^U RNV. Montag am R O. Juni «^KH. Die Laib^chcl Zeitung" erscheint, mit Ausllahmc d>r Tnün- iiüd Fnn-ta,^. täglich, uno kostrt sammt dm Älilagcn im Comptoir g, nzj ährg 1l fl.. yalhiähri^ ä ft. 3^» fr., mil ^ Kreuzband im' Comptoir ganzjährig >2 ss., !, .ill'jä !, rig n ff. Für ric Zilücllmig in's H-iüi sinv h >i l b j ä l, c i q ^.9 kr.^mchr zu entrichten. Mit ocr.Post portofrei qanzjä h r ig, mitci .ssrii^band und gedruckter Adresse li st., halbjährig 7 ft. 3st fr. — Inscr^tionsgeb ül, r für cinc Sp.,ltn,;,'ile o»er den 3l.,um derselbsN, für einmalige Einschaltung 3 kr., für zweimalig? 5 fr., für dreimalige 5 sr. C. M. Inserat- bis l2 Icilen kosten l jl. für 3 'Nal , 50 lr. sür 2 Mal und ^9 ^r. für l Mal einzuschalten. Zn diesen Gebühren ist nach dem „vrouisorischen Gesel/e vom 6. ?il?vember >850 für Inserlltion^stciinvcl" noch l<> kr. für eine jedesmalige Einschaltung bin^u ,n rechnen. MMcher Theil. ^er Minister dcs Innern hat dcn Vezivks« Adjunkten Wilhelm Walter nnd den Statthaltcrci« Konzipistcn Franz Kreisch mayer zu Kreiskommissären dritter Klasse in Böhmen ernannt. Der Minister für Kultus und Unterricht hat den Supvlentcn dcs Rzcszowcr Gymnasiums, Silvester Drzymalik, zum wirklichen Gymnasial'Lehrcr an dieser Lehranstalt ernannt. Nichtmntlicher Theil Vom südöstlichen Kriegsschauplatze. Der „Russische Invalide" enthält folgendes Vul< lctin, welches dem Journale des Fürsten Gortschakoff über die vom 24.—29. Mai vor Scbastopol, Eupa-toria, Kertsch und Genitschi ausgeführten Operationen entnommen ist: Vor Scbastopol war das Feuer im Verlaufe der genannten Zeit von beiden Scitcn mäßig; alle Beschädigungen, welche der Feind in den Bastionen 3 und 6 und in der Rcdoute Schwarz angerichtet, wurden ausgebessert: am 9. Mai wurde dcr von uns angelegte, von der Bastion 6 zum Kirchhof führende Laufgraben verschüttet uno die Schanzkörbc hinter die Befestigung gebracht; in der Nähe dcr Bastionen 6 und U und der Redoute errichteten wir neue Bat-tcricn, um die Approchcn zu beschießen, welche der Belagerer vom Kirchhof aus auszuwerfen beginnt. Außerdem haben wir 7 neue Logcmcntö aufgeführt, um die Erdwällc der Rcdoutcn Wolhynsk uno S>,» lenginsk stärker zu decken. — Der uutcriroischc Krieg gegen die Bastion 4 wurde von dem Feinde ohnc Erfolg geführt; wir sprengten glückliche Quctschmincn gcgcn die feindlichen Trichter, uno der Belagerer agirtc Mit stcinschlcudcrnden Flatterminen und kleinen Spren« gungcn, welche unsern Vrrschanzungcn keinen Scha. den zufügten. Vor Eupatoria machten unsere Vorposten in der Nacht vom 26. zum 27. Mai einen Angriff auf ei. nen abgesonderten türkischen Posten, der bei der Ort schaft Saky stand. Auf den entstandenen Alarm führte der Feind aus der Stadt 4 Bataillone, 12 Eskadrons mit it> Geschützen und einen Hausen Ba« schi'Bozuks. Nachdem eine Stunde lang Schüsse gr. wechselt waren, gingen die Türken nach Eupatoria zurück, mit Hinterlassung von 6 Todten und 3 Gefangenen; unser Verlust beträgt 4 Gctödtcte. Weiter wird über die Besepung von Kcrtsch durch die Verbündeten Folgendes berichtet: Am 24. Mai zeigte sich mit Tagesanbruch auf der Höhe der Straße von Kcrtsch eine Eskadre von 70— 80 Wimpeln. Gegen Mittag trennte sich von ihr ein Kanonenboot, das sich der Paulsbattcric auf eine Entfcrnnng von 2300—3000 Faden näherte und feuerte; unsere Batterie erwiederte mit einer Salve aus W.pfündigcn Kanonaden. Gleichzeitig mit diesem Zcucrn, das nur eine Viertelstunde währte, näherte sich cm Theil der feindlichen Eskadre dem Vorgebirg Ka-mysch'Vurun (südwestlich von der Batterie). Die Schiffe stellten sich parallel dein Ufer auf, eröffneten cine starke Kanonade und setzten sechs Bataillone Infanterie auf ein Mal aus, von,dencn e.ncs der Bat> terie in den Rücken gesandt wurde. Da vernagelte der Kommandeur der letzteren, gemäß dem vom Gc-ncrallieutcnant Baron v. Wränge! erhaltenen Befehl, die Geschütze, sprengte die Pulvcrkcllcr und zog sich auf dem Wege nach Feodosia zurück, um sich mit dem Gros des Dctachcments zn vereinigen. — Um 1 Uhr Nachmittags stellten die Befehlshaber der Bat> tericn Ak«Burnn. Gorodowa und Karantinaja das Feuer ein. vernichteten die Kricgsvorräthc, machten die Geschütze unbrauchbar und schlugen dann denselben Weg ein. Gegen 2 Uhr Nachmittags drangen 2 feindliche Schraubcnkanonenbootc in die Vncht von Kcrtsch ein. aus welcher gleichzeitig unser Dampschiff „Argonaut." mit dem Stabschef der tschcrnomorischcn Küstenlinic an Bord, hcransfnhr. Der Feind eröffnete sein Feuer, allein die Batterie von Ienilalc brachte die Boote durch einige Schüsse zum Schweigen und znm Rück-zuge; der „Argonaut" gab ihnen, als er weiter hcr° ausgckommcu war, gleichfalls eine Salve, durch welche einem der Boote die Maschine beschädigt wurde. Inzwischen hatten sich 6 feindliche Dampfer in einer Linie aufgestellt, in der Absicht, dem «Argonaut" den Weg zu verlegen; allein von dem dreifachen Fencr aus Ienikale. von der Batterie Tschuschka (auf der Landzunge Taman), und vom Dampfschiffe „Molo» di/h" empfangen, mußten sie zurückgehen. Hierauf ging dcr „Argonaut" mit 3 anderen Dampfschiffen, die mit Leuten von den Transportschiffen bemannt war.cn, ins asow'schc Meer. Der Kampf der Ufcrbattcrien mit den feindlichen Dampfschiffen in dcr Straße von Kcrtsch daucrtc bis 9 Uhr Abends. Mit Einbruch dcr Nacht sprengte oer Kommandeur der Vcrschanzung von Ienikale, dcr ünterlicutcnant Zewanowilsch von dcr 17. Artillerie' Brigade, den Pulvcrlcller, vernagelte die Geschütze, und schlug die Richtung auf dcr dem asow'scycn Mccrc zuuächst liegenden Straße tin. Die in Kcrtsch .iegendcn, Privatpersonen gehörenden Fahrzeuge mit Weizen, Roggen. Hafer und Gerste, 12 bis 16 an ocr Zahl, wurden verbrannt; die Transportschiffe nut chrer Ladung versenkt und die Dampfer „Mogutschii," „Donctz" und „Vcrdjansl". die nicht in See gehen tonnten, in die Luft gesprengt. Diejenigen Einwohner, denen es möglich war, verließen die Stadt; die Ortsbchörde und Polizei entfernten sich spät am Abend ^s 24. Mai, nachdem sie die Kornvorräthe, so wie oic Privatdepots zerstört hatten. Mit dcr Dämmerung des 23. Mai erneuerte oic auf Taman errichtete Batterie Tschuschka ihr Feuer auf die feindlichen Dampfschiffe; als sich aber Landungstruppen gegen dieselbe in Bewegung setzten, war die Garmson gezwungen, sie zu verlassen und in die Luft zu sprengen. — Am Morgen des 25. Mi ivuroc die Stadt Kertsch vom Feinde beseht, der oci Icnikalc 8000 Mann aufstellte; cbcn so viel stc° l'cn bei Kertsch und Kamysch.Burun; an demselben Tage ging eine Eskadre von 20 Wimpeln ins asow'» iche Meer. Die am Ufer stehende» feindlichen Trup« pcn untcrnadmeu keine Bewegungen ins Innere des Landes; dcr Generallieutenant Wrangcl beobachtet sie mit zwei Detachcments, die gegen Kcrtsch und Fcodosia aufgestellt sind. Was Genitschi betrifft, so hat dcr vom Gei^ral.-Adjutanten Fürsten Gortschakoff dahin beorderte Flü-geladjutant Lobanoff'Rostowski d^ese Stadt mk einem Bataillon Infanterie nebst einigen Geschützen besetzt; die bei Genitfchi liegenden 160 Fahrzeuge verschiede« ner Größe hat er ins Siwasch (faule Meer) und die Straße von Genitschi geführt, welche an ihrem schmal« stcn Punkte gesperrt ist. Dic „Milit. Ztg." gelangt an der Hand der Depesche dcs Fürsten Gortschakoff vom 8. d. M. aus Sebastopol zu folgender Ansicht: „Dic wahren Vertheidigungswerke Sebaftopols stehen noch in ihrer Unversehrtheit da. Dic Russen, welche Angesichts dcr numerischen Uebcrlcgenhcit der Alliirtcn ihre vorgeschobenen Eontrc-Avprochen wegen zu großer Ausdehnung und Zertbcilung ihrer Kräfte nicht viel länger hätten behaupten können, haben vorgezogen, sie nur nach einem hartnäckigen und blutigen Kampfe dem Gegner zu überlassen. Freilich ist durch diese Ereignisse die Lage der Karabclnaja eine gefährdeter«:; wenn man aber nach den zur Erstürmung dcr Vorwerke erlittenen Verlusten auf diejenigen schließt, welche ein Angriff auf die bastionirten Wälle nach sich ziehen würde; wenn man bedenkt, baß dieser Angriff, wenn er auch gelingen sollte, nur einen theilwcisen Vortheil in militärischer Hinsicht gewähren würde; daß endlich auch dic Operationen zur Zernirung der Festung vorerst nicht leicht ausführbar scicn, die Armeen der Miwen in eine nicht zu günstige Lage setzen würden, so sehen wir, daß die am 7ten erlangten Vortheile noch lange nicht cincn entscheidenden Schritt zur Erreichung des »or« gesteckten militärischen wie politischen Zirlcs bc» zeichnen." Aus Odessa bringt dic «Mil. Ztg.« Nachrich. tcn bis zum 6. d. M.: „Zwci Tage früher wa? der O. d. I. v. Lüdcrs,' Oberbefehlshaber dcr Südarmee, dort eingetroffen. — Dic gcsammte Garnison wird in einigen Tagen das bei Nikolajeff aufgeschlagene Lager beziehen. — Der Gouverneur von Keusch, Fürst Gagarm, befindet sich seit dem 3. d. M. in Odessa, während die Rcgiciungsbcamten nach Simphcropol übersiedelten. Dic 4000 Mann starke Besatzung von Kertsch, unter dem General Wrangcl hat sich nach Arabat zurückgezogen und am 26. Mai. gleich nach Empfang dcr Nachricht von der Einnahme Kertsch's, hat Fürst Gortschakoff die 9. und 13. Division unter Gcncral-Lientcnant Mollcr in jene Richtung entsendet. Aus Scbastopol waren Nachrichten bis zum 3l. Mai bekannt. Der Gesundheitszustand sowohl der Feld« armce wie der Besatzung war ein sehr befriedigender, und das Verhältniß dcr Krank«, zu den Gesunden wie 1 zu 80. Vize - Admiral Ponfiloff lag am Ncr° vcnfieber nicht ohne Gefahr darnieder. Vor Eupatoria battc General-Lieutenant Wagner zeitweilig das Kom» mando dcs Armeekorps an General «Major Chruleff übergeben. Aus Anapa lagen Mittheilungen in Odessa vom Ende Mai datirt, vor. Hiernach war bei Je« lcndschik an der kaukasischen Küste um jene Zeit. also gleichzeitig mit dem Angriff auf Kcrtsch, cm Gcschwa< der der Miirten erschienen, welches den in Anapa kommandircndcn Admiral Serel^iakoff veranlaßte, mit mehreren Tausend Mann Anapa zu verlassen, um dic Verbindung mit der am Kuban liegenden Festung Ickaterinadar herzustellen und dic Grenze gcgcn die schwärmenden Tscherkcsscnhaufen zu schützen. Auf der Rhcde von Odessa kapcrtcn am 1. d. M. zwei feindliche Dampfer mehrere mit Fischen bc-ladcnc russische Fahrzeuge." 5O« Oesterreich. Wien. 1!'. Juni. Se. k. k. Apostolische Ma-jestät liaben das von dcm Professor am polytechni-schen Institute und Direktor der Kaiser Ferdinands» Nordbahn. Joseph Stummer, verfaßte und über« reichte Werk: „Bildliche Darstellung der Kaiser Fer-dinands-Nordbabn" mit allcrgnädigstem Wohlgefallen anzunehmen und demselben als Anerkennung die gol-dcne Medaille für Kunst und Wissenschaft zu verlei- heu geruht. Wien. lN. Juni. Am 1. Mai d. I. sind in Konstantinopcl die kommissionell lianidirtcn tripolitani-schen Entschädigungsgclder im Betrage von 4,071.809 Piaster ausgezahlt und von dem k. k. Konsulate in Empfang genommen worden. Die Vcrtheilung an die betreffenden österreichischen und toskanischen Unterthanen wird nach ^Maßgabe der von der Liquidi» ruugs » Kommission ermittelten Einzelbcträge vorgenommen. Wien. 14. Juni. Die sich als nothwendig darstellenden Ncparatursarbcitcn an der k. k. Sem-merlngcrbahn werden demnächst vorgenommen, ohne daß eine Unterbrechung des Verkehres stattfinden wird. Insbesondere erstrecken sich dieselben auf den Viadukt im Adlitzgrabcn, dann den Wcbcrkogler-, Wolfsber-qcr-, Gartenkoglcr- und den Scmmcringcr Haupttnn-ncl. Der Viadukt im Adlißgrabcn wird durch gehö-rigc Untcrwölbung, und die ersten drei Tunncllc durch Auswechslung der schadhaften Ziegelcinwöldung bcfe° ftigt. Was den Scmmcringer Haupttunncl anbelangt, so wird die gegenwärtige Ziegclrinwölbung theilweise durch Ziegel und an den am meisten mit Wasser be> drohten Stellen durch Stein ersetzt. Der „Wanderer" lann hiebei die Frage nicht unterdrücken, ob es nicht möglich wäre, den Scmmcringcr Tunnel durch An> legung geeigneter Wasscrabzngsgräben. von dem gc-waltsamcn Drucke des Wassers zu befreien, nnd so die Einwölbung vor'öftcrcr Umwechslung zu schützen. Die nächst Klam in Reparatur bcgriffeue, sogenannte Rumplerbrückc, deren Grundlage gegenwärtig durch mehrere ausgchobcnc und wieder vermauerte Schachte gesichert, wird in Kurzem vollkommen hergestellt sein. Wien, 14. Juni. Wir bringen in Folgendem einen Ausweis über die im Laufe des zweiten Militär« »Quartal«, d. i. vom 1. Februar bis Ende April d. WI. von der k. k. Landesgendarmerie geleisteten Dicnste. »Man wird daraus entnehmen, daß die wohlthäti-Wirksamkeit dieses Institutes und dessen höchst «ersprießliches Eingreifen in alle Richtungen der ihm ^zugewiesenen Sphäre sich! abermals glänzend er« probt hat. Es wurden in dem erwähnten Zeitraum von der k. k. Landcsgendarmerie vorgenommen: 424.986 Patrouillen, 22.99! Arrestanten - Es-kortirungcn. 2257 Begleitungen von Reisenden und Kurieren, 4176 AWenzcn bei Gcrichtsoerhandlun« gen, !i)8 Begleitungen von Dampfschiffen. Aufgreifungcn. Verhaftungen und Anzeigen von Verbrechen, Vergeben und Uebertrctungcn: wegen Hochverrath 4, Beleidigung der Majestät und der Mitglieder des kaiserlichen Hauses <»tt. Aufstand und Aufruhr Nl, öffentliche Gewalt 3ti4, Mißbrauch der Amtsgewalt 44, Verfälschung öffentlicher Kreditspa' picre und Münzvcrfa^schung 1l3. Rcligionsstörung 64, Nothzucht, Schändung und andere Verbrechen der Unzucht !>6. Mord und Todschlag 240, Abtret-bung der Leibesfrucht und Wcglegung eines Kindes 122, schwere körperliche Beschädigung 79N, Brand' legung 26 l. Diebstahl, Veruntreuung und Betrug 31.707. Naub 379, zweifache Ehen 13, Verleum-düng 20. Desertion 379, den Verbrechern geleisteten Vorschub 305, wörtliche oder thätige Beleidigung ei« ncs öffentlichen Beamten oder Dieners odcr der Wache 493, Widersetzlichkeit gegen die Gendarmerie. Belei» digung derselben 623, Ruhestörer, Erzedenten, Bc-trunkene, Nachtschwärmer 55366, Selbstverstümmlung 60. Bettler. Vagabunden, Paßlose ncr Rechten — so führt sie aus — durch das die Operationen der Alliirten beobachtende Armeekorps des Grafen Osten-Sacken gedeckt, steht die Haupt-armce längs dem rechten Ufer der Tschernaja auf schroffen, durch tiefe Felsschluchten geschützten waldi« gen Anhöhen, die nach Innen zu in fruchtbaren, mit reichhaltigem Quellwasser versehenen Thälern sich-ge« gen Baktschi-Sarai und Simpheropol abdachen und beive Orte schützen. Den linken Flügel dieser halb« mondförmigcn Stellung bildet das Korps dcs Generals Liprandi, welcher ebenfalls die von ihm beherrsch» ten Schluchten und Engpässe in guten Vcrthcidlgungs» stand gesetzt bat und im Stande ist, ein doppelt starkes Korps in Schnch zu erhalten." Der «Neuen Prcuß. Ztg." wird nächstdcm aus St. Petersburg über Wien gemeldet, daß dcm Chef der russischen Armce in Armenien, General Murawicff, der Befehl zugegangen.sei, die Offensive zu ergreifen. Italien. Wie die «Gazz. di Milano" aus Turin meldet, hatte Se. Majestät der König die projektirtc Reise nach London und Paris wegen der bevorstehen» den Ankunft des Königs von Portugal verschoben. ^ Ein picmonlcsisches Blatt will wissen, es sei von den katholischen Konservativen ein Bevollmächtigter nach Rom a/schickt morden, um Aufklärungen über folgende Punkte zu erbitten: 1) Ob die in dem Mo» nitorium angedrohte Erkommunikatlon l»ll»e oder l'c-r?nän<> «l'nt<;n!il»0 betrachtet werden müssc, d. h. ob die Erkommunikation mittelst des Monitoriums be> reits verhängt sei oder nicht. 2) Ob die dürftigen Pfarrer Unterstützungen aus der neu begründeten kirchlichen Kasse annehmen könnten oder nicht. 3) Ob Mönche oder Nonnen sich ohne Widerstand der Ver< einigung in wenigen Klöstern fügen sollen. 4) Ob alle Bencfiziaten sich ohne Protest dem verhängten Steucrzuschlag fügen sollen. 6) Welche Haltung endlich der gesammte Klerus in seinen gewöhnlichen Beziehungen zur Regierung zu beobachten habe. Großbritannien. London, 9. Juni. Im Unterhause fand die vierte und Schlußdebattc über,den Krieg und die Un° terhandlungcn der Wiener Konferenz Statt. Mr. Scott tadelt die Regierung, daß sie den möglichst unpassendsten Zeitpunkt zum Unterhandeln und in Lord I. Russell, dessen Name in Oesterreich nichts weniger als populär sei, den unpassendsten Unterhändler ge« wählt. Für das Amendcment Lowc kann er nicht stimmen. Sir F. Baring hält die ganze Debatte für übcrftüssig und das Lowe'schc Amendement für eben so unmöglich, wie das von Hcathcote. So wenig man ohne Frankreich Frieden schließen dürfe, so we« nig könne das Parlcmcnt der Regierung eine cinsciti» ge Aufstellung von n'nn qua n«n-Bedingungen vorschreiben. Es bleibe daher kein Ausweg, als sein ei< genes Amcndement. Darauf hält der Attorny-Gcnc-ral ein langes Plaidoncr für die Regierung. Wenn Sir I. Graham die Möglichkeit, daß dieser Krieg einst populär werden könnte, zu einem Argument für einen schimpflichen Frieden macht, so werde alle Welt darin einen Abfall, nicht bloß vom Gebot der Pfticht und Ohre, sonoern von jenem gesunden Menschenverstand schen, ohne die es keine Staatsweishcit gibt. Nach dem Schlüsse der Konferenzen übrigens seien die Haarspaltereien der buntscheckigen, bloß im Tadel einigen Oppositionen eine süudhaftc und lästige Zeit-vcrschwcndung. Auch Sir F. Thcsiger erklärt die Diskussion über Krieg oder Frieden, nachdem jede Fricdcnsaussicht verschwunden ist, für lächerlich, aber ein kritischer Rückblick auf die Unterhandlungen kön«e nicht schaden. Seiner Ansicht nach war die Wahl des Bevollmächtigten Schuld am Scheitern der Unterhandlungen, und er halte es für ein Glück, daß sic gescheiten. Mr. Hovd Davics protestirt gegen Frie« den vor Erlangung materieller Garantien von Nuß« land und warnt vor jedem Votum, das die Regie« rung im energischen Kampf gegen Rnßland behindern und schwächen könnte. Mr. Eardwcll spricht sich für die Resolution Baring aus. Es sei am besten, die Regierung nicht zu binden und alle Unterhandlungen der Krone zu überlassen, doch dürfe man zugleich den Ministern bedeuten, daß der Krieg für reelc und prak« tische — nicht für undcfinirbare, in nebelhafter Ferne liegende Zwecke fortgeführt werden muß. Mr. Wal« pole, obgleich der Ansicht, daß die Unterhandlungen entweder nie begonnen, oder nicht in der Weise, wie geschehen, abgebrochen werden durften, stimmt der Rcgienlng in so fern bei, daß der Krieg zugleich ge« recht und nothwendig war; so gerecht, daß die Ne« gierung ilin nicht vermeiden dürfte, wenn sic konnte und so nothwendig, daß sie ihn nicht vermeiden konnte, wenn sie auch gewollt hätte. Allein er hält es für Pfticht der Regierung, sich jetzt endlich klar 'und be< stimmt über die Zwecke, die sie im Auge hat, aus« zusprechen. Niemand wisse, ob die 4 Punkte über Bord geworfen sind oder fortgelten und in letzterm Falle, wie sie den dritten Punkt verstehe. Diese Un« gcwißhcit werde ans einer Seite Lauheit und Arg« wohn. auf der andern ausschweifende, zum Theil revolutionäre Hoffnungen erregen. Er ift gcgcn alle Amendcmcnts und für die von Lord I. Rüssel vorge« schlagcnc Adresse. Er verwahrt sich schließlich gegen die Annahme. daß die Konservativen Krieg und Frieden zu einer Parteifragc machen, und versichert die Regierung seines Beistandes unter der Bedingung, daß sie ihre Politik tlar definire. Mr. d'Israeli behauptet, seine vor Pfingsten beantragte Resolution habe zwar ein Tadels- abcr nicht ein Mißtrauensvotum enthalten, und hätte daher die Minister nicht nott> wendig zum Rücktritt gezwungen. (?) Das Amrndcmcnt Varing scheine von allen Seiten aufgegeben, das von Mr, Lowc abrr würde das Haus an die Erklärung binden, daß sie Beschränkung der russischen Pontus-stotte auf eine bestimmte Anzahl Schiffe ein sine q»» mm bilde. Er bekämpfe dieses Amcndcment vor Allem deßhalb, weil ihm die Begrenzung der russischen Seemacht im schwarzen Meere das unwirksamste Mit< tel zum Zweck scheint. Von drei Seiten aus sei Kon-stantinopel einem russischen Angriff ausgesetzt — von der Donau her, von Asien und schwarzen Meere aus — die Gefahr, die vom Pontus droht, sei die allcr< geringste, und doch denke man nur da an Schuß' wehren. Wenn Rußland auch eine Flotte für den Krieg gerüstet yä'lt, und wenn es selbst seine Trup' . pen nach Konstantinopcl transportircn kann. "Up HOV es doch immer fürchten, durch cine das Meec bchcrr« schende Seemacht seiner Armee den Rückzug abgeschnitten zu sehen. Die Schuhwchv, welche er (d'Iö« racli) aufrichten würde, bestände in folgenden Acndc« rungcn: Er würde die Donanfurstcnthumcr (nach Art Belgiens und der Schweiz) neutral erklären; in Ästen bei Kars und Erzerum Festungen errichten; eben so gegen das schwarze Meer zu den Bosporus durch Ve-ften schützen, die zu bestimmten Zeiten von europäischen Kommissären inspizirt werden sollten; endlich dürften die zerstörten cirkassischen Küstcnforts nicht wider an Rußland fallen. Lord Palmerston beginnt mit der Erklärung, daß das Haus die auswärtige Politik unmöglich in die eigene Hand nehmen dürfe; dieß wäre dcr Fall, wollte es der Krone Maß und Gestalt dcr Fricdcnsbedingungen vorzeichnen; dergleichen könnte nur den Interessen des Staates höchst nachtheilig sein. Ueber Mr. d'Israeli's Tadels« aber nicht Mißtrauensvotum wolle er bloß bemerken, daß dcr sehr chrcnw. Gentleman vor Pfingsten die Regie« rung des Versuchs anklagte, einen schimpflichen Frie« , den anzubahnen, jetzt im Gegentheile ihr vorwirft, dem Feinde allzu harte Bedingungen zu stellen. Das Lowc'schc Amcndcmcnt wäre eine Fessel, die man kci« nem Kabincte anlegen dürfe. Am Ende werde man hoffentlich seinem Rathe folgen und die Resolution Va« rings annehmen. (Gelächter und ironischer Beifall.) Auf den Gang der Debatte sieht er mit Befriedigung und Wohlgefallen zurück, denn Würde und Mäßigkeit bezeichnete die Sprache aller Parteien, ausgenommen die der Männer des Friedens um jeden Preis. (Lauter Beifall.) Diese Herren führen Frieden im Munde lind Krieg im Herzen und die leidenschaftliche Schmäh-sucht in ihren Reden bewies, welche zornige Passio» nen in ihrem Gemüthe um die Herrschaft stritten (O! O! und Beifall). Ihre Sophismen zn widerlegen, sei theils unnöthig, theils zu zeitraubend. Nach den« Ausdrucke seines Bedauerns über den Gesinnungswechsel der Erminister, wiederholt Lord Palmcrston, daß die Wiener Konferenzen eigentlich nur den Zweck hatten, die Unterstützung Oesterreichs zu gewinnen, dabci jedoch die Kriegführung nicht hinderten. d'Is» raeli'S Ideen hätten ihre bcachtenswcrthc Seite, allein die Donanfürstenthümcr würden als unabhängiger Staat dem Schicksale Polens verfallen, weil sie zu schwach sind, um auf eigenen Füßen zu stehen und an llire Neutralität würde sich Rußland im Falle eines Krieges wenig kehren. Auch k.mn er nicht der Meinung beipflichten, daß das schwarze Meer die am wenigsten verwundbare Seite dcr Pforte sei. Im Gegentheil, da könnte Rußland scilttn Schlag am schnellsten führen und am sichersten in's Herz trcf« fen. (Hört. hört!) Dcr Prcmir deduzirt in schon bekannter Weise die Unannehmbarkeit beider russi« schcn Vorschläge zur Verwirklichung des dritten Pum tes und leitet daraus die Rolhwcndigkcit ab, auf der „Limitation" zu bestehen, obgleich dieselbe ursprünglich kein 6inu qun non war und aufgegeben worden wäre, wenn Rußland einen andern praktischen Weg zur Sicherung dcr Türkei vorgeschlagen hätte. Eine Adresse an die Krone liegt jetzt nicht mehr in seiner Absicht. Nenn man ihn um die Zwecke der der Kriegführung frage, so müsse er wiederhol?», daß die Integrität der Türkei geschützt und gesichert werden muß. Rußlands Pläne seien so klar wie die Sonne am bellen Mittag. Rußlands Dichten und Trachten sei Vergrößerung. Zum Ucbcrfiuß habe Ale« 5ander ll. offen bekannt, wie er die Politik Peter's, Katharina's, Nlexandcr's und Nikolaus verfolgen wolle. Indem England für die Türkei kämpft, schütze es sich selbst vor Gefahr, und ftündc einmal dcr nordische Ko° loß mit eincm Fuß an der Ostsee, mit dcm andern in Konstantinopll, so wäre cs auch — darauf „lögen die Friedensfreunde sich verlassen — mit dem Baum« wollgrschäft gar bald zu Ende. Das Haus möge Uch nun über den leidigen Paneizwist «.'rhcben. der Welt ein Schausoicl eimmnbigcr Vaterlandsliebe bio tcn und Ihr? Majestät versichern, daß das Parla» ment, dem Ruf dcr Nm'ion getreu, das Schwcrc nicht tn die Scheide stecken will. bis ein sichrrer, ehren» hafter und dauernder Fricdc crnmgcn ist. (Lauter Vcifall. Mr. Lowe's Amcndcmcnt wiro ol,nc Ab« stimmung verneint, Mr. Philliuiore nimmt seines zu° rück. Mr. Walpolc und Mr. Gladstonc geben dcr Eintracht wiilcn ihre Opposition auf mW Varmgs Nl-solution wird, unter Beifall und Lachc!,. einstimmig angenommen. Telegraphische Depeschen. Königsberg, 13. Juni. Ein kaiserliches Manifest zur Regcüllig dcr Thronfolge-Angclcgcnhciten ist zu St. Petersburg erschienen. Darnach ist dcr Großfürst Konstantin bis zur Volljährigkeit des ersten Sohnes dcs Kaiscrö Alcranocr ziim Rcgcntcn bestellt! worden; stirbt derselbe, so führt Großfürst Konstan-l ti.; die Regentschaft bis zur Volljährigkeit dcs zweit«! gebornen Sohnes. Dic Vormundschafts «Angelegen« heitcn werden dcr Gcmalln dcs Kaisers übertragen. ' Nnborg, Mittwoch. Der Kontre«Admiral Vaynes ankcrt jetzt bei Kundshored. " Alexandrien, 7. Juni. Der König hat 6000 Ncger aus dem Gudan als Garnison für Cairo einberufen. Dort und hier sind einige CholerafäUc i vorgekommen. ' Damaskus. 3l. Mai. Dic auf Nalpolc'ö Ansnchcu zurückgekehrten Rekruten gkricthcn in bluti« gcn Streit mit den Einwohnern. worauf strenge Un^ tersuchung Seitens einer von Walpole und Wamik Pascha eingesetzten Kommission folgte; dic Rekruten werden nächstens abziehen. " Turin, 12. Juni. Alcssandro La Marmora. Kommandant dcr zweiten sardinischcn Division, starb in Balaklawa auf dem Krankenbette. In Abwesenheit dcs Königs, der nach Paris und London geht, soll Eugen Prinz von Carignan die Ncgierungsgc« schäfte zu lcitcn bestimmt sein. " Spezia, 12. Juni. Heute Morgens um 2'/, Uhr, fand ein heftiges, vier Sekunden anhal» tendes, Erdbeben Statt. " Rom, 53. Juni. Dcr Urheber des Mord« attcntatcs gegen den Kardinal Antonclli ist verhaftet. ' Tunis, 2. Juni. Eine Expedition, aus 2 Feldbattcrien und 6l)00 Mann bestehend, ist gegcn die im vollen Aufstande befindlichen Araberstännnc, von Gibelja im Toberkagcbirge vorbereitet, im Abmärsche begriffen. Eine telegraphische Dcpcsche aus Warschau vom 3. (lü.) Juni, welche der «W. Ztg." mitgetheilt wird, besagt: Fürst Gottschakoff berichtet unterm 3l. Mal (12. Juni): Am 30. Mai (ll. Juni) und hnttc am 3l. Mai (12. Juni) war das Feuer ocs Feindes gegcn Sc° bastopol schwach, und verstummte m Zwischenräumcn gänzlich; das nächtliche Bombardement wuroe gleicher Weise wenig unterhalten. Unsere Verluste sind mä> ßlg. Dcr Feino arbeitet nicht an dcn Ncdouten Sc> lcnghinski und Volhynök, abcr cr rekonstituirt die Lu> netce Kamschatsky. Das angl0'franzoftsche Geschwa« ocr, mit eincm Theile der Truppen an Bord, dic Keusch und Ienikaie brscßt hatten, hat sich bci dem Lcuchttyurm Tatilski (TotUekoi?) vor Anker gelegt, muthmaßlich in dcr Absicht, sich gsgrn Anapa zu wcn> den. Von dcn übrigen Punkten dcr Halbinsel nichts Neucs. Telegraphische Depesche vom Herrn Hofrath Baron Metzburg an Se. Erzell. dcn Herrn Minister des Innern in Wien. Krakau, 16. Juni. Se. k. k. Apostolische Majestät der Kaiser haben um 6 Uhr Morgens im besten Wohlsein Krakau vcrlasscn. Telegraphische Depesche von Sr. Erzellcnz dem Hcrrn Landespräsidcnten an Se. Erzellenz dcn Herrn Minister des Innern in Nien. Vochnia. l«. Juni. Se k. k. Apostolische Majestät sind im brften Wohlbefinden um 10', Uhl Vorm. in Vochnia eingetroffen. Telegraphische Depeschen der »Triester Ztg." Danzig. lil. Im,i, Vormittag. Der «Vul-, mrc", welcher am ll. Abends unfern Kronstadt ab-! gegangen und hicr eingetroffen ist, beringet, die Dam ! pfcr „Merlin" und «Fircfiy" seien bei einer Rrkognoszi.! rling am 9. d. vor Kronstadt auf drei Erplodirma-. schinen gestoßen, welche im Zerspringen nur die Ku« pfcrhaut der genannten Schiffe beschädigten, worauf dies? zuiin-kgegangen. Die Flnttenstolinng ist dieselbe. Dic „Magicienne" hat am 8. d. cine halbe Stunde auf dic rcitcnde Artillerie auf dcr Inscl Lavcnsari') mit Erfolg gefeuert, und ist darauf etwas beschädigt abgcscgcit. Die Russen haben am 6. m Hangoc auf ein cnglischcs Voot, dcn „Kossak", welches 7 Finn-ländcr dort landen wollte, gefeuert, sowie 16 Eng' länder von dcr Vootsmannschaft erschossen. 2)ie Mannschaft dcs „Pultur" versichert, daß das engli» sche Boot Parlamcntsftagge alifgcsteckt habe. '^) Zwischen den Inseln Hochland nnd SeSfar i»l Innem des finnisch,» Meerbusens gelegen. yl. d. R. Lokales. Laibach, 16. Juni. Den 13. d. M. fand cine Zusammenkunft mch» rcrcr Mitglieder dcs krainischcn Museal-Vercincs im hicsigcn Museum unter dcm Vorsipc des Hcrrn Ku« rators Baron Codelli Statt. Der Zweck dieser Versammlung war, den geistigen Verkcyr zwischen den Vcreinslnitgliedcrn selbst anzubahnen und sich zu berathen, auf welche Art der schon seit 1839 beste-hende Verein in wissenschaftlicher Beziehung gedeihli» cher wirken könnte. Srine Wirksamkeit beschränkt sich in den letzten bloß auf die jährlichen Einzahlungen der Mitglieder zur Beförderung dcs Landcsmuseums und auf die Vermehrung der Sammlungen, obwohl in den Aller« höchst genehmigten Statuten vom 25. Juni l839 demselben auch einc skicntivische Richtung angedeutet ist. Die lchte Jahresversammlung wuroe im Jahre 1848 abgehalten und damals schon der Beschluß gc« faßt. cine Vcrcinsschrift herauszugeben. Ein damals eigens gewähltes Comit« hatte die Aufgabe, die dieß' falls nöthigen Malcrialicn zusammenzustellen, jedoch dic Ausführung dieses Beschlusses unterblieb, sowie die eingetretenen Zcltverhälmisse auch die Iahresversamm' lungcn unthunlich machten. Der Wuusch, in dcn Vcrcin ein neues Leben zu bringen, in demselben cine Wirksamkeit anzubah' nrn nach t>cm Muster ähnlichcr Institute, dic, obgleich jüngcrn Ursprunges, dic glänzendsten Nesultalte ihrer allsgrzcichnctcn Thätigkeit lieferte,,, uno rbcn dadurch ihm cine größere Theilnahme zu sichern, bewog nicyrcrc Mitglieder desselben, sich an das Museal'Ku-ratorium mit dem Ansuchen zu wenden, es möge eine Zusammeubcrufung der Mitglieder zu dem obigen Zwecke veranstalten. Bei dieser wurde sich nach den hierüber unter dcn Anwesenden gepflogenen Debatten über folgende Punkte geeinigt: Die Mitglieder dcs Muscal^Vereincs versammeln sich zum Zwecke wissenschaftlicher Vortrage und Vc» sprechungcn monatlich ein Mal, und zwar am ersten Mittwoch eines jcdcn Monats um 6 Uhr Nachmit« tags in dem obern Muscumölokale. Dilse Vortrage sollen sich vorzugsweise auf dcm naturwisscnjchaftll« chcn Gcbicte bewcgcn, neuere Ergebnisse naturwissen« schaftlichcr Untersuchungen zur Sprache kommen; fer« ncr soU besondere Rucksicht auf dic Naturgeschichte, physikalische Geographie. Statistik und Technologie Krains Rücksicht gcnommcn werden. Icocm Mitglicdc steht das Recht zu. auch Nicht-mltglieocr zu diesen VnsammlUügrn cinzuführcn. Ur. bcr diese ucue wissenschaftliche Thätigkeit deö Vcrei« nes werden die ^^aibachcr Zeitung" uno die «No« vizc" kurze Berichte veröffentlichen. Die ausführlichen Abhandlungen aber sollen das Matcrialc fur eine vom Musralocreiu hcrauszugebcnde Zeitschrift in periodi« schen Heften bilden, wozu die Gknehmigullg dcr lrai» Nischen stand. VerordnetewStelle im Wege des Kura» toriums einzuholen scl. Laibach, l7.Iuni. Der bekannte Mnemoniker, Hcrr Lichter siern. ist hier angekommen, und wird mit Gcnchmi» dcs h. k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht durch einige Tage Vorträge am l. k. Gymnasium halten. — Bei dem großen Werthe, den ein treurS Gedächtniß für Jedermann hat, ist die Kenntnis des Systems der Mnemonik hochü bcachtrnswenh. Wie weit man es darin bringen kalin, davon ist H?^r Lichten stern ein redender Beweis; denn cs iwer» j slcigr alle Begriffe, welche Mass,- von Namen. Zay. ! lcn und Vegcbenycitm mit Hilfe scincs Systems dem i Gedächtnisse schlruiugst und treu eingeprägt werden j kö>ln,.'n. Es wärc srhr zu wünschen, und gewiß von he».-hcm Intcrcsse fur jcoen Gebildeten, wenn Hr. ii i ch. lcnftern sich nnschlößc, eine «Akadem,c" zu geben um dic glänzenden Resultate dcr Mnemonik rccht au» grnschciiillch uorzufüdrcn, und dcn faktischcn Bcwciö ^ für deren allscingcn Nuyrn zu liefern. "von I. v. Wleinmay-e H U/Namber'g ln Laiback.— Vttllnm^ortlick! r Moücteur: «^ ^'ambesK'^ W ^ — W Börsenbericht W aus dem Abendblatte der öster kais. Wiener-Zeilung. M Wien l5. Juni l835, Mittags l Uhr. M Obwol'l dir Stimmuug günstig war, klnnlc sich dic Wir- M fung in dcn Kurscn nicht zeigen, weil dic Geldlich schwer ciuf M den Effekten lnstctc, M Ncrdbahü - Aktien schwankten zwischen 2«6 V, »nd 207 °/., M i>>. sicigendcr Richtung schlicßcnd. ^ 5"/. Victall. bliebcn mit 79 ai^gel'^k',,. Naticnal-Anlchcn ging bis 84 Mutt, <8.')icr Ll,'ft bis 102'/,, Stüatsciftnl'ahn-Attiln (vl,'N 315) bis A>3'/,. Am Schlüsse crg^b sich in Fc'lgc Icichtercr GeldverlMtni,!e wicder eine festere Stiininung fnr Offektcn. In W.'chftl» und Valiitcu war die rückgängige Tendenz entschieden vorhervscheuo. V»n ersten Häuseril offerirt wichcn sic durchschnittlich um '/. pCt. Amsterdan, lttl '/,. — Augsburg 124 Brief. — Frankfurt 123 Vricf. — Hamburg !>0'/, Brirf/— Liurnn' —. — ^n»d>'!i N.ä7 Brief. — Mailand 123 Vrief. — Paris 1«'/. Brief. Staatsschuldverschrcil'unaen zu 5 V„ 78'/, -79 dklto ^ ,. 4'/."V 68'/. ^8'/, dctto „ 4 7« cscllschaft zu 209 st. oder 500 Fr. ^ 314 7,-314 7. Nien-Naabcr Ntticu (zur Konvertirung , angemeldet) ^— — 3tordbahn - Nltien 207 '/,-207 '/. Vndwei^-^'iuz-^mimdücr '^4l —-<:43 Preßburg-Tyrn. Oisc>,b. 1. Emission 20-22 lclto 2 „ mitPriorit 30—35 Oedcnburg-Wien.-Ncustäpter — — DaiupschisftAkticu 529 -530 dctto 12, Emission 523-524 dettu dcs Lloyd 480 485 Wicmr-Dampfmich!-Altien . 112-114 Plsther .N'etteudniclcn - iltic» 55- 60 Lloyd Prior. Oblig. (in Silber) 5 "/, 93 7, ^ 94 Nordbahu detto 5 "/<> 8«-»6'/. Gloggnitzcr detto 5"/» 7!» 77 Dona». Dampfschiff- Obli^. ä",., «2 -83 (ß»mo «Nenlschcinc ^ 13 7, 13 '/, <5,sterl).,zu 40 ft. Lose — — Windischgräli-Loft 27 7,- 27 7, Walsstem'schc ., 28 7,-2« 7. ^lglrvich'sche „ «0'/, 10',, K. l. Vollwichtige Dulaten-Agil, 2? '/, -?« Telegraphischer Küre» - Bericht der Lt^at5papl.le ^ou! >6 Juni l855. St'llUsschuIdverschrei^uugcn . zu 5pCt. fi. in <^M. 75 lZ/!6 dctto aus der National-Anlcihr zu 5 7, st. in (5M. 84 l/» drtw ' '......412 .. „ «91/4 Darlehcli mit Verlosung v I. «839, f„r ,00 st. 119 !/2 Aktien dev s. k. priv. öster. Staatöeisenbahn-- geselischaft zu 200 fi., voll eingczahlt mit Ratenzahlungen........315 ss. A. V. Gründen:«.»Obligat, andcrcr Kronländer zu 5 "/^ 78 3/^ Vaük-'.'lkticn p:. Stüct . .'.... i)93 st in tz.M, Aktien der Kaiser ^erdlnalids-^lordbahn zu Xi00 st. C. M. getheilt.....2072!, 2 st >n ß. M Aktien dcr östcrr. Tonaii-Dampfschiffs'al'rt zu 500 fi. (>, M.......' 53l si.in E. M, Nttiel! de>? österr. Llrud IN Triesi z» 500 st (5. M....... 485 st in C. M. Wcchsil-Kuls vom !6. Juni !855. Augsburg, für »0 st. sudd. Pcr- cins-Währ. im24 >/2 st. ,n:ß. Guld.) l22 Vf. I Mona! Hamburg, siir l^0 Mark Banco, Owldcn 89 3 4 Bf. 2 Äonai London, i»r l 'Lsnnd Sterliüg, (^»Id>n 1 l 52 3 Monal. Mailand, für 30l» Ocst.rr. i!i'ce, Giild.n !22 l. 2 2 Mona, M rseillc, für 300 Franken, Gulden 142 2 !i',c>nat, Paris, für 3>» Franken . . Guldm »42 3/8 2 Mmiai K. >«. vollw. Münz - Ducaten . . . 27 3/8 pr. <,5ent. Agio. Gold- und Siibcr-Kurse vo.n 15. Juni 1855. ^ ^5- Brief. Acld. Kais. Mü^-Dukat.!» Agio..... 28 3/4 29 1/2 dctto Nand- dctto...... 28 l/4 ^8 Navoleonü'tor ., ... 9.45,, 9.44 Eouvraiusd'rr „ , , . 17. >? .., , . . , 12.9 ^ 12.7 Ruß. Imperialc .. - '. , . ,' lt»,56 10.57 t'opßsc'" „ .... 3<5 ::/2 ' 24 1'4 Z. 3l»., n M Nr. 2!W9 K u> n d m a ch u n g. Diescg k,^k. Landcsgcricht bringt hiemit zu> allgemcilurl Kclnttluß: Anton Bolstnür von Last, des Bezirkes Stein gedüllig, cn^a 27 I^yre alt, katholisch, lediger Tüqwl'rkcr, gewöhnlich bei Eisendahnardeiten sich beschäftigend, mehr kleiner, abcr untersetzter Sla^ tur, runden kleinen Angesichts, nach Art der lHcdN'gsburschen im Tuchainer Thale gekleidet, unbekannten Aufenthaltes und wegen Verdacht eincü kriminellen Diebstahles mit dießgerichtlichcm Steckbriefe llcio. 2«. April d. I.. Z. 2,75, kl^ndssemcicht von der hiesigen k. k. Polizei - Di' lcktion unterm 'W v. M., Z. 8l>15 , »erfolgt, sei mit dießgeiichtlichem Beschlusse vom heutigen Tag.', wegen Verbrechens d^s Diedstahles, in den Anklagestand versetzt worden. Demnach woNe von Ecite der k k. Sicher Heils- und Gerichtsbehörden, so wie vun den Bicherheitsorganen auf diesen Anton Borstnar invigilirt, und er im Betretungsfalle anher ein« geliefert werden Laibach am 2. Juni l855. Z. 32,. :, (3) Nr. 4l45. Am Pfingstmontage wulde in dcr Wiener« ssraße in dcr Nahe des Civilspitals ein Armband gefunden. Der Eigcitthl'imer wolle sich darum bei der k. k. Polizeidirektion melden, K. k. Polizeidirektion ^.'aibach am 13. Juni 1855 Z. 8<)l. ^3) Pränumerations - Ginladung an die 1^- 'l- Dewohner sämmtlicher Provinzen. Ich beehre mich hiemit zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß seit März 1855 ein neues Vlatt unter dcm Titc!: in meinem Verlage ei-schcint. .^ Ich h^be bci Gründling dieses Unternehmens: „Dic Beförderung der vaterländischen Industrie, des Handels und der Ocwerbe" mir als Mi)lto aufgestellt, und in diesem Li'ine den Ii,halt dieses Blattes eit'aelhellt. Der »Grazer Telegraf" dringt: I. Die wesentlichsten, für jeden Geschäfts- und Hnidllsmann uneiltbchrlichen Notizen, als: den tele< grafischen (Z o u r s, die M ^ r k t.- und Fruchtpreise, die Rindfleisch, und Backe r-taxe, tie i.t „ lt o z i e h u n g e n voi, Gr.,z, Tritst, Wien, Lüiz, Pr^'g , Brunn, Ofen, die wich» tigsten Z i el) u I' a. s tage aller in der östcllrichischen Monarchie erlaubtel, l!use, die Eise n-b a d n.. Fa h ro rdn u ng, die P o st st e l Iw ag cn - F a h r t e i,, dic V erst or b en e n, und als neue Nlldrik dic F l e m d e » li st e von Graz II. A!ttl'i,'dig>,!!igcn uüd Anzeige" jeder Art, als: B ü ch er-An n o n cr n , Kaufs- und Verkaufs« Anzeige» von Realitäten, Han^rn, aller Handels - Artikeln und Gewerbs-Erzeuginffen, P a ch' tungen und Verpa ch tu »ge » , M i c t d u n g? n und V e rm i e t l) u ,, g e >, aller wie immer Namen habenden Ol'jcktc, i! ok., l. E röffn u n g e n , i! ,^> k a l V e rä n d c r u n g e i>; alle Arte» Markl-An« zeigen, Verlust--Anzeig.n, Pa^l tez c tl e ! n , llnempf<'I)lungcn jedcs Oefchasts - Bctiiel'es, Verg n ügung s«'Anzei gc n von ^oiläe.l, Honcetteil, Ballet«, Gartenfesten, Harmonie» Musise", L^ger-Bieren, echten Weinen ?c, ?c. — rmd !Il. um diesem Blatte auch für das gesellschaftliche Leben einen anziehenden N i; zu geben, die inter« essan testen Lokal- und P rov i nzi al »N ach r icht e n, Novellen, Biog ra fien, historische Skizzen, humoristische Aufsa'tzc, Gedichte, B e spr e ch u ng e „ über Theater, Musik, Kunst und Literatur. Der Unternehmer wnd auch nicht versäumen, sowohl den Naum seines Blattes zu erweitern, so wil» auch den Ink"'t desselben z'vcckmaßig zu vermehr,n. Dir llberale Bans. dic kl'nslquenre Hl!r>dfui)s!!n>; und die durch^reifendsti VerbseilüNqsart habeli .''ie Existenz dieles Blancs in der Prou!nzi>)l - H.^!ptst^c>l Graz dereits sicher qestcllt, und nachdem der »Grazcr Telegraf« lar die ^xschaits.- uno Handelsleulc, s^wic Pnulte von einigem Interesse sein 0m1le, so l>,ret der gsferli^te Unternlhmrr dieftllicn zur P r a n u m « ra l i o „ hlelin^t hö^chl'l ein. Die Präuumeration mit täglicher Postversendung für Stci^rmark, Kram unv Karnten ist: Für cin Vlert.ljühl .... 2 st. 6, M. Für ein halbes Jahr. ...Hfl. „ Für ein Jahr......8 fl. ., Die Pränumerations Bcträqe erdlltet man unter q e n a u e ? Angabe d-r Adresse an das OoMP« t«,ir dcs »Grazer Tellssrafen", neben Karl Miihlfeith s Vuchhandlu„ss, am Hafuerplatz '5tr. 323, portofrei einzlllcndeil, sowie auch alle küzri^r», wclcde cic l'. 'l. Hn-rrn H.i.oels u"d >)ew>ldsleute in die>cs Blatt eingeschalte zu h'ben wünschen, im obg