Nr. 189. Pl>nume»«»lon«p«l<«: I» lomptol« ganzj. st. li, balbl. kl. !ik0, YUi d!« ZusieNun» >n» H«>>» h»lb>.k«lr. »Nl der H»»ft ,«u,j,ft,,li, d,'l»j fl. 7 5«, Montag, 18. August. Inslltlonsgeblll: Y«, ll«ine Ins,,»»» »!» ,n 1884. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben auf Grund eines vom Minister des lais. Hauses und des Aeußeln erstatteten allelunlerlhänigsten Vortrage« mit Allerhöchster Entschließung vom 4, August d. I. dem leitenden Director der Walzmühlen« Acliengesellschaft m Budapest Conrad Vurchard die Annahme des ihm verliehenen Postens eines kaiserlich brasilianischen Generalconsuls in gedachter Stadt allergnädigst zu bewilligen und dem bezüglichen Vestalluugsdiplome des« selben das Allerhöchste Exequatur huldreichst zu er. theilen geruht. __________ Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat den Vauadjunclen Karl Pompe zum Ingenieur für den Staalsbaudienst in Tirol ernannt. Am III. August 1884 wurden lu der k. l. Hof- und Staats-Druckerei in WIcu die italienische, liühmische, polnische, rnthe» Nische, slovcnischc, kroatische und romanische Ausgabe bcS XXXVIII. Stüclcs bcS NrichsgeseMailes ausgegeben und ver-sendet. Nichtamtlicher Theil. Ein strenges Gericht wurde anlässlich des Quinquenniums des gegenwärtigen Cabinets gehalten über den Grafen Taaffe und jene seiner College,,, welche die Gnade und das Ver> trauen Sr. Majestät des Kaisers am 12. August 1879 in den Rath der Krone berief. Eine lange Reihe von Anklagen wurde erhoben, von denen die schwerste und vernichtendste freilich die war. dass eben fünf Jahre in den Orcus gesunken sind. ohne dass die Minister sich von ihren Plätzen gerührt hätten und dies trotz der nichts weniger als aufmunternden Prophezeiungen, die man an ihrer Wiege gesungen und die alle dahin giengen, dass, ehe sich die Gäume mit neuem Laube schmücken werden, Graf Taaffe längst zu seinen Vor. gängern im Amte eingegangen sein dürfte. Nun, an den Richtein von gestern lag es nicht, dass bis jetzt das Schicksal sich nicht erfüllt, und niemand wird ihnen das glänzende Zeugnis versagen, das« sie alles thaten, um einem anderen Cabinet die Wege zu ebnen, und wenn man von diefem Standpunkte aus elwa« zu tadeln berechtigt ist, so ist dies jenes tiefe Schwei. gen. welches sich die Todtengräber des jetzigen Systems auferlegen, sobald nach dem neuen, das sie anstreben, gefragt werde. Ist es nicht in hohem Grade charak-tmstisch, dass heule nach fünf Jahren die publicist,- schen Chorführer der Oftposition keineswegs auf einen natürlichen Sieg ihrer Gruudsätze rechnen, dass sie sich nicht der Illusion hingeben, ihre Partei könnte ans Ruder gelangen. sondern bloß und einzig einen Ruf posaunen: Fort mit dem Grafen Taaffe! Was nuch ,hm kommen soll. ob die Sündflul. ob das Paradies, ob die Reaction oder der Föderalismus, das akes gilt ihnen gleich; im Gegentheil, wir glauben, dass sich l-in Mitglied der Rechten so nach einem Cabinet aus dieser Partei sehnt, wie die publicistischen Vertreter Sr. Majestät allergetreuesten Opposition. Sie, die heute auf Gottes Wunder rechmn. wie weiland die czechischen Passivitäts.Pul,tiler; sie, welche mit der Phrase von dem Reiche der Unwahrscheinlichleiten die Gläubigen zusammenhalten wollten, wie die Medicin, manner Amerikas die rothen Menschen mit der Aus-sicht auf die Jagdgebiete des großen Gristls ködern, sie beunruhigt nichts mehr als der natürliche Ent. wicklungsgang der Dinge, das Festhalten an parla. mentarischcn Formen und constitutionellen Grundsätzen ; ja. sie wäreu bereit, mit eigenen Händen den Leich. nam der srligen Camarilla auszugraben. nur wenn diese wenigstens als Gespenst wieder ihre Thätigkeit beginnen wollte. Das Bedürfnis, den gegenwärtigen Ministerpräsidenten entfernt zu sehen, ist sogar so groß. dass man sich zur Rolle der Bittenden demüthigt, an ,hn selbst appelliert, und Graf Taaffe kann auf ein Denkmal aus Erz und Marmelstein rechnen, wenn er der Vereinigten Linken zuliebe sich selbst vom tar< psj'sch^n Felsen stürzt. Wir begreifen den Jammer und begreifen ihn doppelt angesichts der Refullate der heurigen Land. tagswahlen. Zum erstenmale nach fünf Jahren kam die Opposition in die Lage, zu ernten. was sie mit solchem Kraftgebot gesäet, aber obwohl sie nicht mit gehobenen Gefühlen und stolzen Hoffnungen in die Action trat, obwohl sie dann späler wehmüthig zugab: »Ich kämpfte lihne Hoffnung, dass ich siege, ich wusste, me käm' ,ch gesund nach Haus." so waren die (int-tanschungeu doch noch bitterer, als sie je gedacht, und wenn nun auch der gute Dr. G.egr einen Honig-ropfen m dusen Wermutbecher geträufelt hat. fo ent-^adigt doch feine anerkennenswerte Thätigkeit zu Gunsten der Ideale der Vereinigten Linken nicht für das Mlsetraue,'. welche« die. vom nationalen Wahn. sinn nicht angekränkelte deutsche Bevölkerung den Herren der Opposition gegenüber in letzter Heil wiederholt be« kündet hat. " ^ Wenn die Opposition heute auf die Erfolge ihrer fünfjährigen Thätigkeit zu.iickblickt, so wird kaum ein beseligende« Gefühl ihre Brust erfüllen, und wenn deren Olgane in ihrer Noth fragen, was au» den in der Allerhöchsten Thronrede gemachten Versprechungen geworden ist, so machen sie jedermann, der den Text derselben in Erinnerung behalten und die Thätigkeit des Parlaments mit Aufmerksamkeit verfolgt hat, die Antwort wahrlich nicht schwer. Die Allerhöchste Thron» rede hat das Schwergewicht auf die wirtfchaftlicht Arbeit grlegt, und dass in dieser Beziehung viel geschehen ist, können auch die eingefleischten Intransigent ten keineswegs leugnen. Die Errungenschaften auf diefem Gebiete sind aber umso wichtiger und umso erfreulicher, wenn man der Verhältnisse gedenkt, unter denen sie erfochten wurden. Als Graf Taaffe ans Ruder trat, da stand er einerseits einer erbitterten Opposition gegenüber, deren ganze Thätigkeit nur auf seinen Sturz gerichtet war, und andererseits einer parlamentarischen Majorität, die aus verschiedenartigen Elementen zusammengesetzt war. die sich ihm gegenüber kühl bis ans Herz verhielt. Wenn nun trotzdem fast das gesammle wirtschaftliche Programm der Thronrede realisiert wurde, wenn da« sociale Reformwerk trotz der Pechkränze politischen Fanatismus und nationaler Leidenschaft, die ununterbrochen durch die Luft fausten, in erfreulicher Weife in Angriff genommen wurde, so erscheint die Leistung doppelt wertvoll und befriedigend. Aber man fagt. ein Ziel der Regierung wäre nicht realisiert worden, nach einer Richtung hätte sie Schiffbiuch gelitten: der nationale Kampf dauere fort, der Friede zwischen den Völkern sei nicht erreicht worden, der Augenblick der Verständigung stehe in weiter Ferne. Wie leicht mufs es doch den Organen der Linien fallen, dies zu verkünden! Der nationale Friede, die Verständigung sehen guten Willen auf beiden Seiten voraus. Diejenigen, welche die Flammen geschürt, die Bevölkerung verhetzt, die besten Intentionen gekreuzt haben, denen steht es fürwahr gut an. jetzt die Pose besorgten Patriotismus anzunehmen, das Zerstörte zu beklagen, während sie die Zerstörer waren. Die Vereinigte Linke hat eben den Gedanken der Velständigung perhorresciert, und da ihre Vertreter das sechsjährige Mandat im Portefeuille hatten, so konnte auf parlamentarischem Boden eine Ausgleichung der Gegensätze nicht erfolgen. Sie will die Macht und Herrschaft, und ihre Parole ist der Kampf bis an« Messer. Soll daher die Verständigung erfolgen, der nationale Friede erzielt werden, dann müssen jene zahlreichen Elemente in ihrer Mitte, die nur durch den Clublerrorismus daran gehindert werben, an dem großen patriotischen, wahrhaft österreichischen Werke mitzuarbeiten. sich von den Unversöhnlichen trennen und dann muss die Bevölkerung den letzteren gegenüber in entschiedener Weise Stellung nehme»?. Für beides sind heute vielfache Anzeichen vorhanden, Jeuilleton. Wenn aber der Christoph kommt! «Nun aber schnell das Sonntagsmieder angethan, «alhrin, und die gelben Bernsteinpellen dazu! Gleich lommt der Mathe« und macht Ernst! Ich kanns dem sulen Jungen nicht verdenken, bafs er nicht warten lvlll, du bist nun genug mit dir zu Rathe gegangen; Worauf wartest du denn noch mit deinen fünfundzwanzig Jahren? Der Mathes ist ein braver, und auch ein ansehnlicher Mann. ist geachtet, hat sein gutes Auskommen — also, was besinnst dich?" — „Mutter, wenn aber der Christoph wiederkommt?" «Der Christoph! Einfältiges Ding, wer weih. wohin den die weite See verschlagen hat; sinds doch Hon sieben Jahre, dass er keine Nachricht gegeben! Und da denkt das Mädel noch an seine Rückkehr! ^'Usst nichts übertreiben, Kathlin. hast ihn lieb gehabt ^ls deinen Spielgefährten, aber die rechte Liebe wars °" «uch nicht. Schlag dir doch endlich den Christoph uus dem Sin», der Mathes hat dich fchon lieb gehabt, > "« er die Lie e nahm, und seitdem sie gestorben. —! "U". du weiht ja. wie's um ihn steht! Flink Mädel, "/.d'ch. es ist Zeit, — Kopf hoch, kaum kenn' ich! ''nne Kalhrin von früher wieder; komm', ich will dir "e Zöpfe aufstecken, sag' mir dabei, wie du's als Kind N?."' °Ue» vom Herzen herunter, was es drückt! "evst denn den Mathe« gar nicht ein bischen?" ick l,"^' Gutter, ja. mit jedem Tage mehr — bin l3l« . ^ lebenslang gut gewesen und mein Herz '""«Lt ganz anders, wenn ich an ihn denk, oder an den Christoph, — aber der Christoph hat mein Wort! — Wie sind meine Thränen in den Brautkranz ge-flössen, den ich der Liese aufs Haupt setzte! Vom Hoch. zeilsschmaus musste ich mich wegstehlen, musste mir immer vorsprechen: wart nur Kathrin, wenn erst der Christoph lommt! — Nun ists schon ruhiger in mir ge^ worden." ..Siehst, armes Dirn," und dabei schlang die Frau zärtlich die schweren Flechten um das blonde Haupt. — „und nun sind deine schönsten Jahre vergangen, und du harrst geduldig auf den Fernen, könntest längst junge Frau sein. der Görg von der Försterei hat dir genug gute Worte gegeben und erst der Steuermann vom „Neptun." ,.O. sprecht nicht davon. Mutter; wennL hier im Herzen nicht für ihn pocht, dann ist alles umsonst. Weiß ich doch kaum, ists Mitleid, ists Liebe, das mich zum Malhes zieht. Denke ich an sein kurzes Glück, und wie die Liese davon musste und ihm den Buben hinterließ, und denke ich an seine Einsamkeit und an seinen Kummer, dann presst's mir die Brust zusammen, Mutter; und drück ich den kleinen Buben an mein Herz. und er schaut mich mit den blauen Augen an — Mulles e« sind ganz des Mathes Augen, dann wird mir wohl und bang zugleich, und um des Buben willen Mutter" — »Und sags nur, mein Kind, um des Mathe» willen, und denk immer an den Schatten des Bergan» genen — kommt nur herein. Mathes. grad recht — da ist die Kalhri», nnd sag ihr alle« nochmal vom Herzen herunter, meinen Segen habt ihr längst, das wW ihr ja!" Leise entfernte sich die Frau. drückt die Thür in» Schloss und gieng langsam zum Hafen. „Erleuchte sie Gott. dass sie das Rechte thue," bat sie aus treuem Mutlerherzen, — wohl ist« Zeit, dass ich mein Einziges geborgen weih an treuer Man-neibrust!" Und stille Zwiesprach ward derweil im kleinen Zimmer gehalten, und die allmächtige Liebe siegte über den Schatten der Vergangenheit und die Nebel der Zukunft. Willig nahm das Mädchen de« Manne« Glück und des Kinde« Wohlfahrt ans Herz. — „0 Mathes!" flüsterte sie. indem sie sich scheu an de« Mannes starte Brust lehnte, - wenn aber der Christoph wieder lommt!" — „Sorg nicht, mein Lieb. lehrt er wider Erwarten doch noch heim, so wird sein treues Herz froh sein. dich. seine Gespielin glücklich zu wisjen, dann wollen auch wir für sein Glück sorgen! — Nun, komm zum Buben. Kalhrin. dass er endlich den Kus« der Mutler auf der Stirne fühlt!" Arm in Arm. stillbewegt, gieng da« junge Paar den Weg entlang, dem Meere zu. Da drangen frohe Stimmen von weitem an ihr Ohr; Iubelrufe ertön« ten. näher kam die laute Schar, schon waren die einzelnen Personen zu erkennen. Plötzlich erbebte Kathrm, Leichenblässe bedeckte ihre Wangen. . , ^ .Barmherziger G°tt. ..er ists. er kommt, siehst du ^.s",^m Oar,, -gebrann«, er ists. ,° der aber ich e>lenn 'h" ^. 6h''s^.7 me"» Müdchen. Muth, nimm dich zusam« "du stehst in deiner Erregung Schreckgespenster. Laibacher Zeitung Nr. 189 15tt6 18. August 1884. und nach den nächsten allgemeinen Reichsrathswahlen wollen wir über dieses Thema mit den Herren weiter sprechen. Geht aus denselben die heutige Vereinigte Linke gestärkt oder nur in derselben Zahl wieder her. vor, dann wollen wir zugeben, dass die Mission des Grafen Taaffe gescheitert ist und die Bevölkerung die Zaubermittel der Opposition erproben will; gestalten sich aber die Wahlen zu einer vernichtenden Kund-gebulig gegen die Lmle, dann, glauben wir, wird auch der Moment der nationalen Verständigung nicht ferne sein, trotz der Pickert und Kizepek und trotz der Grcgr und Tilfcher, die an dem großen Brande des R^ss, n» kampfes ihr mageres Süppchen wärmen wollen. Inland. (Besuch des Grafen Kälnoky in Var. zin.) Der österreichisch-ungarische Minister des «euhern. Graf Külnoly. ist zum Besuche des Fürsten Bismarck nach Varzin abgereist. Was die Bedeutung dieser Entrevue anbelangt, so wird man sich wohl vor Ueberschätzungen hüten müssen, allein unterschätzen wird man sie gleichwohl nicht dürfen. Eine bestimmte specielle Angelegenheit, die einer Erörterung zwischen den beiden Staatsmännern bedürfte, liegt nicht vor, und ebenso ist leine brennende Einzelfrage zu verzeich« nen, die eine solche Berathung erheischen würde. Vo:: den verschiedenen schwebenden Fragen ist keine soweit gereift, dass irgendwelche wichtige Entschließungen zu erwarten wären. Allein dass eine Reihe sämmtliche Staaten interessierender Fragen in der Luft schwebe, ist eine Thatsache, und an Stoff für wichtige poll« tische Besprechungen wird es daher den leitenden Staatsmännern nicht fehlen. Bedeutsam ist jedenfalls, abgesehen von alledem, die Thatsach? der Zusammenkunft der beiden Minister an und für sich, denn sie bekundet die intimen persönlichen Beziehungen derselben zu einander. und indem diesen das gegenseitige B> düifnis entspringt, in einen Ideenaustausch einzutreten, kann dieser nur dazu beitragen, das freund« schastliche Verhältnis der beiden Reiche zu einander zu fördern. Dies ist auch vor allem der Grund, weshalb man die Nachricht von der bevorstehenden Zusammen« lunft der beiden Staatsmänner hier in allen Kreisen mit großer Befriedigung aufgenommen hat. Man erblickt in derselben eben eine neue Bürgschaft für die Vertiefung des für den europäischen Frieden so hoch« wichtigen Bündnisses, wrlche es mit sich bringt, dass beiderseits das Zusammenstehen in allen Fragen bei jeder Gelegenheit bekräftigt wird. (Zur Landtags-Eampagne.) Die Städte« Wahlbezirke Kärntens, dann die Handels« und Ge< werbekammer von Klagenfurt haben die Wahl von zusammen !2 Vertretern in den Landtag vollzogen. Gewählt wurden «cht von den bisherigen Abgeordneten und vier Candidate«, die bisher nicht Mitglieder des Landtages waren. Am 19. d. M. werden die Wahlen in Kärnten mit dem Wahlacte dcs Großgrundbesitzes, welcher zehn Abgeordnete in den Landtag zu entsenden hat, ihren Abschluss finden. Am selben Tage beginnen die Landtagswahlen in Steiermark mit der Wahl der Landgemeinden, denen am 21. jene der Städte und Handelskammern und am 26. d. die Wahl im Groß« giundbesihe folgen werden. Ausland. (Der internationale Congress zur Einführung von Völterschiedsgerichten), der in Bern versammelt war, ist, ohne feine Tages- ordnung abgewickelt zu haben, auseinandergegaugen, weil die deutschen Theilnehmer gedroht hatten, sofort auszulreten, sobald die Franzosen beantragen winden, auch die Neutralisierung der deutschen Reichslande Elsass und Lothringen in Berathung zu ziehen. Bevor man auseinandergieng, beschloss man auf Antrag Lewis Appletons von London, sich für die Neulrali-sierung aller mteroceanischen Wasserstraßen und Canäle 'luszusftrechen; Lord Granville möqe im Namen Eng« sands den anderen Mächten vorschlagen, dass jeder Canal für alle Schiffe unter allen Umständen frei sein, dass in Kriegszeiten der Termin, welcher den Kriegs» schiften der kriegführenden Mächte für ihr Verbleiben in dem Canale gewährt wird, genau begrenzt und festgestellt werde, dass das Auischisien von Truppen und Munition verboten sein und dass lein Kriegsact irgend welcher Art in dem Canale oder an seinen Ufern in gewisser Entfernung begangen werden soll. Die Frage, wie groß diese neutrale Zone sein soll, bleibt einer späteren Bestimmung überlassen. Für den nächsten Congress ist Bukarest in Vorschlag gebracht. (Serbien.) Der Correspondent des „Journal des Debats" hatte jüngst mit dem Könige von Serbien ein Interview. Die Aeußerungen des Königs sind in mancher Hinsicht interessant, um wiedergegeben zu werden. Wir müssen wünschen, dass der Berliner Vertrag so lange als möglich dauere; es ist unsere Garantie, unser Gesetz. Oesterreich und Deulschland, sagte der König weiter, ralhen ihm, auf der emmal eingeschla« qenen Bahn des Fortschrittes zu bleiben, während Russland uns mit Vergnügen in den patriarchalischen Zuständen verharren sehn würde. Der Correspondent erlaubte sich hier eine Bemerkung über die Uneigen-nützigleit Frankreichs Serbien gegenüber, worauf der König lebhaft erwiderte: „Für die französischen Unternehmungen hege ich das größte Wohlwollen, aber auch die industriellen Unternehmungen Deutschlands und Oesterreich« beunruhigen mich keineswegs. Ich bi» überzeugt, dass die beiden letzteren Staaten gegen die Bestimmungen des Berliner Vertrages nichts im Schilde führen und unsere Unabhängigkeit respec-tieren." (Der türkische Po stämter - Con flict) scheint im Sande zu verlaufen; der „ißol. Corr." wird nämlich aus Constantinopel gemeldet, dass nach den vom Minister dcs Aeuhern, Assum Pascha, gegebenen Erklärungen einseitige Schritte der Pforte zur Behinderung des Dienstes der fremden Postämter in der Türkei nicht zu erwarten stehen. Infolge dessen erscheine die Frage in das Geleise normaler Veihano« lungen zwischen der Pforte nnd den Mächten zurück-gelenlt. (Ueber den Stand des chinesischen Con. flicts) liegen zwei vollständig widersprechende Meldungen vor. Nach der ein?n wäre der Tsung'Li.Ialmn zu weiterem Widerstände entschlossen und halle die französischen Forderungen nun definitiv abgelehnt. Laut einer anderen Version suchte derselbe weiter zu verhandeln, zeigte sich nachgiebiger und bat um eine weitere Friswstreckung des durch amerikanische Vermittlung gestellten siebentägigen Termins. Tagesneuigteiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das „Prager Abendblatt" meldet, den Veteranenvereinen für Gesna und Umgebung und in Tachau, beiden zur Anschaffung einer Fahne, je 60 fl., dann der Feuerwehr in Richenlmrg ebenfalls 60 fl. zu spenden geruht. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben dem Präsidenten der Wiener k. k. Polizeidirection zur Belheilung jener Unterstützungswerber aus deM Wvner Polizeirayon, deren in letzterer Zeit ein-gebrachte Unttrstützungsgesuche auf Allerhöchsten Befehl vun dem Secretariate Ihrer Majestät demselben zur eigenen Würdigung und Erledigung überlass'N worden sind. die Summe von 400 fl. au? Allerhöchstihrer Pü'vatcasse übergeben zu lassen geruht. — (Verhaftung,) Am 28. Juli d. I, wurde bekanntlich eine Geldliste mit dem Inhalte von 30 (M Gulden in Ein.Gulden.Noten, welche von der Wiener k. l, Neichs.Centralcasse an die lön. ungarische StaatS-Cenlralcasse nach Budapest abgesendet worden ist, entwendet und eine andere vorschriftsmäßig adjustierte Kiste, welche Ziegelsteine enthielt, an ihre Stelle gelegt. Von Seite der Wiener Polizei wurden über diesen Aufsehe" erregenden Postdiebstahl die eingehendsten Erhebungen gepflogen, welche zur Verhaftung eines Postamltzdieners unter dem Verdachte, a>, diesem Diebstahle theilgeiwlN" men zu haben, führten. Bezüglich dieser Verhaftung wird gemeldet: Am 12. d. M, gegen 7 Uhr morgens wurde Karl Földy, Postamtsdiener der kön. ungarische Posldirection in Budapest, welcher bei der ungarischen Postambulanz Ofen-Naab-Wien in Verwendung steht, nach seiner Ankunft in Wien auf dem Slaatsbahnhofe verhaftet. Die Festnahme erfolgte erst, nachdem FtM die ihm zufallenden postalischen Manipulationen beendet hatte. Füldy steht unter dem dringenden Verdachte der Betheiligung an der Unterschiebung der wertlosen Kiste an Stelle der 30000. Gulden-Kiste. Die Verhaftung wurde von Organen der Wiener Sicherheitöbehürde aus" geführt. Földy wurde auf Grund des bereits wider ih" erhobenen Beweismaterials dem Wiener Landesgerichte eingeliefert. — (Das Geheimnis des Hauslehrers) In der Villa des Heirn X, auf dem Schwabenberge be> Budapest gab es diesertage einen nicht alltäglichen Ru< mor. Fräulein Fanny, die älteste Tochter deS Hauses, ein 18jähriges Mädchen von ziemlich resoluten, Wesen, war, während sich die Familie mit dem Hauslehrer <>n Sfteisesaale beim Souper befand, in das Zimmer des' selben gegangen, um ein Heft aus demselben zu holen, in welches sie einige Gedichte geschrieben hatte, von denen sie eines vorlesen wollte. Sie suchte das Heft am der Etagere, wo derlei Dinge gewöhnlich aufbewahrt wurden, fand es aber daselbst nicht und öffnete nun die Schubfächer einer Commode, da sie glaubte, der Lehrer halie dasselbe dorthin gelegt. Im untersten Fache stieß sie auf e!n grüneS Tuch. welches sic aufhob und da«» plötzlich mit einem lauten Ausschrei zurückfuhr; in ihrer Angst hatte sie den Zipfel des Tuches in der Ha"d behalten und dasselbe mit sich gerissen, so dass der in dasselbe gew'clclte Gegenstand au» dem Schubfachc heraus" gerissen wurde und auf die Elde kollerte. Es war ein Slelet. dessen einzelne Theile im Zimmer umherlollcrten und dessen Schädel ihr vor o!e Fiiße gerollt war. Das Mädchen hatte nuch die Kraft, das zwifchen dem Z'"^ mer des Lehrer» und dem Sfteisesaale liegende Vorzimmer zu erreichen, dann stürzte sie mit einem furcht" bar-n Aufschrei zusammen und Verlor die Besinnung' Die Tischgesellschaft war auf den Lärm hinausgeeilt, und man hielt das Mädchen für todt; in der Nachbal" schaft halte sich alsbald daS Gerücht verbreitet, dasselbe sei einem plötzlichen Cholera.Anfalle erlegen. Der Ha"^ lehrer. ein fünfjähriger Mediciner, und ein herbe!" gerufener Arzt verfuchten das Mädchen in» Lebe" zlnllckzuiufen, und ihren Bemühungen gelang das n^ still meine Kathrin!" — Näher kamen die Leute, eine hohe Männergestalt löste sich aus dem Gewirr der Gestalten, und richtete die Schritte auf das Hand in Hand ihn erwartende Paar. „Zittere nicht, Kathrin!" sagte halblaut Malhes — ich bin ja bei dir!" und wie ein eiserner Schraub» stock hielt er ihre Hand umspannt. „Kathlin! — da bist du ja! Ich hab dich gleich erkannt! Ich hätte dich unter Tausenden herausgefun-den!" sagte der Ankömmling und streckte dem bebenden Mädchen die sonnverbrannte Rechte entgegen. Seine Stimme klang tief, nur langsam, wie flüs« siges Blei entwanden sich die Worte seinen Lippen. Sein Blick glitt scheu zur Seite, um mit einem Ausdruck des Erstaunens an Malhes hängen zu bleiben. Kathrin hatte Christoph die Hand gereicht, nieder« geschlagener Augen, verstörter Miene. ,Und hast leinen Gruß für mich?" fragte Chri« stoph. — «Ich hatte mich gefreut, dich wieder zu sehen — und nun"-------------- Da riss das Mädchen ungestüm die Hand aus den sie umklammernden Fingern des jungen Witwer«. „Lass mich, Mathe», las« mich! — Ich mus» e« ihm sMN!" Und in leidenschaftlicher Hast. wie ein jäh entfesselter Springquell, sprudelte es aus ihrem Mund. während sie die Hände auf den wogenden Busen presste, wie um den Sturm des Innern ge-waltsam niederzuhalten. «Ja. Christoph, hast recht — ich bm em fal. sche« Mädchen! Aber warum hast mich so lang allem gelassen, warum hast keine Nachricht gegeben — ich wät' dir treu geblieben, — weil du mein Wort hast. Hörst du. Christoph, mein Wort! Aber mein Herz nicht, nicht so wl's dem Mann gehören soll, der einem über alles geht. Hab' dich lieb gehabt, wie eine Schwester den Bruder liebt, — aber nicht anders. Still — lass mich Christoph, lass mich ausreden! — Siehst du, der Mathes h»er — schau mich nicht so an. Christoph — aber — ja, sollst es, musst es hören, dem Mathes bin ich gut, Christoph, ich wollt', so gut könnt' ich dir sein. Aber ein braves Mädchen hält ihr Wort. und bestehst du darauf — Math?«, ich kann's nicht helfen —--------er hat mein Wort! O mein Gott — ich — ich. mir will's das Herz zer-splengen !" Sie warf die Hände vor das Antlitz und in einem dem Grunde der gequälten Brust entsteigen« dem Aufschluchzen brach sich der übergroße Schmerz Bahn. Sie hatte nicht gesehen, wie bei ihren hastig herausgestohenen Worten Christophs Aua/n hrll und heller funkelten. Nun »rat cr auf das Mädchen zu. fast gewaltsam rifs er die Hände ihr von dem Anllitz und wie unterdrückter Iubelfchrei klang es aus seinem Mund. ^Sag's noch einmal, Kathrin — noch einmal! — Liebst mich denn wirklich nicht und b,st dem Ma» the» gut?" «Hab doch Erbarmen mit mir!" schluchzte sie — „lass mich jetzt gehen, ich Hall's nicht aus l Pein Recht soll dir werden."--------------- «Aber Mädchen! Kathrin! Kannst denn n>H sehen, wie ich froh bin, dass du einem andern ss"' bist!" jubelte Christoph und ergriff ihre Hände. „D". Mathes — behalt' sie — ich bin schon versorgt» Meine Frau wartet drüben und kann's nicht abwarte«, bis ich wieder komm'. Aber 's zog mich nach ^ Heimat hin — ich musst' doch schen. was die Kalhr'" macht, und musste ihre Vergebung haben für me"" Untreue. Aber meine Hildeborg war fo gut mit n»l, als damals im Sund unfer Schiff tippte und ich '"^ die Narbe hier wegholte. Und als ich unter itM Pflege gesund gewo,den. wusste ich, das« ich "'^ Kalhrin nicht so liebte, wie mau den Schah liebe' soll. Gib mir die Hand. Kathrin - ich hätte ^" kommen sollen, — aber ich schämte mich wegen "'^ ner Untreu'. Bist denn nun wieder gut. und t"! froh?" «Froh? — Oh, dank dir'« Goit. Christoph wie hab' ich all das Glück verdient?" ,,. „Mit deiner Treue, du gutes, gutes Mädche» -sagte Mathes uud zog sie an seine Brust. «Da, H"'" — nun hast du die Mutter sicher!" Er hob ^ neugierig den bärtigen Fremden anstaunende VllbH in die Höhe und legte es dem geliebten Mädchen « die Brust. ^ ^, ,Und nun ist's doch gu», Christoph, dass du u' kommen bist!" sagte sie und reichte ihm "arn> Blickes die Hand — «nun fühle ich mich ganz a «^ lich in meiner Liebe, denn nun ist meine L«eve "V Schuld l" B. Hern,'- Laibacher Zeitung Nr. 189 _______________________________________1567_________________________________________________18. August 1884. einer Weile. Schließlich stellte es sich heraus, dass der Hauslehrer silr seine Studienzwecke ein Skelet in seinem Knsten aufbewahrt hatte, dessen Anblick beinahe eine tödiliche Wirkung auf das Mädchen ausgeübt hätte. Einen «nglilcklichen Ausaang hatte die Affaire nur für den Lchrer, der am nächsten Tage sammt seinem Sielet das Haus verlassen musste, — (Ein armes Kind.) Durch einen seltsamen Ungluckssall ist kürzlich eine in Nlexisbad weilende Berliner Familie in tiefe Trauer verseht worden. Das dreijährige Tächterchen der Iamilie war n«it seiner Großmutter von Vallenftedt nach Alexisbad herüber-aelmnmcn und in das dort befindliche Klösterling'sche Hotel gegangen, wofelbst im Saale gerade der Krön« leuchter angesteckt wurde. Hiebei muss der Kellner den Kronleuchter aus dem Schraubengewinde gedreht haben, denn derselbe fiel herunter und so unglücklich auf das nach den Flammen schauende kleine Mädchen, dass dem« selben das Gesicht in der Nähe der Schläfe tief auf« gefchliht wurde und eine große klaffende Wunde entstand. Ein Arzt trennte die herunterhängende Haut vom Gesicht ab und vernähte die Wunde. Das Kind starb jedoch bereits am nächsten Tage. Vor seinem Tode hatte es «och wiederholt, auf dem Krankenbett liegend, ge» sagt: „Vitte, bitte, liebe Großmama, lass doch den Kronleuchter hängen, ich will ja artig sein!" Das arme Wesen hatte in dem Wahne gelebt, die Großmama habe den Kronleuchter herunterfallen lassen, um es zu strafen. — (Vergeltung.) Mutter: «Was man mit euch zwei Lumpen für Aerger erlebt — jetzt schau «inmal deinen nagelneuen Nock an." — Karl: „Den hat mir der Fritz zerrissen!" — Mutter: „Ja warum hast du's denn gelitten?" — Karl: „Ich hab ihm schon dafür seine neue Hose zerrissen." Sitzung vom 18. Juli 1884. (Fortsetzung.) Herr Kammerrath Baum gar tu er bemerkt, dass cs ihm nicht angezeigt erscheine, dass die Wirte, Mffce-sieder ?c. der Stenerbezirkc Lack und Neumarttl zusammen eine Genossenschaft bilden würden nnd stellt den Antrag, dass für jeden Bezirk eine Genossenschaft zn bilden sei. Herr Kammerrath Ottomar Vamberg bemerkt, dass die Wirte des Steuerbezirkes Neumarkt'l mit dem des Radmannsdorfer Bezirkes eine Genossenschaft bilden könnten. Der Herr Berichterstatter hat gegen den Antrag des Herrn Banmgartner nichts einzuwenden und bemerkt, dass eine Vereinigung der Wirte des Radmanns dorfer Bezirkes mit jenen von Neumarltl nicht befürwortet werde» kann, wcil dic letzteren der Gcwcrbe-behürdc in Krainvurg nnd nicht jener in Radmannsdorf unterstehen. Bei der Abstimmung wird der Sectionsantrag mit dem Aenderungsantrage des Herrn Baumgartuer angenommen. Der Herr Kammcrsecretär Mnrnik berichtet weiters über die Bildung der Genossenschaften in Laibach nnd bemerkt, dass für die Gewerbe im engern Sinne nach Anhörung des Ansschnsses des Gewcrbevcrcincs in Laibach ein Entwurf nach Gruppen zusammengestellt wurde, der einen Auhang des vorgehenden Berichtes bildet. Da einige Genossenschaften nach diesem EntWurfe zn wenig Mitglieder zählen werden, so wäre dahin zu wirken, dass sie sich anderen kräftigeren anschließen würden. Es könnte sich z. B. die Genossenschaft der Instrumcntcnmacher mit jrner der Nietallgewerbe, die Genossenschaft der Handschuhmacher, Hntmachcr nnd Kürschner mit jener der Kleidermacher vereinigen. Desgleichen wä'rc anzustreben, dass sich die projektierte Genossenschaft der Lederer, Riemer, Sattler und Tapezierer, sowie jene der Friseure und Rasierer mit anderen Genossenschaften vereinigen würden. Bezüglich der Handels-gewerbc hat man sich an die vom hohen k. k. Handelsministerium für statistische Arbeiten herabgclangtcn Classisicationen gehalten. Da jedoch die Zahl der den einzelnen Genossenschaften zugetheilten Gewerbe meistcn-theils eine zu geringe ist, 'und die Handelsgewcrbe, wenn sie auch verschiedenen Kategorien angehören, doch als verwandte Gewerbe angesehen werden können, so wären die Handelsgcwerbe in drei Genossenschaften einzutheilen, nnd zwar: I.) in die Genossenschaft der handelsgcrichtlich protokollierten Kaufleute; 2.) in die der nicht protokollierten Kaufleute und 3.) in die der Kleinhändler. Der Berichterstatter stellt namens der vereinigten Scctionen den Antrag: «Es sei in diesem Sinne der Bericht an den Stadtmagistrat zu erstatten nnd derselbe bei der Bildung der weiteren Genossenschaften zu unterstützen.» Der Antrag wird von der Kammer einhellig angenommen. ________________(Fortsetzung folgt.) Local- und Provinzial-Nachrichten. Das Gcburtsfeft Kr. Majeftät des Kaisers. Wie alljährlich wird auch heuer das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers im ganzen Lande festlich be, gangen. In der Landeshauptstadt Laibach wurde die Neihe der Festlichkeiten vorgestern mit der vom sloveni-schen dramatischen Verein arrangierten Festvorstellung im lanbschaftl. Theater eröffnet. Gegeben wurde bei festlich beleuchtetem äußeren Schauplatze das willsame Stück ..Die Grille" von Birch.Pfeiffer. Die der Vorstellung vorangehende Fest Ouvertüre wuide von der Musillapelle des heimischen Regiments Varon lluhn Nr. 17 executiert. Der Vor« stcllllilg wohnten auch Herr Landespräsident Varon Winller. Se. Excellenz FML. Baron Rein länder. Herr Landeshauptmann.Stellvertreter lais. Nalh Mur-nil. Herr Magistratsrath Perona in Vertretung des Herrn Bürgermeister». Herr Prüsidialsecretllr Ritter von Schwarz. Herr Landes« Gendarmerie« Commandant Gram pofich sowie ein zahlreiches distinguiertes Pu-blicum bei. * Das Fest schießen. Anlässlich des gestern zur Vorfeier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. von der k. k, Prio. Roh rschützen-Gese ll-schaft veranstalteten Festschießens war die Schießstälte Ait großen, kostbaren und vorwiegend kaiserlichen Fahnen ,uf das reichste geschmückt. Das Festfchlcßen. welches nit zahlreichen schönen Besten ausgestattet worden war. wurde von den Mitgliedern der Gesellschaft als auch )on dem geladenen k. l Offlciersl-orps sehr lebhaft br» 'rieb-n Präcise um 5 Uhr nachmittags erschien Herr Üandespräsident Baron Winller mit seiner Gemahlin Frau Baronin Winkler auf der Schiehftätte und wurde unter den Klängen der Volkshymne in die Schühenhalle geleitet. Es waren auch erschienen Seine Excellenz der Herr Feldmarschall-Lieutenant Freiherr oon Neinländer. Herr Generalmajor Groll er von Mildensee. Herr Oberst Fux. Herr Oberst Ludwig, Herr LandesausschusS lais. Rath Murnil in Ver-lretuna. des Herrn Landeshaupimannes. Herr Magiftrats-rath Perona in Vertretung des Herrn Bürgermeisters. Den ganzen Tag über herrschte auf der Schiehstätte ein sehr reges Leben und eine wahre gehobene Festes-stimmung. Herr Oberst Fux hatte aus besonderer Freundlichkeit die Musillapelle des 17. Infanterie.Regiment« zu dem Feste beigestellt. Ein sehr gewähltes Publicum hielt, namentlich in den Nachmittagsstunden, die Lerrasse vor der Schießftätte bi» auf das letzte Plätzchen beseht. Das Festschieß-n wurde erst nach 7 Uhr abends geschlossen. Die Retraite. Gestern abends um 8 Uhr wurde die Retraite von sämmtlichen Tambours unter Begleitung der Musillapelle des 17. Infanterieregiments geschlagen. Die Musikkapelle spielte vor der Peterslaserne zunächst die Vollshymne unter dem lauten Jubel der zahlreich anwesenden Volksmenge und durchzog sodann die in unserem letzten Blatte verzeichneten Gassen der Stadt. Vor dem Palais der Landesregierung, aus welchem mächtige Fahnen in den kaiserlichen Farben aufgezogen worden waren. trug die Musikkapelle zwei Pi^cen vor. Infolge des Zapfenstreiches herrschte in den Gassen der Stadt bis in die späten Abendstunden ein sehr bewegtes Leben. Die Tagwache, Klingendes Spiel und mächtig donnernde Kanonenschüsse erweckten heute flüh die säumigen Schläfer zu d-m schönen, großen Festtage, welcher heute überall, soweit die Marlen unseres weiten, schönen Oesterreichs sich erstrecken, mit gleich großem Jubel, mit gleich herzlicher Begeisterung gefeiert wird. Um halb 6 Uhr wurden von der auf dem Schlossberge aufgefahrenen Batterie be» * Ueber die Vorstellung selbst kommen wir morgen zu sprechen. Äean Ooup, ier Irrsinnige von Mareille. Noman nach Emile Rlchebourg von Vlaz von Weihenthurn. (100. Fortsetzung.) «Und wo befindet sich die Frau im gegenwärtigen Augenblick?" fragte Laaarbe athemlos. «Noch immer ul!at. Endlich reichte ich ihr Millons ,.Ve,lorenes -Paradies«, und siehe da, sie las es und las fliehend, '^"e 'st eine Engländerin!" saate ich triumphierend w nm selbst. Ich nannte ihr verschiedene Städte Eng- lande. Sie wiederholte ohne die leiseste Erregung die Namen all' dieser Orte. Offenbar riefen sie keinerlei Erinnerung in ihrer Seele wach. Ich ließ aus Paris mehrere Landkarten kommen, welche wir eingehend zusammen studierten. Alles vergeblich! Endlich, nachdem wir auf der Karte ganz England in die Kreuz und Quere durchgegangen, kam ich auf den Einfall, auch die indischen Provinzen der Krone Großbritanniens vorzunehmen. Und als wir auf der Landkarte die Pro» vinz Vengalen vornahmen, leuchteten ihre Augen Plötzlich auf. «Calcutta, Calcutta!" rief sie in freudigster Erregung!" Lagarde sprang auf. Seine hohe, kräftige Gestalt zitterte wie im Fieber« frost. Mit einem Ungestüm, der den Arzt erschreckte, ergriff er dessen beide Hände. „Calcutta — sie erinnerte sich an Calcutta?" rief er mit bebender Stimme. «Welchen Namen trug sie. ehe sie wahnsinnig ward? O, um des Himmels willen, antworten Sie. antworten Sie! Wenn sie es nicht wäre, die ich verloren, aber die wiederzufinden ich nie die Hoffnung aufgegeben habe — dieser Schlag, ich könnte ihn nicht ertragen, er wäre zu hart, zu furchtbar, er würde mich todten!" 20. Capitel. Kie ist es! Vor dem Hause in Chalou hielt der Wagen, welcher Herrn Lagarde und Doctor Legendre in ver-hältmsmähig kurzer Zeit von Paris nach dem stillen Landorte gebracht halte. Herr Lagarde befand sich in fieberhafter Ausreguug. War sie es. oder war sie es nicht, die er sehen sollte und die sich ihrer Vergangenheit, ja, felbst ihres wahren Namens nicht einmal entsinnen konnte? Herr Legendre ösfnele mit einem kleinen Schlüssel die eiserne Gillerlhür des Vorgartens. Bei dem Ge« lausch, welches die Schritte der beiden Herren auf dem Kieswege verursachte,,, zeigte sich der Kopf der Hauthällerin am Fenster. „Guten Morgen, Florentine, wo ift Vlarie?" fragte Doctor Legendre. «Nachdem sie gefrühstückt hatte, nahm sie ein Vuch und ist in den Garten hinabgegangen. Sie werden fie zweifelsohne im Schalten der Nlazienbäume finden, unter denen sie so oft mit Fräulein Johanna gesessen." Doctor Legendre wandte sich zu Herrn Lagarde: «Wollen Sie meine Patientin im Garten sehen, oder ziehen sie es vor, sie in meinem Cabinet zu erwarten?" «Im Garten, an der Stelle, wo sie sich im gegenwärtigen Augenblick befindet. Doch gönnen Sie mir eine Minute, um mich zu fassen. Ich bin kaum im-ftande. zu athmen. Die Aufregung schnürt mir die Brust zusammen." Er war leichenfahl. «Gehen wir, mein Freund!" sprach er nach kurzer Pause. Sie eilten der Stelle zu, welche Florentine ihnen bezeichnet hatte, und bald sahen sie die Gesuchte vor sich, ein Vuch in der Hand haltend, in welchem sie eifrig las. Langsam lralen die beiden Männer näher. Sie war noch so sehr in ihre Lecture vertieft, dass sie nichts vernahm. Seit sie in den Gesichtskreis Lagardes gekommen, waren feine Augen unverwandt auf sie gerichtet. Nur mit Mühe gelang es ihm, einen Schrei höchster Aufregung zurückzudiäugen. Er hatte den Arm des Arztes erfasst und lehnle sich schwer auf dielen. «Sie ist es!" flüsterte er mit halb erstickter Slimme. Doch nur einen Moment hatte ihn die Schwäche übermannt, rafch beherrschte er s'4 """ neuem. Sie traten abermals einige Schr'tte nayer, dann sprach Doclor Legendre mit leiser Stimme. «Marie!" ^ ^, ,„,«os, sti-ß einen Rasch hob die 3"u dcnHf,'"/^ „„> tr«t Nuf der Ucberraschung a«e, ,<, auf den Doctor A ^, ^ stelle Ihnen h'er einen mri.." ' K^lM«. folgt.) Lais'llch« Zeitung Nr. 189__________^______________ 1568 18. Augnst 1884. 12. Feld-Artillerieregiments 24 Kanonenschüsse gelbst und mischten sich gleichzeitig in den Donner der Geschütze die Klänge der Musikkapelle des 17. Infanterie, regiments, welche mit ihren fröhlichen Weisen die Stadt durchzog. Trotz der frühen Morgenstunde war die Musikkapelle von einer zahlreichen begeisterten Volksmenge begleitet. Die Feld messe. Im Rondeau der Sternallee wurde bereits gestern ein Kapellenzelt errichtet und der Altar zur heutigen Feldmesse im Rohbau aufgestellt. Schwarz-gelbe Fahnen mit dem kaiserlichen Adler, Uchatiuskanonen und andere militärische Embleme wurden um den Altar passend auf» gestellt. Znr Feldmesse, welche heute um 8 Uhc morgens vom hochw. Militärpfarrer Herrn Pribosic unter Assistenz zweier hochw. ??. Franciscaner gelesen wurde, waren unter dem Commando des Herrn Generalmajors Groll er von Mildensee sämmtliche Truppen und Anstalten der Garnison in voller Stärke und mit Feld« zeichen von Eichenlaub versehen en parkde ausgerückt. Die Aufstellung der Truppen rings um die Sternallee wurde von dem Herrn Generalmajor derart verfügt, dass das Infanterie«Regiment Nr 17 mit dem linken Flügel nächst dem Theater«Portale, mit dem rechten Flügel beim Casino-Gebäude, das Feldjäger » Bataillon Nr. 27 längs der Mauer des Ursulinnenllosters. das Landwehr«Schützenbaiaillon Nr. 25. die Sanitäts.Nothei« lung Nr. 8. die Mannschaft des Artillerie.Zeugs-Filial. Depots, des Verpstegsmagazins. die Veteranen, die Sa» nitäts.Transportscolonne. die Uhlanen.Division und die IV. Batterie>Division des Feldaltillerie»Regiments Nr. 12 von der Ursulinnenkirche bis zum Theater — sämmtliche Truppen in entwickelter Linie — zu stehen kamen. Die Musikkapelle wurde am linken Flügel des Infanterie« Regiments Nr. 17 aufgestellt. Die Veteranen waren mit Fahne unter dem Commando ihres Präsidenten Herrn Georg Mihalic 6U parkäo ausgerückt. Se. Excellenz Herr FMÜ. Varon Reinländer «schien präcise 5 Minuten vor 8 Uhr unter Begleitung der mit den Truppen nicht ausgerückten berittenen Stabs« und Oberosficiere. Nach Besichtigung der Truppen verfügte sich Seine Excellenz zum Kapellenzelte, wo sodann die Messe gelesen wurde. Die Musikkapelle des 17. Infanterieziments besorgte die Mufil. Während des Gottesdienstes hatte Herr Major Schemerl des Infanterieregiments Nr. 17 das Commando übernommen. Die vorgeschriebenen Generaidechargen wurden von den Fuhtruppen bataillonsweise, rasch ailf einander folgend, abgegeben und die Salven sofort von den auf dem Schlossberge aufgestellten Geschützen auf« genommen. Beim Segen am Schlüsse des Gottesdienstes knieten sämmtliche Fuhtruppcn zum Gebet nieder. Nach beendetem Gottesdienste erfolgte die Deftlierung sammt» licher ausgerückter Truppen vor Sr. Excellenz dem Herrn FML. Varon Rein land er. Der Feldmesse als auch der darauf gefolgten Defilierung wohnte auch ein vieltausendköpfiges civiles Publicum bei. Die Oldnung wurde nirgends gestürt. Festgottesdienft in den Kirchen. In allen Stadtpfarrkirchen finden anläfslich des Geburtsfestes Sr. Majestät heute Festgottesdienste statt. Nn dem feierlichen Hochamte in der Domkirche um 10 Uhr vormittags nehmen alle Cwilbehörden theil. Hiebei gelangt unter der Leitung des Dom.Musildirectors Herrn Anton Foerster zur Aufführung: Missa „Lxultet." von Dr. Fr. Witt. Gradnale „Lkn^äiota," von Josef Kiejii, Offertorium „^,vu ^larili" (7stimmig) und «1v Dklum" von Ant. Foerster. Intrmtus und Com» munio, wie immer, gregorianischer Choral. Festdiner des k. k. Officiercorps. Das Officiercorps der hiesigen Garnison veran» staltet heute in den Räumen des Casinovereines ein Festdiner. Festconcert, Heute abends findet zur Feier des Geburtsfestes Sr Majestät desKaisers im Garten der Südbahnhof« Restanration bei festlicher Illumination des ganzen Gar» ten» ein Feftconcert statt. Concertieren wird die vollständige Musikkapelle des Infanterieregiments Baron Kühn Nr. 17. — (Spenden.) Der Herr Lande5präsident Frei« Herr v Winller hat anlässlich des Allerhöchsten Ge-burtsfeste» Sr. Majestät des Kaiser« l<10 st. für die «lrmen in Laibach und je 25 st für das hiesige Elifa« beth-Kinderspital. für die Kleinkinoer-Newahranstalt. für das Knaben Waisenhaus und sür das Mädchen'Asyl ge« spendet. — Der Herr Landeshauptmann Graf Thurn hat aus Anlafs des Allerhöchsten Gevultsf,stes Er. Ma« j?stät des Kai fers den Netrag von 50 st. sür die Armen Laibachs gespendet. — sEhrendiplom) Vergangenen Samstag hat eine Deputation aus unserem herrlichen Badeorte Vel-des bestehend aus dem Herrn Pfarrdechant Josef Razborsel. dann den Mitgliedern des dortigen Ge« meindeuorstandes Herrn Gemeindevorsteher A. W est er und den Herren Gemclnderüthen Franz Vovk und Johann Mallnerdem Herrn Landespräsidenten Baron Winkler das kunstvoll ausgefertigte Diplom eines Ehrenmitgliedes der Gemeinde Veldes überreicht. — (Nachruf.) Am verflossenen Samstage trug man unter zahlreicher Theilnahme der Bevölkerung eine Frau zu Grabe, welche sich durch ihre Wohlthätigkeit den Dank der Armen erworben hat. Es war dies die am 13, d. M. im hohen Alter von 82 Jahren gestorbene Frau Magdalena Günzler. Die Verstorbene war eine durch Seelenadel und Herzensgüte hervorragende Frau. eine wahrhafte Mutter der Armen und eine Kinder, sreundin, wie man deren felten findet. Unvergefslich wird ihr Wirken bleiben als Mitglied des Verwaltungs« rathes des Elisabeth'Kinderspitales und deS evangelischen Frauenvereines, welchen beiden Institutionen sie seit dem Tage der Gründung derselben angehörte. Des» seichen war sie «in stet» thäUzes Mitglied der Klein» kinder « Bewahranstalt und des Frauen - LandeshilfS« Vereines. nicht zu gedenken ihrer stillen Thätigkeit der verschämten Armut gegenüber Ihre grüßte Freude aber war es. glückliche Kindergesichter um sich zu sehen; so war die Besorgung des Christbaumes im Kindersftitale ober im Frauenvereine durch Jahrzehnte durch so recht ihre Domäne geworden, und die hellste Freude lachte aus ihren Augen, wenn sie das Glück der Kinder hiebei sah. Ihr Hinscheiden wird daher in unserer Stadt und deren humanen Instituten eine empfindliche, schwer aus. zufallende Lücke hinterlassen. Das Begräbnis der Verblichenen gestattete sich zu einer pietätvollen Kundgebung; der Sarg verschwand unter der Menge von Blumenkränzen, die Dankbarkeit, Freundschaft und Pietät gespendet Wir bemerkten unter den zahllosen Kränzen einen prachtvollen Kranz der evangelischen Gemeinde, des Frauenvereins und des Kinderspitals, welch letzterer die Inschrift trug: „Das dank« bare Kinderspital seiner Wohlthäterin!" Frau Magdalena Günzler war eine herzensgute Frau, eine musterhafte Gattin und Mutter, begeistert flic alles Schöne, Wahre und Gute, stets heiteren Sinnes, freundlich gegen jedermann; mit einem Worte, sie war daS Bild der biederen, treuen, frommen und guten Frau. Ihr Andenken sei gesegnet für immer. —r. — (Vom Wetter.) Die Schwankungen in der Atmosphäre über Europa waren während der letztver» flossenen Woche nur gering, und war dem entsprechend auch keine wesentliche Aenderung in dem über dem Continent herrschenden Wetter zu verzeichnen. Nach der heute über Europa herrschenden Vertheilung des Lust« druckes ist in unseren Gegenden wieder eine Reihe heiterer , warmer Tage bei leichter nordöstlicher bis slid Östlicher Luftströmung zu erwarten. — (Epizootien) Laut amtlichem Bericht über die Epizootien herrschen gegenwärtig in Krain: Rausch« brand: in Prusendorf des Gurkfelder Bezirkes; Räude bei Pferden: in Feling, Trftenik und Unter«Schwe> renbach des Rudolfswerter Bezirkes; Räude bei Rindern; in Klingenfels des Gurlfelder Bezirkes; Rothlauf der Schweine: in Prevoje und Neul des Steiner. Altenmarkt. Treffen. Kutna. Kirchhof und Ober«Ponique beS Nudolfswerter Bezirkes; Milz-brand: inVlatna Brezovica des Laibacher. Uscheul des Loitscher Bezirkes. Danksagung. Nils Anlas« der Feier des Allerhöchsten Geburtsfestcs Sr. t. und f. Apostolischen Majestiit des Kaisers hat mir Se. Hochwohlgcboren der Herr l. t. Landcspriisidcnt Andreas Freiherr v. Winllcr einen Vetrag von zweihundert Gulden übermittelt, wovon 100 fl. für die Armen in Laibach und je 25 fl. für das hiesige Elisabeth«K!nderspital, für die Klein« lindcr'Vewahranstalt, für das Knaben-Waisenhaus und für das Mädchenasyl bestimmt sind. Indem ich diese Beträge unter einem ihrer Bestimmung zuführe, fühle ich mich verpflichtet, sür die den Armen dieser Landeshauptstadt zugewendete hochherzige Spende hiemit üffent« lich den innigsten Dank abzustatten. Laibach am 17. August 1884. Der Bürgermeister. Danksagung. Aus Anlass der Feier des Allerhöchsten Geburtssestes Sr, k, und f. Apostolischen Majestät des Kaisers hat mir Sc. Hochwohlaeboren der Herr Landeshauptmann von Krain, Gustav Graf Thurn, einen Betrag von 50 sl. für die Armen Laibachs übermittelt. Indem ich diesen Betraq uutcr einem seiner Bestimmung zuführe, fühle ich mich verpflichtet, sür die den Armen dieser Landeshauptstadt zugewendete hochherzige Spende hiemit üffent-lich den innigsten Dank abzustatten. Stadtmagistiat Laibach, den 1?. August 1884. Der Bürgermeister. Neueste Post. Oriqinal«Telegram me der Laib. Zeitung. Adelsberg, 17. August. Vei der heutia/n zahl-reich besuchten Wählerversammlung wurde Obreza fast einstimmig als Candidat fiir den erledigten Land-tagssih candidiert. Wien, 17. August. Der ehemalig? Marinecommandant Pöckh ist infolge eine» Schlaganfallee schwer erkrankt. Berlin, 17. August, «raf Kälnoly reist am 18. d. M. vormittags von Varzin ab. München, 17. August. Der Verlust bei dem hiesigen Postdiebstahl wurde amtlich mit 14000(1 Mark ermittelt. Auffälligerwelse blieb das Nebe«' zim.uer verschont, in welchem die Hauvtcasse mit einem weit höheren Geldinhalte ausbewahrt ist. Die Polizei« l-chen Recherchen haben begonnen. Bisher ist leine Spur der Thäter aufzufinden. Es wurde cine Belohnung von 5000 Malt ausgesetzt. Nom, 17. August. „Diritto" bestätigt, dass Deutschland Italien zu seiner Haltung auf der Con-fei-enz heMckniünschte. — Der Wiener Berichterstatter dp« „Diritto" bezeichnet die Beziehungen der beide« Emtralmächle zu Italien als die herzlichsten. Paris, Itt August. Die Session der Kammern wurde heute nachmittags geschlossen. Paris, 16. August, tt Uhr abends. In den lchten 24 Stunden sind in Marseille 0. in Tonlon 2. M Pelpignan und Umgebung N Cholera»Todrsfälle vor-gelommeu. Weiter wurden emige SterbefäUe iufol^e von Cholera aus dem Departements Herault und Aude gemeldet. London, 16. August. Die „Times" melden: ssrmikieich wies die Vesmileluligsalierbielungen Eng" lands, Deutschlands und Amerika« zurück, China zog scluelseils das angebotene definitive Itidemnilätsauel-bieten zurück mid beschloss den Krieg mit Frankreich. London, 17. August. Die Meldung des Reuter scheu Bureau von einer angeblichen Rnegserllamng Chinas wird in leiner Weife bestätigt. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ' ^Z Wz n 5 3° W 7 U. Mg. 736.52 ^17.0 !NO, schwach, bewölkt "1^7 16 2 .. Vi. 737.02 ^21.2 NO. schwach^ bcwölll «,''"« 9 » Vll^_737.96 ^Ill.8 windstill > halbhcilcr "^ ' 7 U. Mg, 738,58'^.Ili.3 ^windstill bewölkt 17. 2 „ N. 738.18 -5-21.2 NO. schwach zicml. heiter 0,00 9 ^ Ab. 739.08 -^16.4 O. schwnch bcwüllt T>en 1«. taMber wechselnde Vewüllmiss, nachmittags ^< ringer Ne.qcii, abends Aufheitcrmlss, Den 17. morqeno "»b abends bewölkt; tagsüber angenehm, ziemlich heiter. Das Tagesmittel der Wärme an beiden Tagen -^ 18,5," und -^ 18,0°, beziehungsweise um 0,8' und 1,0° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. > Danksagung. > M Iiir die vielfache herzliche Autheilnahme wäh> M ^ rcud dl>r Krankheit und beim Ableben dcS mwcrgcss' W ^ lichen Herrn W «» Jacok Mllm Molff u. Mlffeckrss > W l. l Obersten i. P., Vesitzer mehrerer hoher Orden M ^ und Mitglied der Elisabcthmer-Therrsicn-Slistulia., W W für die dem theure» Verstorbenen gewidmeten schönen D >> Kranzspenden sowie siir die zahlreiche Betheiligung W ^ beim Leichenbegängnisse sprechen wir hiemit und ins- W besondere dcm hochgeehrten l. l. Osficierscorps der W M Garnison den herzlichsten Dank aus. W W Laibach, den 1U. August 1864. > ^ Zie trauernde Familie. > ^ Die Unterzeichneten geben hiemit liefbrtliibt die D» ^ Nachricht v,m dem Hinscheiden ihreS theuren Vr»i- W ^ der«, des Herrn W » Eduard Amalt > M Gutsbesitzers M W welcher heute um l Uhr nachmiltng^ ucisrhen mit W ^ den Tröstungen der heil Religion, im 41, Lebens' M jähre im Curorte Gleichenberg selig im Herrn ext' W schlief. W >> Die irdische hiille des theuren Verblicheuc» M ^» wird aus dein Frirdhofc des Steibeurtes jcierlich M ^ eingesegnet und znr Ninhc bestallet, W Die heil Seelenmessen werden in der Psarr- W ^ lirche zu Semii und in der Kirche zu Smul s>c- >> lesen werden, » ^ Der theure Verblichene wird dem frommen W" W ^W drnlen empfohlcu. W W Thurn bei Sem!i am 15. August 1««4 W > Carl Aural» W ^ Adjunct der östcir.-ungllr. Vank, M D Franz Kuralt M W Mitbesitzer der Gnlcr Smuk und Thurn, W ^W Äriidcr. ^D 15«»