LaibatüerIeituna. ! 34. Samstag am R K. Februar «854 Dic „Lail'ach.'r Z^iniu^' erscheint, mit Aufnahme der Smm- mid Fci>rta^s, täglich, u»d taflet sammt drn Vlila^cn im Comptoir ganzjährig 1i st., hall'jährig 5 fl, ^» lr.. mit Kreuzband im (iomptoir ^auz jährig 12 fl.. ha!l'jal,r^g d fi. Für die Zustellung in'S Haus sind halbjährig 30 sr. mchr zu tlitrichteu. Mit dcr Pl)st portofrei ganzjährig, unter Kreuzband und Erdrückter Adresse 1 > fl,, ha lbjäh rig 7 ft. :l0 fr. — Iu scratiunsgebiihr für eine Spalt.'nzcile odcr deu Raum derselben slir einmalig Eiüschaltimq !i kr., für zweimalige ^ kr., für dreimalig ,> fr. C. M. .ui,erate l'is 12 Zcilcn lasten 1 ft. jür !i Mal. 50 kr. für 2 Mal uud 40 fr. für 1 Mal rinnischalttl, Zu dieft» (^'l'iihr.ii ist »ach den, „pr^vi^rischcu 0'e,ehc vl,'m <». ^ioveml'er ll<5(> fur IuseratwiMämpel" in'ch >0 lr. für eine jedec-malisse Oiuschaltuuq Hiuzu zu rcclmen ^lntsicher Theil. ^e. k. k. apostolische Majestät haben mit Aller-, höchster Einschließung vom 21. v. M. den verfüg, bare» uieder - österreichischen Ncgieruugsralb Joseph Freiherr», v. Hippe röt Hal über seil» Ansuchet, und Ul'ter allergnädigster Vezengnng der Allerhöchsten Zu-^'edenheitmit seiner langjährigen ersprießlichen Dienst-^slung in den Ruhestand zu vcrseycn geruht. Se. k. k. apostolische Majestät haben mit Aller-höchste Entschließung vom 4. Februar l. I- den Eecreiär der ehemaligen Generaloirection der Conn M'lnicalioncn, kais. Raih Dr. Johann Jacob Herz. zum Ministerialsecretär im Ministerium für Handel, Gewerbe nnd öffentliche Bauten allergnadigst zu erneuneu geruht. Se. k. k. apostolische Majestät habe» mit allerhöchster Entschließung vom 3l Iäuner d, I. das am Mecropolitancapitel zu Görz erledigte Canonical dem Pfarrdechant zi, St. Peter bei Görz. Vlasius Änzik, allerguädigst zu veileihen geruht. Der k. l. Mmister für Cultus und Uulerrichl ^af den Lehrer an der bestandenen Normalschnle zu ^lagenfnrt, Friedrich Jelussig, zum ordentlichen Lehrer au der k. k. Realschule daselbst ernannt. Hellte wird ausgegeben uud versendet: das Band'S - Regieruugsblatt für das Herzogthum Krain. ^^er Theil. Vl. Stück. VI. Jahrgang 18.'!4. Dasselbe euthält uutcr ^lr. 22. Erlast des Finanz^MliilsteriumS vom 2«. December 18^3, womit die Aufstellung und der Beginn der Wirksamkeit der ueuerrichteten Steuer-direction für Krakau und den westlichen Theil Ga-Iizieus kundgemacht wird. Nr. 23. Kliudmachuug der k. k. Ministers, der Fi« nauzen uud des Handels vom 3l, December 18K3, betreffend die Aufhebung der NebenzoUämter ll. Classe Oberreulh, Bömisch-Hammer, Nirdorf, Kohlige und 23eigSdorf. uud die Errichtung eineS Con-trolamtes iu Nirdorf. ^tr. 24. Erlaß des k. k. Finanz-Miuisterinms vom 1. Iäuuer 18^4, womit die Eiuberufuug de> deutschen Münzscheine zu 10 kr. angeordnet wird. "r. 2.'j. Verordnung der k. k. Ministeriell des In-neru und der Justiz vom 2. Iäuuer 18ii4, ,„ 2?e-tleff der zulässigen Beeidigung des Forstschul)- uud des Jagdausstchls'Personales für deu Jagddieust. ^ir. 2tt. Kuudmachuug des k. k. V^iuisteriums der Finanzel, vom 4. Jänner 18l!4, über deu Meß-m,d Markt-Losnngs- uud Apretursverkehr mit dem deutschen Zolloereiue und die Amtsstuuden der österreichischen Aemter au der Zoll-Linie gegen den l!ei)teren. "s. 27. Verordnung des k. k. Ministeriums dco I»uern oom 24. Iäuucr 18^4, womit der Beitritt der kaiserlichMerreichischen Regierung zn dem. von mehreren Regierungen dcS deutschen Vuudes "m N. Juli 18li3 zu Eisenach abgeschlosseneu Uc-bereinkomloen in Betreff der Verpflegung erkrank-, ter und Beerdigung verstorbener gegenseitiger Staatsangehörigen, uebst den Bestimmungen dieses Vertrages bekannt gemacht lvird. L. Nr. 28. Inhaltsanzeige des unter Nummer 7 des Neichsgeschblattes vom Jahre 1864 enthaltenen Erlasses. Das V. Stück dicseö Theiles des Landes-Rcgienmgsdlattes, enthaltend dcn neuen Zoli^ tarif und die Durchführungsverordnung zu demselben , wird wegen seines großen Umfanges nachträglich ausgegeben und versendet werden. Laibach, am ll. Februar 1864. Vom k. k. Redactionsbureau des Landes-NegierungS-blattes für Kram. Oricutalische Ilugoleftcuhcite«. Wie», 8. Februar. Aus verläßlicher Quelle wird uns gemeldet, daß die Rückkehr der vereinigten Flotte» iu den Bosporus eiuen solch' mißliebigen Eindruck iu der cmkischeu Hauptstadt heroorgebrachc haue. da>; die Gesa:>dteu der beide« Westmächle co für »äihlich hielte», die wi,'de,holle Elufahrt «n'o schwarze Mt mehreren hier beglaubigten fremde,, Gesandten. so wie mit einigen unserer hervorragendsten Geldmänner. Man erfährt, caß die zukünftigen Gläubiger der Pforte den Tribnt Aegyptens zu ihrer Sicherung verlangen, und daß in diesem Falle ein unter de» gegenwärtigen Umständen ziemlich günstiges Anleihen mit der Türkei zu Stande käme. > Hente sind telegraphische Depeschen ai's London und Paris hier eingetroffen, denen zu Folge die Höfe von Paris und London ihren Gesandten in St. Petersburg, dem Divistonsgeneral Marquis vo„ ^Am 29. Iäuner meldeten wir ans Krajow a, daß l^e. M. der Kaiser von Rnßlai,d mit den Erfolge» der Affaire bei lZetate nicht zufrieden gewesen sei, uud daß iu Krajowa Depeschen anS St. Petersburg eingetroffen sind. welche detailirte Berichterstattung anordnen. Heute sind Berichte ans Krajowa vom 2, d. hier, welche melden, daß die gepflogenen Erhebnngen am l. nach St. Petersburg abgegangen sind. General v. Liprandi hat das Commando des ArmeecorpS in der kleinen Walachei am 1. d. übernommen. Krajowa ist vou Trnppe» ganz entblößt, doch werden am 4. frische Zuzüge auö der großeu Walachei erwartet. Die Krajowaer Garnison ist zur Verstärkung deS bei Groja possirten BeobachtungS» Corps abgegangen, um einen allfälligen Donaliübergang des au der serbischen Gränze postirteu lürki« scheu Corps zu verhindern. An deu Münduugen des Schyl uud der Aluta wurden starke BeobachtungS? corps mit Reserven postirt, und ist dagegen der linke Flügel des Cernirungscorps näher gegen daS ^ager bei Kalafat gezogen worden. Er lehnt slch jeßl an die Dona», elwaS unterhalb des am zenseicigen Ufer liegenden Stadtchens Palanka. Die gleichzeitig start» gefnudeue Vorwärtsbewegung deS Centrums und teS rechten Flügels deS CeruirungScorpS haben wir be» reits gemeldet. In sehr gnt umerrichteteu Kreisen verlautet, daß die Belagerung Kalafatö vor März l» keiuem Falle beginnen werde. I Aus Bukarest schreibt mau vom 30. Jän« ner: Se. M. der Kaiser von Rußland habe. äuge» orduet, daß die zu den russischeu Vorposten ftüchteu» deu Bulgare» nur daun aufzunehmen sind, wen» ein glaubwürdiges Mitglied der Colonie für den Flücht» ling Bl'ngschaft leistet. Im emgegengesepten Falle «st die Traneporcirung iu das Innere Rußlands zn veranlassen. Genelal Aurep, der Commandant des Cerniruugscorps in der kleinen Walachei, wird in einigen Taqen in Vnkarest erwartet. — AuS Jassy sind am 28. ein Jägerregiment und 2 Batterien ein» getroffen u»d sogleich iu ter Richtung gegeu Ginr» gewo abgegangen. > Gestern haben, wie der „Wiener Lloyd" mel» det, die Trnppenzüge mit dem Regimente Fürst Waischan Nr. 37 zu dem Observationscorps in die Wojwodina begonnen. Dieses Coipe erhält von hi« aus die Division FM^. Graf Paar mit den Briga» den GM. Graf Degenfelo und Nenß zur Verstär» kuug uud begrnfc die Infanterieregimeuter Warschall und Emil, 2 Jägerbataillone und die entsprechende Artillerie. Der Commandant deß Corps ist Se. Ercellenz F. M. L. Graf Coronini. Militär- nud Ci-vil-Gouverueu: der Wojwodiua und des Temeser Vanacs. V e ji c r r c l ch. Wie;,. 8. Februar. Heute Früh um 9 Uhr ist Graf Oiloff mit ciuem Separatznge der Nord-bahu über Oderberg directe nach St. Petersburg abgereist. Hr. v. Fonlou und die GesandlfchüftSsi» cietäre begleiteten denselben bis zum Bahnhöfe. Ge» steru hatle dvie viele Iudioidueu freiwillig, wie viele «'> oll<» abgestellt wurde,», wie viele wegen nicht erreichten Ma» ßes zmück.iewiesen weiden Müßte». — Anläßlich eines vorgekommeoen StraffalleS ««« hat der oberste Gerichtshof entschieden, daß die Be-leidigung einer Wache oder die Widerseplichkeit gegen dieselbe, so wie überhanpt gegen die zur Aufrecht- , Haltung der öffentlichen Ordnung bestimm!«!, Organe strafbar sei, wenn gleich die Wache oder die erwähn-, ten Organe der öffentlichen Gewalt ihre AmtSbe-fngnisse überschritten hätten. Es ist den Parteien lncht gestattet, mit den Organen der Erecutirgewalt über die Vefuguiß zu ihrem Einschreiten zu rechten. — Eine dieInteressenverjährung betreffende wich-, tige Entscheidung ist vom obersten Gerichtshöfe er-flossen. Sie lautet dahin, daß die Verjährung mehr als 3jähriger Rückstände von Interessen eines gründ' büchlich vrrsicherte« SaycapitalS von dem Verpflichteten nicht blos; als Einwendung, sondern anch als Klage aus Löschung dieser Intcressenrückstäude geltend gemacht weiden kann. Die Verjährung von Inter» esseuauostäuden einer intabulirte» Saypost kann von dem Hypochekarschulouer . jederzeit gelcend gemacht werden, obschon diese Einwendung von dem Personal-schuldner nicht erhoben wurde, und selbst ein gegen den Leljteren in Folge seines Stillschweigens ergan» genes Urtbcil auf Zahlung mehr ale 3jähriger Rück^ stände hat gegen den bloße» ^ypochekarschuldner keine rechtliche Wirkung. — Das Finanzministerium hat erklärt, das; das aus dem sogen. Getreidestein erzeugte Bier der Ver-zehrullgssteuer unterliege. — In Wien befinde,, sich derzeit zur Prärie berechtigt 410 Dectoren der Medi.iu, 38 M'licär-arzte und 36 Magister der Chirurgie. — Ein Mechaniker in Marseille hat einen Wagen entdeckt, welcher mit romplimirler Luft getrieben wird. Der Wagen faßt etwa 100 Personen, einen Salon, ein Restaurationszimmer, und hat bereits eine Reise von Marseille nach Avignon mit glücklichem Erfolge gemacht. — Wie die „Voss. Ztg. vernimmt, darf man Hoffnung haben, Humboldt's „Kosmos" schon im Laufe dieses Frühlings vollendet zu sehen, da der bc^ rühmte Verfasser mit aller Anstrengung an dem! Schlüsse des 4. Bandes arbeitet. Tkie»,, 9. Februar. Das Handelsministerium hat ans der von Franz Raffelsperger zu Ncw-Z)olk au mehrele österreichische Industrielle ergaugene» Auffoldeil.ug bereits Anlaß genommen, öffentlich zu erklären, daß der genannte Industrielle von der k. k. österreichische» Regierung niemals lrgend eine Mission für jene Ausstellung erhalten hat. Neutrliche Berichte deS kaiseil, österreichischen Generalkonsulates zu New-Vork schildern jedoch dessen Thätigkeit daselbst in einer Weise, welche die Besorg-»iß begründet, daß jene Industriellen, welche dem Geucnmten ihie Interessen anvertraut haben, keine glückliche Wahl geioffen haben dürften. In Folge dessen wird zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß jeder Aussteller, — laut der Kundmachung deS Bureau der Association für die Indn-stric-Ausstelluug in New'H)ork, vom 10. December 1863, — welche auch andere Gegenstände von Interesse enthält, berechtigt ist, mit Genehmigung des Superintendenten auf eigene Kosten besondere Agenten aufznstellen. Im Falle von dieser Berechtigung Gebrauch gemacht wird, müßleu jedoch alle früheren Vollmachten von ihnen — alö vollkommen anuulllrt — erklärt werden. (Wiener, Ztg.) Ivten, 9. Februar. Der „Wleu«r Zeitung" liegt der Rechnungsabschluß der allgemeinen wechselseitigen Capitalien- und Neuleu «Versicherungsanstalt für dao I3ce Verwaliungojahr — 1863 — bei, bessni aufmerksame Betrachtung den Interesseuten der Aüstalc, so wie dem geehrten Publikum deu sicherste,, Beweis liefert, daß die auf festen Grundlagen beruhende Anstalt fortan mehr erstarkt und das im-,mr wachsende Zutrauen des Publikums iu die ge-meinuüpige Richtung, so wie ,n die umsichtige und sorgfältige Verwalmug derselben im vollsten Masie verdient. Obgleich bei deu hohen Preisen aller Lebenöbe-dülfnisse und bei deu politischen Wirren die abgelaufene Zeitperiode deu Versicherungsaustalten im Allgemeinen nlcht günstig war, hatte slch die Anstalt dennoch einer rege,, Theilnahme zu erfreuen; die Fonds aller Abtheilungen erhöhten sich, wie denn auch alle ihre stasuttl'mäßigeu Velbiudlichkeileu auf das püuctlichste erfüllt wurden. Im abgelaufenen Jahre hat nämlich die Anstalt an ihre Mitglieder oder deren Erben an: st. kr. ' (Capitalien für den Lebensfall . . . 270l) — „ „ „ Todesfall und Ab- ftrtiguugen........38207 47 Leibreuten......... .''942 30 Pensionen......... 1126 — Dividenden und EiulagSrückzahlungeu . 4072 43 Zusammen 62048 — gezahlt. Iu Folge deS der Anstalt zu Grunde liegende» PriuzipS der Wechselsciligkeit konnten selbst unter dem Drucke der ungünstigen Zeilverhältnisse den Mitgliedern namhafte Vortheile zugewendet werden, die bei andern Anstalten mehr oder weniger ausschließend deu Unternehmern zu Gute kommen. Wir halten uuS überzeugt, daß die eiufache Da,legung der Ziffer auf das Publikum bei der Wahl der Anstalt für eine abzuschließende Versiche«' rung, die Niemand, dem tas Wohl der Seinen am Herzen liegt, versäumen sollte, einen entschiedenen Einfluß übeu werde. Wien am 8. Februar 1864. NZien, 9. Februar. Wie wir aus verläßlicher Quelle erfahren, wünschen Se. k. k. apostolische Ma< jestät, daß jede Art vou Kundgebung in Absicht auf das am l8. Februar v. I. au der Alleihöchsteu Pelson verübte Attentat vermieden werde, und sind, wie wir hören, hievon sämmiliche Länderchefs ver« ständige worden. (Wiener Ztg.) — Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Carl haben den, Vereine zur Verbreitung vou Druckschriften für Volksbildung in Wien, anch für dieses Jahr eine bedeutende Geldun-tcrstüyung anzuweisen geruht. — Aus verschiedenen Theilen des Zollvereines erhält die „Austria" Prir>atnachrlchten über die eifti« geu Zlnüstrmgcn, welche in dortigen industriellen Kreisen für windige Beschickung der Münchener Ai,sstclluug gemalt weide». Auch sucht man ua-menclich iu Preußen uoch behördlich auf eine lebhafte Theilnahme an dem «großen und nationalen Unternehmen" einzuwirken und von alle» Seilen er« gehen öffentliche Aufforderungen und Einladungei', um zur zweckmäßigen Vcschlck»,,g Münchens zu er-muntern. In einem dieser Schreiben heißt es: Dem Zwecke der Axostellnüg entsprechen weniger besonders ai'gefeltigle Prachtstücke, als Proben der für den Verkehr dargestellten Waren. Auch bedürfe eS nicht der Hingabe ueuester Dessins. Eine Serie älterer Muster gebe lhrer Technik uud ihreu Preiseu dem Kenner ausreichenden AnHall zur Benrthclluug der Leistungsfähigkeit des Ausstellers, der sich gegeu jede Mißdeutung durch die ausdrückliche Erklärung schürn kann, „daß er nur Muster früherer Saisons ausstelle. — Die Ausstellung des KunstvereiuS für Böhmen beginnt am 17. April und dauert bis 6. Iunl l. I. — Herr Schmidt, der Herausgeber der „Ab-bilduugeu alterthümlicher Kircheu in Böhmen, ge-dcnkt der „Bohemia" zu Folge, eine archäologische ^arte vou Böhmen herauszugeben, enthaltend über 1800 Nameu oou Burgen und solchen Ortschaften, iu deren Nahe archäologische Fnude gemacht wur-deu, oder in denen sich Kirchen in byzantinischem (soll wohl heißen romanischem) Style befinden. — Da das Gerücht, die k. k. Regierung beabsichtige deu Zwal'gSconrs des Papiergeldes nachträglich auch im lombardlsch-veuetianischeu Königreiche einzusuhren, ungeachtet seiner Abgeschmacktheit hie und da Glauben saud und schon nachlhellige Folgen herbeizuführen drohte, so hat sich Se. Eicellenz der Herr Finanz- und HandelSmiuister veranlaßt gesehen, eine förmliche Widerlegung dieses Gerüchtes an der gestrigen Börse anschlagen zu lassen. Was die Regierung beabsichtigt und erstrebt, ist die baldlhun-liche Rückkehr zu einem geregelten Geldumlauf von Metall uud Papier ohue Zwang, nicht aber die Ausbreitung des ZwaugscourseS deS Papiergeldes auch über Italien. " Einem Cousularberichle aus Beirut vom 10. Iann. d. I. entnehmen wir: Die getrübten poll» tischen Verhältnisse lassen den Handel nicht auflvärtS kommen. Da die Warenznfuhren aus Europa bei dem herrschenden Mißtraue» äußerst spärlich sind, so bleibt der Verkehr i» Eiufuhrgegenständen bei knappen Vorräthen ohne Leben und Vedenlung. 460 Ballen eng' lische Manufacce, welche mit eiuem Dampf- uud ei» nem Segelschiffe jüngst anS Liverpool eiotrafeu, ver> kanften sich leicht gegen Barzahlung und mit einem Gewinn von 10—16 «/<,. Auch daS Ausfuhrgeschäft zeigt iu fast allen Artikeln große Flauheit. Trieft, 9. Februar. Um etwaigem dringenden Getreidebedarf in einigen Gemeinden auf den zum Istrianer Kreise gehörenden quarnerischen Inseln zu begegnen, hat die k, k. Statthatte, ei in Ueberciilstim» mnng mit dem UnterstüNilnqScomit«'' für Istrien an» geordnet, daß auch dort 600 Star Mais niederge« legt werden. Der Oheim des Fürsteu von Montenegro, El» präses Pero Pttrovich, ist iu Cattaro mit Tode ab« gegangen. Der Lloyddampfer „Calcutta", in 120 Stun» deu mit 13 Passagiere» aus Alerandrien kommend, brachte die Nachricht, daß die Getreideausfuhr auS Aegypceu wieder freigegeben ist. Die ostindische Post (Bombay 14., Calcutta 6. Jänner) bringt nichts Erhebliches. Der britische Commissar Latter in Pro» ^ me wurde ermordet; die Thäter si.id nicht bekannt. !- In Caulou (26. December) uud Amoy herrschte Ruhe. ShlNighae war noch oon den Rebellen be» sept, welche fortwährend von deu kaiserlichen Trup-peu angegriffen wurde». Der Kaiser soll seine Ne-sideuz »ach Moxkdeu (?) verlegt habeu. Drei preußische Kriegsschiffe, und zwar eine Fregatte (Gefion), eine Corvette (Mercur) uud eine Dampfcorvette (Danzig) sind in Aleraudria tinge« laufe.,. (Triest. Ztg.) Italien. Turin, 3. Februar. Die Zuschauertribunen im Senatssaale waren während dessen gestriger Siftung mehr als gewöhnlich gefüllt, da die Berathung eine« Maßregel an der Tageoorduung stand, bezüglich wel< chcr mau au eine ernste MeluuugSverschiedenheit zwischen dem Ministerium uud dem Senat übeihaupt und dain, wieder zwischen beiden Kammern glaubte; es handelte sich nämlich nm die Elithebung der Cle» riker von der Recrncirungstpssichtigkeit, die bereits Gegenstand vieler Petitionen der kirchlichen Groß« Würdenträger und journalistischer Polemik geworden war. 3er Senat zeigte sich jedoch wieder Erwarten nachgiebig gestimmt- Die gewünschte Enthebnng der Cltliker wurde dem Princip nach angenommen; um jedoch Misibränche (?) zu vcrhinder», wurde als leiten« der Gruudsay festgestellt, man solle die Stärke der Vevölkerungszahl als Norm für die jeweilige Zahl dcr Befreinngen vom Militärdienste annehmen. Nun eriibllgc nur noch die Frage der von mehreren Senatoren gewünschten Befreiung der „Brüder der christlichen Schule" vom Militärdienste. Von dem Gesepe sind bis jelit 16li Artikel adoptirt worden. I r a n k r e l ch. Paris, 4. Februar. Aus Toulon schreibt man, daß in etwa 6 Wochen die (5 Linienschiffe, deren Ausrüstung dort betrieben wird, nebst einer Fregatte von 00 Kanonen segelfertig sein werden. Neuerdings war oie Ausrüstung zweier anderen Lnuenschiff« au-befohlen worden. DaS „Bulletin de Paris" — welches als mi» uisterielleS Organ bezeichnet wird — kündigt die Sendung eiueS ErpeditionscorpS nach dem Orient an. Die Zahl der Mannschaften gibt «S auf nur 30.000 au, und fügt hinzu, daß England ein Con-tingent von 10.000 Mann stellen werde. „Es ist nöthig, bemerkt das „Bulletin de Paris", schleunigst eine ziemlich bedeutende Truppenzahl abzusen, den, um sowohl von der Landseice, wie vom Meer< aus die Unverleplichkeit der Türkei zu sichern. Wir glanben, daß das Contingent vou 30.000 Man», ungenügrud befunden worden ist." Paris, 4. Februar. Es bestätigt sich, daß in den Artillerie« Welkstätlen zu Mep eifrig gealbelttt R45 wird. Die bestellten 11^.000 Nakete,, sind nicht Eongr^ve'sche. sondern die zum Entzünden der Hohl» kugeln übliche». Die U'sache deS Stelgens englischer Fonds wird dahin erklärt, daß die ostindische Compagnie ihren Barvorrat!) dazn bennpt habe, lim für K0 Mill. Fr. etrra Consols zn kanfen. Die Liquidation der Börse führt zu grauenhaften Scenen, indem sehr Viele durch Bankerotte zu Grunde gehen, oder aus Unmöglichkeit zu zahlen, durch Selbstmord ihrem Le> be» ein Ende machen. Ans Nancy berichtet das „Journal be la Meurihc" daß slcden Künstler beauftragt worden sl"d, Zeichnungen für das Kleid zu entwerfen, welches daselbst für die künftige Kaiserin von Oesterreich verfertigt werden soll. Die betreffenden Zeich--"ungen wnrden am 31. Jänner nach Paris abge-schictc und die schönste wurde dann als Mnster gewählt. Das „UniverS" veröffentlicht folgendes Schreiben des hochw. Erzbischoss vou Freiburg an die Ne» dacteure dieses Vlaltes: „Meine Herren: Ich habe mit lebhaftem Danke die verschiedenen Summen (4000 und 6000 Fr.) erhalten , die Sie mir zn senden so gülig waren und tie der Ertrag einer iu den Spalten Ihres Blatteo zu Gunsten nnserer schwer geprüften Kirche eröffneten ^libscripcicn sind. Auch wurde ich von den zahlrei» ll'en l,,,d Achtung gebietenden Beweisen religiöser Sympathie in Ihrem Blatte tief gerührt. Alles das war für mich u>,t> meine Welkgenossen ein sehr snster Trost i» so peinlichen Verhältnissen, wie die nnsrigen waren nnd trug nicht wenig dazu bei, uns mit Muth ln dem Kampfe zu waffnen, den wir zu bestehen hatten und den wir noch für die geheiligten Rechte der Kirche n»d die heilige Sache Jesu Christi bestehen. Ans diesem Kampfe werden wir siegreich hervorgehen, das ist nnser festes Vertrauen, denn wir steile» unr für Fahlheit nnd Recht, wir ver« langln nichcs, als die Freiheit für eine Eendnng, ^l< uns nicht die Menschen, sondern Gott gegeben, Empf.i„a.en Sie also, meine Hellen , den Dank »nser Aller, nnd unsere ehrwüidigen Vrüd<", die Bi« schofe von Frankreich, mögen mir erlanben. Ihnen vorläufig hier meinen lebhaftesten Dank für die Er« munternng nnd den Trost ausznsprechen, die Sie mir so reichlich gespendet. Ich möchte hente a» jeden Einzelnen von Ihnen schreiben können, aber Sie werden beg^if^ , daß es in meiner Lage schwer ist, dlese Pflicht ^, erfülle», nm mir diese Frcnde z» ^»schaffe,,. Ich bitte den Urheber und Vollbringe, unseres Glaubens, daß er über Sie, meine Herren, llnd alle Glaubensgenossen, d,e nns ein so edle? Mitgefühl bewiesen, seine reichsten Segnungen verbreite. Freiburg, den 20. Jänner 18!i4. -Z- Herrmann, Erzbischof von Freiburg." Vroljl'riwllllicn und Irlnnd ltondvn, 4. Februar. Dem „blauen Buch" 'Ntnehmen wir noch folgende Aktenstücke: Depesche von Sir G- H. Seymonr an den Gra-f«n Clarendon. St. Petersburg, 13. Jänner 18^4. Ich erhielt gestern «ine Note von dem Kanzler, Von dem ich wnßte, daß er krank sei. des Inhalts, baß er bereit sei, mich nm 12'^ Uhr zn empfangen. Ich fand Se. Excellenz nnr unvollkommen wieder hergestellt, und nnfähig zu arbeiten. Ich sprach mein Bedanetn aus. daß ich ihm eine peinliche Mittheilung zu machen habe, mit der Bemerkung jedoch, daß das, was ich gleich nach der Kni'de ron dem Unfälle >» Sinope über die Gefühle geänsiert hatte, die dieses Ereignis; in England hervorrufen würde, Seine Ercellenz auf das, was ich jcht mitzutheilen hätte, "üsse vorbereitet haben. — Ihrer Majestät Flotte, sagte ich. sei „ach Constantinopel geschickt worden, nicht in der Absicht, Rnßland anzugreifen, sondern in der, die Türkei zn vertheidigen. Ihrer Majestät Regierung würde erfrent gewesen sein. wenn kein, Noth» """digkeit zu Hilfsleistungen auf dem Meere sich dargeboten hätte, und dieß wäre sehr wahrscheinlich der Fall gewesen ohne die erwähnte Katastrophe. Man hatte gehofft, daß die Andeutung, die ich Sr. Ercclleuz am 27. October gemacht, den Erfolg haben würde, einen Angriff auf die türkischen Küsten zu verhindern — einen Angriff, bei dessen Abw
m<,iv). welche gegen russische Schiffe, alo bei denen, die gegen «ür« tische Schiffe angewendet werden sollen. — Mit e^ nem Worte, ich sagte, England habe der tüikischen Regierung Schul) nnd Beistand versprochen, und es werde sein Versprechen mit Trene ("illl lillcli!^) anoführen. Seine Schiffe seien zum Schnpe d,s türkischeu Territoriums und der türkischeu Flagge ins schwarze Meer gesendet worden. — Graf Nesselrode fragte, ob ich angewiesen worden, ihm eme schriftliche Mittheilung über den Gegenstand zn ma-chen. Ich erwiederte, daß dleß nicht der Fall se>; ich sei beauftragt worden, ihm den Inhalt der Depesche Euer Lordschaft mitzutheilen, dieß hätte ich getreulich gethan und sei bereit, so weit ich di,ß vermöchte, jeden Punkt, der zweifelhaft erscheinen könnce. anfjnklären. — Se. Ercellenz bat, nur eine Depesche vorlesen zu dürfe,,, welche er vom Baron Brunnow erhalten, in welcher er Bericht von einer Unterrcdnng gibt, die er mit Euer Lordschaft gebabc in Betreff der Instruction«!, , die an Ihrer Majestät Admiral im Bosporus abgesandt worden. Ich konnte nnr sagen, ich sei überzeugt, daß Baron VtunnowS Mltlheilung durchaus gellen sei, da die darin Euer Lordschaft zugeschriebene Sprache mit der meiner Depesche gc,uz liderci,«stimme. — Nach einer kurzen CoiUroverse ü'l'll d.,Z Recht der Regie,- ^ rung Ihrer Majestät, sich durch de» VorsaU von,' Sl'uopc verletzt zu fühlen, s.igte Gras Ncfselrode, n fühle sich genöthigt zu bcnurkcn, daß eS ei» großes Unglück sei ^iiin» il ^vn5 mN5l unfl'l'IlMlilc), daß Ihl,s Maj.stat Regierung Maßregeln von sv entschiedenem! Charakter gerade in dem Augenblick beschlossen habe, wo man in Wien so ernste Anstr»ngungen mache, eine friedliche Beilegung herb.izufuhrer,. — Diese Meinung, erwiederte ich, würde von Ihrer Majestät Regierung vollständig getheilt, nnd wie ich schon vor-her erklärt, nichts der Art würde geschthen sein, wenn nicht der Angriff auf Sinope und die furchtbaren Zwischenfalle, von denen er begleitet war, staltge. funden hätten; Ihrer Majestät Regierung sei nichts' destoweniger noch immer auf Frieden bedacht, wenn derselbe erreichbar sei. — Da ich sah. daß Graf Nesselrode zu krank sei, um eine längere Unterreoung fortzuiü'hren, so stand ich auf. um fortzugehen, wo» auf er sagte, er könne jetzt auf meine Mittheilung weiter nichts erwiedern, als daß es seine Pflicht sei, dieselbe so bald als möglich zur Kenntniß drS Kaisers zu bringen u»d Seiner Majestät Befehle über den Gegenstand einzuholen lc, lc. Osmanisches Ncich. Eonstantiuovel, 20. Jänner- Die englisch, französische Flotte liegt noch in der Buchr vou B,y> kos, nnd daS Gernchl bestätigt sich mchr, welches von deren abermaligem Auslaufen spricht. Doch werden kleinere Abcheilungen derselben ab uno zu Promenaden machen. An ein feindliches Zusammentreffen mit rnsslschen Schiffen ist nicht zn dtnkeu, man scheint auf beiden Seilen sich stillschweigend velstandigl zu haben, '.nche über die tülkisctien nnd rnsllschen Küsten hiuanszngehen. Nacl) All^m, was bis j^t geschehen, erscheint daher die große Flottenelpeoilion als ein eit» leS zweckloses Beginnen. Daß die Russe" sich nicht ängstlich in ihre Häfen eingeschlossen, ersieht mau aus dem ,,Iol,rnal de Constantinople", welches von einem Augriff ii russischer Fregatten anf das auf russischem Boden b,fi»bl,che Fort St. Nicolai spricht. Unrichtig ist ferner die Angabe in mehreren Zelsun» gen, daß in Begleitung der Flottenerpedicion iÜ.000 Manu nach Vacum geführt wurden. Es sind damals nur .; türk. Dampfer mitgegangen, di, wohl kaum Ü000 Mann zu führen vermochten. Das Haus des österreichischen Consularageuten Pirjanz in Sinope wurde den ganzen Tag vou Besuchen der Offere föimlich belagert, die ibm cheils ihr Kompliment über sein Verhalten während eeö Bombardements machten . theils um vielfache Anokuxft baten. Er wnroe auch von den Admiralen Dni-das und Hameliil mit vieler Aufmerksamkeit be» handelt nnd wiederholt zu Tisch geladen. Die Bildung des Psendo.KosakenregimentS wird von den Tnrken fortwährend mit vielen? Elfer be» lrleben. Sie heißen Knadtosaken und sind sämmtlich Christen. Es «st eine eigenthümliche Idee vou den Tüisen, uncer dieser Form christliche Unterthanen zum ersten Mal zu bewaffnen. Die Angewoibene,, ix der Provinz zu diesem Regiment sind durchwegs entlaufe»? Dienstlruce, Stallknechte, Ranchfangsehrer und meist Lente zweideutige" RnfeS. Iu Adrianopel war der Einmarsch eineS solchen Haufens förmlich angekündigt, nnd als am 24. Jänner 220 Manu einmarschirce», bedeckten sich die Straßen mit Neu« qierigen. Das Ganze ist eigentlich nnr eines jener demonstlaciveu Speclakel, woran die schirebende Dlf» ferenz so relch ist. Man möchte ren Christel, im Lande glauben machen, daß es sich nicht nm einen nationalen Krieg handle, hat aber doch nicht den Mntl). dem christlichen Ul'tertbanen Waffen m die Hand zu geben, sondern vertraut sie nur einem sol« chen Gesinde!, das um einige Piaster selbst für oe» Teufel kämpseu würde. P e r s i e n. Die le werden ohne Zwei-fel wissen, daß Persieu eine» Augenblick durch russisches Geld u»d Ränke verleitet, sich entschlossen hacte. Partei gegen die Türsei zn nehmen; allein es ,st von seinem Entschlüsse, Dank der Festigkeit und dem diplomatischen Talente des türkischen Gesandten. Ach. met Vesik Effendi, welcher seinem Vaterlande wahr« haft Ehre macht, znrück.;ekommen. Diesem Diplo» maten ist auch die Schlichtung der Differenz zwischen der persischen Regieeung und der britischen Gesaodr-schafc zur Zufriedenheit beider Theile zu verdanken. Nie hat ein fremder Minister in Teheran ein,,, sol^ chen Einfluß wie er geübt. Er wußte alle gegen ft»" Vaterland angezettelten Ranke zu vereirel«, «»ud auf eine entschiedene Weise .die freundlichen Vezi.hnna/n der persischen Regierung zu der scinigeu zu sichern." R4« Feuilleton. Der Karst «nd die Adelsberster Höhlen. R c i s c b i l d vmn geheimen Bcrgrath Professor Nöggerath. lFortsc tz ung.) ). Diese Formation scheint dem Keuper anderer Gegenden zn eolsprechen. Näher kann ich hier die Verbreitung dieser Formationen nicht angeben; die geognostische Karte von Morlot bezeichnet ihre Gränzen gcnau. Meist lr.ten nicht bloß die nackten Kalksteinfelscn frei zu Tage, sonder,, an zahlreichen und ausgedehnten Gegenden bildet die Oberfläche eil, ungeheueres Stein, mecr von größeren und kleineren eckigen Kalkstein-blocken, welche im wirrsten Durcheinander umher und auf einander liegen, gleich alS wäre hier das Kamps« seid der Giganten. Der Karst im weitesten Sinne, so wie er die jütischen Alpen, den Birndaumcrwald, die ist'ischen nnd dalmati,n'schtn Kalkgebirge umfaßt, hat das Gemeinsame und ganz ungcmein (Zharakte listiscdc, daß er äußerst zerklüftet, zerrissen und voll glasier nnd kleiner Höhlen ist, so daß er dadurch dem Nasser mir an wenigen Puncten eine bleibende Ansammlung, sei es als Quelle, Bach oder Fluß, an der Ol'eifiächc gestattet. Dir atmosphärischen Nieder.-schlage verlillen sich bald in aUen diesen Höhlungen in der Tiefe der Felsmassen lind können sich »ur in den Tdälern außerhalb des Gebirges wieder aus die Oberfläche ergießen. Nicht minder tragen die heftigen Nordostwinde, die Bora, welche mit wüthender Gewalt häufig den Karst bestreichen, wesentlich dazu bei, den Boden zu vertrocknen und selbst die a/ringe Damm^ erde, welche sich noch aus den Höhen erzeuget, einige Feuchtigkeit in sich aufnehmen und zum Bedürfnisse der Vegetation bewahren könnte, wiro das Spiel der mechanischen Gewalt der Winde und durch diese dem Boden entführt. Nach dem adriatischen Meere, nach dem Süden, ist es die kräslig brennende Sonne, welche auch die letzte Spur von Feuchtigkeit dein armen Boden entzieht. Nur an der nördlichen Seite helfen noch die Wolken, der Thau, der Nebel, die Steinwände zu befruchten und den Pflanzen einige Erquickung zu gewähren. Die Porosität des Karstes, wenn es gestattet sein kann, diesen Ausdruck im ausgedehntesten Sinne für die giößtc Mannigfaltigkeit der Aushöhlungen in den» Boden diVsls Gcbirgls zu gebrauchen, ist die G,und-»rsoche eben sowohl aller jeiner besonderen Erscheinungen in national öconomischer Hinsicht, als seiner ausgezeichneten landschaftlichen Eigenthümlichkeiten Der K.nst stcllt daher ein in seiner ganzen Physiog-nomit so höchst fremdartiges Gebirge dar, daß sich damit in Europa wohl kaum irgend ein andcrcs vergleichen läßt. Die Schichten detz Kalksteins, welcher den Karst gestaltet, sind nicht mehr überall in derjenigen hori' zontalm Lage, in welcher sie ursprünglich gebildet waren. Sie haben wohl erst lange nach ihrer Adla-yerumi die mannigf.icbsten Hebungen von unten her- auf, durch Plutonische odcr vulkanische Kräfte, Erd-beben u. s. w. erlitten, sind dadurch häufig mulden-und sattelförmig gebogen worden. Vielfache Lücken zwischen den einzelnen Schichten waren davon die nothwendige Folge, gerade so, als wenn man eine Anzahl aus einander liegender Papicrblätter, etwa ein broschirtes Buch bogenförmig zusammenbiegt, wobei dann zwischen den einzelnen Blättern leere Räume entstehen. Die einzelnen Buchblältcr rcpräsenliren bei dieser Vcrglcichung die Kalksteinschichtcn. Viele Zer. reißungen der Glbirgsschichten sind ebenfalls durch jene Hebungen erzeugt, und spätere Fluthen, welche über das Karstgcbiet hergegangen sein müssen, haben die zerspaltenen einzelnen Schichten in gcttennten Blöcken über die Oberfläche ausgebreitet und auf' gehäuft. Außerdem zeigt der Kalkstein überall vom Wasser ausgewaschene Löcher, ileine und größere Höhlungen, die oft seltsam gekrümmt und gebogen die ganze Gc> birgsmasse durchgehen, bc,lo nur fingerdick sind, aber auch wieder ande>wä>ls so colossal werden, daß dadurch meilenlaoge, linlerirvische, weite Höhlen-Systemc sich gestalten, welche in diesem Falle n-cht m
selben betreffen. Mit diesen größcicn Höl,lcn« Systemen stehen andere Erscheinungen auf der Oberfläche des Karstes sowohl thatsächlich als uisächlich in Verbindung, welche besonders zu rein seltsamen Obelflachciiausehcn dicscs Gebirges beitragen, Es sind dieses die in ungeheuerer Menge darauf vo>kommenden trichterförmigen Vertiefungen oder Eiüf'Nkl.iigcn, mit welchen, wie ein neuerer Schriftsteller sich ausdrückt, der ganze Rucken des Karstes, wie das Fell des Leoparden, mit großen und kleinen Flecken besäet ist, und die dem Kalk» Plateau das Ansehen geben, als wenn die Niesen-singer der Wcltbaumcister, die dasselbe zimmcrlen, Alles belüpfelt und überall ihre Eindrücke zurück-gclass» hallen. Diese trichterförmigen Vertiefungen, oft völlig ziikclrulw, häufig aber .nich elliptisch, in den Verhältnissen des Durchmessers zu der Tiefe sehr abweichend uuo dalicr eben so in den, Abfall ihrer Wände, sind bald nur einige Klafter tief und weil, und von solder Art i» der That unzählig, bald halten sie 800, 1000 und mel>r Fuß im Duichmcssr, sehen bald wie kleine flache Kesseltbäler aus, gehen aber bald auch wieder bis auf eine Tie'e von mehreren hundert Fuß nieder. Wenn die Trichter sich ausnahmsweise ungewöhnlich vergrößern und verblei.-ten, zu größeren runden oder länglichen Thälern sich gestalten, so beherbergen sie wohl Dörfer und größere Ackergesilde, wie z. B. ric vor der Bora ge, schützte Oase von Lipizza, einige Stunden oberhalb Triest. Die trichterförmig''» Vertiefungen führen den slavischen Namen „Oollioa;" in, Istrischen werden sie nach jenem.Ausdrucke verstümmelt »Dol" oder „Do" genannt. Sind sie aber im Innern angebaut, so heißen sie »Ograda," von dem illyrischen Worte ,)s)^ru, zucht, Antilopen-, Eber- und wilde Pferdejagd. — Uebrigcns verschmähen sie es nicht, in Mußestunden Karawanen zu plündcn oder die benachbarten Stämme in räuberischer Absicht mit einem Besuche zu erfreuen. Diese plimitivcn Angewöhnungen der Kirgisen machen den Ucberlandhandel in Westasien geradezu unmöglich, da es äußerst schwierig ist, diese Horden zu gewöhnen, eine Warensendung zu respeclücn. Ihre Hauptstärke liegt in ihren Pferden, zu Fuß werden sie leicht in die Flucht gejagt. Die Nüssen haben sich grof-c Mühe gegeben, sie zu discipliniren und sich nützlich zu machen; allein ohne sonderlichen Erfolg. Ihr Oberhaupt ist der Khan, den sie selbst wählen; doch gehorcht ihm Jeder gerade nur so viel, als er Lust hat. Auf eben so schwache» Beinen ruht ihr Gehorsam sür die Russen, deren nomintllc Unterthanen sie im I, »7-10 gewor» den sind. (Fortschritte in Amerika.) Im vergangenen Monate, so lesen wir in einen, New Vorker Blatt, wurde zu Rochester (Verein. Staaten) eine Trauung durch die hochw. Antoinette L. B r o w », dem weibl. Prediger, vollzogen. — Im Staat Georgien ist ein Preis von 50 L. für den festesten, bestaussehenden Säugling auf der nächsten Messe ausgeschrieben worden. (Gin (Hannerstiickchen.) Zu einem Silber- arbeiter kam ein Hcrr und begehrte unter dem Vor, wände, einem Freunde ein Geschenk machen zu wollen, Tabaksdosen; er halte sich nicht an den Preis der' selben, nur elegant müßten sie sein. D.r ber