Mbmlm ^Z eitung j Kamstag den 22. Juni i»39. K u n v m a ch u n g. ^>ie Direction der privilegirten österreichischen National-Bank hat die Dividende für das erste Se: mester l859 mit neun und dreißig Gulden Bank-Valuta für jede Aclie bemessen, welche vom H. Juli l. I an, in der hierortigen Actieniassa, «nt« weder gegen die hinausgegebenen Coupons, oder gegen tlassenmaßige gestämpelle Quittungen behoben werden kann. Um die dleßfalls erforderlichen Vorschreibungen gehörig vornehmen zu können, werden vom 17. Juni his inclusive 6. Juli I. I. keine Actien-Umschreibungen oder Vormerkungen, und keine Coupons-Beilegung vorgenommen. UebrigenS behält ffch die Bank-Direction vor, ln der ersten Hälfte deS heurigen Juli eine, mit letztem Juni l, I. abgeschlossene Uebersicht der sammt-lichen Erträgnisse der Bank für düS tlste Semester «539 öffentlich bekannt zu machen. Wien, am 6. Juni l82g. Carl Freiherr v. Ledere», Vankgouvellieur. Johann Heinrich Freiherr v. Geymüller Vankgouvcrneur - Stellvertreter. Georg Freihtir v. Slna, .Bank-Director. D I l y r i e n. Trie st, l3. Juni. Das Dampfbool «Fürst Mttternich," welches am li. Syra verlassen, ist heule Miltngs 2 Uhr mit 6l Passagieren und einer ganz ungewöhnlichen Menge Depeschen hier einge. troffen. Nach ber mündlichen Allssage des Capitans Gclcich war am 9. durch das Dampfboot »Graf Kolowrat« aus Constanlmopel die Nachricht in Syra .eingegangen, daß der Großherr plötzlich bedenklich "krankt sep, «nd may für j,in LiblN fülchce. Am zo. lief das französische Dampfboot aus Alexandrien in Syra ein. Nach einstimmigen Berichten der mit-gekommenen Reisenden ist es bereits zu Thätlichkeiten zwischen dem Vortrab der beiden feindlichen Heere an der syrischen Gränze gekommen. Die türkischen Truppen, vom Mangel an Lebensmilteln gedrängt, sollen neuerdings an mehreren Puncten vorgerückt, und mit den ägyptischen Vorposten zusammengestoßen seyn. Die ersteren behielten die Oberhand, und verdrängten die ägyptische Besatzung aus drei unbedeulenbcn Ortschaften, die in der Gewalt der Türken blieben, und nun die äußersten Puncte von Hasiz Pascha's Heer bilden. Wir erinnern nochmal, daß diese Nachrichten nur auf unverbürgten zerstreuten Mittheilungen beruhen, und hoffen in unserem n5chst n or> e l: St. Calerin» Caz» zuli, Griech. , in 6c» Tagen, mit türl. Korn. NraNa «nd Consta „ tin o-p cl: St. Veneranda, Püpapetro, Griech., in ^5 Tagen, mit Weizen. Salonlch: St. Trinita, Valassi, Griech.. i„2o Tagen, mit Blutegeln. Am ,5. dito. Vraila und C o n st a n tin o p e l: St. Cost, m.d Elena. Zapralli. Ion., l.» 45 Tagen, mit Weizen. Odessa und Co n j! a » t in ov e l: Alceste, Scarpa, Oester., in H, Tagen, mit Mais. Smyrna: Numa. Vafigo, Card., in lo Tagen, mit B^umwo^e. Catania: Mongibello. Trapani. Sicil., in ^ Tagen, mit Soda. Am l6. dito. Cefalonia: Enricchctta, Cavalicn, Oesicr., in «2 Tagen, mit Etife. 193 Am 17. did aber die Einwohner Barcelona's den neuen Befehlshabern eine willige Aufnahme gewahren werden, steht noch dahin. — Die Auflösung der Cortes soll entschieden seyn; man wird die neuen Kammern auf dcn September einberufen. Ueber di? Fortdauer des Zehnten scheinen sich die Minister dagegen noch nicht verständigt zu haben, da einige nur auf der Erhebung der Hälfte des Zehnten, so wie sie die Cortes im vorigen Jahre verfügten, bestehen, andere aber dcn ganzen Zehnten einfordern wollen. Die Erallirten reden bereits dem Volke zu, jede Entrichtung des Zehntm zu verweigern. — Vor einiger Zeit sah sich ein österreichisches Handelsschiff, »il Diligente«, genöthigt, in den Hafen von Iviza (auf der gleichnamigen Inst!) einzulaufen, wo es die spanischen Behörden unter dem Vorwand, die Papiere desselben seyen nicht :n Ordnung, und es habe die Gcsundheitsvorschrif.-ten verletzt, in Beschlag nahmen. Der kaiserlich österreichische Geschäftsträger ?n kcndon nabm bi'e Verwendung der englischen Regierung in Anspruch, um von der spanischen die Freigebung des Schisses zu erlangen , und der hiesige großbritannische Geschäftsträger, Herr Southern, soll bereits, in Folge erhal« tenen Auftrages, die geeigneten Schritte gethan haben, um jene Verwendung geltend zu machen. — Lord Clarendon hat Veflhl gegeben, seine hiesigen Pferde zu verkaufen. (Öst. B.) (Messager) Bayonne, 2. Juni. AriaS Tereiro und Garcia, die Koryphäen der ultracarlisti-schen Partei, haben sich bekanntlich über Catalonien nach Spanien in das Hauptquartier Cabrera's bege» ben. Sie sollen im Sinn haben, Maroto mit Hilfe Cabrera's und des Grafen Espana zu stürzen. Sie vermochten diese beiden Chefs dahin, in daS Hauptquartier des Don Carlos eine Prolestation gegen die zu Estella am 13. Februar erfolgten Füsillilden zu senden. In dieser Urkunde, die bereits dem Don Carlos zugekommen seyn muß, mißbilligen die beiden Gerlerale das in den baskischen Provinzen beobachtete politische Verfahren, versprechen übrigens ihre Mitwirkung bei den militärischen Operationen, und erklären, daß wenn Don Carlos den Vorstellungen der wahren Freunde seiner Sache kein Gehör geben wollte, sie sich genöthigt sehen würden, in ihren Handlungen seine Autorität hintanzusetzen. Diese Erklärung, deren Existenz und Authenticität wir mit Grund vertrauen zu können glauben, stellt Maroto und seine Partei in eine um so kritischere Lage, als Jedermann weiß, daß die Sympathien des Don Carlos den Gegnern Marolo's mehr zugethan smb. (Allg. Z.) Vayonne,I. Juni. (Privatmitth.) Die Nachrichten aus Madrid vom 3l. Mai besagen, daß dort in der Politik vollkommene Stille httlsche. Man sprach bloß von^dcr Absetzung dcs Generals Quiroga, die man als wahrscheinlich betrachtete. Briefen aus Per-pignan zufolge wäre die Christinische Garnison von Ripoll, nachdem sie cavitulirt halte, nach Berga abgeführt worden. — Man behauptet, daß Espartero dem General Ribero Ordre ertheilt habe, Durango mit der königlichen Gardedivision und 400 Reitern in der Flanke zu bedrohen. Nibero ist am 20. Mac mit seiner Division abgegangen. (Leipz. Z) N u ß l a n V. Nachrichten aus St. Petersburg zufolge ist Se. Durchlaucht der Herzog von Leuchtenberg an» 21. Mai, dem neunten Tage nach seiner Abreise von München, in Czarskojeselo angekommen. Se. Ma-iesta't der Kaiser war ihm eine Station weit entgegengefahren. (Ost. B,) Man schreibt auS St. Petersburg vom 6. Juni' In dn Nacht vom Sonntag zum Montag ist 200 nuf der hiesigen Eisenbahn ein Unfall passirt, der dem jetzigen Director der B^hn, Hrn. Faßm.inn, und einem Conducteur, Namens Busch, das Leben gekostet hat. AuS dem etwas unklaren Berichte, den unsere Blätter darüber enthalten, geht hervor, daß der von einer Locomotive gezogene, und von einer andern gestoßene Zug aus 2l Wagen bestand, von denen die 5 ersten leer, die l6 letzten aber mit Passagleren gefüllt waren. Unter Weges hatte sich der Bolzen, der einen der leeren Wagen mit den übrigen zusammen hielt, abgelöst. Als nun nicht weit vom Bahnhöfe die vordere Locomotive mit geringerer Schnelligkeit zu arbeiten begann, drängten die 16 mit Passagieren gefüllten Wagen mit solcher Kraft auf die leeren Wagen los, Haß diese aus dem Geleise gebracht, und dadurch die obenerwähnten Beamten abgeworfen und gelobtet wurden. Von den Passagieren hat einer, der aus dem Wagen sprang, ein Bein gebrocheni alle Uebrl« gen blieben unverletzt. (W. Z,) Gsmanisches Veich. (Sud de Marseille.) Eine russische Corvette liegt seit dem 7. Mai zu Alexandretle vor Anker. Sie hatte einen Abgesandten ihrer Nation ans Land gesetzt, welcher sich sogleich auf den Weg machte, um der türkischen und der ägyptischen Armee zu bedeuten, daß sie ihren Marsch einstellen sollen. (Mg. Z) kriech enlanv. Büier. Blatter berichten aus Athen vom 27. Mai: Die Nachrichten aus den Provinzen, welche die beiden Majestäten bis jetzt auf ihrer Reis.- be. rührten, lauten alle befriedigend und erfreulich, so-wohl in Hinsicht der Gesundheit d-er hohen Reisen-den, als der ungeheuchelten Liebe, die sich allenthalben für da« junge Herrscherpaar laut kund thun. »Besonders, heißt es in einem Privatschreiben, entzückt unser« Königinn die griechische Frauenwelt, nicht nur durch die Anmuth ihrer Person , sondern auch durch die griechische Bprache, in welcher sie mit vieler Geläufigkeit und Reinheit zu den über so viel Liebenswürdigkeit erstaunenden rumeliotischcn Frauen sprlcht.« Die gewohnte Thätigkeit des Königs sin« del auch auf der Reise keine Unterbrechung. und die für die Reisenden bezeichneten Rasttage sind für den Eifer Sr. Majestät die eigentlichen Arbeitstage, an welchen eine Menge Negierungsgeschäfle erledigt, und deren Resultate nach Athen befördert werden. Die Klagen der Rumeliocen, welche bis jetzt dem Kö-Nig zu Gehör kamen, bestehen meistens darin, öaß fft die häufigen Einquartierungen um so schmerzlicher fühlen, als ihnen die an die Truppen abgelte-feiten Nahrungsmittel vom Gouvernement selttn qe» hörig vergütet werden, und der Mulhwille der jungen griechischen Soldaten ihnen überhaupt manchen Schaden zufüge. Dieser Klage dürfie leicht abgeholfen werden. In unserer Hauptstadt bilden die vielen Untersuchungen gegen grobe Unlerschleife, die sich Bcamce zu Schulden kommen ließen, gegenwärtig das Tagsgespräch. Die chemische Untersuchung eines Documentes lieferte die Überzeugung einer kek-ken Verfälschung, so wie verschiedene andere Unredl lichkeiten klar am Tage liegen, aber leider zu Gun« sten der Strafbaren von den Richtern mit fälschet Rücksichtsnahme behandelt werden. In solchen Fällen dürfte von oben herab energisch eingeschulten werden. Mehrere der hier residirenden Gesandten, welche sich für einigt Monate aus Griechenland entfernen woll' ten, sind durch die Kiicgsaussichten in Syrien an ihre Posten gefesselt, und werd,n für jetzt Athen nicht verlassen. Briefe aus Chios melden, daß der bort'sg« französische Consul vom Pascha schimpflich mißhandelt wurde. In Folge diesem Nachricht soll ein frane zösisches Kriegsschiff dahin abgegangen sepn, um die eclatantcste Satisfaction zu fordern. (W. Z.) Ä e g y p t e n. Die neuesten Marseiller Blätter (Sud' und Semaphore) vom 5. Juni bringen Correspond denzen aus Beirut bis zum l2, Mai. Sie vci« sichern bloß, daß auch die Artillerie der Türken den Euphrat passirt habe. Uebrigeng könne der Ueber« gang selbst noch nicht als eine Grbietsverletzung bezeichnet werden, denn eine nicht sehr bedeutende Laut« strecke jenseits Bir, von einem kleinen Flusse begränzl, sey, obgleich auf dem rechcen Euphrat-Ufcr gelegen, bis jetzt nicht von den ägyptischen Truppen beseht gewesen, und scp deßwegen noch als türkisches Gebier betrachtet worden. Eben diese Landstrecke sep tS, welche die übergesetzten türkischen Truppen occupies hätten. (All«. Z.) Mexico. Den Berichten der New-Yorker Blätter zv< folge wl,r Santa Ana förmlich als Dictator installirt, u^.d Bustamante, welchem eine halbe Million Dollars, ei» Zwanganleben von der Geistlichkeit, für die Kosten dts Feldzugs zugewiescn worden, rüstete sich zum Angriff auf die Föderalisten. Gehlere waren fortwähren» in ruhigem Vesitze von Tampico, Ein Gcner.il der lederen, Mexia, zog mit ungefähr 1500 Mann gegen Veracruz, von welcher Stadt er am 7. April nur noä» wenige Meilen entferin war. Man glaubte, dieselbe werde zur S^che der Föderalisten übertreten, für welche sich auch ganz Campeche erklärt hat. (Allg. Z.) K u v a m e r i k a. London. 4 Juni. Nach Briefen, welch« d,e ersten hiesigen Handlungshäuser aus Lim.i, vom 5,. Februar datirt, erhalten haben, ist der Vollst, d«n SlNUacruz erlitten hat. bei weitem nicht so bedeutend, als die ersten Berichte ihn gemacht haben. Samacruz hat sich nach dem Treffen nach Arequipa gezogen, um nene Truppen an sich zu ziehen und den Kricg fortzustljen. General Moran ist nicht, todt, wie andere Nachrichten sagten, sondern ist in C'illao eingezogen, wo l5Ui) Mann und hinlängliche Vorrätde aller Art sich befanden. Weitere Nachricht ten werden ehestens erwartet. Die Kaufleute in Lima schreiben dringend um Waren aller An, on denen es don frlile. (Allq, Z.) ^erlcgcl: Sgnaz Alo^s Eolcr v. Nleinmayr.