'l?V ^(ßil »> ll. haldl- N. ° 50. Ill» bll Zustellung «n» H«u, H^tMtölÜÜ 1 ^l ?)p^^NtNP1* » «'"" ,5 lr.. i>r«tz«° »«r Z«ll« 6 li , e.< «lt.»«:> 1 7i)^ Mit 1. Jänner beginnt ein neues Abonnement auf die Aulmchcr Zeitung. Die Pränumerations-Bedingungen bleiben unverändert und betragen: Für die Versendung mittelst Post: halbjährig.....7 fl. 50 kr. vierteljährig.....3 „ 75 „ monatlich......1 „ 25 „ Für Laibach: halbjährig.....5 fl. 50 kr. vierteljährig.....2 „ 75 „ monatlich......— „ 92 „ Für die Zustellung in» Haus per Jahr 1 fl. DM" Pie Priinumeratious' Veträge wollen portofrei Vtgrscudet werbeu. Jg. v. Klcinnmyr k Jed. Damberg. MMcheV^heil Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 16. Dezember d. I. brn Feldmarschall > Lieutenant Ludwig Freiherrn von Cornaro zum Statthalter im Königreiche Dalmatien "llergnädigst zu ernennen geruht. Taaffe m. p. Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom l4. Dezember d. I. ben, Director der Staatsrealschule in Salzburg, Schul« lalh Joseph Wögerbauer, in Anerkennung vor» sittlicher Wirksamkrit im Lehramte das Ritte»kreuz des 3'anz-Iosrph.Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Am 17, Dezember 1665 wurde in der l. k. Hof< und Staats» druclcrei In Wien das KII. Stück des Rcichsneschblattes, vorlciufig bloh in deutscher Ausgabe, ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. l(j? die Vcrorbllung des Ministeriums des Innern vom 23, November 1835, betreffend die Arzneitaxe snr das ^ Jahr 1886._____________________________________ NWamttiche? Theil Der neue Statthalter von Dalmatien. Wien, 17. Dezember, Der Nachfolger des verblichenen Statthalters und Militär-Commandanten in Dalmatien ist gefunden, U»b die herzlichen Sympathien jedes österreichischen Patrioten werden den von seinem Kaiser auf den be« deutsamen Posten berufenen General nach Zara be. gleiten. Feldmarschall-Lieutenant Freiherr v. Cornaro, der neue Landeschef des Königreichs Dalmatien, ge-hört den angesehensten und hervorragendsten G neralen unserer Armee an; er ist ei.»e Zierde des General-stabscorps und hat als Vertreter des Eeneralstabs« chefs einen wesentlichen und welkthätigen Einfluss auf den steten und emsigen Fortschritt, auf den frischen und rastlos schaffenden «eist dieses Corps gmommen. Ein Soldatenkind, aufgewachsen in der Armee, groß» gezogen in derselben militärischen Pflanzschule, wie sein Vorgänger im Amte zu Zara, hat Baron Cor-naro seine ganze Kraft, sein ganze« Streben und seine außergewöhnlichen militärischen Talente der kaiser-lichen Armee geweiht und derselben in den mannist, fachsten, wichtigsten Wirkungssphären stets vortreff-liche Dienste geleistet. An der Eignung des Generals für die militärische Seite seines neuen Amtes wird also niemand zweifeln. Der Posten eines Militär-Commandanten in Dalmatien an sich könnte im Gegentheil nur als eine Etape in der Soldaten Carriöre des Feldmarschall-Lirutenants aufgefasst werden, wel« chen die Armee im Momente einer Action den Besten ihrer Führer angereiht zu sehen hofft. Die eigenthumlichen Verhältnisse des Landes aber, in welchem Baron Cornaro zu wirken berufen ist, und die durch diese Verhältnisse bedingte Verelni-gung der Militär, und Civilgewalt in Einer Hand. verleiht dem Posten in Zara eine doppelte, eine hohe Bedeutung. Er fordert einen Mann von ungewöhnlicher und vielseitiger Begabung, von seltenen Kennt» nissen und Eigenschaften, einen Mann, den sein Cha-rakter und seine geistige Bedeutung zur vollen Höhe seiner schweren Ausgabe rchebt. Als FML. Baron Iovanovik, betrauert von jedem Oefterreicher. vom frühen Tode ereilt wurde, war es allseitig klar geworden, was man an einem Manne verloren hatte, der sich in Zara ehrenvoll und mit schwerwiegenden Erfolgen zu behaupten wusste. Wird es gelingen, diesem Manne einen würdigen Nachfolger zu geben? frug man in patriotischer Besorgnis, einen Nachfolger, der in dem gleichen Geiste unerschütterlicher Gerechtigkeit und unbeugsamer Energie, mit gleicher Landes« und Sachkenntnis den Reichsftandpunlt in dem von politisch-nationalen Partrikärnpfen durchwühlten Lande zu wahren vermag ? Dass dieser Ersah abermals in den Rechen der Armee gesucht und gefunden werden würde, galt so ziemlich als ausgemacht. Die Armee ist ja noch immer jenes feste Bollwerk der Reichs-einheit. des unwandelbaren und selbstlosen Patriotismus, wie sie es damals war, als des Vaterlandes größter Dichter dem greisen Sieaer Radehky die begeisterten und zugleich wehmuthsvollen Worte zurief: „In deinem Lager ist Oesterreich!" Dass die Armee bisher stets in der Lage war, Männer von besonderer Eignung und Vielseitigkeit für Doppel-Missionen dieser Art und Bedeutung dem Staate zur Verfügung zu stellen, zeigt von dem Reich« thum an geistiger Kraft, den sie besitzt, es zeigt von dem unveränderten alt-österreichischen Geiste, der sie beseelt. Der General, welchen der allerhöchste Dienst nach Zara an die Spitze der Civil- und Militärgewalt einer in den Orient hineinragenden kleinen, aber wichtigen Provinz ruft, geht nicht in ein unbekanntes Land, wenn er sich auch den Söhnen dieses Landes und den Vollsstämmm, die es bewohnen, nicht zuzählt. Seine Heimat ist, wie die eines jeden Soldatenlindes, dal weite Oesterreich; er kennt keinen nationalen und politischen Ehrgeiz; das Beste des Reiches zu fördern, im Dienste seines Kaifers zu wirken, dahin geht sein Streben und Trachten. Er, der niemals in da« po« litische Parteigetriebe eingegriffen, mit keiner Fraction jemals in Berührung gewesen, bringt jene Unbefan« genheit, jenen klaren Sinn für Recht und Gefetz mit in das Amt, wie wir ihn von dem Statthalter eines dreisprachigen Landes fordern. Noch ärger wie m Böhmen, wo gleichfalls ein kaiserlicher General inmitten der kämpfenden Parteien den staatlichen Standpunkt zu vertreten und zu verfechten hat, liegen die Dinge in Dalmatien. Kroaten, Serben und Italiener fassen dort das viel missbrauchte Wörtlein «Gleichberechtigung" in ihrem Sinne auf und fordern vom Statthalter Befriedigung ihrer divergierenden Ansprüche und Wünsche. Dieses Getriebe kann nur ein Landeschef durchblicken und beherrschen, dessen Herz gleich gepanzert grgen die Liebeswerbungen und die Befehdung von Seile der widerstrebenden Elemente ist. Baron Io< vanovik hat es verstanden, als Südslave unter SUd-slaven den klaren, freien Blick, den gerechten Sinn und die eherne Unparteilichkeit zu bewahren; sein Nachfolger, Baron Cornaro, tritt unbefangen und vor-urtheilslos wie er in sein Amt. Er hat seine Iugend-jahre in Dalmatien verlebt, das Italienische, die Muttersprache seines Vaters, und da« slavische'Idwm hat er in seiner Gewalt, und die wechselnden Dienst-Posten, die er bekleidet, haben ihn mit der ihm anvertrauten Provinz in manche Berührung gebracht. Die feste Hand zur Administration, tiefe Einsicht in die Bedürfnisse und die Interessen des Reiches in dem Küstenlande Dalmatien bringt er in seine neue Nmts-sphäre mit, alle Nationalitäten und Parteien des Landes dürfen auf seine werkthätige Unterstützung zählen, Feuilleton. Märchen. Die lieben, eleganten jungen Frauen l Allent-halben saat man, sie seien reizend und ihr Umgang lel dem der jungen Mädchen um vieles vorzuziehen. Nei geselligen Reunionen, Unterhaltungen sitzen tm Mädchen oft nur von einem einzigen treuen R'tler flanli?rt in der Ecke. während die reizende Partnerm eine« Lebensgefährten, der am Kartentisch im Nebell-zlmmer absorbiert ist. einen ganzen Minnehof um sich versammelt. Warum das so in der guten Gesellschaft !ft. vermochten wir nicht zu ergründen. ,Ve. emer I-Ngen Frau ist man durch alle Flatter,«« zu nichts obligiert." hörten wir jüngst einen competenten ^ 8°nt gelassen sagen. Sollen wir «n» m.t d.eser Be-Nründung ufriede,. geben, um dle größere Weltl.chte.t i" dem französischen Sinne des Wortes mou^Mö die Lebenslust der jungen Frauenwelt 5« erklären? Wenn die eleganten Damen mit der nortle äo bal UM die Schultern zur Thüre des Hauses hlnaus-lauschen und. mit den Gedanken schon im Concert, ,m !N°llsaal, während sie den letzten Knopf d^s Hand-lchuhes chlichen, zur begleitenden alten Bonne lm Treppenhause sagen: «Bitte, L.se, geben Se auf Wuschen und Mariechen ja recht acht! so tonnen ^'ese Worte selbst einen standhaften Courmacher nach-"«ntlich machen. .^ „ , ... c Was wir gebildeten Menschen nlcht alles für Mue Worte besitzen, um eisige GleichgiltlaM, wider-sättig« Pflichlvergessenheit so schön zu verbrämen! Ein armes Weib würde ganz einfach den Kindern Mohnsaft geben, um Ruhe vor ihnen zu haben. Aber so schön, ja. gar zärtlich klingt es aus dem Wege die Treppe hinunter, ehe der Wagenschlag geöffnet wird: «2,se, nicht wahr. wenn Hänschen unruhig ist, so er-zählen Sie ,hm etwa eines Ihrer Märchen; das haben dle Klnder so gerne." Nicht mit Mohnsaft, sondern auf solch?, fast nicht weniger lieblose Weise schafft die elegante Dame sich Ruhe dor ihren Kindern! Und wenn es gleich heißen würde: „Lise, geben Sie Häns-chen hie und da einen Kuss in meinem Namen!" wahrhaftig, es würde gar nicht fo befremdlich klingen. Denn Liebe, Sorgfalt, Pflege, selbst die Blüte mütterlicher Hingebung, da« Kinderspiel, die Kinder durch Vertraulichkeit und Theilnahme gewinnen, das alles lässt sich in Generalentreprise an Bonnen und Kindermädchen geben und durch sie im übertragenen Wirkungskreise ausüben. Diesen kleinen sentimentalen Ko. mödien, die Kinder ein Stündchen, zwei, wenn sie schön aufgeputzt der Mama zugeführt werden, zu herzen, mit Küssen zu bedecken, wie man etwa eine hübsche Puppe oder ein Schosshündchen verhätschelt, diese leidenschaftlichen, von der Eitelkeit soufflierten Nulrufungen der jungen Mutter vor einem gewählten Auditorium: „Ist mein Mariechen nicht prächtig? Ist Hans nicht schon als ein großer tüchtiger Junge aufgewachsen?" diese zärtlichen Scenen begründen kein inniges Band zwischen Mutter und Kind. Sie werden durch ebenso äußerliche Liebkosungen und Umarmungen, durch gezierte Redensarten, wie ..Mamachen", «aller» liebstes Mamachen" und dergleichen ue>a.ol!en. Damtt hat die Sache ein Ende. Aber um sich wohl zu fühlen, kehren die Kinder wieber in ihre Stube zurück, vielleicht in das Dienst-botenzimmer, wo ein gemüthliches Wesen unter den bezahlten Menschen ihnen näher steht, als die eigene Mutter, sich mit ihnen beschäftigt, das, durch ihr Thun und Treiben gefangen worden, sie wirklich lieb gewinnt, ihren Spielen, ihren Schmerzen, ihrem kleinen Zank die ernste Theilnahme widmet, die Kinder sofort bemerken und für die sie unauslöschlich dankbar sind. Denn nicht durch Flatterten und verschwenderische Lieh. kosungen sind Kinder zu gewinnen. Mit dem unver« dorbenen Instinct der Naivetät wittern sie schärfer als die Erwachsenen, dass sie Mama im Grunde gar nichts angehen, dass Mama sie als Gegenstand der Eitelkeit, als Zeitvertreib missbraucht, und unendlich liebebedürftiss, wie diese kleinen Geschöpfe sind, verrathen sie ihre missbilligende Gesinnung dadurch, dass ihr Weinen durch die alte süßliche Wärterin beschwlch-tigt werden kann, und die schöne, elegante Mutter vermag es nicht. Man darf die Kinder eben nicht bloß liebkosen, man muss sich ihnen widmen, man muss sich gleichsam mit ihrer Welt erfüllen. Und indem wir ein Kinderbuch unter den vielen, die eben erschienen sind: „Märchen" von Anna Lindau, zur Hand genommen, flüchtig hineingeblickt, schließlich festgehalten, bis wirs zu Ende gelesen, nicht mehr davon lassen wollten, so möchten wir sagen, es gehört ein Genie dazu, um dieser Kindeswelt etwas zu bedeuten. Der reine Naturtrieb des mütterlichen Herzens allein genügt nicht. Ein schlichtes Gemüth, der Sinn sür das Uhuuligsvolle, sür den drolligen Witz lindlicher Phantasie nur stellt die Verbindung Laibacher Zeitung Nr. 290 2384 19. Dezember 1885. wenn ihr Streben vereinbar ist mit dem streng-österreichischen Standpunkt, den ein kaiserlicher General niemals verlässt. Sonderwünsche und Soliderbestrebungen, die dem Wohl und Gedeihen des Gesammt» Vaterlandes nicht förderlich erscheinen, lönnten sich allerdings unter keinen Umständen der sympathischen Beachtung des Statthalters erfreuen. So sehen wird denn einen politisch „neuen Mann" nach Zara ziehen, dessen Programm doch klar und offen zutage liegt und gefeit gegen alle Anfechtungen ist. Das Programm, das Feldmarschall-Lieutenant Baron Cornaro zu seiner Richtschnur erkoren, ist das eines jeden Vorurtheilslosen und opferwilligen Patrioten: Betonung und Wahrung des staatlichen Standpunktes, unabhängig von allem Hader der Parteien und allen egoistischen Einflüssen, Bekämpfung natio» naler und politischer Engherzigkeit und Herstellung patriotischer Eintracht zur Förderung der vitalen Interessen des Landes und Reiches. Der Name Cornaro, der in der Armee nur mit Verehrung und Begeiste« rung genannt wird, die geistige Bedeutung des Generals, den die Gnade des Monarchen zur Leitung des . dalmatinischen Königreiches berufen, bürgeii dafür, dass dieses Programm hochgehalten und durchgeführt wer° den wird im Geiste des theuren Todten, über dem sich zu Ragufa das Grab geschlossen hat. Dass es der Regierung gelungen ist, dem Verstorbenen diesen Nachfolger zu geben, kann nur mit Genugthuung er« füllen; sie hat damit bewiesen, dass sie künftig wie bisher die Verwaltung Dalmatiens streng und gerecht im Sinne Iovanovit' geführt wissen will, dass sie nur Ein Ziel verfolgt, jedem Parteilreiben entgegenzuwirken und das Interesse des Staates zu wahren in seiner von diesem Treiben zerklüfteten Südprovinz Politische Uebersicht. Inland. (Die Session der Landtage) geht zur Neige; nur einige Landtage dürften auch noch nach den Weihnachtsfeiertagen zusammentreten. Was oie Landesvertretungen anbelangt, so muss wohl die Thatsache mit Genugthuung constatiert werden, dass sich die Ver» Handlungen ruhig und sachlich abgewickelt haben und auch der nationale Streit nur sehr selten die Arbeiten der kleinen Legislativen gestört hat. Aber selbst be« züglich Böhmens haben sich die Hoffnungen derjenigen, die auf das „Aufeinanderplatzen" der Parteien so große Hoffnungen gesetzt haben, nicht erfüllt und werden sich wohl kaum erfüllen. Man kann eben die divergierenden Anschauungen hegen, ohne darum Scandale zu provocieren, und ein energischer Vorsitzender, wie die Debatten des böhmischen Landtages es lehren, viel dazu beitragen, dass die schärfere Tonart nicht in gar zu schrillen Accorden ausklingt. (Ungarn.) Beide Häuser des ungarischen Reichstages beschlossen vorgestern, ihre meritorischen Berathungen für den Rest des laufenden Jahres ein« zustellen, und bewilligten sich sodann Weihnachtsferien, die für das Magnatenhaus, das gestern noch die Indemnitätsvorlage erledigte, bis zum 12., für das Abgeordnetenhaus bis zum 9. Jänner dauern werden. Ausland. (Zur ostrumelischen Frage.) Die internationale Militärcommission befindet sich auf dem Wege nach der serbisch'bulgarischen Grenze und wird dem- nächst auf dem Kriegsschauplätze ihre Thätigkeit be« ginnen können. Während sie die Demarcationslinie feststellt, laufen die diplomatischen Verhandlungen von Cabinet zu Cabinet über ein Arrangement in der ostrumelischen Angelegenheit. Es stellt sich immer mehr heraus, dass der Schwerpunkt derselben in Constan» tinoftel liegt und die weitere Entwicklung der Dinge in erster Linie von dem Verhalten der Pforte abhängt. Nach Mittheilungen vom Goldenen Horn ist die Pforte vorderhand zu einer Modification des durch den Berliner Vertrag legitimierten Verhältnisses keines« wegs bereit. Das Maximum dessen, was der Sultan zu concedieren geneigt sein werde, werde die Personal-Union zwischen Bulgarien und Ostrumelien sein, jedoch nur in der Art, dass die beiden Verwaltunasgeblete außer der Person des Regenten, der in Sofia nach wie vor als Fürst von Bulgarien, in Philippopel als von der Pforte abhängiger Generalgouverneur func-tionieren solle, nichts gemeinsam h^ben sollen. Eine internationale Commission solle die Beschwerden der ostrumelischen Bevölkerung gegen das bisherige Verwaltungssystem sorgsam erheben und prüfen und, wo nöthig, Abänderungen vorschlagen, die der Sultan gewissenhaft in Erwägung ziehen wolle; aber die Verschmelzung der beiden Länder in ein einheitliches Administrationsgebiet solle unter allen Umständen vcr« mieden werden. (England.) Das englische Cabinet trat am 14. d. M. zum erstenmale nach den Wahlen zu einer Berathung zusammen. Sämmtliche Mitglieder des Cabinets, darunter auch Lord Carnarvon, der Vice-lönig von Irland, waren zugegen. Den Hauptgegen< stand der Erörterung bildete das Ergebnis der jüngsten Parlamentswcchl. Wie die Londoner „Allgemeine Correspondent vernimmt, fasste die Regierung den Beschluss, dass es unter den obwaltenden Umständen ihre Pflicht sei, mit einem legislatorischen Programme vor das neue Parlament zu treten und im Amte zu bleiben, so lange ihr nicht das Haus der Gemeinen in klarer Weise zu erkennen gebe, dass sie nicht dessen Vertrauen genieße. (Deutschland und Belgien.) Aus Brüssel telegraphiert man, dass König Leopold ein eigenhändiges Schreiben an d n Fürsten Bismarck gerichtet halte, um die Wahl Antwerpens zum Anlegehafen für den deutschen Postdampfer durchzusetzen. Fürst Bismarck antwortete sofort, Deutschland werde den Wunsch des Königs erfüllen, da derselbe mit den Interessen des Reiches zusammenfalle. Tagesneuigkeiten. Se. Majestät derKaif er haben dem unter dem höchsten Protectorate Sr. k. und k. Hoheit des durch« wuchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolf stehenden Wiener Wohlthätigkeits'Vereine für Hausarme 200 st. allergnädlgst zu spenden geruht. — (Die Publicistil in Oesterreich.) Nach den Mittheilungen der statistischen Centralcommission vc< findet sich die Journalistik in Oesterreich. wenigstens was die Zahl der Zeitungen betrifft, in einer fort» während steigenden Entwicklung. Seit zehn Jahren hat sich die Anzahl der Blätter beinahe verdoppelt, Im Jahre 1875 gab es in Oesterreich 870 Zeitungen, w«h-rend der letzte Bericht 1623 Zeitungen nachweist, barunter 490 politische. 175 volkswirtschaftliche. 118 land- wirtschaftliche. 113 gewerbliche. 13 militärische, 92 medi« clnisch naturwissenschaftliche, 21 juridische. 53 kirchliche. 98 pädagogische. 55 geographische und historische, 208 bell'lrisiische und Witzblätter. 107 Localbätter. 129 An> zeigebliltter und 3 social.politische Blätter. Der Sprache nach bestehen 1054 deutsche. 95 italienische. 225 czechische. 35 slovenische, 103 polnische, 32 ander« slavische und 74 gemischtsftrachliche Zeitschriften. Es ist interessant, z" constatieren. dass gegen das Vorjahr die deutschen Zeitungen um 7.1 Procent, die italienischen um 6.7 Pro-cent, die czechischen um 13.6 Procent, die sloven <-schen um 20,7 und die polnischen um 5.5 Procent zugenommen haben. Erwähnenswert ist noch die große Zahl der Fachblätter, deren e» 761 gibt. während wir nur 463 politische Blätter haben, und dass die Fach« blätter sich rascher vermehren als die politischen Journale, Eingegangen sind 110 Blätter, neu erschienen < sucht bekommen werde!" — „Na, beruhige dich doch! ich habe immer gefunden, dass dir Gelb ausgezeichnet steht." _________ Luftige Weisheit. Gedankensplitter, gelümmelt aus den „Fliegenden ÄllU' teru", heiszt ein reizendes Büchlein, welches soeben aus dcw Verlage vuu Vrnun " solides Mädchen sucht den Besten zum Liebsten, und eine K0' lette sucht den Liebsten zum Besten zu haben. — Nennen >"»' ein Weib schön, weil es gefällt, oder gefällt es uns. weil es schön ist? Neber die Liebe heißt es einmal: Man liebt einen Me'i-schen nur dann, wenn uns auch seine Fehler sympathisch s!»d Und ein andermal steht der Rebus: Wenn die Treue dc» Kopf verliert, so bleibt die Neue übrig. Ueber die Ehe, unter anderem: Zwei Dinge überrascht den Ehemann am meisten, und diese sind — Zwillinge. T' Wer's Glück hat, führt die Braut wieder heim und geht alle>" seiner Wege. mit jener Welt her. Ein Mann bringts nie zuwege. Man muss eine Frau und eine Poetin sein, jedoch von der Sorte, die sich sträubt, die Feder einzutunken, die das Piano vernachlässigt, weil sie sich nicht nehmen lassen will, die kleinen Häubchen selbst zu glätten, die Wäsche in den Schrank zu räumen und mit eigenen Händen alle süßen «magdlichen" Verrichtungen überuimmt, die die junge Mutter poelisch verklären, ohne dass sie es weih, ja indem sie sogar j^de darauf bezügliche Bemerkung ironisiert und ruft: „Was Sie nicht alles von Poesie fafeln. lieber Freund und Illusionsmensch!" Ganz und gar nicht bin ich poetisch, vielmehr plätte ich, wie Sie sehen, meineö Kleinen Höschen, und dann wird er ein Bad nehmen — nicht wahr, Hänschrn?" Und aus diesem Aufgehen in die Welt des Kindes sind auch die Märchen von Anna Lindau hervorgegangen, von denen einige in einem Bande vereinigt sind. aus der langen Reihe derjenigen, die in der Kinderstube erzählt wurden. Denn wir be< harren darauf, dafs diese Märchen erzählt worden sind. Sie sind nicht in lilerarischer Absicht geschrieben, und wir vermeiden das Wort schreiben, wir scheuen uns, an dieses Wort zu rühren, als wäre es glühende Kohle. Wenn wir Schreiben niemals nnt der Vorstellung einer liebenswerten Frau in Verbindung lmn« gen, so ist es nicht etwa, weil wir dem rohen und beschränkten Vorurtheil unterworfen sind, die Frauen wären inseriös, die Frauen seien zu wenig klug zum Schreiben. Was die Klugheit betrifft, fo sind sie uns gewiss über, wenigstens wird die Redensart: „Du bist tausendmal klüger als ich" in den meisten Fällen von dem vielleicht gcistesüberlegenen, aber dennoch nicht recht klugen Mann der sorgsamen Hüterin des Hauses gegenüber gebraucht. Die dunkle Idiosynkrasie der Männer gegen schreibende Frauenzimmer hat einen schönen und rührenden Grund. Schreiben ist ein rauhes Handwerk, so wie Krieg führen und gegen Festungen stürmen. Gut schreiben heißt Illusionen zerstören, Formen in den Staub treten, und indem falschen Götzen der schöne Schein vom Leibe gerissen wird, zum Wesen der Sache eindringen. Fürwahr, ein Hass» liches und undankbares Gewerbe! Es macht malcontent unwirtlich, argwöhnisch gegen jeden Reiz; ein solcher schreibseliger Geist ist kriegerisch, wie ein Vorstehhund ewig schnuppernd, ewig auf der Lauer, ob nicht ein Irrthum zu hetz?» oder irgend ein Feind an der Kehle zu würgen sei. Wenn die Wrlt fchön bleiben foll, so müssen wir an unserer Seite Frauen wünschen, die nicht so scharf zusehen, die den schönen Schein zu ehren wissen, die mit dem zarten Gefühl begabt stud, dass auch die Formen, die Convention das Leben zieren und ihre Bedeutung haben. Eben jenem sinnigen Beruf der Frau sind jene Märchen von Anna Lindau entsprungen. Es ist, als sähen wir die junge Mutter über das Kind gebeugt, das im Betten liegt. Sie ist selbst ein Kind, ein Poet, und es wäre ihr schlimm zu Muthe, wenn das volle Herz nicht wie ein Wasserbächlein rauschen, plätschern und murmeln dürfte. So entlädt sich die reiche Seele der jungen Mutter des Ueberschusses von Enthusiasmus, so wird die begabte Phantasie der Lau-nen ledig, die ihr Netze stellm. wenn sie stundenlang bei den Kindern sitzt, mit ihnen spielt, tollt ,mo nicht müde Wird, das dicke Veinchen des Goldjungen, die süßen Grübchen des Herzensmädchens anzusch.n und wieder anzusehen. Kcine Vorrede, in dem die Affectation der Autcrll« es sonst so sehr liebt, sich als Pelikan darzustellen, del nur um des Heiles der Welt sich die Brust aufreiß' und ein Buch fchreiben muss, sagt dem Leser dieses Märchen, dass die Liebe zur Kinderwelt sie inspiriert hat. Aber man darf es glauben, literarische Ambilio" hat an diesem kleinen, herzigen Buch keinen Anther gehabt. Der eigenthümliche und sprühende Geist jen/l distinguierten Fran hätte auch eine höhere literariM Form bewältigt, und wenn sie ein wenig Egyptisch ode» Assyrisch in ihre Prosa brauen hätte wollen, so wa" ihr mit leichter Mühe ein ..wohlgeborener" cultu^ historischer Roman gelungen. Aber der sinnigen M"^ chenerzählerin war es um nichts anderes zu thun, ale ihre Freude an der Kinderwelt, an dem mäuschengl^ chen Rascheln und Huschen in den losen KindertöPl^ mitfühlen zu lassen. Und wie reizend gelingt ihr da»' Wie reich und beredsam stießt da« Wort über 'y^ Lippen! Sie erzählt aus innerem Drang, weil sie l, gerne thut, sie traut sich wie Scheherezade die Kraf zu, die Sultanslaunen unserer kleinen Tyrannen '^ Zaume zu halten, und sie muss nun amüsant, ses!A"^ necklsch und erfindungsreich sein, sonst parieren dtt! mulhwilligcn Krausköpfe nicht, sie werden 3"^""^ ungeduldig, ein ausgezeichnetes Mittel der Herrsch"! und Disciplin über die Kinder geht verloren. ..^ Dem jungen, von literarischen Präventionen n«V angekränkelten Völkchen darf man eben nicht "V BÜdungsflitter, mit dem hohlen Abschaum «"M" menhängenden. von da und dort zusammengelese, Stoffe, mit allerlei erkünsteltem Stückwert koimM' Es musH in den (^'schichten, die man ihnen l"^' 'auch wirtlich etwas geschehen; die Prinzessin, " ««ibache» Zeltnug «r. 29U 2385 19. Dezember 1885. Ueber Zecher und Vecher: Der Stoff zum Philosophieren 'N erst in der dritten Flasche enthalten. — Sage mir. wie du lnlt dem Wein umgehst, und ich sage dir. luaS es für einer ist. So lang das Geld im Beutel llingt, Der Studio sein Seidel trinlt; Doch ist dahin der letzte Spieß, So trinlt er'S aus noch ohne dies. Vor'm Gerftenfcld nimm den Hut ab, Weil das Vier darinnen steckt: Vor'm Rebenhügel knie' dich nieder, Weil der Wein noch besser schmeckt. So lang die Flasche ist verhüllt, Weih man nicht, welcher Wein d'rin quillt; Doch wenn die Etikett' man lieSt, So weiß man, welcher nicht d'rin ist. Wie mancher Poet dichtet beim Bier Und besingt dann zum Dank den Wein dafür! Wohl dem. der hat ein ruhiges Gewissen Und einen tücht'aen Rausch — er schläft in süßer Rlch; Das eine ist ein sanftes Ruhekissen. llnd ordentlich deckt ihn der andre zu. Der Niedere war häufig lrank, Weil er zu viel Gesundheit trank, Zuletzt musst' gar er 's Leben lassen, Vor lauter Lebenlassen. Ueber allerlei Leute: Wenige Leute sehen so dumm aus, als sie wirklich sind. — Bequeme Menschen werden bald un-l)eq„ent — College», meinen es immer aufrichtig, wenn sie über kluanber raisonnieren. — Die guten Menschen verkennen sich ^ster als die bösen; diese nehmen es nicht so genau mit ein» ander — Mancher Mensch taugt zu gar nicht», nicht einmal zum Taugeuichts. — Manche verdienen mehr. als sie verdienen. Ueber Wahrheit und Dichtung : Wer da sagt. er habe noch ">e gelogen der lügt bann gerade zum erstenmale. — Aus einem Körnchen Wahrheit backt die Lüge einen Laib Brot. — Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochene« Verbrechen. — Damenclub» sind melstcnö Orte. wo die Elstern den Dohlen "zählen, wie schwarz die Raben sind. Ueber Dilettantismus: Unter Dilettant versteht man zeden, d«r eine «unst nur zu seinem Vergnügen ausübt. Endlich elen hier aus dem Sprichwörterschatz folgende be< l>"zlaensweile Sprüchlein angeführt: hüte dich vor deinem Niichsten. wi« vor dir selbst. - Zureden hilft - wenn s über-Iliissig ist — Sage mir. mit wem du umgehst, und >ch will dir lagen, wer eil ist. — Man soll den Schein meiden — wenn er "lcht von Papier ist. — Man soll den Teufel nicht an die Mond malen wenn sie frisch angestrichen ist. — Lange ist nicht "»lg. aber ewig ist - lange. — Am meisten sucht man daS zu verbergen. waS man nicht hat. — Auch die Solidität lässt s'ch übertreiben, aber man thut's nicht._________________ Local- und Provinzial-Nachrichten. A-awischsr Fanötag. (Sitzung vom 16. Dezember.) (Schluss.) Ab«. Professor Süll je begründet seinen selbst-ständissen Antrag, betreffend die Aenderung der Land« tags.Wahlordnung. Redner sagt, er habe nicht die Absicht, seinen Antrag des langen und breiten zu be« grllnden; er fühle keine Lust. in die Mythologie der im Sommer stattgefundenen Reichsrathswahlen zurück« zugreifen und zartfühlende Seelen mit Erzählungen von den Greuelthaten der tyrannischen Bezirlshauptleule zu schrecken, noch mit interessanten Besprechungen das hohe Hau» zu amüsieren. Aus diesem Grunde schreite kr sofort mLliiau rsu. Allein zwei Momente haben stine Vorsätze erschütlett. In erster Linie — der Vor. lang gebürt der verehrten Opposition — habe ihn die 6'llärung des Abg. Baron Apfaltrern. mit wel« Her er den Standpunkt seiner Partei gekennzeichnet hat, beeinflusst. Redner besah sich das Stenogramm und dort fand er die charakteristischen Worte verzeichnet: «Dass die Opposition principiell sich aussprechen müsse gegen jede Ausdehnung des Wahlrechtes." DieS ge-schah bei der Gelegenheit, als der Abg. Klun seinen selbständigen Antrag auf Abänderung der ߧ 13 und 15 der Landtags-Wahlordnung begründete. Redner sagt, das« ihn die Offenheit dieser Erklärung einerseits stutzig gemacht, andererseits erfreut hat. Denn von nun an muss doch der Faschingsfcherz aufhören, mit welchem man Mitgliedern seiner Pirtei zu beweisen suchte, dass dieselben „Rückschrittler". ..Feinde der Freiheil und des Fortschrittes" seien, und dass nur die Opposition die Generalpächterin des modernen Liberalismus sei. Mit Freuden habe er diese Erklärung des Abg. Apfaltrern zur Kenntnis genommen, da man es ja jetzt doch mit den Händen greifen könne, dass die Herren aus dem gegnerischen Lager nicht frei. heitliche Principien vertreten, dafs sie sich sogar um die Vortheile der plebejischen deutfchen Landesgenossen nicht lümmern, sondern dass sie lediglich das einseitige Standesinteresse leite, die Sorge um die Vorrechte ihrer Kaste, mit einem Worte: der nackteste Kastengeist. Und auch diefe praktische Probe ist etwas wert. Andererseits aber musste seine Partei einsehen, dass gegenüber einer solchen Opposition, für welche die politischen Anschau« ungen des Abg. Baron Apfaltrern maßgebend sind. nichts zu erreichen fei. wenn man versuchen wollte, in meritorischer Richtung die Landtags.Wahlordnung ab. zuändern. Jeder Versuch wäre nur Z?itverschwendung. denn nach dem § 54 der Landesordnuna. ist es jeder Minorität, welche über ein Viertheil der Mandate im krainischen Landtage verfügt, möglich, jede noch so ge« rechte Abänderung der Landesordnung einfach unmög. lich zu machen. Allein es geschah im Laufe der verflossenen Woche noch etwas, was auch in innerer Verbindung mit seinem Antrage stehe. Der Abg. Eanonicus Klun hat nämlich einen selbständigen Antrag gestellt, welchen er sehr ausführlich begründet hat. Der Inhalt seines Antrages ist discutabel, allein die Art der Begrün-dung gefiel dem Redner nicht, die Argumentation — selbstverständlich spreche Redner nur von sachlichen Argumenten — habe ihm nicht imponiert. Denn der Herr Antragsteller hat von seinem Antrage erwartet, das« sich auf diese Art ein gewisses gleichmäßiges Vor-gehen im ganzen Lande bewirken lassen werde, Es müsse zwar ein gewisses gleichartiges Vorgehen der politischen Behörden in dieser Angelegenheit geben, andererseits sei ls jedoch klar. dass gerade in dieser Richtung die Wahlordnung die gröhle faclische Un« gleichheit normiert. Redner geht nun ins Detail seiner Ausführungen über und erinnert den Abg. Baron Apfaltrern daran, dass feine Partei im Jahre 1877, wo es den 5 Procent Deutfchen gelang, die 95 Procent Slovene« im krainifchen Landtage in die Minorität zu drängen, nicht fo scrupulös war bezüg» lich der Ausdehnung des Wahlrechte«. Redner erklärt, dass sein Antrag keineswegs auf meritorische Abände« rungen der Landtags'Wahlordnung für Kram abziele. Ganz andere Ursachen haben ihn zur Stellung feines Antrages bestimmt. Die Aenderung der Landtags-Wahlordnung im Jahre 1883 geschah durch einen Initiativantrag aus der Mitte des Landtages. Der Gesetz, entwurf war dem Inhalte nach gut durchdacht und in den Hauptpunkten solid entworfen, allein was die gesetzgeberische Technik betrifft, war derselbe in Eile beschlossen, im Detail oberflächlich ausgeführt. Redner führt nun einzelne Bestimmungen aus der Wahlorb» nung an. so die Bestimmung, dass die Landgemeinden« Wahlbezirke nach politischen Bezirken festgestellt sind. andererseits wieder nach Gerichtsbezirlen. dass man auf Laibach und dessen autonomes Statut ganz ver« gessen habe. da die Landeshauptstadt indirect dem k. k. Landespräsidenten untersteht, daher der Landespräsident in erster Instanz über die Reclamationen der Wähler Laibach« zu entscheiden habe. Das Gesetz be-stimmt, dass die Wähler gegen die Entscheidung der ersten Instanz binnen drei Tagen Beschwerde führen können, aber wo? Wieder beim Landespräsidenten? Nachdem Redner noch eine Reihe solcher Unzukömmlichkeiten in der Wahlordnung angeführt, beantragt er in formeller Beziehung die Zuweisung seines Antrages an den Velwaltunsssausschufs. Abg. Baron Apfaltrern erklärt namens seiner Gesinnungsgenossen, dass es nicht Mangel an Live« ralismus sei, dass dieselben gegen die Zuweisung der Anträsse der Abgeordneten Klun und Professor Auklje an einen Ausschuss stimmen. Seine Partei wünsche es nicht, dass durch Wahl Elemente in den lrainischen Landtag kommen, welche vermöge ihrer materiellen Stellung Gesetze schaffen könnten, welche nicht mit den materiellen Interessen des Landes Krain in Einklang stehen. Dies sei der Grund, warum er und seine Gesinnungsgenossen gegen die Zuweisung an den Verwaltungsausschuss stimmen werden. Bei der Abstimmung wird der Antrag des Abg. Auklje dem Verwaltungsausschllsse zugewiesen. Abg. Dr. Poklukar referiert namens des Finanz, ausschusses über den Rechnungsabschluss der Landes-Obst« und Weinbauschule in Slap pro 1884 und be-antragt, denselben zu genehmigen. (Angenommen.) Abg. Dr. Poklutar referiert namens des Finanz« ausschusses über den Theil des Rechenschastsberichlrz des Landesausschusses, betreffend die Stiftungen, und beantragt, denselben zur Kenntnis zu nehmen. Abg. Dr. Samec erklärt, er könne diesem Antrage injolange nicht zustimmen, als ihn der Berichterstatter nicht aufklärt, warum die Lehrerinnen im .Marianum" der slovenischen Sprache nicht mächtig sind, und wie es komme, dass aus dem «Marianum" Schüler für die deutschen Volksschulen in Laibach rekrutiert werden? Abg. Deschmann bemerkt, die Waisenlnaben werden im ,Marianum" dazu erzogen, dass sie dann zu einem Gewerbe als Lehrlinge übertreten können. Sie besuchen die öffentlichen Volksschulen, und auch im „Mariarmm" sei eine Schule, welche vom Landes-Voltsschulinspeclor Smolej als sehr gut bezeichnet wurde. Den Unterricht besorgen Schulschwestern, welche geprüft und der slovenischen Sprache mächtig sind. Abg. Grasfelli theilt mit. dass 40 Schüler des Marianum die slovenische, 5 die deutsche Volks« schule besuchen. Redner bemerkt, dass die Leitung des Marianums sür ihre Knaben den für alle Schüler vorgeschriebenen Bestimmungen in den Volksschulen nicht nachkommen will und fortgesetzt Ausnahmen begehrt. Redner wünscht, die Leitung möge sich den vorgeschriebenen Bestimmungen fügen. Abg. Dr. Vosnjak sagt, es seien aus dem Marianuln drei Schüler in die deutsche städtische Volks« schule eingeschrieben worden, welche lein Wort deutsch verstehen, was nicht am Platze gewesen. Wolf, Schneewittchen. Rothläppchen müssen lieben, leiden, handeln oder dulden. Jeden Augenblick richten sie sich als die unbequemsten aller Kritiker auf und fragen warum? wie so ist das gekommen? Sie dringen "Uf strenge Motivierung, sie dringen darauf, als hatten sie es im Aristoteles oder Boileau gelesen, dass der Faden, einmal gesponnen, nicht fallen gelassen lverde. sie merlen sofort, wennS nicht klappt, und ste sind ästelhisch nicht so leicht abzuspeisen, wle die durch lnis«verstandene Regeln irregeführten Erwachsenen. Und diesem unbändigen Völkchen hält die Erzählerin tapfer stand, sie bietet echte, fpannende Mä'rchenphantaste. waun, ein. zwei Stellen des Buches, in denen lhr «ine abstracte Wendung, die die Schul« und Llteraten-!t»rache un» angeschwemmt hat. entschlüpft. Sonst ck 'hr Ausdruck stets anheimelnd, klar. gegenständlich. >n möchte sagen ehrlich, weil sie ehrlich und mtt bttn ganzen Herzen an die Sache denkst, von der sie fricht, und an die Person, an d.e sie st« wendet. Und wie mus« es in diesem ganz elgenthümllchen strauenlopfe von echt poetifcher L°une zischen und lprudeln. wenn die Erzählerin in dem Märchen ..Auf beninisch« anhebt: ..Nur nicht drängen," sagte em b'cker Apfel. und. bums! siel er von der Obstschale drunter. Die Nüsse kicherten und rückten vergnügt Wammen; da« dauerte aber nicht lange bald nahm "ne Hand den Apfel wieder auf die Schale zurück. °ie»mal aber neben eine große französische Blrne, die Mer mit einigen Weintrauben geschwatzt halle, denn "«»lander halten selbst auf der Obstschale zusammen... ., «E« ist furchtbar heiß hier bei euch.seufzten sle Blumen auf dem Tafelaufsätze. .Mr fühlen uns Hu" ganz elend und matt. Könnten Sle un« nlcht "»a, erfrischen, liebe Frau Karasse?" »Bedauere unendlich, mein Glaspfropfen ist zu schwer, ich bekomme ihn nicht allein herunter." «Ich sterbe, ich sterbe," rief eine Rose. „mein Draht drückt mich todt." „So helfen Sie doch der Dame. schnüren Sie sie doch auf!" rief galant der Apfel dem Zahnstocher zu. denn er selber konnte von seinem Platze nicht her-unter. Diese blieben aber steif und kalt und thaten, als hätten sie nicht« gehört, denn sie waren eben hölzerne Gesellen ohne jede Bildung. Die Rose seufzte noch einmal tief auf und ließ dann traurig einige Blätter fallen. „Ja, ja. das kommt von den Corsets," meinte spöttisch die Wasse>laraffe, die sich auf ihre dicke Taille noch etwa« einbildete. Da wurden die Compots auf den Tisch gestellt. ..Guten Abend, guten Abend." riefen die Früchte von der Obstschale ihnen freundlich entgegen. «Ihr kommt zu spät!" Aber die Compotfrüchle, obgleich sie doch nahe Verwandte waren, schwammen stolz in ihrer süßen Sauce und antworteten nicht, ihnen war das Obst zu roh. ..Es wäre mir lieb. wenn da» Diner bald anfienge. denn das Geschwätz der Tischgesellschaft sängt mich an zu lang« weilen." sagte das Messer zu seiner getreuen Ehefrau, der Gabel. «Du bist seit einiger Zeit furchtbar ner-vös und ungeduldig." antwortete diese. «Schon gestern hättest du einem Gast unserer Herrschaft beinahe die Lippen zerschnitten." «Warum hat er mit mir Sauce und Compot essen wollen? Das lasse ich mir nicht gefallen. Ich bin zum Schneiden da und nicht, um l» den Mund zu stecken; das besorgst du." ..Gewiss, gewiss," sagte die Gabel beschwichtigend. ..Ich finde nur. du bist gleich zu heftig." Wie muss bei diesen Dingen das kleine Volk kichern und schmunzeln! Die Aesthetiker zerbrechen sich die Köpfe, wie man eigentlich schildern soll. Die armen Naturalisten nnb auch die berühmten unter ihnen glauben, ein langweiliges Inventarium des Objectes machen, heißt schil« dern. Dichterisch schildern, das heißt, das Object durch die Hervorhebung der wesentlichen Qualität vor das Auge hinstellen, dessen ist freilich nur die poetisch erregte Phantasie fähig. Man höre z. V. in der Erzäh« lung «Die Nähbertha oder das Kellerlind" folgendes Musterstück von künstlerischer Anschaulichkeit. Vor ihr (Nähbertha), einem Tischchen, stand ein aller Näh. stein, daneben lag ein kleines rothes Nadelbuch, ein Stückchen Wachs und eine große Schere. Hinter ihr an der Stuhllehne hieng ein kleines Ledertäfchchen, das beim Schließen sehr gut knipste. „Sehr gut knipste," ist ein künstlerisches Juwel. Das ist der Feuerfunken sür unsere Phantasie, die sie illuminiert, da das Object fast körperlich zu sehen ist. Nun kennen wir das Ledertäschchen. Es hat sehr gut geknipst. Man sieht förmlich die lachenden Kinderaugen, die Grub« chen in den Wangen aus heller Freude, weil der Un« band, wenn er auch unzähligemal probiert, immer mit neuem Vergnügen hört. wie das Täschchen beim Schlie« ßen «gut knipst." Solcher treffender poetischer Züge ist dieses fchöne Minchenbuch voll. Und hat man einmal den Fuß in den Märchenwald gesetzt, so wandelt es einen an, mit o,n Kindern um die Wette den Dust jener Blüten zu athmen, und ohne dass die gute Fee es gewollt, mischt sich «der große Hans" in den Kreis und lauscht, wenn sie anhebt zu erzählen. Paul Faber. Lllibacher Zeitung Nr. 290 238« 19. Dezember 1885. Der Referent Abg. Dr. Poklukar bemerkt, die Momente, welche die Vorredner angeführt haben, wer, den den Landesausschuss sicher bestimmen, in dieser Richtung strengere Aufsicht zu üben. Hierauf wird der Bericht zur Kenntnis genommen. E« folgen Berichte des Finaxzausscl'ufsfs. Dle Petition: a) der Gemeinde Prevoje um Unterstützung zu den Spitals'Velpfleaslosten für Franz Klopöic wird dem Landesausschusse übermittelt; d) der Marien-Bruderschaft in Laibach um Subvention wird abgewiesen; e) des Karst. Comites des österreichischen Toulistencluds in Wi>» um Subvention für Ent. Wässerungsarbeiten im Planinathale werden 500 st btwilligt; (l) des Unterstiitzungsvel eines der Hörer an der k. k. Bergakademie in Leoben um Subvention werden 20 st. bewilligt; 6) des Hiti Mathias, ge-Wefenen Lehrers, um Vnadenpensiou wird keine Folge gegeben;k) des Medic Jakob. Todteng'äbersaufdem Lai-bacher Fricdhofe, um Erhöhung der Iahiesentlohnung für Beerdigung der im Spitale verfto,b nasien und Realschulen getroffen. Nach dieser Verordnung finden Maturitätsprüfungen künftighin nur im Hauftttermine am Schlüsse des zweiten Semester» und im Nebentermine unmittelbar nach den Hauptferien, nicht aber am Schlüsse des ersten Semesters statt. Der Sommertermin ist der regelmäßige Prüfungstermin für die im selben Schuljahre absolvierenden öffentlichen Schüler, für die Pritiatisten der obersten Classe und für die bei der Matnritäts'Prüfung im vorangegangenen Sommer» oder Herbsttermine auf ein ganzes Jahr zu» lllckgewiesenen Candidate«. Der Herbsttermin dagegen ist bestimmt zur Prüfung solcher Abiturienten, welche im Sommertermine die bereits begonnene Prüfung zu Ende zn führen thatsächlich verhindert sind. und für diejenigen Abiturienten, welche, um zur Prüfung kommen zu dürfen, vorher noch eine Wiederholungsprüfung zu bestehen haben. Privatschüler (Externe) können zu jedem der beiden Termine zugelassen werden. Die Frist, auf welche ein bei der Maturitätsprüfung noch nicht reif befundener Candidat zurückgewiesen wird, hat künftig nicht weniger als ein Jahr zu betragen, indem erfahrungsgemäß ein «probierter Ccmdidat kaum in der Lage ist, schon nach Ablauf eines Semesters den derzeit bestehenden Anforderungen thatsächlich zu entsprechen, und es auch nicht im Interesse der Studien an der Hochschule liegt, deren Beginn in solchen Fällen im Sommersemester zn gestatten. Dagegen wurden hinsichtlich jener Candidate», deren Leistungen bei der Prüfung im Sommertermlne bloß in emem Gegenstande „nicht genügend" waren, und welchen von der Prüfungs» Nommilsion gestattet wurde, sich im nächste» Herbstter-minr einer Verbrsserungs-Prüfung zu unterziehen, bedeutende Erleichterungen für den Fall gewährt, wenn sie diese Prüfung nicht bestehen. Während solche Canoldattn — nach den bisherigen Vorschriften — die ganze Prüfung schriftlich und mündlich zu wiederholen hatten, werden sie künftig zwar bis zum nächsten Sommertermine zurückgewiesen, bci der Wiederholungsprüfung aber haben diejenigen Gegenstände unbedingt zu entfallen, aus welchen sie im vorangegangenen Sommertermine wenigstens die Note „befriedigend" erhalten haben; ferner hat bei den übrigen Gegenständen, woferne die Prüfung sonst regelmäßig mündlich und schriftlich alizu. halten ist. die schriftliche Prüfung zu entfallen, wenn das bezügliche Elaborat bei der vorhergegangenen Prii-fuug wenigsten» als „genügend" befunden worden ist. Die neue Verordnung tritt mit dem Sommertermine des Schuljahres 1885/86 in Wirksamkeit. eS dürfen jedoch Maturitätsprüfungen am Schlüsse des ersten Semesters noch im laufende» Schuljahre abgehalten werden, und e» ist hiebei auch die Zurückweisung auf ein halbes Jahr zulässig. — (AuL dem Lanbtage.) Die gestrige Sitzung des krainischen Landtages dauerte von 10 Uhr vormit« tags bis 2 Uhr nachmittags. Abg. Professor Hull je referierte namens des Finanzausschusses über § 1. Marg.« Nr, 2, betreffend die Auflage von gebrannten Flüssigkeiten, und beantragte, dieselbe zur Kenntnis zu nehmcn Seine Excellenz Baron Schwegel beantragte nach auöführ' licher Begründung die Annahme nachstellender Resolution: „Indem der Landtag vom § 1, Marg «Nr. 2. des Rechen-schllstsberichtes des krainischen Laxdetzmlsschusses für oieZeit vom 1, August 1884 bis zum 31. Juli 1885 Kenntnis nimmt, spricht er die bestimmte Erwartung aus: 1.) der Landeßausschuss werde nicht unterlassen, auf geeignetem Wrge und mit allem ihm zugeliote stehendeu Mitteln über die Menge der im Lande jährlich consuinierte». mit der selbständigen Auflage von 3. ft per Hektoliter beleg, ten gebrauten geistigen Flüssigkeiten die nothwendigen statistischen Erhebungen zu pflegen; 2,) er uierde ferner sorgfältig darüber wachen, dass aus den Verträgen, die er, sei es im Ablieferungswege mit den Interessenten, fei es mit Pächtern, über den Bezug dieser besonderen Landesauflage zu schließe» in die Lage kommen wird, alle Bestimmungen eliminiert werden, welche die Fort-erhebung dieser Auflage nach Ablauf dieser Verträge in irgend welcher Weise zu compromittieren geeignet er scheinen; 3) er werde endlich nachdrücklich bestrebt sein. in dieser Angelegenheit die finanziellen Interessen des Landes durch die ergiebigste Ausbeutung dieser beson« deren Einnahmsquelle innerhalb der gesetzlichen Schranken zu fördern und dabei zugleich auch die wohlverftan-denen Interessen des an der Productio,, in dem Absähe dieses Artikels belheiligten Kreise dutch Anbahnung extspre^ chender Verträge im Abfindungswege ernstlich im Auge zu behalten." An der über diese Resolution und dem Antrage deö Finanzausschusses entstandenen Debatte betheiligten sich der Herr Landespräsident Baron Winkler, Landes' hauptmann Graf Thurn und die Abgeordneten De-tela. Luckmann. Dr. VoZnjak. Deschmann, Kersnik. Dr. Samec. Baron Apfaltrern. Dr Mosche und der Berichterstatter Professor Oullje. Bei der Abstimmung, vor welcher sich Herr LandeS-hauptmann Graf Thurn und die LandeSausschüsse Dr. Voönjak und Detela aus dem Saale entfernten, wurde der Antrag, in die Specialdebatte der Resolution Sr. Excellenz des Abg. Baron Schwegel einzugehen, mit großer Majorität abgelehnt m>d der Antrag deö Finanzausschusses angenommen. Wegen vorgerückter Stunde und da für nachmittags Ausschusssitzungeu bestimmt waren, wurde die Sitzung hierauf vor Erledigung der Tagesordnung gefchlossen, — Nächste Sitzung Montag. — (Personalnachricht.) Der Bezirksgerichts adjunct Herr Josef Hauffen wurde lion Wippach nach Stein verfetzt. — (Spende) Herr Landesausschuss » Beisitzer kaiserl. Nath Johann Murnil hat dem patriotischen Landes-Hilföverein für Krain für die Verwundeten auf dem serbisch'bulgarischen Kriegsschauplätze eine Spende im Betrage von 10 fl, zukommen lassen. — (Vom Tage.) Kein frühlicherls Erwachen gibt es für die zahlreichen Freunde drs Eissports, als morgenö früh das Fenster mit Eisblumen bedeckt zu fehen. Nun, nachdem das Thermometer ziemlich tief steht und daS Eis außergewöhnlich glatt ist, ist die große Fläche des stahlhart gefrorene» Teiches unter Tivoll der Tummelplatz der fafhionablen MyladieS und Gentlemen, die den „Halifax" so anmuthig durch die Straße tragen, wie sie ihn gewandt anschnallen und die glatte Eisbahn dahinfliegen, Die liebe Schuljugend hat bereits auf dem Trottoir eine kleine Eisbahn improvisiert, und wenn Herr Fibelschütz und Frau« lein Fibelschützin nach einem im voraus verabredeten Kriegspla»e der arglosen Mama erkläre», dass die Schule jetzt immer so spät endigt, so soll damit nur beschönigt werden, dass man sich, mit dem Schulranzen bepackt, auf der Eisbuhn ein bischen ausgetobt hat. Jetzt locken zudem die Herrlichkeiten des Wsthnachtsmarkles auch die großen Kinder auf die Straße. Ist es doch, als hätte sich ein wahrer Schneefall von Muffs. Pe-lerinen, Roben, Brillanten, Colliers in die Schaufenster ergossen, und der Himmel wäre in Verlegenheit, was er der besten Frau Laibachs als Tugendpreis wohl Schö» neres zu bieten vermöchte, als einer d,r viel tausend prachtvollen Sachen, die man in den Auslagen zur Zeit finden kann. Jetzt wirb alles besehen; Männchen braucht freilich nicht ausgeholt zu werden, was er sich als „Christlindel" für heuer wohl wünscht; weiß doch die echte Frau am besten, was dem Hmstyraunen frommt, etwa ein Cacheuez mit der stricten Verpflichtung, es nicht bloß in der Tasche zu tragen, sondern es sich umzubinden oder wenigstens von der schöneren und behutsameren Ehehälfte umbinden zu lassen. Desto com-Plicierter gestaltet sich die Wahl der Bescherung für den wohlerzogenen Ehemann, der, ob gute. ob schlechte Zeiten, es die „Kleine" nie fühlen lässt, weil sie sich doch gar zu kindisch auf Weihnachten freut. Und indem der Vielgeschäftige durch die Strahl eilt. erinnern ihn die Herrlichkeiten der Schaufenster daran, dass ,s denn doch gut Wäre. schon ein wenig Umschau zu halten, „ein bischen revidieren", wie Mephisto sagt. und nachdenklich murmelt er: Vor zwei Jahren war es ein Ketlche» mit dem seinerzeit moderntn Glücksschweinchen, voriges Jahr eln Bracelet, heuer.... nun heuer____Doch. wohin verirren wir uns? — Ist denn ble Zeitung etwa da. um das Geheimnis von Welhnachtsbescherungen zu uer« rathen? — (Todesfall.) Am 12. d.M. ist in Graz Frau FranciSca Vezdek geb. v. St üben rauch " Sylvesterabende veranstaltet der genannte Verein gemeinschaftlich mit d?m Männerchore der philharnw' Nischen Gesellschaft den zweiten zwanglosen Familien' abend, wozu die Mitglieder der beiden Vereine mit ihren Familien zur Theilnahme eingeladen sind. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib.Zeitung Agram, 18. Dezember. Mittag« sollte die Publication des Urtheiles im Processe Staröevic' el' folgen, der Präsident verkündete jedoch, der Gericht?" senat habe beschlossen, die Verhandlung fortzusetzen, t>" untersucht werden müsse, ob nicht auch ein öffentlicher Eewaltact stattgefunden habe. Die Verhandlung wurde h-erauf unterbrochen. Agram, 18. Dezember. Wegen der Scandal? i» der Landtagssitzung am 6. Oktober wurden die Ab' a/ordneten Staröevii und Grzaniö der öffentlichen G^ waltihätigleit fchuldig erkannt und zu dreimonatliche«» Kerker verurtheilt, Staröevik überdies noch des Doctor grades verlustig und für unfähig erklärt, die Advocalltt auszuüben. (Ein junger Mann Namens Leskov^c, ei" Bäcker, schreit: „Dies sind die eisten Opfer, der Prä' sident wird da« dritte sein." Derselbe springt über die Barriöre und beschimpft die Richter; er wird in Hast genommen.) Der dritte Angeklagte Kumiöic' ward frei' gesprochen. Veide Verurtheilte sowie der Staatsanwall melden die Nullltätöbeschwerde an. Paris, 18. Dezember. Das Cabinet beschloss '" ocm heute vormittags abgehaltenen Ministerralhe, dil Voiierung des Credits von 75 Millionen für Tonl-nss zu verlangen, und wird jede Herabmindernng dieser Summe als ein Tadelövolum betrachten. London, 18. Dezember. Der «Standaro" ersährl, die ostrumelische Frage werde durch ein directed Arrangement zwischen dem Fürsten Alexander und den' Sultan gelöst werben, wonach letzterer mit Zuslim mimli der Signatarmächte den Fürsten Alexander zu»' Oeneralgouverneur von Ostrumelien auf Lebenszeit, wahrscheinlich mit Erbl.olgerechten, ernennt. Verstorbene. Den 17. Dezember, Agnes Vitcnc, Pfründnc'i^ «1 I, Karlstädtcrstraszc Nr. 7, Tubcrcnlosc. ^ Johann Krus«!', Gärtner, 80 I.. Polauadamm Nr. 14, Meteorologische Beobachtungen in Laibachs T ^? KL? KH n " 3a,ß 7 U. Mg, 742.28 — 4.4 windstill Nebel 16, 2 „ N. 744.24 - 2,6 windstill Nebel 0,<» 9 Ab. 746.39 - 0'1 windstill bewölkt ! Tagsüber Nebel, abends bewölkt. Das Tagesmittel d^> Temperatur — 2.7«. um 1,1° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglit. Schwarz 8ktiu msrvoiiiyux (ganz Seide» fl. 1,15 per Meter bis fl. 6.60 (in 1« verschied. Qlial) vcrsrndct in einzelnen Nobcn und ssanzcn Stücken zollfrei >l^ haus das Scidenfabrils-Drpot von G. Henneberg (tön H"!' liefewnt) in Zürich. Muster umgehend. Vricfe nach der Sch>^" kosten 10 kr. Porto. (158) U-9 Herrn Gabriel Piceoli, Apotheker in Laibach> Ueber Ersuchen bestätige ich. dass ich Ihre Mage"' Essenz, deren Bestandtheile mir bekannt sind. in viele' Fn'llcn von Magen« und bämorrhoidal-Leiden als Heilkräfte erprobt habe. Dr. Emil Ritter u. Stückt, l. k. Rcyierunstsrath und Landes Samtätsreferent in Laibach. Die vorzügliche Wirkung der Piccoli's Maat'»' Esscnz bestaune» auch die berühmten Tricster Aerzte. " Herren: Dr. D'Ngostini. Dr. Lambon, Dr. Nitter v. G"/" cucchi und Dr. Pardo. (4275) 16-^. Mff^ Beilagen. "WW Der heutigen „Laibacher Zeitung" liegt für die P . Stadtabonnenten ein Verzeichnis empfehlenswerter Werke "^ A. Hartlebens Verlag bei. - Bezeichnete Werke sind 1"' vorräthig in (5l"" Jg. v. Kleinmayr Wal» Btnntö'Anlchen. ^«lenrenle.......82'85 83- «ilberrente.......«8-üb 8» Fünstcl lUU .. l<0 - ><0 " l»«!4et Stanlsloie . . 100 ,, '7« — >?U'5l ll«? 75 I«8 f,l «omo.Nenlenlcheine . pcr Vl. 47'- —'- l'/» Oeft, Volblent«, si >cr!i^> , '«»«<' 1"? 4< <->lftcir. Notenien'e, st.uerlre, , 100 05 ill >^l, Nng. Golbr«nte 4 »/« .... »»70 »» »-' >, Papierre,»? 5 "/„ . . . , »i'f>l> »I^c .. «Liseub.-Änl. lüüss.ö.w.S, ikl ,» — ,, Oftbahn-Priotitäten . . 97 80 »3»c „ Klaat«.QbI. (Unss. Ostb.) 12« - -'- „ vom I. 18?« i«l> 2l> UN bl ^,, Pfämicn-«nl. k loofl. i>.«0, n? Lb 117- c the!s>Nea.,.z,'ose 4»/° il)U fi, . . 12»'- 12»'" Gruudentl.» Obligationen (für lau fi, C..«i,). l>°/» böhmischc......1(,7'5o — — ö°/° üalizische......1^8 7« 104 3t b°/° wählilche......10>>»5 -- ^°/o nicberöstcrreichlsche . . . 107 s.« 108 lll ^ °/n ol'erösicrreichijch!! . . , . il)b25 INS 25 5 »/<, ftcilische.......1U4 — —— b'V» srralische und slavonische . 1 Reg,-i!ose 5«/„ Wl» N, . N8'?5 l!« »5 dto. Anleihe I«7». steuerfre> . 10k — ll>5 5U Änlcdcn d, E labtglineiiibe Wie» lu2liO lc»8 -Niilcb»,!! d, Klcidl^cmeinde Wien (Ellb« und Vold/ , . . , — — -len's!nl.d Stllbtssem.Wiri' izä 00 12» »0 Pfandbriefe (für 10!» N,) Vobencr. allg.öfterl,<'/»"/»Gold 125 «a iz«,o dto. in 50 „ „ 4 >/, "/« >U» - in« f>0 dto, in 50 ,, „ 4'/o , »«'— «gs.0 d/,"/„ 102-75 10z 7b Prioritäts » Obligationen (für 101 fl.) «ilisabeth'Wcslbahn ,. Emission 11k?k ll« 26 fferdinandS'Nordbahn in Silb, 105 50 10« — fflanz»Ioses»Vahn.....»2^0 98 20 Valizische Hail Ludwig «Nahn Lm, !8«1 »00 fi, O.4 >/,°/o . 100— ll>0'«5 Oesterr, Norweftbahn . . . . 10» 90 »04 »0 Siebenbiiizcr..... . »«öl» 99 — Geld Wa^e S „ i^ z°/°......12« 75 >«^ «0 Nng,'Nnlehen Wss 2»'«5 2ll?k Olener ^ose 4» ft..... 4z,,<> 44"i5 Palffv^'ofe 4!» fl..... z^.__ z><^,<, Rotben Nren,, oft. Ges, v, iu ft i4> o 14 ^u «udolf.^'ose w ft.....' I» ?5 l <-5<» B^Im-^'osc 4« N..... hß- 0 5? — S!.°Oe»oi«'vose 4« ss. . . , »3 25^ »»-7^ Waldftein-i!ose ^!0 fl. . . . ^ ,,-50 80 — winbi>chgrätz.l!ose 3,» fi. . . , «82» »8'7b Nanl.Actien (der Stillt) Nnglo»Oeft».rl, Äanl 200 ss, , . log 5(/ 104 — «anlvercin, Wiener, »00 fl, , . iüü'— lUK^o Vbncr,'?lnst., OeN,»na^.S. 4a»/« -^25.— 2««'— Crdt-Anft, f, Hand. u, G. l«ost. 29450 2»4-8 > > ditbanl, Allg. Nng. li0l) st. . g»8'«0!2»9 20 Depositenb. «lll,. »00 ss. . . , i»o 50 19l K» Ung. «anl . . . . . 8«S — »»»- Nnionbanl ION ss......77 ?ü 78 — UerfehrOdant ANz. 140 st, ' ,4»— 14»'L0 Oelb Ware Actien von Transport» Unternehmungen. 0 Duf,Äodenbacher E,'V, WUfl.S---------------- Elisabeth. Uahi, üNO fl. 2M. . 24« - »4N f« ,. i!in»«Budw>!ie ^0» ft. . . »li-75 »,2'ü/. . Salt>,.Tivol.III,»7»200st.O 2o»'5o 204 — Herdinands^lorbv. 1000 ft, .Iofef>Bahn 20« fi. SiN>, «11 ?b «l«,L» tzüutti7chen.«arcVubwig.«.lll»ss «M, »«»«5 »2» K0 ^ral.Äöilacher V..»5K0 »2» — Lloyb, öft,«una.,,Iiief!5N<1st.LM. «»4 — k»7 — Oefterr. Norbweftb. »ou fi. Silb. is><'?5 ,«9 »k dto. (M. ») «00 fi. Silber . i«e KU i»i — Vlag'Dllltr EisenbibOfl. Vilb. 84— «z — «ubols'Vahn 200 fi. Gilb« . , i»l »» iu» «0 Siebenbürger , W. . . «51-50 >z» « IramwaU'Ges., wr.170 fi. s. 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