MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES Vtrlag und Schnl'lcitung Marburg •. A Dran, BidgasN N*. I. Punnifi Ni. M-SV, 39-M, IS-M. Ab II Uhi (tfcgllcb aoBsf Stmttag) lit dir Schnllteltung dui aut Paremf Nr 3S-67 arralchbar. Unvartangt« Zuichrtitan wardan Hieb' rfl>-kgetandt Bei •Bmtllcban AnlTsgan lit dai ROckpurto balaulagan Poitacbackkonto Wtaa Ni. S4.608. OatrhUftHitallao te CMI, Marktpiati Nr. 12. Paramf Ni. 1. ontf la ?attiit Ungaitorgasaa Nr. 3. Paranil Nr. N. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Brtcb^l «rarkUglut al^ MorganmlliiBg. Bwngnrali (Im vorau aahlbai) w»aUlch KM a.to «tnicbllaBlIdl IB.e tp' PostzaltoogsgabOhri bal Liataning Lm Strairbaad niflg'ich Fortoi M Abbolen Is dar GaacbtfUtlalla KM t,— Altralch durch Port aoBBtllch RM 1,10 ItlBichl ll.l Rpf Potuattuagigabahr) oad N Rpf Zuitali-gabflhr lliiaalnummars wardaa anr gagta VoratnaaBdong 4m Blniatprwa*« «d ilar Portoaailagas tugaaandat. Nr. 238 — 83. Jahrgang Narburg-'Drau, Donnerstag, 26. August 1943 Einzelpreis 10 Rpf Moskau wollte den Krieg Enthüllungen des französischen Botschafters Herbette • Berlin, 25. Auguit In «Iner Serie »Die Entstehung des Krieges von 1939«, in der kürzlich bereits Roosevelts Weg in den Krieg behandelt wurde, hat die Archivkommis-■ion des Auswärligen Amtes eine neue Dokumentensamnilung herausgebracht, die 28 bisher unveröffentlichte Berichte des früheren französischen Botschafters In Moskau, Jean Herbette, aus den Jah-r«n 1927 bis 1931 zusammenfaßt. Dia neu« Veröffentlichung gibt einen Einblick in die persönlichen Erlebnisse eines Mannes, der den Bolschewisten im Kreml zunächst mit ausgesprochen freundschaftlichen Gefühlen entgegentrat, der aber auf Grund seiner lang-Jährigen Beobachtungen zu einer grundsätzlichen Revision seines Standpunktes gezwungen wurde. Der Gang der Ereignisse hat dem französischen Diplomaten Recht gegeben. Die verlogene »Friedenspolitik« des Kreml ist hier schon zehn Jahre vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges entlarvt und als ein Betrug ohnegleichen gebrandmarkt. Schon im März 1628 verweist Herbette das französische Außenministerium mit größtem Ernst auf eine Erklärung Stalins zum 10. Jahrestag der Sowjet-Armee, In der alles Kommende vorweggenommen Ist. Damals schrieb Stalin; »Die Rüstungen der UdSSR und Ihr Abrüstungsentwurf sind nur zwei verschiedene Formen ein und desselben revolutionären Bemühens. Wenn die UdSSR ihre Armee verstärkt, so geschieht das, um den Arbeitern des Auslandes, dte die kommunistische Internationale gegen ihre Regierungen zu treiben hofft, Mut zu geben. Die Politik einer beschleunigten Wcltrevolution betrachtet den Krieg als rechtmäßiges und unentbehrliches Werkzeug.« Schon wenige Wochen später kann Herbette auf das Buch eines bolschewistischen Militärschriftsteliers verweisen, In dem »die Lehre vom Angriff als Grundgesetz» zusammengefaßt ist. Auch eine Anordnung des Generalstabs der Sowjets für den Fall eines Krieges kommt ihm zur Kenntnis, in der »die Lehre von der größtmöglichsten Macht-entfaltung in nur einer Richtung« vertreten wird. Diese Richtung ist für den französischen Diplomaten »diejenige nach Grorino, um so schnell wie möglich deutsches Gebiet berühren zu können.« Im November t92fl meldet Herbette nach Paris, »daß die russische kommu- nistische Partei sich bemüht, eine revolutionäre Offensive gegen die anderen Staaten vorzubereiten«. Kurz darauf wiederholt er in klarer Durchschauung der politischen Kerngedanken der Sowjets: »Das kommunistische Regime lebt in der Erwartung und Vorbereitung des Krieges Die Sowjetunion kann auch Bündnisse mit »bürgerlichen Staaten abschließen. In den Staaten, die auf Seiten der Sowjetunion kämpfen, werden aber die Kommunisten versuchen, die Führung des Krieges zu übernehmen, um bei dieser Gelegenheit sogar die Regierungen zu stürzen, die mit der Sowjetunion verbündet*sind.« In einem weiteren Dokument aber heißt es; »Die Aufrechterhaltung des Friedens Ist nur das Mittel, den unvermeidlichen Zusammenstoß solange hinauszuzögern, bis die militärischen Kräfte der Sowjetunion und die revolutionären Kräfte der anderen Länder stark genug sind, um den sicheren Sieg zu verbürgen.« Seine eigene Auffassung aber konzentriert Herbette in den Sätzen: »Selbst wenn man nachweisen würde, daß die Kriegspsychose der russischen Kommunisten nur ein Fall von Massenwahnsinn ist und keine moralische Verantwortung in sich schließt — was eine absurde Entstellung der Wahrheit wäre — so würde sich daraus keineswegs ergeben, „Für Ddnzig sterben?" Paria in den Tagen vor dem Kriegsausbruch daß die anderen Bewohner Europas beruhigt sein könnten. Man kann nicht auf die Dauer eine Katastrophe vermeiden, wenn ein Wille vorhanden ist, der beständig darauf ausgeht, diese Katastrophe herbeizuführen. Dieser Wille muß infolgedessen abgeändert oder beseitigt werden. Hierin liegt das ganze Problem der Beziehungen zwischen Europa und der UdSSR.« Wenn man bedenkt, daß sich Herbette bei diesen erstaunlich einsichtigen Feststellungen nicht nur auf allgemeine Eindrücke stützt, sondern daß er Jede seiner Warnungen durch Unterlagen ergänzt, die aus der sowjetischen Presse, aus Agitationsreden der führenden Bolschewisten und aus unmittelbaren Ge-, sprächen, vor allem mit Litwinow-Fln-kelstein genommen sind, so stäht man von der Tatsache, daß zum mindesten Frankreich durch seinen Moskauer Botschafter über den wirklichen Ernst der drohenden Gefahr aus dem Osten völlig unterrichtet war. Daß trotzdem Her-bette nicht durchdrang und daß Frankreich seine Annäherung an die Sowjet- ' Union bis zum Abschluß jenes verhäng- i nisvollen Bündnisses von 193.'5 steigerte, ' ist ausschließlich auf den Hinfluß der internationalen Jüdischen und freimaü-rerischen Strömungen auf dip frnnzö- ' sische Außenpolitik zurückzuführen. In unbeirrbarer Treue SA-Gruppenführcrappeli in Berlin dnb Berlin, 25. August Bei einem Appell des Gruppenführers-korps der SA gab der mit der Führung der Geschäfte des Stabchefs der SA beauftragte Obergruppenführer Srhepmann die Grundlinien bekannt, nach denen die SA marschiert. Seine ersten Worte galten dem Gedenken des verstorbenen Stabchefs Viktor Lutze. Der vom Führer der SA erteilte Auftrag, das nationalsozialistische Gedankengut durch Vorleben und Tat in das wehrfähige deutsche Mannestum hineinzutragen, sei die schönste Aufgabe, die fe einer Organisation zugewiesen worden sei. Ihre Erfüllung bedinge, daß jeder einzelne von fanatischer nationalsozialistischer Entschlossenheit durchdrungen sei und sich immer bewußt bleibe, als Nationalsozialist zu handeln. Daher gelte es für die SA, wo auch Immer sie t^tiq sei, engste kammeradschaftliche Verbundenheit und selbstlosei Zusammenwirken mit den Hoheitsträgern und allen Gliederungen der Partei zu pflegen. Unbeirrbare treue zum Führer sei für jeden SA-Mann eine Selbstversttindlich-keit. Obergruppenführer Srhepmann hob mit besonderem Nachdruck hervor, daß der nationalsozialistische Block in deutschen Volke, die NSDAP, wo auch immer sie in Erscheinung trete, stets als ein geschlossenes Gan/.es auftreten müs-«ei dazu werde d'e S.\ als stärkste Gliederimg der Partei ganz besonders beitragen In der schicksalsschweren Zeit, in der wir jetzt leben, sei diese Forderung umso leichter zu erfüllen, als alle Nationalsozialisten von der gleichen unerschütterlichen Siegeszuversicht durchdrungen seien. Jeder SA-Mann habe die Verpflichtung, immer so zu handeln, daß es unserem Volke zum besten Segen gereiche. Wh begtnnfn im folgtndtn mit »tn«r Rtiht von Darittllungtn an$*-r«r Vtrtr»ter in turopälachtn und außerturopälschen Hauptstädltn über die letzten Tage vor dem Auabruch det Krieges. tc Paris, Ende August. Das französische Volk hat vor vier Jahren, in den letzten Augusttagen des Jahres 1939, die Ereignisse ohne jede kriegerische Begeisterung auf sich herniederbrechen lassen. Seit Monaten war es dem Druck des Nervenkrieges ausgesetzt, den die Presse, vorwiegend die Blätter der Volksfront, entfacht hatte. Die kommunistische »HumanitÄ« mit ihrem diplomatischen Korrespondenten, dem Salonbolschewisten Gabriel Perl, hatte den Reigen angeführt und das na-tionelsozialistische Deutschland mit Verdächtigungen überschüttet. Aber war die Katastrophe wirklich unabwendbar? Der Mann auf der Straße Der Mann auf der Straße war nicht davon überzeugt. Er hatte vor allem keine Lust, seine Knochen zu Markte zu tragen um imaginärer Ziele willen, für die »Verteidigung der menschlichen Zivilisation gegen das autoritäre System« und für andere verschrobene Dinge, wie die Volksfronthetze es ihm täglich einhämmern wollte. All das war ihm völlig gleichgültig, ebenso gleichgültig wie die machtpolitischen Ziele, die inmitten einer gänzlich veränderten Welt im Zeichen des Gespenstes Richelieus immer noch von den Exponenten des historischen französischen Nationalismus gegenüber einem erstarkten Deutschland mit abnehmender Lautstärke proklamiert wurden. Hoffnungen... Man war geneigt, all das nicht mehr allzu ernst zu nehmen, man hatte Jede einzelne Phase des Erstarkens Deutschlands miterlebt, zwar nicht besonders begeistert, und die Dinge immer durch den Rauchschleier der anti-deutschm, von Moskau und London stark beeindruckten Agitation sehend. Aber zuletzt glaubte man nicht mehr daran, daß es wegen alledem zu einer kriegerischen Auseinandersetzung kommen würde Die Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit, die Remilitarisierung des Rheinlandes der Anschluß der Ostmark u. a,, das waren Etappen auf einem Wege gewesen, den man nicht unterbrechen < konnte. Die Etappen hatten lediqlich un- • ter dnr Aiiswirkimg der k'e'nlirhen Po- , litik des Quai d'Orsay zu Störungen im »Großartig begonnen . « ...sber jämmerlich geendet dnb Genf, 25. August Man habe den Deutschen auf Sizilien kein Dünnkirchen bereiten können, schreibt der Kric^skorrespondent des »Daily Express«, Alan Morcherd, in einer rOckblickenden Betrachtung. Ei sei nur begreiflich, daß viele Leute glaubten, das Unternehmen habe zwar »großartig begonnen« aber »iämmerlich geendet«. Zu kcintin Zeitpunkt während dea Sizilien» feldzugei, fährt Morcherd fort, sei es gelungen, den Gegner richtig zu fassen und ihm eine Niederlage zu bereiten. Der Feind habe sich hinter seinen Minenfeldern verschanzt und sobald er ein Stück Boden freiwillig aufgab, alles rechtzeitig zerstört Eine Schlacht von Catania habe es zum Beispiel nie gegeben. Es sei falsch, wenn damals gemeldet wurde, Montgomcry habe mit einer groß angelegten Offensive begonnen. Aus völli(t freien Stücken hätten die Deutschen Catania geräumt und sich langsam ebenso freiwillig nach Messina zurückgezogen. Keine Einmischung der Türkei tc Ankara, 25. August »Ullus«. veröffentlicht einen grundsätzlichen Leitartikel über die außenpolitische Stellung der Türkei, worin fostjje-stellt wird, daß die Türkei, die unter Einsatz aller Kräfte für Jahre hindurch dem Kriege ferngeblieben sei, sich auch weiterhin mit allen Kräften gegen eine Verwicklung in militärische Auscinarder-letzungen wehren würde. Das Blatt schließt seine Betrachtungen mit der kategorischen Feststellung: »Wir haben uns In diesen Krieg nicht eingemischt und werden uns nicht einmischen,« Konlerenz in Ankara tc Anriara, 25. August Der neue türkische BotKchafter in Moskau Hussein Raghib Buydur hatte Montag eine längere Besprechung mit dem Außenminister Menemenzoglu in Ist.in-bul. Nach dem Abschiedsbesuch beim Staatschef wird er schnellstcns auf seinen neuen Posten abreisen, da die lürki-sclie Regierung offenbar genaueste Be-, obachtung sowjetischer Enlwickltintf und der gcgen\,ärlittcn enischeidendpn Kriegs-phase für wichtig und dringend hält. Die Besprechungen von Quebeck Eine inhaltlose Erklärung — Der Propagandakrieg dnb Stockholm, 25, August Über die Besprechungen, die in der canadischeii Stadt Quebeck vom nord-amerikanischen Präsidenten Roosevelt ind dem britischen Ministerpräsidenten Churchill in den letzten Tagen geführt wurden, ist am Dienstagabend eine recht inhaltlose abschließende Erklärung aus-jegeben worden Mitteilungen über militärische Probleme werden in dieser Veröflentllchung über allgemeine Phrasen hinaus nicht gegeben, nur hinsichtlich des Krieges im Pazifik wird erklärt, daß sich »die militärischen Besprechungen In großem Umfang aul den Krieg in Ostasien und die Leistung einer wirksamen Hilfe für China bezogen« hätten. In diesem Zusammenhang wird mitgeteilt, daß der Tschungking-Außenminister Sung an der Besprecliung teilnahm Politisch ist das einzig Greifbure an der Erklärung die Mitteilung, daß die Konferenz in Quebeck neue Konferenzen beschlossen hat die wnhrscheinlich in kürzeren Abständen als bisher »erforderlich« seien. Unabhängig von diesem amtlichen Kommunique gab der amerikan'sche Präsident Roosevelt Pressevertretern qe-qenüber die bemerkenswerte Eiklärung flb, daß »die bew-iffiieten Streitkräfte allein den Krieg nicht gewinnen könnten-, womit ei die Rolle kennzeichnete, die dem »Propdqandakrieq» zukommt. d'?r im Zusammenhang mit den Besprechungen von Quebeck von unseren Feinden unqekündiqt worden ist. Die britische Sowjethörijjfkeit Bemerkenswerte englische 'Äußerungen (Von unserem Vertieterl hw Stockholm 2fi Auqust Auch in London wird erni'ut für die Notwendigkeit eines Tirlfcn« Stalln-RoüSevelt-rhurf hil! Stimnuinri qtmdcht, eher offens rhilich ohne bei-onderen Cilauben an raschere Verwiikl'chung dieses dauernden Traumes 'i!1»t Sowjet-hörigen in F.nqMnd und US^ »Svenska Daqblrtdet meitlet aus L^pHon. Maiskys rlor' sf-hnlTli«! prwartrtpi AbschTd^hr-such solle iuni Ausgaiuispunkt neuer Gespräche über eine englisch-sowjetisch-amerikanische Konferenz gemacht werden Eine »Stockholms-Tidningen«-Mel-dung aus Newyork spricht dagegen von einem Wink der Sowjets an seine Bundesgenossen, daß sie nach Moskau reisen müßten, falls sie mit den Sowjets verhandeln wollten. In einem Rundfunk-Appell an das englische Volk zugunsten eines Hilfsfonds für die Sowjetunion erklärte Frau Churchill am Sonntagabend, die Sowjets hätten jetzt die Initiative. England dürfe niemals ihre heldenmütiqe Rolle in diesem Riesenkampf vergessen. Sie hätten zwar für ihre Existenz, aber zugleich auch für England gekämpft. »Man ist kurz und gut der Ansicht, daß Moskau eine gesündere demokratische Einstellung gegenüber Europa repräsentiert als London und Washinqton«, saqte eine schwedische Meldung aus London, d'e offen zu erkennen gibt, wie stark die sowjetischen Tendenzen in weiten englischen Kreisen bereits gediehen sind. Die grosse Abwehrschlacht Die Sowjets verloren am Montag 263 Panzer und 95 Flugzeuge — Bombentreffer auf einen feindlichen Transporter dnb Führerhauptqnartier, 25. August Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die große Abwehrschlacht im Osten geht mit unverminderter Heftigkeit weiter. Wo die Sowjets mit ihren starken Infanterie- und Panzerkräften gegen unsere Stellungen am Mius, im Raum von Isjum, Charkow und südlich Shisdra anrannten, blieben sie unter schweren Verlusten liegen. Allein im Abschnitt eines Armeekorps wurden gestern 116 Panzer abgeschossen. Die Luftwaffe unterstützte mit starken Kampf- und Nnhkampffliegerverhändcn die Abwehrk&mpfe und zersprengte Bereitstellungen sowjetischer Panzer und Infanterie Bei Nacht wurden wichtige Nachschubverb'ndungen des Feindes und Truppenlaijer bombardiert. Am gentrii^en Tage verloren die Sowjets 263 Panzer und 95 Flugzeuge, meist Schlachlflu(jzpuge, Der Oberffofreite Typelz einer Panzer-iägerftbteihing schoß am 19. August in den Kämpfen südlich Wjasma innerhalb von dreißig A^-niitcn von zweUinrtdreißig iniJre'fendf-n bolschewistischen Panzern elf ab Vor der OstkÜRte Siziliens erzielten «chnrili' Heti'ic'ir' Kampf flii''zeui»en Konferenzvorschläge torpediert Die militärischen Berater der Req*erunqen wurden zu Schattenfiqiiren. denn q verfolgten Ziel unterzuordnen, dem Krieg, Der große Betruq Und diesem Ziel diente auch das große Betrugsmanöver im Pirlanicnt. die Durchpeitschung der Kriegskredile am 2. September, die der Regierung gleichzeitig die Vollmachten (ui de Fiihrung des Krieges ijeben solllon, ohne daß jem.ils (las Pnil iment dir K' e cerkläriinq icbiussnu bdtte, wie die Vciiassung es f«ll* f # 1fr. t96 # DonnmUg, M. Äufiist Iffl MARBURGER ZEITÜNO ßoosevelt bietet die Dardanellen an Fünfmal binnen der letzten Monate ersuchte er um eine Zusanunenkunft mit Stalin Von aaiarcm Stookholmcr V«rtr*t«r Tortchrieb. Laval Im Senat und der Deputiert« Gaitoa Bergery in der Kammer waren die einzigen PBrlamentarier, die den Mut hatten, diesem Betrug entgegenzutreten. Aber man lieB sie nicht zum Reden kommen, indem man «ine Gehtimsitzung für ihre Reden verlangte und dleae Gehelmaltzung nicht zulieft. DrauA«tt anf den Strafi«n rIB am Sonntag, dMn 1. Septambar, dai Volk Ton Parti noch narvOaar alt lonat, mit «inam laichtaa Harzklopfan dan Zeitungivar-kiufam Ihr« Bl&ttar aua dar Hand, immer noch Yon einer leichten Hoffnung beseelt. Aber die Würfel des Schick-■ata rollten dahin. Nach letzten Tele- fhongaiprAchan zwiichan London und arla, die mit kraiachender Stimme geführt wurden, war das franiÖBlicha Ultimatum an dl« Reichsregierung abge-gangeni lelna Friat lief lecha Stunden Ungar ala dai angllacha. Aber nichta war an dem Lauf de» Geschicks mehr zu Ändern. Frankreich und Deutschland befanden Bich von 17 Uhr ab Im Krieqszu-atand. Ea begann daa Abwarten hinter der Maglnotlinle, Jener schlHfrlqe Zu-atand, a-us dem as am 10. Mal 1940 für ■ia ein so peinliches Erwachen gab. Noch in der Nncht vom Sonntag zum Montag gab m m in Parti Fliegeralarm, rein wie ain Spiel, nur zur Probe. Man hat ein solches Experiment nicht mehr wiederholt, denn dl« Panik, die as auslöste, war unbeschreiblich. Heimkehr nach Finnland Die Ingermanl<(nder amnestedelt rd Heliinki, 25. August Die Umsiedlung dar Indermanlindcr nach Finnland iat nun zu einem jewiasen Abschluß jekommtn. 12 000 uraprflnßlich In der Umgebund von Leningrad beheimatete Finnen aind bereits In sfldflnnl-achen Hafenst&dtcn eingetroffen. Der Rest von etwa .3000 wartet noch auf die Ausfahrt. Von finnischer Seite werde das weitgehende Entgegenkommen und dia tatkriftige Hilfe der deutschen Stellen bei der Umsiedlung der Ingerman-linder hervorgehoben. Das deutsch« In-tereaaa an dtr finnischen Bevölkerung Ingermanlands habe sich nicht nur in Worten, sondern auch In der Tat gezeigt, und die deutsche Erfahrung in der Technik von Umsiedlungen sei den finnischen Behörden in weitem Maße zugute gekommen. Der größte Teil der von den deutschen Truppen gerelleten Bevölkerung konnte Im rOckwIrtigen Heeresgebiet In Sicherheit gebracht werden und hat nun von dort mit Unterstfltzuntf der deutschen Stellen die Fuhrt In die alte finnische Heimat «ruietrelen, aus der die finnischen Ingcrmanländer im 17. und 19, Jjmrhun-dert ausgewandert waren, Ihr« Mutter-apracht haben die Ingermanlfinder bis auf den heutliJen Tag rein und unver-fltscht bewahrt. Finnlache Sprachforteher behaupten, das IngarmanlRndiache Pinntsch sei in aprachllchar Hinsicht einwandfreier als das Idiom, dai heut« als finnisch« Umgangssprache gilt. Die Lage in Leningrad Bericht« gefangener Scwjetsoldaten Von unaarem rd-Vertreter in Helsinki tz. Helsinki, 25. August Sowjetioldaten, dia kürzlich in finnische Gefangenschaft gerieten, berichteten von Leningrad, das Bombardement dar Stadt habe umfangreich« V«rwü-stungsn angerichtet. Das Hochhaus des ^ »Oktob«r«-Holel8 sei völlig zerstört. Eine der bekanntesten Straßen der Stadt, dia Mochovaja, liege in Trümmern. Der Ingenieurspalast, in der die Kriegs-•chule untergebracht war, sei durch Fliegerbomben schwer beschädigt. Auch die Admiralitüt habe stark gelitten. Die Riesenanlagen der Fabrik »Rotes Dreieck«, seien ein Trümmerhaufen. Von den zehntausend Arbeitern, die früher hiar tätig waren, seien nur noch wenige hundert bei den Aufräumungsarbeilen beschäftigt. Jenseits der Narvlschen Pforte ständen nur noch einzelne Häuser. Am Gewerkschaffs-Bnoulevard seien die riesigen Kasernen-Komplexe der Sowjet-Armee völlig zerstört. Das Stra-ßenbahtidepot in der Nähe sei qänzlich vernichtet, Die Großkirrhen der Stadt seien jedoch unbeschädigt. Die Verkehrsverhiiltnisse spotteten jeder Besrhrelbunq, In der Riesenstadt verkehrten nur noch 6 Straßenbahnlinien, die stets überfüllt seien und den Verkehr nicht bewältigen könnten, Uberall In den Straßen ständen schon •elt vielen Monaten große Oberlei-tungsautobussa, deren Leitungswerk zerstört sei. Das Wasserleitungsnetz sei ttim T«ll larstört. In den Häusern gebe •s k«ln Wasser. Auf den wenigen Höfen, dia noch Wasserversorgung haben, ■tinden die Menschen zu Hunderten und Tausenden nach Wasser an. Von acht Uhr abends sei die Stadt wie ausgestorben. Arbeiter und Angestellte seien gehalten, bei ihren Arbeltsstellen zu schlafen. Rauhüberfälle auf die verlassenen Wohnungen seien an der Tagesordnung. Dl« sanltÄren Zustande In der Stadt seien katastrophal. Das Kanalisationsnetz sei zerstört, die Straßen würden nicht gesäubert, und aus der ganten Stadt steige ein« Wölk« von Gt-•tank auf. Di« Bevölkerung leb« In ohnmichtlg«r Wut gegen Ihre bolschewistischen Bedrücker. Ein gigantisches Spitzelsystem halte sie unter Terror, Überfall auf belgischen Bauernhof dnb Brüssel, 2S. August Bei Hasselt überfielen zehn Banditen «intD Bauernhof. Nachdem sl« die Fern-■prechleltung durchschnitten hatten, trieben alt die slebenköpfige Familie zusammen, sperrten drei Kinder in den Keller und den Vater mit zwei erwachsenen Söhnen In ein Schlafzimmer ein. Ein weiterer Sohn wurde In einem Schrank eingeschlossen. Sodann plünderten die Banditen das Haus. Wie sich nach Abzug der Räuber hprausstnlHe, waren der Vater und die beiden Söhnte ermordert worden. hw Stockholm, 25. August Die Londoner »Daily Mail« enthüllte, da# Roosevelt In den letzten Monatan fünfmal bai Stalin um «in« Zusammenkunft aachgasucht hab«: Im kak, in Kairo, bai Alaska od«r »lrg«Dd-wo In Am«-rlka«. Caiablanca Ist, wie man sieht, In dieser Liste nicht einmal einbegriffen. So ungefähr haben wir Deutsche uns die Bezi^ungen der Plutokratlen zu den Bolschewlsten stets vorgestellt. Di« Angaben des englischen Blattes bestätigen nur dl« allgemeinen Informationen über die Bereitschaft nicht nur Englands, sondern auc^ dar Vereinigten Staaten zur Unterordnung unter dia Sowjets speziell zur Auslieferung Europas, und das ganze Nachläufertum Roosevelts In seinem Verhältnis zu Moskau. Die »Daily Mall« fügt hinzu, man hege noch immer Hoffnung auf «in Zustande- kommen des Zusammentreffens. Das Nachlaufen wird also fortgesetzt. Man muß beinahe annehmen, daB auf «ngli-sch«r Seit« bei diesen Veröffentlichungen «Inlo« Schadenfreud« obwaltet) aber England selbst ist durch seinen Zwan-zigjahrespakt bereits rettungslos an die Sowjets gebunden. Roosevelt hat inzwischen, um wenigstens auf dies« und ander« Weis« alles Nötige zur Befriedigung der Sowjets zu tun, seinen Leih- und Pachtbeauftragten Hopkins, wie aus USA gemeldet wird, angewiesen, mit allen Mittehi die Lieferungen an die Sowjetunion zu beschleunigen und zu erhöhen. Speziell sollen Jagdflugzeuge neuester Modelle und Lebensmittel angeboten worden sein. Die amerikanische United Preß verbreitet ferner eine sensationelle Indiskretion über weitere Pläne der Pluto- kratlen, dl« ebenfalls darauf abzielen, dl« Sowjets durch neue Zugeständnisse In gute Laune lu varsetzen. Die amerikanisch« Agentur verzeichnet, »hartnäk-kig« G«rüchta, wonach di« V«rbünd«ten sich an di« türkisch« Regiarung gewendet haben, um li« zur Öffnung der Dardanellen zu bewegen, damit England und die USA Kriegsschiffe zur Verstärkung der sowjetischen Seestreitkräfte im Schwanen Meer entsenden können«. Die Dardanellen spielen bekanntlich eine ganz besondere Rolle in dem pluto-kratisch-sowjetischen Bündnisverhältnis. Sie sind den Sowjets genau wie ganz Europa erst für die Zelt nach dem gemeinsamen Sieg« in Aussicht gestellt worden. Es war aber bereits vorhersehbar, daß die Plutokratlen neue Konzessionen machen müssen. Was wird Roosevelt nächstens offerieren? Die weisse Munition Im.Jahre 1938 trschien in einer von dem engliscHtn MilitärschriltsfelUr Lid-del Hart unter dem Titel »Der nächste Krieg* herautgegebenen Buchreihe eine eingehende Arbeit über »Propaganda im nächsten Krieg*, Der Verfasser war Sidney Rogerson, bezeichnenderweise Propagandachef einet der größten jüdt' sehen Rüstungstrust, des »Imperial Che* micai Industriet Ltd.* In diesem Buch ist — ein Jahr vor dem Ausbruch d»$ Krieges — mit einer verblüffenden Offenheit aufgezeigt, wie in dem kommenden Krieg auf Grund der Erfahrungen, die man im ersten Weltftrieg gemacht habe, das deutsche Volk zermürbt werden könne. Rogerson ist steh darüber klar, daB diese Aufgabe gegenüber einem bereit» einmal auf eine so furchtbare Art in seiner Leichtgläubigkeit betrogenen, durch den Nationalsozialismus nun aber gefestigten Volk äußerst schwierig sein werde. Mit unbekiirnmeriem Behagen schildert, er, wie die übelsten Greuellügen, die Märchen von den »abgehackten Kinderhänden*, von der »Leichenverwertung zu industriellen Zwccken* usw., mit denen im Weltkrieg eint schamlose Deutschenhetze entfacht wurde, fabriziert worden seien. Mit solchen Methoden seien ein zweites Mal kaum noch irgendwelche Wirkungen zu erzielen. Er empfiehlt — im Jahre 19381 — bei den Bombenangriffen auf deutsche Städte die Flugztttel nicht zu vergessen mit dem Ziel, durch verlogene Behauptungen und Versprechunifen das deutsche Volk von seiner Führung zu trennen. Rogersons Programm enthält also nicht sehr viel Neues, denn auf die Idee, dnrch erfundene Nachrichten und durch Drohungen eine Spaltung herbeiführen za wollen, ist schon die britische Weltkriegspropaganda verfallen, ehe North-cllffs 191ft mit seinem Lügenfeldzufie in Großem Maßstab einsetzte, »Die wefße Italienischer Wehrmachtbericht dnb Rom, 25. August Der Italienisch« Wehrmachtb«rlcht vom Mittwoch lautett „Meatlegger", eine neue Gangsterart Die Nutznießer des Schwarzen Marktes — Marktlose Behörden Von aniertm Bernvr rd-V«rtr«t«r esoh. Bsm, 25, August Dl« »Meatlcggers«, dia Fleischschieber terrorisieren das Wirtschaftsleben der Vereinigten Staaten heute wesentlich stärker als zur Zeit des Alkoholverbotea die Bootleggers. Der Staat ist ihren plötzlich entstandened Ringorganisatio-nen gegenüber völlig machtlos. Sie machen sieh dia Tatsach« cunutz«, daß auch in den USA die Lebensmittel durch die Beanspruchung der ArbeltskrÄft«, die Bedürfnisse der Armee und die Lieferung nach Übersee immer geringer werden. Newyork berichtete kürzlich, infolge der Verkn^pung sei die Redensart entstanden; »Die Sowjeta bekommen alle unsere Butter, um aich die Haare einzufetten.« Der Berner »Bund« berichtet, den ameri-kaniachen Hausfrauen bleibe bei dem augenblicklichen Punktsystem nach dem Einkauf der wichtigsten Lebensmittel nur noch ein kleiner Punkircst für Fleisch übrig. Dieser Punktmangel habe zu einer regen Nachfrage nach Fleisch geführt. Dadurch sei der Schwarzmarkt sehr gefördert worden. Die Folge sei ein Äußerst starker Rückgang des Auftriebs auf den Viehmfirkten, wo oft nur noch ein Dritte! bis ein Fünftel der Viehmengen des vergangenen Jahres erscheine. Die anderen Mengen würden auf dem Schwarzmarkt abgelenkt, der größere Verdienste abwerfe. Verschwundenes Fleisch In dem Bericht des Schweizer Blattes heißt es weiten »Di* Erinnerungen an die Schmiargelder dar Prohibitionszeit werden wieder lebendig, und für di« Lebcns-mittelbeamten kommen fett« Zelten, Die Gangster nützen die Tatsache, daß Erfolg schließlich immer etwas wichtiger ist als die Pflicht, mit viel Geschick aus, Sie bestechen, rauben, schieben, schmuggeln wie zur Zeit der Prohibition, nur an Stelle des Alkohols Nahrungsmittel, wie Fleisch, Zucker, Kaffes usw. Schon schreiben die Zeitungen von «einem Paradies der Meatleggers«. Fleisch scheint der rentabelste Artikel zu sein. — Untersuchungen in einzelnen Zeilen Chicagos haben ergehen, daß in schmutzigen Hinter-höfen und dunklen, mit Waffen verteidigten Gassen in größtem Umfang und ohAe alle sanit&ren Einrichtungen geschlachtet wird. Die Stadt hat bereits ihre ersten Fleischvergiftungsepidemien hinter sich, ohne daß man entacheidende Maßnahmen durchführen konnte. In einem Distrikt Ohios versorgten drei Schlachthäuser den Schwarzen Markt, 40 Metzger, die früher eigene Betriebe geführt hatten, schlachteten 1943 dreimal soviel als 1941. In Washington verschwinden etwa zwei Drittel des Fleisches In den Gefrierkellern der gut ausgerüsteten Meatleggers-Organisa-tion. Die großen Hotels, die ihre Kundschaft zu entsprechenden Preisen wie bisher bedienen wollen, beginnen sich auf den Schwarzen Markt zu verlassen. — Man schätzt, daß in Newyork der illegale Verkauf von Fleisch etwa 2H Millionen Dollar In der Woche einbringt. Die Behörden lind vollkommen machtlos. •Time« hat erklKrt, die janz« Armee wäre nötig, wenn man mit Polizeigewalt gegen die kleinen und großen Verbrecher vorgehen wollte, — Vorläufig führen die Bürgermeister und Gouverneure den Kampf mit öffentlichen Ermahi^ngen, die sich vor allem an die Frau als Trägerin des Einkaufs richten. Die einzelne Hausfrau, an di« im allgemeinen appelliert wird, ist in dem unsichtbaren Netz der sich bildenden Organisation ein willenloses Opfer. Der desorientierte Handel vermag sie nicht genügend aufzuklären.— Die Gangster verstärken die Verwirrung durch Sensationsmeldungen, die zu wilden Hamstereinkäufen führen. Die Macht der Meatleggers kann, wenn sie bestimmenden Einfluß auf den Lebcnsmittel-markt bekommen, viel gefährlicher werden ala jene der Bootleggers. Selbstver-ntändlich greifen auch heute wie zur Zeit der Prohibition die Gangster aktiv in die Politik ein, um ihr Gewerbe möglichst »solid« zu fundamenticren. Die* großen Fleischpackhäuser, die bei dem Konservenverbrauch Amerikas in der Versorgung eine wichtige Rolle spielen und von der Rationierung schwer betroffen wurden, bestechen die Lokalbehörden und stifteten sogar den Parteikassen Gelder, Schon werden Fäden geknüpft, damit die Unterstützung der mächtigen Gangstcr-organisation im kommenden Wahljahr gesichert ist. Die Regierung konnte bis heute keine entscheidende Stellung zu diesem brennenden Problem einnehmen.« Munition*, die »fliegenden Höllenmaschinen* haben damals ihre Wirkungen getan, Die Spekulation Lloyd Genrge$, Deutsche können nur durch Deutscht besiegt werden, hatte sich bewahrheitet. Dieser Wahnsinnstat folgte in Verfallle» eine Lehre, die sich für immer eingebrannt hat. Briten und Amerikaner reden sich heule ein, es sei die Zeit fekommen, wo man noch einmal hoffen könne, daß die Deutschen sich seihst besiegen. Sie Vierden auch aus diesem Wahn wachgerüttelt werden! Aus der Glut verbrannter deutscher Städte lodert der Haß gegen den Urheber dieser Verbrechen. An diesem und Kampfgeist werden allt ihre Hoffnungen scheitern, daß dan deutsche Volk noch einmal Hand an sich legt. Transport^U^Boote der Japaner? Sie sollen 4500 t fassen und einen Aktionsradius von 30 000 km haben Von uns«r«m rd-V«rtreter in Stockholm hw Stockholm, 2.^, August Tschungklng wurde, wie gemeldet, am Montag zum «rsten Male nach zwei Jahren von japanischen Bombern angegriffen. Es handelt sich um einen starken Vorstoß, der In zwei Wellen erfolgte. Der Eindruck Im Tschungklng-gebiet, wo ohnehin die Stimmung nicht zum besten steht, scheint sehr stark zu sein. Der amerikanische General Stra-themeyer, der als Luftkriegsbeauftragter dorthin entsandt worden ist, gab schleunigst neue Zusicherungen ab, wonach England und Amerika Jetzt die Lieferung von Plugzeugen beschleunigen würden. Der Japanische Angriff auf Tschungklng und ein amerikanischer Angriff auf Kantnu stehen offensichtlich in Verbindung mit dem unterirdischen Ringen um Tschungkings künftige Rolle. Roosevelts Sekretär' Early 'erklärte, der Tschungklng Außenminister Soonq werde schleimigst vom Roosevelt empfangen werden. Von amerikanischer Seite wird alles an vermehrter Hilfe getan, um für Tschungklng eine allgemeine Ankurbelung des Pazifikkrieges glaubhaft zu machen. Schwedische Meldungen aus Washington sagen: »Die Amerikaner können es nicht vergessen, daß sie In Pearl Ilarbour und auf den Philippinen von »diesen Gelben« besiegt wurden, die sie stets verachtet und lächerlich gemacht haben. Dl« Amerikaner wollen endlich mit den Japanern abrechnen, und die Kanadier ebenfalls. Es Ist aber Tatsache, daß der Krieg Im Osten von den Tschungking-Chlnsen, Amerikanern und Australiern geführt worden Ist, während die Englander sich In der Defensiv« gehalten haben, seit Ihre Streitkräfte von Malaya und Burma vertrieben wurden.« Ein Bcsuch der englischen Mllitärmlsilonen und andere Maßnahmen — manche Quellen behaupten bereits die Absendung englischer Plot-tenverstärkungen nach dem Pazifik — seien dazu bestimmt, die bisherigen Lücken aufzufüllen. Allgemein wird in Washington versichert, die Verbündeten planten eine Großoffensive gegen Japan, und zwar an Hand von Plänen, die der USA-Kriegsminister Stimson aufgestellt habe. Für neue Anstrengungen im Paziflk-krleg hat offensichtlich die Befürchtung beigetragen, daß der Japanische Vorsprung anders nicht mehr eingeholt werden könne. Amerikanische Sachverständige haben plötzlich davor gewarnt, Japans Produktion, besonders !m Flugzeugbau, zu unterschätzen, bloß, well es gelungen sei, stellenweise In der Süd-se« die Luftherrschaft zu erlangen. Die Japaner hätten offenbar dort kein« Risiken eingehen wollen. Admlral Ram-sey, der neue Chef der USA-Marlne-luftwaffe, betonte, daß sich die Stärke Japans an Flugzeugträgern der amerikanischen nähere. Die Japaner hätten ganz allgemein ein überraschendes Vermögen bewiesen, ihre Verluste wieder zu ersetzen. In Washingtoner Marlnekrelsen wird die Vermutung ausgedrückt, daß die überraschende Räumung Kiskas mit Hilfe von Transport-U-Booten erfolgt sein könnte. Die Japaner hätten derartige U-Boote von 4500 t mit einem Aktionsradius von 30 000 Kilometer. Heftige Kämpfe im Südpazifilc Bcricht des kaiserlichen Hauptquartiers dnb Tokio, 25. August Das kdiserliche Hauptquartier meldet den ununterbrochenen Fortgang der heftigen Kämpfe im Südpazifik. Auf Neu-Georgla setzen die zahlenmäßig unterlegenen japanischen Verteidiger dem Feind, der seit dem 30. Juni dort landete und einige 10 000 Mann zu Verfügung hat, nach wie vor heftigsten Widerstand entgegen. Zur Zelt sind besonders schwere Kämpfe Im Küstengebiet und Im Bezirk Baikoro Im Gange. Allein die vom Feind auf dem Lande erlittenen Verluste werden im Betlcht des Hjuptguartlers mit wenigstens 10 000 Mann angegeben. Bei dem Landungsversuch auf der Insel Vella Lnvel'a haben die Feinde bereits durch Japanische Luftangriffe mehrere Transporter verloren. Nur einem Teil der feindlichen Truppen gelang es. In der Nähe von Biloa Fuß zu fassen. Den feindlichen Versuchen, weitere Verstärkungen zu landen, wurde von der japanischen Armee und Marine In unaufhörlichen Tag- und Nachtgefechten heftigster Widerstand entgegengesetzt, wobei der Gegner allerschwerste Verluste erlitt. T eheran—Bagdad—Haila to Sofia, 25, August Nurl Said, der Ministerpräsident des Irak, hat der Arab Agency gegenüber erklärt, daß di« Regierung die Ausführung dreier großer Projekte plane, die «inen beträchtlichen Aufwand an Mitteln und Kräften erforderlich machen. Das «rste Projekt ist d«r Bau einer Elaenbahnver-blndung Teheran—Bagdad—Haifa, Das zweit« Iat der Bau einer Elsenbahn zwischen Bagdad und Beirut über Deir «i Zor und dai dritte die Verbeaierung der bereits bestehenden Linie zwischen Bagdad und Mossul, Netie Demonstrationen auf Cypern to Istanbul, 29. August Aus Nicosla werden neu« Demonstrationen gegen das neue politisch« Statut, das in Cypern vom britischen Gouverneur dieser Insel Sir Charles Woollcy einge-lührt worden ist, gemeldet. Eine große Zahl junger Demonstranten, der Mitglieder des Karpasia-Klubs und der griechischen Organisation Stavros Kyoerounta sind, wurden verhaftet. BLICK NACH SUDOSTEN dz Gegen die feindlichen Gerüchte. »Actiunea« rechnet in ihrem Leitartikel mit der in der letzten Zelt gegen Deutschland, Bulgarien und Rumänien gerichteten Gerüchte-Kampagne der Feindmächte ab. Dl« Feinde Europas verbreiten «ine Reihe unwahrer Gerüchte über die Ernährung, dl« Innere Ordnung sowie dl« moralische und materielle Widerstandskraft der drei genannten Staaten, Diese Gerüchte, betont das Blatt, werden durch die Tatsachen Lügen gestraft und diese seien die Verbesserung der Ernährungslage, die Festigung der Inneren Ordnung und der Kampfkraft der an der Front stehenden Soldaten. Alle diese Tatsachen, heißt es abschließend, sprechen für uns überzeugender, als dl« lauteste Feindpropaganda. dz Janys ROcklrlUsgesuch angenommen. Der Reichverweser hat den Befehlshaber der zweiten Honvedarmee, Generaloberst Vitez Gustav Jany, seiner Dienststellung auf eigenen Wunsch enthoben und ihm seine Anerkennung für seine hervorragenden Dienste ausgesprochen. Di« zweite Honvedarmee nahm, wie erinnerlich, an den Abwehrkämpfen der Winterschlacht an der Ostfront teil. dz Die Regierung entscheidet selbst. Reuter meldet aus Ankara, daß dl« *0r-klsche Regierung auf die britische, die amerikanische und die sowjetrussische Note über die Frage des Asylrechtes »in höflicher und freundschaftlicher Welse« geantwortet habe. In der Antwort werde jedoch gleichzeitig auf das internationale Völkerrecht Bezug genommen, das den neutralen Ländern das Recht gibt, In dieser Angelegenheit ihre eigene Entscheidung zu treffen. Der englische Pastor William Llttle-smlth, der kürzlich an der türkisch-syrischen Grenze ertappt wurde, als er große Mengen Devisen und goldene Wertgegenstände nacl» Syrien schmuggeln wollte, wurde Jetzt zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Richterspruch erfolgte wegen Vergehens gegen die türkischen Devisengesetze. Ein feindlicher Geleltzug, der von starken Flotten- und Luftstreitkräften g^ schützt war, wurde Im mittleren Mlttel-meer von unseren Flugzeugen angegriffen, die einen großen Zerstörer torpedierten und in Brand setzten sowie zwei Dampfer mit Insgesamt 15 000 Tonnen schwer beschädigten. Feindliche Flugzeuge unternahmen gestern Luftangriff« auf die Umgebung von Neapel und Sa-lerno. Unsere Kurzmeldungen tc Die Ernennung Heinrich Himmlers zum Reichminister des Innern wird von der gesamten rumänischen Morgenpresse mit mehrspaltigen Schlagzeilen hervorgehoben. »Viatza« schreibt, daß all« neuernannten Männer voll Aktivität seien, große Erfahrung besässen und erprobte Nationalsozialisten seien, dnb Britenbomber stürzte Ins Me«r. In der Nacht zum Dienstag stürzte westlich der Insel Manö, so besagten Meldungen aus Esbjerg, ein englisches Bombenflugzeug brennend ins Meer, dnb 68 Angehörigen der franz(Jslschen Frelwilligenlegion im Kampf gegBi^ den Bolschewismus ist auf Vorschlag des Staatssekretärs für die nationale Verteidigung die französische Militärmedaille nachträglich verliehen worden. In don im französischen Staatsanzeiger veröffentlichten Berichten heißt es, daß sie an der Ostfront tür die Verteidigung Europas und der Zivilisation gefallen seien. dnb Bolschewistische Agllaioren in Algler. In Lissabon liegen Meldungen vor, daß eine sowjetische »Handelsabordnung« mit 60 Mitgliedern In Algler eingetroffen Ist. tc Iwan Maisy, der neuernannte stellvertretende sowjetische Außenkommissar, weilt zurzeit in Teheran, wie der Sender Teheran Dienstag nacht meldet, tc Briten verlangen Prostitution in Ägypten, Auf Verlangen der britischen Behörden mußte die ägyptische Regierung von dem Plan, die Prostitution in Ägypten abzuschaffen absehen. Nnhas Pascha tröstete die religiösen Kreise damit, er habe keinerlei Zusagen bezüglich des künftigen Unterhalts der 2250 Prostituierten gegeben. dnb Marineaufstand In Ecuador nl«-dergeschlagen. In der Hafenstadt Puna (Ecuador) brach unter den dort stationierten Marineeinheiten eine Meuterei aus, doch konnte der Aufstand, von der Polizei niedergeschlagen werden, obwohl die meuternden Marlnesohlaten von Ihrer Schußwaffe Gebrauch machten. Die Meuterer sind Annänger des früheren Präsidenten Velasco Ibarra, Htupiichrlfllaltung Anton dartchack, i. Zt. fn Urtaub, itailvartra(«nder HauptarhriftleUer Robert Kraliarl, ella "n Msraarn • d. Dr.^u, Badgaaiie 6. Oriirk u Vpriag M^rhuryoi Verlacn u, Druck«rel" Oe» m b. H — Verlngslettiinq Eflon Baumqflrtner, Zur Zelt ffli Antalgaa öl« Prelsllata Nr 3 Ton 10 April 1941 gfllllg Auafalt der LlHoTunq Ae4 BInttM bei höherer Gewalt oder RcIrlehuMrtriing gibt kelDeo Anipracb auf ROckzabtuag dei Uaiugi-geldei, ( MA^BURGER ZEITUNO , Jtukduiiou Zwischen swel Zügen Dl« Räder rollvo nur noch für dtn Sieg, lagt die Reichtbohn. Zorn großen Teil itimmt es. Gewölknlich hnt heute Jeder Reisende einen triftigen Grund, die BiaenbahA lu benutsen. Das Hauptkontingent aber stellen die Dauerfah-m, die Leute, die mit Wochen- und Monetskarten bei der Bahn abonniert heben. Sie fahren tAglich tutammen, Borgens und abends um 6 oder 7 Uhr, und ndicheiidurch um die Mittagszeit. Sie kennen sich vielleicht nicht dem Namen nach, desto besser aber nach All und Stand und Beruf, oder nach besonderen Merkmalen: Der Kinderonkel, der Dauer-Zeitungs-Leser, der Schnarcher, die ewig Unpünktliche und die nervöse Elegante und das alte Mütterchen mit dem Korb. Wie gesagt, sie treffen Jeden Tag gleich auf dem Bahnsteig ein, grüßen einander mit den' Augen, — so, du bist auch da, dann kann's •ja losgehen! Aber heute geht es nicht loi, obwohl sogar die ewig Unpünktliche bereits eingetroffen ist. Ein Sqn-deoug steht auf dem Geleise, ein Ml-lltAnug Die jungen Mädchen bekommen frohe Gesichter, wie immer, wenn Ihnen Soldaten muntere Reden und feurige Blicke zuwerfen. ^ Das GedrSnge In den breiten Fenstern aber wird gefährlich, wie nun zwei welfibehaupte DRK-Schwestern mit Einem voll einer erfrischend aussehenden, an Himbeersaft oder Wein (dies fQr besondere Optimisten) erinnernden nüMigkeit ankommen. Die Kochge-•chirre pendeln in Trauben herunfer. Da ertönt mitten In die eifrige Tätigkeit der getrlnkespendenden Helferin-Ben die gequetschte Stimme des Laut-q>recbers; Militirzug — EinsteigenI O w«h«l Zwei Drittel aller Kochgeschirre bavuneln noch leer In der Luft, vor den Angen unterer Reisenden. Eine Frau, es lit dai alte Mütterchen, von dem man plötzlich weifi, daill es zwei Söhne Im Felde hat, stellt Ihren Korb zu Boden, greift In die Höhe, zwei, drei Hände ■trecken sich ihr entgegen. Sie eilt mit klappernden Geschirren hin zu den El-m«m und zurück. Erfaßt Ist die Situation. All«, alle, sogar die unnahbare Elegante, tun In den nächsten Minuten nichts anderes als Kochgeschirre voll rot«n Himbeerwassers füllen, hin und her Im Pendelverkehr zwischen Militär-tug und DRK-Verpflegunasste11e. Und yrim nun das Abfahrtszeichen gegeben wird, hat jeder Soldat einen frischen Trunk gefaßt. Wie zuvor stehen die Berufsfahrer auf dem Bahnsteig, in Erwartung des Zuges, der sie wie jeden Tag nach Hause führt. Trlfailer Kinder In Leoben •0 Trlfailer Kinder folgten soeben el-■•r Blnladung der Kreisfrauenschafts-l«lt«riD In Leoben zu einem Htäglgen Aufenthalt im Patenkreis Leoben. In Leoben von der Prauenschaft empfangen, wanderten sie singend nach den einzelnen Ortsgruppen, denen sie zu- Das Herz des Sanntales ' Dit Ort8'|{nipp« Sachitnf^ld im Spl»g«l d«r Zeit Im Hersen des untaren Sanntalta ! das Saontal seinen ertragrelohen Hopfen-der uralte Markt Saahienleld. Sein« Grün* i bau, juntf wird den Saoliicn, die Kalter Karl Die Aufbauarbelt in der wieder befrei-der DroBf von Ihren alten Wohnsitaen «n ten Heimat hat dank dsr Umsieht und der Aller In alle Wiadrichtun|i«n des Großdeutioheo R«ioh«a verpflanita, lutfe-•fibrieben. Der Name Saohsenfeld (okalnt aber doeh erst 1147 auf. Die Gesohiohta dea Marktee Saehsenfeld (st sehr weoh* sei voll. Auf der Straße, die Italien mit der Steiermark verbindet, loften ^rma-nisoh« Stimme lüdwlrts und die KAmer ins Land. Auf ihr herrechte immer raiJei Leben. Handel und Wandel blühte durch die Jahrhunderte, davon sprechen bedeutende Münzfunde, darunter solche der »Ranner- und Sannlalerpfenni||e«. Die Türken besuchten einijiemale den Markt, 1471 wurde er volIständifS ausfieolÜndcrt und nieder|{cbrannt. Auch die Pest wütete einiijemale In Saehsenfeld, besonder« in den Jahren 1680 bis 1682. In der Nähe vou Saehsenfeld, in Schar< Tatkraft des Ortstfruppenftthreri von Saohsenfeld, Frlti SteinVSak, und seiner Mitarb^er sehr sohaelle Fortsohritte de-maoht. Die Ortsgruppe lai in fünf Zellen und 37 Blocks tfetfliedert ttnd hat 154 «nd* ([Qltltfe und 24M vorlluflge Mitglieder mit B31 Haushalten. Die Orti|nipp« besitit zwei elitene Heime, den neuen Saalbau In Saehsenfeld, In dem sieh ein Lichtspieltheater befindet, und das |tariumii(a Heim in Petersdorf. In diesen beiden Heimen werden alle politischen und kulturellen Ver* anitaltunfien der OrtsiJruope ab|{ehalten. Saohsenfeld kann sich auch rühmen, «inen der schönsten Kinderijärten im Kreise zu haben. Er wurde mit sehr viel Liebe und Sorgfalt eintferichtet und Hefjt in einem schönen ({roQen Garten, in dem sich die Kinder tummeln und ip'elen. Ein zweiter fenau, stand die von den protestantischen ! Kinderjlarten ist in Peteradorf. Beide Landst&nden in den Jahren 1582 bis 1589 i KinderftKrten sind sehr dut besucht und erbaute Lutherkirche, die im Zui^e der ({ewaltsamen Rekafhol'sierunj! der Unter-Steiermark am 18. Jänner 1600 durch Sprenf{un(> zerstört wurde Nach dem Jahre 1848 war Saehsenfeld der Mittelpunkt der Slowenisierundshpfltrebun^en, die mühevolle Arbeit der Tanten wird von den Eltern dankbar anerkannt, In zahlreichen Sprachkursen wurde der BevftlkerunjJ die Möglichkeit geboten, wieder deutsch zu lernen. Am schnellsten lernt natürlich die Jui^end, aber auch bei die von Laibach aus in die Untersteier- den Erivachsenan sind schon sehr öute mark jjeiraffen wurden und in d^m e«Hmmter Höhe und Geldstrafe. eines schön gepflegten Jungwaldes nahe ! Hat der Täter wesentlich und gewissender Ortschaft Gbcr-Loschnitz befindet ' Ips aus grobem Eigemulz gehandelt oder siah der Ehrenbain. Fünf Totenbreiter I liegt sonst ein besonders schwerer Fall künden hier, daß auch die Sachsenfelder I so ist Zuchthaus bis zu zehn Jahnen Jugend bereits Blutonfer für die deutsche i vorgesehen Daneben Ifann auf Zulässig-Untersteiermark gebracht hat, So bietet : keif der Polizeiaufsicht erkannt werden, heute die Ortsffruppe Saehsenfeld ein ' neben der Frriheitsstrafe auf Verlust der Gemeinwesen, daß dank seiner z'flbei\'iiß-len politischen Führung sehr schnell in die deutsche Volksfiemeinschaft hineinwächst und mit Recht aU eine der ersten Ortsgruppen im Kreis C'lll vom Bnndes-führer m't der Verleihung der O-tsrfrup-pcnfahne ausgezeichnet wird E. Paidasch Glflcksnummer 381 402. In der Mitt-wochnachmittagziehunq der 5, Klasse der neunten deutschen Re^chslottprie fielen drei Gewinne von je 300 000 RM auf die Nummer 38t 462 Der Komponist des Kalser-Jäqer-Mar-sches 85 Jahre alt Hans Mühlberqer, der Komponist des Kaiser-Jäqer-Mar-sches, der 37 Jahre hindurch Militärkapellmeister in Innsbruck war, beging in Wien in voller Frische seinen H5. Geburtstag. Oberschiilrat Friedrich Wolsegger gestorben. In Klagenfurt verstarb im Alter von 61 Jahren Oberschulrat Friedrich Wolsegger nach einem arbeitsreichen Leben. Der Verstorbene wurde als Sohn des den Gottscheern unvergeßlichen Gymnasialdirektors Wolsegger in Mooswald bei Gottsrhee geboren. Friedrich Wolsegger hat sich als ^.an-desschulrat und später als Landesschul-inspektor in Kärnten und Steiermark große Verdienste erworben. Er war ein kerndeutscher Kämpfer voll Tatendrang und Weitblick und stand als solcher immer in vorderster Front. Am Weltkrieg nahm Wolsegger als Reserveoffizier teil und meldete sich als einer ___ _ der ersten für den Kärntner Abwehr- öetJlt''^rden.''Dre"Vlelnen"Gä8tVfii^ ''«mpf Außer vielen Anerkenriungen er- Inn lieh s«hr wohl In der neuen Um-ffsbung. * loilalg«w«rit Gru«r Handwerker. Das am 24. März 1942 begründete So-llalgawark Grazer Handwerker im Krall Graz-Stadt hat In den eineinhalb Jahren seines Bestehens bereits recht beachtliche Erfolge erzielt. Es hat auf drai Gebieten ersprießliche Tätigkeit entfaltet. Zum Zweck der Gemeinschaftsverpflegung wurde eine eigene Werks-kflche errichtet, ferner wurde eine Teeaktion durchgeführt, eine Bastelgemein-ichaft zur Versorgung der Kinder mit Spielzeug wurde geschaffen. Auch in gesundheitlicher Hinsicht wurde gesorgt durch Erholungsverschickung der Hand-warkimeister und -meisterinnen. Wei-tara Maßnahmen in bezug auf Berufs-arzi«hung und KDF-Bestrebungen sind In Angriff genommen. TodesfMlla. In Marburg verschieden: In dar Roseggergasse 5 der 61 Jahre alte Schulwart I. R. Anton Grmeki in der Te-getthoffstraße 67 der 4fljährige gewesene Kaufmann und Besitzer Alois Lenz, und der Sjährig« Tischlerssohn Franz Jurqetz aus der Eisenbahnergasse 19. — In Praßberg ist die Generalkonsulswitwe Eleonore von Haas geb. Edle von Pertazzi gestorben. Wir yerdunkeln im August von 22 bis 4 Uhrl hielt er das Signum laudis mit Schwertern, das Kari-Truppenkreuz und das Kärntner Kreuz für Tapferkeit. Unglück Im Hohlweg. Ais ein mit zwei Pferden bespanntes Fuhrwerk einen Hohlweg auf der Straße nach St, Veit passierte, bremste der Kutscher Rudolf Kraßnltzer den Wcigen derart rasch und stark ab, daß der Lenker vom seinem Bock kopfüber vom Wagen herabqe-schleudert wurde und unter die Räder des Fuhrwpiks zu liegen kam Kraßnitrer zog sich bei dem Unfall so schwere Verletzungen zu, daß der Tod an Ort und Stelle eintrat. Musikfreudiges Trifail Ein stolzer Leistungsbericht der Kreismusikschule Schon oft ist die Vielseitigkeit der abend des Lehrkörpers der Kreismusik-Leistungen und Darbietungen der Kreis- schule, ein Herbst- und ein Frühlinqs-musikschule Trifail und ihrer Zweig- konzert, in denen beschwingte Mus k schulen Gegenstand lobender Hervorhe- /on Carl Millöcker, Johann Strauß, Karl bung gewesen. Jetzt liegt der Jahresbe- Ziehrer und anderen Meistern der Ope-richt 1942'43 über Erfolge und Entwick- rette erklangen. So schwang sich von den lung des zweiten Auibaujahres der wiegenden Walzcrweisen Paul Linlces Kreismusikschule vor. Wir entnehmon und Karl Zrllers bis zu qewriltiqen Chordaraus folgende bemerkenswerte Anga- werken von Beethoven und Brahms für ben, die die Musikfreudiqkeit der Trilai- Chor und großes Orchester in buntem 1er und den Leistunqswillen der Kreis- Auf und Ab der Rvthmus des künstlori-mus^iksrhule 'n ein helles Licht rücken, sehen Leistunqsw'llens der Trifailer Der Lehrkörper der drei Musikschulen Kreismusikschule. Im freudinen Miqehen umlaßt 28 Personen, von denen 352 mit ihren Bestrebunqen und in der durch Schüler und Schülerinnen im Berichts- fortdauernden Srhülerziiwarbs zum Ausjahr in den verschiedensten Instrumenten druck qebrachtpn Anteilnahme der Be-unterrichtet wurden. Als Unterrichtsge- völkerunq von Trifail ' Edlinqm und qenstände seien genannt: Solo-Gesang, Eichtai findet die Kreismusikschule mit Klavier, Violine, Violincello, Blockflöte, Querflöte, Oboe, Klarinette, Baßklarinet ihren Zweiqschulen nicht nur den gewünschten Widerhall, sondern auch) im- Der Boden, wo du stehst, ist heilig Wer seiner Familie die Treue hält, der hält sie auch seinem Volk Die Erkenntnis von der Bedeutung der sal der einzelnen Familie aufs innigste Familienkunde und ihrer volkserziehe- zusammenhängt mit dem Wohl und rischen und volksbildenden Kraft Wehe des Ganzen. dringt in Immer weitere Kreise der Be- Dem denkenden Familienforscher wird völkerung des Untersteiermark Sachqe- es zur ufiumstoßlichen Gewißheit, daß maß geleitete Familienkunde wirkt sich auch der wirtschaftliche und gesell-als aufschlußreiche Helferin im Dienst schaftliche Aufstieg der einzelnen Fami-und zum Wohl des Volksganzen aus. Die lien im tiefsten Grunde duf dem Geist auch bei uns in verstärktem Maß ein- der Arbeit, der Ehrenhaftigkeit, der Ge-setzende Familienforschung kann un- rechtigkeit, des Pflichtgefühls und vor endlich viel beitragen zur Stärkung des allem des Gemeinsinns beruht. Unzer-Volksbewujitseins und zur B'ldunq eines trennlich verbunden ist der Fam'.lienfor-gefestigten, einheitlichen Volkscharak-1 scher mit all den Stätten und dem Laniers, Nicht leicht ein anderer erlebt so [ de, in dem seine Blutsverwandten ge-eindrinqlich wie der Familiengeschicht-, kämpft und gelitten haben. Wie kein an-1er die Wahrheit, daß die Familien die' derer fühlt er tief ergriffen das Wort; te, Fagott, Trompete, Flügelhorn, Es- mer neuen Ansporn zu weite'om Auf'-^au Trompete, Baß-Trompete, Posaune, ZHher, und machtvoller Betfttiqunq. So darf d e Gitarre, Trommel und HanJharmonika. Kreismus'kschule Trifail das Verdienst Zu den zuständigen Elnrichlunqen der! für sich in Ansprurb nehm '"-n Kul Kreismusikschule gehört das Trifailer < curleben im Kreis Trifail und in diesem Symphonie-Orchester unter Leitung von | wiederum besonders der Musik zu frurbt-Musikdirektor Konrad Stekl, das Bann- verheißender Blüte ve-hoUen 7U h-^b'^P Orchester der Deutschen Jugend eben- Schultz fall'? unter Leitunq von Konrnd Stekl und derTrifailer Bergraannschor unter Leitung von Rudolf Dolnltschar. Von ihnen wurden im Berichtsjahr 46 Veranstaltungen dargeboten. Darunter verdienen besonders hervorgehoben zu werden: das 3. imd 5. Symphonlekon/ert, in denen unter anderem Mozarts Svmphonie g-moll, - Ui j' • j ^ r,*;iu Baolhovens Symphonie Nr 7 A-du, und P«"»" 7 Beelhovens Violin-Konrerl D-d.r, B». | e, A„rc«un«»n. NacS der t ■ Ii nii .... r-oVirir rto nunfi Fuhrunßsamtsleitcr Honm spielt von Ella Kastelliz, zu Cjenor ge-, ^ ^ ■ i a i n hMrht w"rd«n Weiltre be.rttl'rtie Ver-! ' '"■ anstMtunqen waren: tin Violinabend,»erahschiedelc Kr.,slul,Tet <."«1 ■' . i ■LT ii rat Bauer die bisbcnsle rvreistraii IJr von Ella Kastelliz, ein Kammermusik-^ ihr in warmen W orten für ihr unermüdliches Wirken Dabei betonte er, daS es Frau Dr CcloMi ße-lunfjen war, die Frauenarbeit im Kreis mustergültig aufzubauen und zu führen AnschlieOend besprach der Kreipftihrcr dringliche FrajJen, vor allem die unbedingte Notwendigkeit strikter Einbaltunö der landwirtschaftlichen Umlagen, der Steijjerunö der Eicrahliefertinß. die Vor- bürgerlichen Ehrenrechte. Drei Mirhtsrhwimfner ertruf^ken Am 22 August sind die beiden des Schwimmens unkundigen Brüder Markus und Willibald Meithllnqer, 16 und 14 Jahre alt. beim Bad^'n in einem sogenannten »Fnnqdumpf» ertrunken Am 21. Auqust Ist der zuletzt in Thnlheim Nr 34 wohnhaft qewesene MjAhrige Junqhelfer der Deutschen Reichsbahn Karl Stocksieiter beim Bid^n in der Mut ertrunken Er war ebenfalls des Sfhwimmens unkundig. .lede zv/eite wird abrie- Bemerkenswerte Verordnuq für Danzig-WpsI prell Ben Im Reichsnau Danriq-WestpreuRen ist eine Vetordnunq erlassen worden, die di drnieniqen Geflügelhaltern. die ihr Eierahlleferungssoll voll erfüllt hatien, sind jedoch nur 10 Prozent de' Hiihnei 20 Prozent der Enten und in Prfi7en* der G.inse ihrulie-fern Da»^ Cipfiüqr'l \vird durch das Kun-rienlistenvorf''hrpn verteilt, dii«; sich he-reits im veraanqenen Jahr niii bewtihrt hat. Erhöhter Ärbeit?einsf>fz Kreisappcll in Pcttau Der große Dienstappell der Ortf-flrup* penführcr und Bürgermeister des Kreises Zellen sind, aus denen sich der Volkskörper zusammensetzt, daß das Schick- »Der Boden, wo Du stehst, Ist heiliq, er ist geweiht durch Deiner Väter Schweiß und Blut.« Wer seiner Familie die Treue hält, der hält sie auch seinem Volke, er ist gefeit vor Verrat, Abfall und jeder Volks- und vaterlandsfeindlichen Tätigkeit. Die mit dem Rüstzeug der wissenschaftlichen Vererbungslehre betrieben« Familienforschung kann auch mithelfen zur Wiedergewinnung und Festigung der Volksgesundhelt. Denn es sind schließlich doch zunächst nur Anlagen und Keime, die vererbt werden, gute und schlimme, lebenerhaltende und lebenzerstörende, die aber durchaus nicht unbedingt Fra''en au« ihren .Arbeitstjch-ptf-n p'Ar-tortcn. Ein Hauptpunkt der Tafunf warfen die vorbeugenden Luftfchut/m:'tlnahm^'n. Kreisßcndä'-mi'ripme'^ler OhiTleu'nsn* .Alt-xiehler spr.Tch ausführlich übrr die ile-•■."tzÜfhcn Bestimnniniien und die tiihp-dinijte Notwendirfkcit ihrer «itren^on tte-fol(:|\ift«;cl ut^hc.Tuf'r.'''te Ohprschuld'rrktor Pr Schne'dor erlüu-terte den ori'fmisntorischrn Aufbau des 1 uftschut^'dier^tos und prklä'-tc an zahlreichen r>cispic'1cn die prPktischr Dtfch-führnnö eines schl.Ttjk"-äftlij «rb<'itenden Luftschi'tzos. Den Abcc^luR der Taii.urj} hildi't<» eine Ansprache des Kroisführ^r* mM einem umfa;rof?on Cr-chohrrs ter Wurzl und Amtstierarzt Dr. Schreiber ' dieser Zeit gab „Schwester" auf 5 Stunden Unsere Frauen beim Bahnhofsdienst — Tausenderlei Anlicijcn werden erfüllt Man sieht sie auf den Bahnhöfen im Gewühl reisender Soldaten, Frauen und Kinder, die stet« freundlichen und hiifs bereiten Frauen im weißen Kittel, dem weißen Häubchen und der weißroten Armbinde des Bahnhotsdienstes. Sie alle haben ihre wirklich nirht leichte ehren amtliche Aufgabe zusätzlich zu reichli eben beruflichen und häuslichen Pflich ten übernommen und opfern ihre ge ringe Freizeit, um eine reibungslose Ab Wicklung des Verkehrs zu gewdhrleisten In erster Linie gilt e«, werdende Miittei und Mütter mit Kindern zu betreuen Da bringt ein® 'hr Kleinstes, das sie trockenlegen und stillen will. Bevoi sie weiterreist, hat sie noch wichtige Be- zur Entwicklung kommen müssen. Der sorgungen in der Stadt zu erledigen beobachtende, biologischer Gesetze sich Das kann sie unbesorgt tun, das Kind Aufnthm«! Ufi Während die Kinder ihre Schularbeiten unter Aufsicht einer Arbeifsmaid erledigen, findet der Bauer Zeit, das Familienbuch anzulegen, das der Jugend einmal vom Lebenskampf ihrer Väter und Großväter berichten soll bewußte Familienforscher kann durch zielbewußte Willensübung es dahin bringen, daß seine gesunden Kräfte sich aufs höchste entfalten und krankhafte Ne"-gungen allmählich absterben Durch Fa-milienverbände, durch das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit, können Spannungen der Stämme, störende Gegensätze von Stadt und Land, Mißachtung des Standes, des Berufes, der Konfession am ehesten beseitigt werden» schließlich gibt ein gefestigtes FamlUenbewuf^tsein die sicherste Gewähr für die Erhaltung der Eigenart und Ist auch ein nicht zer-reißbares Bindeglied zur Wahrung des Deutschtums im Auslände. wird inzwischen ins Beltchen gelegt, das für so kleine Gäste stets bereitsteht, und es schläft, bi« die Mutter es wieder ah holt. Wenn die Frauen des Bahnhofsdienste« auch keine weibliche Gepäck trägerkolonne sind, so packen sie doch gern zu und tragen Müttern. Krankpn und Alten ihre Habe zum Zuge. Sie sor gen dafür, daß Mutter und Kind in die für sie bereitgehaltenen und durch andere Reisende nicht zu benutzenden Abtelle kommen, daß wirklich Kranke einen Sitzplatz erhalten usw Ein alter Vater kommt und bittet um Unterstützung. Er erwartet seinen schwer kranken Sohn, der wahrscheinlich nicht gehen kann. Für solche Fälle steht ein Rollstulil zur Verfügung, dci mit f^em Gepärkfcihrstuhl befördert wird Muß eine Mutter m;t mehreren Kmdern und reichlichem Gop.ick vom Ankunfts zu einem anderen Berliner Fernhahnhot vvei'erf'ihrrn, so wird «ie notfalls auch dorth n beqleitet Ai)er «urh Soldaten fragen nach Wehr-machtunterkunft, nach dem schnellsten Weg da und dahin Ani'ere wollen wissen, wo sie einiqe .Aufenthaltssttinden am besten und veicfiüqlirhsten verbrin gen können. Eine Fr.iu wird ohnmachtiq man lent sie auf dris Ruhebett und die Schwpfitcr vom DRK übern mmt das weitere M mcher Ehemann und Vater kommt aufgelegt: »Meine Ftau mit den K'ndem «oll heiifo abend mit dem und dem Zuge fort, eine Rrihnsteifkarte bekomme ich nicht. Würden S e ihr behilflich sein? Und r und durch das Silbernf VRrwundctcnabzpirhon n SnUltilcn in jeder Min-sicht w:e den Stamni-Mst ztr l-.fhnnd"'n. Millionen Heven aui der Wanderschaft. Früher wurden rius den BeTitgr.ts, einer harten faserhaltigen Pflanze, dcis auf den grollen nstlriGS '^chiii ^tnnmi wächst, viele Pfsen angrferMqt, die nach überallhin vertrieben wirdeiv (Dieses Bo-senbinden bildcie vor Jahren noch eine gutr Einn.ihrnequ'.dii' in d.i' (i.n i. ■> noch armen Mo(irhaii"rn die sich recht und schlecht durchs Leben schliui'^n. Nachdem -iber die ostfiicsischen Moore mehr und mehr kultivinri wuitn'ii dci Gemüseanbau sich diibbreitete und die Lebensbedingungen für die Moorbädern Bich verbesserten, wurden keine Bes:.n für die Ausfuhr rnf'h- aiigo!i'rti()t Mtm beschränkte s'ch in dieser Hinsicht nur auf den Hausgcbraurh .Ic mehr iiber die Produktion der Bentbi'scn zurückging,desto stärker nahm sie Ii das benach harte Holland der Rosi"ntabn!r.ilion an, die diesen Erweibs/^wr'ir) (|p\valtig aushaute und ihn ind'^itriali'ierte Resf)n-ders In der Genend von Groningen wurden diese Bespn aus dnm npverwüstli-chen harten, strähniri'.'n Heidekraut hergestellt. In Mill onen w-indern si'' vnn hier per Eisenbahn In vielen hundpi'en Waggon« täglich In das Rpich nach allen Getjenden Lebensmülf'lkarten Im alten Hellas. Die ersten »Lehensmillelka:t(?n<' von denen die Gesfh'rh'e er/äb!t wurden in Griechenland während des Peloponnesl-•chen Krieges aiisneaeben. Sie waren «ußerordentlif h hallhar, denn sie bestanden aus Marmor Auf den dünnen Tiifel-chen waren die jeweiligen Zuteilurigen an Nahrungsmitteln für jeden Kopf der Bevölkerung vermerkt, und beim Einkauf wurde das betreifende Feld durch einen Haken entwertet. Ein zeltnenftssi-•cher gripchis'"h'?r Geschichtsschre'ber berichtet, daß eine» Tages in Alben mehrere Frauen auf der ^^traße In Streit gerieten *?ie knm"n dabei so In Wut, daß lle trhließlicb mit den marmornen »Le-bensm'ttelkarten« auf einander ein* ■rhlugen WIRTSCHAFT UND SOZIALPOLITIK Leistungsfähige Molkereiwirfschaff im Unferland MUchanlieierung im Altgan in den letzten rler Jahren um mehr alt dai Zehnfache erhöht Eine der wichtigitcn Quellen für un- tunji dieser erstaunlich tfesteiierten An- der n«uerricht«ten Molkerei« yorllulij sere Fettversorgung im Krieg ist die lieferunj hat an die Molkereien begreif- , behelfsmäßi|( in hiefür ^eeitfnete bereila Milch, E« jtenüfjt schon der Hinweis, daß i licherweiie «ehr tfroQe Anforderungen ' vorhandene GebKude Angebaut. E« i*t «US 1000 kg Milch 40 kg Butter gewonnen werden können. Aus den 2500 kg Milch, die eine Kuh ungefähr in einem Jahr gibt, werden etwa 100 kg Butter erzielt. Die Dutter, seit jeher als Delikatesse geschätzt und früher vielfach nur deswegen wenig gekauft, weil sie für viele Bevölkerungsschichtcn unerschwinjjf lieh war, ist heute auch mengenmäßig das wichtigste Nahrungsfett. Butter und Butterschmalz sind an Stelle der Nah-rungsiette getreten, die vor dem Krieg in großen Mengen aus dem Ausland eingeführt oder mit ausländischen Futtermitteln erzeugt worden sind. Steigerung der Butter-erzeugung Um die für die Ernährung erforderlichen großen Buttermengen aufzubringen, wurde die Buttererzeugung seit Kriegsausbruch gewaltiff gesteigert. Sie ist heute um ein Vielfaches höher als vor dem Krieg, Durch welche Maßnahmen wird nun diese Steigerung erzielt? Vor allem wird natürlich die Milcherzeugung sqjbst gesteigert. Der Reichsnährstand sorgt dafür, daB jede in der Landwirtschaft vorhandene Möglichkeit, die Milcherzeugung zu steigern, in jedem landwirtschaftlichen Betrieb voll ausgenützt wird. gestellt. AU erachwerend koromt noch jedoch auch in diesen Fällen darauf ge-hintu, daß der Milchanfall nicht das ^ achtet worden, daß die Betrieb« allen ganze Jahr über gleichmäßig mch iat, j Anforderungen entaprechen. Vorhandene sondern angesichts der Futterverhältnitie ältere Molkereien wurden durch Um- und und der Abkalbzeit und nach der Jahres- I Zubauten den BedQrfnititn entsprechend zeit sehr stark schwankt. Die Anlieferung erweitert und leUtungsfählger gemacht ist zur Zeit der sogenannten Milch-schwemme ungefähr dreimal größer als in der milchknappen Zeit, Ungeachtet aller Schwierigkeiten hat die Molkereiwirtschaft alle Aufgaben, die ihr durch die Umstellung in der Fettversorgung in reichem Ausmaß zugefallen sind, restlos erfüllt. Ermöglicht wurde diese gewaltige Leistung dadurch, daß die Molkereiwirtschaft rechtzeitig entsprechend ausgebaut worden ist. In vielen Gebieten hat überhaupt erst die Errichtung von neuen Molkereien eine Erfassung und Verarbeitung der Milch möglich gemacht. Vorbildliche maschinelle Einrichtungen Im Gau Steiermark wurde unter Leitung des Milch- und Fettwirtschaftiver-bandes seit dem Anschluß eine Reihe von Molkereien neu erbaut: fünf neue Molke-reibetriebe mit einer Leistungsfähiifkeit von je r^nd 20 bis 25 000 Liter im Tag, zwei groue moderne Milchhöfe mit einer durchschnittlichen Tagesleistung von OO OflO Liter und 35 000 Liter, ferner So umfangreiche Erweiterungen und Lei' stungsvergrößerungen wurden bei sechs Molkerelen, wovon jede einzelne durchwegs zwischen 25 000 und 70000 Liter Milch zu bearbeiten vermag, durchgeführt. Aber auch bei allen übrigen von früher her vorhandenen Molkereien fanden nach den Planungen und Weisungen des Milch- und Fettwirtschaftsverband^s mehr oder weniger umfangreiche Erweiterungen und Leistungsvergrößerungen statt. Es gibt heute im Lande keine Molkerei, in der nicht zumindest die maschinelle Anlage vergrößert und auf den neuzeitlichen Stand gebracht ist Neu5 Mollcerelbetrlebe In der U n t e r s t e 1 e r m a r k In gleicher Weise wurde auch in der heimgekehrten Untersteiermark eine leistungsfähige Molkerciwirtschaft geschaffen und aufgebaut. Derzeit sind bereits vier neuerrichtete Molkereien mit folgender Tagesleistung im Betrieb; eine Molkerei mit einer Leistungsfähigkeit von 25 000 Liter, zwei Molkereien mit einer Obwohl heute weniger Kraftfutter zur ^ _ ------ — Verfügung steht als vor dem Kri^g, wurde [ein tfroßes Dauermilchwerk, das ungefähr | Tagesleistung von 10 000 bi« 18 000 Liter doch in vielen landwirtschafllichen Be- .sn ODO Liter täglich zu verarbeiten vcr-j und eine Molkerei mit einer Leistungs-trifben eine wc.scntliche Mchrerzeutiung matj. In letzterem wird neben Butter vor fählgkeil von 4000 bis 5000 Liter, Un-crzielt. Dabei ist natürlich zu bedenken, allem auch Trockenmilch hergestellt, die mittelbar bevor steht die Inbetrieb-daO die Erzeugung von Milch nur in einem u. a, auch für die Versorgung der Wehr- , nabmc von zwei Molkereien, für die eine gewissen Umfang gesteigert werden kann, macht d'ent Neuerrichtet wurden ferner Anlieferung von je 10 000 Liter zu er-weil sie von verschiedenen Voraussctzun- drei Molkereien mit ein«r durcVischni'tli- SPORT U.TURNEN gen. wie Vorhandensein von Futter u. dgl., abhängig ist Restlose Erfassung der Milch Eine bedeutende Steigerung der Buttererzeugung wurde insbesondere durch die restlo.se Erfassung der Milch über die Molkereien erwirkt. Zu diesem Zweck wurde das Gebiet des Milch- iind Fett-wirtschaftsverbandes Steiermark, das den gesamten Gau Steiermark erfaßt, planmäßig in entsprechende Molkcreieinzugsge-bicte eingeteilt Es gibt keine Orlscliaft, die nicht einem Molkereieinzugsgebict angehört und somit zur Lieferung von Milch herangezogen wird. Lassen, wie im Gebirge, schlechte Zufuhrmöglichkciten eine Milchlieferung nicht ru. so wird die er-'.eugte Milch in Form von R.ihm oder l.andbutter erfaßt Auf diese Weise hat sich die Milcbanliefening an einzelne .Molkereien im Lauf der letzten vier Jahre um mehr als das Zehnfache erh^iht. Einzelne Molkereien, die vor dem Krieg nur einige lausend Liter Milch verarbeitet bfiben, verarbeiten heute tiglich 22 000 T.iler und mehr. Einschränkung des Vollmilchverbrauchs Weilers wurde eine wesentliche Mehrerzeugung an Butter durch die Kinschrän-kung des Vollmilchverhrauchfs erreicht. Da Vollmilch nur an Kinder, Kranke u. dgl abgegeben werden darf und der Normalverbraucher nur entrahmte Frischmilch erhält, fallen naturgemaf! große Mengen Milchfeit zusätzlich für die Vcr-biittpriinö an Dieser zusätzliche Anfall «« Milchfclt trägt ebenfalls nicht unwesentlich zur Sicherstellung unserer Fettv«»r-sorgung bei. Im Anschluß daran sei darauf hingewiesen, daß die Butter nach wie vor nur aus reinem Milchfett hergestellt wird und daher stets genau so unverfälscht i42 um 150 Prozent mehr Milch an die Molkereien abgeliefert, als im Jahr 1938 Di> Steigerung hält, von einem durch die Trockenheit des vorjährigen Herbstes bedingten vorübergehenden Rückgang abgesehen, weiterhin an Die Erfassung und Verarbei- chen Tagesleistung von je 10 000 b's 15 000 Liter und zwei Molkereibotriebe mi» einer täglichen Leistung von 4000 bis 50^0 Liter. Mit Rücksicht a\if die Einschränhin-gen in der Bauwirtschaft wurden einzelne warten ist. Weitere zwei Molkereien befinden sich im Bau. Außerdem überzieht auch hier ein dichtes Netz von Milchsammelstellen, Rahmstationen und kleinen Dorfentrahmstellen schon fast daa ganze Gebiet, Das tägliche Brot für Süd-os+europa Die ungarische Presse kündigt an, daß der Versorgungsminitter ab 1. November 1943 eine neue Erhöhung der Brotration in Erwägung ziehe. Auch werde die Qualität des Mehles nach der neuen Ernte verbessert werden. Nachdem bereits in Rumänien die Brotrationierung golockcrt j Anordnung gilt auch In der Untersteler-j mark und den besetzten Gebieten Kärntens und Krains. Neue Zentralstelle für die kroattsche Preis- und Lohnpolitik. Das bisherige Preis- und Lohnbildungsamt Im Volkswirtschaftsministerium wurde durch ein ' neues Gesetz aufgelöst. An seine Stelle tritt das neu gegründete staatliche Preisknmmissariat als Behörde höchster und Weißgebäck ganz freigegeben worden I Instanz, die mit der Führung der ge ist. nachdem auch in Bulgarien die Ratio- | gamten Preis- und Lohnpolitik nach den nen fast verdoppelt und die Qualität des | staatlichen Wirtschaftskom- Brotes verbessert werden konnte und in , „lission erteilten Richtlinien betraut Serbien die Erhöhung der Rationen in ( Preiskommissariat leitet ein Aussicht gcEtellt ist, erlaubt die gute ! pj-ftisitominissar, der vom PoglBvnlk Ernte nun auch in Ungarn eine Vcrbesse- 1 rung der Brotzuteilung Da auch in der Türkei der Brotpreis bereits herabgesetzt wurde und Kroatien und die Slowakei ehcnfnlls gute Ernten haben, so kann das tägliche Brot für Südosteuropa als gesichert gelten * Nur noch drei Zigareltensorfen. Wir weisen auf eine in der gestrigen Ausgabe der »Marburger Zeitung« ersrhle-nenp Kundmachung des Oherflnan7prä-sidentcn hin, nach der in Hinkunft nur noch drei Zigarettensorten zum Verkauf geltingen, jedoch erst nach dem Ausverkauf der bisher bekannten Zigarettenmarken, Horstellunq^be^rhrankunfl Iflr leine MeBzewge. Nach einer Anordnung ist die Herstellung von feinen MeRreugen für den In- und Auslandsbedarf nur noch n.ich bestimmten, in der Anordnung gekennzeichneten Vorschriften zulässig Das bezieht «Ich auf Prärlsions-Wasserwaagen und Grauguß, auf Lineale aus Stahl, auf Rieht- und Tuschlerwerk-■»puge, auf Linealwinkel axjs Stahl, auf Mel^stflbe aus Stahl, auf Schieblehren. auf TlefenmaBe, auf Schraublehren (Mi krometer) für Außen- und InneriTniessun-gen, auf Höhenmesae- und AnreißgerÄte auf Stangenzirkel au« Stahl und auf Taster und Zirkel aus Stahl LaoerbestSnde an Vormaterial und halbfertiqpn Teilen für Erzeugnisse, deren Herstellung danach verboten Ist, können, soweit sie nicht für andere kriegswichtige Zwecke verwendet werden können, spAte^tens hl« Ende 194!^ aufgearbeitet werden. D^e vom auf' Vorschlag der Wirtschaftskommii-sion ernannt wird und im Range eines Hauptdirektors steht. Korea eines der grOBten Produktloni-länder von Wollram, Der Chef der Kriegsversorgungsabteilung Im Japanischen Kriegsministerium, Hauptmann Sato, wie« darauf hin, daß Korea Jetzt zu einem der größten Produktionsländer der Eide von Wolfram und Molybdaen geworden sei, obwohl Japan vor Ausbruch des pazifischen Krieges über diese Rohstoffe nicht veifügte. Er fügte hinzu, auch Bauxit und Aluminium, das vor dem Kriege in Japan nicht hergestellt wurde, wüi-den jetzt in Shikoku produziert. Die Eispnproduktlon in Korea sei 60 groß, daß sie den japanischen Kriegsbedarf zum größten Teil decken könne. Niedrigere Welzen- und Baumwollernte tn USA. Das nordamerikanische Landwirtschaftsministerium schätzt die Weltwpirenernte 1943 auf 94.5 Mill. Tonnen oder 12 v, H. geringer als das endgültige Ergebnis des Vorjahres, In dieser Schätzung sind die Sowjetunion und China unberücksichtigt geblieben. Es heißt, daß der Rückgang der diesjährigen Ernte sich aus dem Minderertrag der nordamer'knnischen Ernte ergebe, während die Weizenerzeugung Europas für mindestens ebenso hoch wie im Vorjahr Gehalten wird. — Ferner rts.hnel Nordamerika heuer für Baumwolle mit einem um 0.27 Mill. Ballen verminderten Erfrag von 12,53 MIM Ballen. Dieser Rückgang wird zurückgeführt auf die verkleinerte Anbaufläche Ein FuBballmeister stellt sich vor vier Jahrzehnte Wiener Fultballg^ schichte um Rapid-Wlen Die beiden Gastspiele von Raplt^ Wien zum kommenden Wochenende tai Marburg bilden schon seit Tagen den lebhaftesten Gesprächsstoff In den Reihen unserer Sportöffentlichkeit. In Rapid-Wlen stellt sich uns auch eine der pulärsten Wiener Fußballmannschaften vor, die die schönsten Trophäen auf Ihr Banner heften konnte. Rapid-Wlen war zwölfmal österreichischer Pußballmel-tter und krönte diese stolze Erfolgsserie von 1912 bis 1938 mit dem Sie^ in der groBdeutschen Pußballmelstei^ Schaft 1941. Seit der Im Jahre 1899 erfolgten Gründung steht Rapld-Wien im Mittelpunkt des fußballsportlichen Geschehens von Wien. Namen wie Urldll, Kuthan u. e. wurden seinerzeit In aller Welt bekannt und trugen den Ruf der Wiener Schule In aller Herren Linder.» Das spätere »Wunderteam« von Wien setzte sich desgleichen zumeist aus Ra-pl'd-Splelern zusammen und festigte aufs neue die Wiener Fußballhochburg. Unmittelbar nach der RQckkehr der Ostmark Ina Reich errang Rapid den Tschammer-Pokal, nachdem dl« Mannschaft bereits 1^30 den Mitropa-Cup gewonnen hatte und dreimal alt Wiener Cupsteger hervorgegangen war. Rapid verfügt auch jetzt Ober die splelkrif-tlge Wlener-EIf und stellt somit nach wie vor den würdigsten Vertreter der Wiener Fußballmetropole dar. Sommerkampfspiele der HJ Die 7, Sommerkampfspiele der Hitlei^ Jugend sind am Dienstag In Breslau in Angriff genommen worden. Dieses Hochfest der deutschen Jugend bringt diesmal nur die Meisterschaften in der Leichtathletik, Im Schwimmen und im Wasserball. Daß unsere Jungen und Mädel Leibesübungen treiben und die Bestenauslese durch besondere Wett-kämpfe leistungsmSBlg erfolgen muB, darüber Ist selbstverständlich kein Wort mehr zu verlieren. Nqch vor der feierlichen Hröffnungn-kundgebung In der Jahrhunderthalle setzten die Vorjtämpfe im Schwimmen und Im Wasserball ein. Mit Jugendlicher Begeisterung und Hingabe wurde In allen Vorrennen gestritten. Obergebietsführer Dr. Schlünder, der Chef des Amtes für Leibesübungen und der Wehrertüchtl-gung in der HJ, hatte bereits am ersten Tage die Genugtuung, seine Jungen und Mädel in vorbildlicher Haltung und Einsatzbereltschaft streiten zu sehen. * Die Marbnrger Relchspostler muBtea ihr Gastspiel in Graz auf den 5. September verlegen, da der Gräser Post-sportvereln an diesem Sonntag fünf Spieler für den Wettkampf gegen Wien zur Verfügung stellen mufi. Bei den nngerlschen Schw1m■etst•i^ schatten tn Budapest gewann KOrOsi das 100-m-Kraulschwimmen in 1:00,4 mit 3 Zehntelsekunden gegen Tatos. Über 100 Meter Rücken siegte Galombos in 1:11,4. Die 200 m Brust fielen an Szegedl, der mit 2:46,4 den ungarischen Landesrekord einstellte In einem Wasserball - Stidtekampf Agram—PreBburg siegten die Kroaten sicher mit 6:2-Toren. Wir hören Im Rundfunk DoMtrilag, 7t. Aagutfi |t«lcliiMiidtri 12.39—13.43: Dtr Bericht lur La|«. — 12,4S—14: Buntt Kllntft d«r Kaptllt Willi Sitinar. — 16—17! Koaitrt dtr Wianar Synpba' nikari Gluck, Haydo, Roitini, Grit| u. a. — Mualk inr Untarhiltunl. — 18.30—Iti Frontbarlckta. — 19.45—10: Prof. Dr. Frau Koch, Barllai Europll» acka Kaltnrwarta la dar Diehtun|, — JO.W—lO.SSt Philipp Jaroach apialt aalna tMuilk kU Moiart*. — 20.40—12: Wa|nara »Maiitardngarf, S. Akt, Schuataralubt, Lclttinf Htrmann Abtndrolh, Anl-nihma aua Bayraulh. DaiiachlandaaBdart 17.19—18.SO: Stofoniaeha Mti-•ili Ton Moiart und Baalhoran. — J0.19—21i Liaba |ula Bakannta »Aua nntarhaltaamaa Waltaa«. — 21-33: Muiik fflr dich. Effi Briest Roman voti I'heiMior l'ontane 26 Fortsüt/ung Und diese PoinbRlt war gerarle das, was er persönlich kultivierte »Liebe Marietta,« nahm er ri.is Wort, »Sie haben eine so leizend hoilert' Behandlung solcher Frac)nii( nlier was mein Sofa betrifft, so haben SIp wirklich unrecht, und jeder Sachvcrst^nd'qe mag zwischen uns «Titsi heitlen. Selbst ein Mtinn wie Fürst Kutschiikoff .« »Ach, ich bittf> Sie, Gieshühler, lassen SiP doch (li n Immer Kotschiikoff Sie werden mich bei «Irr qnäd'f|en Frau hier noch in den Vfrdaclit bringen, als ob ich bei dlnsem Fürsten — der übrigens nur 7.11 den Kleineren zählt und nicht mehr als tau^- nd Seelen hat, das heißt hatte (früher wo die Rechnung noch nach Serien ginq) —, als ob ich stolz wäre, seine taiisend und einste Seele ru sein Nein, es liegt wirklich andprsi Immer fiel weg. Sie kennen meine Devise flieshiibler Kolschukoff ist ein guter Kdinerad iind moin Freund aber von Kunst und, abnlir bon Sachen versteht '-f gar nichts von Musik ge wIR nkht wu'wohl fr Massen und Ora trf'ien knniponiert dir m' sten riissl sehen Fürsten, wnn slf Kunst treiben, fallen ein biRfbnn nach der neistlirhen rtder nrthf>dox'''t Sfiie hin , und 7.u don velrn Dinn' i. von rlenen er nkhts versteht, (ifhoruii iiuch tiiibedinrjt Em richtungs- und Tapezierfragen Er ist gerade vornehm genug, um sich alles als srhftn aufreden zu lassen, was bunt aussieht und viel Geld kostet.« Irtnstetten amüsierte sich, und Pastor Lindeguist war in einem allersichtlichstem Behagen Die gute alte Trippell aber geriet über den ungenierten Ton ihrer Tochter aus einer Verlegenheit in die andere, während Gieshübler es für angezeigt liielt, eine so schwierig werdende Unterhaltung zu coupieron Dazu waren etliche Gesangspiecen das beste Daß Marietta Lieder von anfechtbarem Inhalt wählen würde, war nicht anzunehmen, und selbst wenn dies sein sollte, so war ihre Vortragskunst so groß, daß der Inhalt dadurch geadelt wurde. »Liebe Marietta,« ntihm er also das Wort, »ich habe unser kleine« Mdhl zu acht Uhr bestellt Wir hatten also noch drei viertel Stunden, wenn Sie nicht vielleicht voniehen, während Tisch «in heitres Lied zu singen oder vielleicht erst, wenn wir von Tisch aufgestanden sind . « »Ich bitte Sie. Gieshüblerl Sie der M-inn der Ästhetik Es gibt nichts Un-^tsthetlscheres als einen Gnsangsvortrao mit vollem Magen Außerdem — und ich weiß Sie sind ein Mann der aus-nesuchten Küche |a, Gourrnand — außerdem schmeckt es hesser. wenn man dir Sflche hinter sich hctt Erst Kunst und dann Niißeis das ist die richtige R^^ihenlolgp « »Also ich drirt Ihnen die Noten brin gen Marietta? , «Noten hrinqpn Ta wa , heißt dris, Gieshübler? Wie ich Sie kenne, werden Sie ganze Schränke voll Noten haben, und ich kann Ihnen doch nicht den gan-«ren Bock und Bote vorspielen Noten! Was für Noten, Gieshübler, darauf kommt es an Und dann, daß es richtig liegt, Altstimme...« ^ »Nun ich werde schon bringen.« Und er machte sich an einem Schranke tu schaffen, ein Fach nach dem andern herausziehend, während die Trippelli Ihren Stuhl weiter links um den Tisch herum schob, so daß sie nun dicht neben Effi saß. »Ich bin neugierig, was er bringen wird,« sagte sie, Effi geriet dabei in eine kleine Verlegenheit. »Ich möchte annehmen,« antwortete sie befangen, »etwas von Gluck, etwas ausgesprochen Dramatisches ... überhaupt, mein gnädigstes Fräulein, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, ich bin überrascht, zu hören, daß Sie lediglich Konzertsängerin sind. Ich dächte, daß Sie, wie wenige, für die Biihne berufen sein müßten, Ihre Erscheinung, Ihre Kraft, Ihr Organ.., ich habe noch so wenig derart kennen ge lernt. Immer nur auf kurzen Besuchen In Berlin und dann war ich noch ein halbes Kind Aber ich dächte ,Orpheus' oder ,Chrimhild' oder die .Vestalin'.« Die Trippeln wiegte den Kopf und sah In Abgründe kam aber zu keiner Entgegnung, weil eben jetzt Gieshübler wieder erschien und ein halbes Dut 7.end Notenhefte vorlegte die seine Freiindir in rascher Reihenfolge durch die Hand gleiten ließ ».Erlk'intg' .. ah, bohl ,Bächlein laO' dein Rauschen sein ,.. Aber Gieshübler, Ich bitte Sie, Sie sind ein Murmeltier, Sie haben sieben Jahre lang geschlafen ,. Und hier Löwesche Balladenj auch nicht gerade das Neueste. .Glocken von Speier'... Ach, dies ewige Bim-Bam, das beinah' einer Kulissenreißerei gleich kommt, Ist geschmacklos und abgestanden. Aber hier .Ritter Olaf ... nun das geht.« Und sie stand auf, und während der Pastor begleitete, sang sie d^n ,01af mit großer Sicherheit und Bravour und erntete allgemeinen Beifall. Es wurde dann noch ähnlich Romantisches gefunden, einiges aus dem .Fliegenden Holländer' und aus ,Zampa', dann der ,Heideknabe', lauter Sachen, die sie mit eben so viel Virtuosität wie Seelenruhe vortrug, während Effi von Text und Komposition wie benommen war. Als die Trippeln mit dem ,Heideknaben' fertig war, sagte sie: »Nun Ist es genug,« eine Erklärung, die so bestimmt von ihr abgegeben wurde, daß weder Gieshübler noch ein anderer den Mut hatte, mit weiteren Bitten In sie zu dringen Am wenigsten Effi Diese sagte nur, als Gieshüblers Freundin wieder neben Ihr saß; »Daß Ich Ihnen doch sagen kftnnte, mein gnädigstes Fräulein, wie dankbar ich Ihnen bini Alles so schön, so sicher, so gewandt Aber eines, wenn* Sie mir verzeihen, bewundere ich fast noch mehr, das ist die Ruhe, womit Sie diese Sachen vor-zutrnnen wissen Ich bin so leicht Eindrücken hinnogebon und wenn Ich die kleinste Gespenstergeschichte höre, so zittere ich und kann mich kaum wieder zurecht finden. Und Sie tragen das ao mächtig und erschütternd vor und sind selbst ganz heiter und guter Dinge.« »Ja, meine gnädigste Frau, das ist In der Kunst nicht anders Und nun gar erst auf dem Theater, vor dem ich übrigens glücklicherweise bewahrt geblieben bin. Denn so gewiß Ich mich persönlich gegen seine Versuchungen gefeit fühle — es verdirbt den Ruf, also das beste, was man hat. Im übrigen stumpft man ab, wie mir Kolleginnen hundertfach versichert haben. Da wird vergiftet und erstochen, und der toten Julia flüstert Romeo einen Kalauer Ins Ohr oder wohl auch eine Malice, oder er drückt ihr einen kleinen Liebesbrief in die Hand.« »Es Ist mir unbegreiflich Und um bei dem stehen zu bleiben, was ich Ihnen diesen Abend verdanke, beispielsweise bei dem Gespenstischen im Olaf, ich vierskher^ Ihnen, wenn ich einen ängstlichen Traum habe, oder wenn Ich glaube, über mir hörte ich ein leises Tanzen oder Musizieren, während doch niemand da ist, oder es schleicht wer an meinem Bette vorbei, so bin ich außer mir und kann es tagelang nicht vergessen.« »Ja, meine gnädigste Frau, was Sie da schildern und beschreiben, das Ist auch etwas anderes, das Ist ja wirklich oder kann wenigstens etwas Wirkliches sein E'n Gespenst, das durch die Ballade nebt, da graule ich m'ch oar nicht, aher ein Gespenst, das durch mein« Stube geht, ist mir, gerade so wie andern, sehr unangenehm Darin empfinden wir also ganz gleich.« MARBURGER ZEITUNO Donaentaf, 26. Anftiat 1943 U M. A«g«at Die große Nummer , Badolt Pr Vmf Itarwback, Prack iBi Panl la i-ltr Jit(i»i)(lllrho tugi*l«^iienl l.lcli<«piele tiirtcnberq Kauta Donnertlag, Jl, Aoguit Auf Wiedersehen Franziska Um ipannanda Ltabetgefchichta dar Tarra Bit llartUM Hopp«, n. •Ohakar» Prlla Odaaar, Harn. Speelmant u. a. nr iifMAIIaNi B'.cbt lugelaitaal Ton"l.lch<»piele PeHau Oouerttag M, Aaguit tigllcb am 18 und 20.30 Ubr Herbstmanöver Dto ■atsflckanda Fllmoparetta mit dar gllnxanden Baaatiuna Lao Slaiak, Ida WOtl, Snil Lanaar Ib daD Bavptrollu. Scbroltilga Melodlan, iprltilgar Humor, faacba Hutaran, ralianda MIdal, Innlga Lieb» und Um« Kaaiaradichalt, dat Und dia Merkmale dlaiar lutttgan WledarauffObrung. Ptr JifaBdIlcha ingalattenl Donnarttag nm 13 Uhr Jofandroratallnag mit Totltttndlgam Programm. Jugandllcba antar 14 Jahran können wegen Plattmangel lu den flbrtgen Vorttellunqen um 18 und M.30 Uhr nicht tugalaiian werden. l.lcii<>pleUlieaurg-Drau, den 35. August 1943. Die tieftrauernde Gattin Bertha, sowie alle übrigen Verwandten. wclal den Weg zur riditig«« Zahnpflag« Wohnungstausch Tausche ein großes Zimmer a. Küche In Brunndorf, JosefBtr. 71-1 St. gegen zwei Zimmer u. Küche in Brunndorf oder Mag dalonenviertel, Marburg-Drau. Großes Zimmer und Küche gegen l'i bis 2-Zimmerwohnung zu tauschen gesucht. Adr. 1. d. Verw. d. »M. Z.« Marburg-Dr, ____749J Tausche Wohnung, Zimmer u, Küche gegen ebensolche. Zuschriften unter »Ruhig« a. d. Verw. d. »M Z.« Marburg-Dr. 751-9 FtTpde - Verluste Grüner, kleiner Papagel, mit Namen »Jakez« entflogen, von Rudolf-Puff-Gasse 22 quer hinüber in den großen Hisenbah-nergarten. Derjenige der ihm zurückbringt, bekommt eine hohe Belohnung. Schwikarschitz, Rudolf-Pnff-Gasse 22, Marburg-Dr aiL___7.^3-13 Ein Schäferhund entlnufen, lange braune Haare mit Halsband und Marke VVolfsgrund. Wer etwas weiß bitte zu melden gegen hohe Belohnung an die Firma Vera Tschernolognr, Wolfsarund hei Rann 721-13 Die Person, die am Samstag, den 21 August d J nachmittag aus dpr Kabine 23 der Badeanstalt Kristan In Marburn ein Ptiar graue Sämlsch-Damen-cportschiihe entwendet hat, wiirdp erkannt Der Täter wird aufgefordert die Schuhe ehesten« heim Fundamt Marburg-Drau abzugehen ansonsten werden weiter»» Schritte unler-nommei. 716-13 Verschiedenes Fräulein, das am Montag ab Marburg-Drau, Zug lfl.30 Uhr, Richtung Agram, 2. Kl., mit einer Gitarre gefahren ist. bitte die Adresse b d. »M. Z.« Marburg-Dr. abzugeben. 754-14 Tausche sehr gut erhaltene Registrierkassa gegen ebenso gut erhaltene Teppiche. Anträge erbeten an die »M Z.« unter »Registrierkassa«, Marburq-Dr. __722-14 Suche Fernglas und Fischstange. Gebe eleganten Herrenanzug. Adr. l. d. Verw. d. »M. Z.« Marburg-Drau._755-14 Tausche Photoapparat für ein gut erhaltenes Herren- oder bamenfahrrad. Anzufragen Postschutzwache, beim Eingang, Donnerstag von 17—19 (Ihr, Marburg^rau^__7^6^4 Einbettzimmer und SRöhren-Radio 7.U tauschen gegen Fahrrad und Stiefel Nr. 40 Anträge unter »Sofort« a. d. »M Z.« Marburg-Drau. 757-14 Getauscht wird für Babykorb, emaillierte Kinderbadewanne, Laufschuhe, Vorhangleisten versch. Größen, Blumenkrippe f Gartenliegestuhl u. Handlei-terwagelchen. Adr. 1. d. Verw. d. »M Z.« Marburg-Dr. 591-14 2 Prachthirschgeweihe gegen Plobertgewehr oder andere Ge brauchsgeqenstflnde zu tauschen. Zu besichtigen Schaufenster Znnkl, Adolf-Hltler-Pl. Marburg-Drau. Adresse dort-selbst. 758-14 Tausche Schreibmaschine gegen gut erhaltene Damen-NÜh-maschlne, Angebote unter »Guter Tausch« a. d. Verw, d. »M. Z.« Marburg-Drau. 7^9-14 Seit« A 4 Nr. 238 4 Daiin«nte|, 36. Aufmt IMS MARBURGER ZEmiNO Mit Leier und Schwert Zum 130. Todestage Theodor Kömera Ein blutiuntfcr Mensch, d«tn da« Leben tonU Adainb«rg«r, macht auf KOrn«r »o- .. . I« « - it #r » . ». t _ 1?« J____l_ OJ- bereits die Erfüllung höchster Hoffnungen verhieß, wirft alle« von eich, waa Ruhm, Liebe» Ehrungen bedeuten, um sich freiwillig der Befreiung des geliebten Vaterlandes lu weihen Das war Theodor Körners leuchtendes Beispiel unterer Jugend fflr alle Zeiten! Er hat nicht nur gedichtet, er hat gehandelt, mit dem Bhite seines Hertens die Wahrheit seiner Verse erhkrtet. Das ist es, was ihn uns in heutiger Zeit, da tausende Deutscher in gleicher Weise dem Vaterlande das Höchste und Letite, den Opfertod, schenken, so naherückt und so liebenswert macht. Theodor Kömer war ein Mensch, der vom Geschick schon ^wissermaOcn durch seine Geburt (23. September 1791 in Dresden) erhoben war. Sein Vater war Schillers Freund, von dem der Dichter selbst sagte; »Du ganz allein hast mir das Leben gerettet, ohne Dich ISge ich schon lingst auf dem Grunde der Elbe.» In der Verehrung Schillers wuchs Theodor auf. Er lebte in den Gesinnungen der Jungfrau von Orleansi »Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr alles freudig setzt an ihre Ehre!» Die Beziehungen des Vaters, die zu W, V, Humboldt, A. W. Schlegel, zu Goethe und vielen anderen erlauchten Geistern jener Zeit führten, konnten auf Theodors empflnijliches Gemüt nicht ohne Einfluß bleiben. Mit 14 Jahren wagte er den ersten dramatischen Versuch; Schillers Pathos «eine fort den größten Eindruck. Sie wird aeine Verlobte. In der Folge werden «Der Nachtwichter«, »Toni«, »Die SQhoe«, »Zriny«, »Hedwig* in Wien mit rau* sehendem Beifall aufgeführt Goethe lußert sich sehr anerkennend. Ea folgte eine Einladung nach Weimar. — In Wien bietet mau Körner die Stellung einet k. k. Hoftheaterdichters an mit einem Kontrakt auf drei Jahre und einem Gehalt von 3000 Gulden. Keinem der großen deuttchen Dichter ist jemals in jungen Jahren eine Ihnliche Anerkennung zu* teil geworden. Dennoch ist Körner alt Dramatiker ein noch ziemlich unselbstlndiger Nachahmer Schillert, aber man durfte fn Zukunft Höchstes von ihm erwarten. Als Lyriker, als kämpferischer Lyriker teiner Zeit erhebt er sich weit über Schenkendorf, Rflk-kert u. a. zu wahrhafter Größe. Er wird der schwung- und glutvollste Dichter jener großen Tage der Befreiung, In »Leyer und Schwert» sind diese zündenden Lieder zu einem bleibenden Denkmal vereint. Was Fichte, der philosophi» sehe Begeisterer der Jugend, mit seinen aufrüttelnden Reden in Berlin begonnen: die deutsche Jugend zum Kampfe auf Leben und Tod fortzureißen, zu einem Kampf, der nur ein Ziel hatte: entscheidenden Sieg, das setzt sich Körner zur Aufgabe seinet Sänget, das achmettert sein Lied in immer neuen, stärker, feu- _________ ____________________riger anschwellenden Klingen in die Her- bcgeistemden Verse wurden sein Vor- ' zen der Nation. Er selbst eilt auf die bild. Man kann ihn deshalb noch nicht erste Kunde der Erhebung hin von Wien Dichter nennen. Der Vater hatte auch herbei und tritt in Lützows Freikorps ein zunSchat ganz andere Ziele im Auge, Er Sein persönliches Leben ist von diesem wollte ihn bei seiner Berufswahl auf das Augenblick an ausgelöscht, er schenkt Praktische und Sichere lenken 1808 bis sein ganzes Glück, sein Ich dem Vater-1810 besuchte Theodor die Bergakademie lande. in Freiberg Aber lange konnte dieser Stoff den Jüngling, der im Eltcrnhause an die höchsten geistigen Ansprüche gewöhnt war. nicht begeistern. Mit Zustimmung des Vaters bezog er die Uni-versitlt Leipzig, um Naturwissenschaft zu studieren. Jetzt begann ein übermütiges, aui^gelassenes Studentenleben. Bei diesem Lebensungestüm blieb wenig Zeit fflr Vorlesungen; auch zo(»en den 19-JfthHgcn vielmehr als die Naturwissenschaften Geschichte und Philosophie in ihren Bann Er schrieb kleine Legenden, die sogar Goethes Wohlgefallen fanden. Noch ehe er von de Universität Leipzig relegiert «rurdt, ging er nach Berlin, wo das alte Burtchenleben weiterging; »Auegctchmiert und relegiert, Hat mich alles nicht gerührt I Bin drauf nach Berlin spaziert; Doch, trotz der Philosophie, Blieb ich ein fideles Vieh«, tchrieb er einem Freunde ins Stammbuch. Aber über Nacht reift der 20jihrige plötzlich zum Manne Mit dem Studium macht er Schluß, er will sich von nun an ganz seinen dichterischen Arbeiten widmen und schreibt dem Vater: »Mein Ge-schichtsstudium habe ich bloß der Poesie wegen gewihlt« — — —.Er geht nach •Dat Leben gilt nichti, wo dK Freiheit filltl« Dm Itt tein Wahlspruch, alt lu-ertt die Waage in Unguntt schwankt und die vereinigten Heere über die Elbe zurückgehen müssen. Die Unguntt des Anfangt muß nun ein Antporn «ein, alle Krifte zuaammenzuraffen; ' •Und galt ea tchon frflherhln Mut und Kraft, Jetzt alle Krifte zuiammengerafftl Sonst scheitert dat Schiff noch im Hafen. Erhebe dich Jugend; der Tiger driuti Bewaffne dich Landsturm, jetzt kommt deine ZeitI Erwache du Volk, dat geschlafen.« So dichtete er im L^ger, am Biwak-feuer, auf der Feldwacht. Am 26, Augutt 1813 ist der S&nger von •Lützowt wilder, verwegener Jagd» im Gefecht bei Gadebusch gefallen. Leicht war sein Sterben. Alt ihn die feindliche Kugel erreicht hatte, »legte er die Hand an die rechte Seite, neigte sich rücklings nach recht«, fiel vom Pferde und war sofort — tot«, sagt ein Kamerad und Mitkämpfer. Sein Wunsch »Ich möchte untergehen wie ein Held, Im frischen Kranze meiner kühnsten Liebe«, war in Erfüllung gegangen. Bei dem Dorfe Wöbbelin wurde der Sänger und Soldat von seinen Waffengefährten unter einer Eiche beigesetzt. Deutschlands feurigster Freiheitsdichter war gefallen. Aber seine Lieder beflügelten die überlebenden Kameraden und die deutschen Soldaten aller späteren Kriege. Rudolf Steffens Der Kaufmann in der Kunst Im Petttaal dee Hauses der Wirt-■chafttgruppe Einzelhandel wurde eine Gemäldeausstellung eröffnet, die einen Querschnitt gibt durch die Ergebnisse eine« Malerwettbewerb«. Der Titel .Kaufmann am Werk' umreißt das Thema. Der Bogen ist weit gespannt: Kaufmannsporträt« waren ebenso zugelassen wie die Darstellung von Kaufmannshäusem, Läden, Schaufenstern, Verkaufsszenen. Mit dlner Wiederbelebung jahrhundertelanger Beziehungen rwischen Kunst und Kaufmannstum wird eine alte Kulturtradition weitergeführt, deren Anfänge In der großen Epoche des Bürgertums im Mittelalter liegen. Wie groß die Resonanz de« Wettbewerbs gewesen ist, zeigt die Zahl der 250 Einsendungen. Eine Auswahl von 140 Bildern wird in der Berliner Ausstellung gezedgt, in der alle deutachen Gaue vertreten sind, am zahlreichsten Berlin, München und Dflsseidorf. Mit der Vielfalt ihrer Themen ist diese Schau ein Kulturdokument, Die Unbeqrenztheit dei Möglichkeiten hat die Künstler außer ordentlich angeregt, ihre Darstellung hal auch das Historische stark berücksich ligt, 80 daß eine Fülle kaufmännischen Lebens im Gewände der Gotik und Re-J naissance, des Barocks und Biederraeieis^ bis auf unsere Zeil entstanden ist, Vora Stilleben bis zum Historienbild sind allei Bezirke de« Themas in öl, Aquarell, Pastell, Zeichnung dargestellt Die Fülle des Gegenständlichen gibt der Schau ein höchst lebendiges Gesicht gelebten Lebens und menschlicher Leistung. Di® Trägerinnen der beiden zweiten Preise' (der erste fiel aus) «ind die Malerinnen Käte Schuh (München) für ein Bildnlt des Kaufmanns Karl Riederer und Marianne Cönen-Bendixen (Berlin) für ihre Impression »Damenhutsalon«. Den dritten Preis erhielt Erich Martin Mueller (Berlin) für seinen »Markt in Nördlln-gen«, den vierten Preis Carl Barth (Dü«-j seldorf) für die »Spitzenverkäuferin«. A, von Oertztn ; Der Märchenprofessor Wilh. Wisseij? Zu seinem 100. Geburtstag am 27. Auj^ust { Schlacht an der Katzbach Gneisenau und Blücher: Kopf und Degen Die Schlacht an der Katzbach vor 130 Jahren war der erste große Sieg in den Befreiungskriegen. Sie befreite Schlesien und hat ungemein die Siegeszuversicht der Verbündeten gegen Napoleon gehoben. Der Sieger Blücher wurde der volkstümliche Held des Krieges. Alt die Hauptarmee der Verbündeten auf Dresden marschierte, verließ Napoleon am 22. August die Lausitz und ließ den Marschall Macdonald mit zwei der besten Korps und einer Kavallerie-Divl-sdon am Bower zurück. Solange Napoleon noch beim Heere war, war ihm Blücher irruner vorsichtig ausgewichen und hatte sich in keine Schlacht eingelassen. »Der Feind will unt zu einer entscheidenden Schlacht nötigen) aber unser Vorteil erheischt, daß wir diese jetzt vermeiden Die meinem Befehl anvertraute Armee sehe diesen Rückzug nicht als einen abgenötigten, sondern als einen freiwilligen an, der darauf berechnet ist, den Feind in «ein Verderben zu Wien und wie in einem Rausch schreibt i führen.« So hieß et in Blüchers Tages-er in rascher Folge klein« Lustspiele, | befehl. Jetzt aber, wo der alte korsische den Entwurf zu einer Oper, eine Posse j Schlachtenmeister außer Slchtwedte war, und Prosaerzählungen, Er produziert mit drängte Blücher zu Entscheidung. Die unerhörter Lcichtiijkeit. Die Lustspiele »Di« Breut» und »Der grüne Domino» gefallen dem Dramaturgen des Burgthea-ters, sie werden angenommen und finden am 17. Januar 1812 eine günstige Aufnahme durch das Publikum Eine junge Künstlerin, die die Hauptrolle spielt, An- Franzo«fn waren auf der Hochfläche von Jauer emporgestiegen, zwischen der Katzhach und der Neiiie und hatten die durch lange Regentage angeschwollenen beiden Flüsse im Rücken. »Nun, Kinder, hnb" ich genug Franzosen herübeni nun aber draufl« sagte Blücher zu «einen Der Baumeister des modernen Wien Dr. h. c. Heinrich Goldemund, dem zu «einem 80. Geburtstag vom Führer die Goethe-Medaille für Kunst und Wissen Schaft verliehen wurde, trat 1890 in das Stadtbauamt Wien ein, wo man bald aul sein schöpferische« Können aufmerksam wurde. Er war ee, der Bürgermeister Dr Lueger die Anregung zur Schaffung Jene« Wald- und Wiesengürtels gab, der Wien die unvergleichliche Schönheit «einer Umgebung bewahrte. Im Jahre l!508 wurde er leitender Oberbaurat und 1913 Starltbaudlrektor. Damit hatte er die Verantwortung für da« gesamte Bauwe-«en der Stadt übernommen. Au« der Fülle seines Schaffens seien die neuen Donaukanalbrücken, der Ausbau der Wienzelle und des durch die Niederlegung der Kasernen neugewonnenen Gebiete« in der Alserstraße und nächst dem Schwarzenbergplatz genennt, Rr i«t auch der geistige Urheber de« weltbekannten Türkenschanzparke«, dee Aren-bergparks und de« Schweizergartens. Goldemund wußte manche bauliche Kostbarkelt zu bewahren. Die Albrecht-Rampe und die Mölkerbastei, der Klo-sterneuburgerhof und die alten Palal« in der Herrengasse verdanken nicht zuletzt ihm Ihr Weiterbeete^hen bl« heute. Der Jubilar, der 1920 von der Leitung des Stadtbauamtes zurücktrat, bewährte sich durch «eine Arbelt als wahrer Sozialist der Tat, Er hat sein reiches, vielseitige« Können voll und ganr fflr die Stadt Wien eingesetzt, die in Goldemund einen wackeren Vorkämpfer der moder nen Zeit, einen großen und weitblickenden Städtebauer verehrt. Adolf Theodor Schwort Soldaten. An seine Frau aber schrieb er: »Das Blatt hat sich wieder gewendet. Der Kaiser Napoleon hat mit «einer ganzen Macht mich drei Tage angegriffen und alles versucht, mich zur Schlacht zu t)ringen. Ich habe alle seine Projekte glücklich vereitelt. Gestern Abend ist er umgekehrt) ich folge ihm sogleich und hoffe, daß nun Schlesien gereitet ist. Berlin habe ich sicher gestellt, inriem ich den Kaiser von Frankreich hierher gezogen und sieben Tage aufgehalten habe, wodurch die große Armee durch Böhmen in Sachsen eingedrungen ist. — In Berlin segnet man uns. Ich hin gesund und sehr vergnügt, daß ich dem großen Mann eine Nase angedreht htibe; er soll wütend sein, daß er mich nicht zur Schlacht hat bringen können. —« Nach wütendem Kampf wurden die Franzosen von den steilen Abhängen der Katzbach und Neißfe hinabgetrieben. Sie hatten die schwersten Verluste und waren aul wilder Flucht. Eine ihrer Divisionen wurde dabei völlig aufgerieben. B« war ein rascher Sieg gewesen. In wenigen Stunden wurden 103 Kanonen erobert, 250 Munitionswagen, viele Feldschmieden, Lazarettanstalten und Mehl-wagen erbeutet und 18 000 Gefangene gemacht. Das kleinste Heer der Verbündeten hatte den großen Erfolg zu verbuchen. Blüchers schlesische Armee wurde «eitdem der Schwerpunkt des ganzen Krieges. Blüchers Nnme war in aller Munde. Die Freiheitskriege hatten in ihm ihren volkstümlichsten Helden gefunden. Wer den Dingen näher stand, wußte freilich, daß Gneisenau es war, der Blüchers Säbel gelenkt hatte. Gneisenau, der Stabschef Blüchers, befahl immer In Blücheis Namen und trat überall bescheiden zurück) aber auch Blücher «ah neidlos auf den großen Mann, der ihm den Rat gab und zur rechten Zeit zur Tat drängte. Beide waren von der vollsten Siegeszuversicht beseelt, Am 1. Sep tember noch standen sie in Schlesien) aber sie versprachen ihren Offizieren, daß sie noch im selben Herbst Trauben am Rhein pflücken würdenl Zwischen ihnen beiden bestand eine herrlkhe Freundschaft und unbedingtes Vertrauen, die den Doppelnamen Blücher-Gneisenau an so bedeutungsvolle andere knüpfte wie Steln-Hardenberq, Luther-Melanrh-ton und Goethe-S''hll]er Fritz Alfred Zimmer Ähnlich den Gebrüdem Grimm hat sich der am 27 August 1843 in Klenzau bei Eutin (Ostholstein) geborene Wilhelm Wisser um altes deutsches Märchengut unentwegt bemüht. Doch während die Grimms infolge ihrer umfangreichen Gelehrtenarbeit nicht so viel Zeit und Muße besaßen, die unmittelbaren Quellen eingehend zu erforschen und ihnen immer wieder neuen Stoff zu entnehmen, war es Wisser vergönnt, sich ganz und gar der Märchenforschung bis in sein hohe« Alter hinein — er starb am 13. Oktober 1935 — hingebungsvoll zu widmen und die vielen plattdeutschen Märchen mundartgetreu wiederzuerzählen. Die Wissersche Sammlung plattdeutscher Märchen, Sagen und Schwänke, die von rund 240 Erzählern und Erzählerinnen stammen, umfaßt insgesamt 1800 Geschichten, die der Forscher mit eigener Hand auf 2600 Folioseiten seinen Gewährsleuten nachgeschrieben Hat. Dabei hat sich Wisser nicht allein auf die Wiedergabe des Erzählten beschränkt, sondern er hat vor allem «ich auch um die Wiederherstellung unvollständiger Fassungen vieler motivreicher Märchen au« seinem großen Material und aus eigener Erinnerung bemüht und dadurch sich ein besonderes Verdienst um den Stoff wie um die Sprache erworben. Von einem klugen Onkel In «einer Kindheit betreut, wurde in ihm recht früh eine tiefe Heimalliebe geweckt. Mit \\% Jahren kam der begabte Knabe von der Landschule in die Quarta de« Eutiner Gymnasiums, das er von 1855 bl« 1862 besuchte, um dann die Universitäten Kiel und Leipzig zu bez.iehen. 1869 promovierte er in Leipzig, und im nächsten Jahr machte er sein Staatsexamen. Bis 1908 war er dann als tüchtiger und allseits beliebter Schulmann tätig, als welcher er sich besonder« der Musik- pflege verdienstvoll widmete. Schon I rt: dieser Zelt beschäftigte er sich elfrltf' mit Märchenforschungen. Als erste Fruchl dieser Tätigkeit erschienen in den Jahi ren 1903 bi« 1909 drei Bändchen plattdeutscher Märchen fflr Kinder »Wa< Grotmoder verteilt« (bei Eugen Dled»^ rieh«, der «Ich dankenswerter WelM aucHi künftighin Wisser besonders annahmt.f Ein Märchen, da« er für einen der Por^' mulierung nicht mächtigen Arbeiter zu-l recht gemacht hatte und da« ohne Mid Wissen einem PrelBauuchrelben dei »Woche* eingesandt wurde, erhielt 1904 unter 4025 eingereichten Märchen den -ersten Prel« von 3000 Mark, der gerad^ am Weihnachtsabend dem Arbeit« To^'f ausgezahlt wurde. i - Den Märchen fflr Kinder folgten danD 1913 der erste Band und 1926 der rweiti • Band der Märchen fflr Erwachsene untetj dem Sammeltitel »Plattdeutsche Volkij« märchen«. Mit ihnen erwie« Wl*ier sei jr, hervorragendes Können in der echte'ii mundartlichen Wiedergabe dee alte.« Märchengutei, dem die ganze Taufrileche solcher ursprünglicher Dinge anhafteu Als Sonderausgaben erschienen »Daij Märchen im Volksmund« und »Auf deK Märchensuche«. Im Erscheinungsjahr de'ii^ zweiten Bandes der »Plattdeutscheiif Volksmärchen« wurde Wteser mit dem Brinkmannprei« der Rostocker Unlvertd-tät ausgezeichnet. Die wissenschaftlich^ Bearbeitung sämtlicher Märchen, von dei eine größere Anzahl umfangreic^her Proben in wlseenschaftllchen Blättern ver öffentHcht wurde, harrt noch ihrer geschlossenen Ausgabe. Eine schöne Aufgabe, die der unermüdliche Greis, der Ib voller Geistesfrische die vielen Ehrungen TM seinem 90. Geburtstag entgegen-, nahm, der dankbaren Nachwelt flberlae-sen hat. F. 0. H, Paderbomer Studentinnen haben ihre Semesterferien dazu benutzt, berufstätigen Frauen einen zusätzlichen Urlaub zu verschaffen. Es handelt sich um erholungsbedürftige Frauen und Mütter, die von ihnen für vier Wochen an ihrem Arbeitsplatz in Rüstungsbetrieben und bei Reichsbahnwerken vertreten werden, Während diese Frauen, die die Urlaubt-zelt befahlt erhalten, von der Deutschen Arbeitsfront und der NS-Volkswohlfahrt in Erholungsheime geschickt werden, Anschließend werden die Studentinnen noch weitere drei Wochen Kriegseinsatz in den Betrieben leisten Maler des Warthelandes. Zum vierten Male wurde im Kaiser-Friedrich-Museum Posen die Ausstellung »Maler des War-thelandes« eröffnet. Waren es in den früheren Ausstellungen fast ausschließlich Künstler, die aus dem Altreich gerufen, als Gäste im Wartheland wellten, und Land und Leute auf der Leinwand festgehalten hatten, so sind diesmal nur Maler vertreten, die im Wartheland beheimatet sind. Der rumänische Pianist Alexander Demetriad bewies im Stuttgarter SrhloB-konzert an Werken von Caesar Frank, Chopin, Eneecu, Schumann und Bach seine starke Musikalität, Intuitiv nachschaffende Elnfühlungs- und Gostaltungs nahe und glänzende Technik. t •Tayana«, eine TragSdla tob Oertiai^ Knick, dem ersten Jugendlichen CharaJc-terspieler de« Trierer Stadtthaater« wurde vom Stadttheater Gießen lui relchadeutschen Uraufführung angenommen. , De« Volkatheater In Heliliikl, da^ jetzt auf ein zehnjährige« Bestehen xul rückblickt, beginnt demnächst mit «all ner neuen Spielzelt unter der Leltur des bekannten finnischen Schriftstellr A'| Arvi Kivimaa. Da« reichhaltige P* Jj gramm umfaßt neben einheimischen Bü^M nenstücken Schillers »Kabale und Liebe" und bringt als finnische Erstaufführunf, zwei deutsche Komödien: »Der blau« Strohhut« von Friedrich Michael untj »Liebesbriefe« von Felix Lützkendorff Auch da« «chwedische Theater In Hei sinkl beginnt am 1 September. Am 0 September kommt Lehärs Operette »Dai Land des Lächelns« mit der bekanntet) finnischen Sängerin Rltva Aro in elnei Neuinszenierung heraus. Eine Aussfellung von Werken belgischer Kriegsgefangener wird zur Zelt in Palast der schönen Künste in Brüssel ge zeigt. Neben Gemälden und Zeichnungei finden sich auch llternrisrhe und wissen schnftlirhe Arbeiten, ru denen den bei gischen Gefangenen in Deutschland dl( Mittel und Möglichkeiten gebolen wer den Körner an seinen Vater Wien, am 10. März 1813 Liebster Vater! Ich schreib Dir diesmal In einer Angelegenheit, die, wie ich das feste Vertrauen zu Dir habe. Dich weder befremden noch erschrecken wird. Neulich schon gab ich Dir einen Wink über mein Vorhaben, das jetzt zur Reife gediehen ist. — Deutschland steht auf) der preußische Adler erweckt in allen treuen Herzen durch seine kühnen Flügelschläge die große Hoffnung einer deutschen Freiheit. Meine Kunst seufzt nach ihrem Vaterlande, — laß mich ihr würdiger Jünger «ein! — Ja, liebster Vater, ich will Soldat werden, will das hier gewonnene glückliche und sorgenfreie Leben Ihit Freuden hinwerfen, um, sei's auch mit meinem Blute mir ein Vaterland zu erkämpfen. — Nenn's nicht Ubermut, Leichtsinn, Wildheit! — Vor zwei Jahren hätte Ich es so nennen lassen, jetzt, da ich weiß, welche Seligkeit in diesem Leben reifen kann, Jetzt, da alle Sterne meines Glückes in schöner Milde auf mich n'ederleuchten, jetzt ist es bei Gott ein würdiges Gefühl das mich treibt, jetzt ist es die mächtige Uber/euqung, daß kein Opfer zu groß sei für das höchste menschliche Gut, für seines Volkes Freiheit. Vielleicht sagt Dein bestorhe-nes väterliches Herz: Theodor ist zu größeren Zwecken da, er hätte auf einem anderen Felde Wichtigeres und Bedeu- tendere« leisten können, ar ist der Menschheit noch ein große« Pfund zu berechnen schuldig. Aber, Vater, meine Meinung Ist die- zum Opfertoda für die Freiheit und für die Ehre der Nation i«t keiner zu gut, wohl aber «ind viele zu schlecht dazu! — Hat mir Gott wirklich etwas mehr al« gewöhnlich Geist eingehaucht, der unter Deiner Pflege denken lernte, wo i«t der Augenblick, wo Ich ihn mehr geltend machen kann? — Eine große Zelt will große Herzen, und fühl' ich die Kraft in mir, eine Klippe «ein xu können in dieser Völkerbrandung, ich muß hinaus und dem Wogeniturm die mutige Brust entgegendrücken, — Soll ich in feiger Begeisterung meinen siegenden Brüdern meinen Jubel nachleiern? — Soll Ich Komödien «chreiben auf dem Spotttheater, wenn ich den Mut und die Kraft mir zutraue, auf dem Theater des Ernstes mitzusprechen? — Ich weiß, Du wirst manche Unruhe leiden müssen, die Mutter wird weinen! — Gott tröste sie! — Ich kann's Euch nicht ersparen. — Des Glückes Schoßkind rühmt' Ich mich bis Jetzt, es wird mich jetzo nicht verlassen. •— Daß ich mein Leben wage, das gilt nicht viel) daß aber dies Leben mit allen Blütenkränzen der Liebe, der Freundschaft, der Freude geschmückt Ist, und daß ich es dnrh wage, drtß irh die süße Empfindung hinwerfe, die mir in der Überzeugung lebte, F.iirh keine Unruhe, keine Angst zu bereiten, Freiheit Das Leben gilt nichts, wo die Freiheit fällt. Was gibt uns die weite, unendliche Welt Für de« Vaterlands helligen Boden? Frei woll'n wir das Vaterland wiedersehn, Oder frei zu den glücklichen Vätern gehnl Ja! glücklich und frei sind die Toten Drum heule, du Sturm, drum brause, du Meer, Drum zittre, du Erdreich, um uns her, — Ihr sollt uns die Seele nicht zügeln! Die Erde kann neben uns untergehn. Wir woll'n al« freie Männer bestehn Und den Bund mit dem Blute besiegeln! Theodor Körner das Ist ein Opfer, dem nur ein solcher Preis entgegengestellt werden darf — Sonnabends oder Montags reise ich von hier ab, wahrscheinlich in freundlicher Gesellschaft, vielleicht srhirkl mich auch Humboldt als Courier In Breslau, als dem Sammelplatze, treffe ich zu den freien Söhnen Preußens die in schöner Begeisterung sich zu den Fahnen ihres Königs gesammelt haben Ob zu Fuß oder Pferd dfirüber hin ifh noch nicht entschieden, und kommt ein zig auf die Summe Geldes an, die ich zusammenbringe. Wegen meiner hiesigen Anstellung weiß ich noch nichts gewiß, vermutlich gibt mir der Fürst, Urlaub, wo nicht, es gibt in der Kunst keine Anclennetö und komm' ich wieder nach Wien, so hab Ich doch das sichere Versprechen des Graten Palffy, das in ökonomischer Hinsicht noch mehr Vorteile gewährt. — Toni hat mir auch bei dieser Gelegenheit ihre große Seele bewiesen Sie weint wohl, aber der geendigte Feldzug wird ihre Tränen schon trocknen Die Mutter soll mir ihren Schmerz vergeben, wer mich liebt, soll mich nicht verkennen und Du wirst mich Deiner wür lig finden Dein Theodor Humboldt«, Schlegels und die meisten meiner Freunde haben bei meinem Entschlüsse zu Rate gesessen llumboldl gibt mir Briefe Ich schreibe auf den Montag noch einmal, Au»i »Der druUrh« .lllnfllin^ S*lh«lieu)j. niiic Bui drf) .Ithrtiundi-rten.- II Cloverl« Verlajj. Hambiirit 1140. Der versöhnte König Von Friedrich Thann Neben dem GenerdlfeldniarschHll von Schwfrln wai der Generalleutncint von Winferfeldl der bedfijtenHr>le Heerführer Friodrirhs des Großen im Sieben jäh'igfi Kriege Er wils er ihm brüsk der Rücken kehrte. Winterleldt ließ sich doch nicht einsrhiichtern, sfuiHorn sagt' mit fester Stimme' »Mtitestäl. ich «ebf daß Sie mir nicht mehr '/ürncn. Diese Anrede kam dem König si üiierrasrhend, daß er sich sponfnn iipi drehte unfl dem Obersten /ornfimkelnl zunef: «Was soll dr.6 heißen?' Winterfeldt erwiderte- »Matestäl hfi ben norh nie einem Feinde den Ri'icke qek hrt! D-) lö-sfe sich der Zorn im Gesicht d( großen Friedrich Er schritt mit eine' Lächeln der Freundsrtiaft aul seinen a ten Winterfeldt zu und bot ihm die Man fur Versöhnung, •.