Nr. 145. Donnerst«,«,, 27. Juni 1889. 1<»tt. Jährn«,»«, Mbacher Zeitung. Plan«»«»„«,p«,«l »lit P°»lv«»,«nbung : «»uzlührlg st. l», l)aldl«h»l« sl. 7.»«. I» «omploll: ^ Die „«ail«,«« «»ttnu»" «,„«wt t««Il« m«t «nlnohme b» Sonn. nnd »eiert«.««, V,e »»»»»,»««», «««'!«^"l, ?"l""ähr»7 .5.»° ss«, bi« i:»»,l yü, l befinde sich ^°nn.c l,Pl..h 2. b,e «e»°cti°» B.hnhofgafic «, Sp«chftunben der «eb ct" tA "" Umtlicher Hheil. Se. k. und k. Apostolische Maj.stät haben dem erblichen Mitgliedc der ungarischen Magnatsntafel Grafen Andrm? Hadik n wirklichen Lehrer für Zeichnen nnd Vtokellieren an dieser Anstalt ernannt. Nichtamtlicher Weil. Die kaiserliche Ansprache. W icn. 25, Juni. Der überwältigende Eindruck der an die Delegationen gerichteten Allerhöchsten Ansprache tönt ans allen publicistischen Erörterungen wieder. Ganz Europa steht hellte unter der tiefen Einwirkung dieser für alle Staaten gleich bedentungsvlillen Enunciation. An der Stelle, von der schon so oft die Nationen die Auf. lchlüsse über die vitalste Frage, über ihre gegenseitigen Neziehnugen zueiuauder empfangen haben, erfolgte auch gestern eine Kundgebung, welche, der Politik unserer Monarchie entsprechend, mit voller Offenheit, mit Loyalität und Mannhaftigkeit daK Vild der Situation entwirft, das die Verhältnisse Europa's bieten. Seit-t>s,n die Völker, um ihre Fürsten geschart nnd eines Sinnes mit ihnen und ihren Zielen, ihnen ihr Hab und Gut freudig entgegenbringen, seitdem Millionen bereit sind. jederzeit dem Rufe ihres Herrschers mit Begeisterung zu folgen, seitdem aber auch die Politik oer Cabiuetc eine volksthümliche in dem Siunc geworben ist, dass sie mit den Empfindungen des Volkes iu Allster Uebereinstimmung bleibt, haben auch die großcn Aiauifrstationen über die auswärtigen Angelegenheiten ^n Kraft und Inhalt gewonnen. Wenngleich sie zweifel» los anch andere Nationen über die unveränderten Zielpunkte der eigcuen Politik aufhellen wollen, sind sie boch vor allem bemüht, das eigene Staatswesen ilber ^le Richtung vollständig aufzuklären, welche von de>, Eitern desselben befolgt wird. Es tritt die ungeschminkte Wahrheit in ihre Rechte, die Thatsachen treten ohne Verschleierung hervor. Manche Wahrheit klingt viel-"cht unangenehm, stört vielleicht Illusionen, aber sie !?nwlt stets den Völkern, welche mit ihren« Blnte für d'e Interessen des Reiches einzutreten bereit sind. weit ^viinschter. als eine schouuugsvolle Verhüllnng jener Momente der Silnalion, die ihren ernsten Charakter bilden. Auch die Allerhöchste, an die Delegation gerichtete Ansprache spricht nlwerhu'llt von der «fort' dauerud unsicheren europäischen Lage», aber sic erklärt mit derselben Bestimmtheit, dass weder iu unseren Be« ziehungen zu den Mächten noch in der allgemeinen Richtnng unserer auswärtigen Politik eine Veränderung eingetreten ist. Der Monarch versichert ferner, dass die Regierung, in vollster Einigkeit mit den Verbündeten, für eine friedliche Entwicklung dieser unsicheren Lage einsteht. Indem die Thronrede von der «fortdaucrudrn unsicheren Lage Europa's' spricht, bezeigt sie damit, dass wir vor keiner plötzlich znm Ausbruche gekommenen neuen Situation stehen, souderu dass jeue Momente wohl mit gesteigerter Last auf die Verhältnisse Enropa's drücken, welche wir seit Jahren beklagen uud die rim' jede Zuversicht iu eiue lange Dauer einer ungefährdeten Ruhe unterwühlen. Auch die im vorigen Jahre an die Delegationen gehaltene Allerhöchste Ansprache war bereits bemüssigt, auf die gleiche Unsicherheit der politischeu Lage Europa's hiuzuweisen. und der Minister Graf Kälnoly bezeichnete deutlich genug die Quelle jener stete» Besorgnisse, welche die Völker zu stets er-neuten Rüstungen zwiugen und de» Geuuss des Friedens verkümmern. Dazumal erklärte Graf Käluoky. von den Vorgängen auf der Balkan - Halbinsel spre-chcud. diese Fragen seien bei der politischen Situation im großen nur ein relativ wichtiger Factor, wenngleich sie fiir Oesterreich entschiede» wichtiger als für die meisten europäischen Mächte seien. Aber die eigentliche Ursache der steten Besorgnisse für die friedliche Entwicklung der Zukuuft seien in der allgemeinen europäischen Lage zu suchen, in den Machturi haltnissrn der einzelnen Staaten mit tiefgehenden Divergenzen der Auffassungen nicht so sehr der Cabinete als der Bevölkerungen. Und auch iu dieser Hinsicht ist die Sitnation sich treu «Mieden. So wichtig auch die einzelnen Incideuz-fälle auf der Valkan.Halbiusel sein mögen, so bedauerlich u»d auch tief eingreifend manche Erschciuuug genannt werden müsse, so liegt doch der Schwerpunkt der Lage nach wie vor in den Machtucrhältnifsen der großm Staaten, zwischen denen keine Gleichförmigkeit, sondern eine tiefgehende Verschiedenheit hinsichtlich der staatsrechtlichen Zustände und der politischen Führung Europa's fortbesteht. Erst durch die Rückbeziehuug auf diese allgemeine Lage gewinnen auch die einzelnen Zwischenfälle ihre Bcdeutnng. Die Sorge der Staats« kuust wie der Völker wird daher in erster Linie jenem nnausgeglichenen Gegensatze unter den Mächte« gelten, der noch durch keiue gemeinsame Auert>unnng des geltende» europäische» Rechtes und der bestehenden Macht- Verhältnisse überbrückt werden konnte. Wenn aber trotz der gleichen fortwirkenden Ursachen, und wenn bei der forldanernden Gleichartigkeit der Beziehnngen unter de» Staaten die Lage einen »och ernsteren Charakter angenommen hat. die Gefahren derselben stets schwerer empfulldcn und stets anschaulicher werden, so folgt dirs schon aus der längeren Dauer und der Disparität der Ziele großer Machtfactoren. Es ist wieder ein Jahr verstrichen, welches die Hoffnungen auf eine Klärung der Verhältnisse, auf eine Annäherung entgegengesetzter Auffassungen, auf eine Anerkennung bestehender Macht« nnd Staatsverhäll-msse vereitelt hat. und die Nationen müssen den be-ä»gstige»de» Wcttlampf in der Nnsqestaltung ihrer nahezu unerschwingliche» Rüstungen fortseyen, einen Weltkampf, der an sich schon allmählich einem kritischen Punkte enta/gentreiben kann. Aber das seit der letzten Delegations-Session dahingeschwnndene Jahr hat nicht allein divergierende Anschauungen nicht zu versöhnen vermocht, es hat vielmehr, was die Tendenzen der Be-völkerungeu der einzelnen Staaten betrifft, ein wesentliches Anwachsen heftiger Leidenschaftlichkeit gebracht, einen Ansturm gegen die legale Ordnung Europa's ge» offenbart, der start genug ist. um die Sorgen der Staatsmänner zu vermehren uud als die mögliche Ursache von Eoentualitäteu iu Betracht gezogen zu werde», welche die Wachsamkeit und die Energie der friedliebenden Staaten herausfordern. Wenn sich Tendenzen dreist und offen hcrvorwagen. welche dem a/l« tenden Rechte uud alle» inter»atio»ale» Rücksichten Hohn sprecheu, so wird kein Staatsmann Symptome dieser Art unbeachtet lassen. Wiewohl es nun die allgemeine Lage ist, welche mit ihrem Schwergewichte ans nns drückt und welche auf alle Völker gleich beklemmend einwirkt, gedenkt die Allerhöchste Ansprache auch »och des besonderen Serbiens »nd Bulgariens, vielleicht weil diese Läuder, wie Graf Kälnoky einmal schon zn bemerken Gelegenheit gefunden hat, wenngleich dieselbe» fiir die Gesammtheit der Lage ein relativ geringerer Factor find, fiir uns entschied?» wichtiger, als für die lneistcu Staaten Europa's sind. Inwieweit die von der Publizistik a» diese Stelle der kaiserliche» Worte ge« knüpften Deutungen, die aus denselben gezogenen Cou« sequenzen dem wahren Sinne derselben entsprechen, dies wollen wir von unserer Seite heute schon deshalb uuerörtert lassen, da wir ja unmittelbar vor jene» A»f, schlüsse» stehen, die von allein competeuter und maß« gebender Seite an die Delegationen erfolgen werden und in denen zweifellos auch die wahren Intentionen dieses Theiles der kaiserlichen Enunciation bekannt' gegeben werden. Die Erkenntnis der wahren Ursache der stets von neuem allsbrechenden Besorgnisse ändert nichts an dem Feuilleton. Zwei Stilarbeiten. h,. Es war nach acht Uhr morgens! Iu ei»er der N"c„ Classen der * Schule harrten die juugm ""ocheil a„f ds,i „euen Lehrer aus «Deutsch» und "lerawrgeschichte. iun« '^ f'"de es außerordentlich uugezoge» von dem ' ngen M^nne, uns solch eiue Ewigkeit auf seine werte leb,? """en zn lassen., meinte eine blasiert ausdun .^ lunge Dame. «Pünktlichkeit können wir «>cht 'M lernen!. bei n, - 1 babe diesen Prof.ssor Ernst Winter letzthin vrrsiz ^O'M gesehen, ein sehr i»teressa»trr Mann. hat 3" '6i euch, und ein paar kohlschwarze Augen bericht? ^fl' so groß uud spöttisch., uud die dies b»rck N lunge Dame vrranschaulichte ihre Worte .U!"egn,,gen so deutlich als möglich. sisch^7"dchen, hört., ließ sich ein allerliebste« Back ^yrn ki„l""t heller Stimme vernehmen, «wir wollen ^ soll I." ""stell Winter einen fetten Bund schließe». Men ^',- ^ller ersten Ranges sein, dem nichts auf l l)lf,ls6 'li 'b' "" wolleu ihn besser» und ihn zur '"'e jH z»'m Respect gegen uns. die wir ja erwach-^ Dam?» sind. zwinge»!» Sie stemmte resolut die zierlichen Arme in die Hüften und blickte blitzenden Auges kampflustig um sich. «Lili Mai hat recht.» erklang es im Chore, «wehe dem, der uns den Respect verweigert!»... Die Thüre öffnete sich. Vom Director begleitet trat ml junger Mann eiu. der mit geistvoll prüfendem Auge die junge Schar überflog. Der Director der Anstalt stellt«? Lehrer nnd Schülerinnen einander vor, hielt eine kurze Ausprache uud entfernte sich. Professor Winter notierte sich die Namen der jungen Dame» uud rief: «Fräulein Lili Mai, ich bitte mir eine Stilarbeit, die Sie bei meinem Vor. aäuaer verfasst, gefälligst zu zeigen, dafs ich darnach beiläufig Ihre Kenntnisse auf stilistischem Gebiete beurtheilen kann.» — «Bedauere unendlich, Herr Professor . entgegnete Lili in einem Tone, der das offenere Oeaenlwl ihrer Worte verkündete, «lch trage meine «deutschen Aufsätze» nicht bei mir im Portcmounaie.« Der Lehrer lächelte. «Ich bitte um Eulschuldlgung. meiu Fräulein, ich wollte mit memem Ersuchen ja durchaus mcht gcsagt habe», dass Ihr Wlsen me.» Portemollnaie geht. vergeben Sie die be.sp.ellose ttnhn-wit mit der ich eine «Slilarbelt. von Ihnen verlangen konnte. Ich ersuche, die Hefte vorzunehme», oder ist «Hefte- ein unpassender Ausornck und man ...nss «Grdanten-Ansammlungsort, sage«^ Ich uoer-,ss jeder der Damen die Wahl .>,uer st>l,st.schl-n Schul- arbeit, die ich mir in drei Viertelstunden zu übergeben bitte.» In fünf Minuten war es mäuschenstill in dem Raume, man hörte nur das eifrige Kritzeln der Federn Professor Winter beschäftigte sich damit, die Physiogno, mien seiner Schülerinnen zu studieren, mit offenbaicm Iukresse blieb sri» Auge an dem wirklich reizenden lhaufrischeu Gesichtchen Lili Mai's haften, die leise lächelnd, rasch an ihrer Aufgabe schrieb. Die Zeit war fast um. ein Blatt nach dem andere» wurde ihm über» bracht, auch Lili l.gte ihm ihres hin. das er nahm und einen Moment mit dem runde» Händchen der Geberin festhielt. Die Ueberschrift ihrer Arbeit lautete-«Der Winter». Interessiert überflog er den kurzen Aufsatz, während ein amüsiertes Lächeln nm seinen Mlmd zuckte. Er las: ' «Die herrliche Sommerzeit war dahin! Die Lust wlttdc kälter und kälter, die Sonne immer feltener und mit ahnungsvollem Grausen erwarteten die Menschen den Winter. Erzählte man sich ja. dass er dieses Jahr ganz besonders kalt und grimmig werden sollte Nur eine Schar kleiner Vögelei» fürchtete ihn nicht Sie versammelten fich und gelobten einander, dem bär^ bnßlgen Geselle,, Widerstand zn leisten, sich durch <<.,„ droheudcs. spöttisch srostigrs Gesicht nicht abschrecken zu lassen und ih» durch Muth und Ausdauer zn be-sieg,'» ! . . .» ^'aibachtt Zeitung Nl. I45i. l 240 27. Juni !8N». Ernste derselben, der in den» Maße steigt, als die lange Dauer der Unsicherheit die Hoffnnngen auf eine endgiltige. Stabilisierung des Fnedenszustandes stets mehr abschwächt. Sie ändert nichts an der Verpflichtung, allen Erfordernissen der Lage stets gewachsen zu bleiben und ihrer weiteren Entwicklung unverwandten Auges und mit jenem Selbstbewnsstsein entgegenzusehen, das eiucr Großmacht entspricht, welche verlä'sslichc Alliierte, die Loyalität und das Necht auf ihrer Seite hat. Indem die Allerhöchste Ansprache in jedem ihrer Worte ein laut und volltönendes Zeugnis von der Willenskraft des Reiches ablegt, seineu Aufgaben und seinen Interessen gerecht zu werdeu, ruft sie ein freudiges Echo iu den Herzen der Vevülkernng wach uud wird unsere Freunde mit dem Gefühle vermehrter Stärke und Sicherheit erfüllen. Aber eine nicht minder freudige Zustimmung wird die Versicherung des er habenen Monarchen erwecken, dass die gemeinsame Ne gieruug in voller Eiuigkeit mit ihren Verbündeten für eine friedliche Eutwicklung der Lage einsteht. Die Friedcnsliga bleibt dem Programm treu, das ihr den jubelnden Zuspruch der Natiuueu gesichert. Der vermehrten Schwierigkeiten ungeachtet werden die alliier ten Mächte auch frruer alls die Erhaltung des Friedens bedacht sein. Wir hoffen, dass sie dieses Ziel ebenso gewiss erreichen werden, wie ill manch anderen schwierigen Augenblicken. Vor der geeinten Energie des Willens, vor den geeinten Waffen werden die sub versiven Leidenschaften znr Ruhe kommen uud aNe gegen die legale Ordnung und den Frieden Europa's anstürmenden Bestrebungen zurückgewiesen werden. Wir hoffen dies umsomehr, als ungeachtet des zweifellosen Ernstes der Lage, ungeachtet der Vermehrung von Erscheinungen, welche die Situation seit dem Vorjahre noch unfreundlicher gestaltet haben, Europa doch vor keiner actuellen Kriegsgefahr steht und der Knoten noch nirgends so unentwirrbar ist, um an das Schwert, als das einzige Mittel der Entwirrung, zu denken. Offeilbart sich doch darin der Segen und die Macht der Friedensliga, dass die Völker nicht durch eine jede Verschärfuug oder Erschwerung der allgemeinen Lage — schon vor die Kriegsgefahr gestellt sind. Alls dem Strafgesetz-Ausschüsse. Wien, 25. Juni. Der Strafgesetz' Nusschuss sehte gestern die Berathung über die Uebertretungen fort. Es wurde nach einer längeren Debatte das Concubinat mit Strafe belegt. Zu diesem Paragraph beantragte Abgeordneter Vay-hinger, dass auch das Eingehen von ungiltigen, nur nach religiösen Satzungen giltigen Ehen mit Strafe belegt werde, und forderte Weilers, dass auch Minderjährige, welche im Concubinate leben sowie deren Eltern mit drei Monaten Haft zn bestrafen seien. Abg. Vayhinger motivierte seine Anträge mit dem Hinweise auf die unter den orthodoxen Israeliten in Galizien und der Bukowina zahlreich vorkommenden Ehen, bei welchen der Bräutigam gegen die Bestimmungen des Wehrgesetzes meist 15 bis 18 Jahre alt ist. Derlei Heiraten werden ganz öffentlich mit Beobachtung aller rituellen Ceremonien geschlossen, und erst nach Erreichung des 23. Lebensjahres seitens des Ehemannes werbe die Ehe in die Trauungsmatrilel eingetragen und die inzwischen erzeugten Kinder legitimiert. Diese Ehen seien gegenüber den Staatsbehörden Concubinale, tönneu aber gegenwärtig nicht verhindert werden, weil das Concubinat bei Minderjährigen nur aus Grund einer Privatanllage seitens der Eltern bestraft werden könne. Solche Zustände seien jedoch unmoralisch, weil sie eine öffentliche Umgehung der Gesetzesvorschriften enthalten, und sie seien auch ge- meinschädlich, weil sie den Mitgliedern anderer Coufes-sionen Anlass zu Neid und Hass gegen die Israelilcn wegen ungleichartiger Handhabung des Eheverbotes geben, den Antisemitismus schüren und dadurch die israelitische Veuölkerung unverhältnismäßig anwachse, die Israelilen ihre 5ii»der früher zn erziehen und zu versorgen imstande seien und dadurch bedeutend»' Vortheile anderen Staatsbürgern gegenüber genießen, weil endlich die Ausübung der ehelichen Pflichten de» frühreifen Jünglingen gesund» heitsschädlich sei und aus dieser Ursache auch die Israe» lilen in Galizien sehr schwach und zum Militärdienst nur in de» seltensten Fällen tauglich seien. Die Anträge der Abgeordneten Dr. Neuner uud Vayhingcr wurden jedoch nach längerer Debatte, an welcher die Abgeordneten Dr. Kopp uud Dr. Äareuthcr, wie auch der Justiz-minister sich bethciligten. abgelehnt. Die Abgeordueten Kopp und Varelilher sprechen sich geqen diese Anträge aus, uud es bemerkte Dr, Kopp: «Wenn in Galizien solche Zustände herrschen, möge man für Galizicn eine Sprcialbestimnlung schassen.» Die Anträge Vayhingers wurden hierauf abgelehnt. Hierauf beantragte Abgeordneter Vayhinger bei der Uebertretung «Hazardspiel», das Hazardspicl aus Eise»' bahnen zu bestrafen. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Eine wichtige Slrafbestimmung beschloss der Ausschuss, indem er im tz 456 festsetzte: «An Geld bis A00 fl. wird der Lehrer bestrast, welcher in Ausübung seines Berufes seinem Schüler eine Körperverletzung zugefügt, wenn cr durch das pflichtwidrige Betragen des Schillers zum Zorne gereizt und hiedurch auf der Stelle zur That hingerissen worden ist. Auf Körperverletzungen, welche unter die U 231 bis 234 fallen, ist die gegenwärtige Bestimmung nicht anzuwenden.» Dieser Paragraph statuiert ein besonderes Delict für eine in Ausübung des Berufes einem Schüler seitens des Lehrers zugefügte Körperver» letzung. Auf Antrag des Abgeordueten Kossowicz wurde die Geldstrafe für dieses Delict, bei welchem nach dem Motivcnbericht auf die Stellung des Lehrers zu dem Schüler Rücksicht genommen ist, auf 50 sl. herabgesetzt. Gegeu das Hypnotisieren richtet sich der folgende Paragraph: «Wer zur Heilung von Krankheiten, zur Verhütung oder Stillung von Schmerzen, zum Unterrichte, zu Versuchen, Demonstrationen, Schaustellungen oder zu anderen Zwecken Mittel anwendet, welche das Bewusstsein eines Menschen aufheben oder abschwächen, oder die geistigen Thätigkeiten desselben willkürlich bestimmen, wird, wenn er hiebci den Verordnungen zuwider handelt, mit Haft oder an Geld bis zu 300 fl. bestraft.» Dieser Paragraph wurde angenommen. Politische Uebersicht. (Aus den Delegationen.) Im Budget« ausschusfe der österreichischen Delegationen befragte vorgestern, nachdem Graf Kälnoky sein Expose" über die Lage (welches wir bereits telegraphisch mitgetheilt haben) gehalten, der Delegierte Hausner den Minister wegen der Verhaftuug des Lemberger Studenten Dwer-uicli in Rufsland. Vilinski hob die Erregnng der Lem-berger Studenten hierüber hervor. Kälnoky versprach demnächst zu antworten. Ans eine Anfrage Chlumecky's wegen der Haltung der serbischen Regeuten erwiderte Kälnoky, die Regierung, welche als Opposition die Rückberufuug Michaels wünfchte, konnte, zur Herrschaft gelangt, nichts anderes thun, als die Rückberufuug Michaels durchzuführen. Der Traum der Vereinigung aller Serben sei ein ideales Programm. Heilsberg wünschte, der Minister möge bei der Besehung von wichtigen Posten im Auslande über einen allzu engeu Gesellschaftskreis Hinallsgreifen, damit sein Wirken durch eine staatsmä'uuische Vertretung unterstützt werde. Alls eine Anfrage Hohenwarts wegen der Einschmuggelung von aufrührerischen Proclamations« aus Serbien uach Oeste» reich erwiderte Kälnoly, er habe die Procla« mationen spontan sistiert. Kallay erörterte die Sicher-heitsverhältnisse Bosniens und der Hercegooina. Käl-uoly bemerkte bezüglich des Wunsches Heilsbergs, dass der Kreis, aus dem die Wahl der Vertreter erfolgen löuue, kein großer fei. er wäre größer, wenn man leicht auch solche Personell verwenden könnte, welche nicht über ein bedeutendes Vermögen versügeu. Dninba versicherte, in Rumäuicu bestehe keiue russische Partei, und vcrlaugte eine coulantc Handelspolitik gegenüber Rumänien. In der Specialdebatte wnrde nach einer längeren Debatte, insbesondere über den Lloyd, das Budget des Ministeriums des Aeußern mit einer formellen Aeuderuug augenommen, (Sanctioniertes Gesetz.) Das Reichsgeseß' blatt veröffentlicht das Gesetz, durch welches die der Wasser - Gcuossenschast zur Vewässeruug des Gebietes von Monfalcone in den ^ 2 und A des Gesetzes vo«n 2li. Mai l«79 ertheilten und infolge der verzögerte" Inangriffnahme der genossenschaftlichen Wasseran lagen im Sinne des tz 5 desselben Gesetzes erloschene« Steuerbefreiungen der Genossenschaft in demselben liM' fange uud fiir dieselbe Dauer wieder eingeräumt werden. (Der Wiener Vemeindcrath) beschloss mit allen gegeu zwölf Stimmen, Hasner als den Schöpfer des neuen Schulgesetzes das Ehrenbürger-recht und dein Sectionschef Hermann sowie dem Abg Beer fiir die Mitwirkung an demselben das Bürgerrecht zn verleihen. , (Aus Trieft.) Dem «Mattino» zufolge spl«") der Bürgermeister von Trieft, Dr. Bazzoni, dem ^ lienischen Generalconsul Durando das lebhafte Ve< dauern der Stadtvertrctnng und der Bürgerschaft ws/ gell des Pctarden-Attcntates aus nnd änßerte die Hof»' nung, Durando werde den Triester Posten noch lange bekleiden. (Reichsrathswahl.) Die durch das Ableben des Neichsraths-Abgeordneten Dr. Karl von A^ tolini nothwendig gewordene Ersatzwahl eines Reichs raths-Abgeordneten für den Wahlbezirk der Städte »no Orte Roverew. Mori, Arco. Riva, Ala, Vorgo un" Lrvico und die Handels' und Gewerbekammer in in^' vereto wnrde fiir die bezeichneten Städte und Orte au» den 2tt. Juli, für die Handels- und Oewerbelan""" ill Novcrelo auf den 27. Juli d. I. angeordnet. (Staatseisenbahnrath.) Im Kreise ^ Privatbahnen besteht die Absicht, an das Hands'» ministerinm eine Eingabe zu richten mit der «3>l.' dass in Hinkunft auch den Verwaltungen der P"?^ bahnen das Recht eingeräumt werde. Vertreter >" " Staatseisenbahnrath zn entsenden, damit ihnen ^ ,^.«l hcit gegeben werde, Angriffe abzuwehren und IrrMw richtigzustellen. ^ (Die jungczechischen Organe) p"h. eieren den jungczechischcn Wahlaufruf, welcher 3A a^r bezirls und 20 Stadtbezirts-Candidaten anssteM-^ Aufruf enthält die bekannten staatsrechtlichen P"' des iuugczechischeu Programms und überdies die *Nel (Ungarn.) Der neuernannte ungarische^»'' ^ des Innern, Graf Geza Teleky, übernimmt he"" Leitung seines Ressorts. .^» sGrenzberichtiguna.) Der Orenzzug.W^ der Vukowiua und Russland wird im laufenden^ ^ einer Revision durch eine aus Delegierten der t> ^ seitigen Reichsregierungen zusammengesetzte '"^l >'^ nale Commission unterzogen werden. Die ^ Commission soll im Juli ibre Arbeiten bei Onw^, Bis dahin war der Professor gekommen, da er« scholl die Studentenglocke, er musste fort und erhob sich. Diese kleine Lili mit ihrem scharfen Zünglein und der schlagfertigen Verwegenheit gefiel ihm immer besser. Ungeduldig erwartete er die nächste Woche, die ihm Ge legenheit geben sollte, in der Literaturstunde Lili wieder« zusehen. Und der ersehnte Montag war da. Die jungen Damen erhielten ihre Aufgaben zurück und ärgerten sich über die beißenden sarkastischen Randbemerkungen, mit denen Professor Winter einzelne lächerliche Stellen corrigiert hatte. In Lili's Heft lag ein Blatt Papier, das sie klopfenden Herzens auseinanderschlug. Dieser geistreiche Cyniker, der ihr Lehrer war, gefiel ihr ausnehmend. «Stilarbeit», stand groß obenan. «Der Mai», vom ernsten Winter. «Ein wouniger, wunderherrlicher Mai war ins Land gezogen, ein Mai, wie zum Lieben nnd Träumen geschaffen. Und nach dem letzten harten Winter, von dem seligen Wonnemonat doppelt berauscht, besangen ihn die Menschen in begeisterten Liedern. Da kam er iwch einmal zurück, wo mau ihn nicht mehr erwartet, der grimme Winter, rauh und frostig. Die Mensche», und Vöglein wehklagten. Und der Mai sprach zum Winter: «Fort mit dir, bärbeißiger Geselle, ich will mir bei dir Respect erzwingeu, hier herrsche jetzt ich!» Doch der Winter, der ein Spötter ersten Ranges war, lächelte höhnisch und sagte: «Ich weiche uicht. du zarter Mai, bis du mir gewachsen, und willst du dir wirklich Achtuug erzwingen, dann nimm es doch mit mir auf und schließe mit mir einen Bund, wenn nicht, vernichte ich dich... Da senkte der Mai das zarte Köpfchen, reichte dem Winter beide Hände, und Mai und Winter schlössen einen Bnnd.» Das feine Gesichtchen Lili's erröthete über und über, als sie daheim in ihrem freundlichen Stiibchen die souderbare «deutsche Arbeit» Professor Winters ge» lesen. Was wollte er damit sagen? Meinte cr am Ende gar? . . . Nein, das war gar nicht möglich, er der umschwärmte geistvolle Mann und sie das blutjunge Schulmädchen, lächerlich! Und als er sie zwei Tage darauf zufällig allein am Spaziergange traf und sie alls purem Zufall das zierliche Taschentüchelchen fallen ließ, das er doch ua-türlich aufheben und ihr überreichen mnsste, was war da selbstverständlicher, als dass er ihr seine Begleitung anbot, und ihren Lehrer durste sie nicht durch eine Ablehnung verletzen. Aus Höflichkeit bat ihn Mama zum Thee, und wiederholte freundliche Einladungen konnte er unmöglich ablehueu. Die ganz natürliche Folge war: ein Jahr fpäter war ans der kleiueu Lili Mai eine niedliche Frau Professor geworden. Mai und Winter hallen einen Auud geschlossen. W. H. Micöergefnnöen. Novelle von Harriet WrNnelvald. (15,. ssorlschu,,«.) ^^ Theobald betrat mit Anton, herbeigeloa^^ den Lärm der empörten Menge, den Hof, al» sich gegen Gothen drängte. , , Sahn Einer der Männer wollte sich ge""'^' .„, er brechen und bis zu dem Fabriksbesitzer ""0"»" „,'d stieß mit den Ellbogen in wilder Hast '"H "^ ^ links; solch ein kräftig geführter Stoß "". ,'„srnf des Kranken: er sank mit einem leisen Scu"" i in die Arme seines Brnders. ^eite d»'s Koreman, der auf der cutgegeugefetzte" ^.j,.„, Hofes stand, sah seine beiden Söhne in den,"" ^^,„s er sah auch Theobald plötzlich wanken mw Arme sinken. ^ Kcl,recle"sl"l «Gott. mein Sohn stirbt!- Der ^ ^ vc»-draug über die Häupter der Menge unv ^ > stummen. , . fliohc» -Ihr habt ihn in Enrcr sch"^nwst L'^.z vielleicht qetödtet.. sagte Anton "'t 5»'^ ^^ ,. dem U'rblüffteu Arbeiter, der mit Mw"" s"" .' das todlenbleiche Antlitz des Ohnnmch ^^^sln"" dessen halb geöffneten Lippen em d"M> sut^imll. «Ich wollte ja nicht, ich ' raldachei Zeltung Nl. U5. __________^^_____________________________________ ^7. Juni !««!,. Dniester beginnen, um dann nach Begehung des ganzen Grenzzuges am äußersten Grenzpunkte bei Novosielica abzuschließen. (Die französischen Kammern) haben letzt endgiltig das neue Nationa litäts-Gesch genehmigt, das die socialen Verhältnisse der Fremden in Frankreich vollständig nmgestaltet. Die zwei Hanptbestim-lmma/n sind: l.) Jedes in Frankreich geborene Kind eines Ausländers, der selbst dort geboren wurde, wird Franzose. 2.) Jedes in Frankreich geborene Kind eiues Ausländers wird Franzose, wenn es im Augenblicke seiner Volljährigkeit dort ansässig ist nnd zu dieser Zeit diese Eigenschaft nicht ablehnt. Visher wurden die Fremden in beiden Fällen nur dann Franzosen, wenn sie freiwillig dem Militärdienste genügten und Mgleich die Naturalisation nachsnchlen. Jetzt sind die esteren von Rechtswegen Franzosen, nnd die zweiten werden es ebenfalls, wenn sie bei ihrer Volljährigkeit nicht ausdrücklich gegen die Naturalisierung Einspruch erheben. (Serbien nnd die Türlei.) Eine der 'Pol, Corr. > .von antoritativer türkischer Seite» aus Eunstantinopel zugehende Mittheilung bezeichnet die von einigen serbischen Vlättcrn gebrachte Nachricht von der angeblichen Absicht des Snltans, den Sandschak Novi-Bazar an Serbien abzutreten, als jeder Begründung entbehrend, da es dnrchans nicht in den Absichten der Türkei liege, irgend einem Staate auch das ge-nngste Territorial.Zugestäl'dnis zu machen. (Der Gegenbesuch des Zaren) soll nnn-'nehr für die Zeit vom 15. bis 20. Angust projectiert sein und werde zur See und nicht in Berlin erfolgen. Darin liegt jedoch keineswegs eine internationale Un-hoflichleit. denn auch Kaiser Wilhelms Besuch war ein Küstrnbesnch Auch hat der Zar seit dem Uuglückssall bei Vorli mehr als je eine Abneigung gegen Elsen- bahnfahrten. ^. ^ (Aus Bern) liegt eine interessante Meldung vor: Der Nationalrath beschloss auf einstimmigen Antrag der vorbereitenden Commission ohne jede Erörte-r»ng mit Einstimmigkeit die möglichst baldige Einführung des lleinkalibrigen Gewehres und ermächtigte den Vnndesrath. eine Anleihe von sechzehn Millionen aufzunehmen. ^ ^. (Württemberg.) Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este wnrde vorgestern vom Kaiser in Privataudienz empfangen. Nachmittags hat sich der Erzherzog nach Stuttgart begeben, um in Vertretung des österreichischen Hofes dem Könige Karl I. von Württemberg zn seinem Jubiläum zu gratulieren. Tagcsnemgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Agramer Zeitnng» meldet, der römisch-katholischm Kirchengemeinde in Nrinj zur Reparatur zweier Filiallirchen 200 sl. zu spenden geruht. — (Die Schlacht auf dem Kosovo. Helde,'» deren fünfhundertster Jahrestag in diesen Ta gen in ganz Serbien gefeiert wird, hat trotz ihrer ver" hangnisvollen Bedeutung für das serbische Voll doch den A'hall zahlreicher serbischer Vollsgesänge gebildet, indem Nönig Lazar und die übrigen in der Schlacht gefallenen '"bischen Helden als nationale Märtyrer gefeiert wnrden. "vch haben sich von diesen Volksliedern nur Fragmente falten, die Vuk Stesanovie-Karadzic in seinen serbischen , liavsodien gesammelt und aus denen Professor Palm in "»ram den historischen Stoff kritisch ausgeschieden hat. ""' Grund dieser Vorarbeiten hat es nun ein deutscher ^llftsteller, welcher der österreichischen Armee als acti- ver Officier angehört, Artillerie-Hauptmann Karl Gröber,, der die serbische Sprache, Volksdichtung und Geschichte genau kennt, unternommen, in einem deutschen EpoS eine zusammenhängende Darstellung der Schlacht auf dem Kosovo-Felde zu geben und in dieselbe die erhaltenen Volkslieder aufzunehmen. Diese Dichtung ist bereits im Jahre 1885 in Wien im Verlage von A. Holder erschienen, dürste nbcr nun, da die Erinnerung an jenes tragische Ereignis in der Geschichte Serbiens neu belebt wird, ein erhöhtes Interesse grwinnen. Die gesummte volksthümliche Ueberlieferung und die historisch beglaubigten Nachrichten find in Gröbers Dichtung zu einem einheitlichen Ganzen verschmolzen, und der Ton des serbischen Volksliedes ist in der deutschen Dichtung so glücklich getroffen, dass dieselbe vollkommen mit der getreuen Uebcrsehung der aufgenommenen serbischen Original-Fragmente übereinstimmt. Besonders Plastisch und charakteristisch im Sinne des Volksepos sind die Ermordung des Sultans Murad durch den Vojvoden MiloS, die Schlacht mit ihren Einzel' kämpfen uud das Ende des gefangenen Königs Lazar geschildert. — (Unglücks fall in den Alpen) Aus Fcrleilen wird vom 22. d. M. berichtet: Der Ober-lieutcnant Stanislaus May vom 58. Infanterieregiment ist heute von der Loserer - Alpe (2520 Meter), nahe an der Tiroler Grenze, abgestürzt und todt geblieben. Der Verunglückte wurde im September 1882 zum Licuteuaut und im Mai 1888 zum Oberlieutenant ernannt. Das 58. Infanterieregiment Erzherzog Ludwig Salvator liegt in Kolomca. — (Zoll auf — Mittagessen.') Die Russen sind unermüdlich in der Erfindung von Verlehrserschwer-nisscn an der Grenze. Die neueste Erfindung ist die Er« Hebung eines Zolles auf Mittagessen für deutsche Arbeiter, welche auf russisch-polnischen Wellen beschäftigt sind. Unbranstanoet haben ihnen ihre Frauen oder Kinder seit vielen Jahren die Töpfe mit Mittagessen über die Grenze gebracht; da fällt es mit einemmale den Zollbeamten ein, von diesen Töpfen einen Eingangszoll von je zehn Kopeken zu erheben, und die Arbeiter müssen diese Abgabe zahlen, wenn sie in Besitz ihres einfachen Mittagmahles gelangen wollen. — (Ein Typhon in Ungarn.) Die in Europa seltene Erscheinung des Typhou hat in Ungarn in zwei Gegenden große Verheerungen angerichtet, so im Hajdu-und Torontaler Comitat. In ersterem Comitate wurde eine «Tanya» und mehrere Menschen in die Lust gehoben, in letzterem ein Dorf zur Hälfte gänzlich zerstört, während in der anderen Hälfte Windstille war. — (Seltene Operation.) In der Univer. sitätsklinik zu Padua gelang es dem Professor Grabenig o, die Augenhornhaut eines Huhnes auf ein menschliches Auge zu übertragen. Die Operation ist vollständig gelungen, so dass nach Verlauf von acht Tagen die übertragene Haut vollkommen durchsichtig, hell und rund erhaben war. — (Ein merkwürdiger Fall) ereignete sich in der vorgestrigen Nacht in Wien. Der Kalligraphie-Professor Wilhelm Neurath, 67 Jahre alt, wurde vom Schlage gerührt und blieb todt. Dessen Bruder, der Metallwarenfabrikant Jakob Neurath, 60 Jahre alt, wurde gleichfalls in derfelbeu Nacht vom Schlage gerührt und blieb tobt. — (DaS Städtchen Golina) in Polen wurde am 20. d. M. von einer Feuersbrunst schwer heim» gesucht; achtzig Wohnhäuser brannten nieder, und mehrere Menschen kamen ums Leben. Per Schaden wird auf 300.000 Rubel berechnet. — (Verschüttet.) In Newcastle in Australien ist eine der sehr ergiebigen Goldmine« eingestiitzt. Siebzig Bergleute sind in den Stollen begraben. Es werden Anstrengungen gemacht, die Unglücklichen zu retten, doch scheint es, dass die Hilfsaction zu fpät kommt. Die Arbeiter dürften bereits alle todt sein. — (Weibliche Bahn Wächter.) In Holland verwendet mau Frauen als Äahnwächter an Eisenbahn-Uebergängen. Bisher soll sich noch kein einziger Unfall durch Fahrlässigkeit dieser Frauen ereignet haben, — (Einfache Schätzung.) «Wie stark ist Ihre Familie?» — «Wenn mer zusammenhalte, haun mer's ganze Dorf.» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Fürstbischof Stepisch negg.) Wie uns aus Marburg berichtet wird, liegt Se. Excellenz der hochw. Fürstbischof von Lavant Maximilian Stepisch-negg seit einigen Tagen schwer krank darnieder und wurde bereits mit den heil. Sterbesacramenten versehen Der hochw. Fürstbischof hat nahezu sein 74. Lebensjahr vollendet; den fürstbischöflichen Stuhl bestieg er 1803. Se. Majestät der Kaiser haben den Herrn Statthalter in Stciermarl zu beauftragen geruht, im Allerhöchsten Namen Erkundigungen über das Befinden des leidenden Kirchen» fürstcn einzuziehen. — (Neue Straßenbenennuugcn.) Dem Gl-meinoeralhe liegt ein Antrag des Gemeinderathes Hribar vor, wornach einige Strahmbenennungen ab-geändert werden sollen. Die Petersstraße soll in Kopitar-straße, der Auerspergplatz in Valvasorplah, der Deut« sche Platz in Wolsplah (zu Ehren des ehemaligen Fürstbischofs Wolf), der Valvasorplah in Vodnikplatz (mit Rücksicht auf das soeben aufgestellte Vobnil°Mo>'umcnl), die Barmherzige» gasse in Erjavergasse, das Kuhthal in Radehlystraße. die Resselstrahe in Bleiweisstraße, die Dampfmühlgasse in Rcsselgasfe, die Theatergafse in Levstil-gasse. die Vodnilgasse in Tomangasse. die Feldgasfe in Iurcicgasse, die Schulallee in Pogacarplah (zur Erinnerung an Fürstbischof Dr. Pogacar, welcher sich um die Verschönerung des Platzes vor der Domlirche große Ver« dienste erworben) umgetauft werden. — (Petroleum verkehr in Trieft.) In Trieft steigt der Import und Handel mit Petroleum stetig; es wurden daselbst im Vorjahre 426.800 Meler-centner (davon 414.133 Melercentner aus dem Schwarzen Meere) eingeführt, gegen 293.656 Metercentner im Jahre 1887. Da Trieft keine Raffinerie besitzt, geht die gereinigte Ware fast ganz im Tranfit nach Süd« und Mitteldeutschland, der Schweiz und zum Theile auch nach Oberitall>n. Es wird nunmehr beabsichtigt, in Trieft demnächst eine große Petroleum-Raffinerie zu errichten. Eben jetzt findet in Trieft die Verlegung der Petroleum» Reservoirs aus dem Güterhafen, von wo dieselben wegen Feuergefährlichleit entfernt werben müssen, nach dem eigens zu diesem Zwecke erbauten, außerhalb des Stadlrayons gelegenen Petroleumhafen stall, der vermittels einer Schlepftbahu mit den beiden in Trieft einmündenden Bahnlinien verbunden ist. — (Falsche Silbergulden.) Bekanntlich cur-siercn in letzter Zeit in großer Menge falsche Silbergulden. Amtlichen Erhebungen zufolge sind dieselben in nach echten Silberguldenstücken hergestellten Formen angefertigt, und weun auch die Abgüsse als sehr gelungen bezeichnet werden müssen, so sind dieselben doch nach der etwas dunkleren Metallfarbe, nach der nachgemachten Randschrist und nach dem geringeren Gewichte zu erkennen. Verfertigt sind dieselben zumeist aus Zinn und Antimon. — (Promenade > Eoncert.) Heute abends von halb 7 Uhr an findet in der Slernallee ein Promenade-Concert mit folgendem Programme statt: I.) «Schönfelo-Marsch» von Wagner; 2.) Fest-Ouverlure von Proch- ,. «Lasst alle Entschuldigungsgründe nnd helft mu e°er den armen Bruder zurück in das Haus schaffen,» unterbrach ihn der junge Mann heftig. «Alle Verant-t?"una trifft Euch,>'fetzte er mit lauter, weithin wallender Stimme hinzu. satt , ""Ne Minnten fpäter war der weite Hofraun, de „l „ D'e Arbcitermenge hatte sich geränschlos aus da? > " "'tfernt; die rohen, ungebildeten Lente fühlten, aeän..'" "lelleicht zn weit in ihrer maßlosen Heftigkeit leb" '^'l "aren und dieses Vorgehen ein Menfchen-"' gefordert. VII. tllfe„^tor Deutncr wnrde sofort in die Fabrik gc-Aos' ^ "klärte ganz offen, dass der verhängnisvolle lililne ü """"' Theobald höchst gefährlich werden diirste " ^°^ bas Ende des Leidenden herbeiführen ilinae^ lMlosen Eltern standen an dem Lager ihres ^lzteil,, ^'"s, der trotz aller Bemühungen des lvar un^ ?.""""r '"cht 5"'" Bewusstsein zurückgekehrt die Ei«.., !'?"' Warper schmerzlich aufzuckte, so oft man Allits, "'""Wäge auf der Brust, die einen zwriteu _ I.. z^'"dern sollten, erneuerte, /"'to» l«- Fensternische des Nebengemachrs stand l'chen. A'.'" "'ficht war fehr bleich, und in den freund "kn spiegelte sich eine tiefe Erregung wieder. Vor kaum zwei Stnnden hatte er fich fo herzlich auf das liebe, traute Daheim gefreut, und nun umschloss es so viel Schmerz nnd Leid. 'Armer Theobald!< flüsterte Justine, die neben dem Ingendgespielen stand. «O. muss er denn wirklich sterben.» setzte sie mit einem scheuen Blick nach dem Nebcngcmach hinzu, aus dem jetzt ein tiefes, schmerzliches Stöhnen drang, denn der Leidende war zum Bewusstsein erwacht. , . «, . < . ^ «Kehre in die Villa znrück,> bat Antun leise das junge Mädchen. «Der Anblick eines Sterbenden ist nicht für deinen frohen Sinn.. 'Ach. du hältst mich für m, Kind., fagte Justine rasch, «das noch viel zu einfältig ist, um m die Nacht- nnd Schattenseiten des Lebens eingeweiht Ul werden?» . . ., . «Dn bist kein Kind mehr, so wen,g, wie ich ein Knabe.^ entgegnete der junge Mann m.t Nachdruck, .aber ich möchte mir das ganze lange Leben hindurch m,r Sonnenschein aus diesen Augen holen also wozu sollen sie in Schattenseiten tauchen, die ihren rcmen ^^""'Nnr" drei'kurze Wochen waren die jungen Leute qetrenn m'd dennoch halte sich ein n.'fassbares Etwas Mischm ^ gedrängt. Wer kennt ihn n.cht den holden Dann in dem S?ele nnd Seele jenes m.z'g wah... ewige Empfinde,, dnrchzitlert. Die L.ebe! - Das junge Mädchen fenkte ihr Auge: «Ja, du hast recht, ich bin kein Kind mehr!» kam rs leise über ihre Lippen, «das hat mir mein Vater deutlich genua klargemacht,«...» Das schmerzliche Aufstöhnen ließ Justine innehalten; ohne Antons Bitte, nach der Villa zurückzukehren zu berücksichtigen, überschritt sie das Nebengemach nnd trat an Theobalds Lager. Die großen, düsteren Auaen des Kranken begegneten dem thränenfeuchten Vlict des Mädchens, da zuckte es über seine erdfahlen Züge. «Fort, fort!, murmelte er. die Hand nach der lichten Gestalt ausstreckend. «Das Unglück ist bereits in das Hans gekommen mit dem verwünschten Hweia Gott sei Dank, dass nur ich das Opfer bin.. .Theobald, lass doch ab von dem finsteren Wahne. flüsterte Anton, der rasch hinzugetreten war und sich jetzt über den Bruder beugte. «Er soll nichi sprechen, sonst erneuert sich der Vlutsturz. und dann stehe ich für nichts., sagte Doctor Dentner zu den bekümmerten Eltern; so leise er auch gesprochen hatte, das scharfe Ohr des Schwerkranken vernahm die Worte, und da zog etwas wie ein heller Verllarnngtzschimmer über fein Antlitz: «O endlich winkt mir die ewige Freiheit Endlich soll meinen tausend Martern die Erlijsungsstunde schlagen.» lFortschung lolgt.) Latbachsl Zeitung N'. 145 124ft 27. IM l^!>. 3.) «Donauweibchen», Walzer von Strauß; 4.) Chor und Canzone aus der Ov?r «I'utti in MÄ8eIwra» von Pedrotti; 5.) «Herz und Welt», Polka mazur von Strauß; tt.) Potpourri aus der Operette «Der lustige Krieg» von Strauß. — (Zu den Landtagswahlen.) Wie bereits kurz gemeldet, fand vorgestern nachmittags im hiesigen Rathhaussaalc cine Confercnz inbctrcff dcr bevorstehenden Landtagswahlen statt, an welcher die gewesenen sloveni-schcn Abgeordneten sowie etwa zwanzig Vertrauensmänner vom Lande theilnahmen, Iil dieser Confercnz wurde die Candidatenlistc cndgillig festgestellt und gestern in den hiesigen Journalen publiciert. Das nationale Wahlcomitc empfiehlt fiir die Landgemeinden Wahlbezirke nachstehende Candidate,,, und zwar: 1.) für den Wahlbezirk Umgebung Laibach - Obcrlaibach Herrn Dr. Karl Ritter von Äleiweis - Trstenisti (inbelrrff des zweiten Candidate« wurde kein Veschluss gefasst, und bleibt die Entscheidung den Wählern selbst überlassen); 2,) für dcn Wahlbezirk Stein'Egg ob Podpetsch den Herrn Ianko Kersnit; 3.) für den Wahlbezirk Kramburg - Neu-marttl-Lack die Herren Otto Detela und Karl Klun; 4.) für dcn Wahlbezirk Radmannsdorf - Kronau den Herrn Dr. Josef Poklukar; 5.) für den Wahlbezirk Adelsberg - Planina - Senosetsch - Laas - Feistritz die Herren Heinrich Kavcic und Dr. Josef Vosnjak; N.) Kr den Wahlbezirk Wippach-Idria den Herrn Matthäus Lavrencic; 7.) für den Wahlbezirk Ru-dolfswert.Landstrah.Ourlfeld Herrn Wilhelm Pfeifer; 8.) für den Wahlbezirk Treffen-Sittich-Seisenberg-Nassen' fuß-Littai'Ralschach die Herren Lucas Svetec, Dr. Franz Papez und Ignaz Zitnil; 9.) für den Wahlbezirk Gottschee Reifnitz-Großlaschih Herrn Primus Pakiz (inbetreff des zweiten Candidate« bleibt die Entscheidung dcn Wählern selbst überlassen); IN.) für den Wahlbezirk Tschernembl-Möttliug Herrn Anton Ales, Dechant in Semitsch. Die Candidatenliste für die Städte und Märkte sowie für die Laibacher Handels- und Gewerbelammer wird fpätcr publiciert werden. — Im Städtewahlbezirk Gottschee Reifnih candidiert dem Vernehmen nach Herr Robert Braune, Apotheker in Gottschee und Sohn des gewesenen Landtagsabgeordneten Braune. Das nationale Wahlcomite hat für diesen Wahlbezirk leinen Candidaten nominiert. — (Die neuen «Einser».) Vier Millionen Stück der neuen Noten zu einem Gulden mussten der Stampfe überantwortet werden, da es sich herausstellte, dass die chemische Zusammensetzung der blauen Farbe eine zum Notendruck nicht ganz geeignete sei und bei längerem Gebrauche unhaltbar wird. Es dürfte demzufolge der Termin für die Allsgabe der neuen Einser verschoben werden. — (Gegen Feuchtigkeit« schaden.) Um in seuchten Zimmern das Schimmeln von Wäsche. Vücheru u. s. w. zu verhindern, stelle man einen Vlechlasten mit gebranntem ungelöschten Kalk auf. Ein Topf mit Salz, in feuchten Schlaf- oder Krankenzimmern unter die Betten gestellt, zieht ebenfalls die Feuchtigkeit an sich. Man kann das Salz an warmer Stelle immer wieder trocknen und von neuem hinsetzen. — (Landtagswahlen im Görzischen.) Zu unserer gestrigen Meldung über die Resultate der Wahlen der görzischen Landgemeinden haben wir nachzutragen, dass im Wahlbezirke Gradiska die bisherigen Abgeordneten Anton Ritter von Dottori und Josef von Del Torre wiedergewählt wurden. — (Sänger fest in Cilli) Der Ausfchufs des «8Iovon8llo povgko äruätvo» ersucht alle seine Ver» trauensmänner, denen die Mitgliederverzeichnisse zugeschickt wurden, die Beiträge pro 1889 sobald als möglich einzusammeln und dem Ausschüsse zu übersenden, um mit den Vorarbeiten für das Sängerfest beginnen zu können. Das Sängerfest findet am 4. August in Cilli unter Mitwirkung der Militär-Musikkapelle statt. Die Lieder wurden bereits sämmtlichen Vertrauensmännern übersendet. — (Gemeindewahl.) Bei dcr Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Lack bei Mannsburg im politischen Bezirke Stein wurden gewählt, und zwar zum Gemeindevorsteher der Grundbesitzer Anton Pirc von Lack, zu Gemeinderäthen die Grundbesitzer Alois Kralj und Josef Slofic — beide von Lack. — (Aus den Curorten) Die letzt eingelaufe« nen Curlisten bringen folgende Ziffern über den Besuch der nachfolgenden Bäder: Baden 5866. Vöslau 1563, Ischl 2962, Wildbad-Gastein 1152, Aussce 1505. Marienbad 5172, Gleichenberg 1762, Nöincrbad 292, Pörtschach 323, Velden 336. Krumpendorf 88, Abbazia 3118, Roznau 204, Warasdin. Teplitz 052, Krapina-Töplitz 734 Personen. — (Aus Kärntcn.) Ein Denkmal für dcn lärntnischen Dichter Vinccnz Rizzi wird nächsten Samstag in Spital in Kärnten enthüllt. Kunst nnd Aitevatuv. — (Baden bci W i c n.) Wiederholt haben wir darauf ausmerlsam gemacht, wie nothwendig cs sei, einzelne österreichi sche Ttädte, die als C>,r oder Vlidem'tr cms den Besuch der '^,,>!»?,,,, ^„gewiesen si„d, das>) sie silr das Erschauen verläse licher ou Franz Ilwos, ferner zwei Aussähe znr Vorgeschichte Tleicrmarls: »Die vorgeschichtlichen Verhältnisse» von Graf Gundacker Wnrmbrand uud-Die Htömer-Zeit» vou Friedrich Pichler, endlich riu geschicht liches Essay 'Von der Völlerwanderung bis zum Jahre 15N4-» von Franz Martin M yer. Das Heft ist mit fünfzehn vorzüg« lichen Illustrationen von Eduard Zelsche, Hugo Darnnut, Hugo Lharlemont, Rudolf Vcrut uud Karl von Sicgl geschmust. Die nächste, am l. Juli erscheinende Lieferung wild das 7. Heft des zweite» Vandes «Ungarn» bilden; dann folgen am 15>. Juli nnd 1. August das 4. nnd 5». Heft des Vandes «Tteiermark». — («Armee« Album.») Mit dem vorliegenden 7. Hesle des «Armee'Albums» ist nnnmehr der erste Band dieses Wertes, enthaltend die der k, und k. Armer angehöligen Mitglieder d^s Allerhöchsten Herrscherhauses, die s. f. Feldzeugmeister uud Gene-rale der Cauallerie nnd die l, l. Feldmarschall Lieutenants abge schlössen. Damit wird aber auch vorzeitig die Herausgabe dieses Albums eingestellt. Wie die Redaction des «ArmeeMbnms> mit^ theilt, hat schon die Beschaffung der lchtercn Nildcr desselben so enormen Aufwand an Miihe und Kosten vcrnrfacht, dass es nur mit den gröslten Opfern möglich war, das Wert bis zn diesem Grade vollständig herauszugeben- die sich anschließenden Vio» graphien nnd Porträts der Herren l. k. Generalmajore sind der Redaction in so geringem Maße zugegangen, dass es ihr unmöglich ist, den zweiten und letzten Band des Wertes auch nur in annähernder Voltstündigleit zusammenzustellen. Die Heraus geber sind daher genöthigt, das weitere Erscheinen des Werlcs zu sistiercu, und haben mit dem vorliegcudcu Hefte, dem auch Titelblatt und Register beigcgebcn sind, das 'Armee Album» vollendet. Immerhin ist das schöne Buch auch iu dieser Form ein historisches Nachschlagcwcrl vou Bedeutung uud ein hervor ragendes Dentmal des Patriotismus und dcr Loyalität. — (Bocks Vuch vom gesunden und lranten Menschen. Vierzehnte, neu umgearbeitete Auflage. Lieferung 18 bis Ui. Ernst Keils Nachfolger, Leipzig.) Mit den vor. liegeudcu Lieferungen beginnt dcr zweite Haupttheil des weltberühmten Wertes: DasBuch vom lr a n lcn Me n sch e n. Die erste Hilfe bci plötzlichen Unglücksfällen bildet dcn ersten Abfchnitt desselben: es ist ein Gebiet, das jetzt o»rch die Sa< mariterschulen gepflegt wird. Leider sind dieselben noch nicht ge^ uugend verbreitet, und so wird es vielen willlommcu sein, bei derartigen Uuglüctssällen in Vocks Vuch ciuen zuverlässigen Rath-gebcr zur Hand zn haben. Kurz nnd treffend ist der Abschnitt über die häusliche Kranleupflege. Bei der Besprechung dcr ein« zclueu Kraulheiten sind die neuesten Fortschritte dcr Wissenschaft aus das sorgfältigste verwertet und der Lefer wird vor Fehlern gewarnt, die er in dem angeborenen Curierciser begehen tann. Die Lieferung U! schließt mit der Besprechung der Lungen^ schwindsncht und Erwähnung der Masiregeln, welche dcr Vcr breitung der Krankheit Einhalt gebieten lönncn. Die sehr sorg» fältig und zweckmäßig umgearbeitete neue Auflage wird dem bereits so weit verbreiteten Werle neue Freunde erwerbe»! Denen, die eine alte Auflage von Bocks Buch besitzen, möchten wir rathen, dieselbe durch die neueste zu ersetzen, in welcher alle Fortschritte der Neuzeit aus medicinischem Gebiete berücksichtigt sind. — («Furchen.» Neue Novellen von Hermann Lingg. Stuttgart, Verlag von Adolf Bonz nnd Compagnie.) Für ein so glänzendes, eigenartiges Talent, wie cs das Hermann Linggs ist, wird immer jenes historische Gebiet einen großen Reiz lie^ sitzen, auf welchem sich Geschichte und Sage vermählen, so dass der Dichter-Phantasie ihr volles Recht der Erfindung gewahrt bleibt und dcr Forscher doch gleichzeitig Gelegenheit findet, im Detail sein reichhaltiges Wissen zu verwerten. In diesem Sinne sind die beiden Novellen «Nur einmal» und »Die eiserne Krone» gauz köstliche historische Genrebilder, da sich in beiden die Zeit, in welcher sie spielen, wie aus dcr klaren Fläche eines treuen Spiegels abhebt. Doch auch die anderen Novellen «Aeschylus» und «Verhüllt» sind von tief ergreifender Wirtuug. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 26. I»mi. Im Budget-Ansschusse der ungarischen Delegation erklärte der Kriegsminister auf eine Anfrage, aulässlich der Erhöhung des Rekruten-contingents werde außer der Vermehrung der Artillerie und des Eisenbahn- imd Telegraphen « Regiments keine Erhöhung des Heerescontingents eintreten; das im Ve-sehe vorgesehene größere Contingent werde nnr im Noth. falle in Anspruch genommen werden. Agram, 26. Juni. In Rudolfsthal in Bosnien fand vorgestern in Gegenwart des kaiserlichen deutschen Consuls aus Sarajevo und der Spitzen der Kreis-behörden die feierliche Einweihung der ersten evangelischen Kirche Bosniens durch Pfarrer Dr. Kolatschel aus Agram statt. Kladno, 26. Juni. Der amtierende Stadtrath Dr. Hruska ist nach Prag abgereist, um die Beschlüsse der Stadtvertretung dem Statthalter zu unterbreiten und dessen Intervention behnfs schleuniger Durchführung der Einsetzung einer Garnison in Kladno zn erwirken. Stuttgart, 26. Inni. Nach der Parade fand ciu Galadiner statt, wobei der König anf das Kaiserpaar uud die anwesenden Fürstlichkeiten toastierte. Der Kaiser erwiderte, indem er den versammelten Verwandten Glückwünsche darbrachte, es sei ein Vorrecht des deutschen Volles, dass sich die deutschen Stämme mit ihren Fürsten in Freud und Leid verbünden fühlen, Gott schlitze Sc. Majestät >md lasse ihn viele Jahre über seiu Land und die treibn Schwaben walt,'»». Berlin, 26. Juni. Die Blätter constatieren den ausgezeichneten Eindruck, welchen die Rede des Grafen Kalnoli) in Enropa hervorzurufen geeignet sei, und erblicken in ihr einen Beweis für die fortdauernde Frie-denslicbe Oesterreich-Ungarns. Bern, 26. Inni. Der Ständcrath bewilligte ohne Debatte einstimmig 600 000 Francs für die militärische Sicherung des St. Gotthard. Madrid, 26. Imii. In der Kammer beantragte ein republikanischer Deputierter, den Armeestand mit 60.00t) fcstznstellcn; der Kriegsminister «lüpfte den Antrag und erklärte, Spanien branchc eine zahlreiche Armee nnd müsse Beobachter bleiben, ohne mit jema» dem Streit zn suchen. Der Antrag wnrde mit 209 gegen 46 Stimmen abgelehnt. Belgrad, 26. Inni. (Serbische Qnclle.) Hiel)" gelangten amtlichrn Berichten zufolge sind in Novi-Vazal Unrnhen ansgebrochcn. Vier Vegs sollen den Pläfectel» verjagt haben und Frrischaren organisieren. Z"r Hel< stellnng dcr Rnhc sollen zwei türkische Bataillone e,'<-sendet worden sein; dieselben kämpfen qegenwältig nm den vou den aufrührerischen Vegs organisierten Vanden. Sämmtliche in Novi>Bazar sich anfhaltcnde Serben wurden verhaftet. Angekommene Fremde. Am 25,. Juni. Hotel 3tat»t Wien. Pfeifer, NeichsralhsAbgeordneter, Oorkfeld' — Thomas, l, l. Hauptmaun, Graz. — Graf Lich»c"b"^ Wieu. — von Tchiwikhosen, Privatier, (Araz. — von SG>' wihhofen, Nndolfswcrt. — Amgstl, 2chcchungscommissar, Men- — Roclo, Privatier, Trieft. — Maximovic, Reis., Astmnl, -" Sinl, K'fm., Sagor. — Siißerman/ Valler und Lieberm«"', .N'auslentc, Wien. Hotel Elefant. Stoprr, l. k. Hauptmanu. Marienbad. — Nivalta, Holzhändler. Ravena. — Cadore, Holzagent, Äischoslacl. -7 Vasalli, Eondogxo. — Weiß »nd Heinrich, Wien. — DereaN', s. ssran, Seisenberg. , Hotel Siidlüihnhof. ssroschl, Wien. — Anna Pungslschc«, ss" schcrs Gattin. Cilli. — sserin. s. ssran, Tarvis. — H"'^' Ksm., Wnrzburg. Verstorbene. Dcu 2 )i. I u n i. Johann Kos. Landiuann, si? I, ^"^ thal li, k!-y«l!r>s!l»« saeili Nomlnilia. ,^ Dcn 2 5. I n u i. ssrlix Vorstner, ltonduetcurs - S"!)'' ll I. « Mou., Nudolfsbahnstraslc 12. Diphtheritis und Scha"^' Im Spitalr: Den 2ll. Juni. Florian Müller, Diurnist, 4l) I-, '"' folge erlittener Vcrlchllng. « i> Dcn 24. Inni. Maria Perlel, TischlcrsGattin, ^^ Polanastraße 42 lssiliale), Zehrsieber. ^^. Meteorologische Vcoliachtunneu in ^aibach^. >___v j H-'n ^ Z3 j_________^ ^.^^ 7"U.M7' ?^! ^l«7<^^ NO7schMLs^bMist^7^ 2li. 2»N. 7!i7N 24 >0 O. schwach heiter 0 . A. 7117 7 ,9 s, O. schwach heiter j, Tagsüber ziemlich heiter, heisi, abends sternhell. Das 4"" mittcl der Wärme 2l» 7", um l'!)" über dem 3lor,»ale. ^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Nagli^. Eine Person, welche dnrch ein einfaches Mittel rM ^j,, rigel Taubheit und Ohrcngeriiuscheu geheilt wurde, '>. -„Hsl» ciue Vljchreibuuss desselben in deutscher Sprache allen w, ,x.» gratis zu übersenden. Ndresse: I. H. Nicholson, 2U"^'n Kolingassc 4. (2M)^^. Depötder k. k. Generalstabs-Karten. Mafistab 1:75000. Preis per Blatt 50 lr., in Tasch"''" auf Leinwand gespannt tt0 lr. ll«>lll Iss. u. KlmWM K Ffll. Kamberg« HllManM in Haibach. ^^^^<^ Danksagung. ^ In, tiefsten Schmerze über den fo herben , lust unserer innigstgeliebten Mutter und vai'"' >' mutter, drr Frau Anna Mum, geb. ThllN" sprechen wir allen Freunden und Vclanul«'» >l . „ sv wohlthuende Theilnahme während ocr,^. Kranlheit und beim Hinscheiden. M °'f^",, V^ ehrende Vrglcitnng drr unvergesslichen, '^ . . de» blicheuen zur lchtcn Ruhestätte, '"sbe»onll^^^.^ p. t. Damen, den Hcrrrn l. l. Veaulte», oen ^„z, des herzogl. Forstamtes. P"'^^. ^ ' ,, sil'' der ^mllnasialjngcud soiuie den Hrrr.u ^"'' <^ste,', die tiesergreifenden Tra,lerchorr, m'scrc" l)l>,^ N'ällilstcn Dant ans. Gottschcc am 21. Juni 1««9. Dic tt«..m.dt,. HintcrUic^ 1249 Course an der Wiener Börse vom 26. Ilnni 1889. «««d«.. oM^n Coursbla.te Oel» War, Staats Aulehen. ^einheitliche Rente in Note« «2 75 »li ^ vlberrente....... «350 »»70 "^" 4'V„ Ttaatslose . 25.« si. - --- 13? - !"!""5"/„ , ^„^ ^» 140 50 1412s» >Nl.Oer » » kiinslsl 8N4er Staatslole . , 100 l. 172 - «7« 50 ,.' » . . 50 st. 178- 17>i50 ",,»°m, Psbbr. Ü 1L0fl. . . 150 —I50'?c> <"/» Osst, woldrentr. steuerfrei . 10« »o I0»4<» >-e,lerr. Nulenrente, steuersrei . 9» « ^"»ntiertt »isenbnl,«. Tchuldverlchreibunnsn. ^>l!al>e!i,l>ai,,i <„ G, str»srs,ei . 185 - 126 — »'»«»z Iul.'ph Hahn ,,, Silber . 114 Sl> 111. 5« «usarldernrr «ah» in Silber 103 50 104 50 «l'labelhbal»! ^oo si !!^,»dw!>li!l!0»fl, tt.W,---------------- , Till»! 200 sl, d, W. Lethl>a>!„ siiv 200 Mavl . 118 »5 114 - °k>lu lu» ^w Uas, 4» . . lift. . ,luc>(> "la»z Iojrpl» Val,n Em, 1884 . 97 70 9l!ü^ «orarlberger Val», « Papieirent, K°/„ . . . S4 UN »4 »n ">'«, Ä!si,ü,W,S, l45 - »4» b<» °° b<0, rnmul. Stücke , . l l4«'- 14« 50 ° °. Lstbal)!! P,!orl<ü<^!> , , «» «<» ll«!l30 ° u Ltaaie Obllanl, d.I. l»?l! ilLM ,l5 4l» " ° «c!l',^l,l'!!» «bl. Ob. NX'fl. !»»-!«> w« - ° °- Pläm. ««!, k ,!«» N. 0. W, l»l» !>0 l<» 75 ^»..^ ^° ^ Ms!,«, W 1»» 5? «4«, - ^"«h »is^ ^fs ^ ^,^, ^ ,^,.z^ ,^.7h weld > Ware Gruudentl.-Olllillationen (,i!r 100 ft. CM.). 5«/« glllizischs..... l«b - 10l> bu s."/" mähliw...... 10»-7»1,u?2 .^'0 lliai» »lid Uilstrxland , . — —------- l'<>/„ »icdcröstcrlcichl^che . . , 110—------ 5"/„ stririschc...... 104-75 - - b"/,, lroatischl ii»d !lavl>nische . 105 — 1C<> — 5°/„ Nebeilbilraisch!' .... 104 »u IN5 30 5"/,. lemeser Vaiia, . . . . !ll»4'!>U ,0H 3" 5"/« ungarlsche...... z ii>4 0.» wb-NO Andere össentl. Anlchen. DonauRla, Uose 5«/,, K'0 st, , 122- 128- dto, «üleche 1«7« . . 108 2', 108 ?.'. Nnlehl'i, der Sladl Gör^ , . II>'-— - - «lulrhr» d, VIlldlgrinclnbl W!m »05 5« 10s>ü5> Priim, «»I d. Llablgem, W!en 144 75 145 «5 «Urssubau «ulehc» vrllc»». 5"/., 97— »7 50 Pfandbriefe (fill 1W ft), «odc»n. all«, «st, 4'V„G. . . 119 25 119?.'. blo, » 4>/,"/„. . . 100 Ll'100 75 bll>, » 4°/„ . . . 9» 75 99 Ü5 bto, Prüm. Vchulduerschr. 3"/« l09 »5 10l> '<5 Oss«, Hl»»'l'!l»'lc»Iia»l 10j. 50°/,. 101-— - — 0»s> »»«, Ba»l vcrl, 4'/,"/» . IM'»«' 1"» 90 del!» > 4"/,. . . I0U 50 10l- - dctto 50jiil)r. » 4»/n . . 1N0 50 10«- Plioritiits-Ol!lia.ationcn (sin «Ol> fl), sseldinaiid« Norbbali» Vm, l»»« 10« L<> lN^l'— Val lzlsche Kail - Uud,uig Vahn Vm, 1««l 300 ft. V. 4',,"/» . 10« «»lNI 10 Ocslcrr, Älordlvrstbal),! . . , 108 4« IW 6« Staatsbahn....... 197 —'98 - Siibbllhil i» 3»/«..... 14« 50 147 - . il 5"/^..... I19aN1»!!'L0 u»g, galiz, «ahn..... 99 75 10«»! Diverse Lose (per Stücl). Crrbitlolr 100 fi...... 1»ü s.0 1«3'50 lllani llusf 4» ft...... ol'.. l>2 - 4",, Dona» Daiüpüch, ION fl. . ,K3 .. lz «4>— 25 ^ Osl'M', Lose 4» sl..... «<»üN <>2 - Palf «u »<» «, ün Ro>I)cn Nrrliz, üst. 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Iassy - . »l» fl, VIlb« 191 50 192 - »,ld W»r^ Un«, Nordostbahn 200 fl, Silber I«? - 1»« - Un«.Wfstb.(R°ab Vr<,z)200fi.B. ,«7 »b I« l.5 Industrie-Actieu (per Stuck). 3°^ ',M ^? ^"0 st. . «z.« «ß._ Eghbier Vl>en- und <2t»hl-Ind in Nien 100 si...... ^__ _.^, Ei!e»bah!i!v.-Lechg,, erste, «Ost.__________ «Elbemuhl., Pllpierf. u. «, V. ! 5« ^0 57 - L,clm«!r Brauerei NX» fl. . . 105 50 l<»«-. Mo»!»!! Gesell., üfterr. .alpine «If»-. «!b 5o Präger z t»<» «K!!'l,rer!!l,ll!l»,Pap!erf,u.V,>V. i»< -. lz»> ._ trilailrr ltol)!e»w.»Vel. 70 fi. . ,W b(. 107 5'^ Waftens. V.OestinWieniuofl, 41» - 4iz . Waggon Ueihanst.. «lll« in Pest wr. Uaugelelllchllft 100 fl. . ^ 75.^ ^ ^ Wienerberger Zienel Artien Ves, 1 Devisen. Deutsch« Plahe...... ««27, c»8 4s. «<"wo'l........ 119 2Ü »,»