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LailaHer KK.«^ ZeiMg.
Dienstag den 27. Heum. 179^ ^^
Inländische Nachrichten.
Micn dcn 51. Hrum»    Dlnch das^ zan^   vorzügliche  Vertrauen, welches Ec ^ V cij.  in   die  Person   des Hrn.    F. M. Gr.    v. Lacn,   und   in   dej,en   geprüfte Treue setzen, vermöge welcher derselbe dem Staate sich   immer   ganz  zu   widmen gewohnt ist, sind Se. Maj bcwogen   wor-. den, an denselben   das Generalkommando der   gesamnntN in Mährcn , Böhmen , und ! Gallizien virsammelttn^ 2ruppcn zu über-tragen.
Sowohl in Rücksicht der Sr. Maj. Von dem kommandirendcn G. F. M. Gr. v. Lacy, und dem F. M. Gr. v. Kollo-tedo , gemachten Empfthlung von den gu ten Eigenschaften, und der vortreftichen Anlage des Neffen des abgeleblcn F. M. Baron v. London , des bisherigen Obersi licutenants und Flügcladjutanlen Barol. v. Loudon , als auch in der Mschr, um demselben ein Merkmal u' geben, l^ie sfhr Se. Maj. dlU verstor!<l''N ^heim   schätzten,   l^abtu   sie   gcdach^n.
O^silieuttnant ^um zweyten OKersim bey dem ron dem seligen F. M. besessenen N«ginunte zu ernennen geruhet. —-Du Leiche des verstorbenen F. M. ist am ,7. d. srüh nach dessen Gute Hadersdorf gebra6)t, und dort, unter grossem Zulauft gerührten Volkes, des 3lbends in das von dem Seligen, bey seinen Lebzeiten nächst s<inem Garten errichteten Grabmale beygesetzt worden. Gestern wurden in der nahen ^sinrkirche zu Varia Brun die Exequien gefeyert, denen der hiesige Adel und dc.s Volk sehr zahlreich beywohnten. Sein Grabmal nächst Gcllerls Denkmal ist eine O.lihlstätte, die noch in der spä-tcstcn Folgezeit von den ersnn Männern sowohl unftrer, als fremder Naionen vom Forschenden 5 Wißbegilrigcn , Reisen« den, lind vom nach Ruhm strebenden Krieger mit Ehrsi tch^ besucht wctten wird.
Um ihn   weint ^.üngUng,. Gnis,. und
Der game Staat voll Ach Erzählt, was Er für ihn gethan,
Und folgt der Leiche nach. — Es stirbt sein Lob zu keiner Zeit,
Und seines Namens Ruhm ,---------
Verwest er gleich, Unsterblichkeit
Verbleibt sein Eigenthum.
Mvrtaeus.
Schon, lange gab der ungetheilteRuf diesem für *das ErzHaus Oesterreich höchst- i Verdienten   Heerführer   den    erstcn Platz unter den Mt lebenden größten Gencrals.
—  Nun   aber weine, o Oesterreich!  dein so grosser Vertheidiger   ist  nicht   nuhr! die Kriegsgefahren   schonten   Ihm, aber Krankheit fällte den mit Lorbeern bekränzten Helden! — Der Selige hat seine Gemahlinn lebenslänglich zur Universalerbin eingesetzt, und   dem von Belgrad mitgebrachten  türkischen Mädchen   is,QQ2. ft. vermacht.    Mit dieser Mitgift, sagte dcr sterbende Held , kann sie schon  eiüm, braven Soldaten heurathen, und dieser wird dabey glücklicher als ein Feldmarschall seyn.
—  Vor seinem Tode ist noch nachfolgende Militär - Promozion   vor  sich gefangen: Der Herzoglich - Koburgische Major  Baron Gugomes ist   zum Hauptmani beym Generalquarliersiab, und derMaiorHaan zum Kommandanten in Orsoroa   ernannt worden; bey Niklas   Esterhazy der« Major Kolber zum Obristlieuttllam, und der! Grenadier   Hauptmann  von  Brieu   zum 2. Major; bey Haddik Hussaren derRitt-meister Deröffn zum dritten Major. Vcym>! ersten Karabinierrcgiment der Obristlieute-nant Hildbrandt  zum   zwentcn   Obristm, der Major   Iarst  zum   Obristlieutenant, der 2te Major Bosmann züm  isteu Major, und der Rittmeister   Veilberg   ülm zweyten Major.   Bey  dem   Fuhrwesens-
korps stnd wieber 6. Rittmeister/ 5 Qber-und 2. Unterlieutenants ersetzt r^rden. Hiezu sollen künftig nur Offiziers von der Kavallerie angestellt werden. Bey London Infanterie ist der Hr. Hauptmann Bo< lo?y 2ter Major geworden. Die 2.Haupt-> leute Biran und Firbal werden als Invaliden allstretten. — Der neue Uniftrm für die deutsche Noblegarde ist bereits gesammten Noblcgardisten angemesscn worden. -- Nach Briefen aus Schlesien ist der Verboth wegen Handel und Wandel gegenseitig wieder aufgehoben, worden, und die Gemeinschaft ist wlcder hergestellt, eine Folge der günstigen Wendung des Neichenbacher Kongresses. Sollten die Friedenspräliminarien unterzeichnet werden, so geht dic Armee in drey Abtheilungen auseinander. Ein Theil nach den Niederlanden , einer nach Ungarn , und der dritte zur Pr. Koburgischen Armee. — Es bcstättigt sich , daß S>. Maj. zwischen den ii. und 15. Augustm. nach Frankfurt zur Krönung abreisen werden; man sagt auch, Se. Maj. werden bald nach erfolg« ter Krönung verschiedene Provinzen mit ihrer Person beglücken. — Noch weiß man nicht gewiß, ob beyde KK. MM. von Neapel in diesem Jahre bey uns eintreffen werden; gewisser abcr ist es, daß wir im Herbstm. d. I. dk beyden ältesten Prmzeßinnen von Sinnen zwischen unsern Mauern erblicken wcrden. — Auf eine dem Monarchen von den Buchhändlern gemachte Vorstellung ist der ausländische VüchernachdruL, und andere dergleichen Nachdrücke einzuführen verbothen wcrden.
prcßburg d«l 17. H?„m. Den 12. d. ist der Leichnam des dcn 7. d. in Wien nach einer sehr kurzen Kranihnt im 62. Jahre seines  Alters  verblichenen griechi-
scheu   Metropoliten   Moses   Putnik  zus Wasser hier angelangt,   und  den   iZ. d. nach Ofen, wo er zur Erde bestattet wird, abgeführet worden.
Prag den n. Zeum. Am 2. d. s!nd des Kronprinzen von Dannemark, sammt dessen Gemahlinn K'K. HH. unter dem Namen Graf und Grafin v. Wag-^ rin zu Karlsbad angekommen. 7— Auch^' befindet sich daselbst dcr um die deutsche! Schaubühne so sehr verdiente Präsident v. Ko;ebue aus Reval. — Die Friedeus-unterhandlungcn, sind in ihrem bestem Ga:<gc, von denen man sich numer noch, ein gewünschtes Endc vrrsprecken kann, vbschou einige öffentliche Blätter, die aber nur auffallend parthkyisch sprechen, den Ausbruch eines Krieges unvermeidlich wissen wollen. Man sagt sogar, daß, die Soldaten einiger preußischer Regi-nttntcr nächstens auf Urlaub gehen werden,                                                                i
Bukarest den 7. Heum. Von der untern Grenze ist die Nachricht einsän-gen, daß dcr neue Großvener mit seiner Armee, wovon das geschlagene Korps des Mavrojcni der Vortrab war, in den ersten Tagen d. M. bey Widdin angekom-wen sey. Nur ist diese türkische Haupt-Mache, wie alle Briefe einstimmig versichern , nicht so zahlreich, als die im vo-llgm Jahre, weil viele der Asiaten theils zurückgeblieben, theils wahrend dcs Marsches davon gelaufen sind.
Auslandische  Nachrichten. Deutschland.
Regensburg den 8. Heum. Der durch die lezte Vertheidigung Gibraltars als Held so allgemein berühmte, in ftl-Nem Privatleben als Menschenfreund verehrte                                                          El-
liot, Nunmehr Zorb Headfielb, ist auf seinem Lieblingsaufenthalte Kalkhofen nächst Achen, vom Schlagfiuße berührt, den 6. d. M. im 74. Jahre seines Alters 5 gestorben. Bestimmt von seinem Könige im Kurzen seinen Posten in Gibraltar wieder anzutretten, wollte dieser große General noch auf einige Zeit in diesem Landsitze dcr Ruhe genießen, und fand hier — den Tod.
Italien.
^ivornc» den 6. Heum. Hier hat man die Nachricht erhalten, daß die toökainsche Korvette, welche zur Ve-schüzuch unserer Schiffarth und Meere ausgelaufen / wirklich es mit 2 türkischen Schebecken aufgenommen habe, daß die Seeräuber sich mit äusserster Wuth 3 Stunden lang wehrten, uni) erst, als eine davon in Grund gebohrt worden, die zweyte sich ergeben habe. Anf unserer Korvette sollen wcniKcns 27. Mann getödtet worden seyn, wovon man den nähern Bericht erwartet. — Uuftre Bolksullruheu sind glück« lich beygelegt worden. Iu den Häfen Trieft und Livoruo warcn Seehandel mW Schlffartl) nie so blühend, als m diesem Jahre und das noch bey anhaltendem Türkenkriege. Spanien.
wadrit den 28. Brachm. Unftr Premierminister, Graf von Florida Blanka hat von einem französischen im Kopf verrückten Wundarzte im Schlosse, als er in seine Kan',ley giel:a, ^Dolchstiche erhalten,d,'e aber nicht tödt-lich sind, der Meuchelmörder'wollte ihm noch einen Stick vcrsch. n, als ihn emer von den Bedientm des Mi, msnrs bey den Haaren faßte, und z,l Bo,)^ warf. Der Möroer verlor den Dolch, zog aber aus der Tasche gleich
einen andern hervor, womit er sich selbst 2Stiche versetzte/die aber auch nicht tödtlich sind. Man bemächtigte sich^ des Mörders / und brachte ihn in Sicherheit, wo er gleich streng untersucht wurde.
Rußland.
(Cirkular -Ntemoire öes Grafen von Ostermann an die Rußischen Minister «U auswärtigen Höfen.)
Petersburg   den   12.   N!a?    1790. "Verschiedene Zeitungen, mein Herr, besonders diejenigen,so in Deutschland» herauskommen, haben bey Erwähnung,' der  vom  unsern Hofe den Höfen zu^ London und Berlin mitgetheilten Pa-! zifikazions-Artikeln solche ^ einem ent-! stellten Sinne darzustellen gesucht, undj .aessießentlich die  Gründe weggelassen, die ihnen zur Stütze dienten.
Diese Weise die Sachen zur Kenntniß des Publikums zu bringen muß natürlich dasselbe in den Urtheilen, so es sich davon macht, mißleiten; und um den Übeln Folgen davon zu begegnen, bat die Kaiserin mir befoblen, Ihnen , mein Herr, ungesäumt über diese Materie alle die Erläuterungen zu geben, mittelst deren sie an den Ort, wo sie sich befinden, billige und richtige Vorstellungen hervordringen können.
Um diese Absicht desto besser zu erfüllen , muß man in möglichster Kürze auf das historische der vorhergehenden Thatsachen zu?ückaehen.
(Die Fortsetzung künftig.) Petersburg  den 23. Brachm.   Die rußische Kaiserinn hat   dcr podlnisckcl! Kronmosfeldheninn, Grafin Vranika, gebobrnen  von Engelhart,  welche der Monarchin zu ilnem Geburtstage am! 2ten May Glück qewünscht hatte, sol j Hendes. Antwonschreiben  in rußischer
^Sprache zugeschickt: „Gräsinn Ale-!xandra Wasilowna! Da ich überzeugt bin, daß Ihr Schreiben und Ihre Glückwünsche zu meinem Geburtstage von Ihrer aufrichtigen Liebe und Zu« neigung für Mich persönlich sowohl als auch für Ihr eigenes Vaterland ,hcrrühret, in welckem Sie sind Ze-bohren und erzogeil worden; so dat Mir solches nicht anders, als sehr angenehm seyn können / weil Ick hier-!aus zugleich ersehen habe, daß Sie 'auch mitten inPohlenIhreDenkungs->art zur jezigen Zeit nicht geändert l>a» ^ben. Es befremdet Mich gar nicht, >daß Ihr ältester Sohn sich noch da« ran erinnert/ wie er mit Mir in Kyow zgewesen ist, und Mich auf der Reise begleitet hat. Sagen Sie ihm, daß Ich über seine Fortschritte in der Erlernung verschiedener Sprachen recht sehr Mich freye. Scin Baterland oraucht fürwahr Männer von einer qe^ funden Denkungsart; denn diejenigen, wclche jczt ftinem Vaterland das Verderben zubereiten, gleichen der Nachti-aalle, von welcher man sagt, daß sie ihren hellen Gesang bey verschlossenen Augen anstimme, und unvermerkt, hie-bey dem offenen Schlunde emcr unter dem Gesträuche immer verborgenen und mitten unter Blumcn für sie aufgestellten Falle sich nähere, w wclcke sie auch zuletzt hineinstürzet. Ich bin Ih? 'im aufrichtigst wohl affek,ionitt.     ^,
^aibach öcn 26. Heum. Die heutsqe Karl-stadterc Pojt lat uns die angenehme Nachricht mllg, bracht, daß dasberickti^ te Fclsennest Z.ttln am 20. d. bestürmt wuroe, und si b endlich an dcn Hrn« F.F.M.de Vins ergcben dabe. Das Ausführliche envftNen wir vom Hofde-richts.