Deutsche Macht (Krüöer „Mier Aeiwng"). W*»lat trbtn X baaer|U| lU ««»»>», aurical an» (0#«l fit äitti Mit Zustellung >»» H»II« »oa-tlich ft. —M, WfTtcliWinj fi. 1.50, «. ».—. n«ajiitng N. . TOtt falmfruSmig »ierUljatlOj 11.18, IcstilUrtf |L ».» (■«iiairti I. «.40. Ch «ojclat Waran« T fr. 3iltrati uH tartf j bei itimi EjrtfTbjluitjHi t»«s?rech«»der Robtil. SaMMt »«»»r» taUiot« llit aafct SUtt aOt teftcateabea iMMrutrKbittoata M 3a- aal «ilUabrt «n. Wtbuttea {*n,ig. ». KkmtalftrilUa Hme»». «. emtAftuntini d>« «ed-cle-r» ,a,lich. m» «»«»»hm« In e««»- MI» gcintaflc, v»u %— U lld- Bot- na» t—« Ut Ba4®iit»o«. - Rectanatitaca »«rt«f-tri — SRanatcrtott »erb« ntäs iurUe ganze slavische Cultur in also nicht aus dem Innern des Slaven» thums herausgewachsen wie bei den Deutschen im) Romanen aus ihrer Völker-Individualität, ♦) SSon bem Verfasser der Studie .Da« Deutschthum in Oesterreich". Der Storch von HagöiM. Aus einem Scheunendach des auf Seeland aelegenen Rittergutes Hagbüll, stand neben snncm flefte der Storch und schaute der Stör» chin zu. die mit ihren drei Jungen in der Luft allerlei Segelkünste trieb, als nothwendige Vorübungen zum bevorstehenden Wanderzuge. Gegen einen neben der Scheune stehenden Wa-gen lehnte der zweiundzwanzigjährig« Gutsherr. Gerd Grot«, und beobachtete bald den ernst-haften Storchvater, bald die Störchin und ihre Zungen. „Ihr glücklichen Vögel", dachte er, .wer wie Ihr fortziehen könnte nach dem Süden! Der alte Bursche dort oben und seine tugendreiche Gattin kennen vielleicht die Cheops-Pyramide und die MemnonSfäulen so gut. wie «ch den wackligen alten Kirchthurm unseres Tsrfei; giebt es ein poetischeres Leben als das dieser Wanderer ?! Sie sind die wahren Äukuracr. die Weisesten der Weisen des Le» bens: heute noch in den fruchtgesegneten Flu-ren desNordens, wandeln sie ein paar Tage spater am heiligen Nil, unter den Tempelruinen Äbu SimbalS oder Tenderahs oder an den Ufern eines Urwaldstromes, an denen die Ann» Im zur Tränke kommt. Cs ist gerade, als wollten sie, so lange sie lebten, auch nicht ein» ma! mit dem Bilde des TodeS, wie der Winter sie ist nur i m p o r t i r t. geborgt. Man gebe den Tschechen und Galiziern ringsum eine slavische Umgebung, und in 50 Jahren werden sie in der Cultur nicht Fortschritte, sondern bedeutende Rückschritte aufzuweisen haben, weil ihnen das Deutschthum als erwärmend« und belebende Sonne fehlen würde. Welch' eine beherzigenswerth« Lehre für die dem Deutsch-thum feindlich gegenüberstehenden Nationalitäten OestereichS! Könnte bei ihnen ruhige Ueberle- ?>ung und Vernunft überhaupt Platz greifen, o müßten sie begreifen, daß nur in den i n n i g-sten Wechselbeziehungen zum Deutschthum ihrHeil, ihreZukunft liege, und daß sieAlles, was sie sind, waS sie wissen, nur derVerbindung mit Deutsch-Oe st erreich und den Wechselbeziehungen desselben zum Gesammt-Deutschthum verdanken. Auf sie passen aber die Worte: Sie haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht. — Alle tiesstehenden ungebildeten Völker habm das Eigenthümliche, daß sie ihre Macht enorm überschätzen, daß sie ihre nationalen Träume und Illusionen für leicht aus-führbar halten, obwohl denselben daß Zeichen des Unrealifirbaren an der Stirn geschrieben steht; daß sie dagegen die wirkliche Macht ihres Gegners sowie die practische Realität, die ihren Hirngespinsten im Wege steht, über alle Maßen leicht taxiren. Es ist dies, was mcn bei den Kindern während des Essens „große Augen und kleinen Magen" nennt; — Im Grunde ist dies ein Standpunkt, der dem Thierischen näher steht, als dem Menschlichen, es ist dies ein Stand-punkt, der der negative Ausdruck für den Man» gel an Begabung und Cultur ist. Man kann ihn die Confusion der politischen, nationalen und anderen großen Verhältnisse oder besser die um-gekehrte slavische Regel de Tri nennen: Je un- eS uns zeigt, zu thun haben, als wollten sie kein momento mori kennen. Alter Bursche dort oben, wer nennt die Völker, zählt die Städte, die Du in Deinem Leben schon gesehen hast! Wie ich jetzt halb neidisch. halb bewundernd zu Dir Hinblicke, schaut Dich in wenigen Tagen daS Fellahmädchen an. das mit dem Kruge aus der Schulter zum Wasserholen an den Fluß kommt, oder es blickt aus Dich von der Garten-terasse die OdaliSke und lüftet den Schleier, um den nordischen Gast besser betrachten zu können. Um letzteres wäre es nun eigentlich Schade, denn als tugendhafter Gatte und viel-sacher Vater dürftest Du doch kalt bleiben unter dem Kartätschenfeuer ihrer Gluthaugen — mit mir wäre das gewiß anders, aber so ist'S ja 'mal auf Erden, nicht immer macht die schönste Gelegenheit Diebe." Der junge Mann, lachte bei dem Gedanken vor sich hin, dann blickte er wieder zu dem Storch empor. „Alter Bursche," sagte er, „ich hätte große Lust, Dir ein Liebesbriefchen an'S Bein zu binden, viel-leicht hast Du wirklich ein platonisches Ver» hältniß mit einer OdaliSke am Nil, und die HaremSschöne läßt Dich, wenn sie daS Briefchen bemerkt, einfangen, um dann unter Herzklopfen zu erfahren, daß sie im kalten Norden einen bisher unbekannten Verehrer hat." Ein Knecht ging in diesem Augenblick über gebildeter ich bin, desto mehr muß ich die Bil-dung verachten; je weniger Macht und Zukunft ich besitze, desto anmaßender muß ich auftreten; je weniger ich den Staat unterstützen kaun, desto mehr muß ich ihn zu zerreißen suchen; je weniger ich nach Wissen und Begabung sprechen sollte, desto mehr muß ich schreien und pol» tern; je größer die wirkliche Macht, die Zukunft und die Cultur meiner Gegner ist, desto gering» schätziger, desto verletzender muß ich sie behan» deln. Liefern nicht die magyarischen, tsche-chischen, polnischen und slovenischen, über-Haupt alle den Deutschen feindlichen Blätter die glänzendsten Belege für diese ungeraden Ver-Hältnisse? — Natürlich sind solche Völker un-fähig, Säulen des Staates zu bilden; sie sind überhaupt unfähig, Reth zu geben, wo es den Aufbau oder Umbau deS Staates gilt. Alle diese Völker verwechseln das Deutschthum mit dem politischen Deutschland, aber sie vergessen, daß die gegenwärtige Zersplitterung deS Deutsch» thumS einen Neubau des gesammten Deutsch» thumS nach sich führen wird, nach sich führen muß. Dem Deutschthum gehört sein u n g e-heuerer, historischer Boden, den es wie im Auftrage einer höheren Ordnung empfing, und von dem alle Gewalt Europas in fast zweitausendjährigem Kampfe e» nicht vertreiben konnte, weil eS hier eine heilige, edle Aufgabe zu erfüllen hat, mit der das dunkle, ephemere Dasein seiner Feinde gar nicht zu vergleichen ist; ja mit der diese Feinde in letztem Absehen todtfeindlich collidiren. DaS Deutschthum kann in Zu-kunft bei jeder größeren politischen Veränderung im Herzen Europas nur gewinnen. Es hat eben seinen Boden unter den Füßen. Was liegt ihm an der flüchtigen Holzbarracke? WaS liegt ihm daran, ob sie versichert ist in der Brandcasse der Welt? Was liegt ihm daran, ob sie eines den Hof. „Holloh, Jens!" rief ihn der Guts-Herr an. und als der Gerufene vor ihm stand, zeigte er hinauf zu dem Storch und sagte: „Jens, glaubst Du. Du könntest den Alten dort oben 'mal Nachts herunterholen, ohne ihn zu verletzen?" „Nee, Herr," brummte der Mann, „werde mich hüten, das zu versuchen; daS Vieh benutzt den Schnabel wie 'ne Picke; neulich schien es Gelüste nach Küken zu haben, kam in den Hof und spazierte hinter den Küken und der Glucke her in die Scheune, dort wollte einer der Stalljungen eS greifen, hat aber solche Hiebe über Arme und Beine bekommen, daß er davonlief." „Kommt der Vogel manch-mal in die Scheune?" fragt« Gerd, und als das bejaht wurde, gab er dem Knecht den Auftrag, wenn das wieder geschehe. daS Scheu-nenthor zu schließen und ihn zu rufen. Einig« Tage später war der Storch in Gerd's Gewalt; durch ein übergeworfenes Spaliernetz wehrlos gemacht, lag er auf einer Häckselmafchine und Gerd befestigte ihm um das rechte Bein ein Kettchen, das durch ein kleines Medaillon geschlossen wurde. In letzteres hatte er ein Stück Papier gelegt mit der englischen und französischen Inschrift: „Ein Fichtenbaum im Norden einer Palme im Morgenland." Tarunter hatte er seinen Namen und Wohnort, sowie das Datum gesetzt. Der Storch war sehr „Deutsche ZS«cht.' 1884 Tages ausgeht in Flammen und Rauch Z DaS Deutschthum steht f c ft — ihm können Trümmer nicht schaden, weil eS eben Bausteine braucht. Einstweilen mag das Deutschthum die scriegSetflärung seiner Feinde zu Protokoll nehmen, sie nützt ihm nur, sie schadet ihm nicht. Oder könnte eS wirklich noch einen solchen Narren unter den Deutschen geben, der an die Möglichkeit der Ver-söhnung deS Deutschthums mit seinen Feinden denken könnte? — Unser Schlachtruf ist: Hoch die Cultur! Hoch die Freiheit! Und waZ tönt unS entgegen? Nieder mit der Cultur! Wir wollen nicht frei, wir wollen national sein, daS heißt, wir wol-len unsere rohe. brutale Kraft an unseren Lehrmeistern, an unseren Wohlthätern erpro« den. Nur Geduld ihr Tollen! Die Ereignisse zweier Jahrtausende beweisen es, daß ohne Erlaubniß der veutichen Raee keine Geschichte Europas denkbar ist. Vergebens strengt ihr euch an, uns daS Heft zu entreißen, es muß in unserer Hand bleiben, weil eS jeder anderen, folglich schwächeren Hand zum Verderben des Ganzen entfallen müßte. — Diesen beiden Hauptgruppen, der magya-rischen und slavischen der Gruppe st e h t die deutsche Gruppe mit ihrer Begei-sterung für alles Gute und Edle, ut i t ihrem Wissensdrang!, mit ihrer bewährten Achtung für die Rechte Anderer, mit ihrer Treue und Anhänglichkeit für das große von ihr geschaffene, durch ihre Kraft erhaltene Vaterland, als das eigentliche Cultur-Element gegenüber. ES eignet sich nicht nur guanti-l a l i v . sondern qualitativ unbedingt am mei-steii, ja vielfach ausschließlich zur Unterlage für den Staat. Die deutsche Nationalität ist von allen Nationalitäten Oesterreichs entschieden am leichtesten zu führen, zu lenken nnd zu verwenden, desgleichen läßt sie die ernstest und anhaltendste Benutzung zu. Ein Umstand von ungeheurem Gewicht ist, daß man bei ihr in sehr hohem Grade auf die V e r st a n d e S-Wirkung rechnen kann. Was man ihr mit gesundem Verstand, mit Gründen der Logik, mit Geschichte, kurz mit Mitteln, die für den E h r l ich e n stets sehr wohlfeil sind, beweisen kann, das nimmt sie an und daS verficht sie. Keine andere Nationalität in Oesterreich hat diese vorzügliche Eigenschaft. All« an-deren Nationalitäten stehen ihr an Bildung nach; auch sind ihre Raceneigenschaften viel zu spröde für rasches Erfassen deS Guten, für sicheres und erfolgreiches Wirken. Die Folge ist, daß hier der wichtige Verstand zurück-tritt, und daß dafür Einbildung. Phantasie, nationale Eitelkeit, Ehrgeiz und selbst Fanatismus leicht den Vortritt erhalten. Höchstens irnponirt ungnädig, als ihm daS Netz wieder abgenommen wurde, stach und hackte nach dem Knecht, der »hn gehalten, flog aber, als dieser retirirte, sehr bald aukS Scheunendach. Hier versuchte er, das Medaillon zu entfernen, doch das gelang ihm nicht, und schon am folgenden Tage schien er sich daran gewöhnt zu haben und kümmerte sich nicht mehr darum. Als dann der August zu Ende ging, war er eines Morgens mit der Störchin und den Jungen verschwunden; sie hatten die Wanderung angetreten. „Ob er wohl nach Hagbüll zurückkehrt, oder ob er den Angriff auf seine Freiheit übel genommen hat ? fragte sich Gerd. Die Antwort auf diese Frage kam ihm im Frühling; eines Morgens gegen Ende des März, als er von seinem Zimmer aus zum Scheuoendach hinüber-blickte, sah er seinen weit gereisten Liebesboten gravitätisch im Neste stehen und dasselbe sorg-faltig untersuchen. Er nahm schnell ein Fernrohr zur Hand und richtete es auf den Vogel; gleich darauf stieß er einen leisen Rus freudiger Ueber-raschung aus. denn statt des Medaillons trug der Vogel am Bein eine kleine, länglich runde, rothe Kapsel. Gerd hätte am liebsten sogleich Versuche angestellt, sich deSVogels >n bemächtigen, aber dadurch konnte derselbe verscheucht werden, diesen Nationalitäten gewöhnlich noch ziemlich sicher der Erfolg im Gegensatz zum Verstandes-Hebel der deutschen Race. Ein Staatsmann in Oesterreich rechnet also mit den Deutschen sehr sicher, mit den übrigen Nationalitäten aber ausnahmslos sehr gewagt, weil er es in jenem Falle vorzugsweise mit Verstand, in diesem dagegen mit dem Feinde deS Verstan-des, mit der ungezähmten Leidenschaft und mit nationalem Eigendünkel, zu thun hat. Z>ie Zustande in Krain. In letzterer Zeit lenkt daS Land Krain die allgemeine Aufmerksamkeit mehr als je auf sich. Zuerst war es der Beschluß der kraini-schen Sparcafsa wegen Errichtung einer deut-schen Schule in Laibach, der so viel von sich reden macht«, zumal «S hieß, daß dieselbe von der Regierung sistirt worden sei, worauf officiös versichert wurde, es werden noch Erhebungen gepflogen. Als ob dort, wo es sich um einen eminent gemeinnützigen Zweck handelt, weitläu-fige Erhebungen überhaupt nothwendig wären. Dieser Tage beschäftigte wieder eine Krainer Angelegenheit die Oeffentlichkeit, nämlich die Ernennung des Grazer Domherrn Mifsia zum Laibacher Fürstbischöfe. Bezeichnenderweise war das erste Blatt, welches von diesem Berufe wußte, daS feudale „Vaterland". „Mifsia ist ein steirischer Slovene," hieß eS vor Allem in der Mittheilung, und eS wurde dann von ihm rührend hervorgehoben, daß er sich in politischer Beziehung zur entschieden conservativen Rich-tung bekenne und ein gleich warmeS Interesse auch für eine flovenische Nationalität bekunde. Das will mit dürren Worten heißen: Der neue Fürstbischof von Laibach ist in politischer Rich-tung hochclerical, in nationaler slovenisch ge-sinnt. Ueber seine Befähigung zu dem hohen geistlichen Amte vom kirchlichen Standpunkte, über seine theologische Bildung wußte das „Vaterlands nichts zu melden. Man sollte doch meinen, daß bei der Ernennung eines kirch-lichen Würdenträgers die Frage den AuSschlag giebt, ob derselbe milden Charakters, ein Geg-ner des nationalen und confessionellen Streites, kurz ein Mann ist, dem der Friede unter sei-nen Diözesankindern über Alles geht. Ob Fürst-bischos Missia diesen Anforderungen entspricht, darüber schwieg das „Vaterland" in jener Notiz vollständig. Für dieses Organ ist und bleibt dieHauptsache die, daß ein verläßlicher slove-nischerParteimann den erledigtenBischosSstuhl ein-nimmt. Sollten aber die Zustände derartige sein, daß dem Lande in Wirklichkeit nichts Dringenderes notthut, als die Berufung eines enragirten Gesinnungsgenossen der Ultramon-tonen und Slovenen auf den Posten des Lai-bacher Fürstbischofs? Die Antwort auf diese Frage liegt bereits vor. und zwar seitens des und das durfte keinenfalls geschehen, denn ein so seltener Postbote war nicht zu ersetzen. Zwei volle Monate wartete der junge Mann auf eine günstige Gelegenheit, dann erst gelang es ihm. den Storch in die Scheune zu locken und ihm dort ein Netz überzuwerfen. Der Vogel war diesmal weit weniger wild als das erste Mal; es war, als wüßte er, daß man ihni kein Leid zufügen würde. Er sperrte sich zwar etwas, stach und hieb aber durchaus nicht um sich, als er gefaßt wurde, sondern schluckte mit großer Eilfertigkeit einige zappelnde Frösche, die ein Knecht ihm vorhielt, und im Nu hatte ihm Gerd die Kapsel vom Beine abgenommen. Er eilte mit derselben inS Haus und öffnete sie, worauf ein Stückchen Papier herausfiel. Gerd entfaltete dasselbe vorsichtig und las die in englischer Sprache geschriebenen Worte: „Der nordischen Fichte ein nach dem Süden verwehtes Haidezweiglein." Tarunter stand nur: „Benares, Chutnee-Bungalows, 2. Januar 1875," aber k«in Name. „Also nicht nach Afrika zieht der alte Bursche, sondern an die Ufer des Ganges, und nicht eine OdaliSke antwortet auf meinen Gruß, sondern eine ^englische oder — da sie sich Haidezweiglein nennt — eine schottische Miß!" sagte sich Gerd. „Schade nur, daß sie sich nicht genannt hat," dachte er fast weh- LandeSpräsidenten von Krain. Baron Winkle?, selbst. Derselbe hat sich genöthigt gesehen, ii einem Schreiben an das 'urstbischösliche Cot. sistoriurn in Laibach auf die erschreckende Zunahme der Verrohung inKraii aufmerksam zu machen. BaronWinkle» versichert in dem Schreiben, daß sich schwm körperliche Beschädigungen und Todtfchläge, mentlich auf dem flachen Lande in Krau, und zwar „oft ohne Grund" außerordentlich wr mehren und bringt diese betrübende Erichs, nung mit dem „unmäßigen Schnapsgenusse* a Zusammenhang, welchem sich die I u g»n & a Krain hingiebt! Der Landespräsident rcunfät deshalb, daß die Geistlichkeit ihren ßiniLs geltend mache, um eine Aenderung dieser Z» stände herbeizuführen. Wahrlich, dieses -chin> ben macht einen geradezu deprimirendeu E:n« druck. Wie weit muß die Verrohung bereis vorgeschritten stin, wenn der Laudespräsidm in einem amtlichen Schriftstücke zur Abhil': gegen dieselbe auffordert. Das „Vaterla«' weiß aber nichts besseres zu thun, als üb« die gut slovenische Gesinnung des neuen L» bacher Fürstbischofes zu jubiliren! Kau» tt übrigens Wunder nehmen, daß die bäuerlich« Bevölkerung KrainS immer tiefer sinkt, ang«. sichtS des schamlosen Treibens der slovenii^i Agitatoren, angesichts der systematischen hetzung der slovenischen Bauern gegen te deutsche Bevölkerung und gegen deutsche &fca> len? Wurde auf diese Weise nicht methodisch die slovenische Jugend zur Verwilderung her» gezogen? Den slovenischen Führern in Krm ist eS glücklich gelungen, daS Deutschthum nat» zu mundtodt zu machen, aber auch gleichzervi der Rohheit Thür und Thor zu öffnen md Zustände herbeizuführen, welche an die schlim» >ten Zeiten deS Faustrechtes erinnern, & fürchten sehr, alle Sendschreiben deS Freihera von Winkler werden an diesen traurigen Z» ständen nichts zu äntern vermögen, so langt Leute vom Schlage eines Vosnjak im slooem-schen Lager das große Wort führen, so (anae man. statt die Schulbildung zu erhöhen, «w deren Verkümmerung hinarbeitet, und jene h> schimpft, welche im Interesse deS Landes deutsch« Schulen errichten wollen, wird es in Kran: nicht besser werden. Dabei darf man die Loi-gänge daselbst nicht als vereinzelte Erschein«, gen auffassen. Aehnliche Dinge erlebt »a heutzutage in allen gemischtsprachigen Landen, wo der nationale Fanatismus der slavische, Agitatoren nur die Leidenschaft erweckt »i nicht selten zu Thätlichkeiten aufreizt. Rundschau. sDecentralisation der Eise:-b a h n e n.] DaS Statut für die Organiüv« der Staatseisenbahnverwaltung wurde geüea i ^ müthig, aber gleich darauf sah er ein. daß fa ihm darum nur um so werther sein dürfe. Als der Storch im Spätsommer foNM mußte er abermals einen Gruß von Gerd *a> nehmen, und als er im Frühling zurückkedn-. da hatte auch das Haidezweiglein wieder ge«> wortet. So ging es nochmals, aber den Rann der sernen Freundin erfuhr Gerd nicht. Hit durch eine genaue Specialkarte und ei» dqi gehöriges Lexikon ermittelte er, daß Chitin«-Bungalows ein Torf nahe bei Benares sei. i» dem sich die Bungalows oder Villen der höhe-ren zur Garnison gehörenden eitflltfien Officiere, sowie der reicheren Bewohner der Stadt befänden. Als der Storch zum dritten Mal, sende« er als Postbote diente, nach Hagbüll zurückkehrte, brachte er jedoch keine Kapsel wieder mit. Geü war tief berrübt darüber, aber er tröstete sich mit dem Gedanken, daß der Vogel die Uaxsii vielleicht verloren hätte, und daß ihm dies die Gelegenheit bieten könnte, mit dem Haidezweig' l-in direct in Correspondenz zu treten, wer» er seinen nächsten Grus; an sie danach einrichte. An einem Julinachmittage desselben mers fuhr vor das Herrenhaus zu Hagbüll ea Miethswagen vor, der aus der nahegelegeza Stadt gekommen war. Ein alter Herr cn 1884 oeröffenilicht. Von nun ab werden elf Eisen-bahn-Betriebsdirectionen u. z. in Wien. Linz. Innsbruck. Villach. Budweis, Pilsen, Prag, ftralau, Lemberg. Polo und Spalaw functio-vren. Der Anfang der Decentralisation wäre somit gemacht. Interessant erscheint namentlich jener Paragraph, welcher theoretisch die deutsche Sprache als Dienstsprache normirt. Derselbe lautet: „Die Dienstsprache der Staats-Eisen-vmvaltuiig ist die deutsche. In derselben hat insbesondere der gesammte innere Dienst mit Einschluß des Verkehre» aller Organe der Ktaats-Eisenbahnverwaltung mit einander statt-zifinden. Alle Organe der Staats-Eisenbahn-bahnverwallung haben mit den Militär- und twilbehörden in deutscher Sprache zu verkehren. !>ie in Galizien aufgestellten Eisenbahn-Betriebs-Directioaen und die denselben unterstehenden, » diesem Lande befindlichen Dienststellen haben jedoch in Gemäßheit der bort in Kraft stehenden. aus Grund der a. h. Entschließung vom 4. Juni 1869 erlassenen Ministerial-Verord-Ein3 vom 5. Juni 1869 sich im Verkehre mit Ix» landeSsürstlichen nichtmilitärischen Behör-tat. Aemtern und Gerichten im Lande, wie «ich mit den dortigen autonomen BeHorden «id Organen der polnischen Sprache zu bedielen. Diese Bestimmung findet kein« Anwendung ittf den gegenseitigen Verkehr der bezeichneten Eisenbahn - Betrieb« - Direktionen und unteren Aenststellen untereinander oder mit den im Lande befindlichen Aemtern und Organen deS Post- und Telegraphendienstes. Die bei den Eisenbahn - Betriebs - Directionen einlangenden, m einer der in den Landes theilen, in welchen du der Betriebs-Direction zugewiesenen Bahn-strecken gelegen sind, gebräuchlichen landeSübli-che» Sprachen verfaßten Eingaben und Zu-schriste» von Parteien oder autonomen Behör-den und Organen sind in derselben Sprache p beantworten. Alle für daS Publicum be> stimmten Mittheilungen (Kundmachungen, Auf-schristen, Circuläre lc.) sind in der deutschen und in der betreffenden landesüblichen Sprache Mi erlassen. Der Verkehr mit dem Publicum hat in der deutschen und in den betreffenden landesüblichen Sprachen stattzufinden, je nachdem die Anfrage oder Aeußerung, welche hiezu An-laii giebt, in der einen oder in der anderen erfolgt ist." jAuS dem tschechisch-feudalen X r i e g S r at h e.j Der Statthalter von Böhmen baro» KrauS, der von Mähren Graf Schönborn, ImDif die feudal-tschechischen Grafen Richard, Heinrich Clam und Belcredi haben sich in den letzten Tagen in Wien zusammengefunden, um, «ic verlautet beim Ministerpräsidenten'dahin zu wirken, daß ihnen seitens der Regierung bei reu bevorstehenden Wahlen in den mährischen Landtag und die Präger Handelskammer die n— ------ «eltngedräuntem Gesicht und langem weißen Schnmrbart stieg auS und begab sich ins Hau». Lind, dcr den ihm völlig Unbekannten in den offenstehenden Verandasaäl eintreten sah, ging ihm entgegen. Nach einer gegenseitigen Ver» beugung fragte der alte Herr aus Englisch, ob «r das Vergnügen habe, Herrn Gerd Grotc M sich zu sehen. Als dies bejaht wurde, streckte er dem jungen Mann die Hand entgegen, und ■ sagte lächelnd: „Wir sind, ohne uns persönlich zu kennen. alte Bekannte, Herr Grote ; ich komme aus Benares und bin Oberst a. D. Edwin S)iac Narr." Ger') schaute seinen Besucher über-rascht und verwundert an : der konnte doch nicht da* Haidezweiglein sein?! „Sie sind überrascht Herr Groie." sagte lachend der Oberst, der GcrtS Gedanken zu errathen schien, „aber be-ruhigen sie sich, ich bin nicht Ihr schwärmerisch verehrtes Haidezweiglein. Dagegen aber muß:« ,6 grimmig dreinschauen, w il Sie, als mir Unbekannter, mit meinem Tvchterchen «un ichon seit drei Jahren correspondirt haben; doch ich will Gnade für Recht ergehen lassen, beim den Unfug habe ich selbst angestiftet, alS ich vor drei Jahren unseren Storch, der jähr «ch mein am Ganges gelegenes Grasland be-suchte. saM«n ließ, um nachzusehen, was er in dem an stiucm Beine befestigten Medaillon trage, Möcht." vollste Mitwirkung zu Theil würd«. Die An-Wesenheit des Baron KrauS sigurirt unter dem Titel eineS DankeS beim Monarchen für die ihm zu Theil gewordene Auszeichnung. Die der anderen Herren wird mit den Wahlen in die Prager Handelskammer und den mährischen Landtag in Verbindung gebracht. In Mähren haben die bekannten Vorgänge im Großgrund-besitze die Tschechen und Feudalen ganz außer Rand und Band gebracht. Ein SchmerzenSschrei nach dem anderen ertönt aus ihrer Mitte: Die Regierung möge ihnen durch ihren Einfluß zum Siege verhelfen. Graf Taff« als Präsid«nt des KriegSratheS soll, wie verlautet, diesbezügliche Dispositionen ertheilt haben. In wohl infor-mirten Kreisen heißt eS, daß di« Generale nicht unverrichleter Dinge den Kriegsrath verlassen haben. _ Deutschland. sEin geplantes A t-t e n t a t.l Ueber eine sensationelle Verhas-tung schreibt man der Münchener „Allst. Ztg." auS Wiesbaden, 21. Juni: Wie unS von zu-verlässiger Seite aus Bad EmS, wo bekannt-lich Kaiser Wilhelm augenblicklich zur Eur weilt, mitgetheilt wird, ist daselbst gestern eine Persönlichkeit verhaftet worden, die im Verdacht steht, sich mit einem Mordanschlag gegen daS Leben des Kaisers getragen zu haben. Im Besitz« des im hohen Grade ver-dächtig erscheinenden Individuums wurden ein Revolver, eine Anzahl Patronen und ein Dolchmesser vorgesunden. Der Verhaftete kam von Koblenz und hat auf seiner Wanderung nach EmS in einem Walde Schießübungen veranstaltet. Er ist ein noch junger Mensch und soll seinem Stande nach ein Schiffer sein. Ueber den eigenthümlichen Vorfall wird seitens der mit der Untersuchung betrauten Behörde das größte Stillschweigt» beobachtet. Nach seiner Gefangennahme wurde das Individuum zurück nach Koblenz transportirt. Inwieweit wir eS hier mit einem thatsächlich geplanten Attentat zu thun haben, rnuji erst der weiter« Gang ver Untersuchung lehren, deren Resultat man mit Spannung entgegensieht. — Inwiefern vorstehende Mittheilung auf Wahrheit beruht, lassen wir dahingestellt. Der „Rhein. Cur." in Wiesbaden meldet ebenfalls die Verhaftung des jungen ManneS, indeß ohne die Schluß-solgerungen, welche der Bericht der „Allg. Ztg. daran knüpft. Bulgarien. sW a h l e x c e s s e.s In Bulgarien, wo eben die Wahlen für die am 7. Juli zusammentretende Sobranje beendigt war-den sind, haben sich wieder recht bedauerliche Zustände herausgebildet. Noch niemals haben anläßlich die Wahlen so große Excesse stattge-funden, als diesmal; an vielen Orten gab eS Verwundete, ja sogar Todte in beträchtlicher »nd als ich damals meinen 15jährigen Back-fischchen erlaubte, Ihren ersten Gruß zu erwie-bern. Also, junger Herr, die Sünde ist Ihnen vergeben, und ich bin, auf einer Reise nach Kopenhagen begriffen, lediglich deshalb hierher-gekommen, um den Mann persönlich kennen zu lernen, der in den recht trüben Jahren nach dem Tode meiner Frau, meinem Töchterchen im fernen Indien jährlich seinen poetischen Gruß auS Europa sandte!" Das zutrauliche Wesen deS alten Herrn verfehlte nicht feine Wirkung auf Gerd; di« Verlegenheit, die sich seiner bemächtigen wollte, alS Jener von BenareS zu sprechen begann, schwand völlig, und mit herzlichen Worten hieß er seinen Besucher willkommen. Dann führte er ihn inS Empfangszimmer, wo der neuenFreund-schast eine Flasche Sect geopfert wurde. End-lich mahnt, der Oberst den jungen Gutsherrn, ihm das Nest deS geflügelten Postboten zu zeigen; daS geschah. Der Storch aber, der klappernd oben auf dem Dachfirst stand, kümmerte sich wenig um die beiden Herren, er war ge-rade dam-.t beschäftigt, «in recht ungeschicktes Störchlein, das aus dem Nest geklettert war, wieder hineinzubugsiren. Als der Oberst von Gerd Abschied nahm, i erfuhr dieser, daß der alte Herr mit seiner 3 Anzahl. Am schlimmsten waren die Unordnun-gen in Wratza, wo mehr als fünfzig Personen verwundet und eine todt auf dem Platze blieben. In Sophia siegten die Eandidaten der radicalen Partei mit großer Majorität. DaS Ministerium Zankoff hat. nachdem daS Gesammtresultat der Wahlen publicirt worden war, seine Demission eingereicht, und der Fürst wird nach der Er-öffnung der Nationalversammlung seine Ent-scheidung treffen. Ägypten. sD erMahd i. DieStaatS-schul d.s Der Mahdi hat den Gouverneur von Dongola in einem zweiten Briefe aufge-ordert, sich offen gegen die egyptifche Regie-rung zu erklären. „Nimm' diesen Vorschlag an," heißt es in dem Schreibe», „und ich mache Dich zum Gouverneur Deiner Provinz, deren Einkommen Dein Eigenthum sein soll. Lehne ab, und ich sende einen meiner Statthalter gegen Dich auS und weder Du noch die Deinigen werden geschont werden. Du weißt, ich halte Wort." Man behauptet, der Gouverneur lebe mit der Familie des Mahdi, welche bei Don-gola begütert ist. auf sehr vertrautem Fuße. — In Alexandrien wurde dieser Tage eine Versamm-lnng von Inhabern egyptischer Obligationen abgehalten, welche beschloß, den Mächten eine Denkschrift zu übermitteln, in welcher auSgefühN wird, daß eS nicht nöthig sei, die Zinsen oder den Tilgungsfonds der egqptischen Staatsschuld zu vermindern. Im Gegentheil. eS sei möglich, einen großen Ueberschuß zu erzielen durch Ver-Minderung deS AuSgabebudgetS um 5 Percent durch die in Aussicht genommene Besteuerung der Europäer, durch eine Herabsetzung des Zoll-vertragS mit der Türkei und durch Errichtung einer Tabakregie. Ferner sei eine Vermehrung der Staatseinkünfte zu erreichen durch Bewässe-rungswerke, durch Besteuerung des Vakust, und durch Verminderung deS egyptischen Tributs an die Pforte. In der Denkschrift wird endlich empfohlen, auch die Ausgaben für das Heer zu vermindern und die in der Staatsschulden-casie befindlichen Gelder auf Zinsen auSzuthun. Kleine Ghronik. >A u S der „Versöhnung S"-A e r a.] Die Prag er Statthalterei hat auf den RecurS deS deutschen Nationalvereins in Pilsen das Verbot der Abhaltung einer Wanderversamm-lung desselben in Nürschan bestätigt. DaS von den Tschechen für denselben Tag nach Nürschan ausgeschriebene tschechische Fest wurde dagegen endgiltig gestattet. Nur einer kleinen Einschränkung des Programms müsse« sich die Herren Tschechen fügen, das Arrangement eines Fackel-zuges wurde ihnen nicht gestattet. Der Pilfener Deutsch« Verein darf also in die deutsche Stadt Tochter nach Kopenhagen reise, um dort sei-nen als Hanptmann in dänischen Diensten stehenden Bruder auf längere Zeit zu besuchen. Eine dringend« Einladung dorthin schloß die Mittheilung. Und mit warmem Händedruck schieden die beiden neuen und doch alten Be-kannten. Einige Wochen später reiste Gerd Grote nach Kopenhagen. Er wollte nur einige Tage fort bleiben, aber aus den Tagen wurden Wo-chen, und endlich kam die Meldung nach Hag-büll an den Jnspector, daß sich der Gutsherr mit der Tochter des englischen Oberst a. D. Edwin Mac Nare verlobt habe. Bald daraus erschien Gerd wieder auf seinem Gute, um einige nothwendige Veränderungen und Verschö-nerungen deS Herrnhauses anzuordnen, dann reiste er wieder zurück nach Kopenhagen, und alS der Herbst gekommen war' führte er die Braut heim, ein blondes, braunäugiges, frisches Hochlandsmädchen, dem man es nimmer ansah, daß man im Schatten der Hindu-tenipel von BanareS gewandelt. Des jungen Paares alter Postbot«, der Storch, verlebt« noch manchen Sommer auf Haqebüll. Einst aber, als im August seine Fa-milie fortzog, blieb er zurück; traurig saß er zwei Tage lang neben feinem Neste, ohne auss 4 Nürschau nicht einziehen, dem festlichen Auszuge der Tschechen steht dagegen kein Hinderniß im Wege. [6i « c Kuh in 01 e u e r am t.] Dieser Tage wurde einem Bewohner eines Dorfes bei Bilin wegen eines tnckständigen Steuerrestes von neun Gulden und einigen Kreuzern eine Kuh ge-pfändet und transferirt. Der mit der Transfc rirung beauftragte Mann brachte die Milchspenderin in das dortige BezirkSgerichtsgebäude und sagte zu dem daselbst wohnenden Gerichtsdiener: „Hier bringe ich die Kuh." Dieser drückte seine Verwunderung aus und behauptete, «ine Kuh we» der gekaust noch bestellt zu haben. Erst als der Bote erzählte, die Kuh sei vom Executer gepfändet worden, errieth er den Zusammenhang und verwies den Treiber an das I. !. Steueramt. Der Bote, ein gewissenhafter und verläßlicher Mann, wollte den ihm ertheilten aber falsch ver-standenen Wülk befolgen und die Kuh — in die Kanzlei des k. k, Steueramtes führen. Sein Vor-haben scheiterte jedoch daran, daß das Pfändung»-object die Kanzleithür wie ein neues Scheunenthor anstarrn und sich weigerte, die zu derselbe» führenden Stufen hinanzuklimme«. Zum Glück kam der säumige Steuerzahler, im Schweiß gebadet gelaufen, erlegte den schuldigen Betrag und führte seine Kuh wieder nach Hause, ehe sie gezwungen wurde, in der Vorkanzlei des Steueramtes zu antichambriren. sExcentrisch.] Lord Somerset, ein achtundzwanzig^ähriger eleganter Mann, pro-menirt seit einigen Tagen in den Straßen Londons in Ball-Toilette; ihm folgt sein Kam-merdiener in voller Livree, der " auf einem Wägelchen ein mechanisches Klavier führt, auf welchem die Worte stehen: „Für die Arme»." Unter der Inschrift befindet sich eine Sammel-büchse. In den Hauptstraßen läßt der Lord anhalten, der Diener singt ein Lied, sein Herr begleitet ihn und hierauf wird in den Häusern um Almosen gebeten. Die Summen, die der wohlthätige junge Mann allabendlich abliefert sollen ziemlich bedeutend sein. sA d e l i n a P a t t ir] welche in der ver gangcnen Woche ihre dreiund^wanzigste Londoner Saison mit „Tnwiata" eröffnete, erwartn sehn-süchtig das neue Ehescheidungsgesetz in Frankreich, welches ihr sowohl, wie dein gleichfalls verheira-theten Ricolini es ermöglichen wird, ihre bisheri-gen Ehen zu lösen und selbst den Ehebund zu schließen, eine Feierlichkeit, welche auf Pattis Schloß in Wales vor sich gehen soll. sDas Ende des R o m a n t 8.] Vor ungefähr anderthalb Jahren hat die sechzehn-jährige Lady Floren« Longfort. Tochter deS Grafen gleichen Namens, von dem Schlosse ihres Vaters nächst London die Flucht ergrif-fen, uni ihren Reitknecht zu heirathen. Die junge Frau erschien am 23. d. mit wdtblei-chem Gesichte, in zerfetztem Gewände vor dem Feld zu fliegen. Am Morgen des dritten Tages fand man ihn lang ausgestreckt, todt im Hofe vor der Scheune liegen. Gerd, seine Frau und ihr sechsjähriger kleiner Edwin, begruben den Vogel im Garten hinter dem Herrnhause. Das Medaillon und die rothe Kapsel, worin der getreue Postbote die ihm anvertrauten Depeschen getragen, bewahrte Gerd'S Frau schon lange wie die Kleinodien zwischen den blitzenden Bril« lanten und den schimmernden Perlen ihres Schu,uckkästchens auf. Wiltims Hlet. Von 3JI. L i o n -Cl au s i u S. Es mögen immerhin fünfundzwanzig bis dreißig Jahre in'S Land gegangen sein, seitdeni sich in einer großen Provincialstadt Pommerns zwei Junker aufhielten; Vettern von altem Adel, in welchen von jeher die «rblichen Eigen-schaft«n der Familie lebendig erhalten waren. Zan konnt« nicht behaupten, daß das Archiv auf ihrem Stammsitz von gelehrten Werken strotze: viel weniger aber noch die Häupter der Familienglieder von Gelehrsamkeit. Auch hatten „Bescheidenheit" und „Ge-nügsamkeit" nie ihre^ Vertreter in denen von Brero gesucht. Mau ,wai| immer bemüht ge- .. Deutsche Wacht." Richter Mr. Flowers in London und bat um Schutz gegeu ihren Galten. Derselbe hatte in der Zeit von 16 Monaten das Vermögen der Comtesse im Betrage von 600.000 Gulden verspielt, vergeudet, an liederliche Frauen verschenkt; er hat im trunkenen Zustande seine junge Gattin derart mißhandelt, daß dieselbe drcimal im Jahre eine Frühgeburt zu über-stehen hatte. Die junge Frau verlangte nicht mehr, als Schutz gegen ihreu Mau«, der sie, obwohl er die eheliche Wohnung längst verlas-sen und mit eiuem verrufenen Mädchen gemeinsamen Haushalt führt, mit den gemein-sten Insulten überhäuft. Graf Lougforr erklärt sich bereit, falls die Scheidung ausge-sprochen wurde, seinem Kinde eine Zufluchtsstätte zu bieten. IFolgen eines Scherzes.^ Man schreibt aus Marseille: Vor vierzehn Tagen vermahlte sich Monsieur Tarral, einer der ersten Fabrikanten unserer Stadt, mit einer reichen jungen Pariserin. Am Abende deS 22. Juni ließ sich die jung« Frau von ihrem Stuben-mädchen gerade zum Theaterbesuche toilettiren plötzlich erschien der Gatte an der Thüre und rief: ^Jst's wahr, waS mau mir soeben erzählt, daß Du Dtiuen Cousin liebst und mich nur gezwungen geheirathet hast?" Die junge Frau verneinte lachend. Allein ihr Gatte, der sicht-lich seiner Sinne nicht mehr mächtig war. zog einen Revolver aus der Tasche und schoß zwei» mal nach dem Kopfe seiner Gemahlin, die sofort blutend zusammenbrach. Tann feuerte der Wüthende dreimal nach dem Stubenmädchen, das, entsetzt, nicht zu fliehen wagte, und schrie endlich in wildem Zorne: „Der letzte Schuß ist für mich." Im nächsten Augenblicke lag Tarral mit zerschmettertem Haupte auf dem Fußboden. Die Aerzte hoffen Frau Tarral zu retten, allein daS Stubenmädchen dürfte in den nächsten Tagen verscheiden. Die Geschichte mit dem Cousin stellte sich als Neckerei eines Freundes heraus. sEine recht wunderliche Ent» scheidung in Schulsache ns hat jüngst der höchste Gerichtshof Englands (Queens bench äivision) gefällt. Von demselben wurde die Frage, ob die öffentliche Schule ein Kind anhalten könne, häusliche Arbeiten zu machen, verneinend entschieden. Der Richter Matthew sagt in seiner Monvirung des Entscheides, der Unterrichts-zwang schließe eine Beschränkung der persönlichen Freiheit in sich und dürfe deshalb nicht ausdehnend ausgelegt werden. Wenn ein Kind, das feine häuslichen Aufgaben nicht gelernt hat, über die im Unterrichtsgesetz vorgesehenen Stunden hinaus zum Nachholen des Versäumten in der Schule behalten werde, um nachzusitzen, so mache der Lehrer sich dadurch eines Vergehens (assault) schuldig. Dieser Urtheilsspruch dürste den auch in England allgemeinen Klagen über Ueber- wesen, das Licht der Familie, oder waS doch als solche« angesehen wurde, nicht unter den Scheffel zu stellr«, und was „weise Genüg-samkeit" anbetraf, so pflegte man dieselbe äußerst weise zu halten für den, „der'S eben nicht Haben konnte". WaS aber von jeher als daS echte und rechte Wahrzeichen der altadeligen Junker von Brero gegolten hatte, war eine riesige Körper-stärke, ein colossaler Appetit und — wo sich irgend eine Gelegenheit dazu bot — Wetten auf diese Familienvorzüge. Niemals jedoch waren die traditionellen Tugenden des HauseS so vollkommen und un-verfälscht zu Tage getreten, als bei den er-wähnten beiden Vettern. Herkulisch von Ge-stalt, unersättlich an der Tafel, prahlsüchtig bis zur Narrheit, und in Allem, was Wissenschaft oder Kunst berührte, von einer Schwere der Auffassung, die nur geadelt wurde durch den erhabenen Gedanken, daß sie Jahrhunderte hindurch das Erbtheil der Familie gewe-sen war. Sahen es nun diese beiden Junker als ihr verbrieftes Recht an, die Lärmenden in jeder Gesellschaft zu sein, so gab es in der That eine andere Persönlichkeit, „um die sich so ziemlich Alles drehte," wie man zu sagen pflegt, und bürdung der Schüler rascher ein Ende mache», als wenn eS den Zchulbehörden üderlassa geblieben wäre, Abhilfe zu schaffe«. sAuS vierwöchentlichem Schlaf e r w a ch t.] Die „Lothr. Ztg." schreibt an« Metz: Vor längerer Zeit berichteten wir, daß sich im jüdischen Hospital eine Kranke, die Pauline Silberschmidt aus Montenach d« Sierck. befinde, welche auf dem hiesigen Hahn-Hofe von Schlafsucht befallen wurde und fei» dem in diesem Zustande verblieben sei. &n Montag Morgens 3 Uhr nun ist dieselbe pl°? lich erwacht, leider nur für kurze Zeit, uut zwar unter Umständen, welche beweisen, daß die Genannte, vorläufig wenigstens, dem In-sinn verfallen ist. Si« fing gleich nach ihim Erwachen abwechselnd zu lachen, singen, schreien und weinen an. und verfiel schließlich in Tod-sucht. Am Dienstag Mittags verfiel sie wie-derum in früheren Schlafzustand, worauf sie am folgenden Tage, noch immer schlafend, o« Droschke zu ihren Eltern nach Montenach tranj-portirt wurde. Erwähnenswerth ist. daß er»« Schwester der Genannten feit zehn Jahren ß»> steskrank ist, nachdem sie drei Jahre hindurch die gleichen Anfälle von Schlafsucht gehabt haben soll. [$et Kopf deS M ör d e rS.s ifct dem Kopfe deS jüngst in Paris Hingerichtete» Mörders Campi stellte Dr. Laborte kurz nach der Hinrichtung mehrere für di« Wissenschaft höchst interessante Experimente an. Der Gelehrt» nahm unter Anderem auch eine Bluttransfufi« vor. indem er die Hauptader des leblos» Kopfes durch eine Kautschuckröhre mit der Schlagader eine» kräftigen, lebenden Hund«« verband. Der nöthige Lancettenstifch wurde vor» genommen, das Blut schoß in den Kops «m und eine Minute nachher ging die Leicheubläffe des Gesichtes in die gewöhnliche Färbung üb«. Stirne und Manien rötheten sich, die Lippa wurden voll und die halb geöffneten Augen-lieber senkten sich. Einige electrifche Ströme, welche über das Gesicht geführt wurden, bracht« merkliche Constractionen der Züge hervor, doch erwies sich daS Experiment im Ganzen ungenü-gend. weil es nicht unmittelbar nach der Hinrichtung vorgenommen wurde. sWenn man den Director — küßt.] Vor der achten Kammer des Pari,'er Zuchtpolizei-Gerichtes sochten jüngst die Advokaten Oskar Falateuf und Desjardins ein» Strauß für die Sängerin van Zandt und ihre» Landsmann Haym^, Correspondenten des „Jo«-nal de San Francisco" und des „Bostm Herald", aus. Haym«' hatte in respectwidriga Weise seinen Blättern über die Rivalität be-richtet, welche zwischen den beiden amerikanischai Sängerinnen van Zandt und Nevada bestand und die Erstere veranlaßt haben soll, von ihre» Director Carvalho zu verlangen, daß er Frl. 1 ' —-* die ganz absichtslos der entschiedene Liebling der abendlichen Gesellschaft in den „drei Lilien geworden war. Der Betreffende trug den altbiblischen N» men Bileam und war seiner bürgerlichen Ski-lung nach Referendar bei der dortigen Regierung. Nie hatte man einen liebenswürdigere», witzigeren Geist, nie eine schlagfertigere Zuiuj« bewundert. Nie aber auch traten diese Eign-schaften brillanter oder ergötzlicher hervor, all wenn die Talente derer von Brero mit den seimgen in Collision kamen, oder, wie es « derGefellfchaft hieß, „aufeinanderplatzten". Dem es verstand sich von selbst, daß so verschiede»-artige Elemente sich nicht begegnen tonnte«, ohne daß ab und zu scharfe Reibung enolgte. Zum Verwundern war eS trotzdem, daß die beiden Herren von Brero stundenlang die Zielscheibe von Bileams wohlgespitzten und gm-gezielten Pfeilen abgeben konnten, ohne sich auch nur entfernt dieser Thatsache bewußt werden. Ein regnerischer Abend des Mona» Januar war jedoch bestimmt, dieses friedliche Verhältniß zwischen Junkern und Jurist auf ewig zu trübe» — und das ging so zu: Während thauweicher Schnee und Regen mit eintönigem Praffelu an die Fenster der Restauration zu den drei Lilien schlug, ging 1884 fteoaba entlasse. In der Freude über bie Er-hörung ihrer Bitte soll dann die Sängerin ihrem Director einen Kuß gegeben haben, nnd eine so schreckliche Anschuldigung konnte Frl. van Zandt unmöglich aus sich sitzen lassen. Wie « der Opvra Comique, so siegte sie auch vor Gericht: Hayme wurde verurtheilt zu 25 Francs Strafe, 1 Franc Schadenersatz und der Ein-llütung des Richterspruchs in drei französische «der ameritanischeBlätter. sM i l i t ä r s ch eit.] Vor etwa vierzehn logen hatte sich vor der Strafkammer des Land-Gerichts zu Frankfurt a. M. ein Dieb zu ver-«livorle», der entgegen den actenmäßigen An-gaben das 18. Lebensjahr schon überschritten haben wollte. Nach den angestellten Recherchen war er aber siebzehn Jahre alt. Man begriff nicht, warum er sich älter machte, als er war. Nachdem er seine Straft erhalten, hat _ sich'S anjgeklärt. Er wußte, daß er in dem fragli-djen Falle in s Zuchthaus kommen könn«, wenn et daS 18. Lebensjahr vollendet. Zum Zucht-haus wollte er aber verurtheilt werden, um «ilitärsrei ,u werden; denn wer im Zuchthaus zoveien, wird nicht in die Armee aufgenommen. [Originelle Räch e.) Originell rächte sich dieser Tage in Königsberg eine separirte Gattin an ihrem einstigen Ehegemahl, welcher jm kurzem als Dienstmann Hierselbst Stellung ienommen hatte. Möglichst „aufgedonnert", einen Stpagai im Bauer mit sich führend, forberte sie mehrere Tage nacheinander den verdutzten Ehemann zum Tragen des Vogelbauers auf. Seiner begreiflichen Weigerung folgten mehrere polizeilich gestellte Strafmandate » 3 Mark, bis der Widerwille besieqt, und unser Dienstmann der consequenten „Aufforderung" nachkam. Doch jchou aus halbem Wege nahm er vor bem johlenden Pöbel ReißauS und quittirte seinen Dienst. (Sein Kaffee mehr!) Der Kaffee ist in Sesahr, auf den Aussterbe-Etat gesetzt zu «erden. Man schreibt nämlich: „Die Blatt-hanfheit der Kaffeebäume verbreitet sich immer oeiter in bett Pflanzungen auf Ost-Java. Ganz besonder» sind die Gebiete Passaroeang, Pro-bolingo und Bezoek'. welche so lange verschont geblieben waren, davon heimgesucht. Die Kaffee-bäume in manchen Pflanzungen haben alle Blätter verloren, während die Zweige mit Früch-ttß beladen sind. Diese Früchte sind zum Theil noch frisch und grün, werden aber nach und uch schwarz und fallen ab. Die Krankheit dehnt sich bereits über ganz Eentral-Java aus und hat selbst bie Pflanzungen in der Residenz-stylst Hagelen ergriffen, so daß man sich wegen her diesjährigen Ernte ernstlichen Bemrchtun-ge» hingibt. Man thut jetzt alleS Mögliche, mn die von der Krankheit befallenen Bäume vor gänzlichem Absterben zu bewahren und ihnni neue Kräfte zuzuführen. ftttetcnoar Bileam düster sinnend und unge* wohnlich niedergedrückt in der Gaststube aus und ab, stand von Zeit zu Zeit minutenlang ! im Fenster, um grollenden Blicks auf die un^ wk^samiu Straßen hinabzuschauen, die im abend-liehen Licht noch trübseliger wie gewöhnlich dalagen, worauf er dann, leise Verwünschun* gen murmelnd, seinen Gang durch das geräu* mig« Zimmer wieder aufnahm. Nur das leichte knarren seiner feinen neuen Lackstiefel bei einem besonders kräftigen Tritt gab ab und zu Kunde vou der wenig resignirten Stimmung des Herrn Referendars. llm den runden Tifch vor dem mit ame-rilanischem Leder bezogenen Sopha am jenseiii-gen Ende der Gaststube hatte sich unterdessen emc muntere Gesellschaft versammelt, in der die beiden ungeheuren Flachsköpfe derer von Brero sofort ins Auge fielen. «Was ist nur mit dem Bileam heute?" rief jetzt der Aeltcre mit krähender Stimme i herüber. „ES ist der unbegreiflichste Kunde, der mir vorgekommen ist," füpte der Jüngere hinzu, der eS liebte, ab und zu den Don Juan heraus-zukehren. „Da dekontmt er eine Einladung zum heutigen Ball des Herrn Präsidenten; Fräulein Melitta hat ihm, wie ich aus sicherer Quelle „Deutsche Macht/' [G e f ä I f ch t e t I h e e.] In New-Iork kamen im letzten Jahre 1,094.963 Kisten (resp. 52 Millionen Pfund) Thee au. Davon sind nicht weniger als 650.000 Pfund für gefälscht erklärt worden. [Einer der Riesenbäumes von Mariposa (Californieu) ist neulich umgehauen worden. Seine Ringe bewiesen, daß er ein AI* ter von 4300 Jahren erreicht hatte. [Der Vogel Kolumbus.^ In einer Schule ist eben Prüfung. Bei der geographi-schen Besprechung Amerikas wird auch der Entdecker dieses ErdtheilS genannt. Die Lehre-rin fragt: „Wer war Kolumbus?" Sofort mel-bet sich eines der Vielen Elschen und erwidert freudig: „Kolumbus war ein Vogel." Nach-dem das allgemeine Gelächter sich gelegt, er-klärt Elschen verschämt: 'Ich habe im Lesebuch meiner älteren Schwester eine Ueberschrift ge-lesen, die heißt: Das Ei des Kolumbus." [Aus der Jnstructionsstunde. 1 Umerofsicier (nachdem er auf mehrere an die Rekruten gerichtete Fragen falsche Antworten er-halten): „Herrjot, wenn ich doch nur fünf Minuten so dumm sein könnte, wie diese Kerls !" Deutscher Schutverein. Wien, 24. Juni. Ja der ersten Ausschuß-sitzung nach der Grazer Hauptversammlung wurde nach einer Würdigung der Ergebnisse der diesjährigen Hanpwersammlung beschlossen, allen jenen Person und Körperschaften, welche sich um die Grazer Festtage verdient gemacht hatten, schriftlich den Dank der Vereinsleitung bekannt-zugeben. Hieraus fand di« Eonstituimng des engeren Ausschusses statt, in welchen die bis-herigen Functionäre sämmtlich wiedergewählt wurden, und zwar zum Obmann Dr. Weitlos, zum ersten Obmann-Stellvertreter Dr. v. Kraus, zum zweiten Obmann-Stellvertreter Dr. Carl von Eckel, zu Schriftführern Dr. Wolffhardt und Professor Ziwsa, zu Zahlmeistern Julius Eckel und Dr. Maresch, endlich zu Beiräthen deS engeren Ausschusses Dr. Eger und Dr. Steinwender. Nach erfolgter Eonstituirung konnte fofon eine Reihe von wichtigen Berathungen vorgenommen werden. Unter den Bewilligungen sind erwähnenSwerth ein ausreichender Credit zur Herstellung eines Schulgartens für di« PhilippSberger Schule in Böhmen, sowie ein Betrag für einen andern Schulbau desselben Landes. Eine erprobte Lehrkraft im westlichen Böhmen erhielt eine entsprechende Gehaltszulage, und eine deutsche Schule daselbst würbe mit einer Bibliothek auSgestatttt. Schließlich wurde die Errichtung einer neuen Schule in Böhmen in einer hochwichtigst Gegend durchberathen, und wurden hiezu die nöthigen Geldmittel beigestellt. weiß, bereits den ersten Walzer zugesagt, und trotz alledem läuft er auf und nieder, wie ein gefangener Adler in seinem Käfig. Ach, wäre ich an seiner Stelle! Aber daS Gefühl für den Tact der Musik ist etwas, daS unserer Familie total abgeht; keine Möglichkeit für mich, «inen Walzer von einer Polka zu unterscheiden. ES wäre zum Verzweifeln, würde man nicht, Gott sei Dank, anderweitig durch die Liebenswürdig» feit der Damen entschädig» . . und ein selbstgefälliges Lächeln spielte um die colossale Mundparti« des jungen Hünen. „Es ist daS Wetter, das mich heute so mißmuthig stimmt." bemerkt« Bileam; „so kräftig ich körperlich auch gebaut bin, mein Nervensystem ist nicht das stärkste." In der Gesellschaft blinzelte man einander gutgelaunt zu; Bileam stellte seine Vogelruthen, und die beiden Junker gingen auf den Leim. „Nun, lieber Bileam." rief Brero der Ael-tere, „waS Ihr zartes Nervensystem anbetrifft, so will ich dem nicht widersprechen — wen so eine Handvoll Regen verstimmen kann, der wird a wohl nicht viel Staat machen können mit einer Eonstitution — ab«r in Bezug auf den räftigen Bau Ihres Körpers" — er lächelte ironisch — „erlaube ich mir denn doch, meine bescheidenen Zweifel auszusprechen. Sie müßten 5 Wien, 26. Juni. In der letzten Ausschuß-sitzung berichtete der Obmann Dr. Weitlos über seine jüngste Reis« nach Gottschee und Laibach sowie über die herzliche Ausnahme die er allent-halben gefunden hatte. Die hiebei besuchten Unterrichtsanstalten erfreuen sich eines an* erkennenSwerth günstigen Zustandes, was inSbe-sondere durch die Fachinspection seitens deS Hof-ratheS Exner über die Holzindustrieschult in Gottschee constatirt worden ist. Nachdem der Obmann auch über bie feierliche Uebernahme bes Maria Stampfel'schen StiftungShaufeS in Gottschee Bericht erstattet hatte, wurde im An-schluß an diese Bereisung eine Reihe von Schul-bausubventionen, Schul- und Kindergartener* richtungen theils im Wirkungskreise dts engeren Ausschusses durchberathen und erledigt, theils an den weiteren Ausschuß zur Beschlußfassung geleitet. Unter den übrigen Bewilligungen ist hervorzuheben die Crediterhöhung für eine Schul-errichtung in Böhmen, und die Deckung des Schulgeldes für arme Kinder, sowie derschul-Umlagen an einer bestehenden Schule in dem-selben Lande aus VereinSmitteln. Zur Be-streitung verschiedener Auslagen an der Vereins-schule in Lichtenwald wurde ein Credit eingestellt und den Bedürfnissen entsprechend die Schulbausubvention für Hohenmauten erhöht. Außer einigen Remunerationen für verdiente Lehrkräfte tn Steiermark bewilligte der AuS-schuß schließlich für eine Schule in Tirol einen bedeutenden Betrag zur Anschaffung von Lehr-büchern und Lehrmitteln. Dem deutschen Schul-vereine sind zugeflossen: Von der Ortsgruppe Güntersdorf: Spenden mit der speciellen Wid-tnung für Podhart. Herr Mandel 50 fl., Herr Stark 10 fl.. Tischgesellschaft im Hotel Kopp 105 fl. 5 kr., Deutschmeister bei Schmidt fl. 38 26, Winternitz und Friedmann 50 fl. — Von der Ortsgruppe Trautenau 25 fl., Hr. Reiland 10 fl., deutsche Bauernschaft in Podhardt 89 fl. 70 kr. Lied vom deutschen Schulverein in Elberseld 50 R.M. — Von der Ortsgruppe Neur-uen-dorf 50 fl., Lied vom deutschen Schulvereine von verschiedenen Ortsgruppen 297 fl. 53 kr., von Herrn Franz R. v. Schmidt 30 fl., von Ritter von Schroll 10 fl., bei der constituirendeit Versammlung der Ortsgruppe Freiheit-Marschen-dorf 60 fl., Hochzeit 7 fl. 1 kr., deutsche Bauern-schaft Rennzase 12 fl. 20 kr., Sammlung von Director Plischka 47 fl. 61'/, kr. diverse Spenden der Ortsgruppen - Mitglieder in Königinhof 29 fl. 60 kr., Sammelschütz 7 fl. 98 kr.. Herr Rosmanith in Währing 20 fl., Lederer und Wolf 10 fl., N. Schoß 20 fl., vom Turnverein Trautenau 60 fl. 75 kr., Tramenauer Wochenblatt 13 fl., Rudinger Herz in Wien 4 fl., deutsche Bauern Silvarlant 6 fl 20 kr., Eger-länder Gmoin 5 fl., Sammlung Kintschner 6 fl. 17 kr., Sammlung Selisko 29 fl. 47 kr., sür 1 Exemplar Neue freie Presse 6 fl.. diverse bie Reihe unserer Ahnenbilder auf Rittergut Brero ansehen, um einen Begriff davon zu be-kommen, was kräftiger Körperbau sagen will." Unb er regte und dehnte die gewattigen Glieder, als wollte er seinen Worten den ge-hörigen Nachdruck verleihen. „Körpergröße allein thut'S nicht; daS weiß heutzutage jedeS Kind," warf Bileam ein, „unsere kräftigsten Leute sind von kurzer, unter-setzt« Statur. Ich will zugeben, daß Ihr Wuchs, guter Brero, etwas Jmponirendes hat. beson« derS da Sie fast regelmäßig mit Ihrem Vetter zusammengesehen werden, und zwei so mächtige Gestalten neben einander immerhin zu den Sel-tenheiten gehören. WaS aber Ihre Kraft, Ihre eigentliche Körperstärke anbetrifft, so hat dieselbe wenig oder gar nichts damit zu thun. Gestatten Sie mir eine Frage: Wie viel wiegen Sie ?• „Zweihundert und fünfzig Pfund." „Nun sehen Sie aufs Klarste den Beweis für meine Worte: ich selbst, der ich nur 135 Pfund wiege, also 115 Pfund leichter bin als Sie, mache mich anheischig, die Hälfte Ihres Gewichts, 125 Pfund, die halbe Länge dieser Straße hinab-zutragen. Der Präsident, zu dem ich mich in einer Viertelstunde begebe" — er schaute nach der Uhr — „wohnt ant Enbe der Garten- 6 Spenden 18 fl. 70 fr. — Bon der Ortsgruppe Feldkirchen Spende 1 fl. — Von der OrtSgr. Jserthal Spenden 27 fl. 6 kr. — Von der Ortsgruppe Vordernberg : Sammlung Leseverein 3 fl.. Juxlicitation 3 fl. 60 kr. Sammlung 2 fl. 93 kr. — Von der Ortsgruppe Semil diverse Spenden 9 fl. 27 kr. — Von der Orts« aruppe Liebenau : Gemeinde Pelkowitz Fonds-Beitrag 20 fl. — Von der Ortsgruppe Tetschen: Gesellschaft W. K. C. Fondsbeitrag 20 fl.. diverse Spenden 78 fl. 38 kr. — Von der Ortsgruppe Odrau Erlös für ein Kaiser Josef Bild 36 fl — Von der Ortsgruppe Böhm.-Aiche diverse Spenden 6 fl. 70 kr. — Von der Ortsgruppe Weseritz diverse Spenden 7 fl. 60 kr. — Von der Ortsgruppe Ezernowitz: evangelische Gemeinde Stanestin Fondsbettrag 20 fl.. Burschen-schaft Arminia 20 fl. 1 kr.. Professoren Gesell-schast für schlechte Witze 20 fl., diverse Spenden 6 fl. 25 kr. GaudeamuS 1 fl. 16 kr. — Von der Ortsgruppe Saaz diverse Spenden 96 fl. 94 kr. — Von der Ortsgruppe Winterberg: Concert-Ergebniß 20 fl. 80 kr., Licitation Liebei fl. 1-75. Diverse Sammlungen der Ortsgruppe Mödling 70 fl., Hr. Carl Bruk in Prag Spende fl. 10-05, durch die Deutsche Zeitung Hr. Wilhelm Komniel in Stuttgart 400 R.-M., von Herrn Otto Jacek in Zwickau 3 fl. 50 kr. ebenso von Herrn Groppitsch in Klosterbruck 3 fl. — Von der Ortsgruppe Hartmanitz diverse Spenden fl. 12-10. — Von der Ortsgruppe Aussig diverse Spenden 77 fl. 33 kr. — Von der Ortsgruppe Weiten-stein: Familie Stalner in Hochenegg fl. 20-18, Spielgesellschaft 1 fl. — Erlös für zwei Cigarren im Reichenberger Beisel in Wien 55 fl. — Von der Ortsgruppe Kaaden: diverse Spenden 8 fl. 81 kr.. Männergesang Verein 18 fl. I kr. Männergesangverein in Pürftein 5 fl. Locates und ^rovinciates. Cilli. 28. Juni. sPersonalnachrichten-1 General-Major Ritter von Moßig traf heute zur Jnspi» cirung der Garnison und der im Bau begriffenen Militär-Schwimmschule hier ein und nahm im Hotel Erzherzog Johann sein Absteigequartier. sU e b e r s e tz u n g>1 Der Ackerbauminister hat den Hüttenmeister Herrn AloiS Zdrahal in Cilli auf sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Pribram übersetzt. sCillier Gemeinderath.) Gestern fand unter dem Vorsitze deS kaiserlichen Rathes Dr. Neckermann eine außerordentliche Sitzung des Gemeinde-AusschuffeS statt. Unter den zur Verlesung gekonim.men Einkäufen befanden sich: Ein Schreiben des Statthalters Baron Kübeck, worin den, Gemeinde-AuSschusse der allerhöchste Tank für die Beileidskundgebung anläßlich deS Todes der Kaiserin Maria Anna zur Kenntniß gebracht wird. — Eine Zuschrift der Statthal- straße, sagen wir also: ich trage 125 Pfund bis zur Hälfte des Weges." „Und ich." rief bramarbasirend Brero der Aeltere, „ich halte es unter meiner Familienehre, Wetten auf halb und halb einzugehen — habe mich so wie so nie mit der Bruch-rechnung befreunden können," fügte er halblaut hinzu. „Ich mache mich anheischig, Ihr ganzes Gewicht. . „Also sagen wir. mich selbst!" rief Bileam dazwischen. „Meinetwegen auch Sie selbst" ergänzte Brero, „die ganze Gartenstraße hinabzutragen; natürlich wenn eS dunkel geworden ist. und diefer Zeitpunkt fcheint nachgerade eingetreten zu sein. Was wetten Sie?" „Zwanzig Seidel Bier, hier an Ort und Stelle," schrie Bileam, der seinen Humor im vollsten Maß wiedergesunden zu haben schien. Er knöpfte vorsichtig den Ueberzieher zu über den modernen Frack, den er bereits darunter trug, setzte den Cylinder auf, nachdem er demselben noch eine zärtliche Liebkosung hatte angedeihen lassen, und bestieg, von der be-geisterten Theilnahme aller Anwesenden geleitet, den breiten Rücken deS Herrn von Brero. Ein schnellgewähltes Mitglied der Gesell-schaft. so wie auch der Jüngere der beiden Deutsche Macht." terei mit dem 5. Generalberichte der Gesell-schast vom rothen Kreuze. — Ein Schreiben deS Grazer SchutzvereineS für verwahrloste Kinder, worin bei dem Umstände als dieser Verein nicht nur für Kinder der LandeShaupt-stadt, sondern auch für solche auS den übrigen Orten der Steiermark sorgt, um eine Subven-tion für mindestens ein Jahr ersucht wird. Die-seS Schreiben wird vom Vorsitzenden mit der Bemerkung, daß die Stadt Cilli ohnedies die Errichtung eines Asyls für verwahrloste Kinder beschlossen habe, der II. Sektion zur Antrag-stellung zugewiesen. Ein Amtsbericht giebt be-kannt, daß der 13 Jahre alte, nach Cilli zustän-dige Rudolf Kovatfch sich ohne Unterhalt und Subsistenzmittel befinde und daß Frau Putz geneigt fei, denselben in die Lehre zu nehmen, wenn ihr für die Kosten der dreijährigen Lehr-zeit pro anno 12 fl. bezahlt und in den ersten Jahren die Kleider für den Genannten beige-gestellt würden. Dieser Amtsbericht wird als dringlich erkannt. Der Ausschuß genehmigt die Propositionen der Frau Putz. Der Fest« auSschuß der Cillier freiwilligen Feuerwehr giebt bekannt, daß am 14. und 15. August der 14. Gautag der Feuerwehren in Cilli stattfin-den werde. Da an demselben 104 Verbände durch Delegirte vertreten sein werden und zum Empfange derselben größere Vorbereitungen getroffen werben müssen, so werde daS Ansu-chen um eine namhafte Geldunterstützung seitens der Stadtgemeinde gestellt. Diese Zuschrift wird der II. Section nnt dem Bemerken zugewiesen, in der nächsten, in acht Tagen stattfindenden Ausschusitzung einen diesbezüglichen Antrag zu stellen. — Director Emil Erfurt ersucht, ihm für die nächste Wintersaison daS neuerbaute Stadttheater zu überlassen. Der Vorsitzende beauftragt die V. Section bereits in der näch-sten Sitzung über die vorliegenden Theaterge-suche im Einvernehmen mit dem Theatercomitv zu referiren. — Der Obmann deS Verschöne» rungSvereineS giebt bekannt, daß seitens deS genannten Vereines die Herren Dr. S t e p i s ch-n e g g, Negri und Josef Rakusch in daS Frem-denverkehrS-Comitö gewählt wurden. Das Ge-meinde-Amt Umgebung Cilli übermittelt ein Gesuch dreier Grundbesitzer am Petschounik, worin dieselben bitten, ihnen die Benützung der ahrstraße durch den Stadtwald zu gestatten, iesem Ansuchen wird in Anbetracht, als durch eine solche Erlaubniß die neuen Culturen ge-schädigt werden könnten, nicht Folge gegeben. Der Vorstand deS Museal-VereineS Herr Berg-rath Ricdl ersucht, die dem Musealvereine be-reitS in Aussicht gestellten Zimmer im alten Normalschulgebäude weißen zu lassen, damit daS gegenwärtige Locale, welches die stattliche Anzahl neuer Erwerbungen und Schenkungen nicht mehr zu fassen vermag, geräumt werden könne. Der Gemeinde-AuSschuß Vettern sollten, um den Thatbestand zu con-statiren. die Expedition mitmachen. Als der Junker mit seiner Bürde die Straße hinabkeuchte, hatte er so seine eigene» • Gedanken: ..Der Wetterkerl wiegt entschieden mehr als 135 Pfund," äckzte er, „aber nur nichts merken lassen! Was thut der Mensch nicht für seine Familienehre!" „Bis auf das Trottoir, unmittelbar vor's HauS; so ist'S ausgemacht!" rief Bileam. alS sie vor der festlich erleuchteten Präsidialwohnung angekommen waren. „Schönen Dank, Brero! Guten Abend, meine Herren!" und behend sprang er hinab und verschwand in dem Hausflur. Hier stand der kleine Referendar einen Augenblick still, vergewisserte sich durch einen raschen Blick in sein Portemonnaie des einsamen Daseins eines AchtgroschenstückeS, das zum Trink-geld für Jean bestimmt war, und schritt, jeder Zoll ein Löwe, die breiten Stufen hinan. Als die seltsame Cavalcade das Hotel zu den drei Lilien verlassen hatte, lugten die in der Gaststube zurückgebliebenen Herren, vor Ver-gnügen jubelnd, zum Fenster hinaus ihr nach. Der Referendar hatte noch obenein seinen Re-genschirm aufgespannt und war so eincm Rei- 1884 giebt diesem Ansuchen Folge. Die Tirectio» der Cillier Gemeinde-Sparcasse theilt mit. daß sie geneigt sei, den hinteren Tract des ehemoli Lassnigg'schen HauseS zur Errichtung eine* Hopfenlager • Platzes vorläufig auf ein Jahr gegen eine Miethe von 100 fl. zu überlasse«. Die Adaplirungen seien jedoch auf Kosten \m Stadtgemeinde im Einvernehmen mit derSoar-casse auszuführen. — Den Gegenstand der Tagesordnung bildete nachstehendes Schrn-ben des StatthaltereiratheS Haas in Cilli: „Mit dem Erlasse vom 40. Mai d. I. hat das hohe k. k. Handelsministerium die Tracenreviüoi bezüglich des von den Bauunternehmern m» Ingenieuren Eduard Klemensievicz und Carl o. Demuth vorgelegten Projektes für eine normal-spurige Localbahn von Wobou. zwischen da Stationen Pöltschach und Ponigel der Südbad,. über Sauerbrunn nach Rohitsch gemäß da Bestimmungen der diesbezüglichen Paragropk» angeordnet. Die Vornahme dieser Tracenreviski. mit deren Durchführung der Herr k. k. 5tiM> haltereirath Seeder als Commisfionsleiter uwb Zuziehung des Herrn k. k. Oberbaurathes Ritter von Hohenburger als technischer Beirath betrim ist, wird zufolge Erlasses der h. k. k. Äaw halterei Graz vom 6. Juni l. I. Mittwoch, den 2. Juli Vormittags 10 Uhr nach Ankunft deS Wiener Postzuges in der Südbah» station Ponigl beginnen und am selben bisjRohitsch fortgesetzt werden. Die Protokoll«-rischen Verhandlungen und Vernehmungen der Interessenten werden am 3. Juli Vormittag! 8 Uhr in Sauerbrunn beginnen und die all» falls erforderlichen Besichtigungen der Tracer von Grobelno zum Zigeunerwirthe und w» Pöltschach nach Podplatt eventuell auch in da darauffolgenden Tagen fortgesetzt. Die seitat des h. k. k. Handelsministeriums hiehergelangta Project-Ausarbeitungen der genannten Localbah» liegen Hieramts auf, und kann hievon jeda Tag bis zur Commission Einsicht genommei werden. Die Auflage deS BauprojecteS und die Tage der Commiffions-Ausschreibung sind auf daS Allgemeinste zu verlautbaren, die Verlernt-barnngsbeweije über 'die Auslage und Ku«»> machung der Comission wären entweder hierbn einzusenden oder seinerzeit dem Comiffimi-leiter auszufolgen. Schließlich glaube ich bei-fügen zu sollen, daß die Jntervenirung bei der Tracenrevision im Interesse der hievn verständigten Körverschaften gelegen ist." Ueber Anfrage des Vorsitzenden, ob und in welcher^ Weise sich die Stadt Cilli an dieser Verhandlmq betheiligen solle, beschließt der Gemeinde-A»j-schuß den GR. Herrn Zangger als Delegittm mit der Weisung zu entsenden, sich für das Project Grobelno-St. Marein--Sauerbrunn ai» zusprechen, nachdem dieses Project, abgeseha von den bedeutend billigeren Durchfühnniyz. kosten gegenüber der Trace Wobou-Sauerbna^ j ter auf einem Kameel unter feierlichem Bald»» chin nicht unähnlich. „Ein Blitzkerl!" rief einer der Gäste eint» statisch. „Heute ist der Eiunddreißigste; er h« wahrscheinlich keinen rothen Heller mehr in da Tasche! bemerkte ein Anderer. „Natürlich! und daS Regenwetter wirkte so verstimmend auf sein Nervensystem, weil « ohne Droschke nicht zum Ball konnte." „Aber verzeihen Sie, meine Herren," «e» bete ein Neuling in der Gesellschaft ein. so viel ich mich erinnere, wettete Referendar Äileinn auf zwanzig Seidel Bier; ich dächte doch, daß für diesen Preis eine Droschke--" „Sie gehören eben noch nicht zu den Cii« geweihten." antwortete der erste Sprecher im) klopfte dem Frager gemüthlich auf die Schulter „Bileam wohnt hier oben im Hause., und der Wirth von den drei Lilien ist der Finzige, der der ihm Kredit giebt. Und nun. meine Herren — ich glaube, daß Sie All- gerrn mit mn einstimmen werden, wenn ich vorschlage da« wir einen Tropfen Sect bestellen und aastußa auf unsern Bileam und — BileamS Esel." 1884 am meisten den allgemeinen Interessen der hiesigen Gegend Cilli entspricht. Mit der Er« ledigung dieses Gegenstandes ist die Tagesordnung «schöpft. [Zection Cilli deS deutschen und öst e rr. A l p e n v e r ei n e S.) Am 25.d. Abends fand in dem Clnblocale der Section Cilli des deutschen und österreichischen Alpen-«eremeS eine MonatSversammlung statt, bei welcher außer einigen externen Angelegenheiten beschlossen wurde, am 13. Juli d. I. einen »Mug auf den St. Äumgund-Berg zu unter« nehmen. Der Obmann gab weiters den Mit-aliedern bekannt, daß bei ihm die Legitimation«-(arten der Südbahn sür Fahrermäßigungen auf ihren Routen- und Abonnementskarten der ver-Hiedenen Staatsbahnlinien aufliegen. [Zannslußreguli rung.] Dienstag Jen 1. Juli Nachmittags zwischen 4 und !> Uhr findet, sofern die VorbereitungSarbei-m nicht durch ungünstige Witterung verzögert worden, die Eröffnung des 730 Meter langen Durchstiches unterhalb der ärarischen Sann-briiic in der Gemeinde St. Peter statt. [Schau- und Wetttu^nen der Gymnasialschüler-1 Freunde des Tnr-in« machen wir auf das am 2. Juli d. I. in der Turnhalle stattfindende Schlußturnen der gymnasial-Schüler aufmerksam. Das Pro-Siamnt des diesjährigen Schauturnens, welches setiit dem üblichen Schul- und Kürturnen auch Lim ersten Male ein Wettturnen umfaßt, wozu stch 12 Theilnehmer gemeldet haben, verspricht diesmal besonders interessant zu werden. Die »on einem alten Turnfreunde gespendeten Ehren-preise sind: 1. Preis 2 Ducaten, 2. Preis 1 Ducaten. 3. Preis 3 Silbergulden. DaS Settturnen umfaßt: jekwei vorgeschriebene und eine Kürübung am Reck; zwei vorgeschriebene «tb eine Kürübung am Barren; der Hoch-sprang beginnt von 11 Mt.. der Weitsprung ron 2'<> Mt. aufwärts. [ft. f. Militärs ch Iv i m m s ch u l c/s Von Seite des k. k. Srations-CommandoS in (Mi wird flir die Lenüyung der unter dem Schloßberge er-richteten Militär-Schwimmschule nachstehender Tarif bekanm gegeben : Schwimmunterricht während des Sommers 2 fl ; einzelne Schwimmlectionen 20 fr.; cm Freibad mit Wäsche 8 kr.; Freibad ohne Wäsche 4 kr.; Abonnement für ein Freibad wäh rend des ganzen Sommers mit Wäsche 2 fl.; ohne Wäsche 1 fl. Die Echwimmstunden für das ßivilpublicum sind: 0—8 Uhr früh, 10—12 Uhr Bonmliag und 4—6 Uhr Nachmittag. [Geologische Aufnahmen.] Die Leobner Bergakademiker werden unter Führung der Professoren Höfer und Hofmann vom 13. bis 23. Juli behufs geologischer Aus-rahmen die Umgebung von Cilli besuchen. [Glückliches St. Georgen Zs Der ZtMionSvornnnd von St. Georgen a. d. S. B. Herr Franz wurde nach AdelSberg versetzt. An seine Stelle kommt ein Vollblntslovene, nämlich der Borstand der Marburg Citalnica Herr Jenko. Glückliches St. Georgen. daS nun-mehr, wie ein übelberüchtigteS Blatt meldet, einen einzigen (?) Deutschen besitzt und für einen gemäßigten Mann über den. obzwar er nicht einmal Mitglied des deutschen Schul-Vereines war, doch anläßlich der Gründung der Lttsgruppe Store-St. Georgen die volle Schale vervakiicher Verleumdung und Denunciation ausgegossen wurde — nun einen entschiedenen Parteigänger erhält. [In der Sann ertrunken. | Man schreibt uns aus Tüffer: Am 25. d. übersetzte der 24 Jahre alte Maschinenmonteur Carl Mayer aus Wien, welcher im Franz Josefs-?ade die elektrische Beleuchtung eingerichtet hatte, mit einem Kahne oberhalb des genann-ten BadeS die Sann. Am linken Ufer des Flusses angelangt, unterhielt er sich noch mit einer Bäuerin über die Annehmlichkeiten der Wassersahrt. Als er jedoch wieder zurückfahren wollte, verwickelte sich wahrscheinlich beim Umkehren das Rutschseil, an dem der Kahn befestigt war. Letzterer kenterte und Mayer fiel in die hochgehenden, vom Regen geschwellten Fluchen, in denen er spurlos verschwand. „Z>«tsche Macht." [BerechtigteFrende.) „Slov. Gos-podar" theilt seinen Lesern die Ernennung Dr. Missia'S zum Bischöfe von Laibach mit und schließt diese Mittheilung mit den Worten: „Auch der „SlovenSki G»Spodar" freut sich dieser Ernennung gewaltig, weil Herr Dr. Mifsia sein Abonnent ist. ES lebe der Fürst-bischof von Laibach!" 0 ch Mrtheilet sew«. Wie oft scheuen wir uns ein Heilmittel zu kaufen, trotzdem wir solches von allen Seiten loben hören. Warum? Einfach weil wir fürchten eine nutzlose Ausgabe zu machen, so klein sie auch sein möge. Aber urtheilet selbst, ob eine Ausgabe von 70 kr. hätte in folgendem Falle besser angewandt werden können. „Nachdem ich 12 Jahre an Stuhlversto-„pfung und den damit verbundenen Leiden „litt und nirgends Hilfe finden konnte, auch „das Bad habe gebraucht, verdanke ich „meine Gesundheit nur den Apotheker R. „Brandt's Schweizerpillen. Nach deren Ge-„brauch bin ich ganz frisch und gesund, was „ich hiermit bestätige. Eisendörfer Glashütte „b. Weißensulz in Böhmen, 12. Juni. Ober-„glaSmeister Mühl Bairle. Achtet sehr darauf, daß jede Etiquette die Unterschrift R. Brandt und das weiße Kreuz auf rothem Grunde trägt. ch ch * O Heute, wo die Cigarette sich immer mehr einbürgert, kann man den Rauchern nicht dringend genug rathen, der Qualität deS Ciga-retten-Papiers die allergrößte Auftnerkfamkeit zu schenken. Ist das Papier nicht gut, so kann man aus dem besten Tabak keine gute Cigarette machen. — Kein anderes Cigarettenpapier bietet so sichere Garantie für absolute Reinheit und vollkommene Unschädlichkeit wie daS Fabrikat: „Le Houblon* von Cawleq & Henry in Paris. — Am deutlichsten geht dies hervor auS einer chemischen Untersuchung, welche von den Herren Professoren DDrr. I. I. Pohl, E. Ludwig und E. Lippmann (sämmtlich in Wien) angestellt wurde. DaS Resultat dieser Analyse legten die Herren in einem amtlich beglaubigten Certificat folgenden Wortlauts nieder: Zeugniß. „Die Un-terzeichneten erklären hiermit, auf Grund einer von ihnen vorgenommenen genauen Untersuchung, daß daS aus der französischen Cigaretten-Papier-fabrik der Herren Cawley & Henry in Paris stammende Cigarettenpapier „Le Houblon* von ausgezeichneter Qualität, vollkommen frei von fremden Bestandtheilen, insbesondere auch frei von irgend welchen der Gesundheit schädlichen Stoffen, von ihnen befunden wurde. Wien, den 24. Mai 1884. gez.: Dr. I. I. Pohl, ord. öff. Professor der chemischen Technologie an der tgl. Technischen Hochschule, gez.: Dr. E. Ludwig, k. k. ö. Professor der medicinischen Chemie an der Wiener Universität." ge;.: Dr. E. Lipp-mann, a. o. Professor der Chemie an der Wie-ner Universität." (Die Richtigkeit obiger Unter-schriften wurde bestätigt durch Dr. I. Ho-mann, k. k. Notar in Wien. Obiges Zeugniß ist gefertigt und gezeichnet vom k. k. Ministerium des Aeußeren und von der französischen Gesandt-schaft zu Wien am 23. Mai 1884.) Literarisches. [Die Militärbefreiung auf gesetzlichem W e g «.] Unter diesem Titel ist im Verlage der Manz'lchen k. k. Hofbuch-Handlung in Wien zum Preise von 00 kr. ein Buch erschienen, auf welches wir unsere Leser ganz besonders aufmerksam machen wollen. Die allgemeine Wehrpflicht fordert von allen Staats-bürgern, gleichviel ob arm ob reich, ob hoch oder niedrig, nicht unbedeutende Opfer an Gut und Blut, deren Leistung sich Niemand ent-ziehen kann! In weiser Voraussicht gewährt jedoch auch wieder das Gesetz mit Rücksicht auf unsere socialen Zustünde Erleichterungen und Befreiungen, die jeder Jnteressirte kennen soll: der Eine hat Eltern. Geschwister und An-gehörige zu versorgen, der Andere hat wie-derum einer Wirthschaft vorzustehen, die wäh- rend seiner Abwesenheit argen Schaden nehmen würde:c. :c. Der Verfasser vorstehenden Bu» ches zählt an der Hand der gesetzlichen Be-stimmungen diese Ausnahmen und Vergünsti-gungen in klarer, allgemein verständlicher Sprache auf, zeigt unS durch Muster von Eingaben und Gesuchen, unter Anführung der hierzu nöthi» gen Documente, die richtigen Wege, welche wir bei eintreffenden Umständen zu gehen und welche Hoffnungen wir auf die Erfüllung unserer Bitt-gesuche zu setzen haben. Um einen kleinen Be-trag können wir unS selbst orientiren und sind dadurch der bekannten Menschenfreunde enthoben, die um theures Geld eine Befreiung vom Mili-tär durchzusetzen versprechen und hinterher doch nicht« anzurichten vermögen. Wir unterlassen nicht, allen Stellungspflichtigen und deren Ange-hörigen dieses kleine Buch warm zu empfehlen. Korrespondenz der Redaction. Herrn A. T. Eine Klage würde im vorlie-genden Falle kaum einen Erfolg haben. Lassen Sie nur den gedachten Herrn seine Witze ma-chen, wir wollen schon dafür sorgen, daß über ihn gelacht wird. Aus der slovenischen Presse. Wort- und sinngetreue U«b«rsevungen ju Nutz und Frommen unserer Paneigenoiien. „Stovensti Hospodar" (Dr. L. Grego-rec) schreibt: Dieser Tage veröffentlichte die Grazer Tagespost, daß die Deutschliberalen ihren Führer verloren haben. Moriz v. Kai-sersseld, ein verdeutschter Slovene vom Traufelde. nahm von seinen Wählern und vom po-litischen Leben Abschied. Er war vom Jahre 1870 an Landeshauptmann, zog daher aus der LandeScassa 84.000 fl. und brachte seine Ver-wandten zu fetten Diensten im Landesausschusse und in der steiermärkischen Sparcasse. Der Mann hatte niemals gute Worte für seine Slovenen. arbeitete nur für die Deutschen und sür sich. Am Ende seine» politischen Lebens aber jammert er, daß er das Land Steiermark verläßt, belastet mit Steuern und Schulden. Das ist leider Gottes wahr, und Schuld daran ist nur er und feine deutsch-liberalen Abgeord-neten, unter welchen auch der Marburger Schmiederer war. Volle 23 Jahre wirthschas-teten sie, und wenn gleich schauderhaft schlechte Ernten uns drückten, so legten sie unS noch von Jahr zu Jahr größere Bürden auf . . . so machten es die liberalen Schmidererischen im Landesausschusse . . . fort mit ihnen! Die deutsch-liberalen Nachteulen mögen nach Tobelbad gehen, Buße thun für ihre politischen Sünden. ch ch ch Dasselbe Blatt schreibt: Die Wahlen für Graz wurden biSl9. August vertagt. Warum? Das ist noch nicht hinlänglich klar, aber gut ist eS. Wie die Deutsch-liberalen, unter ihnen auch Seidl, Brandstätter, Schmiderer. ganze 23 Jahre den steirychen Bauer zu Grunde richteten, dies wurde genug klar gemacht. . . . Wir bedauern es dennoch, daß vielen Slovenen noch nicht der Verstand begegnete (ureialst), daß sie also in die eigene Schüssel spucken, sich selbst den Weizen nehmen und den Fremdlingen in den Mund schütten, sich ihrer slovenischen Sprache schämen und nach dem Deutschen hungern. DaS sind uns wahre Verräther — Judasse! Den Slovenen würde es schon lange besser gehen, wenn sie nicht so viele abscheuliche Nemskutarje unter sich hätten. Die Stadt Pettau war einst groß, aber die wilden Gothen vernichteten sie, weil sich in der Stadt einige Verräther fanden. Deßhalb fort mit den Nemschkutern bei der Wahlmännerwahl! WotKswirtöschaMiches. Aeber eine projectirte Neuerung kei einigen Sparkassen. * , * Aus dem Gebiete des Sparkassen-wesenS machen sich in neuester Zeit verschiedene Neuerungen geltend. Eine weniger beschränkte Gebahrung mit den Fonds und eine freiere 8 Verfügung hinsichtlich der Geschäftserträgnisse sind eS namentlich, welche ein neues Sparcassen-statut nothwendig machen und eine Umgestal-tung des Regulativs vom Jahre 1884 bedingen. Daß Letzteres in einigen Punkten den an die Sparcassen gestellten Anforderungen der Neuzeit nicht mehr entspricht, ist schon längst als Thatsache anerkannt worden. Der Zweck dieser Zeilen ist jedoch nicht auf Verbesserungen und Aenderungen in dieser Richtung hinzuweisen, sondern vielmehr eine Neuerung zu bekämpfen, die zwar noch sehr vereinzelt auftritt, aber immerhin die Zlufmerksamkeit im hohen Grade verdient. Durch die sich von Jahr zu Jahr auS den Erträgnissen der Sparkassen mehrenden Reservefonds verlockt, entstand die Idee der Entlohnung oder Remunerirung der Sparcassen-Funktionäre, d. h. jener Männer, welchen durch daS Vertrauen ihrer Mitbürger die Ueber-wachung und oberste Leitung der Sparcassen übertragen wurde und welche Function bisher überall als ein unentgeltliches Ehrenamt galt. Bei oberflächlicher Betrachtung dieser Ein-richtung kann es vielleicht so Manchem ganz einleuchtend erscheinen, das; auch die Sparcassa-Direktoren, beziehungsweise Ausschüsse für den Verlust an Zeit und die Mühe entsprechend pecuniär entschädigt werden, zumal ja die Sparkassen ganz nette Erträgnisse erzielen und zu wohlthätigen Zwecken, nach der Meinung sol-cher Leute, doch nicht gar so viel widmen kön-nen. Bei tieferem Eindringen in das Wesen und den Zweck der Sparcassen muß aber diese Neuerung als vollkommen inopportun erkannt werden. Geht man auf die Genesis der Spar-cassen zurück, so erfährt man, daß die meisten dieser Institute von den Gemeinden der Städte und Märkte oder von mehreren zu einem Ver-eine zusammengetretenen begüterten, opferwil-ligen Bürgern gegründet wurden. Der Zweck der Sparcassen ist heute noch derselbe, wie vor einem halben Säculum. In die Oberauf-sicht der Sparcassen wurden stetS die ange-sehendsten und in pekuniärer Hinsicht unab-hängigen Bürger gewählt, welche ihre Aemter ganz unentgeltlich verwalten und au» dem In-stitute selbst keinerlei Nutzen ziehen durften. Diesen unentgeltlichen Funktionen war eS auch zu verdanken, daß die Sparcassen sehr bald in die Laye versetzt wurden, namhafte Wohl-thätigkeitSacte zu vollziehen und gegenwärtig überrascht jeder neue Sparcassen-Rechnungs-abschluß durch die lange Liste bedeutender Widmungen zu wohlthätigen und gemeinnützigen Zwecken; dieS Alles wäre nicht in dem Maße möglich geworden, wenn sich di« Funktionäre auch einen beträchtlichen Theil vindicirt hätten. Wie hätte sich dem gegenüber die Regierung verhalten müssen? Bekanntlich genießen die Sparcassen die Steuerfreiheit bezüglich ihrer Einlagen und Darlehen auf Realhypotheken, auch werden sie durch Zuweisung der Pupillen-gelder und anderer Massen berücksichtigt. Würden nun die Direktoren Nutzen daraus ziehen, so müßte doch auch die Finanzbehörde ein Wort mit reden und dort nicht müßig zusehen, wo Andere ernten. Die Remunerirung der Funktionäre ist aber auch statutenwidrig, denn sie erfährt weder im Regulativ vom Jahre 1844 noch im Musterstatut vom Jahre 1872 eine Erwäh-nung. ES ist nur von anzustellenden Beamten die Rede, mit deren Hilfe die Direktion, d. h. das AufsichtSorgan die laufenden Geschäfte zu besorgen hat. Um diese Neuerung einzuführen, müßten beide Verordnungen vorerst eine gründliche Aenderung erfahren. Eine solche Einführung könnte aber bei einer Gemeinde- oder BezirkSsparcassa auch nur mit Zustimmung der gesammten Bürger-schaft oder der Majorität der BezirkSinsassen beschlossen werden. Der Ausschuß einer Spar--cassa in nicht kompetent, die Honorirung seiner Mitglieder zu beschließen, weil eS ja denselben freisteht, wenn sie der guten Sache nicht unent-geltlich Zeit und Mühe opfern wollen, um da-durch Wtchlchätigkeitsacte zu fördern, zu ab- „Pentsche Wacht" dikiren und Anderen Platz zu machen, die dies aus Ehrgeiz doch unentgeltlich ebenso gut be-sorgen würden. Kann aber behauptet werden, daß solche mit entsprechenden Remunerationen bedachte Funktionäre eifriger ihreS Amte» walten und dadurch die Anstalt heben werden? Nein! auch dies ist eitler Wahn. — Bei den meisten Sparcassen verrichten die eigentliche Arbeit die Beamten unter der Oberaufsicht der Direktion und des Ausschusses, dieselben haben weder Sitz und Stimme im DirectionSrathe, können daher auch nicht wählen oder gewählt werden. Wenn nun die Mitglieder der Direktion oder des Ausschusses auch bezahlt werden sollten, so würden sie sich selbst bezahlen, und würden einestheilS in die Kategorie der Beamten treten, anderentheilS aber ihre eigenen Herren sein. Ganz eigenthümlich aber müßte eS aus-sehen, wenn eine Direktion bloS ihren Obmann remuneriren würde. Ein solcher bezahlter Ob* mann könnte unmöglich seine Stellung gegen-über den übrigen Mitdirectoren mit jenem Anstand« und jener Würde behaupten, die hiezu unerläßlich ist. Er könnte unmöglich die un-parteiische und gerechte Gebahrung mit dem JnstitritSfonde vollkommen wahren und alle Sonderinteressen hintanhalten, denn er müßte l'ch ja fürchten, im Falle der Nichtgefügigkeit einem anderen gefügigeren Obmanne Platz machen zu müssen, er müßte namentlich mit jenen Faktoren rechnen, die gewiß in jedem Orte den Tact angeben und auch die Macht besitzen, die fette Pfründe einem Passenderen zuzuschanzen. Es würden sich dafür sicherlich viele Aspiranten finden; hat man doch in jeder Stadt genug Pensionisten, die sehr viel Zeit und sonst etwas nicht im gleichen Ueberflusse besitzen. Ist eS aber vielleicht nothwendig, eine Entlohnung der Funktionäre einzuführen? Auch dies muß entschieden verneint werden. ES giebt doch für jede Verrichtung eine genügende An« zahl gut versirter Individuen, von denen man bei entsprechender Bezahlung auch viel fordern kann. Die Oberaufsicht aber ist bei Besetzung der Stellen mit tüchtigen Beamten eine sehr einfache und leichte, auch nicht so sehr zeit» raubende, zumal ja die Ehrenämter größten-theils solchen Bürgern verliehen werden, welche ihre eigenen Geschäfte besitzen und somit auf eine Entlohnung auS dem Sparcassenfonde nicht anstehen. Wie würde dann aber auch der Rein-gewinn einer Sparkasse aussehen, wenn z. B. 18 oder auch nur 9 Funktionäre ihre Entlohnung erhielten. Derselbe müßte sich durch die VerwaltungStosten zum größten Theile auf-heben und die Bürgerschaft würde gewiß mit Bedauern an die vergangenen Zeilen zurück-denken, wo noch ein namhafter Theil deS Gewinnes in wohlthätigen und gemeinnützigen Zwecken seine Verwendung fand. Die steiermärkische Sparkasse hat in ihrer Festschrift anläßlich ihres 50jährigen Jubiläums im Jahre 1875 die unentgeltliche Function der AufsichtSorgane besonders hervorgehoben und zwar mit folgenden Worten: „Die sicherste Garantie für die weitere Entwicklung und segensreiche Wirksamkeit der steiermärkischen Sparkasse aber liegt in der un-verbruchlichen Hochhaltung jeneS humanen Princips, von welchem sich die Sparkasse in allen ihren Maßnahmen von jeher leiten ließ, in der strengen Beobachtung ihrer Statuten, nach welchen die Mitglieder des Vereines keinen Anspruch auf Nutzen oder Gewinn aus den Geschäften haben, in der unentgeltlichen Ver-waltung der Ehrenämter und ganz vorzüglich in der Opferwilligkeit und selbstlosen Hingabe derjenigen, welche die Zwecke des Vereines mit Rath und That förderten, endlich in der durch die diesjährige Erfahrung wohl begründeten Hoffnung, daß es an solchen Männern in unsererSteiermark auch in der Zukunft nicht ermangeln werde." „Wo edle Gesinnung. Verstand und Un-eigennützigkeit sich zu einem guten Zwecke ver-einigen, kann der Segen von oben nicht fehlen." Anknüpfend an diese schönen Worte wollen 1884 | wir der Hoffnung Raum geben, daß es auch gegenwärtig so bleiben und daß die Sparkasse» nicht zu Melkkühen für ihre eigenen Väter herabsinken werden. sZollzahlungen in Silber.) Laut Verordnung des österreichischen Finanzministeriums wird im Vernehmen mit dem ungarisch» Finanzministerium für den Monat Juli 1384 sch< gesetzt, daß in denjenigen Fällen, in welche» bei Zahlung von Zöllen und Nebengebühren. dami bei Sicherstellung von Zöllen statt des Goldej Silbermünzen zur Verwendung kommen, «» Aufgeld von 21'/, Percent in Silber zu cm-richten ist. Angekommene Aremde. Hotel Erzherzog Johann. Baron Gustav Normann. k. k. Oberstlieutenant, Groß-Kanisza. — Rudolf Bachmann. Kaufmann. Mailand. — Julius Hock. Kaufmann Wien. — Rudolf Blaschke, Kauf». Wien. — Eduard Uhl, k. k. Hauptmann, La.» bach. — Johann Graus, Prosessor. Graz. Pränumerationseinladung! Mit Nummer 53 eröffnen wir ein neu« Abonnement auf die „Teutsche Wacht" un.' machen hiezu die ergebenste Einladung. Das Abonnement beträgt: für Cilli mil Zustellung monatlich 55 kr., vierteljährig fl. L5Q, halbjährig fl. 3.—, für Auswärts mit Post-Versendung viertelj. fl. 1.60, halbj. il. 3.20. j SW* Inserate ~ÄC finden bei der stets steigenden Auflage unseres Blattes die weiteste Verbreitung und werden billigst berechnet. HochachtuiHsvollst Sie Ädministralion d. „veutschen wacht." Kourse der Wiener Pörse vom 28. Juni 1884. Goldrente ...........102.18 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 80.»5 „ „in Silber . 80.20 Märzrente 5°/« ........95.60 Bankaktien.......... 857.— Creditactien . ......... 297.30 London . . wista........121.80 Napoleond'or.......... 9.69 t k. Münzducaten........ 5.77 100 Reichsmark.........59.60 totes fiel- Mi VMlMPM erprobt bei Husten, Halskrankheitea, Magen- und Blasenkatarrh. Ileinrich Mattoni. Karlsbad nnd Wien. --1 Ein sehr schöner, grosser iBiiprtei mit einem Khanen Herrenhaus und separat* r Winwrä. sehr grosser deutscher Presse, Keller, Garten und Wiesen mit -i(>0 Ob»tb.1am'D. Auskunft in der Administration d. BI. 381—3 1884 „Deutsche Wacht " 9 » « » : 0 » t i THEODOR NODERER & Co. Iirotok. Bank- & Lombard-liifSchäH Wien L, Hessgasse 7, I. Stock. Die Privat-Speculation hat so freiten einen günstigen Erfolg durch ihre Börsenoperationen auszuweisen, dass es wirklich unbegreiflich ist. wie «ich depnoch wieder neues Publicum findet, welche» durch den erwarteten Gewinn verlockt, das nur zu oft mühsam und in einer langen Leihe von Jahren erworbene Vermag'n. abermals der BOrBe opfert. ... . ,T »„ Da da« Privatpublictfm — *<-hoTi au» gesellschaftlichen Rücksichten — der Börse stets ferne stehen muss. daher nie au» eigener Leber-leugnag ein klares Bild über die jeweilige Situation gewinnen kann, so bleibt dasselbe — einzig und allein auf die ihr zugehenden Informationen auch dug ^^ztere in der redlichsten Absicht gegeben werden, so kann das Publicum doch nur in höchst seltenen Fällen aus ihnen Vortheil ziehen, weil einersei:* durch die zeitraubende Einholung der Ordres die günstige Conjunctur gewöhnlich erfolglos vorübergeht und andererseits die zur gewinnreichen Abnützung des entscheidenden Momentes unbedingt nothwendige Raschheit der Eutschkessung von dem Privatpublicum nicht erwartet werden kann. . . . . . __. Sind aber diese beiden Hauptmängel dadurch beseitigt, dass die Leitung aller einzelnen Spekulationen sich in einer Hand vereinigt, welche, weil vollkommen unbehindert, nunmehr auch jedwede Cursvariation zu benutzen vermag, dann werden auch die Gewinnstresultäte zur Kegel und das für jeden einzeln Operirenden früher vorhanden gewesene Risico hört, für eine Gesammt-Spoculation, welche gleichzeitig in beiden Richtungen (ä la Hausse wie a la Baisse) thätig sein kann, zu existiren auf. ~ .. .. Die Befolgung dieses von uns aufgestellten Principes hat bisher, und zwar in ununterbrochener Reihenfolge, unseren Coinrmttenten recht ansehnliche GewinnstresuHate eingebracht, über welche wir auf speciellen Wunsch gerne bereit sind, mit authentischen Daten zu dienen. Die Bedingungen, unter welchen wir weitere Betheiligungen übernehmen, sind folgende: . . . t>;—i«. v,.»» Mn.1 ••• Kai!/iUiviim Pofr00 » , » 90 , und darüber, jo nach Vereinbarung. VI. Auf (»kündete Einlagen entfällt während der Kündigiinirsdaner die Hälfte des Dividendenbetrages. VII. Die Rückerstattung der Einlagscapitalien geschieht stets im vollen Betrage, unterliegt daher keinem, welch immer >amen habenden Abzüge. ____ _■ Iß t» ertheilen • or*ehii**e auf alle im oj'fieiellen 4'aur*Matte natirten iCffeeten fei# nahe zum vollen Werthe utttl ernt»fehlen un* xum eommiusi an* weiten idn-425-2 untl Verhaus aller Gattungen Werth»astiere. € iii empfiehlt einem P. T. Publicum sein reich assortirtes Lager in Cialanterie», Spiel-, Kltrz« ^löriibergscrwaaren in grösster Auswahl bei solider uud billigster Bedienung. *•**#«**#***#****#*#*#** *• •» # * * * # * # I XSEJPOT für Südsteiermark der rrhtrn Fritselr1"" Sorarabliiseife. 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Juni 1883. :.....i • • •. ..........................fr. 83.780.016-90 Jaaroseinkomnipn aus Prämien nmi /.insen .................... 16,602.367-70 Auszahlungen för Versicherung»- und Rentcnvertrigc Rückkäufe etc. seit 1848 .... * ISoiööO.OOO-_ In der letzten zwölfmonaüichen Geschäftsperiode wurden bei der Gesellschaft für . . . * 65.726.175-_ neue Anträge eingereicht, wodurch der Gesammtbctrug der seit Resteben der Gegellschaft eingereichten Anträge sieb auf ...................,1.260 777^54 55 «teilt. 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