^159.____________________Donnerstag, 1«. Juli 1891. litt. Jahrgang. OaibllcherWZeitMg. '<""Mri« fl. ""halbiäb^ N^^ ^ h°lb,«hria fi. ?«o Im«°mpt°«i: I Die .Ualbocher gtiwn«. «Icheint täglich mil «lulnahm, der Kon», und sse!rr.«l,e. Die «b«,»,»r»N°, lltint In>„a.b"«'F?Nelltn^lr^°r»ü/r^ 3 "cftnbl! sich «long.rlli'Iay ll, die «.»««»» Ä»l,nho!g°sse l>4, LvrechNun"e» d°r N?bact".. N °" — , °'° ,u 4 gellen ^5lr.. «rößere prr «eile k ,r, - bei österen Wl,b,rd°l.l„ssen ver Zeile » lr, ^ w b», ,« Uhr »vrmi>»°,,, - Un,r»ntlert« Viiele »eiden »ichl an«en°mmen und Vianulcripte nil«,! zurückgestellt Umtlicher Hheil. AN.^/ ""b t. Apostolische Majestät haben mit Entschließung vom 11. Juli d. I. dem von M '"^ "" handelsministerinm Ma Freiherrn Ordfn?!'?^.^perg das Ritterkreuz des Leopold» ""ens taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. «lller^/ ""^ l' Apostolische Majestät haben mit UM" Entschliehllna vom ?. Juli d. I. dem °lil «l^'^ "°^' Karl August Hacker in Kirchdorf dllupr^ ü ^" ihm erbetenen Uebernahme in den riaen . Ruhestand m Anerkennung seiner vieljäh. Nitt^ !! "^ ersprießlichen Dienstleistung das verleibe ^ Franz'3"sePh°Ordens allergnädigst zu bilkA" ^«."'^" lür Cultus und Unterricht hat den Funtel zum Fachlehrer an der ^^acyjchule für Holzbearbeitung in Laibach ernannt. Uichtamtlicher Hheil. Verhandlungen des Reichsrathes. «... ^ Wien, 14. Juli. «bkr da« ^^^" Abgeordnetenhause die Debatte taauna de« m Ä""^°'^ ««seinandergehen. Die Ver. WVMW pr° 1892 ,-/«'^^'^"6 hoffe, dass das Budget Ocw^ ^«? ^«ember erledigt werden wird. Im "° n al^ v°^ber s°llen in Wien die Delega-i" Dekm-k/ '5 "« lem Reichsrathe tagen und ^ Februar ^ ^.e Landtage zusammentreten. Ende aufn'hmen ' ^" ^"^'"^ '"ne Verathungen wieder "ber ^en N"l^"/^°"!, ^hte heute die Debatte bon U h" ^"at fort. Abgeordneter Eugen Ritter ""d UebM«°^ °"' ^ ^sprach die Unzukömmlichkeiten ^lizien un. '^ Erfahren außer Streitsachen in ^ blende Nkrl 3^?^e ^ insbesondere geg.n das heute! ^ "'""'ftnschllfts. und Vormundschaftswesen. Es ' IieuMon. B o u m - B o u m. 3 bem w?ik^N^ fieberhaftem Auge lag da« Kind """merz «?/. - te ""^ ^"rte gegen die D<-cke des ""lche sch "", l"'en, unheimlichen Blick der Kranken. Die Viutt, l^ ^.^"' '""s die Lebenden nicht sehen, b'is sich in ^^."'9stl'ch am Fuße des Bettes und schreie« °! ^ppen. um nicht vor Schmerzen auf. paltsam de Tb^""' "," braver Arbeiter, hielt Augen. thränen zurllck ,n seinen gerötheten "einen'"»A"!'ch" I«nimorgen brach an. als in dem ^" 9a ^«"«^r ?"' ^bbesse der kleine Franz. !" Slerbm?. ^""^ "^ '"«er 3"« Madeleine, blei Woche« «3)s ^' "^ ^ I°h" alt und war vor! !'"es Taa« V/'" lustige, hübscher Junge. Aber! >« "ber K^." aus der Schule zurück und! seitdem hielt ihn ein brm Wink i," ^"^'"' öunick. und wenn er in " «um Schm r hübsch gewichsten Schuhe sah. sagte 3'lo die Sck.,i. ' '"I' ^""er: -Der kleine Franz Hl°nz wird ^^?/ "^^ "ehr brauchen. Der kleine "cht meh!. "^ ""bl w die Schule gehen . . . nein. b" wohl "lckn!^ "°^ immer der Vater zu: «Willst Mondes 5«?^"'' und die Mutter verbarg ihr "!«t weinen bgrp" bem Kissen, damit sie Fränzchen !"«t mehr m ^ ' ' ^" ""er Nacht lag das Kind ""er Watt n s. "M"' °ber den Arzt beunruhigte '^assk I,sta,d des llmm, Patient n. der machte. mag ost schwer sein. sagt Redner, zu sterben, zumal wenn man mit der Sorge aus dem Leben scheidet, dass das so schwer erworbene Out nicht denen zugute kommen werde, denen zuliebe man den Kampf des Lebens gefühlt hat. Das bestehende Gesetz wird nicht in alien Fällen diese lrhte Lebenssorge zu bannen imstande sein. Es belästigt das Volk. legt ihm schwere Opfer an Zeit und Geld auf und der vom Berichte angestrebte Zweck. wird nicht immer vollinhaltlich erreicht. Der Grund liegt in den Bestimmungen und der Art und Wrise der Handhabung de« Gesetzes. Der Redner bespricht das Vormundschaftswesen; der Minderjährige sieht sich bei Erreichung seiner Volljährigkeit gezwungen, sich seine Erbschaft im Processwege zu erkämpfen. R>dner sprach den Wunsch aus. dass diesen Uebelstimdrn gesteuert werden möge. und schlägt folgende Mittel hiezu vor: Die Vorschrift auf eine offic<öse factische Theilung des Nachlasses auf Grund des Einantwortungsdrcretes. nach dessen eingetretener Rechtskraft, die Entbürdnng der Gerichte von nicht streng richterlichen Agenden und die Vermehrung der Gerichtspersonen in Oalizien. Abg. Dr. Bärnreither erklärte, dass die Re, formen auf dem Gebiete des Strafrechtes und des Civilrechles zu den Lebenselsmenten eines gesunden Volkswesens gehören. Er besprach nun eingehend die geplante Reform auf dem Gebiete des Strafrechtes. Der Schwerpunkt der modernen Strafrechtsreform müsse nicht in der Bearbeitung der Begriffe, sondern in dem Bestreben liegen, die Criminalität im großen und ganzen herabzudrückn. Das sei der große Schritt, den die modern? Richtung über frühere Theorien hinaus ge«! macht habe. mdcm sie in der Gesellschaft das Schad-Uche zurückzudrängen als Aufgabe hinstelle. Das Straf-recht habe es daher nicht nur mit der Repression, son-dern auch m,t der Präoenlion zu thun. und es bedarf auch der organisierten Mitwirkung der Gesellschaft, d^r Uander. der Communen und der Vereine, um Fragen. w,e beispielsweise die Versorgung entlasseuer Sträflinge. Anstaltm für jugendliche Verbrecher :c.. lösen zu können. Der Redner besprach sodann die Nothwendigkeit der Reform der Univ,rsitätsstl,dirn. Er erblickt in einer erhöhten Wissenschaftlichkeit des Richterstandes das einzig mögliche Gegengewicht gegen Natio„alitätsbestrebungen m dem Richterstande, die dem Zwecke und Ideale deS RlchterstandeK gänzlich widersprechen. Die Justizverwaltung habe die Wicht, dahin zu wirken, dass in der ^ gefährlichen Zeit, wo der junge Mann noch lcin reifes als wäre er des Leben» überdrüssig. Er war ruhig, stlll, traurig, ließ seine Hand stumm angreifen, wollte nichts einnehmen, hatte auf seinen Lippen nicht das kleinste Lächeln und seine Blicke schweiften in der Ferne, m der weiten Ferne ... als suchte er dort . . . «Den Himmel.» dachte Madeleine mit Schaudern. Thee. Syrup, Bouillon. Medicin, alles wies er zurück. «Willst du etwas. Franz?. — «Nein. ich will nichts.» — «Wir müssen ihn aus diesem Zustande bringen., sagte der Arzt. «Er macht mir Kummer... Sie sind d,e Eltern und kennen Ihr Kind besser . . . Trachten Sie diesen kleinen Körper zu beleben, den «eist. der uns gegen die Wolken hin entfliehen will. an d«e Erde zu fesseln.» Mit diesen Worten giena er fort. Ja. ohne Zweifel kannten die braven Leute ihren Franz. Jacques L'grand hatte dem Kleinen Bilder. Soldaten. Silhonetten gekauft; er schnitt sie aus. stellte sie auf das Belt und ließ sie vor den starren, weiner, lichen Augen des Kleinen tanzen, er versuchte, ihn zum Lachen zu bringen . . . «Schau ... da« ist ein General! . . . Weißt du noch. wir haben ja erst un. längN einen General gesehen. Wenn du die Medicin nimmst, so kaufe ich dir einen wirklichen General mit einem Mantel und goldenen Schnüren . . . Willst du einen solchen?. — «Ntin.» erwiderte das Kind trocken. «Willst du eine Pistole . . . oder eine Armbrust?- — «Nein.» versetzte das Kind mit demselben grausamen Tone. Man zählt ihm alle möglichen Dinge auf und lmmer sagte er nur: «Nein . . . nein . . . nein.» — «Aber was willst du denn. liebes Fränzchen.» fragte d,e Mutter. «Du möchtest doch etwas haben Urtheil habe und leider die Beute von allen möglichen Schlagwoiten werde, der Sinn der Jugend auf etwas anderes gerichtet werde, auf die Vertiefung seines Be-ruses, die erhöhte Wissenschaftlichkeit und das Interesse an den höheren Fragen seines Berufes. Bezüglich der Reform der Ndoocatie hält Redner ebenfalls strengere Prüfungen und strengere Standesvoraussetzungen für nothwendig. Vielleicht werde man die Trennung der Advocate« nach ihren beiden Functionen, Anwalt und Ndvorat. in Erwägung ziehen müssen, und wenn es gelingt, diesen Stand durch eine strammere Disciplin und ein erhöhtes Stanbelbewusslsein zu heben, dann wird gewiss die Durchführung der Idee leicht und vor-theilhaft sein. auch einen Uebertritt aus der Adoocatie in den Richterstand und umgekehrt einzuleiten. Redner wendete sich gegen die stückweise Durchführung der Reform deS Civilprocesses. Die Voraussetzungen liegm sür den Iustizminister heute günstiger als je. und weim er die Zeit versäumt, so werden wir uns zwar nicht damit trösten, wir werden aber das Recht haben, auf dieses Versäumnis das Wort deS Dichter« anzuwenden: Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis. Abg. Bulat besprach die Mangelhaflialeit der Gerichts« und Gefängnisgebäude in Dalmatien und plaidierte hiebei für die Errichtung eines Kreisqerichtt'K in Sebeilico. Abg. Slavik forderte die genaue Kenntnis beider Landessprachen bei den Gerichten und überhaupt die vollkommene Gleichstellung des Ezechischen mit dem Deutschen in der Landela/sehgebung. Er befürwortete ein Gesetz, betreff^nd Entschädigung unschuldig Ver« urtheilter, die Versetzung der Bezirksrichter von der achten in die siebente Rangsclasse und forderte Unifor-mität in der Rechtssprechung des Obersten Gerichtshofes. Abg. Podlaszecki fprach sich für die allgemeine Reform des Iustizwrsens aus. warnte aber davor, ohne» weiters fremde Institutionen auf einheimische Zustände zu pfropfen. Er erörterte hierauf die Geschäftsüberbür-dung der Richter in Galizien. Abg. Schneider betonte die Nothwendigkeit, dass das rechtsuchende Publicum ein vollständiges Vertrauen in die unbedingte Objectioität und Unparteilichkeit des Richters habe. Dies sei unr möglich, wenn Stammrsgenosftn über Stammesgenossen das Recht sprechen. Das sehe man in Böhmen; aber die nationalen Gegensätze können sich mildern, wenn wenigstens das Reli-gionsbet.'nntnis das gleiche sei. Anders gestalte sich die Sache, wenn Christen zu jüdischen Richtern kommen. Zwi- Sag es mir. ja ... sag es deiner Mama!» Und sie hielt die Wange auf das Kissen hin und sie flüsterte ihm dies wie ein Geheimnis ins Ohr. Da drehte sich das Kind auf einmal um. langte nach etwas Unsichtbarem und sagte plötzlich in halb sifhentlichem. halb befehlendem Tone: «Ich will Voum-Boum.» BouM'Voum. Die arme Madeleine sah ihren Mann ängstlich an. Was sagte da da« Kind? Fiel es schon wieder ins Delirium? Voum-Voum. Sie wusste nicht, was diese Worte bedeuteten und wurde darüber immer ängstlicher, weil das Kind mit krankhaftem Eigensinn jetzt fortwährend sagte: «Ja, Voum Voum! Boum Boum l Ich will Voum-Voum!» Die Mutter ergriff voll Angst die Hand des Vaters und sagte leise: «Was soll das heißen, Jacques? Er ist verloren!» Aber das rauhe Arbeitrrgesicht des Vaters heiterte sich auf einmal auf wie ein zum Tobe Vrrurtheiltcr. der plötzlich eine Hoffnung hat. Boum-Voum. Er erinnerte sich genau an jenen Ostermontag, an dem er Franz in den Circus geführt hatte. Er hörte noch immer das luftige Lachen seines Kindt«, als der Elown in seinem schwarzen Klride mil einem großm bunten Schmetterlinge auf dem Rücken Purzel-bäume schlug, auf dem Kopfe stand, seinen weichen ip'tz'gen F.lzhut in die Luft warf und geschickt mit dem Kopfe auffung. Bei jedem Sprunge, bei jeder Wen. dung, be! Zeder Grimasse des Elowns lachte der Knabe YeU auf und wiederholte das Wort. in welches sich manchmal der Schlag des Orchester« mischte: «Boum-Voum!» BouM'Voum! So oft Voum. Voum auf-trat. brach ein Beifallssturm los. und der Kleine lachte auf. Laibllcher Zeitung Nr. 159. l 324 16. Inli 189^ schen Juden und Christen bestehe ein unüberbrückbarer Gegensatz nach Rasse, Cultur und Religion. Redner richtete daher an den Herrn Iustizminister das Ersuchen, der Sache seine Aufmerksamkeit zuzuwenden und dafür Sorge zu tragen, das« für die christliche Bevölkerung nur christliche Richter fungieren. Redner besprach sodann die Handhabung der Justiz, für welche er selbstverständlich nicht drn Iustizminister verantwortlich macht. Er hofft vielmehr, dass der Herr Minister in den Angelegenheiten, welche er anführen wolle. Recht schaffen welds. Er besprach zuerst die zahlreichen Confiscationen antiliberaler Blätter und die hiebei entschieden zutage tretende Animosität. Er wendete sich hierauf zur Besprechung der Ezecutions-Novelle und sprach gegen den mit derselben getriebenen Missbrauch ebenso wie gegen die schwindelhaften Ratengeschäfte. In der Beschränkung der Slrafhausarbcit verdanke man dem gegenwärtigen Iustizminister sehr viel, allein das Beste wäre, sie ganz abzuschaffen. Redner empfiehlt seine Vorschläge der Beachtung des Hauses. Abg. Graf Pininski erörterte in längerer Rede die Nothwendigeit, die neue Civilprocessordnung so bald als möglich der Erledigung durch das Parlament zuzuführen. Diese Reform dürfe nicht stückweise, sondern müsse in ihrer Gänze vorgenommen werden. Das gleiche gelte vom Strafgesetze und der Strafprocessordnung. Der Redner führte aus, dass allerdings auf den beiden letztbezeichneten Gebieten die verschiedensten Theorien nach Geltung ringen. Die einen wollen kurze Freiheits-strafen, die anderen erblicken gerade darin eine große Gefahr. Wieder andere wollen an die Stelle der Freiheitsstrafen die bedingte Verurtheilung, die Arbeit für öffentliche Zwecke u. s. w. Alle diese Fragen könnten, ohne welches Präjudiz für die geplante Reform, discutiert werden. Graf Pininski polemisiert fodann gegen den Abgeordneten Bärnreither. Iustizminister Schönborn constatierte mit Befriedigung die Richtigkeit der Aeußerung Bärnreithers, man werde vielleicht selten ein so arbeitsfreudiges Parlament gehabt haben, als eben jetzt. Den Appell Bärnreithers an die Regierung, mit den Reformen vor» anzugehen, werde er gewiss beherzigen. Die Reform des Civilprocesses aus einem Guße durchzuführen, würde auf finanzielle Schwierigkeiten stoßen, welche eine Total-reform, wenigstens für die allernächste Zeit, unmöglich machen. Der Minister bestätigte, dass die Regierung beabsichtige, einen Theil des cioilrechtlichen Verfahrens, namentlich des Verfahrens vor den Einzelgerichten, noch i« Herbste zu regeln. Dennoch wolle man er« wägen, ob es nicht möglich sei, ohne allzulange Verschiebung mit einem Ganzen hervorzutreten. Anknüpfend an die Worte des Grafen Wurmbrand über die christ-lichen Grundlagen unseres Rechtes lnmerkte der Minister, er stehe auf dem Boden jenes Bekenntnisses, in welchem er geboren und erzogen sei und welches allen im öffent» lichen Leben Stehenden Pflichten auferlegt, dennoch sei die Ausübung des Rechtes für jeden Einzelnen Ge-wissentsache. Gegenüber Dipauli. welcher die Möglich« keit der stückweisen Durchführung der socialen Reformen bezweifelte, sagte der Minister, er hoffe, dass alle Parteien, soweit ihre Ueberzeugung es gestattet, sich an den praktischen Aufgaben belhelligen werden. Minister Schönborn sagte weiter, niemand werde es einem Richter verübeln, wenn er sich als Sohn seines Volkes fühlt, BouM'Voum! Diesen Voum-Boum. diesen Clown, diesen Spassmacher wollte der kleine Franz sehen, haben und doch konnte er ihn nicht sehen, noch haben, weil er krank in seinem Bette lag! Abends brachte Jacques Legrand dem Kinde einen hübschen Clown mit, den er ziemlich theuer bezahlen musste. Vier Tage Arbeiter, lohn! Das Kind sah einen Augenblick das Spielzeug, welches lustig auf feiner Bettdecke umhersprang, an und dann saqte es traurig: «Das ist nicht Boum Boum! Ich will VouM'Voum!» Ach, wenn Jacques ihn im Bette in den Circus hätte tragen und ihm dort den lustigen Clown hätte zeigen können. Jacques leistete noch Bsseres. Er gieng in den Circus, fragte nach der Adresse des Clowns und stieg furchtsam die Treppe hinauf, welche zu dem Künstlerhe,m in Montmartre führte. Es war wohl kühn von ihm! Aber da die Schauspieler und Opernsänger auch in den Salons vornehmer Herren declamieren und singen, warum sollte ein Clown nicht einwilligen, Franz einen guten Tag zu wünsch?,,. Was läge daran, wenn Iao ques Legrand eine schlechte Aufnahme bei Boum-Voum finden würde. Jetzt war es nicht mehr Voum.Aoum, sondern Herr Mareno. der in einer eleganten Wohnung Jacques empfieng. Dieser sah den Clown an, erkannte ihn nicht und drehte den Hut in seinen Händen. Der andere wartete; dann entschuldigte sich der Vater. «Es sei elgenthümllch was er verlange . . . aber Verzeihung . . . Entschuld.aung es handle sich um das Kind . . . e.n hübscher Knabe ... so verständig! Immer der «sie ln der Schule, ausgenommen im Rechnen, wa» er nicht verstehe. . . Ja, der Kleine ist «in Träumer und da, das beweist. . .» Iacqlus zögerte jetzt; dann fasöte er Muth und aber ein gewisses Prävalieren seincr nationalen Empfin« düngen in seinen Entschließungen wäre sehr bedauerlich. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen beschäftigte sich der Minister mit der gestrigen Rede des Äb> geordneten Dr. Ferjancic. Er dankte demselben für die Anführung einzelner detaillierter Fälle bezüglich der Wünsche des slouenischen Volkssiammes. Die Hoffnung aber, welche Abgeordneter Steinwender ausgesprochen und die dahin gehe, man werde die die Deutschen schädigenden Verordnungen aufheben, werde er nicht er» füllen, weil die Gründe fortbestehen, welche zu deren Erlassung geführt haben. Ferjanc^ habe überdies hingewiesen auf das Capitel des inneren Dienstes und der inneren Dienstsprache und gemeint, letztere wäre ein unbestimmbarer Begriff. Er habe dafür die Einheit der Verwaltung vorgeschlagen. Dieses sei aber eher ein Postulat oder eine Tendenz, als ein festabgegrenzter Begriff. Minister Schönborn beschäftigte sich dann mit der Rede Schneiders. Was derselbe bezüglich der schädlichen Ratengeschäfte gesagt, sei richtig. Ein diesbezügliches Gesch wird dem Hause zua/hen. Wenn derselbe auf die Conflicte hinweist, die sich bei dem Znsammentreffen von Beamten mit andersgläubigen Parteie» vor Gericht ergeben können, müsse der Minister zugcb^i, hier köuue bei Mangel an Takt viel verdorben werden Es sei Sache einer guten Amtierung, dafür zu sorgen, dass die religiösen Gefühle der Bevölkerung geschont werden. (Bravo!) Allerdings nicht auf Kosten der Gleich« berechtigung (Beifall), welche er selbst als etwas Be-stehendes anerkenne. (Bravo!) Der Minister rechtfertigte seine Iustizverordnung füc Böhmen vom Februar des Vorjahres, und wenn Herold von einer großen Bewegung im böhmischen Volke gesprochen, die wider den Ausgleich vorherrscht, so lasse sich nicht ableugnen, dass eine solche Bewegung besteht, allein eine spontane Bewegung scheine das nicht zu sein. vielmehr haben die Parteiführer und die Presse sehr viel dazu gethan. Abg. Trojan besprach gleichfalls den böhmischen Ausgleich und wurde von Chlumecly mehrfach ermahnt, bei der Sache zu bleiben. Er sagte schließlich, ein deutscher Abgeordneter habe ihm im Privatgespräch gesagt: In hundert Jahren wird der ganze Norden Europa's deutsch sein. Dies sri ein Beweis für die Germani-sierungsbestrebungeu der Deutschen, welche auch Russland deutsch machen wollen. (Heiterkeit.) Dr. Kotoschiuegg plaidierte für die Errichtung eines vierten Gerichtshofes in Steiermark mit dem Sitze in Marburg und erörterte hierauf die Ueberbürdung der Aezirlsrichter sowie deren unzureichende materielle Stellung. Redner verlangte schließlich die Verbesserung der Lage der Amts« diener und Oefangenauffeher. Die Verhandlung wurde hierauf abgebrochen. Die Abgeordneten Ferjancic und Klun interpelliert, n wegen der sprachlichen Emrichtungen der slouenischeu Volksschulen in Kärnw,, Dvorak wegen des Zigeunerunwesen» in Böhmen. Nächste Sitzung morgen. Politische Uebersicht. (Demonstrationen in Flume.) Der Ab« geordnete Hentaller beabsichtigt im ungarischen Reichstage wegen der angeblichen ungarfeindlichen haltuuq der Soldaten des Regimentes Graf Iellacic Nr. 79 sagte: «Er will Sie sehen, er denkt nur an Sie, und Sie si»d der Stern, zu dem er immer aufblickt und den er haben möchte.» Jetzt war er fertig; dicke Schweiß» tropfen standen auf seiner Stirn. Er wagte den Clown nicht anzusehen; würde er ihn nicht als Narren an« sehen und ihm die Thüre weisen? «Sie wohnen?» fragte Boum»Boum. «O, ganz in der Nähe. Rue des Abbesses'.» — «Gehen wir! Ihr Knabe will Voum-Voum sehen? Out, sein Wunsch soll erfüllt werden!» Jacques Legrand gieng zuerst ins Zimmer und rief freudig seinem Sohne zu: «Franz, schau, Boum-Boum kommt l» Das Gesicht des Kindes heiterte sich auf; es stützte sich auf den Arm der Mutter, erhob sich und sah gespannt gegen die Thüre, wo jetzt ein Mann im Ueberzieher hereintrat und ihm zulächelte; als man ihm sagte: «Das ist Boum»Voum,» sank er traurig in die Kissen zurück und starrte in das Leere; seine großen Augen suchten und suchten den Schmetter-ling Aoum'Aoums. . . «Nein.» sagte das Kind enttäuscht, «das ist nicht Boum-Auum!» Der Clown stand neben dem Bette und sah den kleinen Kranken zärtlich an; dann sagte er zu den verzweifelten Eltern: «Er hat recht; es ist nicht Boum« Boum!» Hierauf eilte er hinaus. «Ich werde Vuum-Aoum nicht mehr sehen, nein. ich werde Bm,m Aoum nicht mehr sehen,» wi.derholtr jetzt das Kind. dess n kleine Stimme mit den Engeln sprach. «Ist vielleicht Boum-Voum dort unten, wo Fränzchen auch bald sein wird?» Der Clown war ungefähr eine halbe Stunde fort, als plötzlich die Thüre aufgieng und hereintrat . . . Boum-Noum in seinem schwarzen Tricut m,t dem großen Schmetterlinge auf dem Rücken und auf d"r Brust. anlässlich der Kaisertage in Fiume eine Interpellation zu stellen. (Militärisches.) Die «Sonn-und Montag zeitung» dementiert die Nachricht von der Gehalt erhöhung für Hauptleute und Stabsofficiere. DaM sollen Militär.Kapellmeister in den Staatsdienst »>« Militärbeamte übernommen und m zwei Kategorie (der neunten und zehnten Rangsclasse) eingethw w rden. Der Staat würde sowohl ihre Altersoersorn'^ als auch die Versorgung ihrer etwaigen Hinterbliebene übernehmen. (Aus Böhmen.) Eii, Vulksgericht nennt d» «Politik» die czechische Bauernversammlung. ei» Voll«' gericht, das alle wahren Patrioten mit den besten W nuuqen erfüllen dürfe. Dem czechischen Volke ge^ nach und nach die Augen auf und es beginne das I^ vole Spiel zu durchblicken, welches mit ihm eine Pa^ trieb, die groß und mächtig sei in der Vekä'mpfunst ^ eigenen Connationalen, aber klein und ohnmächtig in b" Bekämpfung der politischen und nationalen Gegner." Aus Antrag der Staatsanwallschaft Königgräh r""' lasste die Aezirtöhauptmannschaft in Iaromei» die M fiscation der «Iarometsky Listy». worin eine Vero^ nung des Corpscommandanten Prinzen Croy. betreN die Mitwirkung von Militärmusilen bei Feste» ^ bloß deutschem Programm, beurtheilt wurde. Auch ^ fernere Ausgabe dieses Blattes wurde eingestellt. (Rede des Abg. Dr. Ferjanciil) 3' Ergänzung unseres Rrichsrathsberichtes wird uns ^ term Vorgestrigen aus Wien geschrieben : Aba.. Dr. 3? jancic klagte in seiner gestrigen R^de über Verna, materielle Nachtheile für die rechtsuchenden Parteik". Gefolge, und darum sei Abhilfe dringend g^ dem bemalten Gesichte und dem lustigen Lachen -^ der wirkliche Voum Äoum. der Voum-Voum des ^ , der Boum Boum des Stadtviertel«, der VouM'V", Fränzchens trat herein. Und auf die Bettdecke ^ vor Freude mit den mageren Händen der kleine 3 ^z weinend, lachend und rief überglücklich: «Ja, das Voum-Aoum! Das ist Voum.Noum! Es lebe »o-Boum! Guten Tag. Voum»Boum!» * «l Als an jenem Tage der Arzt kam, saß nebe." K Nette ein Clown, der den Kleinen immer und l^, wieder zum Lachen brachte und ihm in einer ^ Thee ein Stück Zucker umrührte. «Du weißt. Frä^F wenn du das nicht trinkst, so wird Boum-Bou^ ^< mehr wiederkommen!» Das Kind trank. «Ist es ll / — «Sehr gut! ... Ich danke, Boum-«6oUlN>'^ «Herr Doctor,» sagte der Clown zu dem Arzte.' ^ Sle nicht eifersüchtig ... Ich glaube, meine d»" . Gesichter thun ihm ebenso gut wie Ihre Md«cu ^<, Die Eltern weinten, aber diesmal aus u^ Jeden Tag hielt während der Krankheit des ,M Franz eine Kutsche vor dem Hause und derselben e^ ein Mann in einem großen Mantel mit aufgesch^^ Kragen und darunter ganz für den Circus "" das Gesicht bemalt — costllmiert. ftgl' «Was bin ich Ihnen schuldig, mein H''" 'h ^ Jacques Legrand zu dem Clown, als das "^tel' erstemal ausgieng,. denn ich bin Ihnen sehr v^^e^ Der Clown streckte den Eltern seine Herklilesha" gea/n und sagte: «Einen Händedruck.» ^ t>^ Dann lüsite er die wieder rolhen Wa"g ^ Kindes: «Und die Erlaubnis, auf meine "'^,i/ drucken zu lassen: Voum«Boum, Akrobat und ^ Fränzchens.» 1325 .«.I«'. 3^'" v^weist auf die im Budget. Ausschusse ge-machte Anregung, die slovenischen Vorlesungen aus den Mmellen Fächern an der Grazer Facultät wieder zu nelew, und erwartet, dass der Herr Iustizminister oiejer Frage gegenüber eine freundliche Haltung einnehmen werde. «, v » (Das ungarische Abgeordnetenhaus) verwarf den Antrag auf Verlegung der Specialdebatte ms September mit 100 Stimmen Majorität. Trotzdem IHweben zwischen dem Ministerpräsidenten Szapaiy und dem Führer der äußersten Linien Iranyi Ver. Handlungen wegen allfälliger Vertagung, wenn die auherste Linke für den Herbst einen glatten Ablauf der ""Handlungen garantiert. (Kaiser Wilhelm II.) hat den ufficiellen 4Ye,l lemer engl»schen Reise hinter sich und vermag «M hoher Genugthuung auf die Erfolge z„ blicken, welche se,n echt kaiserliches, durch und durch Vertrauen «wundes Austreten bei dem ganzen englischen Volle Irtt bat. Diese Kaiserreise war eine politische That f.,'"" Nanges, denn sie hat die Herzen der Engländer ^ , . Friedensidee des Dreibundes gewonnen und °llnnt dem letzteren eine neue Stütze geschaffen, deren w?r! ".^ Haltbarkeit nicht hoch genug angeschlagen Ki^" kann. Was die englischen Staatsmänner klugen ^'nnes erdacht, hat der jugendliche Monarch in seiner "ei,e vervollständigt, und ihm gebürt dafür der Da„l lip 5' v"" ^ Erhaltung des Friedens am Herzen "rgt und die Europa vor einem Kriegbbrande bewahrt w'Nen wollen, dessen Furchtbarkeit bei dem heuligen ^lanoe der Kriegitechn»! man nur ahnen, aber kaum «messen kann. >.... (Aus den Niederlanden.) Das confer, olllme Ministerium in den Niederlanden hat bekannt-"Y »nfolge des kleinen liberalen Sieges bei den letzten «ammerwahleu seine Demission gegeben. Amsterdamer feschen melden nun. dass die Königin-Regentin mit o m früheren Minister Heemskerk über die Bildung emes „euen Eabinets verhand.lt. Van Heemskerk. jetzt f«n.n"^^""s 73. Lebensjahres stehend, gehört be« ran„tl,ch der gemäßigt°conservativen Partei als deren vräN^^ c?' "" dreimal Minister, resp. Minister-nack d m M ."' r"ch"' Parnelliten würden sich infolge dessen /^w Chef trennen. die d^x?^ Georg von Griechen! a nd.) Ueber Grieck^! .^" Neisepläne des Königs Georg von länaer-" c,!^ "'^ aus Athen berichtet, dass der König sodann n^"^°" '" ^'l'les.Bains nehmen und sich Hennen ^ Kopenhagen begeben werde. Nach den bi«. krhr a.^ ^°^""'"' bülfte der König auf der Rück-"' auch ,n Berlin und Wien sich aufhalten. Die ^'"e Mi nist er.Entrevue in London.) näMi„ ^"""' bestätigt die Meldungen über die dem-Nolu ?^ ^""^ bcr Minister Rudini. Caprivi. Käl-°iy und Salisbury in London. Eequ sw^i^^^'^.?"^ b" Aufhebung des Erranr/ ^ ^er chilenische Kreuzer «Präsidente Havre n^"^ großen Pulvermengen an Nord von ^ nach Ch.le abgesegelt. Tagesneuigleiteu. riick.^,' ?^lestät der Kaiser l^ben. wie das unga-lch?^^"'^lü zur k !! ^^ohner der Gemeinde Gyepü°Füzes 200 fl.. tola iÄ «'"6 der römisch-katholischen Kirche in Goß. und K^/'.lU'o für die griechisch. katholische Kirche "o schule ,n Bereg-Daröcz 50 fl. zu spenden geruht. Etel-l,^.,^"" Leben und Sterben.) Die jährliche cial i ""s b" ganzen Elde kann nach dem „Nuan. lione^ m ^"^" cülronido" auf dreiunddreißia Mil« 9< ." -Pylonen geschätzt werden, was eine Ziffer von 62 », Aterbefälle p" Tag, von 3730 per Stunde und pro Minute ergibt. Cs markiert jeder Pulsschlag des v rzens das Uhlebcn eines menschlichen Wesens. Die Durchschnittsdauer des Menschenlebens ist bekanntlich 38 Jahre, Ein Viertel der Bevölkerung des Erdballs stirbt, ehe es das siebente Jahr, und die Hälfte mit siebzehn Jahren oder ehe sie dieses Alter erreichte. Von 10.000 Personen lebt nur eine einzige bis 100 Jahre; von je 500 eine bis 90 Jahre und von je 100 eine bis 60. Die verheirateten Menschen leben länger, als die ledigen. Von 1000 Individuen sind 95 verheiratet, und man heiratet im Juni und im December mehr als in den übrigen Monaten. Ein Achtel der Bevölkerung unserer Erde gehört dem Soldatenstande an. Die Verufsarten üben großen Einfluss auf die Langlebigkeit. Von 1000 Personen, die 70 Jahre alt werden, gehören 43 der Geistlichkeit oder Politik, 40 der Agricultur, 33 dem Ar-beiter« und 32 dem Soldatenstande an, 29 sind Advocaten oder Ingenieure, 27 Professoren und 24 Aerzte. — (Ein wiederauferstandener Todter.) Ei» merkwürdiger Vorfall hat sich in den letzten Tagen in dem kleinen Orte Arlynj in Südrussland ereignet. Nachdem der steinreiche Fürst David Kertitev da« Zeitliche gesegnet hatte, feierte man das Leichenbegängnis mit großem Pomp. Der Prinz lag in seiner reichen kaukasischen Uniform in einem offenen Sarge. Plötzlich, als ihm der Nrchimandrit den üblichen Abschiedsluss gab, richtete sich der «Todte» wieder auf und rief, dem Popen zwei Ohrfeigen applicierend: «Du Nichtsnutziger, wie wagst du es, mich zu begraben, phne dass ich rs befohlen habe?» Man kann sich die Panik der Umstehenden vor« stellen. Alles stürzte aus der Kirche, und dabei wurden einige Weiber und Kinder über den Haufen geworfen. Kurz, der Prinz lebte, und noch an demselben Abend war ein große« Diner in feinem Palaste. Aber er feierte seine Wiederaufstehung so nachdrücklich und — opulent, dass er drei Tage später wirklich und unwiderruflich starb. — (Verwendung von Sträflingen.) Man fchreibt uns aus Marburg: Am 30. Juni wurden die im oberen Murthale gelegenen Ortschaften St. Ruprecht und Einach von einem heftigen Wollenbruche schwer heim» gesucht. Auf Veranlassung des Statthalters Baron Kübeck wurden dreißig Sträfllmge der Marburger Strafanstalt dahin entscndet, um an den Rettung«« und Sicherung?« arbeiten sich zu betheiligen. Dieselbe Strafanstalt hat auch an den Schutz« und Sicherungsarbeiten bei Weinzödl nächst Graz. wo gleichfalls die Mur argen Schaden an» gerichtet hatte, theilgenommen und sich hiedurch die vollste Anerkennung der dortigen Bevölkerung und der Behörden erworben. Man knüpft daran die Hoffnung, dass nun der neuen Gründung des Marburger UnterstiitzungsvereineS für entlassene Sträflinge auch in weiteren Kreisen erhöhtes Wohlwollen entgegengebracht werden wird. ^(Eisenbahn.Unglück,) Bei Aspen ln Colorado collidierte ein von Glenwoob Spring« retourniere». der Vergnügungszug mit einer Locomotive. Keren Kessel-Ventil durch die Erschütterung platzte. Der entströmende Dampf drang in die entgleisten Personenwagen, gleich» zeitig gerieth ein Wagen in Brand. Mehrere Reisende verbrannten, die übrigen waren derartig verbrüht, dass bereits sieben den Verletzungen erlegen sind. Die Zahl der Opfer der Katastrophe dürfte zwanzig erreichen. In der Nähe weilende Landstreicher beraubten die Todten und Sterbenden. Der Locomotioführer de« Personenzuges, der angeblich betrunken war, ergriff die Flucht. — (100.000 fl. für wohlthä tige Zwecke.) In Raczkeve wurde, wie der «Pester Lloyd» meldet, diesertage der reformierte Geistliche Alois Soltra zu Grabe getragen. Soltra hat sein ganzes, etwa 100.000 Gulden betragendes Vermögen für wohlthätige und ge-meinnühige Zwecke hinterlasse», und zwar machte er Stif« tungen von 30.000 fl. für das Debreciner reformierte Obergymnasium, 25.000 fl. für das llsurgoer reformierte Gymnasium, 1000 fl. für zwei katholische Schulen in der Somogy, wo er den ersten Unterricht erhalten, 4000 Gulden für die Heiratsausstattung braver und moralischer Raczlevcer Dienstboten. Ferner erhielten die Spitäler be» beutende Summen. — (Auf dem Iweirade nach Neapel.) Eine hervorragende Leistung auf dem Zweiradc machte Lehr?r Heinz Kurz au« Langenlois, indem er in zehn Tagen bei der enormen Hitze nach Neapel fuhr, und zwar vi» Graz-Laibach.Fmme.Uncona.Rom. Die Rückfahrt wild Herr Kurz via, Rom-Florenz'Gem,a-N«zza-Mailand°Inns. brück-Salzburg.Linz nach jLangenlois absolvieren. Die Straßen waren glößtentheil« gut, nur hatte er viel unter dem Scirocco zu leiden. Die Aufnahme in allen Club« war eine sehr herzliche. — (Mehl thau.) In der Gegend von Pressburg erregt das behördlich constatierle massenhafte Auftreten des Peronosporapilzes (Mehllhau) große Bestürzung; der-selbe droht den Rest des von der Phylloxera verschont gebliebenen Wringebietes zu vernichten. Der Weingärtner« verein beschloss die sofortige Vornahme umfassender Schuh Vorkehrungen. — (Ein Familien.Drama.) Insolge großer Verluste im Gelreide°Terminhll„del erschoss vorgestern nachts der Kaufmann FöldeS in Budapest seine 24jährige Gattin und fei,, breijähriges Töchterchcn, während beide schliefen, und jagte sich dann selbst, vor einem Spiegel stehend, eine Kugel durch den Kops. Alle — (Ausweisung von Oesterreichern.) Au« Warschau wird der »Neuen freien Presse» tele» graphiert, der dortige Ober'Polizeimeister habe heule die sofortig! Ausweisung von 30 Oesterreichern und 27 Preußen verfügt. Der Grund dieser Verfügung wird nicht angegeben. — (Im Tessiner Aufstandsprocesse) wurden sämmtliche Angellagte freigesprochen und unter dem ungeheuren Jubel der Menge entlassen. — (Auch ein Gebet.) Fräulein, das einen Stehkragen findet: «Schicksal, lass mich nun auch noch den Mann dazu finden!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Personalnachricht.) Der Herr Landespräsident Freiherr von Winkler hat sich zum Cur. gebrauche nach Bad Tüffer in Steiermarl begeben. — (Aus dem Reichsrathe.) Man telegraphiert uns unterm Gestrigen au« Wien: Das Abgeordnetenhaus beendete heute die Vudgetberathung und nahm dann das Flnanzgeseh in zweiter Lesung an. Beim Capitel «Staats» schuld» erklärte der Finanzminifter auf die Anregung Mengers, er habe die Conversion der üprocentigrn Rente in eine ^/yprocentige stets im Auge behalten und werde dieser Frage auch weiters seine volle Aufmerksamkeit zuwenden, könne aber über den Zeitpunkt sich gegenwärtig nicht äußern. Eine Reihe von Gesetzentwürfen, darunter jener betreffs der Pupillarsicherheit der galizischen Theilschuldverschreibungen, wurden ohne Debatte angenommen. Abg. Haase und Genossen interpellierten den Handelsminister wegen des Zustandes der Eisenbahn» brücken über den Laibacher Moorgrund. In der Abend-sihung wurden die nachmittags in zweiter Lesung erledigten Vorlagen sowie da« Finanzgeseh in dritter Lesung angenommen. Der Finanzersatz beziffert die Einnahmen mit 568.375.521 fl., die Ausgaben mit 564,853.027 fl.. den Ueberschuss mit 3,522,494 fl. Das Haus nahm sodann die Wahlen in die Delegationen vor; unter den zehn böhmischen Delegierten waren die Iungczechen Kaftan, Dr, Herold und Kaizl gewählt, welche aber die Wahl ablehnten. Unter den Gewählten befinden sich: Dr. von Plener, Bilinsli, Iavorsli, Chlumecky, Meznil und Ebeohoch. Als Delegierter für Kram wurde Abgeordneter Zullje, als Erfahmann Abg. Kl u n gewählt. * (Laibacher Gemeinderath,) ^Schluss? Weiters referierte Gemeinderath lais. Rath Murnil über die von der Kasernverwaltung angesucht? Herstellung eines neuen Sparherdes in der Officierslüche der städtischen Insanterielaserne. Da der jetzige Herb zu klein ist, indem derselbe für etwa 20 Personen bestimmt ifl, gegenwärtig aber in der Officiersküche für über 50. oft bis 70 Per-sonen gelocht wird, und da weiter« infolge der Raum-Verhältnisse eine Verlegung der Officierslüche nothwendig erscheint, beschloss der Gemeinderath die Herstellung eines neuen größeren Sparherdes mit dem Kostenauswande von circa 400 Gulden. Writers wurde über Antrag des Ge» meindelllthe« Dr. Stare' als Referenten der Vausection beschlossen, beim Vobnil'Denkmale am Valvasor Platz? eine Einsriedung von Schmiedeisen herstellen zu lassen und die Arbeit an den billigsten Offerenten. Herrn Johann Sftreizer, um den Betrag von 500 st. zu vergeben. Gemeinberath Hräsl? berichtete über die vom Oberingenieur Tvitil vorgenommene Collaudierung der Zimmermanns- und Hafnerarbeilen in der städtischen Kaserne, wonach die Zimmermannsarbeiten genehmigt werden und den Herren Pust und Zalotnil, resp. der lrain. Ballgesellschaft, die Cau» tionsquote auszufolgen sei; inbetreff der Hafnerarbeit.n schweben noch Differenzen mit Herrn Drelse, und bleibt daher die Angelegenheit in sunpouso. Gemeinberath Philipp Zupankic berichtete über den projkltiertrn Bau eines Ca» nale« oonl neuen Theater durch die Franz Iosefstrahe und die Knafflgasse. Die Baukosten sind auf 13.870 fl, präliminiert. Der Haufttcanal sollte vom Theater durch die Franz'Iosef» strahe und Elefantengassc siihrrn und nächst dem Perle«, schen Hause in den bestehenden alten Lanal münden. Demgegenüber beantragte Gemeinberalh Dr. Gregorii, den Vanal in seiner ganzen Länge bis zum Laibachflufse neu herstellen zu lassen, was mit einem Mshraufwanbe von circa 3500 st. verbunden wäre. Nach längerer Debatte, an welcher die Gemeinberäthe Dr. Gregoric, Valen-tincit, Kunc und Dr. Ritter von Bleiweis und Bürgermeister Grasselli sich betheiligten, wurde der Antrag des Gemeinderathes Dr. Gregoric angenommen. Dr. Stars referierte über den projektierten Bau einer neuen Straße läng« des Terpotic'schen Hauses; da jedoch Herr Terpotic die unentgeltliche Abtretung des zum Straßenbaue nöthigen Grundes verweigert, beschloss der Gemeinderath den Rechtsweg zu betreten und die Angelegenheit yericht« lich austragen zu lassen. Inbetreff des Feldweges von der Wiener Reichsstraße zu den Arbeiterhäusern wurde der Stadtmagistrat beauftragt, mit Rücksicht aus da« hinler den Arbe.lerhausern zu erbauende neue Landesspital die nöthigen Schritte zur Anlegung einer neuen Strahe dortselbst einzuleiten und den Feldweg vorläufig durch zwei Laternrn beleuchten zu lassen. Auch auf der Zlegelstraßc soll die Anzahl der Laternen entsprechend vermehrt werben. Schließlich berichtete Gemeinderath Valentincic namens bei Sladluerschöoeruigs Section Laibllchtt Zeitung Nr. 159. ___________ 1326 16. Juli 1891. über da« Vesuch des Eislaufoereines um Bewilligung zum Baue eines neuen Pavillons beim Cislausvlatze. Der Gemeinderath beschloss, die angesuchte Bewilligung zum Baue zu ertheilen sowie weiter« den Teich gegen das Treibhaus zu zu erweitern und für entsprechende Anlagen Sorge zu tragen. Nachdem noch der Pachtvertrag mit dem Eislaufvereine auf zwei Jahre verlängert worden, wurde die Sitzung um halb 9 Uhr geschlossen. Die unerledigt gebliebenen Punlte der Tagesordnung sollen in der nächsten Sitzung durchberathen und erledigt werden. — (Küstenland und Palm atien.) Die 136ste Lieferung des Pcachtwerkes «Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild», welche gestern ausgegeben wurde, bildet das 7. Heft des rasch fortschreitenden Bai" des «Küstenland und Dalmatien» und macht uns mit einem großen Theile des Volkslebens im Küstenlande bekannt. «Volkscharakteristil in der Umgebung von Trieft», dann das «Vollsleben in Istrien mit Ausschluss der Slaven», beide Artikel von Professor Dr. Peter Toma sin, und endlich das «Vollsleben der Slaven in Istrien» selbst, von Professor Alms Spinciö, sind die gegebenen Themen, welche hier trefflich durchgeführt werden. Ge« schichtliche Nachrichten belehren uns, dass das Triester Territorium seit dem zwölften Jahrhundert zuerst von rumänischen Flüchtlingen, dann von Slovenen beseht wurde. Alle waren Hirten, daher auch der Name Man< driere lMuär» --- die Herde), womit die Bauern dieses Gebietes bezeichnet werden. Die alten Istrianer nicht» slavischer Nationalität hatten einst viele Sagen und Ge» brauche, welche ihren Ursprung aus Venedig herleiteten, aber mit der Zelt fast sämmtlich verloren giengen. Indes bieten Geburt, Hochzeit und Tob, dann das kirchliche Jahr, in welches die mannigfachsten Vollsgebräuche und Belustigungen eingreifen. Stoss genug, um ein ethno» graphisches Vharalterbild zu entwickeln. Die Slaven Istriens, Slovenen und der großen Mehrzahl nach Kroaten, lamen in zwei größeren Einwanderungen in das Land: zur Ieit der allgemeinen Völkerwanderung in Europa in der ersten Hälfte des sechsten und dann im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert. Um die Ieit dieser letzten Einwanderung der Slaven kamen auch die Tschitschen ins Land, Rumänen, die sich mit der slavischen Bevölkerung, bis auf wenige Trümmer, fast vermischt haben. Drei hervorragende Künstler haben sich bei der Illustrierung des Heftes betheiligt, und zwar in erster Linie der unübertreffliche Kenner südlichen Lebens: Professor Ludwig Passini mit zwei Typen der Bevölkerung bei Trieft, dann Franz Leo Ruben mit drei Bildern aus dem italienischen Vollsleben Istriens und endlich Paul Ina-noviö, der den Theil des slavischen Volkslebens illustrierte. So findet hier der Freund der Ethnographie in zahlreichen größeren und kleineren Zügen Anregung und Belehrung und in den Abbildungen bezeichnende Typen für ein eigenartiges Volksleben. — (Spulmärchen der «Neuen freien Presse».) Indem die «Neue freie Presse» die Rede des Abgeordneten Dr. Ferjancic zum Voranschlage des Justizministeriums bespricht, faselt dieselbe auch von einer russischen Propaganda in Laibach und von geplanten Massen'Uebertritten zum orthodoxen Glauben in Krain. Nun, wir glauben über Laibach und über Krain überhaupt etwas besser unter« richtet zu sein und behaupten zunächst, dass die «russische Propaganda in Laibach» einfach eine Hirngeburt des «Neltblattes» in der Fichtegasse ist, welches sich «Neue freie Presse» nennt und in dieser Eigenschaft für sich die Freiheit in Anspruch nimmt, loyale Staatsbürger — verdächtigen zu lünnen. Und was die «geplanten Mafsen°Uebertrilte zum orthodoxen Glauben» betrifft, so möge die «N'ue freie Presse» missen und sich einmal merlen, dass diesfalls von «Massen» nicht die Rede sein kann, sondern dass nur die Bewohner der sattsam be« kannten kleinen Ortschaft Poddraga, nachdem sie durch ungefähr 40 Jahre in kirchlicher Beziehung die Trennung von der Pfarre St. Veit vergebens angestrebt hatten, zuletzt vor zwei Jahren, um diesen gwecl endlich zu er« reichen, bei weiterer Verweigerung der Trennung seitens der berufenen Organe mit dem Austritte aus der latho« lischen Kirche drohten, als ihnen aber diefe Trennung schließlich bewilligt und Poddraga zu einer selbständigen (katholischen) Pfarre erhoben wurde, gute Katholiken, ebenso wie gute Patrioten, was beides sie immer gewesen, geblieben sind. Und solche Affairen mischt die «N ue freie Presst», wetteifernd mit ihren ehrenwerten Colle« ginnen, immer wieder auf und stellt dieselben als Staats as fairen hin, um daraus Capital für ihre unlauteren Zwecke zu schlagen! Wahrhaftig, ein elendes Geschüft, zumal bei einem Blatte, welches sich als das Hauptorgan einer großen Partei geriert und ernst ge-nommen werden will! «, / ^.°" b" Lehrer.Vildungsanstalt.) ?." . ^ 2ehr«.Vildung«anftalt in Laibach wurden die mündlichen Reifeprüfungen vom 11 v,« 14 <^z unter dem Vorsitze des Mitgliede« de« k. l. Landeöschul-rathes Herrn Realschuldirector« Dr. Rudolf Iunowicz abgehalten. Denselben unterzogen sich 16 Iüglinge de« vierten Jahrganges und 1 Externist; von diesen wurden 1b als reif erklärt, 2 kommen zur Wiederholungsprüfung nach zwei Monaten; ein Zögling des vierten Jahrgange« konnte sich krankheitshalber der Prüfung nicht unterziehen. Den Reifeprüfungen wohnte auch Herr Landes-präsident Baron Winller bei. Von den 63 Zöglingen der übrigen drei Jahrgänge wurden 35 zum Aufsteigen in die höheren Jahrgänge als geeignet, 10 als nicht geeignet erklärt; 18 Zöglinge haben Wiederholungsprüfungen. An der Knaben-Uebungsschule machten von 119 Schillern 42 einen sehr guten, 67 einen guten und 10 einen un? genügenden Forlgang. — An ber l, k Lehrerinnen>Bil« dungsanstalt unterzogen sich alle 38 Zöglinge des vierten Jahrganges der Reifeprüfung; 2 bestanden dieselbe mit Auszeichnung, 31 wurden für reif erklärt und 5 erhielten die Bewilligung zur Wiederholungsprüfung nach zwei Monaten. Von den 45 Zöglingen des zweiten Jahrganges wurden 33 zum Aufsteigen in den höheren Jahrgang als geeignet, 1 als nicht geeignet erklärt; 11 Zöglinge haben Wiederholungsprüfungen. Den Bildungscurs für Kindergärtnerinnen besuchten 13 Zöglinge, von denen alle die Befähigung als Kindergärtnerinnen erhielten. An ber Mädchen-Uebungsschule machten von 131 Schülerinnen 34 einen sehr guten, 66 einen guten und 9 einen un> genügenden Fortgang; 2 Schülerinnen blieben lranlheits-halber unclassificiert. — (Ferien.) Eine ganze Reihe von Schulen hat gestern ihre Pforten gefchlossen und damit den officiellen Beginn der Ferien eingeleitet. Der Juli, der eigentliche Wonnemonat unserer Schuljugend, die endlich aus der Schulstube in die Freiheit entlassen wirb, ist für zahllose Familien der eigentliche erlösende Monat aus der sommer-lichen Mühsal der Hauptstadt, da die Mehrzahl derselben erst jetzt mit ihren Kindern aufs Land übersiedelt. Für die Eisenbahngesellschaften hat der Beginn der Schulferien gleichfalls große Bedeutung, denn sie bringen den eigentlichen Anstoß zur großen Reisesaison, indem viele Eltern mit ihren Kindern erst jetzt die Bäder, Curorte und Sommerfrischen aufsuchen und somit das Eontingent der Eisenbahnpassagiere um ein Gewaltiges erhöhen. Schon gestern, am ersten Tage der beginnenden Schulferien, war auf den Bahnhöfen ber Andrang zu den Zügen ein über« aus starker. Die Mehrzahl der Passagiere bildeten — Schuljungen und Schulmädchen, die mit ihren Eltern die Coupe's erstürmten und in frohester Stimmung der staubigen Stadt den Rücken lehrten. Glückliche Ferien! * (Maturitätsprüfung am Obergym-nasium.) Der gestern beendeten Maturitätsprüfung am hiesigen k. l. Obergymnastum unterzogen sich 39 Abiturienten der eigenen Anstalt und 3 Externe; davon wurden 34 für reif erklärt, und zwar 9 mit Auszeichnung; die Bewilligung der Wiederholungsprüfung aus einem Gegenstände erhielten b Candidate«, 3 aber wurden auf ein Jahr reprobiert. Das Ergebnis der Prüfung kann als ein recht günstiges bezeichnet werden, da von den Abiturienten der diesjährigen achten Classe nicht weniger als 23 pCt. die Reife mit Auszeichnung erwarben und 5 pCt. derfelben als unreif zurückgewiesen werben mussten. Der Maturitätsprüfung wohnte am vergangenen Montag auch der Herr Lanbespräsident Baron Winkler bei. Derselbe verweilte durch vier Stunden im Priifungs-locale und wohnte dem Examen aus der Physik, der lateinischen, griechischen und deutschen Sprache und ans der Geschichte bei. Auch die schriftlichen Arbeiten der Maturanten wurden vom Herrn Landespräsibenten einer genauen Einsichtnahme unterzogen, wobei er seine vollste Anerkennung über die namentlich im deutschen und slovenischen Aussatze dargelegten tüchtigen Leistungen der Abiturienten aussprach. Auch über die sonstigen Prüsungserfolge äußerte Baron Winller seine Befriedigung. — (Aus Adelsberg) meldet man uns in Er» gänzung unseres Berichtes vom 10. d. M., dass die Leiche des verunglückten Mühlenbesihers Anton Varaga am 13. Juli von der Großotoler Feuerwehr in der Adels-berger Grotte gefunden wurde. Die Leiche befand sich in aufrechter Stellung vor einem großen Felsen, unter welchem der Poilfluss in die Adelsberger Grotte stürzt. Die Otoler Feuerwehr, deren Mitglied der Verunglückte ge-wesen, übertrug den Leichnam in die Todtenlammer de« Adelsberger Friedhofes und wurde gestern über Anordnung der Staatsanwaltschaft gerichtlich obduciert. — (Blitzschlag.) Während eines am vergan» genen Sonntag niedergegangenen Gewitters schlug der Blitz in den Thurm der Filiallirche zu Dolz, Gemeinde St. Michael «Stopitsch, ein und wurde hiebei der am Glockenstrange ziehende Messner Anton G 0 l 0 vrsic ge-troffen und schwer verletzt. — (Alpenverein.) Die Generaldlrection ber Sübbahn hat den Mitgliedern des deutschen und österreichischen Alpenvereines für den Besuch der Generalversammlung, und zwar für die directe Fahrt nnch Graz und für beliebige Fahrten auf der Rückreise eine Fahr. preisern äßigung von einem Drittel des Normaltarife«, giltig für alle Züge und bis 15. September 1891, ge-währt. Hiefür werden eigene Legitimationen, jedoch nur an Besucher der Generalversammlung, bei dem Central» ausschusse und der Section «Graz» ausgegeben. — (Landes - Lehrerconferenz) Für die Üande«.Lehisrconferenz, welche am 1,, 2. und 3. September in Laibach stattfinden wird, wurde, wie die «Laibacher Schulzeitung, meldet, nachstehende Tagesordnung aus- gegeben: 1.) Berathung und Festsetzung eines Lehrplanel für die Wiederholungsschulen (§ 7 des Gesetzes vom 28. Februar 1874); 2.) die Einrichtung der Schüler« bibliothelen; 3.) das Rechts, und PflichtverhältniS zwischen dem Lehrer als Schulgärtner und der Schulgemeinde b?> Nutznießung und Bearbeitung des Schulgartens; 4.) M< rathung wegen Revision des Lehrganges für den Unter« richt der zweiten Landessprache als obligater Lehrgea.en' sland (Eslass des Landesschulrathes vom 5. Februar 1996)! 5.) Revision der Formularien für eine Amtsschristen. — (Slovenischer Schulverein.) Bekanntlich findet die diesjährige Hauptversammlung des Cyrill- >>n^ Mlhod'Vereines am 23. b. M. in Stein statt. Nach dtt Hauptversammlung findet in der Restauration Fischer ei" gemeinsames Mahl statt, wobei der dortige Gesangveni« «Lyra» mehrere Chöre zum Vortrage bringen wird; nach dem Mahle Ausflüge in die Umgebung, abends abermall Zusammenkunft bei Fischer Die Abfahrt von Laiba Dem Ncstallungsdiplom des zum brasilianischen General' Consul in Trieft ernannten Antonio Ioaquim Net!" dos Reis wurde das kaiserliche Exequatur ertheilt. — (Promotion.) An der Grazer Universe wurde diesertage Herr Erich Schreyer aus Laiba« zum Doctor ber gesummten Heilkunde promoviert. — (Todesfall.) In Eilli ist am vergangene Sonntag der Gerichtsadjunct i. R., Toussaint Deu, "" gebürtiger Laibacher, gestorben. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laibacher Zeitung". Salzburg, 15. Juli. Das auf drei Tage 0" beraumte Musikfest anlässlich der Mozart. Centenn<" feier begann heute programmäßig mit einem vom F"?' bischofe Haller im Dome celebrierten Seelengottesoiem ' bei welchem Mozarts «Requiem» aufgeführt wul. Die Stadt ist beflaggt und decoriert; reich gescht"^. sind namentlich die H^a ac^äömiea, der Moz^ Platz für' den Huldigungsfackelzug, der Mirabell-Oa^, für die Illumination und die städtischen Gebäude sA Mozarts Veburts- und Wohnhaus. Von auswärts >'" zahlreiche Künstler hier eingetroffen. ,. Prag, 15. Juli. Nach den «NärodniListy. lom"" Freitag zum Besuche der Ausstellung Vertreter ° conservatives, Reichsrathsclubs, insbesondere Abgeorb»" des Großgrundbesitzes. Südslaven, Deutsch - Elel", und Vertreter des Polenclubs, an. Zu Ehren dH Gäste findet Samstag eine Festoorstellung im czeaM Theater statt. ^ ^ Bad-Gastein. 15. Juli. Prinz Ferdinand von ^ sen.Euburg ist in Begleitung seines Eabinetschefs ^ Stancov. des Flügeladjutanten Majors Stojanov u des Ordonnanz.Officiers Oberlieutenant Alexis SW!"" heute früh hier angekommen. «,, Heidelberg, 15. Juli. An der Fürstin Milena v" Montenegro wurde heute die Operation vollzogen- z Paris, 15. Juli. Die Agence Havas meldet 0, Kairo, das« in Mekka die Cholera ausgebrochen ^ Die ersten Fälle sollen dem Vernehmen nach schweb '„. New-Yoil, 15. Juli. Einem Telegramme des <^. Jorl Harald» aus Iquique zufolge bestätigt der '^. tän eines dort eingetroffenen englischen Kauffahrte'W',, dass die Schiffe der chilenischen Regierung eine M läge gegen die Schiffe der AllfMldischen erli^te^^ Verstorbene. Ä? Den 14. Juli. Thomas Dovjal, Krämer. ?0 3" riansgasse 14, LmpIÜ86M8, pulmonum. ^«^ Den 1 b. Iuli. Victor Mehlota, Arbeiters. Sohn, * nate, giegelstraße 15, Darmlatarrh. Meteorologische Veobachtungeu in La^lnw^ 2« K,ß« 8«E «„„Hl W ? u^ Ma 736 4 13 6 ' NO. schwach 'bewi>llt yF 15. 2» N, 735 4 23-6 NO. schwach heit" 9 . Ab. 73t 4 17-8 NO. schwach heiter ^F Morgen« leicht bewölkt, später Aufheiterung "^ 0 ' Nacht. — Das TayeSmittel ber Temperatur 18 3 , unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nasslii. Laibacher Zeitung Nr. 159. 1327 Iß. I^n 1891. Course an der Wiener Börse vom 15. Juli 1891. «««dem gellen E°ur«bl°tte Gelb Ware Staa!«.Anlehen. ^7« nicheitliche Nente In Noten 92 «5 92-85 Lllverrüntc . , , 92-55 9275 A"er 4«/„ Staatslose. 25!) fl. 134-135, , i8bUcr5>'/„ . ssa,,^ 5»no fl. 139 — ,39 5<» °^" ' ' Flt'lftel 100 fl, 149 - ,50-- »l>4«r Staatslose . . ,uu si. 179-25 ,80-25 s„' ' . . 50st. 179- ,79-5,0 l>"„, Dom.'Pfdbr, il 120 st, , . ,4575 14N75 4°/,, Oest, Goldrente, steuerftei ,11 15 „,-»5! "e,l,ii Notenreute, . . 103 15 103 85 Garantierte Eisenbahn-Tchnldvtlschreibunnrn. Misabethuah» iu O, swierfre! , ,I3'5O 1,4 3" >na"zI°Ieph Äah„ i» Silber. ,1880 1,9-4!. «m-m-lbern-r Vnhn in Silber . ,!,5>'25 --- Ellsabi-Nil'llli» ^<> fl, ü. W. 223 — 227 — <5l'°!' ?^d, Tirol 200 st, ü, W. 2,5 50 21Ü50 «Madethbahn sür 2a»> Marl . ,09-5>« N0!!0 dto. fur 200 War! 4«/„ , . , „5-75 „«-s.o inanz Joseph-Bahn l!l,llt,v,I,187N 1,3- 113-80 dtn' M^^^'"^lbl.-Ob,,0,!fl. 9s!crrrlch— 5"/„ lroatische und slavonische . 10475 105 — 5"/„ siebeulmllnschc , , . . —-— —° — 5,"/,, Trmeser Vanat , . , . —-— —-— 5>"/„ nngarische...... 92— 93 — Andere öffentl. Hnlehen Do!!ll!l-«s«,Uof!> 5"/„ 10U fl. , 12N - I2NÜN bto, Nüleihl' ,878 . . 1NL-5N 107-5!» UnlrlM der Tladl ttiörz , . 11,- — — Anlchrn d. Stadtsslmcinoe Wien ,05-35 ,08-35 Präm,'A»l, b, Slabtsssm, Wls» ,5,75 ,52-50 V»rsenl>au «lnlehf» urrlo«. 5<>/„ 98— 99- Vsandbriefe (für ,00 st.), Vodrncr. nllg, «sl. 4"/„ («, - - l,5b0 11« — dto, bto. 4'/,"/,,. . . 100-60 ,0,-20 bto. dto. 48. Van! veil, «l»//'/« . 10,-25 101-75 drtlll . 4°/„ , . 99 70 100,0 delto 50jühr, . 4"/„ , . 99-70 10010 Prioritiilü'Gbliglllionen !> st.). fferdinllnds-Nordbllli» '50 üi — Ofsnrr t^osf 40 st. . . 55— 57'— PM», Lose 4!» fl. . . . 55- 5«!- Noü,^» ««»,,, Üst. Ofs, v,, I«, fl, 17-N0 ,8'— Rudolph Lose ,0 fi..... 20- 20-75 Illlm Lose 4« fl...... — — — St.Wcnois'Lose 40 fi, , . . «0-75 «,75 Waldstein Uose 20 fl..... —- — Wiüdisch Vräh Lose 20 fl. . . 49'50 5050 Oc«. Ech. d. »"/„Präm. Schuld- verschr, der Vodencrebltanstlllt »<» 50 2?- Kank'Aclien (ver Ltücf). Ann1oUst.VanI2 Vbc-r. Anst. öst., 200 fl. S. 4«'75.> 3K875 Cldt. Ans», s. Hand. u, M, ,NOfi. i!»5-25. 295,5, Crrditl'aitt, Ällq. „»g., 200 fl. . »4, 25 34,'75 Depositeübanl, Allss., 200 fl. . 202 25 20325 (ttcompte Ges., Ndrüst.. 500fi. «14- «,N — Viro'U.«lllsIenv., Wiener200fi. 211- 2,2 — Gelb Ware Hypothelcnb., öst. 200ft. 25"/„ ,oz, Unionbllnl 200 fl...... 23L b0 237— Verlehrlbanl. «ll«„ 140 . . ,55 ^. ißo — Actien von Fransvor!« Unternehmungen ' (per Stück), Murech! Bahn 200 fi. Silber . 887b 8» — «Isl'lb^iüman, Vllhn 2«0 fl, 2- 202— 203 - Gühm, Norblilll,!, lüo st, . , 185-- - 18N-- . Westbahn 20» fl. . . 348' - 34»- Vuschtiehiadci !t. v.) 200 fl. . 481—! 484 — Dona» - Dllmpfschiftfa!,lt« Ves,, Ocsterr. 500 st. «lM. . . . 29b — 299 — Draultis, lV.Db.'Z,)200ft.S, «00-— 201 — Dnx Äobi-nl,. «tis.N. 200fi.L. —— —-— Ferdinands Norbb. 1000 st. LW. 27N5 2745 Wal. llarl Lubw. V,2!X!fi. LM. 2115,» 21L'ü0 Lemb, - Czernow. Iassy - fl. S. . . 84250 24350 «loyb,üs!.'lini,..TriestbWfl.CM. 42K-— 432-- Oesterr. Norbwestb. 200 fi. Eilb. 204-75 205 — bto. (lit. v.> 2<»0 fl, S. . . «1075 21,-25 Prä« Dürer ltisenb. ibOfi. Tilb.! k«üo! 90 50 Llantsrisrnbahn 200 fl, Silber 287 -^ 28750 Südbahn 20« fl. Silber... ,03-50j 104 — Süd NordbVerb. «, 20»fl.mwlly.Gss..Wr.,1?0st.ü, W. 228— 2 fl...... 78— «>'— Viienbaww.iieihg, erste. 80 fi. 10»- 10b — «Elbemünl. Papiers, u. V.G. 49— 4S«> Liesinnrr Vrauerei NX» ss. . , 9<»-50 97 - Montan Wesel!,, üsterr. - alpine 88»«' 894« Praner Eisen Ind. «es, 200 fl, 404- 40»'- Sarn.0 Tarj. Eteinlohlen 80 fl, 5?« - 5»0'— 'Ccklöaelmühl.. Papier!. 200 fl. -- — - 'Tteyrermnhl',Papiers,»V,-G. ,8» 50 1»4 — TrisailrrKol,Iri!w Wl-I, ?!»fl. , 188bO 189 25 Wafftüf, M,O,ft iii Wieil toofl. 507— bii — Wanaon iieinans« , All», in Pest »0 fi......... »t>-b0 89-50 Wr. Vauaejellfchafl 100 fi. . . »4 75 »b 75 WienerbergerZieaelülctien-Vef. »»4 - z»»6— Devisen. Deutsche Plitze...... 5? 70 5? «< London ........ 11? 45 117 85 Pari«......... « b«. 4« ^7. Palulen. Ducaten........ 557 k>-5» 20 ssrnncs Llilcke . . . . ^ 9 »2^ 9»4 Deutsche Meichsbanlnoten . . 5?-«7, b? 75 Papier Rubel...... I»9 129^ Italienische Vanlnoten (100 «.) 4««> 47 K