Aibacher Nr. 131. Vränumelallonsplel«: Im «o»Pt°il »an,l. N. l,, halb», fi. 5 50. Nür b<« Zust«llum, w« Hau« halbj. «a lr. M«t b« Post «an,j. sl. ,5. Hai«,. 7 51. Freitag, 11. Juni. Inl«»tlon«g«bül: kür Nllne Inserat« b!» ,n » ö««'en ,., ,7>i' « v>: liei'e »kr.; b«l »st««i, W,eb<. « ung«.l p r Zeile » t.. 1880. Amtlicher Theil. Erkenntnisse. «lnl^^ k. t. LandeSgcricht als Strafgericht in Prag hat aus 2^ ^. °" k. l. Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse vom ° Alm 1880. Z 1225.0, die Weitcrverbreitnng der Zeitschrift lel« ^ / nbi^li« Nr. 2l vom 22. Mai l880 wegen deS Arti "» «.lkkog rollloz,^ Ilvitkn ninwek^". dann wegen des FcuiNe. Martilels ,.»Iun6. 21. kvötuu 1880" nach 8 »l)2 St. G. ver- », Das l, l. Kreisgericht in Olmich hat auf Antrag der A ^tnatsanwaltschaft ^^ dem Erkenntnisse vom I.Iuni 1880, a "W0. v r Weitervcrbrcitung der in Budapest erscheinenden Uwdischen Druckschrift „Allgemeine Zeitung" Nr. 2 vom 23, Mai "W wrg<>„ des Artikels „Graz, 15. Mai" nach 8 »00 St, G, 88 .1 des Gesetzes vom 17. Dezember 1862, dann nach den u« 431 und 492 St. G. verboten. Nichtamtlicher Theil. Die böhmische Wahlresormvorlage. Der von der Regierung dem böhlllischcn Landtag' »verbreitete Wahlrcformentwurf liegt nnnmchr i' mncin ganzen Texte vor. Die Vorlage entspricht voll-lommen den Inhaltsangaben, welche derselben voran-^"ssen. Die Reform bezieht sich ausschließlich auf ^n Grokgnlndbrsitz, welcher nach der Regierungs-"vNage in z^iei Curien zerfällt, von denen die erste ,A fideicomlnissaiischen Gioßgrundbesitz, sowie jene .MdeicomnnjslN ischen Besitzer umfasst, die mehr als ^","00 Gilden Grnndstener bezahlen und die alle zu-laililnen Einen Wahlkörper bilden; die zweite Curie ikrfällt in fünf territorial geschiedene Wahllörper, ^hnlich wie dies im galizischen Großgrundbesitze der «all ist, und umfasst alle anderen laudtäflichen Groß< grundbesitzer. Die erste Curie soll 32 Abgeordnete Wählen, die filnf Wahlkreise der zweiten Curie zusammen 38, und zw«r: der Wahlkreis Carolinenthal 7. Budwcis 9, Pilsen 10, Inngbunzlan 5 und Chrndim 7 Abgeordnete. Die genannten Städte sind zugleich die Wahlorte für die fünf Wahlkreise. Der Wortlaut der Vorlage ist folgender: „Gesetz vom .... betreffend die Abänderung meh-^ier Bestimmungen der Üandtags-Wahlordnung für ^3 Königreich Böhmen. Mit Zustimmung des Laubiges Meines Königreiches Böhmen finde Ich in Ab-^derung mehrerer Bestimmungen der Landtags-Wahl-fldinlng für das Königreich Böhmen anzuordnen, wie Ugt: ^ I. Die Wahl der Abgeordneten aus der Mlerklasse des großen Grundbesitzes erfolgt in sechs MMrpern. Der erste Wahlkörper hat 32, die Zeigen Wahlkörper zusammen haben 38 Abgeordnete °u Wählen. § 2. Für den ersten Wahlkörper des großen Grundbesitzes bildet das ganze Königreich Böhmen Einen Wahlbezirk. Sämmtliche Wahlberech. tigte dieses Wahlbezirkes bilden Einen Wahllörper. Der Wahlort ist die Landeshauptstadt Prag. § 3. Für die Wahl der Abgeordneten der übrigen Wahlkörper des großen Gruud'befi^'b-tttzrOchWWMheud unter 1 bis 5 angeführten Bezirke je Einen Wahlbezirk, und zwar: 1.) Die politischen Bezirke Carolinenthal, Horowitz, Rakonih, Schlan. Mclnik. Böhmisch-Viod. Smichow, Pribram; 2.) die politischen Bezirke Bud-weis, Neuhaus, Moldautcin, Wittingau, Kuplitz, Kru-mau — Tabor, Mühlhausen, Pilgram, Beneschau, Selc'an — Piset, Blatwa, Strakonitz, Prachatiz. Schüttenhofen; 3.) die politischen Bezirke Pilsen, Kra« lowitz. Mies, Klattau, Przestitz, Bischofteinitz, Taus — Eger, Asch, Falkenau, Graslitz, Ioachimsthal, Karlsbad, Lnditz, Plan, Tachau, Tepl — Saaz, Laun, Poderfam, Kaaden, Komotau. Brüx; 4.) die politischen Bezirke Iungbunzlau, Dauba, Münchengrätz. Turuau, Friedland, Gabel. Gablonz, Reichenberg — Leitmeritz, Nandnitz, Teplih, Aussig, Tetschen, Vöh-misch-Leipa, Rnmburg, Schlnckenau — Iiiin, Semil, Nrubydschow, Hohenelbe, Starkenbach, Trautcuau; 5).) die politischeu Bezirke Chiudim. Pardubitz, Hoheu-mauth, Laudikron, Lcitomischl, Poliöla — Königgrätz, Königinhof, Neichenau, Senftenbcrg, Neustadt an der Mettan, Vraunau, Caslau, Kuttenberg, Ledec, Kolin, Podiebrad, Chotiebor, Dentsch-Brod, Polna. — Die Wahlberechtigten eines jeden Wahlbezirkes bilden je einen Wahlkörper. D>e Wahlberechtigten haben in dem ersten der vorbenannten Wahlbezirke 7, im zweiten Wahlbezirke 9, im dritten Wahlbezirke 10, im vierten Wahlbezirke 5 und im fünften Wahlbezirke 7 Abgeordnete zu wählen. In jedem Wahlbezirke ist der bei Festsetzung des Wahlbezirkes erstgenannte Ort der Wahlort, tz 4. Wahlberechtigt in der Wählerflasse des großen Grundbesitzes sind die bilchcrliche» Besitze' land' oder lchentäflicher Güter, deren Iahresschuldigf it an landes-fürstllchen Reulsteucru von diesen Güter" einzeln oder zusammengenommen mindestens 300 ft., darunter an Gruudsteuer wenigstens 250 fl. beträgt und die im ubngeu den ,n der bestehenden Landtag« Wahlordnung bezugllch der Wahlberechtigung in dl. Wählerklassc des großen Grundbesitzes festgesetzten Ved^gungen cnt-sprechen. § 5. Der erste Wahllörper des großen Grundbesitzes wird gebildet: I.) Von sämmtlichen wahlberechtigten Besitzern der mit dem Fideicommissbande behafteten land- und leheutäflichen Güter; 2.) vou deu wahlbercchtlgten Besitzern jener nicht mit dem Fideicommissbande behafteten land- und lehentäflichen Güter, für welche einzeln oder zusammengenommen die Iahresschuldlgkeit an landesfürstlichen Realsteuern mindestens 10,000 fl. beträgt. Die übrigen in der Wählerllasse des großen Grundbesitzes Wahlberechtigten bilden den zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten Wahlkörper. H 6. Personen, die im ersten und zugleich in einem der übrigen Wahllörper des großen Grundbesitzes wahlberechtigt sind, können ihr Wahlrecht nur im ersten Wahllörpcr ausüben. Wahlberechtigte des zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten Wahlkörpers des großen Grundbesitzes üben, wenn sie mehrere zur Wahl in dieser Wählertlasse berechtigende Güter besitzen, das Wahlrecht in dem Wahlorle desjenigen Wahlbezirkes aus, in welchem das höchstbesteuerte ihrer zur Wahl berechtigenden Güter gelegen ist. H 7. Für die Wählerklasse des Großgrundbesitzes sind eben so viele Wählerlisten anzulegen, als Wahltölper, beziehungsweise Wahlorte, bestimmt sind, und in jede dieser Listen sind jene Wähler einzutragen, die an dem nämlichen Wahlorte zu stimmen haben. Die Wählerlisten für sämmtliche Wahlkörper des Großgrundbesitzes werden durch deu Statthalter angefertigt und dnrch die Landeszeitung Verlautbart. Gegen diese Listen können von den Wahlberechtigten des betreffenden Wahlkörpers innerhalb der in der Kundmachung anzuberaumenden, vom Tage der letzteren zu berechnenden vierzehntägigen Präclusiv-frist Reklamationen wegen Weglassung von Wahlberechtigten oder wegen Aufnahme von Nichtwahl-berechtigten beim Statthalter eingebracht werden. Der Statthalter hat über die Reclamation endgiltig zu entscheiden und auch etwa nothwendige Berichtigungen der Wählerliste von amtswegen bis zum Wahltermiue vorzunehmen. Sobald die Wählerlisten für sämmtliche Wahlkörper des Großgrundbesitzes nach erfolgter Entscheidung über die rechtzeitig eingebrachten Reclama-tionen richtiggestellt sind, hat der Statthalter Parten der Wählerlisten des zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten WahlkörperS den Vorstehern der landes-fürstlichen politischen Aezirksbehörde und den Wahlorten dieser Wahltölper zuzumitteln. H 8. Für die in den richtiggestellten Wählerlisten der einzelnen Wahlkörper des Großgrundbesitzes ein« getragenen Wähler sind Legitimationökarten auszuse» tigeu, welche die fortlaufende Nummer der betreffenden Wählerliste, den Namen uud Wohnort des Wahlberechtigten, den Ort, den Tag und die Stunde des Beginnes der Wahlhandlung, sowie die Stunde des Schlusses zur Abgabe der Stimmzettel zu enthalten haben. Diese Legitimationskarten, sowie die bei der Wahl von den Wählern abzugebende», gedruckten Stimmzettel (Wahl» zeltet) werden für den ersten Wahllörper vom Statthalter, für die übrigen Wahlkörper von dem Vorsteher der landesfürstlichen politischen Bezirksbehörde in dem Wahlorte ausgefertigt. Die Wähler sind vom Statt- Jeuill'eton. Ausgeschlossen. Novelle von Harriet. (Fortsetzung.) ^ Doctor Lindner war der Professorstochter in den zM"eren Tagen ein treuer Freund. Er half ihr die f lbUothek des Verstorbeneil ordnen, suchte nach Käu "ll für den riesigen Bücherschatz uud that alles mn '""er gewohnten Freundlichkeit, aber über seinem A'z.en Wesen lag eine seltsame Melancholie. Lma H'eng diese innere Trauer des jungen Mannes, i °b des eigenen Wehs, nicht; sie ahnte, dass ihm d kl" geheimer Gram an der Seele nage. Als h"" Wnge Mädchen jetzt, da es das kleine Gemach Nali ' ^rausch im anstoßenden Bibliothekzimmer ver- «W, vermuthete es, dass der Doctor wieder drinnen in "^ denn Lina hatte ihm den Schlüssel dieses Zim- '^überlassen. Sie hatte sich nicht gctänscht. er s,. '"buer stand bei einem der großen Schränke, ^ Pelt ein kleines Buch iu der Hand, als seine juuge " eundin eintrat, um ihu zu b^rüßeu. "^ie machen sich schon wieder so viel Mühe?" l^ Der Arzt deutete auf das ^uch: „Ach, nein. ich "Nle über den Inhalt diefer Verse nicht weg." «Verlauf des Lebens." — Das Mädchen las: ^ZNici Kinder in zwei Nachbardörfcrn sich Lllt wilden Possen tummelnd auf der Flur, öwe, Freunde, sich bei einem Fest begegnend, Zwei Liebende an einem Gartenzaun, Zwei Leben, durch ein goldnes Band verknüpft, Zwei grüne Gräber an der kirchhosswand, Bespült vom Regen, Muszlieb überdeckt, Zwei Kiudercheu, in Einem Dorf erzeugt — So spinnt sich Tag um Tag das Leben fort," „In den wenigen Zeilen spiegelt sich das ganze Dasein ab," sagte der Doctor, als Lina die Verse zu Ende gelesen. ,.O, Sie glauben nicht, welch' eine Marter es ist, wenn der Blick des Arztes bei einem geliebten Wesen ein unheilbares Uebel erkennt," fügte er plötzlich hinzu, „das Wort „Gräber" ist mir wieder in die Seele gedrungen mit allen Schmerzen einer hoffnungslosen Liebe. Ich kann sie nicht erringen, weil das edle Herz, welches ich mein nennen möchte, bald brechen wird." „Von wem sprechen Sie?" fragte Lina. „Von Afra Waldau," entgegnete er leise. „Mein Gott, sie muss sterben?" das junge Mäd-chen sah tief erschrocken empor. „Ich kann sie nicht retten —" um Lindners Lippen zuckte es bitter. ..In den letzten Stuuoen unseres Beisammenseins habe ich mit Angst und Schrecken den Kein, eines rasch um sich greifenden, schnell vernichtenden Arustübels erkanut. O, die Aufreguug der letzten Wochen im Fürstenhause mag das Leiden be« schleuuigt haben. Wie strafbar ist doch jeder Mann. der eine unerlaubte Leidenschaft nicht unterdrückt, ehe sie vernichtend um sich greift." „Afra hat Ihnen die Ursache ihrer Entfernung mitgetheilt?" «Nein, dazu ist diese von der Welt Ausgeschlossene zu edel, zu groß. Ich habe ebeu alles errathen." Der Arzt stellte das kleine Buch nuf seinen alten Platz. „Sie erlanben, dass ich mich entferne. Seit jener trostlosen Entdeckung bin ich ruhelos geworden. Ich habe voll und ganz fühlen gelernt, was' es heißt, wahrhaft unglücklich zn sein." Lindner hatte die Hand der Professorswaise heftig gedrückt und war dann rasch aus dem Gemache geeilt. Das junge Mädchen verließ das kalte, stille Bibliolhekzimmer, in das der hereinbrechende Abend bereits seine düstern Schatten warf. „Armer Doctor!" flüsterte es vor sich hin, — „arme Afraj" Lina warf sich in ihren Sessel vor dem Schreibtisch. Eine unsagbare Wehmuth kam über sie. Thränen traten ihr in die Augen, bald stürzten sie ihr heiß und schwer über die Wangen. Sie fühlte sich so einsam, so verlassen. Richard weilte noch in der Erb-schaftsangelegenheit in der fernen Stadt, seine Mutter war wohl einigemale bei ihr gewesen und hatte sie in freundlichster Weise aufgefordert, in ihr Haus zu kom. men, aber das gieng nicht leicht, denn es gab hier so viel zu ordnen, was Lina nicht fremden Händen überlassen konnte. Sie fenkte den Kopf auf die Platte des Schreibtisches, das heftige Weinen ließ nach. die mächtige Erschütterung, welche die Worte des Arztes in ihrem Innersten wachgerufen, milderte sich. Ein Bild schwebte urplötzlich trostbringend und glückverheißend aus der Tiefe ihrer Seele herauf, ein Bild, welches sie bisher nicht mit der treuen, echten Liebe einer Braut in sich getragen. ling haller unter Verlautbarung der richtiggestellten Wählerlisten zur Erhebung der Legitimationskarten durch die Landeszeitung aufzufordern. Die Legitimationskarten und Stimmzettel für die Wähler des ersten Wahltor« pers sind bei der Statthalterei in Prag, jene für die übrigen Wahlköiper aber bei der landesfürstllchen politische,, Bezukebehörde im Wahlorte zu erheben. § 9. Die Wühlcommission besteht in jedem Wahlkörper des Großgrundbesitzes aus sieben Mitgliedern; sie wird aus den Wählern der betreffenden Wahlkörper gebildet. Drei Mitglieder der Wahlcommission werden von den Wahlberechtigten gewählt. Nach deren Wahl werden ebenso viele Mitglieder der Wahlcommission vom landesfürstlichen Wahlcommissär benannt. Die Wahl der von den Wahlberechtigten zu wählenden M'tglieder hat durch Stimmzettel zu geschehen, welche über Aufforderung des landeM'stlichen Commissars von den beim Beginne dieses Wahlactes anwesenden und legitimierten Wählern in Ausübung des eigenen, sowie des von ihnen vertretenen Wahlrechtes abzugeben sind. Die Prüfung der Wahl Legitimationen steht bei diesem Wahlacte bloß dem landesfülstllchen Wahlcommissär zu. Einwendungen und Proteste sind von demselben nicht zuzulassen. Diejenigen, die bei dieser Stimmenabgabe die meisten Stimmen erhalten haben, sind als gewählt anzusehen. Haben mehr Personen, als zur Vollzähligkeit erfor« llck sind, die gleiche Anzahl von Stimmen erhalten, so entscheidet zwischen ihnen das vom landesfürstlichen Wahlcommissär zu ziehende Los. Die in der vorbe-zeichneten Weise bestimmten sechs Mitglieder wählen mit absoluter Stimmenmehrheit das siebente Mitglied der Wahlcommission. Kommt eine solche Stimmen« mehrheit auch bei einem zweiten Wahlgange nicht zustande, so wird dieses Mitglied vom landesfürstlichen Wahlcommissär benannt. § lO. Die Paragraphe l und 2 der Landtagswahlordnung für das Königreich Böhmen, dann die Paragraphe 2, 1. Absatz, 17, 18, 19 und 20 des Gesetzes vom 9. Jänner 1873, Landesgesetzblatt Nr. 1, an deren Stelle die vorhergehenden Bestimmungen treten, sind aufgehoben. Die Bestimmungen dcs Paragraphen 8 des Gesetzes vom 17. Jan» ner 1870, LandesgeschblattNr.8, und des Paragraphen 13 des Gesetzes vom 9. Jänner 1873, Landesgesetzblatt Nr. 1, treten insoweit außer Kraft, als sie mit dem gegenwärtigen Gesetze im Widersprüche stehen. § 11. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit, tz 12. Der Minister des Innern ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beauftragt." Die Ginverleibung der Militärgrenze. In den Ausgleich zwischen Ungarn und Kroazien, dessen Abschluss vor kurzem zwischen den Regierungen der beiden Länder vereinbart wurde, wurde bekanntlich auch die Bedingung aufgenommen, dass der Rest der Militärgrenze nunmehr in die Civilverwaltung Kroa-zienb überzugehen habe. Darauf weisen auch mit voller Bestimmtheit die Worte hin, welche diesertage Feld-zeugmeister Philippovich an die Gemeindeverlreter der slavonischen Grenze zu Oku treter zu Ungarn Ausdruck zu geben bestimmt ist. Gegenwärtig befindet sich die Militärgrenze noch in einem Zwitterzustande. Die Basis für ihr Verhältnis zur Monarchie wurde vom österreichifchen Reichsrathe in dem Gesetze vom 8. Juni 1871 aus» gesprochen, durch welches das Ministerium zum Abschlüsse eines Vertrages mit der ungarischen Regierung ermächtigt wird. Nach diesem Gesetze wird der Uebergang der Grenze aus der Militär- in die Civilverwaltung anerkannt, jedoch nur unter der ausdrücklichen Bedingung, dass hievon der Sichelburger District und die Gemeinde Marienthal vorläufig ausgenommen wer-den. Allein Ungarn hat nur einen Theil der Grenze mit Kroazien vereinigt, der größere Theil derselben steht noch unter der politischeu Verwaltung des General« commandos zu Agram, während in judicieller Beziehung die Agramer Srptcmviraltafel bereits als oberste Instanz für die Grenze fungiert. Hiemit wurde die vollständige Einverleibung der Grenze in Kroazien angebahnt, die jetzt erfolgen soll. Deutschland. Die kirchenpolitische Commission des preußischen Landtages hat am 8. d. die erste Lesung der Kirchengesetznovelle beendet. Die beiden Schlnjs-artikel wurden nach Ablehnung verschiedener Ab änderungsanträge in der Fassung der Regierungsvorlage zum Beschlusse erhoben. Abg. Schmidt stellte den Antrag, es sei ein 12. Artikel anzuschließen mit der Bestinnnnna, dass das Gesetz, mit Ausnahme des Art. 3, mit 1. Jänner 1^82 außer Wirksamkett zu treten habe. Der Cultusminister acceptierte denselben mit der Er- „Richard, mein Richard, wärst du doch schon da!" rief sie und streckte die Arme sehnsuchtsvoll aus. Da — es war keine Täuschung — stand eine Gestalt in der Zimmerthüre; sie war eben in dieselbe getreten. Lina sprang von dem Sessel empor — eine Secunde später lag sie in Rombergs Armen, fühlte sich mit Innigkeit umfasst, fühlte den warmen Kuss des Geliebten auf ihren Lippen: „O, da bist du, ich habe mich so sehr nach dir gesehnt. Mein Innerstes war nur eine große unsagbare Empfindung: in dein Auge blicken zu können." «Richard, — Lina drückte dabei ihr Gesicht an die Brust des jungen Mannes — ich muss dir eine schwere Beichte ablegen; in der Stunde, wo du voll herzlichster Liebe um mich warbst, verstand ich deine Neigung nicht recht, ich fühlte mich nicht beglückt durch sie. Ja, deine Zärtlichkeit verursachte mir bange Gefühle, dein liebes, treues Auge, in dem sich all' die Regungen deiner Seele für mich wiederspiegelten, schreckte mich sogar zurück mit seiner stillen Glut. Da kamen all' die Wochen schwerer Arbeit, schwerer Kämpfe für dich. Ich sah dich selten und nur auf Augenblicke, deine Züge waren bleich, übernächtlich, dennoch behielt dein Auge den Sonnenstrahl der Liebe für mich. Ich fah es warm aufleuchteu bei meinem Anblicke — und das Verständnis für deine wahre Liebe kam. Ich fühlte, dass die echte Neigung, an die ich nicht glaubte, doch im Leben zu finden sei — zwar sehr selten, dann aber ist sie eben ein kostbarer Schatz. O, deine Liebe ist keine zärtliche Tändelei, wie sie heutzutage gewöhnlich die Herzen anzieht, ohne fest und unlösbar zu binden. Es ist die wahre Neigung. die im Sturm und Wetter, im Kampfe wie im Glücke gleich fest, treu und innig bleibt! O, Richard, deine Ausdauer hat mich besiegt, überwunden. Wenn du mich nicht liebst, ich wäre dann todt für das Leben, seine Freuden und fein Glück. So, nun habe ich dir gebeichtet ans vollstem Herzen, kannst du vergeben?" Romberg drückte das junge Mädchen noch fester an seine Brust. Er war so leidenschaftlich zärtlich, dass Lina sich sanft seinen Armen entzog. „Es dämmert schon sehr, ich muss die Lampe anzünden," sagte sie leise. „Ja. thue das, damit ich dir bei dem hellen Lichte in die geliebten Züge schauen kann; dann wollen wir zur Mutter eilen, sie harrt bereits auf uns mit dnn Thee. Ich kam vor einer halben Stuude in der Residenz an, die Sehnsucht ließ mich sogleich zu dir eilen." Lina stellte die brennende Lampe auf den Tisch; der Rosa Lainpenschleier, welchen sie über die Glastulpe breitete, wob rosige Lichtfluten über ihr Haupt und ihr liebes Antlitz. Richard fasste wieder ihre kleinen Hände und zog sie an sich. „Denke dir, Tante Klatschrose ist so böse auf uns und grollt der rafchen, glücklichen Schicksals» Wendung so sehr, dass sie nie wieder unser Haus besuchen will; sie hat heute morgens die Verlobnngs-karten ihrer Nichte geschickt mit dem Bemerken, dass sie künftig keine Einladung zu den Thee-Abenden meiner Mutter wünsche. Das war sehr überflussig, denn Mama wollte schon längst diese Abende, wo nur dem Tratsch gehuldigt wurde, aus der Hausregel streichen." klärung, die Regierung habe sich das Gesetz auch «ur als ein transitorisches gedacht. Ungeachtet der OpPMion des Centrums wurde denn auch die Aufnahme diele» ueuen Artikels beschlossen. , Die national-liberalen Blätter sprechen sich "°" die Unterredung, welche Fürst Bismarck nach ^ „Köln. Ztg." mit einem hochgestellten Diplomat hatte — man behauptet, derselbe fei Fürst Hoye«M gewesen — einigermaßen gereizt ans. Dagegen 1«' sie mit der Versicherung des Reichskanzlers, er nm? seine Thätigkeit fortan anf die auswärtige Pol'" ^ schränken, nicht unzufrieden. Die ..Köln. Ztg.", weM glaubt. Fürst Bismarck werde mit seiner Droy^ Ernst machen, ergeht sich bereits in Rathschläge"H seinen Nachfolger. «Wenn sich," schreibt das rheinM Blatt, „der Kanzler für die Zukunft auf die Arbeit" beschränken will. welche die auswärtigen.VezreW^ mit sich bringen, so möchten wir denjenigen, d>e den inneren Fragen seine Nachfolger fein werden." guten Rath geben, sich in der Behandlung auMA gebender und gern mitarbeitender Parteien ein lieven ' würdiges Ziel zu sehen und sich Meinungen ^ gewaltsam, sondern mit Berücksichtigung ihrer sA''" dig denkenden und durch das Vertrauen ihrer Ml geehrten Träger zu erwerben. Cavour hat einmal tz sagt, mit dem Aelagerungszustaude könne jeder reg ren. Wir sagen, ein einzelner Mann kann seinen ^ zelwillen über eine Nation wohl erzwingen, aber^ anders, als dass er ein wundes Gefühl dieses Zlv« ges einziehen lässt in immer weitere Kreise, und o > als Folge davon für diese Nation zeitweise das c treten könnte, was der Kanzler jetzt den Parteien a Unrecht vorwirft, die Führung durch die Massen- Es scheint aber, oasi. Fürst Bismarck stcy ^ zwischen mit einem großen Zorn gegen das ^>u erfüllt hat. Man schreibt nämlich der „Magdeb^ Zeitung" von „eingeweihter" Seite, der Kanzler!" aufgeregter Stimmung und entschlossener als j'', »^, die Ultramontauen mit allen geschlichen Mitteln . zugehen. Er betrachte das Verfahren der ^entru^ Mitglieder in der Commission, sowie das Gebaren , katholischen Presse und Vereine als völlig umM'^ einen mo ^" <, . «il^ „Dora ist verlobt? Deine Schwester y" lich m,t ihrem Schelmenstreich gesiegt?" .^gF „Fleilich. Sie jubelt iunerlich über die g""^te List, welche so rasch zum Ziele Doras gefuh"' . st Klatschrose muss ihre Nichte verheiraten, '"^F," nicht als Lügnerin dastehen will. Komm, w>r . h>l jetzt zur Mutter eilen, am Heimweg will Annas ganzen Schelmenstreich erzählen." H b^ Ar.n in Arm eilte das junge Paar du^-Straßen der Residenz. Glück und Liebe war m" selben. - ^ ^l, Otll Wir, freundlicher Leser, scheiden jetzt ""' ^ Liebenden, die schon nach wenigen Wochen 'y. jhce mählung feierten. Dora Weiß überlistete w'" H^ böse Tante. Man hätte es den, sanften Kloster" ^ kaum zugetraut, wie trefflich es unter der ^el muthwilligcn Anna Komödie spielte. . Aeb^ Erich v. Belwiz war gleichfalls in d"»" ^ «st geschichte ein guter Schauspieler, er sah ^" cpie^ Gegenwart des allen Fräuleins nur flüchtig ^ ^ mit einem Worte anch den kühlen Äräutlgcm , ^ s,cy sich aber Tante Klatschrose entfernte. entschao^M die verliebten Heuchler durch verdoppelte ^ Mcy leiten für die versäumten Küsse und Umarmung ^M von diesem Paare müssen wir nns trennen. ', M ja, dass das Hochzeitsfest bald allem AHM Sehnen ein sicheres Ziel setzen nmd, ^ ,,,cy dass die schlimme Ve, wandte der F"' N""" ,it de" im letzten Moment behauptet, die Verlovun« Lieutenant sei auch nur ein Scherz gewe,e, -(Foitsehunss solsst.) IIN9 'N den Beschluss nut aufzunehmen, siel, ebenso wie "Istn Antrag auf Verweisung an die Ausschüsse. Die' «nnayme der Vorlage ist auch in zweiter Lesung "Mscheinlich. Diese findet vermuthlich nächsten Montag Mt. Es heiß,, der Kanzler wolle angesichts der Mterftrllation Virchows möglichst bald ein wit ac-"wpli schaffen. Vorgänge in Constantinopel. yy, Die Nachricht über einen angeblich beabsichtigten "llmsterwechsel in Constantinopel erhält sich. Wie «us ^onstantiuopcl gemeldet wird, will der Sultan "vermalK das Großvezieral abschaffen und Khereddin Mcha oder Abeddin Pascha, den Gouverneur von oalvllichi, zuni Plcmierministcr ernennen. Mahniud 'ttom, Pascha würde bei der ueueu Combination das Portefeuille des Ilinern behüten, Munis Pascha das ^ Aellh>rn übelliehinen, Oöman Pascha aus dem ^'Mierat entfernt werden. — Cm am <>. d. M. er-")leürner kaijerlicher Erlllss au dcu Premierminister ^''^ drn M.n.uer deö Aeußerli befiehlt Aufführung der "eso>men ln turzer Frist und Aufrechthaltung guter ^z>ttl!u,geu „lit den Oroftinächtcu unter Wahrung °" öuiweläuetatsrechte der Pforte. Kleber den Zwischenfall, welcher der Audienz ^"Ichrns bei dem Sultan vorangieng, wird erzählt: "" chemalige englische Botschafter Sir H. Layard Als!- "'" Samstag vor feiner Abreise in längerer ""Ichledsaudienz vom Sultau empfangen. In dieser "l'dienz suchte Layard den Sultan darüber zu be-s Wen, dass das ueue euglische Cabinet keine feind-^ugen Absichten gegen die Türlei hege. Wenn auch t,/^,!' Sprache mitunter eine sehr strenge sein werde, 'u lonne der Sultau doch überzeugt seiu, dass dessen "uilchlcn stets wohlwollender Natur seien. Das Cabinet Gladstone müsse den iu England vorherrscheudeu An-'^Ullngen Rechnung tragen. Mr. Göschen erfuhr dies ^'d beeilte sich, hierüber nach London zn berichten. ?")vn um nächsten Tage ttaf von Lord Granville nm """^le Befehl an Layard ein, sofort Constanti-t,K zu verlassen; gleichzeitig wurde der Commandant ^ ,"Helikon" vom ersten Lord d^r Admiralität an-^useü. uh»e Verzug aus dc>' ^osporns auszulaufen. "unw»ch abends wurde Göscr ,. der schon ungeduldig 3, .^n auftrug, benachrichllgt, dafs ihn der Snltan ^nchsteu Tage empfangen werde. Gleichzeitig wurde s" bo», ersten Dragoman des Divaus, Munir Bey, ^undschastlich ersucht, in seiner Antrittsrede, deren ^lt er dem Gebrauche gemäß früher dem Sultan Unterbreiten lieh, zwei Worte wegzulassen. Göschen sollte anfänglich hierauf nicht eingeben und meinte, da,s er in seiner Rede, welche die Billigung seiner 3tegierung erhallen, nichts ändern könne, dagegen könne der Sultan eine ihm beliebige Antwort ertheilen. Nachdem ihm jedoch der Minister des Aeußern, Sawas Pascha, erklärte, dass der Sultan unter so bewandten Umständen Anstand nehme, ihn zu empfangen, ließ s^ch endlich Mc. Göschen zu dem Zugeständnisse herbei, ^e bemängelte Stelle der Nede lautete folgendermaßen: „Der Botschafter spricht die Hoffnung aus, "uss eruste Reformen allen Unterthanen des Sultaus "hne Unterschied die Wohlthaten eiuer guten Re-^Nulig sichern werden." Darin glaubte der Sultan °'e beleidigende Insinuation zu erblicken, als ob er ^gen die Christen parteiisch wäre, und die Worte "Me Unterschied" wurden getilgt, f., Der Constantinopeler Correspondent der „Times" '"Wrt ausführlich die Autwort des Sultans ^> die Anfprache Göschcus. Dauach sagte Abdul Mn^ dasK die auf Gefühle des Wohlwolleus. welche , e ztöiiigi,, für ih.t hege, basierte Ernennung Göscheus w ^bhaftc Befriedigung bereitet habe; der Botschafter Na! wissen, we'cher Reformen das Reich bedürfe ei s ^" UnglüctVfä'lleu, die es betroffen haben. Es ^ , leln lebha,tester Wuufch, das Gedeihen und die sei,?"6 des Reiches zu befördern und die Wohlfahrt N,ss ^olkcs in Uebereiustimmung mit den Erforder« ri^ ^r Zeit zu eutwickelu. Alle seine Vemühungeu ^? l)ierauf gerichtet. Schließlich sprach der Sultan des A'fallen aus, dass die persönlichen Eigenschaften w" "vlschaflers eine sichere Gmautie böteu, derselbe zu? ^"^" beitragen, die wohlwollenden Gesinnuugen . verwiiklichen, von denen die britische Regierung, ^velcl, ^ F^uud der Türkei, beseelt sei — Gefühle, d>el> ^2 gebärend anerkannt wurden, und dass die ^ ^u^lclMl Eigenschaften dazu beitragen würden, He«^i undschaftöbandc zn befestigen, welche die beiden, uuf'?lmgcn verknüpfen. — An der Stimmung, wela.c lNcktä" N°lte gegen Göschen herrscht, ist dadurch yH geändert. Der Sultau selbst hat Karatheodory iNarb < "^"cht, cin Gutachten über die Lage aus-es ^^ ^'' und dieser gewiegte Politiker antwortete, ^Nllpl ' "'" "ne fremde Einmifchung in die inneren de^^e"l)eiteu des Landes fo viel als möglich zu il^^', nothwendig sein, das Neformprogramm de^^iu Paschas zn'adoptieren. Auch Göschen will Welä, >t ^''" Sultan eine Denkschrift überreichen, 8twi.^ " Vorschläge hinsichtlich der von England ^"nschten Reformen enthalten soll. Von Mithads Nl)^/""g lst gegenwärtig mehr als je in Constant,- ^ l»e Rede. Der Inhalt der türkischen Note in Antwort. auf die Collectivmittheilnng der Mächte wird allmählich bekannt. Es fcheint, dafs die Türkei einen fehr hohen Ton anschlägt und erklärt, dass der Sultan keinerlei Eiumischung auswärtiger Machte in die inneren An« gelegenheiten seines Reiches erlauben wird, eine Erklärung, welche im auffallenden Widerspruch zu der gleich darauf folgenden Behauptung steht, dass ihm alles daran liege, die Berliner Vertragsbestimmungen zur Durchführung zu bringen. Die griechischen und montenegrinischen Schwierigkeiten werden sodann nebst drm Veisp'echen erwähnt, dass dieselben in freundlicher Weise gelöst weiden winden. Ein wichtiger Punkt iu der Nute ist der Einwand, dass dem Reiche die schädlichen Klauseln des Berliner Vertrages nicht aufgezwun-gen werden sollten, so lange die wohlthätigen noch ünansgcsührt geblieben, nämlich die Schleifung der Donaufestmlgeu, die Occupation der Balkangrenze durch die Türkei, politische, sociale und religiöse Gleichheit zw'^en Muhammedanern und Christen iu Bulgaren i!' Ostrumeliei,, die Unterdrückung bulgarischer Ka-uvi.mboolc auf der Donau und anderes. D,e Thatsache, dass der Fürst von Bulgarien eine ganze Armee rnssischer Officiere uud Soldaten im Dienste hat, wird gleichfalls hervorgehoben uud wird eingewendet, dass der Berliner Vertrag, der auf Erhaltung der Tüikei abzielte, nicht als Waffe zur Zerstörung beuützt werde. Das Schriftstück soll von Musurus Pascha abge-fasst sein. Die Pforte hat das Ansuchen des Generalgouver-ncurs von Ostlumelieu, Aleko Pascha, um Erthei-lnnss eines mehl monatlichen Urlaubes abschlägig be-schieden. Aleto Pascha beabsichtigt infolge dessen demnächst in Constantinopcl einzutreffen, um sich die Erlanbnis zu erwirkeu, seine Gemahlin nach Paris oder wenigstens nach Wien begleiten zu dürfen. Mgesneuigkeiten. — (Ein Zukunftstestament.) Der bekannte Kaufmann Henri Lustig, der vor zwei Jahren in Paris gestorben ist, hat die Stadt Wie» zur Erbin einer Polizze, auf 30,000 Francs lautend, eingefetzt. Die Polizze wurde realisiert, aber mit der Erbschaft ist eine ganz absonderliche Bedingung verknüpft. Die Summe von 30.000 Francs muss bei der „Ersten österreichischen Sparkasse" fruchtbringend auf ZiuseSzinscn so lange an. gelegt werden, bis das Kapital die Höhe von 100 Millionen erreicht, so dass dasselbe eine jährliche Rente von ü Millionen abwirft, was nach der Berechnung des Herrn Henri Lustig in 180, liingswis in 200 Jahren der Fall fein kann. Ist die Summe von jährlichen 5 Millionen erreicht, so sind durch dieses Geld zuerst in Wien Spitäler. Waiscu- und Asulhäuser und ähn-llche Zufluchtsstätten für Stud^ten zu erbauen, bis diese Häuser vollkommen eingerichtet und beseht sind; dann kommen Linz. Prag. Prst. Brunn und die kleineren Städte je im Verhältnisse an die Reihe. Sollte sich die Vertretung der Stadt Wien zu dieser Bedingung nicht herbeilassen, so ,st diese Stiftung in Paris zu errichten. Die Franzosen thun es gewiss, bemerkte Herr Lustig dazu, und sagte noch in seinem Testamente: „Alle Wohlthaten gehen auf alle Menschen ohne Unterschied der Confession über; nur sind die Priester einer jeden Religion oder Confession von dem Einstllsse auf di?se Stiftung fernzuhalten." Die Nechtssection des Gemeinde-rathes. in welcher am 8. d. M. über diese Angelegenheit referiert wurde, hat sich für die Annahme der Be« dingungen ausgesprochen. — (Kaiserin Eugenie in Natal.) Ueber die Ankunft der Kaiserin Eugenie in Natal liegt dem „Fremdcnblatt" folgendes Schreiben vor: „Am Freitag, 23. April, kam der Dampfer „German" der Union. Company mit der Kaiserin an Bord auf der Nhede Von Natal an. Eine beträchtliche Anzahl von Personen erwartete ihre Ausschiffung. Um 7 Uhr 20 Minuten wnrde der kleine Dampfer signalisiert, welcher die Kaiserin an Bord des „German" aufsuchen sollte. Es trat eine tiefe Stille ein und der Polizeidircttor Alexandre hielt eine kleine Anrede: „Meine Herreu und Damen, in wenigen Minuten wird die gewesene Kaiserin von Frank-reich auf diesem Boden landen, wo ihr Sohn getüdtet worden ist. Ich hoffe, dass Sie durch Ihre Ruhe und Ihr Schweigen Ihre Achtung vor dieser unglücklichen Dame beweisen werden." Endlich näherte sich der kleine Dampfer. Der erste, welcher aus demselben stieg, war General Sir Garnet Wolseley in großer Uniform, dann der Agent der Union-Company, Capitän Baynton, und Eapitän Biggs, der vertraute Freund des Prinzen. Alle diese Herren begaben sich an Bord des „German", um Ihrer Majestät ihre Achtung zu bezeugen. Eine große Bewegnng entstand; alle entblößten das Haupt. Die Kaiserin stieg ans. Sie hat sich seit 1870 sehr verändert nnd ist kaum erkennbar. Ihre Haare sind vollkommen ergraut »nd sie geht nur mühsam, auf einen Stock ge-gcstüht. Der Marqnis von Nassano führte sie am Arm. Die Kaiserin nahm ihr Absteigquartier bei dem Capitän Vaynton. wo sie dasselbe Zimmer bewohnte, das ihr unglücklicher Sohn während seines Aufenthaltes in Durban innehatte. Während der ganzen Reise hat sie sich verhältnismäßig wohl befunden und ihre Tage an Bord mit Lefen oder Sticken zugebracht; aber die Ankunft in Natal und der Anblick des vom kaiserlichen Prinzen bewohnt gewesenen Zimmers versetzten sie in tiefe Nieder« geschlageiiheit. Ihre Majestät empfteng niemanden, nicht einmal den General Wolseley und ihren Wirt; llapitün Naynton hat sie seit ihrer Ausschiffung nicht gesehen. Die Nacht des Freitags (23. April) verbrachte sie mit Auf- und Abgehen im Zimmer des Prinzen und suchte überall herum, als hoffe sie, irgend eine Erinnerung zu finden, welche sich an den Aufenthalt ihres Sohne» knüpfe. Trotz der Bitten des Marquis von Bassano ! wollte sie sich nicht zur Ruhe begeben und erst am fol-i genden Morgen schlief sie, von Kummer und der über-standenen Anstrengung erschöpft, auf einige Stunden ein. Gegen die Ofsiciere des „German" war die Kaiserin sehr erkenntlich und beim Verlassen des Schiffes gab sie jedem eine prächtige Photographie mit ihrer Unter' schrift. Capitän Coxwell erhielt von ihr eine Cravatte-Nadel, bestehend aus einer großen Perle, in Diamanten gefasst, welche dem kaiserlichen Prinzen gehurt hatte, und eine schöne Photographie ihrer Person in halber Lebensgröße mit der Widmung: „Souvenir meiner Reise an Bord des „German", dem Commodore Coxwell, am 23. April 1880. Eugenie." Die Kaiserin verweilt nur einige Tage in Durban, um dann ihre Reise weiter fortzusetzen. Locales. — (Beerdigung der Baronin Pürter.) Gestern um halb 10 Uhr vormittags wurde die von Agram nach Laibach überführte Leiche der am 7. d, M. im 4(i. Lebensjahre verschiedenen Baronin Natalie von Pürler, («emahlin Sr. Excellenz des Herrn FML. Freiherrn Pürker v. Pürlhain, neben ihrer bereits vur i'/z Jahren verstorbenen Schwester, der verwitweten Oberstensgattin v. Kratty, am hiesigen Friedhufe zur letzten Ruhe bestattet. Da dc>3 Leichenbegängnis ohne alles äußere Gepränge — einem Wunfche des Herrn Feld-marschallieutenants entsprechend — stattfinden sollte, hatte sich nur eine sehr kleine Anzahl der intimsten Freunde und Bekannten am Bahnhofe eingkfuuden. Den Conduct führte der hiesige Militärcurat Herr Primozie Am Friedhofc crfchien eine Deputation des hiesigen allgemeinen krainifchcn Militär-Veteranenvereines, welche unter Führung ihres Vorstandes G. Mihalic einen schönen Kranz mit weißblauen Bändern auf den Sarg niederlegte, welche die Aufschrift trugen: „Der edlen Stellvertretern Ihrer Majestät der Kaifenn Elisabeth als Fahnrnmntter 13. August 187tt — in dankbarer Erinnerung der allgemeine traiuifche Militär-Veteranen-verein. 7, Juni 1880." Der Sarg war außerdem mit Kränzen seitens des Llgramer Ge; alcommandos, der Garnison, der Generalstabsofficier» der Beamten der kroatischen Landesregierung und vielen anderen reich geschmückt. — (Dreihundertjähriges Jubiläum in Idria.) Wie wir kürzlich bereits mitgetheilt haben, begeht das Montanwerk Idria im Laufe dieses Monates das dreihundertjährige Inbila'um seiner ausschließlich staatlichen Verwaltung, und werden daselbst zur solennen Feier desselben große Vorbereitungen getroffen, soweit dieselben im Rahmen einer kleinen, räumlich ziemlich beschränkten Nergstadt eben ausführbar sind. Das Qurck, silberbergwerk Idria wurde zwar schon im Jahre 1490 entdeckt, stand jedoch die ersten 90 Jahre hindurch in Privatbetrieb und kam erst 1580, in welchem Jahre es vom Erzherzoge Carl von Oesterreich, dem damaligen Regenten von Inncrösterreich, angekauft wurde, in den Besitz des k. k. Hofärars nnd blieb seitdem ununterbrochen in Hof., beziehungsweise Staatsverwaltung. Von diesem für Idria hochwichtigen Gedenkjahre an beginnt die eigentliche Blütezeit für das Bergwerk, das gleich nach feiner Erwerbung durch den Landesfürstei, ill feinem Betriebe wesentlich erweitert und vervollkommnet und in jeder Hinsicht gehoben wurde, so dass es heutzutage als eines der grüßten, bestgeleiteten und erträgnlsn'ichsten Montanwerke Oesterreichs dasteht. Die erste Ansfindung des Werkes (im Jahre 1490) soll am Achazitage — den 22. Juni — stattgefunden haben, daher derselbe iu Idria auch seit jeher als großer Festtag gefeiert wird. Aus diefem Anlafse hat daher auch die Bergdirection die festliche Begehung des in das heurige Jahr fallen« den 300jährigen Jubiläums der staatlichen Verwaltung in diese Zeit verlegt. Die Feier, zu der zahlreiche geladene Gäste von auswärts erwartet werden, wird eine dreitägige Dancr (21. bis 23. Juni) haben und aus folgenden Festlichkeiten bestehen: Montag, den 21, Juni, als am Vorabende des eigentlichen Festtages, Theatervorstellung und hierauf gesellige Zusammenkunft in den Räumlichkeiten des Casinovereins; — Dienstag, den 22. Juni: um 10 Uhr vormittags Festzug von dem Schlosse Gcwerlenegg in die Kirche, feierliches Hochamt und kirchlicher Umzug mit Berührung der Munipnla. tionsgebäude, um 2 Uhr nachmittags Festtafel in der Turnhalle dls neuen Schulgebäudes, nachmittags Volksfest auf der Iemlja und abends Tauzunterhaltung iu, Saale der Zemlja»Restauration; — Mittwoch, den 23. Juni. Schluss der Festlichkeiten: vormittags Gruben, befahrung und Besichtigung der Manipulationsweltstättcu der Grube und des Kunstwesens; nachmittags Besuch der Qllecksilberhüttc und Zinnoberfabril; vor« und nachmittags Festscheibenschicßcn und abends Ulischiedscommers INN — (Postamt Würzen.) Das gegenwärtig in Würzen in Oberkrain bestehende k. k. Postamt wird mit 15. d. M. aufgelassen. Die dem Bestellungsbezirke desselben zugewiesenen Ortschaften Würzen und Unterwur» zen werden mit 16. d. M. dem Postamte in Kronau und die Ortschaft Ratschach dem Bestellungsbezirke des Postamtes in Weißenfels einverleibt. — (Unanbringliche Nriefpostsendungen.) Seit 1. v. M. erliegen beim l. l. Hauptpostamte in Laibach nachstehende unbestellbare Briefpostsendungen, und zwar: X. Korrespondenzkarten an: von Stumelfeld Oscar in Asch, Bitusch Maria in Bischof-lack, Broli Anton in Oberlaibach, Menglich in Trieft, Auzln Matthäus in Brood a/S., Stepanzig Anton in Laibach, Lauriö Ignaz in Magleinsdorf, Kroöla Stefan in Trlfail; — Z Briefe an: Pirnat Andreas in Tlbovlje. ValZe Johann in Voku, Langer Raimund in Wien, Raet Franz m Budapest, Menler in Morlineg, Wanka in Florenz. Nllolatzde Nilolsly in St Petersburg, Feibel Ste>an in Comen. Cammoudo Bartl in Mostar, Illvpanec Helena in Dora bei Cilli. Gärtner Anna in Vlllach, Graf Auereperg Josef in Sonnegg (2 Stück). Blatmt M,chael in Dratschoorf. Airk Maria in 3ioolgüo, Boden Io,ef in Velik0'L>pje, Benesch Johann in Ellli, Ostaoet Josef in Zagorica, Lauric Johann in Leiten, Merzo Franz in Trifaü, Maurer Bertha in Nemsla.Vas, Nächtiger Franz in Iurlendorf. Nütz-dorfer Johann in Mottling, Nemanii Georg in Drago« melsdorf. PodlHaj Josef in Großratschna, Pobr^iiz Apol-lonla in Lutowlz, Pogliacco Maria in Trieft, Perne Mar,a in Lalbach. N^dat Wassa >n Werschez. Rndolf-bahndirection >n Wien (^ Stück), l^trutelj in Igg, Smo-dis Matthäus in Trifail. Ugöliliö Peter in Curile. Iern,z Maria in Müttling (2 Stück), Ianardi Gio-vainu ,n Trieft, Klopciö Anton >n Krtillsti-Hrib. Iovovic Markus in N san. Bltusch Maria in Bischoftack, Guliin Giovanni in Cormons, Gerlich Jakob in Sagor, M, Mayer in Laiuach, Perc Mathias in Gurtfeld. Berger Carl in St. Vc>t a/G, Lanigai Katharina in Gradisca, N. Lelpolo in München, Kadunc Johann in Aerbace, Lackner in Eilli. Pollack Sigmund in Althofen. Ierman Ie«,a in Imme. Ulrich Georg in Oberlaibach, Remec Prlmoz in Lack, GorKic Johann in Steinbrück, Glatnit Johanna in Neumarttl. Tel^ Lulas in ^erounica, Kolalj Michael in Wien, Dominik Anton in Franzdorf, Wei-tensfelner Iofef in Trieft. Botjcva Antonia in Wippach. Brande Magoalena in Trieft, Duller Franz in Rann (2 Stück), Tomada Santo in Trieft, Lackner Anton in Trieft (2 Stück), Kronprinz. Nudolfbahn in Laibach, Ranzinger Jakob in Wien, Hanptmann Amalia in Laibach, Zeitberger Georg in Wien, Blaz Franz in Wien, Cotman Lenka in Gleiniz, Gantar Matthäus in Stoschze, Majdic Josef in Stoschzc. Hotel de Ville in Paris, Ortar Aona in Trbovlje, Kenda Marie in Tolmein, Hochls Carl in Cattaro. Mauh Aloisia in Trieft, Berghold Anna in Klagenfurt, Htrull Franz (Bestimmnngs-ort unleserlich). Habijan Marie in Turjak, Pollack Eduard in Haselbach, Mayer Georg in Weißtirchen, Stambul Martin in Brood a./S., Denelet Maria in Reichenburg, Gasparovic Stefan in Kochl, Stenooitz Johann in Prcdasle, Dolinger Josef in Nadkersburg, Genieregiment Nr. 2 in Klosterneuburg, Dr. Ioh. Christ. Pogacar in Laibach, Cerne Anton in Salloch, Maci Anna in Salloch, Maci Macarius in Salloch, Kocijancic Franz in Mariafeld. Strach in St. Leonhardt. Pretnar Anton in Laibach, Iatobi Georg in Schaahburg, Lackner in Cilli (2 Stück). Bzlaj Johann in Laibach, Grill F. in Laibach, Trap Johann in Moräutsch. Oolal^ Matthäus in Agram, Konic! Blasius in Laibach. Lackner, in Graz. Trunkel Andreas in Oberbnrg. Pelvei Jakob, in Lulovic, Obermann Josef in Gottschee, Löwe ^ Co. in Hamburg (2 Stück), Wessen Jakob in Gr.-Mrasevo. Gernoni Anton in Velsheim. B. Iakobi in Wien. Müller Gasper in Liftpa. Lipicer Anton in Quitzca, LegiZar Johanna in Wippach. Prasnikar Jakob in Ievöe. Nes-nil Franz in Slatenel, Radio Anton in Prevoje (3 Stück), Barnas Marie in Wien. Cerer Marie in Trieft. Nus» jain Josef in Quisca, Dominik Silvester in Trieft, N. A. Plaöic in Neudorf, Borstand für Buchdrucker in Graz. Stajnar in Warasdin, L. Villmens in Wien, Smrajc Franz in Laibach, Bregar Fabjan in Celje, Mally Johann in Unter'Gertschberg, Gricar Anton in Ober-Gertschberg, ^iska Franz in Katzendorf, Gorenz Michael in Kerschdurf, Schager Josef in Locna, Povöe Martin in Dobrova, Slajkovic Mathias in Klein-Slatenegg. Kladric Anton in Trieft, Lampe Bartholomäus in Ober-nussdorf, KauZek Franz in Mra^evo, Mesojedec Johann in Praproke, Rogels Erben in Gottendorf, Maurah Franz iu Pottendorf. Turk Franz in St. Michael, Mi» tlaucic Anton in Lota, Kuhar Bartholomäus in Gr.-Ban, Grcjop Katharina in Tolmein, Babnik Helena in Wien, M. Miscardi iu Alexandrien, Zuckert Johann in B. Krumau, Dr. Gasperin in Gurtfeld, Zupanöic Josef in Treffen, Sajovic Johann in Baksa, Pl^neh Peter in Vigaun, Saler Johann in Marburg, Paprz Johann in Dobelce, Patscheioer Wilhelm in Gloguitz, Napel Anna in Laibach, Leder Eduard in Graz, F^bris in Mariano, Schclbclreiter Marie in Graz, Vedoua Bigollo in Spa-lato. Zunder Sebastian in Tomaccvo, Gacnil Johann in Vrezje, Iunc Franz in Pristava, Memeucic Frunz in Plemberg, Paier Anton in Pristava, Zimermanciö Johann in Maichau, Sturm Johann in Carlstcidt, P Sterley in Hanlbnrg. Collenz Anton in St. Rochus, Strukelj iu Igg, Ihudovan Matthäus in U.-Suhaoul, Mrak Iohaun in U.-Suhadol, A. Köstl in Laibach. Pet-schar Albin in Nadeldorf, S. M. v Nothschild in Wien. Pullack Bartholomäus in Rudolfswerth, Crk Agnes in Trieft. — Die Aufgeber wollen über diese Sendungen verfügen. Neueste Post. Original«Telegramme der „Laib.Zeitung." Prag, 10. Juni Eiu kaiserliches Handschreiben an den Statthalter Weber dankt der Bevölkerung, insbesondere Prags, wärmstens für die allerorten gogebenm Beweise aufrichtigster Loyalität, wahister patriotischer Begeisterung und inniger Liebe, und spricht die Ueberzeugung aus, dass auch alle Zukunft die Bewohner Böhmens um den Thron geschart finden werde. Pest, 10. Juni. Das Unterhaus nahm die Vorlagen betreffs der Semliner Aahn und der bosnischen Auschlussuahnen an. — Die Eisenbahnbank constituierle sich mit einem Actienkapital von 20 Millionen Francs, wovon die Hälfte fofort eingezahlt wurde. Berlin, 10. Juni. Die Kivchengesctz-Commission lehnte in der Schlussabstimmuug die gesammtc Kir-chengesetz'Vorlage mit I!i gegen 8 Stimmen ab. Paris, 10. Juni. Die Kammer bewilligte in bewegter Sitzung die gerichtliche Verfolgung des Herzogs von Padua. — Ehallemel Lacour nahm den Botschaf« terpostcn in London an. Petersburg, 10. Juni. Im Amurgebiet wird ein neuer Militär-Gouverneurposten mit dem Sitze in Chacarowka _________ Brunn, 9. Juni. (Wr. Mg. Ztg.) Die Stadt Brunn bietet anlässlich der Ankunft des Kaisers schon heute ein prachtvolles Bild. Die Decoration erstreckt sich bereits bis in die entferntesten Stadtviertel. Der Fremdenzudrang nimmt stündlich zu. Auf dem Bahn-Hofe wird der Kaiser von den Spitzen aller Behörden nud vielleicht auch vom Cardinal Fürstenberg empfangen werden; der Bischof von Brunn und der Prälat des Altbrüimer iUosteistifles erscheinen sicher. Vicebürger-meister Herllh, an der Spitze der gesammten Gemeindevertretung, wivd an den Kaiser eine Auspi ache Halali. Bei dem übermorgen früh stattfindenden officiellen Empfange wird auch der Adel Mähvcns unter Führung des Cardinals Fürstenbei^ erscheinen. Das imposanteste Schauspiel während der Anwesenheit des Monarchen wird jedenfalls der am Freitag stattfindende Fackelzlig mit Serenade sein. Der Statthalter wird an —- den Kaiser die Einladung richten, nach dem Fackelzug eine Rundfahrt durch die beleuchtete Stadt zu machen Prag. 10. Juni. (N. fr. Pr.) Der WahlrefoM-Entwurf gelangte heute zur ersten Lesung >m ^an<> tage. Graf Hieronymus Mannsfeld stellte den Antrag, der Entwurf sei einer Commission von 21 Mitglieds zu überweisen, welche durch die Curieu aus dem gaW Hause zu wählen sei. Der Autrag wurde emstlMM'ü angenommen. ^, . ^. Berlin, 9. Juni. (Wr. Allg. Ztg.) M ^ deutschen Einladungen zur Confereuz sind verelts ""' der Mehrzahl der Cabinete die zustimmenden^ Worten eingelangt. Fürst Bismarck wird die Consere'. Mitglieder brgrüßen. deu Vorsitz bei der Conseil wird jedoch Fürst Hohcnlohe führen. ,» Paris, 9. Iuui. Hrute nachmittags fand a»" belgischen Grenze eiu DegendueU zwischen dem Ml" teur des „Mot d'Ordre"', LeMetier, und dem E maligen Redacteur des „Gaulois", Lajeune - M" ' statt. Der letztere erhielt zwei Verwundungen, eine Vorderarme und eine am äußerste» Äuge. ° Paris, 9. Juni. W>e d,e „Agcnc'e Havas " Albanien meldet, ist dcr Fürst von Montenegro ' Podgorica zur Insvicierung der Truppen einget^ ^ Hodo Bey geht im Einverständnisse mit dem Goum neur von Skulari vor. ^ Col, stautiuopel, <). Juni. (N. fr. Pr.) A bereits seit längerer Zeit in Aussicht genommene«" nisteiwechsel hat stattgefunden. Kadri Pascha. W".^ das Handelsportefeuille behält, ist zum PremierMM und Abeddiu Pascha zum Minister des Äußern entt>w, Athen, 9. Juni. (Pol. Corr.) Die gr'MH Regierung ist iu den letzten Tagen m ofsiciöser ^ von den Vertretern einiger Großmächte daraus ^ bereitet worden, dass Griechenland eventuell nacy ^ Ergebnissen dcr bevorsteheüden Berliner Konferenz ^ Einladung zu gewärtigen haben könnte, die a^!'^ abzutretenden Nachbardistricte militärisch z" ^'Isi< Auf Grund dessen konute der ConsellspräsideMH, kupis auf die hinsichtlich der militärischen Verell,!^ Griechenlands au ihn gerichteten Anfragen erlv> dass die 12.000 Mann'starke griechische Armee "^ halb zwanzig Tagen mobilisiert und auf die ^ vuu 35,000 Maun gebracht werdeu könne. , >sD Athen, 9. Juni. Die franMsche Sch'WHii, ist aus dem Pyräus nach der Brsikabai ansgel",^ wo auch eine englische und eine italienische ^" division sich concentrieren werden. ^^L Newyork, 9. Juni. Garfield nahm die "^< nnng zuni Präsidentschaftscaudidateu an. ^^?^lä nchlucn nach wurde die Ernennung Gal fields ^ fie ermöglicht, dass Vlaine und Sherman, naM'^l von ihren Freunden in Chicago davon "ÄMchl wurden, dass weder dcr eiue noch der andere " c fje auf Erneunnng hätte, beschlossen, alle bisher 'll, entfallenen Stilnmen bei der neuen AbstinlnuW gunsten Garfields abgeben zu lassen. Verstorbene. «^ Den !1. Juni. Clisabcth Pallliö. TaglöhN"»Ml' l'/2 I.. Pctcrsstraßc Nr. 70, Diphthcritis. - Ma)' ^F l. t. Tsleuraphcilbwmter, .".4 I,. starb während /"H.^ iin Eisenbahiicullfte an Lungen- und Kehllopstubcrc" A,-Johann Dobcrlet. Wagcnluppler. ll4 I., wurdc atts ^» I>al)!il)osc von der Locomotive überführt. Meteorologische ?^M«, 7.itt«4 -i-17 6 SW, schwach, heit" gl>l> :0. 2 , N. ?:l«00 .j-24 0 SW, mäfiiq «hcilw. bew-« « Ab. 7:^5 «4 ! 4-l? « ,SW. schiuaä, thcilw l>e^ ^ Die schöne Witterung anlialtend, Awidroth. ^" lc, nlittel der Wärme -j- 1!) 7°. um 1 4" iibrr dcm Nor^>^ Verantwortlicher Redacteur: Otto,nar Va" ^ ______________________________________ ^ ^lN'Wl^^ll'l^ ^""' ^- I"m. ll Uhr.) Die Börse war in sehr animierter Stimmung. Infolge dessen erhöhten sich bei ziemlich reacm Verlehrc die Curse sowohl dcr An>a Papierrmte........ 7390 7405 Sllberrent«........ 7420 743.°. Voldrente . ,....... 8915 89 30 Lose. 1854........ 12250 123- » 18Sft........ 13125 13150 . I860 (zu 100 st.) ... 13175 1322b . 18S4........ 17225 172 7ü Ung. Präm<«n-Nnl..... 113 50 113 75 Tredlt.L.......... 1802b 18075 Theiß.Regulierungs« und Sze« gediner Lose....... 107 70 107 90 «uoolsK.U......... 17 25 17 75 Prämlenanl. der <2tadl Ni«n 118 W 119 10 Donllu.Negulierungs'Lose . . 112 25 112 50 Domäner. »Pfandbriefe . . . 144— 144 50 Vesterr. Schahscheint 1681 rück» zahlbar......... 10050 101 - vesterr. Schatzscheine 1832 rück« zahlbar........ 10160 102-- Ungarische Goldrente .... 1094010955 Ungarische «isenbahn.Anleih« . 126— 128 50 Unaansche Eisenbahn-Unleihe, Lumulativstücle...... 12775 123-- Anlehen der Stadtgemeino« Wien in V. N...... 10150 102' UrunzenllafiungsDbllaatlsnen. Vöhmen.........1«3— l04 Niederösterreich......105 - u»5 5,0 Galizien.........97 80 98 2" Glebenbüraen.......9375 9425 Temeser Vana«......94—9425 Ungarn..........94 75 95 25 Nctien von Vau/,n Nnglo.österr. Banl ..... 13640 13660 Creditanstalt ....... 279 10 279 30 Depositeiibllnl....... 211 212- Creditanslalt. un^ar..... 267 — 2«? 50 Oesterreichisch. ungarische Bank 833 - 834 — Unionbanl ........ 110— 11030 Verlehrsbanl....... 123 12850 Wiener Nantverein..... 18S 50 137 — Nctlen von TranSvart-Nnterneh-mnngen «elb «>«« Alfölb.Vahn .......159- 153 50 DonaU'Dampfschiff.-Gesellschaft 5«9 - 570 — Elisllbtth.Weslbahn.....I9l - 191 5U Ferdlnands.Nordbahn. . . .2460-2465 — «5li> war» ssrnn,.Iostvb>Hahn .... 169-- 16950 Gaüzische Carl < Ludwia « Vahn 263 75 269 25 Kaschau.Oderberger Bahn . . 129 l,0 130' Lembera-llzernowihel Vahn . l^i6 I'i6 50 ülnyb . lNesellschast.....gfj^_ .,^'. .. Oesterr. Nordwestbahn . . . . 163- ü.3 50 lit. L. . 17? — 17? -,0 Rubolf-Bllhn.......16<»-25 160 75 StaatSbahn........277 - 277 l.0 Siidbahn.........8525 «575 Theih.Äahil........246^246 75 Ungar," ssranz.Ioseftl».Vabn ... - !U^ ^ l«al, Carl.Undwig.U, 1. ^". <"°^ >0>^ Oesterr. Norbwest-Vahn - - ^.^ «'zi, Tiebenbiirger Vahn - - i?«;.^^?^ Ztaalsbal,!! 1. E,n, ... - «g./b l^P Blidbahl, » 3°/,...... ,^795 l"' . i^ 5°/«.....- !" ^"""' 57^.f?3 Äuf deutsche Pliiße . . - - ' n?Sb ??b llondn», kurze Iichl . - ' ,^? üondoil, lcmal Sicht . ' ' 4ß4b Paris......... ' Veldlsrtel« ^,i« ^ Ducaten______ 6 st " ". ^ gg Napoleonsd'or . 9 .«''/«" ^ , Deutsche Reichs- 5? - ^. - Noten .... 5? - " " -^ - Bilberaillde»' . . -^ >, ----------^, Obligati"""' ^inische«rm.d.N.st^; ^^, Tredlk 279 20 bis 2?5'40. Anglo «achtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notierten: Papierrente 73 85 bi« 74 -. Silberrente 7415 bis 74 30 Voldrent« 89 10 b>« 89 25 18« 7b. London l17Sb bis 117 7b. Napoleons 3 3b»/, bis 9 36