H 32. Sechster Jahrgang. 3R. Mai R8OH. Aussicht. ^ch lehne mich aus Fenster sacht Der tlcincn Sennerhüttc, An nur vorüber geht die stacht Mit leisem Gcistcrschritte. Der Mond blickt nieder von der Höh Mit traurigem Gesichte, Veschciuct Firn' und Glctschcrschnec Mit bleichem Phot«phorlichte. Dnrch Alpeumattcn, grün nnd weich, Zieh'n Wälder, dnnkclfarben; Die Alp' ist eine Nicscnlcich' Mit schwarzen Todcsnarbcn. , Dcr Gletscher ist der weiße Schöpf, Taö Herz ist starres Eisen, Ein Ncbeltnch umhüllt den Kopf, Den alten, kreideweißen. Vs hält der Mond die Lcichcurro Vom Sterben und Vergehen, Tcr Geist nnr, der lebendig weht, Soll flammend auferstehen. ' Und wie er spricht, da steigt empor Der Morgen in Jubel und dachen, Ich lausche mit entzücktem Ohr Dem singenden Lcbcnscrwachcn. So schreitet die Freiheit einst hervor ' Auö kalten Todcspforlcn, Erbricht sich mit Gewalt das Thor Und glüht an allen Orten. Wir fühlen«, ihr frischer Athem weht, ' Zwar schläft sie uoch verborgen, — Doch haltet ein mit der 5!eichenrcd', < , Auf Nacht folgt lichter Morgen! An einem Grabe. Eiuc Erzählung. (Fortsetzung.) ,,^3^s kam eine Nacht über die Erde, wie man sie nur im Hochgebirge schauen und erleben kann. Lautlos lagen die Blüthen des Sees »nd in klarer Höhe schimmerten die Spitzen des Gebirges. Der Mond füllte die Landschaft mit seiiienl vollsten Glänze, und in Schilf und Moor huschte das Geflügel in den warmen seichten Fluthcn hin und her. Kein Laut, keine Negung unterbrach die heilige stille; es -vül cinc jcncr Frühlingsnächte,, die aus Morgen- und Abenddämmerung ^isammci'gcftosftn scheinen, die vorüber- , gehen, traumhaft zitternd, ruie die Wollust eines ersten heiligen Kusses. „Ich war, der Verabredung gemäß, mit Mathilde früher an den See hinabgegangen, als die andern; wir ^ stiegen in den kleinen Kahn, ich ergriff die Nndcr, s:c setzte ! sich mir gegenüber an daö andere Ende, und so fuhren wir ! binans. An einer Stelle, auf der daS Wasser von tiefen Schatten so dunkelte, daß wir, ohne gesehen zu werden, halten konnten, beinahe in der Mitte des Sees hielt ick an, den andern Kahn zu erwarten. Mathilde bat den ganzen ! Weg über schweigend gesessen, und gcgen ihre sonstige I Gewohnheit ein kleines Nudcr ergriffen, um mir bei den» Voranbringen des Kahnes behilflich z» sein. Als ich Halt machen wollte, und sie um ihre Meinung gefragt, hatte sie schwelgend zugestimmt und daS Nuder in den Kahn genommen. Jetzt sasicn wir uns stumm gegenüber. ! „Noch war der andere Kahn nicht zu erblicken, alö ! Mathilde leise zu singen begann; um es ihr leichter zu ! machen, begleitete ich die mir so wohlbekannten Strophen. Sie ließ es geschehen. Es waren ergreifende Augenblicke, da,sie sang. Die tiefe heilige Stille der Natur schien nur ! eingetreten, nm ihren Tönen zu lauschen; ein weiches, fsa-! gendes Echo hallte drei- und vierfach aus den nahen Schluchten wieder. „Unterdessen entdeckte ich an den lichteren Stellen des Sees den inzirische» herbeigekommcncn andern Kahn. Als ich ihn sah, durchdrang mich ein so bitteres Gefühl, ,rie ich ! es nie empfunden. Neben der heiligen Aufwallung, die mich j erfüllte, wie kleinlich erschien >'iir diese Verabredung! Noch l konnte man von dem andern Kahne aus uns nicht gewahren, ! — die dunklen Fluthen verdeckten uns. Ich ergriff das Nuder und mit langsamen, unhörbarcn Schlägen suchte ich den Kahn tiefe.' in den Schatten zu verhüllen. Sie wandte nichts dagegen ein,: ja mir schien, als hätte ich einen geheimen Wunsch ihres Herzens erfüllt. Heilige, unvergeßliche Stunde! Eine Welt trug unsern Kahn, und «nscr Kahn eine Welt, meine Welt! „Soll ich erzä'blen, was das Werk eines Augenblickes war, eines Augenblickes^ wie ihn das Mcnschenher; nur ein Mal erlebt, wo der Vooen uns unter den Füßen wankt, Götterarmc uns halten, und die Erde rings um uns sich auflöst in erfüllte selige Himmel? — Fühl' es und laß mich es verschweigen». „Mathilde hatte aufgehört zu singen. Die Sterne schie- ! '.icu so glänzend, wie ich sie nie zuvor gesehen. Früher l?attc ich sie gesucht, genannt, aber jetzt quollen sie aus der unendlichen Höbe — Millionen um Millionen — unermeßlich, ungeahnt. Sie drängten sich hervor wie gottgcsandte Zeugen eines unendlichen Glückes, ihre Lippen hatten meinen ersten Kuß geduldet, meinen zweiten schüchtern erwiedert. Ihr ^ Herz arbeitete in raschen, heißen Schlagen, und jetzt ruhte ! »hr schönes Haupt, von der Fülle ihres Haares überwallt, ! an meiner Vrust. Trunken sah mein Auge zum Himmel hinaus, dessen Seligkeit in meinen Armen lag. „Wahrend ich so das geliebte Mädchen an meinem , Herzen hielt, fühlte ich mit einer unbeschreiblichen Seligkeit den feurigen Druck meiner Hand von ihr leise und ! innig erwiedert — gleichsam zum Pfand dafür, daß ein laug ^ gehegtes tiefes Gefühl Bürgschaft leisten solle für den Aus- z bruch der Leidenschaft, der bei dem Geständnis; unserer Liebe ! in ihr aufgelodert war. Mehr als die höchste Wonne be- i seligtc mich dieser Druck ihrer Haud. „Ich hielt sie fest an meine Vrust gezogen, und störte , nicht diese heilige Verständigung, die mir die theuerste Erin- ! nerung unserer Liebe geblieben ist. Sie währte nicht lange. „Als Mathildens Gesang verstummt »rar, hatte man Nch in dem andern Dahlie nach uns umgesehen, und da it>aii uns nicht entdeckt, sich aufgemacht, uns zu suchen. Wir waren so tief in den Schatten gehüllt, daß ich durch die lautlose Stille »reit eher den Nudcrschlag vernahm, als u»an uns sehen konnte. Ich richtete leise ihr schönes Haupt in die Höhe; sie lächelte mich an in Thränen, hörte den Ruderschlag, drückte mir uoch ein Mal lang und innig die Hände, und nachdem sie rasch ihre Locken ordnete, nahm zie nuf der Bank wieder Vlatz. „Der andere Kahn war noch nicht sichlbar, als ihr Gesang wieder erscholl; aber ich war überrascht — welch eine Fülle deö Klanges, welch ein Rausch des Glückes sprach aus diesen Tönen! Das Lied, welches sie sang, war zwar n'icder eine jener wehmüthigen Weisen vom Scheiden ohne Wiedersehen, von Tod und von Treue l'is über das Grab hinaus; aber gerade die schmerzlichsten Töne des Liedes, die Üc sonst klagend, wie unverstanden gesungen hatte, durch-drang jetzt eine Kraft, ein so siegendes Anschwellen des Tones, daß er wie ein Triumvf über alle Leiden dieser Erde klang. So hatte ich sie nie singen hören, und ich konnte es. mir wohl erklären, daß der Baron und die Baronin, die sich in dem andern Kahne befanden, nicht das Lüde des Liedes abwarteten, sondern mit raschen Nuderschlagen auf lins zukamen und, glücklich über den Gesang ihrer Tochter, dieser die Hand reichten und sie lobpriesen. „Es war Mitternacht, als wir zurückkamen. Langsam schritten wir den Häusern zu, Mathilde zwischen den Eltern,, lch mit den Schwestern folgend, abwesend mit meinem Geistc, selig und doch verbittert in meinem Herzen. „Am andern Morgen verließ der Baron seine Familie wieder, küßte bei dem Abschiede zärtlich dic Kinder, uud versprach der Baronin mit einem bedeutungsvollen Vlick, so bald als möglich das Versprochene zu besorgen. Berauscht von einem Glücke, welches ich den Anfang unendlicher Seligkeit wähnte, suchte ich jede Stunde, jede Minute, in der ich hoffte, mit ihr allein zu sein, aber vergebens, jener Anfang unseres Glückes schien auch sein Ende gewesen zu sein. Seit jenem Abende ließ die Baronin ihre Tochter nicht mehr aus den Augen; ich deutete dieß auf eine Ahnung unseres Einverständnisses, sollte aber später einsehen, daß ich mich getäuscht hatte. Indeß wurde mir die Genugthuung, aus Mathildens Betragen gcgcn mich zn ersehen, daß sie jene selige Stunde unseres Glückes nachempfand; mancher Strauß, den sie mir auf Spaziergängen band, mancher siüch. tige Häudedruck, wenn wir uns auf eiuc» Augenblick linbc« merkt sahen, bezeugte mir dieß. „So kam der Herbst herbei, und mit ihm eine Stunde, in welcher mir das Glück, sie allein zu sehen, noch ein Mal zu Theil werden sollte. Die Baronin war mit dem Beantworten einiger Briefe beschäftigt, die Schwestern im Hanse, ich mit Mathilde allein am Klavier. Ich klagte ihr, daß ich seit jener Stunde das Glück ihrer Nähe nicht unge-theilt empfunden. Sie lächelte'und fragte mich, ob wir denn nicht glücklich seien? Die Liebe der weiblichen Seele ist stets reiner, uneigennütziger, als die des Mannes. Der Mann fordert den Besitz; das weibliche Herz ist schon glücklich in dem Bewußtsein geliebt zn sciu. Ich schalt auf ihre Mutter, die sie auf Tritt und Schritt bewache; sie ward fast erzürnt darüber, machte aber sogleich, ganz Hoffnung, ganz Vertrauen, den Vorschlag, der Mutter unser Geheimniß zu offenbaren. „Ich erschrack und rieth ab, aber Mathilde ward sehr traurig, als sie sah. »vie wenig ich mir von ihrer Mutter Gutes versprach. Mir ward indessen klar, daß in dieser Familie auf die Dauer kein Geheimniß möglich sei. Die Macht der Mutter über die Kinder war zu sehr ausgesprochen und hatte auch bisher immer zu sehr das Gute gewollt, die Kinder glücklich, beneidenswert!) glücklich gemacht, als daß ein Verbergen des tiefsten und letzten Wunsches von Seiten des KindeS möglich und denkbar gewesen wäre. „Als ich mir dieß, nachdem ich allein war, recht lebhaft in das Gedächtniß zurückrief, klagte ich mich fast selbst eines großen Unrechts an; denn war ich eö nicht, der dieses schöne Band zerrissen, der das sonnenhelle Glück dieser Familie mit dunklen Schatten mischen, wollte? Ich gab Ma-thllden Recht, verwünschte mein Mißtrauen — aber wa>? wollle ich^lhun? Wenn ich das Glück unserer gegenseitig empfundenen und gestandenen Liebe genießen wollte, mußte ! dieselbe der Mutter nicht ein Geheimniß bleiben? Würde l diese eine Schwärmerei ihres Kindes, dic bedenklich war > von dem Anfang ihres Entstehens an, begünstigt, ja dcr-! selben nur ruhig zugesehen haben? ^ „Ich sann und sann, aber es währte lange, bis die Leidenschaft, die mich durchglühte, mich den rechten Wcz ! finden ließ- „Ich hatte über die Sehnsucht des Jünglings die Pflicht des Mannes vergesse»; das erste starke Veirußtsein, init dein diese vor meine Seele trat, rettete mich ans der Verwi» rung meiner Einpsindungen und zeigte mir den Weg, den ich zn geben hatte. Die, die ich liebte, stand noch in dein frühesten jungfräulichen Älter, u»d ich war an dem Zeitpunkte angelangt, an dem ich, wollte ich etwas werden nnd leisten im Leben, mich zu einer angestrengten Thätigkeit entschließen und einen bestimmten Weg zu gehen mich entscheiden mußte. Mein Vermögen stellte mich vor der Hand sicher: ich war daber rasch entschlossen; ich wollte nach Italien, mich meiner Kunst widmen mit aller Vegeisternng, welche ich für dieselbe empfand, und welche noch erfüllt war von einem andern seligen Gefühl, von der Hoffnung anf den einstigen Vesitz des geliebten Wesens. Aber vorher wollte ich der Mutter unsere Liebe gestehen, lind von ihrer Zusage (an der ich nicht zweifelte) getröstet und beruhigt, dann sofort meinen Entschluß zur That machen. Wie nns cin endlich gefaßter Entschluß, dessen Nothwendigkeit wir tief in der Seele gefühlt, und nach dem wir aber lange > vergebens gerungen, glücklich macht, daS suhlte ich damals." (Fortsetzung folgt.) Geschichte der Laibacher Schiitzengesellschaft. ' Von P. v. Nadico. (Fortsetzung.) .Kavaliers. Ältenberg, Freiherr, Obristwachtmeistcr des K. K. Graf Thurnischen Infautcrie-Ncgimcntes. Ab fälter er, Freiherr Iguatz. Auersperg, Graf Franz H^uicr, Seiner K. K. Äpostol. ! Majestät wirklicher Kämmerer. ! Äuersperg, Graf Johann Nepomuck, Seiner K. K. Äpost. Majestät wiiklicher Kämmerer, General«Einnehmer der Krainerischen Herrn Stände. Äuersperg, Graf Seiflid, Domherr an der Metropolitan-Kirche zu Laibach. Änerspcrg, Graf Franz, Seiner K. K. Äpost. Maj. wirklicher Känlmcrer lind General-Feldwachllneister. Äuersperg, Graf Iodok. Äuersperg, Graf Alcrander, Auöknltant der K. K. Land-rechte in Krain. Argento, Freiherr Joseph. Varbo, Graf Diömas. Varbo, Graf Eugen, Hauptmann bei dem K. K. Graf Thuriuschcn Iufanteuie'Ncgimcnte. Varbo, Graf Neichard. Varkozy, Graf Franz, Seiner K. K. Apost. Maj. wirk« licher Känlincrcr nnd Nalh bei der Königlichen hungari-schcn Statthaltcrci. ^ Brenner, Graf Alois. ^ Vrigido, Freiherr Michael, Seiner K. K. Äposi. Maj. wirklicher geheimer Nath, deß H. N. Reichs Fürst und Erzbischof zu Laibach. 1787 —18N6. Vrigido, Freiherr Wenzel. ^ Cristalnlg, Graf Disnias, Seiner K. K. Apost. Majestät ! wirklicher Kämmerer. ! Erdödy, Graf Karl, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher ! Kämmerer. ! Erdödy, Graf Franz, Seiner K. K. Apost. Maj. witk-j lichcr Kämmerer. ! Erd öd y, Graf Älerander, Seiner K. K. Äpost. Majestät ^ wirklicher Kämmerer. Hallenbcrg, Graf Franz Salcs, Seiner k. k. Apost. Maj. z .wirklicher Kämmerer. Gaisruck, Graf Johann, Seiner K. K. Apost. Majestät Kämmerer, wirklicher geheimer Nath, Präsident und Landes-Hauptmann im Herzogthum Krain. !79l — 9.'>. l Gall, Freiherr Leopold Ferdinand. Gleischpach, Graf Friedrich, Seiner K. K. Apost. Maj. wiiklicher Känimercr und Landrechts-Nalh in Steicrinartt. ! Grimschiy, Frriherr Johann Nepomuck, K. K. Krcib- Kommisiär zu Laibach. Guiceiardi, Graf Franz Joseph, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher Kännncicr und Landeshauptmannschaftlichcr Nath iin Hcrzogthum Krain. Guinigi, Marquis Vinzcn;, Seiner K. K. Äpost. Maj. wirtlicher Kämmerer und Gube:nial»Nath zu Trieft. Gnsich, Fwiherr Sigmund. Gusich, Freiherr Eigmund der jüugerc. Hallerstein, Frcilierr Franz Karl. Heister, Gras Philip. Seiner K. K. Äpost. Maj. wirklich« Kammer lind Geucral-Feldwachtmeistcr. Kaiscrstciu, Freiherr Johann Ncpomuck. Lambcrg, Graf Johann Nepomuck, Seiner K. K. ?l?ost. Maj. wirklicher Kämmerer. Lazarini, Freiherr Franz X.w,cr. Liechtcnbcrg, Graf Kajetan, Seiner K. K. Apoft. Maj. wirklicher Kämmerer, des Militärischen Theresia'Otdens Nitter und Gcneral'Fcldwllchtmeister. Liechtcnbcrg, Graf Franz lavier. Liechtcnberg, Graf Ludirig. Marenzi, Freiherr Anton, K. K. Kreis-Kouliuissärzu Laibach. Marenzi, Freiherr Hicronimus. Montecucoli, Marquis Naimund, Seiner K. K. Apojil. Maj. wirklicher Kämmerer und Oberster der Kavallerie in Diensten Seiner Durchlaucht dcö Herzoge»» von Modc^a. Mordart, Freiherr Joseph. Nadasdy, Graf Tl)dlnas, Seiner K. K. Äpost. Majestät wirklicher Kämmerer', Gcncral'Feld°Marschall-Lielitci,an: und Innhaber eines Hungavifchen Infanterie-NegimentZ. Orsich, Graf Joseph, Seiner K. K. Äpost. Maj. Nitt' meister unter dem Graf Erdödischcn Huffarcn - Regiment. Orsich, Gras Adam. Petazzi, Graf Andelm, Seiner K. K. Apost. Majestät Obristlieutenant. Portia, Graf Ferdinand. Naigers fcld, Freiherr Franz, Weib-Bischof, Domherr und General-Wikär im Erzbisthum Laibach. 1' 1800. Rossetti, Freiherr Bernard, Seiner K. K. Apostolischen ! Majestät wirklicher Kämmerer lind Verordneter der Krai« lierischcn Herrn Stande. Scrmage, Graf Peter, Seiner K. K. Apost. Maj. wirk« lichcr Känimerer. Sbrojawacca, Graf Julius. Stern dach, Freiherr Ignatz. 'Tauferer, Freiherr Alois, K. K. Kreis-Kommissär zu Neustadt!. , ! Tauferer, Freiherr Johann Nepomuck, Domherr an der Metropolitan-Kirche zu Laiback. l ' Trautmansdorf, Graf Weichard, Seiner K. K. Apost. ! Majestät wirklicher Kämnierer. Trautmansdorf, Graf Thadcus, Domherr der Kathedral« j Kirche zu Ollmütz. llrschenbek Massimi, Graf Franz H'avier, Gencral-Cin' ! nehmer der Kärntnerischen Herrn Stände. i , Wolkensperg, Freiherr Franz. Kais. Königs. Rath. ! Wolkensperg, Freiherr Franz, K. K. Krciskommissär Ul i Marburg. Nolkensperg, Freiherr Vinzeu;.*) Man erfleht auS diesen Namen, wie der Laibachcr j Verein der Iagdsrcunde cin Sammelpunkt war sür die wcib« lichen und männlichen „Nimrodc" des Landes, so-i'ie der,! Nachbarschaft Kärnten, Steiermark, Kroatien lind Ungarn, z In den Zeitraum von 1?l9—90 fällt auch das Auf. nehmen der mit der Echützengescllschaft in innigem Zusammenhange siehende» Laibacher „Vürgerkompagnie", die unter ihrem Stadthauptmanne, besonders in den Zeiten der schlest« ^ schen Kriege, ganz hervorragende Dienste geleistet. Lassen nir immerhin dem Bürger, »renn er in Friedenszeit zu fest« liebem Aufzuge unter die Waffen trit, sein bischen Stol; ' auf das schmucke Gewand und die blinkenden Waffen, wenn nir bedenken, daß in der Zeit der Noth und des Drangsals derselbe Rock nicht selten bluttriefend, daß dasselbe Gewehr nach mannhaftem Gebrauche noch von der erstarrten Faust festgehalten wird; und fragen wir, für wen opfert sich in solchen Momenten der brave „Bürger" — so lautet . ' die Antwort: für Weib und Kind, die in jenen Festtagen in hoher Freude auf den Vater, Gatten oder Geliebten in Uniform mit Fingern gezeigt, und am Nachmittage sich an seinem Säbel haltend, oher in seinem Arme hängend, außer die Stadt spaziert; abcr er opfert sich auch für die, welche -bei jenen feierlichen Anlassen gaffend dastehen, über den Bürgcrsoldatcn schmuuzelu und spötteln, abcr wenn die 5) Bibliothek ocö landschaftliche Muftums in Laibach. „Wcckauf" und „PurlepauZ" dcö Feindes der Stadt ihren eliernen Inhalt zusenden. sich in die Keller flüchten und dort ein Heulen und Zälineklappcrn anstellen, wie's nur der phantastcuollstc Kanzelredner von der Hölle ausmalen kann! (Fortsetzung folgt.) Literatur. Reise der östcrr. Fregatte „Nouara" um die Erde. lll. Vand. Wien 1862. Der dritte und leyte Vand des „beschreibenden Theils" des Novarawerkes'ist jetzt erschienen und reiht stch den bei« den vorhergegangenen würdig an. Dr. v. Echerzer beschreibt darin die Reise von Sydney in die Heimat. In Sydney bereiteten die Deutschen den Weltnmseglern einen freund« lichen Vmpfang, die Kolonie gab vielerlei Stoff zu nützlichen Betrachtungen in allen Nichlungcn, und die Nachnchtei, darüber »vird man mit vielem Interesse lesen. Auckland und seine Urbewohner, die Maori'ö, lernen irir im folgenden Kapitel kennen; die spateren Kämpfe der Engländer mit dieser Bevölkerung machen die Schilderung der Zustande in Auck-land sehr wertdvoll. Neuseeland war aber für die Erpedition schon defchalb »richtig, weil Hochstetter von der Kolouial-regierung ersucht wurde, die Kohlenfeldcr im Drury.Distrikt geologisch zu untersuchen, welcher Aufgabe sich dieser ver» diente Forscher bekanntlich mit C'rfolg entledigte. Das, fol-gende Kapitel ist den Verhältnissen Tahiti's und des fran--zöstschen Protektorats gewidmet, das keineswegs ein vor-lheilhastcs für das Land iN. In Valparaiso trennte stch Dr. v. Schcrzer von der „Nouara" und schlug den >Wcg der Küsie entlanq und über Panama, Southampto» uiid Gibraltar ein. Der diese Neise behandelnde Abschnitt cutrollt ein wenig erfreuliches Vild von der Kolonie der Tiroler und Rhempfälzcr am Pozu;u, bei welcher der schon oft genannte Damiau Schütz bethciligt ist, und enthält manche anziehende Mittheilung aus deu durchreisten Ländern. Mehrere Beilagen musikalischer uud poetischer Natur, deren Oliginaliel! den Reisenden auf ihrer Fahrt gewidmet wurden, beendigen den Vand und damit das Werk, dessen Druck eine vortreffliche typographische Leistung der Staatsdruckerei ist. Das politische Testament Lud wigs des Vierzehnten. Aus des Königs hinterlassenen Schriften, mitgetheilt und mit Anmerkungen begleitet von Martin Georg. Wien 1862, Verlag, von L. C. Zamarski ck C. Dittmarsch. Dieses interessante Werk enthält im Wesentlichen.- Authentisch beglaubigte Darstellung dcr französischen (5lb- politik, wie Ludwig XlV. sie in ein festes System gebracht uud seinen Nachfolgern nbelantwortet hat. Ferner: Ent« Wicklung der Lehre vom absoluten Königthum, welche der« selbe Köi'ig ebeufalls zuerst in ein festes System gebracht hat. Das Manuskript Ludwigs XiV. war ursprünglich nicht für die Ocffentlichkcit, sondern nur zum Gebrauch als Lcit- > faden für seinen Nachfolger bestimmt. Indem es nun, dem engen Kreise entrückt, au'das Licht des Tages hervortritt, belehrt und warnt e? in der eiudringlichsteu Weise; und die Vrlchrung ist nicht clwa eine tdeorctischc, sondern eine im höchsten Masie praktische und thatsächliche, absonderlich bchcr« zigcuswerlh für Mitteleuropa, vom Rheine bis zum Dniestr, ! und für unsere Zeit, welche den C'ntschcidungökampf zn'i- ! scheu dem Lehlbegriff von der absoluten Ncgierungsgcwalt, ^ n'ie er seit Ludwig XlV. sich geltend gemacht, uno dca ^ konstitutionellen A»!chal!ungen gegnnvärtig duichsicht. Druck und Verlag von Ign. V. Hlleinmayr L5 F. Bamberss iu Laibach. — Verantwortliche- Rcdaclnir I. v. Klciumayr.