch keineswegs ausgemacht, daß der glückliche Besieger der Aufstände in Albanien, der Walachei nnd Bosnien auch nothwendig ein fähiger Kriegsminister sei. Diesem thut neben gründlicher Kenntniß des Miliiärwesens, wenigstens etwas politisches und jedenfalls viel administratives Talent Noth. Alle Urtheile über Omer Pascha stimmen darin übercin, daß er mit administrativem Geschicke nicht sehr reich ansgestattet, dafür mehr politische nnd diplomatische Anlagen besipe- Und wirklich must man nach den,, was über die Art erzählt wird, wie er hier seinen alten officiellen nnd Privathofstaat fast m hacs, Skender-Vey, unbesördert nnd undecorirt in Constantinopel zurück, nachdem er ihn, wie man sich erzählt, bis anf den lepten Augenblick mit den glänzenden Versprechungen hingehalten hatte. s?r. Z.) Griechenland Athen, 31. August. In Politik machen wir gegenwärtig gar keine Geschäfte. Unsere Casseu sind leer, vollkommen leer, und die Aussichten anf den Ertrag der Ernten sind mißlich. Die Korintbenernte ist vernnglückt, der Gewinn an Seide sehr mittelmäßig, uud die Feigen von Calamata werden Sie anch in diesem Jahre umsonst in Triest erwarten. Allgemein Calamität! Dabei eine Bauwuth in Athen, als ob die Stadt in zwei Jahren fertig werden müßte. Sie entspringt aber nicht gerade anS dem Ueberflusse von Capitalien, sondern ist vielmehr in der Furcht begründet, daß das bare Geld verloren gehen konnte. Denn, wohin sich auch die Speculation werfen mag, überall findet sie Gefahr und Verlust. — Indeß ist diese Bauwuth nicht bloß Geldspeculation, sondern sie ist auch die Folge größeren Wohlstandes und des Bedürfnisses behaglicherer Näume in den Familien. Daß dadnrch beinahe alle Gewerbe gehoben werden, liegt in der Natur der Sache. Welche Regsamkeit erfordert schon das geistige Bedürfniß der Lecture. Athen beschäftiget in 22 Druckereien über 3N0 A',-beiter. Politische und wissenschaftliche Zeitschriften Lehrbücher für die untersten Schulen bis hinauf zur Universität, und hie und da Erzengnisse poetischer Lanne gehen aus den Werkstätten hervor. Zwölf politische Zeitnngen, die ein- oder zwei Mal wöchentlich erscheinen, erhalten das Pnblicum in gehöriger Spannung, nnd drei belletristische, überseyte Pfennig-Magazine führen den Familienkreisen Kenntnisse zn. Die archäologische Gesellschaft gibt, die medicinische hat gegeben, nnd die naturhistonsche wild herausgegeben : eine Zeitschrift für ihre speciellen Zwecke. Daß die sogenannte öffentliche Meinung, wie überall, so anch in Athen eines vollkommenen Umschwunges fädig ist, zeigt daö lchte Blatt der „Minerva", welches uncer Anderm den Wunsch ausspricht, Se. Majestät der König möge bei seiner Rückkehr einige ansgezeichnete, an Kenntnissen hervorragende Männer ans Deutschland mit sich bringen, die ihm in NegierimgSangelegeicheiten mit Nach beistehell könnten, sowie einen tüchtigen Staatsöconomen mid einige Stabsoffiziere, die sich zu Kriegsministern und Adjutanten eignen, damit der alte unbrauchbare Wust von nnfähigen Individuen bei Seite geschafft werden könne. Man traut seinen Augen kanm, wenn man diese Stelle in der „Minerva" liest, die zu ihrer Zeit, d. h. zn allen Zeiten an Fremdenhaß den übrigen Blättern nichts nachgegeben hat. — Ob die „Minerva" Necht hat, an den einheimischen Elementen zu verzweifeln, nnd von fremden Capacitäten die Verbesserung nnserer Lage zu erwarten, will ich hier nicht untersuchen, sondern ich wollte nur dieses Wnnsches erwähnen, der eme hinlängliche Genugthuung für all Jene ist, welche einen großen Theil ihrer männlichen Thätigkeit dem griechischen Landvolke widmeten, und znlcht mit häßlichem Undank belohnt wurden Es mußten aber zehn Jahre vergehen, bis sich eme solche Vergeltnngsstimme vernehmen ließ. Neues und Neuestes. Wien, IN. September. Se. Maj. der Kaiser werden sich am 14. d. in das Uebnngslager nach Pesth begeben. - Man versichert, die k. k. Regierung habe die Absicht, die Ein- und AuS fnhr szö lle an rohe und gezwirnte Seide aufzuheben- Telegraphische Depeschen. - Neapel, 3. September. Seine Majestät der Kö.ch hat in Ischia einem Staatörathe prasi-dirt. Nach Neapel zurückgekehrt, empfing derselbe den kais. russ. Staatskanzler Graft" von Nesselrode nnd den Erminister der auswärtigen Angelegenheiten Frankreich's. Hrn. v. Tnrgot, wornach er nebst der königl. Familie nach Caserta abreiste. ... Paris, «. September. General Gemean «st aus Rom angekommen. Der „Moniteur" meldet, daß vorgestern 2ö Mill. Frcs. von der Ttaatscasse au die Pauk znrückbezahlt worden sind. 8!w Bericht des apostol. Pro - Vicars Herrn Dr. Ignaz Knoblecher. Chartum, 5. April 1852. <^Hch erlaube mir, dem :c, lt. Comit« des Ma-rien. Vereines die erfreuliche Nachricht zur Kenntniß zu bringen, daß das Missionsschiff »8!l;l!n Unl»!>ui>« zu unserer Freude und zur Verwunderung der ge-sammten Bevölkerung der Hauptstadt Sudans in unserer ersten Station zu einer Zeit eingetroffen ist, wo der Nil bereits den niedrigsten Wasscrstand erreicht hat. Am 29. März erhielt ich noch vor Anbruch des Tages ein Avisoschreiben vom Bord des Schisses, wclchcs schon den Abend vorher in der Hegend von Kereri, nur wenige Meilen unterhalb Chartum, die Anker geworfen hatte. Ich fuhr, vom k. k. Consulatsverweser, dem Hrn. Dr. C. Reitz» und einigen der Meiuigen begleitet, in einem kleinen Fahrzeuge den Angekommenen entgegen. Nach einer zweistündigen Fahrt erblickten wir zwischen den weiten Sandbänken von Halfay die vom leichten Winde vollgeschwellten Eegcl einer Dahabiye, die aus N. W. herannahte und uns durch ihren leichten und majestätischen Gang über die sanft bewegten Wellen dcs Nils bald die so lang ersehnte »8t«!l» ^lntiltina" erkennen ließ. Die heimathliche Flagge unseres Fahrzeuges ward von dcr Ferne erkannt, vom Bord des heransegelnden Schiffes mit Kanonensalvcn begrüßt; die Segel wurden zur Hälfte aufgezogen, der Stern, den wir aus dem Lager von Korosko mit wehmüthigen Blik-ken begleiteten, bis er am Horizont entschwunden war, erglänzte in schimmerndem Glänze in den Strah« len der Morgensunne und in wenigen Minuten umarmten wir, hocherfreut über das glückliche Wieder-, sehen, die brauen Gefährten, von denen wir uns vor 4 Monaten und <» Tagen so schweren Herzens getrennt hatten. Ihre schwarzgcbräunten heitern Gesichter deu> teten den Muth und die Aufopferung an, mit der sie unter Gottes uuverkennbarem Schutze die schwere Aufgabe gelöset. Der beständige Aufenthalt in der freien Atmosphäre, die stets gespannte Aufmerksamkeit und rastlose Thätigkeit hatte sie gegen die un. günstigen Einflüsse dcs fremdartigen Elima's geschützt, für Hitze und Entbehrungen abgehärtet. Alle sahen recht kräftig und gesund aus. Auch die Schiffsmannschaft hatte keine nachtheiligen Spuren der überstan-denen Neise an sich. Kein einziger von allen den Schwarzen, die vor unserer Abreise aus Kairo, in unseren Dienst gelrelen waren, fehlte. Trotz den anstrengendsten Kämpfen mit Stürmen, reißenden Strö^ mungen und zahllosen Klippen, denen das Schiff in der lana/l, Fahrs öu^ch b,'c K^lt^e,, br/w/lö/g Wsgescht. niar, hat sich Niemand eine Krankheit zu, gebogen, Alelll H?./„o ^«-i- F„L g^ochtv/, /^. nicht, einmal einen Finger verenkt. — Der allgütige Gutt hat Alle mit seiner «'llnlächligcn Hand beschützt und wie er die eine Hälfte der Expedition wohler-hatten durch die Wüste geführt hat, so hat er auch die andere so väterlich gcleilcs, t^ ma/, wcch/ fei/»e ajnkanische Cx.pedNi.on smda, wc^che ^ich m dus/?sch dl'l ntt N/ickiichl der Nordwinde im kün^ Ngen November d'n weune HcchN cmi dem ^«n. ! freien Bahar el Abiad antreten, und die Mlssio. tiäre an den 4." zu den Ban Negern, wo wir di« nächste Hauptstation zu gründen hoffen, führen. Ich l),,dc bei dcr Nückkchr der hiesigen Elfenbein-Expe-omon drwcdigende Nachnchttn von unscrm Mlssio-/iäi- Di'. Angew Vi/,co, we/cher lieieils über eil, Jahr mNn den stmn Bau ve^edt Hal, nhattcn. T>a er der elstc Wl'iße ist, ive/cher sich gew.igt, sich !in so weiter Ferne unter den schwarzen Stämmen, denen die Weißen durch weit hergeholte Gerüchte allgemein unter dein wenig einladenden Titcl der „Menschenfresser^ bekannt sind, allein niederzulassen, so wartete ich mit Sehnsucht und „icht ohne Be sorgmß aus da.5 Emtt«sfm der Nachrichten vun ihm. Da er durch die Erfahrung unsrer ersten Reise be. lehn, sich nicht mehr in Gesellschaft Anderer dahin begeben hatte, so war kein Gruuo vorhanden, daß ihn der Bari «König Nigila, dessen Zutrauen wir schon bei dcr ersten Expedition gewonnen, nicht mit Freuden ausa/nominen hätte. Dieser Missionär hatte es sich vor Allem zur Aufgabe gestellt, die Sprache. die Sitten, die Tugenden und Untugenden der Bari kennen zu lernen, den Landstrich, den sie bewohnen, in allen Richtungen in Augenschein zu nehmen. Er bemühte sich, das Zutrauen und die Achtung der Eingcborncn zu gewinnen, dieselben auf die Idee dcs allein wahren Gottes, auf den Unterschied des Guten und Böscn zu leiten, die durch die Verderbt-hcit und gänzliche Vernachlässigung der menschlichen 'Natur, welche durch die Irrwege des rohesten Aber» glaubens unter die Würde des Menschen erniedriget ist, allgemein eingewurzelten Laster zu rügen. Nachdem sich die Nachricht von seinem Aufenthalte unter den Bari bei den benachbarten Stämmen in die Runde verbreitet hatte, erschienen von verschiedenen Seiten Deputationen, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, ob dcr sonderbare Fremdling wirklich weiße Haut und einen Bart habe. Er lobt unter Anderen namentlich den vom Barigcbiete in der Entfernung von drei Tagreisen gegen Osten an den Ufern eines mit dem Bahar ei Abiad nach Nord parallel laufenden Flusses (Sowbat?) gelegenen Beri-Stamm, welchen er auf Einladung selbst besucht hat, und wo er sich nach mancher glücklich übcrstan-denen Gefahr, denen er auf' der Reise begegnete, eines erwünschten Empfanges zu erfreuen hatte. Ich bedaure sehr, mit der angekommenen Erpedition nur einen kurze» gedrängten Belicht von ihm empfangen zu haben, da es mir auf diese Art nicht möglich ist, gegenwä'rtia, über diese, fast allein dem Na« men nach bekannten Stämme nähere Auskunst s^ ben zu können. Da ich indessen bci der November« Expedition die neuen Missionäre selbst dahin begleiten und mich daselbst durch einige Monate aufhalten werde, so hoffe ich, wenn mir dcr Herr noch Leben und GesimMirit schcntr, nach meiner Rückkehr in den Siand qesclU zu sein, nähere Details über die oberen As)sfjrn0cn des Nahar el 'Abiad und über die daselbst wohucndm Stämme einschicken zu können. M i s c e l l e n (Verbrennung der Witwen in Ostindien ) Trotz der Anstrengungen, welche die englische Regierung in Ostindien znr gänzlichen Verhinderung der barbarischen Sitte dcs Verbrennens der Witwen macht, tmnmcn doch derlei Acte von Zeit zu Zeit noch vor. Der „(^ilcutta Englishman« erzählt mit folgenden Worten einen derartigen Fall: .,Am I. Jänner starb der Radja von Pasete; wildes Geheul der Frauen seines Harems kündigte den Todesfall an. Bald wurden die Weiber jedoch zum Schweigen gebracht, dcr Palast von Truppen zcrnirt und im Innern desselben ein großer Schein terhaufen aufgerichtet. Eine gigantische Flammen-säule, die um zehn Uhr Abends emporstig, belehrte dce das Oebä'ube um/?eHeni>e No/fsmengf, baß b/e furchtbare Eeremüm'e, von dcr sich der Verstorbene zur Vollziehung käme. Die Rani (erste Gemalin des Radja) l/lllfchsilt sieben M Nestphal hat in dcr Nacht des 2^. Juli d. I. aus der tö'nia,l. Sternwarte in Göttingen einen Osme' ten, etwa l'^" südlich von dem Stern l<'. I'l,^i»m, entdeckt und dessen Position um Mitternacht geschah Scheinb. gerade Allfst. 1l» »1<7; scheinb. nü'rdl. Ab'"' l" 4". Der Eomct erschien dem Eometensucver als cin über mehrere Minuten ausgebreiteter, ziemlich b^ ler Nebel. Die durch eine Ncovachtuncz erdaUene ^' sition in der folgenden Nacht war: l«52. Jul' ''' > I.'jl» ->5" 20" Göttingcr mitll. Zeit. Schcinb. ssl^ ^ Ausst. >!> l2< 5!)" 4. Schcinb. nördl. Abw. l" (Könia üudwiss) von '.' bis !v. März l«48 sür Kunstschöpsung" ' seinem Privatvermögen übrr 20 Millionen ^"" verwendet. Druck und Verlag von I. v. Kleinmayr und F. Vamber« m ^aibach. Verantwortliche Herausgeber und Redactcure: I. v. Kleinmayr und F. '2""' ^