„Mhtit, Wolilltmid, Aildiii» für Aük.' Str. «t. Mittwoch, »«. Mai k««8. H >l. Jahrganitz vi« „Marbiirger Aeilu«»" cMeuU >cden Mittwoch »ud iircilx«. Preise — sür Maid»r„: ga»,>äi,ri» l! sl., iiail'jiihu^i !! vi»Ie>jä!»i>> I sl. üli kri fiirZusleiliiiig iiiöHattS monatlich 10 kr. mitPostverseiidiiiig: j^aiizitthrig 8 st., litUlijüIlriq 4 fl., vicrteljälirist fl. Die ein Miilgefvaltene iHiirmoiio^eile wird bei eillmnlijzerEinschaltung Mit 10. l'ei jwelMlUljier mit 15, bei dreimaliger mit kr. t'erechlict, wozit für jkdeSmiUlt^e Eiiischaltttn^j kr. Iitserateu-Liempel^;clullir kommen. . .. ^ ^ ^ ^. Zur ^jejchichle tte!; Tai;?-;. Freiherr von Beust soll, ivic der Wiener Verichterslottcr der „Italic" meldet, eine vertrauliche Note an daS russische Kabinet gerichtet lza!>kn. 3n dieser Note iverde ouf die Haltung Oestcrreiä^S in Betreff der Einverleibung Polens liinj^eiviesen und j^esagt. dc,ß mit AuSnalime der türkischen Frage keine Angelegenli-^it im Vorderjzrund slel,e. welche ein ttNteS Einvernehmen zwischen liciden Re«^jerungen verhindere. Bcust soll sich in ziemlich herben AnSdrücken ülier die Haltung Frankreichs beschweren und Preußen Glückwünschen zu seiner Mäßigung. Zuvorkoinmend. wie die österreichische Regierung, sei auch die preußische, vctsichrrt der erivahute Berichterstatter, ivelcher diei^mal einen sehr glücklichen Ttig hat. Preußen habe ein gemeinsames Vorgehen in du: Donaufürstenthümern vorgeschlagen. Der Ausruf der kan di ot i schei» N a t l oa l r egi e r u « g an die christlichen Völker der Türkei, ungesäumt die Wt'ffkN zn ergreifen, um mit gemeinsamen Kräften daS alte Getiände zu llüizen. hat in Konstantinopel Eindruck gemncht. Man irrt nicht ln der Rechtiung. daß. wenn nur die Thkssaller und Eplrotcn Folge ltiften. dic Sache der Türkei un-rettbar verloren wäre. Kandia koslet bereits 260 Millionen Franken und bei 30.000 Menjlzen ; die besten Generale der Pforte: Jsmael. Mnstaphu und Omer P'ischa haben dort ihren Ruf eingeliüßt ; der tüchtige A^miral Vessim Pascha ist dabei moralisch zu Grunde gegangen ; der l)este i^ taals-mann dcs Sultans, Aali Pascha, hat seine Ohnmacht zugestanden. Wie sollte eS unter diesen Verliältnissrn mötilich sein, sich noch zu gleicher Zeit mit Erfolg mit den andern christlichen Nationen zu messen? Freilich hofft man auf den Westen; aber Frankreich würde eher den türkischen Staat seinem Schicksale überlassen. aiS seiner leitenden Idee, den Einfluß in Mitteleuropa wieder zu erlangen und dic deutsche Einheit unmöglich zu machen, entsagen. England hat zuletzt doch nur a»n „rotlien Meer" daS wichtigste Interesse zu wahren. Von Ocl'ttrreich hofft man gar nichts. So bleiben nur die übrigen Machte übrig, welche mit gierigen Heißhunger auf die Beute lauern. Der französische HandelSmin ister hat im gesepgebenden Körper die Friedensworte der Kaiserrede von Orleans weiter gesponnen. Die Mehrheit klatschte Brisall; aus die öffcntliche Meinung werden aber diese Rcdensarten elzensoivenig beruhigend wirken, als früher die Napoleon'S. Die Zweifler in drr Friedenosrage. unv diese haben in Frankreich noch immer die Oberhand, stellen den Worten deS Handelsministers die „krie-grris'lte" Ansprache entgegen, ivelche General de Failly l^ei Uebernahme veS OberbesehleS über das i.^ager von ChalonS an die Offiziere gehalten. Der General forderte diesellien aus. sich mit Eiser den Uebungen hinzu-geben; „Wir werden den Detail Unterricht linsnte lassen und die großen llebungen in Masse Vornelimen. die. ivelche ft»r dkn Krieg passen; da ein Krieg zu den MöglichkeitlN gehört, so mus; unsere Arbeit einfach, ernstlich, anhaltend sein." Giskra «nd das allgemeine Stimmrecht. Marliurg. 19. Mai. „Das allgemeine Stimmrecht irird in Oesicrreich niemals einge-führt!" -- so lautet die Erklarul'.g. welche der Minister dkra. der Abordnung deS fünften ArbeitertageS gegelien. Wie seltsam haben unS diese Worte t'erührt l Letzhast gedenken lvir noch des schönen Frühlii'gs 1848; jung, blühend, kräftig, ein Liebling der Wiener, der Abgott drr Arlieiter und Studenten sprach GiSkra zur Menge von Volksrecht und Freihe t. Wer gerade jetzt vor zwanzig Jahren gesagt hätte. eS wer^e noch eine Zeit kommen, wo GiSkra zu den GeMrn des allgemeinen Stimmrechtes üliertritt — ein lauteS „Niemals" ans dem Munde deS gescierten ÄalkSmantteS sellist halte jeden Zweifel niedergeschlageit und von dcn T^iusenden. welche dem Redner gelauscht und zugejubelt, hätten Alle. Alle .serufen: „Niemals." Hätte Giskra im Fiühlinge 1848 si.h als Gegner deS allgemeinen SlimmrechteS bekannt — niemals ii.'äre er als Abgeordneter zur deutschen verfassunggebenden Reichsversammlung in Frankfurt geivählt worden. Und das Werk dieser Versammlung? Vor unseren Äugen liegt eine Urkunde, welche sich nennt: „Verfassung deS deutschen Reiches vom 28. März 184S." Unter den Abgeordneten, ivelche diese Versallung unterzeichnet. befindet sich auch Giskra. Im „Gesetz, betreffend die Wahlen Der Todtenacker am .^>kagerhortt. Von E. Willkomm. (1. Fortsetznug.) Die Erzählung hatte Henrieksen tiks erschüttert. Ein paar Thränen zitterte» an den Wimpern seiner Augen. „Host Du denn gar keinen Verdacht gegen Jemand?" fragte ich dcn tief Betrübten. „Nicht^ den geringsten." erwiderte Henricksen. „Unter allen meinen Bekannten war nichl Einer, der sich durch strohgelbes Haar kenntlich machte. Blondhaarige Matrosen kannte ich viele. eS waren aber lauter offene, treuherzige Jungen, die nicht einmal wußten, daß ich eine Braut hatte. Sie waren Nie in die Nähe ihres Wohnortes gskommen. denn sie hielten sich im Hafenplatze, wo nnsere Schiffe lagen, aus. Erst sehr spät, nach Jaljresfrist. brachte mich eine längere Unterrct'ung. die ich zusällig Mit einem alten Robbenschlägger anknüpste. auf verdächtige Spuren. Dieser Mann hatte die Gewotinljeit. häufig Nachts aus seinem Fahrzeuge, das ihn schon über zwanzig Jahre trug, zu schlafen. In derselben Nacht, bei deren Anbruch der fremde Mann meine Braut aus dem Hause zu locken lvußte. l)ürtc er leise Ruderschläge in der Nähe seines Schiffes. Er verließ seine Koje und hob den Kopf auö der Luke. Nur etwa hun-dert Fuß weit vom Ufer eatsernt gewahrte der Robbenschläger einen Nachen, der offenbar landwärts licuerie und hier auch bald lu den schmalen Hafen der kleinen Aiie elulief. ES saßen Personen in dem Nachelf. zwei Männer und eine ^^rau. Letzteie sprach lebhast mit ilzren beiden Begleitern und brach daiin lil ein Schluchzul ani^. Gleich daraus will er einen dnmpfcn Schrei vcrnomtnen haben, worauf der Nachen in weiterer Entfernung von il)M iviedei durch rasche Ruderschlage die hohe Lee zu gewinnen suchte. Etwa diel Meilen vom Lande in dir Nichtung. iiielche der Nachen nahni, lag — »ud dieses llnislnndeS erinnere ich tnich ebenfalls — ein großer Schvon.^ vor Ankei-. Am Margen ivar er ver- schtvunden, und da er keine Flagge gezeigt hatte, erfuhr man nicht, welcher Nation er angehört haben mochte." In diesem Angenblickc ward der Wind lebhafter. Er tvar ein paar Striche westlicher gelaufen und der GröiilandSsahrer tvnrde dadurch ge» nöthigt, seinen Konrö etwas zu ändern. Mitternacht tvar vorüber. Ueber die bisher glänzenden Gestirne legten sich matte Schleier, der Mond hüllte sich in gelbliche Dünste, die alsbald einen salbigen Regenbogen um ihn bildeten. Die Wache sollte abgelöst iverden und tvir. ich nnd Henricksen. machten unS ebei» bereit, uns in unsere Kojen zurückznziehen, als das langsame Hcrans^lvebrn rineö beweglichen Schattens nnS noch länger fest hielt aus dem Deck. Es war eiu prächtig getakeltes Schoonerschiff. daS an uns vorilbei st gelte. Es kam nnS so nalie, das; die iveit ansgestoßenen Spieren unserer Bark b^iiralie die Segel dcs Fremden streisten. Anßer dem Manne am Steuer und dcm Wachttnann am Bng sahen wir Niemand am Bord. Lull zog eS an uns vorliber, ohne unS anznrufen oder eine zu zeig'N. Dem Barle nach l.iclttn ivir eS sür einen Normann. Henricksen erfaßte meiiie H.uid und zog mich mit sich in die Kabine. Durch seine Erzählnng w.,r er mir viel näher gerückt worden. Ich be-betrachlete ilin iel.U mit ganz t.ndern Aiigen. und ivaS mir siüher an ilim abstoßend erschien, das zog mich je^t an. Das Schicksal deS armen Mannes interessirte niich und wenn ich auch nichts sür ilin tl)un konnte, so ivard doch eiiie geivisse Neugier in mir lebendig, die befriedigt zn werden wünschte, wenn irgendwie eine Spur l'ich auffinden lassen sollte, welche znr Ciiideckung des verschwundenen Mädchens sliliren könnte. Die Erzählung Hcitricksett'ö halte mich so ansgeregt. daß ich die ganze Nachi nicht schlafen konnte, an einer Fortsetznng derselben aber wurden wir verhindert, da der so sch'veigsame Vollmatrose sich außer mir Niemand ofsenblueit ivo'lle. Auf nlein Befragen weshalb er so zurück« haltend sei. eriridertc er nur: „Ich bin Mißtrauisch geivorden gegen Jedermann. Marie Anne tvar tren und redlich und nur einenr sals^l^en Freunde konnte eS gelingen, sie so zu bcthören. das» sie ihtn arglos folgte, nm aus eine oder die andere Weise dein Verderben oder d.m Tode anHeim zu fallen." der Abgeordneten zum BolkShause". welches der Reichsverweser Erzherzog Johann „in Ausführung deS BeschlusstS der ReichSvkrslimmIun-^ vom 27. März 1349" verkündet, heißt cS: g. 1. „Waliler ist jcdrr uubcscholleile Deutsche, welcher dciS fünfundzwtlnzigfte Lebensjahr zurück^»,klebst li.il". und K. ö des nämltchkn Gesetzes bestimmt: „Wählbar zum Abgeordneten dtS LolkshauseS ist jeder wahlberechtigte Dcutsche. welcher daS fünjundzlvtin-zigste Lebensjahr zurückgelegt und seit mindestens drei Zahrnl einem Staate angehört". Die Verfassung vom 28. März 1849 war giltig sür den ganzen deutschen Bund, somit auch fi»r Deutsch Oesterreich. Wäre Gewalt nicht vor Recht gegangen, so halten auch wir unS seit dem Frühling 1849 im Genuß dieser Verfassung und veS allgemeinen Stimmrechts befunden — GiSkra wäre höchstwahrscheinlich viel eher Minister geworden — siewiß aber tvaren die Wiener Arbeit.r niemals in die ^agc gekommen, den Minister GiSkra um seine Verwendung sür doS allgemeine Stirum-recht zu ersuchen — gewiß wäre GiSkia nicht in die Lage gekommen, durch das verhängnißvolle „Niemals" den Arbeitern jede Hoffnung auf ihr Recht nehmen zu wollen. Wer 1848 und 1849 geäußert hätte. eS »verde noch eine Zeit kommen. wo der Volksfreund GiSkra einen Orden empfängt anS der Hand deS Königs von Preußen — nach einem blutigen Kriege zwischen dieser Großmacht und Oesterreich, welcher das Heimatland Giskra's schwer de-drängt — nach einem Friedensschluß, zu dem Oesterreich in Folge eines fast beispiellosen Unglücks geuötltigt worden... wer dies 1848 und 1849 geäußert hätte, wäre eineS mlllionenstimmigen „Niemals" sicher gewesen. Wer noch dazu behauptet hätte. GiStta werde sogar diesen Orden nicht zurücksenden, hätte von GiSkra selbst ivohl ein noch viel entschiednereS: ..Niemals" gehört. alS die Wiener Arbeiter vom jetzigen Minister des Inneren. Und wie lange iftS denn, daß init aller Bestimmtheit Versicherl wurde. GiSkra werde „NlemalS" zum Advokaten in Wien ernannt? Ad-vokat in Wien ist GiSkra zwar nicht geworden, wohl aber — Minister. Kann diese Stellung niemals erschüttert werden? Darf Giskra aus unsere Frage: „Ob er nicht dennoch einmal wieder Advokat, vielleicht gar in Wien sein werde" zur Antwort geben: „Niemals!?" Die Schicksale der Menschen, namentlich der StaatSlnanner, sind wandelbar — auch die Grundsätze sind eS leider, wie dieser Fall beweist Wenn aber die Arbeiter nach der Cinsührung deS höchsten politischen Rechtes — deS allgemeinen Wahlrechtes — fragen, so ist kein Mensch, vor Allem kein ÄaatSmann i»n weiten Oesterreich wenijier befu.^t. „Niemals" zu sagen, als der jetzige Minister deS Inneren. Dr. Giskln. Ginnahmen der Geistlichkeit. Welche Einnahmen hat die katholische Geistlichkeit deö österreichisch.« Staates sür Taufen, Begräbnisie und Trauungen? Dilje Frage wirft ein Professor auf und beantlvortet dieselbe in einer Zuschrift an die „N. Fr. Presse" mit nachstehender Schätzung: 1. Oesterreich hat im Jahre 1868 eine Bevölkerung von 36.037.663 Seelen. Von 100.000 Lebenden werden 4121 geboren (GeburtSziffer); da? gibt 1,483,560 Geborne. Davon gehören 77.^^ P-rzent den Katholiken an. denn eS ist nachgewiesen, dnß die Zahl der Geburten vom Glaubens-bekenntniffe nicht beeinflußt wird. Wir haben daher 1.152.086 katholisch Geborne; nehmen wir die 1^ Perzent todt Gebornen weg. so bleiben 1.133,653 zu Taufende. Nehmen ivir an. eine Tause bringe durchschnittlich nur 40 kr., so gibt daS 453.461 fl. 20 kr. 2. Aus ^00.000 i^inlvohner entfallen 3345 Stcrbefälle (Sterbeziffer); daS gibt im Jahre 1,204.200 Sterbefälle. Davon 77.^^ Perzent Katliolikrn, III DaS Busentuch. Bon dieser Nacht an wurde ich mit Henrtcksen eng befreundet. Li ß eS sich irgend thun. dann ward eS so eingerichtet, daß wir deS Nachts die Wache immer zusammen hatten. Unsere Unterhaltung drehte sich dann meistentheilS um Henricksen'S verschwundene Braut, und wir ent-warfen mehr als einen Plan, ihren Spuren auch jetzt noch nachzuforschen, obwohl sehr wenig Aussicht vorhanden tvar, diese nach so longer Zeit lvieder aufzufinden. Man war anfangs zu lässig gewesen, was freilich nicht H.nricksen zur Last fallen konnte. Die ipärliche Bevöltcrnn.l der Kttste, wo Marie Anne unter nur tvenigen Bekannten lebte, machte sie auch nur einem kleinen Kreise bekannt. Entfernter Wohnende konnten das junge Mädchen gesehen haben, ohne im Geringsten aus dasselbe zu achten. Und Henricksen tvar seinerseits verhindert, sich lange an Marie Anne'S Geburtsorte aufzuhalten, da die Heuer iljn ungesäumt lvieder an Bord deS SchisfrS rief, mit dem er schon in den nächsten Tagen in See gehen sollte. Der GrönlandSsahrer hatte eine glückliche Reise. Er erreichte in verljältnißmüßig kurzer Zeit den Ort seiner Bestimmung, und nun beeilten «vir unS, getroffener Abrede gemäß, Henricksen'S Heiinat zu besuchen. Wir fanden Marie Anne'S früheren Dienstherrn noch am Leben, ebenso den alten Robbenschläger. Beide wurden abermals an daS Ver-schlvinden deö jungen Mädchens erinnert, und bereitwillig gingen sie auf eine nochmalige Erzählung des ihnen bekannt Gewordenen ein. Mir fiel dabei ein Umstand auf, den ich in Henricksen'S Erzählungen bisher nicht angeführt fand. Der Küster lvußte. daß eine Jugendfreundin Marie Anne'S. die. wie die Verschwundene in einem Dicnstvkrhältnisse stand, ein Andenken von ihrer Freundin besitze, das sie sehr hoch halte und Niemand zeigen wolle. Worin dieS bestehe, konnte unS der Küster aber nicht sagen. „Das Mädchen müssen wir aussuchen und sprechen." sagte ich. „WaS sie Niemand entdeckt, wird sie Dir gewiß mittheilen. Komm, laß uns ungesäumt aufbrechen!" das macht 935.192; dazu die 18.433 (nämlich die obigen 1, Perzent der Gebornen). so ergeben sich 953.625 katholische Begräbnisse. Rechnen wir eines im Durchschnitte mit nur 15 fl., so erl)alten wir die Summe von 14.304.375 fl. 3. Die Bevölkerung wächst jährlich um 1 Perzent. d.iS heißt um 360.377 Seelen, davon entfallen ans die Katholiken 77.^^ Perzent. daS macht 279.886 Seelen. Davon Verheiiaten sich jährlich 35, Perzent. daS gibt 99.924 katholische Heiraten Rechnen wir jede im Durchschnitt nur mit 3 fl., so erkalten «vir 299,772 fl Zählen lvir zusammen, und wir bekomm n eine Einnahme von 15.057.608 fl. Nun haben wir im Staate nicht ganz 40.000 katholische Geistliche; nehmen «vir aber diese Zalil voll an. so entfällt auf Einen noch immer die Einnahme von mehr als 376 fl. W.,« tragen nun die Aecker. Wiesen. Waldnngen. Weinberge. Vielizucht. die Messen? Und doch gtbt eS Land-geistliche mit einem Gehalte von jährlich 00 fl Wo ist da die Gerechtigkeit in der Vertheilung? Vermischte Rachrichten. (Ueber daS Schulwesen deS chinesischen Reiches) heißt eS in einem jüngst erschienenen Briefe von Hildbrand's: „Reise um die Erde": ..In den gewöhnlich mit einem Bcthause verbundenen Schulen herrscht große Ordnung. Die Kinder saßen sittig. ein jedeS Vor einem kleinen Pulte, und arbeiteten. Die geräuinigen Sehulzimmer waren mit vielen Blumen und kleinen Palmen geschmilckt. Wenn ich diese sauberen Räume und die elegante Einrichtung mit den Klaffen der Bürgerschulen unseres Vaterlandes vergleiche, müßte ich der chinesischen Pädagoait den Borrang einräumen." ^ (Frauen' ZeUung in New . Lork.) Daselbst erscheint seit Beginn dieses JahreS ein neueS, vou Frauen redigirteS Wochenblatt unter dem Titel Kovolution". DaS Blatt arbeitet mit dem Wahlspruch: „Der Mann, seine Rechte und nicdtS Mehr; die Frau, ihre Rechte und nichts weniger". In politischer Beziehung erklären sich die Redakteure. Frl. Parker. PillSbury. Frl. Anthony und Frau Stanton. für allgemeines Stimmrecht ohne Unterschied deS Geschlechts und der Farbe, für Gleichheit des Lolines. für gleiche Arbeit, für Abschaffuiig der stehenden Heere und des politischen Despotismus. AlleS für daS Volk und durch daS Volk. Außerdem ist die Richtung in religiöser ipeziehuilg eine freigeistige. Die Damen sind weiterhin Gegner der geistigen Getränke und -^sehr ergebene Anhänger deS Präsidenten Johnson. (Der Snez. Kanal) erregt jetzt ein um so größeres Interesse, als nach dem Gelingen der abysslnischen ELpedition England möglicher, iveise eine gänzlich veränderte Haltung zu dieser Frage einnehmen Wird. Je sesteren Fuß die Engländer iin rothen Meere fasseti, nin so angenehmer kann eS ihnen sein, ivenn Andere sür sie einen Kanal bauen, dessen Kosten lnindestens auf 400 Millionen Franken anznschlagen sind. Nach einem im niederöfterreichlschtn Geiverbeverein gehaltenen Bortrag eilteS Beamten der Lesseps'schen Gesellschaft stünde die gänzliche Beetidignng deS Kanals und die Eröffnung desselben für die Schiffahrt im Oktober 1869 mit gewisser Bestimmtheit in Aussicht. (v e l b st t hä t i g e Alarmsignale bei F e u erS ge f a h r.) Der große Brand in den Docks zu London hat zu solgender Einrichtung veranlaßt: 3n jeder Abtheilung de» Magazins, wo sich leicht entzündbare Ätoffe befinden, ist ein Thermometer angebracht, lvelcher in Verbindung tnit drtn elektrischen Leitungsdrahte steht, der nach dem Signal - Glocken-Apparat in der Stube der Feuerivache hinführt. Wenn es nun z. B. in ilgend einer Abtlieiluug zu brennen ansangen ivill, lvird eS natürlich in Henrichen pflichtete mir bei. Der Hof. auf welchem Leonore diente, lag von dem Kirchdorse fast eine Meile iveit entfernt. Der Weg dahin führte den Strand entlang, über Deiche und um tief eingespülte Wehle. die man umgehen mußte. Er war öde. traurig von Ansehen, und für eins.'me Wailderer fast nnhcimlich. DaS monotone Aufrauschen der Brandung an dein niedrigen KieSstrande, daS Geschrei und Gekrächz der zalillosen Seevöijtl. die über der iveiten unebnen Flache fliigelschlagend kreischten, dort und d.i ein urt,ltes Heidengrab, mit rostfarbenem Haide-kraut und Gittster übcrivuchert. rauchende, halb verfallene Torfhütten dazwischen an tiefen, schivarzen Moortümpeln, und ab und an auf un-fruchtbarern Gelände ein hochragender erratischer Block machten den Eindruck tiefster Schiverinuth aus den Wanderer und erfüllten ihn mit düstern Gedanken. Der Hos. daS Ziel unserer Wandernn.,. lag ganz einsam auf etwaS erhabenem Terrain, so daß sich von ihin ans die Umgebung nach allen Seiten ziemlich weit überblicken ließ. Altßer einem großen Garten aber, auf dessen Pflege Viel Sorgfalt verivendct war. umgab ihn ringsum unsruchtbt^reS Moos- und Heideland. ^«eonore ivar dah'im. Unjerm Wunsche, sie zu sprechen, willfahrte ihr Dienliljerr. Sie stellte sich bald ein Uitd musterte unS mit halb Verlegenen. lialt» liengierigen Blicken. ES war ein lehr hübsches Mädchen, lilünctt, schlank und voll. 3n ihren feurigen Augen blitzte Schelmerei und Leidenschaft. Sie kannte unS nicht, erst als Henricksen sich nannte, ahnte sie den Zweck unseres KommenS. Sie erschrak so hestig. daß sie auf einen Schemel sank. „Die arme Marie Anne!" rief sie auS. „Wo sie wohl geblieben sein inag 7" Ich war genöthigt. sür Henrickien daS Wort zu ergreifen. ES fiel mir nicht schwer. Leonore daS Nöthige mitzutlieilen. denn daS Mädchen gefiel mir und eS machte mir Vergnügen, recht traulich und. »venn es sein könnte, auch recht lange mit ihr zu plaudern. Meine einleitende Rede schloß ich mit den schnell hingeworfenen Worten: „Ihr habt ein Andenken von Eurer Freundin?" Leonore erröthete und sah mich sragend an. oline zu antworten. „Habt Ihr dasselbe von Eurer Freundin mit der altSdrücklichen der betreffenden Abtheilung sehr heiß, so daß nun das Quettnlber i» der Röhre dtS Thermometers hoch aussleigt. Hierdurch berührt es unfehlbar den oben in das Thermometrr cinqelasstnen elektrischtn LkitungSdrahl. scßi nun dtn Telegraph in Thätigkcit und bewirkt, daß der Glocken - Apparat sofort das Alarmsignal in die Stube der Feuerwache abgibt. Mittels dirser Gorrichtung befinden sich nicht nur die Magazine kkineii Augenblick ol)ne Ucbermachung. sondern eS bedtirf auch nicht erst emeS Feuerwächters. der oft zu spät den Ausbruch eines Brandcs entdeckt und folglich auch zu spät telegraptzirt. (Die NoLH in Finnland.) Die Notl) in Rußland und Haupt-sächlich in Finnland ist. Petersburger Berichten zufolge, noch immer sehr groß. Die baltischen Häfen sind meist offen, die finnischen werden eS l)ald sein. Und doch wird sich die trostlose La^^e damit wenig ändern. Es fehlt nicht sowohl an Nrtrride. als an ANtteln zur Anschaffung, ivas auch am besten illustrirt wird durch die im Sinken begriffenen Getreideprcise. Die Roth hat furchtbare Enthüllungen übrr die russische, moralisch ganz ver-kommene Landbevölkerung geliracht. und auf lange Jahre hinaus werden die Ernte-Erträge bedeutende Ausfälle zeigen. Der „GoloS" erzählt, wie geivissenlos die GeM'inden alles Vermögen verschleudern, tvie der Bauer und Handarbeiter troK der Noth hohe Löhne fordere, wo ihm Arbeit geboten werde, und lieber darbe, wenn die Forderung nlcht erfüllt lveroe. Oft kommen Fälle vor. daß drei Bauern nur Einen Pelz hciben. alleS^ ivaS stch losmachen und forlschaffen läßt, ist verkauft. Nicht Arbeit, sondern Branntwein ist gesucht. (Oesterreichische B i e r a u s fu h r.) Aus einer Mittheilung deS MinisterialratheS Schwarz an den nirderösterreichischen Gewerbevcrein geht hervor, daß in jüngster Zeit auä» böhmisches Bier, namentlich aus Pilsen, nach Paris gebracht worden. Nächster Tage werden, wie wir aus sicherer Quelle vernehmen, die ersten Sendungen von Wiener Bier in England eintreffen. _ Marbnrger Berichte. (Kirchendiebstahl.) In der Nacht vom 3. auf den 4. Mai haben unbekannte Thäter die Kirche zu Laporje erbrochen, den Opferstock, tvelcher sich neben dem Hauplaltare befindet, aufgesprengt nnd d.,S vor handene Kleingeld im Betrage von 8—12 fl.. entwendet. Außerdem wur« den auch die Altartücher von den beiden Nebenaltären im Werthe vou 12 st. gestohlen. (Zur Abwechslung.) Am Freit.,gc Nachts wurde bei der Felber'schen Ueberfuhr in TresteruiP ein neuer, mit Tlicer angestrichener Kahn im Werthe von 16 fi. gestohlen, nachdem der Thäter die Kette ab-geschlagen. Seit einer Reihe von Jahren ist es nun das fünfte Mal. daß Herrn Felder da» Fahrzeug gestohlen worden und scheint der Dieti der nämliche Gauner zu sein, it'slcher den Herren: Walcher in Zinjatl) und Deschmann in JelloveP die Kähne entwendet ljat und dieses Geschäft de-rufsmäßig treibt. (Bereinsleben) Vom Stadtainte Marburg ist im Austrage der Statthalterei dem politisch«volkswirthschaftlichen Bereine „Forlschritt" Folgendes kundgemacht word,n: „Es ist zwar den Vereinen, auf welche das BereinSgcfeK vom 1ö. November v. Ä. Anwendung findet, durch A. 13 dieses Gesetzes nur zur Pflicht gemacht, ihre Rechenschafts- oder Geschäftsberichte oder andere der-artige Nachweise in drei Exemplaren der betreffenden Behörde vorzulegen. Demnngeachtet hat das hohe k. k. Ministerium des Innern laut Erlaffes vom 24. März l. I. angeordnet, daß darauf hingewirkt »Verden soll, daß die Bestimmungen deS Staatsministerialerlasses vom 13. Dezbr. 1866 wegen Borlage der statistischen Bereins-ZahresauSweise und Rechen-schaftsberichte auch fortan beachtet werden. Da die Bereine an der größeren Publizität ihrer Gebahrung sellist interessirt sind und deßhalb schon ihre AuSlveis - Exemplare gewöhnlich in größerer Anzahl zur Verfügung li^ilten. glaubt das Hobe Ministerium dcn-selben mit diesem in Hinblick auf die iiu Zuge befindlichen statistischen Zusammenstellungen gebotenen Berlanl^en kein empfindliches Opfer zuzumuthen.^' Hievon ist daS Stadtamt in Kknutniß gl^se^t ivorden mit dem Beifüsien. „daß auf Grund di.scr Ministerialverordnung in den AuSiveiS über die vorzulegenden periodischen Eing^iben noch aufzunehmen fein werden" : Jahresausweise beljufS der Tvidenzizaltung des BercinSkatasterS — bis 15. Jänner eines jeden JahreS, gedruckte Rechenschaftsberichte der Bereine in sechs Exemplartn — bis 15. Iiili eincS jeden JahreS. eigene Nach. Weisungen der Bereiite über ihre Wirksamkeit gleichz.itig mit den Rechenschaftsberichten — bis 15. Juli eines jedrn JahreS. (Vom Schießstand.) Heute Nachmitta.; findet in dei^ Pickardie das GesellschaftSfchießen der Offiziere statt. Letzte Post. Die kaiserl. Genehmigung der Gesetze über die Ehe, die Schule und die konfefstvnellen Berhältnisse drr Staatsbürger wird schon heute erwartet. Zm Aollvarlament ist der Handelsvertrag mit Oesterreich endgiltig genehmigt worden. Gi«gesa«dt. Marburg. 18. Mai 1868. Herr Redakteur ! Ihr Blatt vom 17. l. M. Nr. 60 veröffentlicht ein Schreiben deS Herrn Rödling. Obmannes deS Bereines „Fortschritt" an den Reichsraths' Abgeordneten Herrn Arnold Plankenfteiner. aus dem ich mit Ueberrafchung entnehme, dciß ich vom hohen k. k Landesgeneral-Kommaudo in Graz die Lieferung einer großen iVienge Heu für Steiermark zugestanden erhielt und auch schon außerordentlich umfangreiche Heukäufe in der Umgebung allhier besorgen ließe. Zu meinem Bedauern muß ich diese Angaben alS boshafte Lügcu bezeichnen und zur gefälligen Beachtung des verehrlichen PublikutnS und zur Beruhigung gewlfler. mir sehr wohlinrinender Persönlichkeiten aiiführen, daß meines Wissens vom holten f. k. General Kommando in Graz bisher kein besonderer Hcubedarf zur Drcknng kam. weil ich eben in Folge der besteh'nden Anordnung als Vertreter des in hiesiger Umgebung umfan,^-reichsten Groß^irundbeslKes wol)l l)ätlc davon verständigt »Verden müssen. Indem ich diese BerichtiguNlj zu Veröffentli chen bitte, erlaube ich mir noch die Bemerkung, es möge sich jene national gesinnte Persönlichkeit, ivelche dem Vereine „Fortschritt" zur besonder« Zierde gereicht, bei fernern Erhebungen zur Wahrung seiner Amtswürdc besserer Beweise seiner Zu-Verläßlichkeit versichern, um nicht ivieder gleich einem dastgen ehrbaren Barbier einem Witzbolde zum Opfer zu iverden itnd das ehrenhafte Streben deS Vereins „Fortschritt" leichtsinniger Weise auch nur einen Moment der Lächerlichkeit Preis zu geben. Mit Hochachtung Franz Perko. Bedingung erhalten, es Niemand zu zeigen. Niemand wissen zu lassen, worin eS besteht?" „Es hat gar keinen Werth." sprach darauf Leonore, „denn eS ist ein ganz einfaches Tuch." „Das fie Euch schenkte?" „Nein, ich sand es." „Und warum behieltet Ihr den Fund?" „Weil ich meine Freundin nie wiedersal)." versetzte Ae, indem klare Thränen ihre Angen füllten. „Ihr fandet es also nach Marie Anne'S Tode?" „Mehi^ere Tage nach ihrem Verschlvinden." „Wollt Ihr mir das Tuch wohl zeigen, Leonore?" fiel jetzt Hen-ricksen ein. „Ich möchte doch wissen, ob ich eS kenne." Das Mädchen stand auf. ging in ihre Kammer und kehrte, mit einem Tuche in der Hand, ivieder zu uns zurück. Henricksen griff begierig darnach und betrachtete es genau. Es tvar ein Halstuch, wie es junge Mädchen auf dem Lande damals trugen, aber er kannte es nicht, er beliauptete. eS niemals bei seiner Braut gesehen zu haben. Das Tuch tvar offenbar noch ganz neu und nur ein paar Mal getragen worden. „Nicht wahr. Ihr laßt es mir zum Andenken an meilte Freimdin?" sagte Leonore nach einer Weile. Henricksen gab es dem Mädchen zurück, indem er sprach: „Behaltet eS immerhin, Leonore. für mich hat eS doch keinen Werth." Da langte ich danach, entfaltete es noch einmal und betrachtete eS genau. „Wo machtet Ihr denn dcn Fund?" fragte ich daS Mädchen. „Weit ab von Marie Anne'S Wohnung." versetzte f1e. „Es hing an einem Ginfterbusch am Ende deS hohen SeedeicheS. Wahrscheinlich hatte die Arme dort geruht, und bcitn Aufbrechen mag ihr das Tuch entglitten sein." Da steht auf einem Zeit.l der Nailie des Kaufmanns, der mit solchen Tüchern bandelt." fiel ich ein. „Ich kenne den Mann, er lebt in der nächsten Hasenstak^t. viel ich ivriß. versorgen sich in seinein Laden viele Matrosen für f'ich und iljre Geliebten mit den erforderlichen Luxusartikeln. Am häufigsten abrr verkehren bei ihm Seeleute des euro-päischen Nordens." Henricksen sah ein. daß dies ein Fingerzeig sein könne, den Unbekannten zn ermitteln, in dessen Gcfellschaft mehrere Personen Marie Anne kurz vor ihrem Verschwinden gesehen hatten. Er ergriff ihn mit hoffnungsvoller Lebhtlftigkelt. reichte Leonore die Hand, und wollte auf der Stelle den Hof verlassen. Ich hielt ilzn zurück, indem ich dem Mädchen einen Wink gab. mir ein kurzes Gespräch unter vier Aiigen zu gönnen. In ihretn Blicke entdeckte ich etivas UnstäteS. und dies ließ mich annehmen, sie möge noch ElwaS geflissentlich gebeim halten. ..LiebtS Kind." redete ich sie an. niährend sich Henricksen wieder mit dem Tuche beschäftigte. „Du kennst gewiß den Neber dieses TucheS." Lächelnd verneinte Sie. „Ich verspreche Dir das schönste Bujentuch im ganzsn Laden von Kolhorn, wenn du mir den Mann nennst vver »täher bez ichnkst. aus dessen Händen Marie Anne jenes Dir nitn so liebe Andenken an üe empfing." „Wahrbastij,. ich kenne ihi» nicht!" Iai,te Leonore lnit Bestiminllieit. „Du kanntest aber Henrickjcn und lvußtest. daß sich Deine Freundin ihm verlobt hatte?" „Sie selbst halte es mir gksa^^t. von Person kannte ich ihn aber nicht." ..Sahst Du auch den Mann nicht, der Marie Anne dieses Tnch schenkte?" forschte ich weiter. Leonore schlug die Angen nieder. Sie ging offenbar tnit sich zu Rathe, ob sie auch klüger handle, wenn sie lieber schlveige alS spreche. Nach kur-zem Besinnen aber sah sie mir srei in'S Gesicht, indem si- sagte: „Ja. ich habe ihn ziveimal. aber nur von ferne gesehen." „Wann. Leonore, wann ?" rief Heuricksen^ der achtsam auf unser Gespräch gelauscht hatte. „Ich mtiß eS wissen und sollte ich Gewalt brauchen!" „Ein paar Tage, ehe mir Anne Marie gestand, daß sie sich mit Euch verlobt habe," sprach daS Mädchen voUkomtnen ruhig. „Sie fügte hinzu, nun sei eö entschieden, sie werde Frau Henricksen, nicht die Frau des Steuermanns —" „Seilt Name? Sein Name?" riefen wir Beide zugleich. „Marie Atttte stockte und verschwieg ihn mir." schloß Leonore ihre kurze Auskunft. (Fortsetzung folgt.) IZ>Nl»ckUNK. Die VereinSleituug des polit.-volkSwirthsch. Vereines „Fortschritt"' ladet die Bewohner Marburgs zur öffentlichen Bersammtuna ein, welche Samstag den 23. Mai 4868 Abends 6V« Uhr im Saale des Herr« Kartin stattfindet. (308 Gtgeuftünde der Verhandlung: 1. Aufnahme des H. 75 der Gemeiudeordnung des HerzogthumS Stein mark in das Statut der Stadt Marburg. 2. Berathung über die Einführung von Zinskreuzern. 3. Berathung über den Beschluß des Gemeindeausschusses: beim Landtagt um die Ausscheidung der Stadt aus dem Bezirksverbande zu peti tioniren. IS«4 ' Ä- II» Ä und Stempel Ziehung i?. Juni I8V8, Haupttreffer 25v.0vg Gnldeu auf 10 Stück 1 Promesse gratis, verkauft 294) Herrengasse Nr. 123. Aufgenommen werden (306 für die neue Kavallerie Kaserne: Ein Restamateur und ein verheiratheter Wäscher. — Aufschlüsse gibt und Offerte übernimmt Franz Perko, Güterdirektor. Zu verkaufen: Eine Wagenremise und Holzlege aus Holzbestandtheilen bei Franz Perko in der Magdalena-Vorstadt. (305 Nr. 5830. Edikt. (303 Ueber Ansuchen des Hochwohlgebornen Max Freiherr,» von Rast zu Marburg äe pr. 12. Mai 1868 Z. 5830 wird vom gefertigten k. k. Bezirksgerichte bekannt gegeben, daß derselbe die an Herrn Martin Linz maier zu Marburg ausgestellte Generalvollmacht widerrufen und für null und nichtig erklärt habe. K. k. Bezirksgericht Marburg am 13. Mai 1868. Ivo Centner Heu sind billig zu verkaufen. Näheres im Comptoir dieses Blattes, Z. 226. (307 Bau-Lizitatious-Ausschreibung. Die Ausführung des Straßen-Regulirungs Baues am Nestelberge, an der von Leibnitz nach ArnfelS führenden Bezirksstraße in den Bezirken Leibnitz und Arnfels, wofür die Erdarbeiten aus V682 fl. 24 kr. die Grundirung „ 1009 fl. 5 kr. die Beschotterung „ 911 f!. 57 kr. und die Bauobjekte „ 130 fl. — kr. veranschlagt sind, wird am 3. Zuni d. I. um 10 Uhr Vormittags beim Bezirksausschüsse Arnfels im Wege der Minuendo Versteigerung hintan-gegeben werden. Unternehmungslustige werden hiezu mit dem Beifügen eingeladen, daß die bezüglichen Bedingnisse und sonstigen Baubehelfe bis zum Lizi-tationStage beim Bezirksausschüsse in Arnfels eingesehen werden können.! Bezirksausschuß ArnfelS. am 15. Mai 1868. 3 5566. (298 Freie Versteigerung. Auf Ansuchen des Herrn Franz Lorber aus Kuschernigg «lv pi'. 5. Mai 1868 Z. 5566 wird die freie Versteigerung der Weingartrealität in der Gegend Schloßberg. Gemeinde Tra.Msch, bewilliget und die dies-fällige Tagsatzung an Ort und Stelle auf den IS. Juni 1868 Vor ! mittags 10 Uhr bestimmt. Diese Realität liegt 1'/« Stundeil von Marburg entfernt, hat von der St. Leonhnrder Bezirksstraße eine gute Zufuhr und besteht auS: P.-Nr. 369 a und 369 li Rebengrund mit 2 Joch 788 Q -Kl.. P.-Nr. 370 Weide mit Obst 123 Q.-Kl.. P.-Nr. 70 Bauarea 31 Q.-Kl.; zusammen im Flächenmaße von 2 Joch 943 Q. KI. und auS einem theils gemauerten, theils gezimmerten Winzergebäude! sammt Kuhstallung. Weinpresse und einem gewölbten Keller aus 20 Starlix in Halbgebinden, im guten Bauzustande; der Rebengrund ist mit edlen Rebensorten bepflanzt gut bestockt und hat eine ausgezeichnete Lage. Der Ausrufspreis ist 3600 fl. öst. W. und es wirk» diese Realität unter diesem Preis nicht hintangegeben; die Zahlungsbedingnisse können hier-gerichtS oder in der Kanzlei des k. k. Notars Herrn Dr. Franz Radey eingesehen werden, wozu Kauflustige hiemit eingeladen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 7. Mai 1868. Ein Eiskasten in bestem Zustande und fämmtliche Einrichtung für ei» Bückergewvrbe sind billig zu verkaufen bei I osef Payer. (28 v Ein Hausmeisters verheiratet, ohne Kinder, wird aufgenommen. Nähere Auskunft im Comptoir dieses Blattes. (296! Glückliches Avis fiir Lottospieler und ftir Jeden, der sein Glück im Lotto sicher versuchen will! Ich habe, getrennt von allen bis jetzt bestehenden, völlig unprak-tischen Methoden, die höchst wichtige Entdeckung gemacht, daß ich eine gewisse Anzahl von Ambo-^olo und Terno-Sekko, sowie Ouaterno (auf-lösend in Terno-Sekko und Ambo-Solo). welch letztere Spielart mit großer Vehemenz des Gewinnstes auf das Lotto wirkt, die innerhalb einer sehr kurzen Periode aller Lottoziehungen kommen, anzugeben ver-mag. Mein gelöstes Problem ist s^ bestimmt und sicher, daß ich vor dem Gewinne keinen krenz.r, d.igegtU nach demselben 20 Perzeut beanspruche. — Spielsonds gering! — Spieldauer kurz! — Täglich erhalte ich Dank- und AnerkennungSbriese. L. k. v. OrUoo, 29?) Professor und Schriftsteller der Mathematik, . Berlin, Wilhelmstraße ? 25. Zu meinem demnächst erscheinenden Werke „Analyse vom Lotto" (Handbuch für jeden Lottospieler) würde Verkäufer, als: Lotto-Kollektanten. Agenten ic. um Il»re Adresse ersuchen, da Ihnen sehr guter Verdienst bei hohen Prozenten zugesichert wird. Eine schöne freundliche Wohnung mit h-nlichcr Aussicht, zwei Zimmern, einrr Küche, nebst Holzlag« und Vöde» ist vom 1. Juni 1S68 an z« vermiethe» an der Tncfter-Straße „kci de» drei Raben" im ersten Stocke. ZV Wiener Garnituren neuester Fa^on und zu sehr billigen Preisen empfiehlt Gefertigter einem geehrten Publikum, und zeigt zugleich an. daß er sehr schöne Muster von Tapeten am Lager hat. wovon die Rolle von 22 kr. anfwärtS sich berechnet, sür das Aufziehen einer Rolle nur 35 kr. zu zahlen find, somit die Tapezirung eines Zimmers mit 12 Rollen sammt Zng-Hör auf circa W—12 fl zn stehen kommt. Zu gefälliger Abnahme empfiehlt sich Mathias Schwienbacher, 2^1)__Tapezirer. Hausverkauf. In einem freundlichen, an der Reichsstraße unweit Marburg im Drauthal gelegenen Pfarrdorf ist ein im guten Bauzustande befindliches HanS mit gutem, trockenem Keller auf 100 Startin Wein, besonders zum Cinkehrwirthshaus geeignet, sogleich unter der Hand 'zu verkaufen. Auf Aufragen ertheilt die Redaktion dieses Blattes Auskunst. (289 Für Fleischer. ^ In der Draugasse zu Marburg ist das ehemals Burghardt'sche HauS um wohlfeilen Preis zu verkaufen. Außer der Lchlagbrücke und der Fleischbank enthalt dasselbe im ersten Stockwerke zwei Zimmer, eine Lparherdküche und ein Speisgewölbe — Alles in gutem Bauzustande, hinter dem Hause befindet sich eine geräumige Holzlege. — Auskunft -rtlieilt der Eig nthümer: Johann Schneider. Fleifchjclcher in Graz. AosterwieSgasse Nr. 146. Z. 4837. Exekutive Holzversteigerung. (283 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: Es sei die exekutive Fellbietuug deS dem Herrn Andreas Kranich gehörigen, mit gerichtlichem Pfandrechte belegten uud auf 423 fl. 50 kr. Oe. W. geschälten HolzeS, als: l00 Klafter geschlägerten. aber noch nicht ge-klobenen Buchenholges, 25 Klafter geschlägerten harten und 12 Klafter geschlägerten weichen Brennholzes, bewilliget und hiezu zwei FeilbietungS-Tagsatzuugen. die erste auf den SS. Mai, die zweite auf den Juni 1868. jedesmal von N bis 12 Ubr Vor- und nötigenfalls zur Forlsetz,lllg auch Nachmittag von 2 bis 5 Uhr am Schlägernngsplatze in Obel St. Kunigund mit dem Beisätze angeordnet worden, daß die Pfandstücke bei der ersten Feilbietung nur um oder über den Schatzwert!), bei der zweiten Feilbietuug aber auch unter demselben gegen sogleiche Barzahlnu., und Wegschaffung binnen 14 Tagen hintangegeben werden. Marburg am 26. April 1868. Kundmachung. Die hohe k. k. Statthaltern hat mit Erlaß vom 4. Dezember 1867 Nr. 1392l) der Marktgemeinde St. Lorenzen an der Kärutnerbahn die Umleaung der am 4. Mai und am 10. August abzuhaltenden Jahr» >lnt> Viehmärkte aus Montag nach Christi - Himmelfahrt und Montag nach St. Loreuzi'Sonntag bewilliget und derselben eine neuerliche Jahr» und Viehmarkt-Coneession für den 15. Oktober jeden Jahres ertheilt. 300) Die Gemeinde-Borstehnng. >», <» Vom k. k. Bezirksgerichte in Marburg wird bekannt gemacht: Es sei die Feilbietuug und Versteigernng der für Frau Amalie Echneebacher bei der Realität Berg Nr. 448 ml Freideuegg laut Obligation vom 21. Mai 1^60 iiit.ibulirteu Forderung pr. 1680 fl. f. Anh bewilliget und hie,u zwei Feilbietungs Ta^satzungen. die erste aus den v, die zweite auf den S4V. Juni 1868, jedesmal von 11 bis 12 Uhr Vormittags im (Äerichtslokale mit dem Beisätze angeordnet worden, daß die Forde-runq bei der ersten Feilbietung nur um oder über die Nennsumme, bei der zweiten Feilbietung aber um jeden Anbot an den Meistbietenden gegen sogleich bare Bezahlung des ErstehungSpreises werde hintangegeben werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 24. April 1868.