Mbacher §V)v N Pr2num«iation»prei«: Im Vomptolr ganzj. ^l-l. ^^?^ st- "' halbj. ft. 5 5N. yilr die Zustellung in« Han« ""^» halbj. 5l)lr. Mt ber Post ganzj, ft. ,5. hall>>, 7 k<>. Dinstag, 30. September. InseltionsgtbAr: F2l Neine Iisnat« b<« ,n » Zeilen !i5 lr., höhere p« Zelle 6 tr,; bei öfteren Wiederholungen per Zille .'! tr. 1879. MitR.Vktober beginnt ein neues Abonnement cms die „Kulmchcr Zeitung". Der Präuumer ations-Preis beträgt für d" Zelt vom l. bis Ende Oktober: Mit Pust unter Schleifen . . . . 1 fl 2:'> kr ^ur Laibach ins Hans zugestellt . . . i __ >^m Comptoir abgeholt . '.....^_ " <12 " Fiu die Zeit vom l. Oktober bis Ende Dezember: Mit Post nnler Schleifen .... 3 fl 75 kr M Laibach ins Hans zngestellt ... 3 — Im Comptoir abgeholt .... 2 " 75 " Amtlicher Theil. Der k. k. Landespräsident in Kram hat den Zezirks-Thicrarzt Andreas Perdan in Volosea znin Mrks-Thierarzte in Gottschee nnd den provisorischen Beznks-Thicrarzt Ferdinand Gaspari in Plirenzo Mm promforischen Bez,rks-Thierarzte in Adelsbera ernannt. ^ siichtuültlicher Theil. Oesterreich und Deutschland. Die ..Presse" beschäftigt sich mit den Aeußerungen der czecknschcn Presse über den Bestich des Fürsten Nismarck ,n Wien nnd bcmertt unter andcrm: In dem Momente, wo die Ezechen den Entschluß fassen, m das österreichische Parlament wieder einzntrclen, scheint uns jede Erörterung über panslavistischc Brüder-schast oder russisch slavische Allianzen durchaus nicht zeitgemäß. Die Nationalität hat, nach unserer festen Iieberzeugung, keine Nulle in der Gestaltnng nnsercr Beziehungen znm Anslande zu spielen. Oesterreich-^ngaru ist eine alte historische Großmacht, welche ihre eigenen Lebensoedingungen und ihre besonderen Aufgaben in Europa selbständig zn erfüllen hat. Unsere Interessen, die materiellen uud die tnllurellen, erfordern zunächst eine feste Consolidieruug des Staatswesens im Innern nnd eine kräftige Vertretung nach außen. Was in unseren internationalen Verhältnissen diese klar ausgesprochenen Interessen zu fördern vcr-Ulag, das ist unsererseits aufrichtig zu pflegen uud freundlich zn begrüben und festzuhalten. Was jedoch die n'l^ge Entwicklung im Innern, den Frieden an nnseren Grenzen zn gefährden droht, das mnß auch unsererseits, ohne Rücksicht auf nationale Sympathie oder Antipathie, in die nöthigen Schranken zurück-gewicseu werden. Vor allem habeu wir darnach zu trachten, ein frenndnachbarliches Verhältnis anzustreben zu allcu Mächten, größeren und kleineren Staaten, mit welchen unser Reich unmittelbllr in Berührnng steht. Aber eine solche nachbarliche Frenndschaft kann nur auf gegenseitigem Vertrancn beruhen und in gegenseitigen Concessionen ihren anglunssencn Ansdrnct sin« den. Mit Deutschland verbindet uns eine hundertjährige gemeinsame Geschichte uud eine gemeinsame diplomatische Sprache. Mit Deutschland verstehen wir uns rascher nnd aufrichtiger, als mit anderen Reichen, weil verwandte Ideen und verwandte Staatszicle nnd eine im gleichen Kampfe errnngene Kultnr den Ver. kehr nnter den Völkern Deutschlands nnd Oesterrcich-Ungarns seit jeher zn einem familiären gestaltet haben. Das ist ein natürlicher Bnnd der Geister und Herzen, nnd ein solcher knüpft sich immer von neuem, wenn er anch dnrch gewaltsame Ereignisse zerrissen oder dnrch momentanes Widerstreben der beiderseitigen Interessen gelockert wnrde. Ein solcher von Natur imd Geschichte geweihter Anno ist stärker, als der stärkste Meuschen-verstaud. nnd es wäre vergebliches Bemühen, im Wege künstlicher Entfremdung solche naturgemäße Verbin» düngen ans die Daner untergraben zn wollen. Das ha anch Fürst Bismarck, der mächtigste Staatsmann un,ercr Zeit. stets gefühlt uuli bei seinen politischen ^omvmaliunen wol erwogen. Die engere Verbindung Deutschlands nnd Oesterreichs ist e,n internationales Bedürfnis, nlcht allein sür jedes der beiden Reiche, sondern fnr ganz Enropa und für dessen friedliche Entwicklung. — Die Ezechcn ».nissen sich daher an den Gedanken gewöhnen, daß diese Verdindnng immerdar anfrecht bleiben werde. Unser Rcich wird deshalb nichts an seiner politischen Selbständigkeit einbüßen nnd die einzelnen Natiuualitäten iu diesem Reiche werden dnrch jenen interuationalen Freundschaftsbnnd in keiner Weise bedrnckt.oder i>i ihrer eigenthümlichen Entwicklung beirrt werden. Nach innen gilt sür unsere Mouarchie das Prinzip der natiu..alen Gleichberechtigung auf den, verfassungsmäßigen Buden und innerHall' der dem Gesammtstaat nothwendigen einheitlichen Vertretung nnd Verwaltnng. Nach anßen hin hat aber ebenso wie nach innen jenes Wort seine volle Kraft zn bewähren, mit welchem unsere Führung der Orient-angclegenheiten vor Jahr und Tag so richtig bezeichnet wnrde: Keine Politik nach Stämmen! Keine Po'itik nach Stämmen! rufen wir hente den Czcchen zn. aber anch jenen „verfassungstrenen" deutfchen Oppositionsmachern, welche sich so kindlich erstaunt darüber zeigen, daß man jetzt im Innern eine „anti-dentsche Politik" mache, während man mit Bismarck deutsche Politik vereinbare. Das eine ist so falsch wie das andere. Man macht mit Bismarck keine dentsche Politik, sondern man sucht die österreichische Politik, so weit es unsere Interessen fordern, mit der denlschen Politik zu vereinigen, fo weit es die Interessen dieser ermöglichen. Uud man macht auch im Innern nicht „nndentschr Politik", wenn man durch Heranziehung der nichldeutscheu Elemeute jenes „voll-zähligc österreichische Parlament" ins Leben ruft. dessen Zusammentritt anch von den verfassungstreuen deutsch-Uberalcn Organen anscheinend mit so freudiger Begei-steruug begrüßt wird. Die Ezechen haben somit leine Ursache, sich über die möglichen Conseqncnzen des Bismarck'schen Besnchcs zu beklagen. Den Slaven in Oesterreich wird ans unserer ..deutschen" Politik gewiß kein Nachtheil erwachsen, soferne uuserc Slaven ehrliche und trene Oesterreicher sind und nicht den panslavistischen Trauin-gebilden nachjagen. Uud den Deutschen und dem Dcnlschthum in Oesterreich droht keine Gefahr weder für ihre Nationalität noch sür ihr bisher unbestrittenes geistiges nnd kulturelles Uebergewlchl. weuu sich mit ihnen die anderen Nationalitäten versöhnt uud geeinigt zu gemeinsamer fruchtbringender Staatsarbeit im Parlamente und iu der Regierung verbinden. Die albernen Schlagworie verlieren. Gott sei Dank, imm?r mehr an Einslnß und Werth bei dem denkenden Theile des großen Publikums. Man ist es müde. sich vou den wechselnden Einfällen sogcnanuter geistreicher Tages-politiler am Narrenseil führen zu 'lassen. Mau will endlich sich an den Thatsachen ein eigenes Urlheil bilden nnd man will Vertrauen uud Mißtrauen in die staatlichen Verhältnisse nicht von dem Eindruck eines flüchtigen Wihwortes. sondern von der voruttheils-frcien Prüfnng dessen, was man selbst sieht und erlebt, abhängig machcu. Parlamentarische Klubbildungen. Während die Parteifraetioncn von der Rechten über ihre Klubolgailisatiou bereits schlüssig sind, indem ihrerseits die Bildung von drei Klubs feststeht, die durch ein ständiges Comite mit einander in Verbindung sein werden, herrscht im Lager der Ver-fassungspartei über die Organisierung derselben noch vollständige Unklarheit. Bisher ist nur Eines als sicher anzunehmen, daß nämlich der alte Fort-schlitttzllnb in sei icr früheren Form constituiert werben wird. Das Wiederaufleben diefes Klubs stand schon znr Zeit des Linzer Abgeordnctentages fest. und Jemlleton. Namonen der Ocidenschaft. ziiomcm Von Otto v. Elleudorf. (Fortschunll.) 1(1. Kapitel. Eine glückliche Mutter. Ein Monat war ungefähr feit den zuletzt geschilderten Ereignissen verstrichen. " d?m A^^^ue war, gleich nachdem ihr Kind von dem itaüemschen Arzt aufs Land gebracht worden war, wieder heftig erkrankt uud hatte längere M zwischen Tod Mid Leben geschwankt. Der Schmerz N d," -^ Mlslumi halteu ihreu Körper so gewaltsam er-MMert, daß ste zusammenbrechen mnßte. und nnr den "Nstrenguugeu Gratiano's und seiner Wissenschaft war tbpilä " -^ ^luugcn. sie zu retteu. Der Arzt war dem n V^'"" Krankenlager in der Stadt, theils anf h " 2"tde znr Pflege des Kindes, das. wie er der sZ"^". Futter oftmals versicherte, völlig gerettet Va/d"° M neu aufblühe zu seiner größten Frcnde. ibr? A.. "',^ ÜM gesund „„h luftig wieder in und l.l '^ s" legen. Die arme Mutter glanbte ihm ihr l., i^ ? ^M, an welchem ihr Kind wieder zn «Mg K?^ werden würde, mit frohem Herzen Es is? ^ ^bM" wir zu unserer Erzählnng znrück. ästen der ,n'" '""" Uhr morgens, und in den Pain enem dA^"^'" Welt wurde es lebeudig. Auch oer Vorzimmer des gräflich Elmenhorst'schen Hauses waren einige zur Dienerschaft achörcude Personen beschäftigt. ,.Einmal hat die gnädige Frau mm schon gc-läntet. Sie verlangt nach ihrem Kammermädchen." sagte ein noch jugendlicher Diener zn einem bereits ubcr das Manncsalter hinansgeschrittcncn Eollcgen. «Die guädige Frau ist sehr früh wach, das mnß «)"N''> n^,/s ist anch uicht zn verwnndcrn, Doktors!" ^""^' leit der Abreise des Herrn rief 3N?lN ^" ^"k" Sie sich doch nnr, Charlotte." es W Helm einen, hereinstürzenden j.lngen Mädchen ten uml." ^" ^'^" läutet schon zum zwei- ..Zum zweiten mal! — O, schnell!" rief ängstlich ^/u) verspätende Zofe nnd eilte durch eine Portiere nach den Zimmern her jnngcn gräflichen Witwe, s'.l s/^"^ N"dia.c Fran! - Schon seit zwei Tagen 1^s^k".''e Nachricht von dem Herrn Doktor. Aber. was seh ich/« rief der bestürzte Diener, als wie ans der Erde hervor plötzlich Gratiano auf der Schwelle des Vorzimmers erschien ..Still! Was hast du?" fragte der Italiener. "Ach^ ich war weit entfernt Sie hier zu ver. mulhen S,c müssen gekommen sein. ohne daß jemand Sie gesehen hat. Soll ich die gnädige Fran von Ihrer Anluuft beuachrichtigeu?" ^ . "?^"'" erwiderte in herrischem Tone der Arzt. «4Mt y,erher und antworte, aber vor allem sprich leise: ^ias hat sich während meiner Abwesenheit hier zugetragen?" „Die gnädige Frau weiute viel, — sie verlangte immer nach ihrem Kinde. Ich mußte der vou Ihnen erhaltenen Befehle stets eingedenk sein, um zu verhindern, daß Sie fortrciste, um Sie aufzusuchen." ,.Das war wol in den ersten Tagen, aber fpä'ter?" „Später beruhigte Ihr Brief sie ein wenig; alS Sie aber zwei Tage nicht schrieben, da war sie — und besonders gestern. — in der größten Besorgnis." „Sonst hat sich nichts von Bedeutung ereignet? Keine Besuche?" „Keine." ..Auch keine Briefe?" Nur ciuer, von dem Bruder des verstorbenen Grafen. Ich erfuhr das leicht, weil dem Grafen Bernhard fogleich geantwortet wurde und ich diese Autwort besorgen mnßte." „Vom Grafen Bernhard? Ich errathe," sprach Gratiano höhnisch lachend vor sich h>". ..^s 'st "U" einmal das Schicksal dieses Grafen, immer zu spät zu lommeu." ..Haben Sie sonst noch Befehle für m,ch?" mit dem Ord en der Möbel l'cschäft'gte D.ener „Ein Kampf, - ein Kampf Mischen uns u Leben und Tod wird b^.m.eu .^ ^ ^e de rechnen wir anf emc mW ou»^ >v "? ^ die Fran für sich. die ihn heute noch liebt, ich - die Mutter. Wilhelms "Wem,^Gräfin fragen follte, ich bin noch nicht zurückgekehrt. Hast du mich verstanden?" 1918 jetzt soll auch eine bestimmte Verabredung in diesem Sinne in einer am 26. d. M. beim Abgeordneten Skene abgehaltenen Besprechung von Anhängern der Fortschrittspartei getroffen worden sein. Was die übrigen Mitglieder der Verfassungspartei thun sollen, darüber gehen die Meinungen noch auseinander. Ein großer Theil der Abgeordneten neigt sich nach einer Mittheilung der „Presse" der Ansicht zu, daß für die Verfassungspartei die Bildung von zwei Gruppen am ersprießlichsten wäre, von denen die eine den alten Fortschrittsklub und die demselben verwandten Elemente und die andere alle übrigen Mitglieder der Verfassungspartei zu umfassen hätte. Von anderer Seite wird eine Gliederung in drei Klubs vorgeschlagen, so zwar, daß von den früher bestandenen Klubs der Verfassungspartei der alte und der neue Fort-schrittskluti und der Klub der Linken, mit welch letzterem der Klub des linken Centrums (Großgrundbesitzer-Klub) zu verschmelzen wäre, wieder gebildet würden. Die Klubs sollten durch ihre Obmänner mit einander in Verbindung treten und von Zeit zu Zeit auch gemeinsame Versammlungen abhalten. Die Ent-schcidnng über diese und sonst noch auftauchende Vorschlüge zur Kluborganisation ist der für Montag den 6. Oktober anberaumten Gesammtkonferenz der verfassungstreuen Abgeordneten vorbehalten. Die Durchführung der Occupation des Lim-gebietes. Am 18. September trafen die von Prjepolje am 16. wieder zurückbeorderten Theile der Nord- und Süd-colonne bei Priboj und in Plevlje ein. Damit waren die am 8. September begonnenen Occnpationsopera-tionen am cilften Tage vollständig abgeschlossen. Als Resultat derselben ist zunächst die militärische Besitzergreifung der zwei wichtigsten Communicationslinien von Bosnien südwärts durch das Sandschak von Novi-bazar auf zwei Tagmärsche von der Grenze Bosniens zu verzeichnen. Zwei Tagmärsche scheinen auf den ersteu Blick allerdings nicht viel bedeuten zu wollen. Eine genauere Würdigung der beiden vorläufigen Endpunkte der Occupation in strategischer Beziehung läßt jedoch sofort die militärische Tragweite der vollzogenen Operationen überblicken. Prjepolje bildet den Knotenpunkt der Communicationen gegen Nova-Varoö, Sje-nica, im Limthal aufwärts gegen Bjelopolje und gegen Plevlje. Plevlje andererseits ist der Knotenpunkt der über das Mauca-, Stozer- und Kraljevagebirge in das die montenegrinische Grenze bildende Tarathal führenden Communicationen. Der militärische Besitz von Prjepolje erschließt uns demnach das Lnnthal bis zum Quellgeliiete des Limflusses. Der militärische Besitz von Plevlje ermöglicht uns die Beherrschung des ganzen Tarathales und dadurch die Sicherung der rechten Flanke der Lim-Communicationslinie. Diese letztere selbst vermittelt über Vjelopolje nach Rozaj und weiter durch das obere Ibarthal die leichteste Vebindung mit Mi-trovica, dem Endpunkte der Eisenbahn von Salonichi. In diesem Zusammenhange gewinnt die offenbare militärifche Wichtigkeit von Prjepolje und Plevlje auch eine für uns außerordentliche commerzielle Bedeutung, und damit ist das Resultat der Occupation in zweiter Linie charakterisiert. Statt des alten Handelsweges über die schwer zu überschienenden Gebirge in der Richtung über Nova-Varos, Sjenica und Novibazar nach dem Oriente haben wir uns des Ausgangspunktes einer neuen Communicationslinie versichert, welche allerdings länger ist, aber fast ausschließlich durch! Flußthäler führt und darum auch leichter zu einem Schienenwege entwickelt werden kann. Das politische Resultat der Occupation liegt auf der Hand, wenn man erwägt, daß unser Machtansehen in den Augen nicht bloß der Bevölkerung Bosniens, sondern anch des Sandschats Novibazar gehoben wurde, anderer naheliegender Folgewirkungen dieser Art nicht zu gedenken. Kurz zusammengefaßt, hat die Occupation durch die militärische Besitzergreifung zweier wichtiger strategischer Punkte unsere handelspolitische Action im Orient uuter Erhöhung unseres Prestiges auf das glücklichste eingeleitet. Diesen unbestreitbare!: Erfolg uinst man sich gegenwärtig halten, um es richtig zu schätzen, daß die ganze Occupation mit thunlichst geringem Auf-wandc von Kräften, ohne jegliches Opfer und darum auch ohne Inanspruchnahme irgend welch' besonderer Geldmittel durchgeführt wurde. Das Hanptverdienst hieran gebührt der die ganze Action vorbereitenden Thätigkeit des Generalkommandos in Serajewo, vor allem dem FZM. Herzog von Württemberg mit seinem Generalstabschef, dem Obersten Albori, dann dem Chef der Recognoscierungskommission im Sandschak Novibazar, dem Major Milinkovic' des Generalstabes. Die für die Truppen nothwendigen Verpflegsartikel wurden aus den vorhandenen Vorräthen bestritten und durch die für den Friedens - Nachschubsdienst sistemi-sierten Tragthier-Transportescadronen nach Viäegrad und Cajnica geschafft. Die Reservemunition der Truppen, namentlich für die Gebirgsartillerie, wurde vom Artilleriedirektor Obersten Wagner aus den Munitionsdepots ohne irgend eine Neuanschaffung zusammengestellt. Aehnlich verhielt es sich mit der Ausrüstung der Feldanstalten, der Tragthier-Transportescadronen, der Feldspitalsabtheilungen, der Feldlelcgrafen- und und Feldpostexposituren, Feldbäckereien u. s. w. Diesen umfafsenden Vorbereitungen behufs Organisierung des Occupationscorps folgte die militärisch - politische Re-coguoscieruug des zu occuftierenden Gebietes, welche den Communications- und Terrainvcrhältnissen galt, die Stimmung der Bevölkerung zu stndieren, die Erfordernisse für Unterkunft und Verpflegung sicher» zustellen, mit den türkischen Militär- und Zivilbehörden die nothwendigen lokalen Präliminarien zu vereinbaren hatte. Der Schwerpunkt des glatten Verlaufes der ganzen Action ruht natürlich in der exacten Ausführung sämmtlicher Bewegungen seitens der Truppen-uud Abtheilungskommandanten sowie der Leiter aller Feldanstalten. Sämmtliche Märsche wurden kriegsmäßig ausgeführt; dabei bewährten die zur Flankendeckung und behufs Ausführung combinierter Besetzungen detachierten Truppentheile ihre bereits im Vorjahre so glänzend bewiesene Manövrierfähigkeit. Das an den verschiedenen Marschzielen gleichzeitige Eintreffen mehrerer Kolonnen aus einander entgegengesetzten Richtungen oder auf weit auseinander liegenden Communicationen imponierte nicht bloß den Einwohnern, sondern auch den türkischen Besatzungen Aanja, Prjepolje, Plevlje in nicht geringem Maße. Das Hauptverdienst hieran gebührt unstreitig dem General Obadic' uud seinem Generalstabsofsizier, Oberlieutenant Gerba bei der nördlichen 2. Infanteriebrigade, dem General Kilic' und dem Generalstabshaupt-man Konrad bei dcr südlichen 1. Infanteriebrigade. Von wahrhaft aufreibender Thätigkeit war Feld-zeugmeister Herzog von Württemberg mit dem Obersten Albori. Im Verlauf der Woche vom 8. bis „Vollkommen, Herr Doktor." Der Arzt eilte in feine Gemächer, die im zweiten Stock lagen und deren Geheimnisse niemand kannte, lautlos wie er erschienen war. Kurze Zeit darauf öffnete sich die Thür zu dem Zimmer der Gräfin. Helene wurde sichtbar im Gespräch mit ihrer Kammerzofe Charlotte. Ihre Züge verriethen mehr Gram und Seelenschmerz, denn je zuvor, und unter den schönen Augen bemerkte man tiefe Schatten, die sprechendsten Beweise für die zahlreichen, schlaftos durchwachten Stunden der Nacht. Kein Lächeln, das wir in früherer Zeit das bleiche Antlitz erhellen, verklären sahen, belebte es heute, vielmehr schien ein ernster, ja schmerzlicher Ausdruck um den Mund hervorzutreten. Und konnte es anders sem? Waren die Umstände des so entsetzlichen Todes ihres Gatten, obgleich sie ihm ja nie ihr Herz zugewendet hatte, nicht geeignet gewesen, sie auf das äußerste zu erschüttern? Dazu kam noch die früher so verzehrende Angst um ihr Kind und das Bewußtsein, wiederum einem Manne ihre Hand reichen zu müssen, dem sie dadurch nur einen Tribut der Dankbarkeit zollte, wenn er der Retter ihres theuren Kindes wurde, denn ihr Herz gehörte für immer dem Gegenstande ihrer ersten Liebe, dem Grafen Bernhard, der nur für ste lebte und lüt, — ohne Hoffnung auf ihren Besitz. „Wilhelm," wandte sich die Gräfin an den noch beschäftigten Diener. „Ist nichts angekommen / Keme Nachricht von dem Doktor?" Eingedenk des Auftrages Gratiano's entgegnete der Diener: „Nichts, gnädige Frau, uichts." „Zwei Tage — zwei lange Tage, und keine Nachricht von meinem Kinde, — und in diesem letzten Briefe Gratiano's nur unbestimmte Hoffnungen." Sie entfaltete das Schreiben, in welchem der Elende ihr folgendes mittheilte: „Ich begreife Ihre Unruhe, da sich Ihnen seit zwei Tagen die Gelegenheit bot, Befürchtungen Raum zu geben, deren Gegenstand das theuerste Kleinod, das Sie, gnädige Frau, auf diefer Welt besitzen, ist, und umsomehr, als Sie von demselben getrennt und fern sind, und doch, ich schwöre es Ihnen, soll ihm nicht das Geringste mangeln, nichts, was die Sorgfalt der liebenden Mutter, nichts, was die wirksamsten uud geheimsten Mittel unserer Kunst zu bieten im stände sind." „Ja, ja! Er wird ihn retten! Aber weshalb dieses Stillschweigen? Weshalb zwei Tage ohne ein Wort für mich? O, wer doch die Qualen in dem Herzen einer liebenden Mutter zu fühlen und zu würdigen verstände!" „Herr Graf Bernhard von Elmeuhorst läßt fragen, ob die gnädige Frau ihn empfangen will," meldete der Diener in diesem Augenblick. Die Gräfin fuhr bei der Nennung dieses Namens von ihrem Sitze anf und erbebte. „Er! — Er ist willkommen," sagte sie dann mit erzwungener Ruhe zu dem auf Antwort harrenden Diener. „Ich wußte, daß Beruhard kommen würde, — ich konnte ihn längst erwarten, — und doch bin ich so bewegt, ich zittere!" (Fortsetzung folgt.) 15. September intervenierte der Herzog persönlich sv" wol auf der ganzen südlichen Ronte bis Plevlje als auf der gefammten nördlichen Route bis Prjepolje hinsichtlich der Unterkunft nnd Aufstellung der Truppen, der Fortificierung wichtiger Stützpunkte und pflog überdies in Vanja und Prjcpolje die langwierigen Verhandlungen mit Husni Pascha. Auch der Kommandant der ersten Infanterie - Truppendivision aus Serajcwo, FML. König, mit seinem Generalstabs-Chef, dem Major Lerny, hatte bei der Nordcolonne des Generals Obadic in die Bewegungen und Verhandlungen wirksam eingegriffen. Mit einem Worts, es wurde in der kurzen Spanne Zeit, welche die Occupationsoperatl'oncu in Anspruch uahmcn, auf das intenfivste gearbeitet, vom FZM. Herzog von Württemberg herab bis znm letzten Trainsoldaten. Besondere Anerkennung haben sich auch die Feldpost-und Feldtelegrafen - Expositurcn erworben, uamcntllch die letzteren bei der Nordcolonne, woselbst die ganze Telegrafenleitung erst gelogt nnd znm Theil in M' mischer Nacht in Stand gesetzt werden mußte. NW unwesentlichen Antheil an dein glatten Verlauf del Occupation chatten dnrch ihren Tact und ihr Entgegenkommen auch dcr türkische Kommandanl in MG Salih Bey, dann der Kaimakam von Nova-Varos, Sulejmau Bey. Die Stimmung in Rußland. Die ruffifche Prefse ist von der Wiener Entrcvne selbstverständlich nichts weniger als crbant! indessen beobachten die Petersburger Journale noch eine gewisse Reserve. Sie beschränken sich darauf, de" Nachweis zu führen, daß die österreichifch - dcutM Entente sehr überflüssig sei; namentlich will man NM gelten lassen, daß dcr Panslavismus eine Gefahr >>" den enropäischen Frieden sei. Einen sehr interessant Veitrag zu der Stimmung ill Rußland bringt em Brief, welcher der Berliner „National-Ztg." von sey'' berufener Hand aus Petersburg zugeht. Es heißt »' demselben: „Wir sind unwiederbringlich von der Ballad Halbinsel ausgeschlossen und müssen uns mit den M" tonischen Sympathien der dortigen Kleinstaaten ^ gnügen, deren Kräfte für Oesterreich absorbiert, even-well durch die Pforte im Schach gehalten werde"-Dcr Einmarsch ihrer Truppen in Ostrumclien, de> wir auch nicht hindern können, wird ein Zeichen s^ daß die neue Constellation greifbare Formen ange^ nommen habe, die Rußland naiv genug gewesen O anznbahncn. Aber nicht allein, dasi wie von den Aa^ kauländern ausgesperrt werden. Die bereits bestehet thatsächliche Allianz zwischen Oesterreich und der Pf^! und die eventuellen Verträge Oesterreichs mit den ^ kan-Fürstenthümern degagicren die habsburgische M" archie vollständig nach dieser Richtung, uud sie ist"?« nun an im Stande, jeder Machtänßcrung Rußla^ nach dem Westen den Weg zu verlegen, und h'^ begegnen sich, zumal nach dem tollen Zeitungsl^ der jüngsten Tage, die Interessen Deutschlands ".^ Oesterreichs. Fürst Gortschakoff hat den Fra<'„z gut seine Sympathien anzutragen; er wird, ul»b.^ fühlt man offenbar in Paris fehr gnt, nicht A ^-Lage sein, dieselben in Thaten zu übersetzen. ^.,^-sorgt die Wiener Entente, ohne daß es eines!" h lichen Vertrages zwischen Oesterreich und Deutsch^ß bedürfte. Es lag von vornherein auf der Hand, ^ sich die habsburgische Monarchie von einem ^^^e Ruhlands gegen Deutschland, mit welchem EN"" immer, nie einen Vortheil versprechen, sondern Gefahren befürchten mußte, und es blieb daher "'w zn erwarten, daß sie denselben entgegentreten wn^ die Frage war nur, mit welchen Kräften? ^^eit neuen Gestaltung der Dinge wird Oesterreich l^A^ im Stande sein, ill Galizien eine militärische ^" ^s lung zu uehmeu, die Nußland absolut untersagt, ei^ Ernstliches gegen Deutschland zu unternehmen- ^, Leiter seiner Politik müßten denn toll genug >""s zch-gesichts der bekannten Zustäude im Innern es g"^, zeitig mit Oesterreich und jcueu Streitkrä'ftell zunehmen, die Deutfchland auch bei einer gle^e „el Verwickluug mit Frankreich noch immer an I^g Ostgrenze zur Verfügung hätte. Mehr als em 1 . ,^ Resultat bedarf Fürst Bismarck nicht; es M ^ Rede davon, daß sich Oesterreich gegen F"nlrel^ .^ gagiere, weil völlig überflüssig. Nach dieser ^ sich die deutsche Macht selbst genug. . ^ die Im Hintergründe dieser Constellation und u^ Rückversicherung des Friedens, wie nian es ^, vollständig zu 'machen, zeigt sich England ,e ' ^, ständlich anf Seite der nach KonstautliwP" ^» ^s Weiterlen österreichisch-deutschen Entente, !"" ' esse" nene Verhältnis am besten bezeichnet. Seine ^' ^r coincidieren mit den Tendenzen Oesterreichs >.,^, Balkan-Halbinsel und mit jeder Haupt, Nußland zu isolieren. Das ist die H^HeN die sich uns nach der Beendigung des A aeN Krieges aufthnt, nachdem d,e Nebel von all"« Illusionen von dem scharfen von Verlil, her weht, ausemandergeMt woror. 1919 Zum Attentate auf den Sultan. Ueber das jüngste mißglückte Attentat auf den Sultan und den einer Art Lynchjustiz zum Opfer ge-fallcnen Verüber desselben theilt ein der ..Pol. Korr." aus Konstantinopel vom 24. d. M. zugehender Brief folgeudc Einzelheiten mit: „Das tragische Ende des Griechen Karayanopulos hat die Bevölkerung lebhaft berührt und die Neugierde des Publikums auf das höchste gesichM. Allein diese Neugierde dürfte kaum jemals befriedigt werden, drnn dic Wahrheit über alle Details dieses' kleinen Dramas ist nur den Lenten vom Palaste bekannt, welche sämmtlich Mnhamcdancr sind und daher den Butschafts-DragomauK uie eiue andere als eine offizielle, mehr oder weniger von der Wahrheit abweichende Version geben werden. Dcr ru-menische Dragoman hüt. wie man versichert, von den Palastfnnclwnärcn, vom Polize,präsecten Hafiz Pafcha und vun einer dritteil Seite drei verschiedene Versionen über das Attentat uud die Umstände, welche dasselbe begleiteten, vernommen. Al4 ziemlich sicher verlautet, daß der Snltan, anfänglich über alle Maßen durch den Vorfall erschreckt, etwas später sich einem Ausbruche des heftigsten Zornes hingab und sogar verlangte, daß der Attentäter augenblicklich gehenkt werd?. Man bemertle ihm jedoch, daß Karayanopulos als rumänischer Unterthan (von mancher Seite wird sogar behauptet, daß er zwei Pässe, einen rumänischen und einen griechischen, bei sich gehabt habe) nicht so ohne weitere Formalität hingerichtet werden könne. Es müsse, zum mindesten dem Scheine nach, ein Urtheil über ihu gefällt werdeu. Daraufhin brachte man den Attentäter auf eine der Wachstuben nnd vcr« band seine übrigens leichten Wnuden. Später ließ man ihn ins Palais kommen, wo er, wie »nan sagte, dem ersten Dragoman Mittheilungen machen wollte, und als man ihn zum Militaristen zurückführte, wurde er von einer Bande Bewaffneter überfallen und erhielt durch Säbel- und 3)ataganhiebe !9 Wunden, von welchen eiue hingereicht hätte, ihu, den Tod zn geben. Nach türkischer Version waren die Angreifer die Ver« wandten des von dein Alteuläter tödlich verwundeten Soldaten; allein die Eingeweihten wiffen recht wol, daß die Mörder ganz einfach vom Polizeipräfecten h"gebracht worden waren, welcher sich dein Sultan öurch Beseitigung des Attentäters angenehm zn erzeigen Wünschte. Später wurden zwei Aerzte, darunter dei> jenige der österreichischen Botschaft, berufen, um ein Protokoll aufzunehmen und die Identität der Leiche festzustellen, die dem rumänifchen Dragoman überantwortet wurde. Man hatte den Leichnam auf die Straße vor dem Parkeingangc hingeworfen nnd mit einer einfachen Matte bedeckt; von dort wurde fie auf einer Tragbahre nach der griechischen Kirche von Taxim gebracht, wo in aller Stille das Leichenbegängnis statt» fand. Dcr rumänische Dragoman erlangte dnrch energische Vorstellungen die Freilassung des Bruders Ka-rayauopulus' und dcs Hoteliers, bei welchem der Attentäter gewohnt hatte." Hagesneuisskeiten. — (Graf Szechenyi in China.) Eine aus Peking von autorisierter Seite hcrstammende Mittheilung vom 12. Juli d. I. meldet, daß Graf Ezecheny und seine Begleiter nach einem beim Tsungli-Iamiin (auswärtiges Amt) in Peking vom Generalgouverueur Tso«tsung-tang eingelangten Berichte unter dem Schuhe chinesischer Beamtcn und einer Escorte von 30 Soldaten die Reise nach Tibet angetreten haben. Sie werden über Siuing. Shen-chnng-chia und Tsaidam auf der großen nördlichen Knkunorstraße nach dem von Tsaidam noch beiläufig 2000 Li. d. i. 150 deutsche Meilen entfernten H'Lassa gehen, und sind die betreffenden Stationslom-mandanten sowie der Gencralgouverneur uun Szechuun, der Gouverneur des Kukunorgebietes und der chinesische Resident in H'Lassa von dem einzuschlagenden Wege in Kenntnis gesetzt nnd aufgefordert worden, die Reisenden Von Station zu Station geleiten zn lassen. — (Die 1800jährige Feier in Pompeji.) Ueber diese Feier, welche als Erinnerung an die Zerstörung Pompeji's durch, cineu Ausbruch des Vesuvs veranstaltet wurde, liegeu in italienischen Blättern nachfolgende Details vor: Aus Neapel, Castellamare und Salerno brnchten die Eisrnbahnzüge eine großartige Anzahl Thcilnchmer uud aus allen Theilen auch der ferneren Umgebung langten eiue Unzahl Equipagen und Fuhr. werke mit Festgästen an. Man rechnet, daß weit über 8000 Personen, darunter die Behörden, viele Männer der Wissenschaft und zahlreiche Vertreter dcr italienischen und fremden Gesellschaften, erschienen wareu. Die Feierlichkeit in dem festlich beflaggten und geschmückten Pompeji begann am 25. d. um 10 Uhr vormittags. Statt des dringend nach Rom berufenen Ministers Perez vertrat der Prä'fcct von Neapel, Eomm. Fasciotti, die Regierung. Der Direktor der Anfdcckungsarbeitcn. Professor Nnggicro, hielt eine treffliche Rede, welche mit großem Beifalle aufgenommen wurde. — Am 23. d. M. bereitete sich auch der Vesuv vor, die 1800jährige Erinnerung zu feiern. Schon am 22. d. Vi. trat aus dem obern Schlund Lava aus. welche am folgenden Tage bereits an der Basis des Konus angelangt war, der auf die verschüttete antike Stadt herabblickt. — (Eröffnung der internationalen Ausstellung in Sydney.) Wie ein Kabeltelegramm aus Sydney in Australien meldet, wurde daselbst am 20. d. M. die Eröffnung der internationalen Ausstellung bei prachtvollem Wetter von Lord Lostus. dem Gouverneur von Neu- Süd- Wales, vollzogen. Dcr Tag wnrde als öffentlicher Feiertag begangen und auf den Straßen wogte eine dichte Voltsmenge, darunter Gäste von nah und fern. Die Feier begann mit einem Unizuge der öffentlichen Körperschaften. Der Zug bewlgte sich durch die Hauptstraßen und langte gegen l2 Uhr im Ans-stcllnngsgebände an, wo Lord Lostns die Statue der Königin Victoria nnter großen, Enthusiasmus enthüllte, Se. Excellenz begab sich hieraus nach der Festtribüne, die eine glänzende Vcisammlnna nmgab. bestehend ans den Kommissären der fremden Länder so wie der australischen nnd anderen Kolonien, welche Ausstellungsgegenstände nach Sydney gesendet haben, den Mitgliedern dcsKolonialparlamenlZ uno anderen. Nachdem der Chor eine Iuangurationscantatc gcsungeu, überreichten die Nom-missärc vuu Sydmy dem Gonverncur eine Adresse und ersuchten ihn. die Ausstellung als eröffnet zn erklären. Lord Loftus beglückwünschte in seiner Erwi< oerung auf die Adresse die Kolonie zn dem Erfolge ihrer Anstrena.nna.en. in ihrer Hauptstadt eine Vertretung der Künste und der Errungenschaften der inoustriellen Kräfte des gesammten Erdballes versammelt zn haben. Das Ereignis, sagte er, ist cine Acra in dem australischen Furtschritte. Nachdem er die verschiedenen auswärtigen nnd Kolonialuertrcter in Paffenden Worten bewillkommnet, erklärte dcr Gouverneur die Anstellung für eröffnet. Die Ankündigung wurde mit Salutfchüsscn begrüßt und dcr Chor sang die Vultshymnc. Der Menfchcnzufammen. flnh war ungeheuer. Das Hauptgebäude, der ..Gartenpalast" genannt, wird sehr bewundert. Unter den fremden Ausstellern sind 800 auö England, 695 ans Deutschland. 518 aus Frankreich. 286 aus Belgien. 170 aus Oesterreich-Ungarn. 150 auö Amerika. fokale 5. , ^. (^ Kronprinzessin von Deutschland ln Laibach.) Wie wir bereits in unserem gestrigen Blatte mitgetheilt haben, traf Ihre k. nnd k. Hoheit die Frau Kronprinzessin von Deutschland gestern um ^ Uhr 22 Minuten vormittags mit dein Lokalzngc der Südbahn von Römerbad in Laibach ein. In der Begleitung Ihrer t. t, Hoheit befanden sich die Palast-damc Frau Gräfin Brühl. dcr Kammerherr Freiherr v. Seckeodorf. dcr Badearzt Herr Dr. Mayerhofer mit 6rau Gemahlin und zwei Kindern, eine weitere Dome und zwe, Kammerdiener. Die Gesellschaft hatte in zwei anstoßenden Coupes crster Klasse Platz genommen. Da Ihre k. k. Hoheit ,in strengsten Incognito reist und für die Dauer chrer Rcisc vorneherein jeden offiziellen Empfang dankend abgelehnt hat. fo war anßer Herrn I.,sef Kr, 8 per. dcr ,n seiner Eigenschaft als Verwaltnngs-rath der Leytam-Ioscfsthaler Aktiengesellschaft schon lici dem jüngsten Besuche der Prinzessin in Ioscfsthal die Ehre hatte, derselben vorgestellt zn werden und sie dnrch die Fabrlksräumc zu geleiten, niemand zu deren Be. grüßung ans dem Bahnhofe erschienen. Auch sonst war. da die bevorstehende Ankunft dcr Prinzessin zu dieser Stunde noch nicht allgemein bekannt gewesen, nur ein sehr kleines, kaum aus 30 bis 40 Damen und Herren bestehendes Publikum auf dem Bahnhöfe anwesend. So. fort nach dcm Verlassen dcs Waggons schritt dir Frau Kronprinzessin, die sich anläßlich des bekanntlich erst vor Wenigen Monatcu an der Diphthcritis erfolgten Todes ihres drittjüngsten Kindes, dcs 11jährigen Prinzen Waldemar. noch in tiefer Trauer befindet und in cinem einfachen schwarzen Thibctkleidc, über welches sie bei der Ankunft noch einc große, fast bis zum Boden reichende schwarze Tuchmantillc trug, gekleidet war. auf Herrn ^ ^'1"' ,^grüßte denselben in freundlichster Weise ,hr lebhaftes Bedauern über die rcancrischc ^uHe7?n.7s''^^"^ '^ Absicht, den Schloßberg zu La2 . l '? "°" "ben das schöne Panorama von -."bach zu besehen, leider zu Wasser geworden fei. m?!,".. . "'"" k'"M Aufenthalte von ungefähr 10 « ""lm ,m Wartesaale erster Masse, während welcher m d.r Ni ^«.^lorgt wurde, bcsticg dic Prinzcssin mli oer Graft,, Brühl und dcm Frcihcrrn u. Seckenoorf ^, c !^°" iw" Terpinz zur Verfügung gestellte geMunene Equipage, während die übrigen Damen und Herren der Snitc mit Herrn Krigper in den Equipagen der Herren Emerich Mayer und Icschlo Platz nahmen und zunächst ins ..Hotel Europa" fuhren, wo zwei Dimmer fur die Herrschaften bestellt waren. Nach einen, gelbst emgcnommcncn kurzen Frühstücke unternahm >jyre l. und l, Hoheit, begleitet von ihrer engeren Suite und unter Führung des Herrn Krispcr. einc kurze Rund- ayrt durch d,e Stadt, au die sich übcr den tundgcge« denen Wunsch der Prinzessin, eine Vesichtignng dcs ^lmern dcr Domtirche anschloß, übcr deren Bau und Ausschmückung sich die hohe Frau sehr anerkennend aussprach. Von der Domkirchc fnhr Ihre l, k. Hoheit zur Bc. stchtigung des kraiuischen Laudesmus cumS iu das Lycealgebiiude, woselbst fie der Custos Herr Deschmann bereits erwartete. Unter seiner Führung nahm die Prinzessin die im unteren Theile des Museums ausgestellten ethnographischen Sammlungen mit regem Interesse in Augenschein und wendete namentlich der reichen Collection dcr Laibacher Pfahlbauten fünde ihre lebhafte Aufmerksamkeit zu. Die hohe Frau bemerkte bei diesem Anlasse, daß sie auch die in dcr Schweiz und in Schottland gemachten Pfahlbautcnfnnoe genau kenne und daß sie zn ihrem besonderen Intercsse auch unter den hiesigen Funden so manche dcr Form uud Bestimmung nach ganz ähnliche Objekte wiedererkenne. Da die Besichtigung des Museums längere Zeit in Anspruch genommen hatte und mit Rücksicht auf die um l Uhr zu erfolgende Abreise die Zeit nicht mehr ausreichte, so muhte der von Ihrer l. t. Hoheit ursprünglich noch beabsichtigte Besuch der l. t. Tabal-Hauptfabrit leider unterbleiben. An dessen Stelle unternahm dic Frau Krou-priuzessin übcr Vorschlag des Herrn Krisper noch eine Spazierfahrt uach Tivoli. welche allerdings durch deu andauernden, leinen freien Ausblick gestattenden Regen wesentlich beeinträchtigt wnrde. Um 12 Uhr mittags wurde das Diner in den Zimmern dcs Hotel „Europa" eingenommen. Nach demselben suhr die Prinzessin nebst Begleitung direkte aus den Südbahnhos, woselbst sich diesmal bereits ein ziemlich zahlreiches Publikum ein-gefunden hattc. das die Vorhalle und dcn Pcrron entlang Spalier bildete und die, ihrem ganzen Wesen sowie ihrer staatlichen, schönen Erscheinung nach äußerst sympathische hohe Frau ehrsurchtsfoll begrüßte. Die Prin-zejsin durchschritt das Spalier, nach beiden Seiten hin freundlich dankend, mit einem großen Cyklulnen-Bonquet (einer Lieblingsblume dcr Prinzcjsin) iu Händen, oaS ihr kurz zuvor in Erinnerung an ihren Walospaziergang von Iosessthal nach Salloch von Herrn Kriöper überreicht worden war, und bcsticg sofort mit ihrer Suite, geleitet von Herrn StatiunSches Habit, einen dem Znge der Kronprinz-Rndolfbahn angehäogten gewöhnlichen Aussichtswagen, nachdem sie sich zuvor noch wiederholt in liebenswürdigster Welse von Herrn KriSper verabschiedet, drmjclbcn für seine freundliche Führung ge» dankt und ihrc vollste Befriedigung über ihien Besuch in Laibach und daS hicr Gesehene ausgedrückt hattc. D,e Prinzcssin fetzte gestern ihre Re,se bis Vlllach jott, übclnachtl'te daselbst und jährt heute nach Glies bei Buzen. In Kürze beabsichtigt dieselbe in Venedig ein» zutreffen uud sich sodann, vereint mit ihrem Gemahl, dem Klonprinzen, zu längerem Aufenthalte nach Mittel-italicn zu begeben. Ihre l. und l. Hoheit Victoria, Kronprinzessin von Deutschland und Preußen. Priuceh Royal von Groß« britannicn und Irland und Herzogin zu Sachsen, geboren zu London drn 21. November 1840. ist die älteste Tochter Ihrer Majestät dcr Königin Victoria von England und Kaisrrin von Indien und um 1 Jahr älter als ihr Bruder, dcr Prinz von Wales. Mit 17 Jahren — am 25. Jänner 1858 — vermählte sie sich zu London mit dem damals 26jährigen Prinzen von Preußen und nunmehrigen Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Dentschland und Preußen. AnS dieser iu Licbe geschlossenen und glücklich gebliebenen Ehe gingen iin ganzen sieben Kinder hervor, vuu denen bis auf den jüngst verschiedenen Prinzen Waldcmar sämmtliche am Leben sind, und zwar die Prinzen Friedrich Wilhelm (geb. 27. Jänner 185^) nnd Wilhelm Heinrich (1862) und die Prinzessinnen Charlotte (1860). Victoria (1866), Sophie (1870) und Margarethe (1872). EineS ihre^ Kinder, die Prinzessin Charlotte, ist bereits seit 18. Februar 1878 vermählt mit Bernhard. Erbprinzen von Sachseu-Mciuingen und Hildburghausen. — (Kaiserliche Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben dem Ortsschulrathc von St. Lamp recht znin Schulbaue ciue Unterstützung von zweihundert fünfzig Gulden aus der Allerhöchsten Privattassc aller-gnädigst zu bewilligen geruht. — (FZM. Baron Kühn) Se. Exc. der Herr Landeskommandicrcndc FZM. Freiherr v. Kühn ist nach einer mchrwöchentlichcn Inspicirrungsrcise im Gcncralate am 27. d. M. wieder in Graz eingctroffcn. — ( Erncnn un gcn.) Dcr Bezirlsthicrarzt in Volosca, Herr Andreas Perdan. wurde zum Bezirls-thierarzte in Gottscher und der prouisorische Bezirks-thierarzt in Parenzo. Herr Ferdinand Gaspari, zum provisorischen Bezirlsthierarztc in Adelsberg ernannt, — (Militär - Person a lvcränb erunarn.) Der Lieutenant-Rcchnungsführcr Otto Schmidt des Artillerieregiments Freiherr v. Hoffmann Nr 12 wurde als derzeit dienstuntauglich unter Versetzung in den überzähligen Stand m,t 1. Oktober d. I, n»t Warte-gebühr beurlaubt (Urlaubsort V.llach). - Dem Unter. Thicrarzt ill dcr Rcseroe Thomas Wirgler des Drago- Der 19jährige Müllerösohu Josef Kerhin auö Nnter- 1920 brcsowiz im politischen Bezirke Gurkfeld hat sich am 17. d. M. aus Kränkung über einen von seinem Vater erhaltenen Verweis durch einen gegen den Kopf ab» gefeuerten Pistolenschuß zu todten versucht Glücklicherweise hat der junge, offenbar mit einem sehr regen, leicht verletzbaren Ehrgefühle bedachte junge Mann hiebei fchlecht gezielt, indem er sich bloß das rechte Ohr wegschoß und sich somit nur eine verhältnismäßig leichte Verletzung zuzog. —ä. (Theater.) Welch tiefen Eindruck ein gutes Theaterstück bei entsprechender Aufführung auf das Auditorium hervorzubringen vermag, konnte man Sonntag abends beobachten. Gegeben wurde das aus der vorletzten Saison bekannte Mustcrvolksstück „ Hasemanns Töchter" von Adolf L'Arronge, ein Bühnenwerk, welches fo wie wenige den Namen Volksstück verdient und ebenso reich an poetischem wie sittlichem Werthe ist. Solche in der deutschen Literatur zahlreich vertretene dramatische Dichtungen, deren Zweck, die Bildung des Herzens und Charakters, durch ihre gefällige und heitere Form ermöglicht ist, follten namentlich unserem Sonntagspublikum so oft als möglich geboten werden, nachdem es, wie die Erfahrung lehrt, an ihnen weit mehr Gefallen findet, als an den französischen Sensationsstücken oder Wiener Tableauposscn. Die vorwiegend gute Szenierung brachte den Darstellern zahlreiche Beifallsbezeugungen ein. Besonders hervorheben möchten wir die vorzüglichen Leistungen der Frau Audreae - Kühn (Rosa) und des Herrn Balajthy (Körner). Nicht minder gelungen und beinahe von gleicher Wirkung war der „Eduard Klein" des Herrn Wcitz. HerrMondhcim führte sich als „Vater Hasemann" ein und verdiente den reichlich gespendeten Applaus; seine Darstellung dieser überaus charakteristischen Rolle war, wenn auch nicht bis ins Detail vollendet ausgeführt, so doch immerhin recht zufriedenstellend. Frl. Bellan (Emilie) war allerliebst und hätte denn doch einen liebenswürdigeren Gatten verdient, als Herrn Bernthal (Knorr), welcher in der Hauptsache allerdings den richtigen Ton traf, jedoch im Spiele des Guten znvicl. in der Erscheinung zu wenig that und namentlich in den Bewegungen der Extremitäten nicht das richtige Maß fand. Von guter komischer Wirkung war Frau Heinke (Fr. Klinker); die übrigen Personen genügten. Gestern wurden die Operettenvorstellungen mit Le-cocqs „ Girofle - G irofl^" eröffnet. Der Erfolg war trotz der ungenügenden Vorbereitung sehr günstig. Frl, Hcißig, eine anmuthige Erscheinnug, trat in der Titelpartic auf und gefiel. Die jugendliche Sängerin verfügt über eine wolklingende, kräftige und wolgebildete Stimme und läßt auch in der Nuancierung des Vor-trages und Spieles weniger vermissen, als man bei ihrer Ingend vermuthen sollte, Reicher Applans wurde ihr nach jeder Nummer, namentlich nach dem brillant vorgetragenen Trinkliede zutheil. Herr Weiß als „Ma-rasquin" ist bekannt, dies bewies der Beifall bei seinem Erscheinen. Vortrefflich bei Stimme, sang er seine nette Partie überaus geschmackvoll und feurig. Eine gewisse Eitelkeit auf die hohe Tonlage seines angenehmen Organs, welche sich durch wiederholtes, jedoch gelungenes Forcieren der höchsten Noten äußerte, finden wir beim ersten Auftreten begreiflich. In Herrn Weitz (Mourzout) lernten wir einen vortrefflichen Bariwnisten kennen, der voraussichtlich eine der besten Kräfte der heurigen Saison bilden dürfte. Seine Leistung war in gesanglicher wie mimischer Beziehung gleich gut. Herr Mondheim (Bolero) war noch in der Sonntagsstimmung, denn er spielte mit einer wahrhaft klassischen Ausgelassenheit. Jedenfalls aber ist feine Komik echt und von unwiderstehlicher Wirkung. Daß er auch Maß zu halten versteht, zeigt sein Auftreten als „Hasemann". Frau Bernthal stand ihm als „Aurora" passend zur Seite. Frl. June genügte als „Pedro", dürfte aber als Lokalsängerin kaum am Platze sein. Die Aufführung der Operette war offenbar verfrüht, obwol sich dies in musitalischer Beziehung wenig bemerklich machte, was der energischen Leitung des Herrn Kapellmeisters Andreae zu verdanken ist; hingegen kamen im Dialoge vielfache Stockungen vor und wurde uns als besondere Merkwürdigkeit ein Männerchor, bestehend aus 3, sage drei Personen, vorgeführt. Uebrigens bemerken wir mit Vergnüge«, daß die vorhandenen Elemente und die bekannte Tüchtigkeit des Kapellmeisters bezüglich der Operetten in der laufenden Saison Gutes zu versprechen scheinen. Dcr Herr l. l. Landcspräsident Franz Ritter v. Kallina -Urbanow hat auf den bei dcr am 28, d. M. stattgehabten öffentlichen Tombola gemachten Gewinst im Betrage von 10 fl, zugunsten des gefertigten Vereins Verzicht geleistet. Dieser hochherzige Act der Wolthätigtcit wird mit dem geziemendsten Dante hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Üaibach, 29. September 1879. Die Direction des ersten Laibachcr Krankenunter-stützungs- und Versorgungsvcrcines. Neuefte Post. Original-Telegramme der „Laib. Z eitunss." Wien, 29. September. Die „Politische Korrespondenz" meldet aus Konstantinopel vom 28. d.: Die internationale Kommission nahm die militärische Grenzregulierung zwischen Bulgarien und Ostrumelien mit 5 Stimmen gegen die Stimme Rußlands an, während der französische Kommissär sich der Abstimmung enthielt. Es verlautet, Rußland beabsichtigt die Grenzregulierung nicht anzuerkennen, weil sie nicht durch Stimmeneinhrlligkcit beschlossen wurde. Prag, 23. September. Der böhmische Gewerbetag schloß seine Verathungen mit herzlichen Reden auf gemeinsames brüderliches Zusammengehen beider Nationalitäten. London, 29. September. Der Emir uon Afghanistan ist mit seinem Sohne unter Escorte in Kuschi bei General Baker angekommen; in Kabul herrscht Anarchie, die Stadtthore sind geschlossen. General Roberts rückt mit drei Regimmtcrli in aller Eile vor; der Einmarsch in Kabul wird am 5. Oktober erwartet; die Rebellen entbehren der Führer und dcr Organi« sation. Madrid, 28. September. Canovas dürfte vor der Eröffnung der Cortes den Vorsitz im Kabinette wieder übernehmen. Die Militärbehörden verhafteten einen Obersten, zwei Offiziere und saisierten zahlreiche kompromittierende Schriftstücke. Wien, 29. September. Die „Montags-Revue" schreibt i „In den letzten Tagen haben, theils unter dem Vorsitze des Kaisers, eine Reihe von gemeinsamen wie cislei'thamschcn Mmisterkonfercnzen stattgefunden, die sich felbstverständlich zunächst mit den gleichlautenden, dem Noichsrathe und dem ungarischen Reichstage zu machenden Vorlagen, dann aber auch mit Angelegenheiten, welche die Delegationen betreffen, beschäftigt haben. Diese Verathungen sind zur Stunde nicht abgeschlossen und werden durch die bereits seit vielen Wochen andauernde Kränklichkeit des Kriegs-ministers nicht wenig erschwert. Vei diesem Sach-verhalte ist es eigentlich selbstverständlich, daß die sowol hier wie in Budapest veröffenlichten Mittheilungen über den Inhalt der Konferenzen entweder ungenau oder ganz falsch sind. Nach unseren Mittheilungen steht bisher nur die Einbringung des neuen, für 10 Jahre giltigeu Wehrgesetzes, für welches übrigeus die österreichische Regierung die Nothwendigkeit der Zustimmung einer Zweionttelmajorität im Neichsrathe iu Bezug auf die Forterhaltung des Kricgsstandes von 800,000 Mann von vorncherem als feststehend be« trachtet, fest. Carlo Witz, 28. September. Der serbifche Con-greß wurde heute durch eineu königlichen Kommissär in üblicher Weise eröffnet. Der Patriarch drückte dem Kaiser die Loyalität des Congresses aus. Morgen findet die Wahl des Verificationsansschusses und die Wahl des Vizepräsidenten statt. Rom. 28. September. (Frdbl.) Morgen findet hier die feierliche Beisetzung der Asche des 1648 in Venedig hingerichteten Agitators Ciceruacchio statt, und hat die Regierung jede anti , österreichische Demonstration dabei strengstens untersagt. Auch die für morgen anberaumte Aufführung des Gelegenheitsstückes „Ciceruacchio" wurde verboten. Petersburg. 28. September. (Deutsche Ztg.) Wie verlautet, wird die Einführung einer neuen Art vou Strafe für die ohne Prcwentivcensur erscheinenden Zeitungen geplant. Es soll sich darum handeln, dein Minister des Inuern das Recht zu ertheilen, in respective« Fällen den Blättern die Aufnahme von Inseraten zu verbieten. Telegrafischer Wechselkurs vom 29. September. Papier. Rente 67 90. — Silber. Rente 6915. — Gold' Rente 81 20. - 1860er Staats-Anlehen 126 30. — Banl<«IctlcN 840. — Kredit.Actien 268—. — London 116 85. — Silb« --—. K. l. Münz - Dukaten 5 57»/,. — 20. Franken «Stüse 9-31V». — 100-Reichsmarl 57 55. Wlcn. 29. September, 2'/, Uhr nachmittags. (Schluhkuist.) Krcditactien 267,80. 1860er Lose 1265.0. 1864er Lose 15?'.'", österreichische Rente in Papier 67 90. Staatsbahn 269^5, Nordbahu 225 - , 20-3rankeustückc 9 32. türlische Lost 21' , ungarische Kreditacticn 256 70. Lloudacticu 580 —, österreichM Auqlobnnl 134 60. Lombarden 83 50. Unionbanl 92 10. CoM« munalaillchüli 114 60, EgMische —, Golorentt 81 2b. ungarische (Yoldrcnte 95 45. Ruhig. Handel und Der lehte Wochenauswcis der k. l. Priv. österreichisch' ungarischen Bank weist im Verhältnisse zu dem dcr Vorwoche fol' gcndc Veränderungen auf: Mclallschcch sl. 165,125,170, Z^ nähme sl. 400,231;' in Metall zahlbare Wechsel fl. 20.823,481, Abnahme fl. 88.911; cscompticrtc Wechsel und Effekten MldcN !17 023.274, Zunahme fl,2.041.276; Darlehen gegen handpsaM» fl, 23.720.400, Abnahme sl, 301.600; Staatsnotcn fl.2.296M Abnahme fl. 99.K25; Hypothekar » Darlehen fl. 106.546.(19.', Zunahme fl. 83,064; bürsenmäsng angekaufte Pfandbriefe ver Aanl fl. 5.329.106. Abnahme sl. «7.6W-. Effekten des Resell fonds sl, 17.561.:'>:'.?. Zunahme sl. 24.951; Äanknotenumlau, fl.:!04,215.45().Zunahme fl,2,044.340; Giro-Einlagen fl.152.0?<, Zunahme fl. 12.631; Pfandbriefe im Umlaufe fl.i05.413M Zunahme fl. 134,300. ___________ Mubolfswcrth, 29. September. Die Durchschnitts-Prelft stellten sich ans dem heutigen Markte wie folgt: Weizen pr, Hektoliter 8 20 Eier pr. Stück . . — 1j Korn „ 6 50 Milch pr. Liter . . — ^ Gerste „ 4 «0 Rindfleisch pr. Kilo . ^ U Hafer „ 2 30 Kalbfleisch „ - A halbsrucht „ — — Schweinefleisch „ — A Heiden „ — — Schöpsenfleisch „ — A Hirse „ - — hähndcl pr. Stück . ^- "' Kuluruh „ 4 16 Tauben „ . — ^ Erdäpfel pr.Meter Ztr. — Heu pr, 100 Kilo . — "" Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . — ^ Erbsen „ — — Holz. hartes, pr. Kubil« _, Fisolen „---------Meter .... 2 ^ Rindsschmalz pr. Kilo — 80 — weiches, „ — ^ Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth.. pr.Hektolit. 6 A Speck, frisch, „--------------weißer, ,. S ^ Speck, geräuchert, „ — 70 Leinsamen „ ^. Theater. , Heute (gerader Tag): Nareih. Trauerspiel in 5 ^ zügcn vou A. E. Brachvogel. Meteorologische Beobachtungen in LaibaH^ z 5k D N Z z^ A " ^Ü.Mg? 735i"4l"4.11^0 W7schwllch ^Rcgen^^'^ 29. 2 „ N. 73616 -^-136 O. schwach Regen Hege" 9 « Ab. 73944 >126 windstill bewölkt ^ Seit 4 Uhr morgens bis gegen Abend Regen cm^^m Das Tagcsmittcl dcr Wärme -^ 15 8°, um 81° unter " Normale. Verantwortlicher Redacteur: Otto mar Bamberg-^ ^l>vs<>nl>^l^t W""' 27. September <1 Uhr.) Des israelitischen Bußtages wegen war die Börse äußerst schwach besucht, das Geschäft daher auf ein Minimum beschränkt. <^'l/l svll vvll^l. Stimmung war übrigens ziemlich animiert. Veld will« Papierrente........ 6775 6785 Silberrente........ 6885 6890 Goldrente......... 8120 8130 Los«. 1854........ 12175 122- . 1H60........ 12625 12650 . 1860 (zu 100 st.) ... 128 ^0 129 - 1864 ........ 15750 158- >lng. Prämien.Anl..... 102 25 102 50 Kredit.ü.......... 17050 17075 Rudolss-L......... 18 25 18 75 Prämicnanl. dcr Stadt Wi«n 115- 115 25 Donau'Regulierungs'Lose . . 10925 10950 Domänen.Pfandbriefe . . - 144 50 145— ccsterr. SchalMeine 1831 rück« zahlbar......... 101 25 101 75 Oesterr. Schatzscheine 1882 rück« <^. >„ zahlbar ...... 101 - 101 50 Ungarische Goldrenle .... 9520 9530 Uukarischc Eisenbahn-Anleihe . 113 20 113 40 Ungarische Eisenbahn-Anleihe, .^ _. Lumulativstücke ..... 11240 11270 Ungarische Schatzanw. vom I. 1874.......... -'— —'" Hulchcn dcr Stadtaemeinde Wien in B, V...... 8990 10020 Veld War« GrundentlastungSn . 173 75 174- Vel!» ««s Fcrdinands«Nordbahn. . . .2250—2255 — Franz.Iosevh-Bahn .... 147— 14725 (Yalizischc Karl-Ludwig. Bahn 238 25 238 50 Kaschau-Oderberger Bahn . . 113 50 114 Lemberg-Czernowcher Bahn . 137 - 137 50 Lloyd . Gesellschaft.....580—582- Oesterr. Nordwestbahn .... 130— 130 50 Rudolss-Bahn.......135- - 135 50 Staatsbahn........270 50 271 — Südbahn.........82'5.0 83- Theiß-Bahn........209 25 209 75 Ungar.