Hummer 8. petta «. Den 25. /rtruar 1900. XI. Jahrgang. PettauerZeitiillg. Erscheint jeden Sonntag. Prei« für Peiiau mit Zustellung in« Hau«: Monailich VV k. vierieljShrig k ».«. hatbj'thrig X 4.i«. gou^jahrig K . mit Postverseud»,.» im Ialonde: Monailich 85 vierteljährig K 2.60, halbjährig K 6.—, ganzjährig K »60. — tttiijelne Rummer» 2ig unk Srrl«,: W. Bftmh, H«>»tpl«tz 9ir. «. Handschristen werben nicht jutiligtftfDl, «ntüudigungkn billigst berechnen — Beitrage lind erwünscht und wollen längsten» bi« Freitag jeder «Bedy eingejaud» werde». Im Reichen der Oachgtebig-kett. Man sann sich bei einer aufmerksame» Würdigung unb benfrnbeii Betrachtung der politischen Unterströmungeu unsere» öffentlichen Unterricht«-uiffen« dem Eindrucke nicht entziehe», al« vb die Erscheinungen de« ParteilebeuS. so heftig sie manchmal auftreten mögen, doch nur ein Vorspiel umreit, da» größere Geschehn iffe einleitet. Der heute geführte Kampf dcr nationalen gegen die staatlichen Kräfte der Gesellschaft dreht iich wesentlich um ben Besitz der nächsten Mcnscheqgcschiechler und insvfeme hat ber Kampf einen voroereitenben Chyracter. Dem rüsicht«lose» um die historischen und heiligen Rechte der Deut-jchen unbekünimerien flaviscl)«,, Nationalismus scheint ia die Stunde ber Erfüllung seiner eigentlichen Ziele noch nicht gekommen; aber er rech, »et darauf, das« künftige Jahrzehnte die Söhne der gegenwärtigen Männer am Ziele sehen wer-de». denn in dem Heute wanbelt schon da« Morgen. Dieser Zuversicht mangelt e« keine«falls an Berechtigung, zumal bie ganze neuere Ge. schichte unsere« öffentlichen UuterichtSweseuS bi« in bie letzten Woche», hinein au« einer Kette von Nieberlagen ber staatlichen LebenßmSchte gegen-über de» nationalen besteht. Der Staat hat bie Nachkommenschaft anfgegebe», er hat sie bem Nationalismus überantwortet. Die weitere Entwicklung gestaltet sich ganz vo» selbst i» ber Brvtwärme eine« national erhitzte,> Zeitgeistes. Wenn einmal ihre Endergebnifje bei ganzen Bevölkerungen, in ganzen Ländcrgrnppcn herangereift sind, wirb keine mögliche That mehr groß genug sein, politisch« Folgen abzuwenden, die bann vielleicht Veränderungen von europäi-scher Bedeutung in sich schließen. Für bie vor-bereitenbe Entwicklungsstufe unserer inneren Kämpfe ist e« bezeichnend bas« sich bei jeder Die trostlose Witwe. Ein russische« Sittenbild. Als Oljga Petrowna ihren Gatte» Tertij Jwanowitsch. verlor, hatte sie sehr viel geweint. Sie weint, lange, weinte während sich die Leiche »och im Trauerhanse befand, weinte während de« Leichenbegängnisse«, weinte in der Kirche, weinte am Grabe, in welche« der Sarg mit der irdischen Hülle de« Verblichenen gesenkt worden war unb sogar volle vierzig Tage noch feinem Hinscheiden ließ sie reichlich bittere Thränen fließen. Oljga Petrowna hatte selbst ihre Thränen al« die bittersten bezeichnet, während sie sich selbst „un-glückliche Witwe" und „arme Waise" nannte. Sie nannte sich so völlig aufrichtig, aber ganz u»be-wußt, denn weder jie selbst »och Jemand von ihren Bekannten wäre im Stand« gewesen, zu erklären, warum eigentlich sie, Oljga Petrowna, mit dem Tode Terlij Jwanowitsch' eine „arme Waise" unb eine „unglückliche Wilwe" hätte sein sollen. Tertij Jwanowitsch hinterließ j» Gunsten seiner Gattin zwei große Fabriken, eine Villa in ber Näh« ber Stabt, ein große« Hau« in ber politischen Schwankung al« ba« empfindlichste Glied im ganzen OrganiSmu« der StaatSver-waltung da» Unterrichtsministerium zu erweisen pflegt Noch bezeichnender aber ericheint für die Schwäche de« staatlichen Willen« da» AnSkunjt«-Mittel, durch welche» so mancher Unterricht«,ni-nister der Gefahr zu begegnen sucht. Indem er auf jede« eigene politische Leben zu verzichten vorgibt unb ben tobten Fuchs macht, glaubt er jenen Gefahren zu entgehen und die so hervor-stechende politische Seite seine» Amtsbereiche» an« der Welt z» schaffen. Aber die Gefahren bleibe». Sie wachse,, unterdessen fort und fort — dem Augenblicke entgegen, wo sie dem Staate über den Aopf gewachsen sein werben. — Durch diese fortgefetzt verfehlte Politik der Nachgiebigkeit gegen alle slavischen Gelüste haben die von ben Früchten beulscher Eultnrarbeit zehrenden slavischen Völker allniählich jeden ®e-urtheiluug«inaßstab in biefen Dingen verloren, ihre Forbernngen werben von Tag zu Tag maß-loser, »„gerechter. Mit Borliebe pflegt man in diesen Kreisen, in denen die Uberempfiiidlichkeit plan-mäßig gezüchtet wird, die Methode anzuwenden, unter Gewinsel und Gejammer jene Fälle anzu-sühre», wo über die Wünsche ber .verfolgten Ration" von der Regier,,ig in ungünstiger Weise entschieden nwrben ist, — rchne diesen Thor-sacken alle jene Fälle gegenüberzustellen, wo uusere Nationalität in einer weitaus größere» Anzahl gleich »iigüustige Entscheibungen erfahren hat. Durch biese grunbfätzlich verfehlte Unterrichtspolitik ber Verhätschelung der slavischen Rationalitäten ist allmählich jebeS »»besungene Urtheil in diesen Dingen verloren gegangen, den» ihre Führer interessieren sich für da» Unterricht«-wesen nur mehr insofern?, al« es ihnen al» Werkzeug zum Emporbringen ihrer Rationalität taugt, für sie hat kein anberer Stanbpunkt mehr eine Berechtigung unb so gelange» sie bah!», Maß- Admiralität»straße und eine erhebliche Summe Gelde« im Depositenamte. I» dieser Hinsicht also hatte Oljga Petrowna entschiede» keinen Grund, sich „Arme zu nennen. Wa» nun ihr „unglücklich?« Witweiithum" anbelangt, so konnte darüber jeder der Bewohner der Admiralität«straße nur lächeln. Der selige Tertij Jwanowitsch hatte, wie jeder Mensch, seine Außen- »nb seine Jnn?ns?it?. Unb bi? Wahrheit fordert, zu gestehe», dass die eine wie die andere in gleichem Maße nicht gut waren. Er war vo» nicht hohem Wuchst, außerordentlich dick, kahlköpfig, narbig und um breißig Jahre älter al« Oljga Petrowna. Sein Charakter war herrschsüchtig, grausam »nb ließ ihn oft zu Gewaltthäligkeiten übergehen, besonber» in trunkenem Zustaube. Ost. sehr oft hat Oljga wochenlang da» Zimmer nicht verlassen. Sie gab Kopfschmerzen al» Grund an, aber Alle wußten genau, das« sie gar keine Kopfschmerzen habe, sondern bas« sie infolge ber erlittenen Schläge ba« Gesicht mit Flußschwammpulver ein-gerieben, ba« Zimmer hüte» mußte. Oljga Petrowna selbst war eine reizenbe Dame. Mit neunzehn Jahren heiratete sie Tertij regeln zu verlangen, welche ihre Interessen auf Kosten de» Ganzen fördern. Immer und immer wieber wird die Be-Haupt,ing ausgesprochen, die slavischen Stämme in Osterreich seien durch Ziele und Erfolge einer germanisierenden Thätigkeit bedroht. Bald mit demüthiger Duldermiene, bald mit gut gespieltem heiligen Zorne wird diese Behauptung vorge-bracht und wer mit ansieht »nd hört und liest, wie bald mit feiner, bald mit plumper Hand der Eachverhalt umgedreht wird, wobei die eigent-lichen Meinungen verbeckt bleiben, dem kommt der Satz in den Sinn: „Jeder hat diejenige Ehrlichkeit, die mit seiner Intelligenz vereinbar ist." Alles irreführende Gerede zerfällt in nicht«, sobald man ihm bie große» einfache» Thatsachen einer fünzigjährige» Entwicklung gegenüberstellt. Seit fünfzig Jahren sind in Oesterreich zahlreiche Leben«kreise, Sprachinseln, sprachliche Grenzge-biete unb städtische Mittelpunkte, deren Charakter ehedem ein unbezweiselt deutscher war. dem Slaventhuine zugefallen. Sie mit Namen a»szu-zählen, gäbe eine lange Berlnstziffer. Und nun zeige man un» einmal die Verlustliste aufslavischemGebieteiiidenletzte» fünfzig Jahren! Wo sind die Stellungen, Ortlichkeite» »nd Landstrich« in Oesterreich, welche seit dem Jahre 164V da« deutsche Element dem Slaventhume entzogen hat. Man ist im schein-bar so gekränkten und geknickten slavischen Heer-lager bieseii Nachweis zu erbringen nicht imstande und damit erscheint klargestellt, wer in den Kämpfen dieser Jahrzehnte der Augreifer ist »nd sich ans die Vertheidigung seine« alten Besitzstände» beschränkt. Dann aber ist auch der Feld-zug«plan klar, welch' yeringe und unbegründete Bedeutung da« unaushörliche Gejammer über deutsche Unduldsamkeit und über deutsche« Über-greife» hat. Man kann einen auS frühen und kleinen An fänden mit der Zeit so groß gewordenen Agi- Jwanowitsch, verlebte mit ihm gegen zwölf Jahre »nd blieb im zweiundreißigstem Lebensjahre Witwe. Besondere Liebe, insbesondere während ber ersten Zeit ihrer Ehe, konnte sie für diesen alten, rohen, häufiz trunkene» Gälte» nicht enipfinbe». Mit ber Heit aber hatte sie sich an ihn gewöhnt, so dass sie sogar bemüht war. seine Anhänglichkeit zu erwerben. Jedenfalls wen» auch Oljga Petrowna irgend welche Gefühle für Tertij Jwanowitsch hegte, so besonder» tief und dauerhaft konnten sie, nach der Meinung Aller, nicht fein. Im letzten Jahre hatte Tertij Jwanowitsch dem Trunke sehr viel zugesprochen und miß-bandelte seine Gattin derart, bass wenn sie ihn überlebte, die» ei» reiner Zufall war. Unb doch hatte Oljga Petrowa sehr geweint und war un-tröstlich. Äufang« hatte die ganze Admiralität»-straß? — die männliche und weibliche Bevölkerung derselben — di?S ?iuig?rmaßen berechtigt g?f,»nd?n. Er hat ihr ja ein große« Vermögen hinterlassen, sagten bie Leute, nun. warum nicht bankbar sein? Als aber ein Jahr verstriche» war unb Oljga Petr»wna noch immer nicht zu jammern auf-hörte, war bie ganze Straße barob empört. Die tationSersolg nicht v?rst?h?li, ohne sein Werde» in» Aug? zu fasten. Faßt man aber diese» ius Auge, so gewinnt man eine» B?qriff vo» den Ergebnisse«, welche den lKutigw kleinen Anfängt» dieser Art. wie sie unscheinvar und zielbewußt in« Leben traten, nach einer Anzahl von Jahren beschieden sei« werde». Wenn rt irgend ein Beispiel gibt von der Gewissenlosigkeit der slavischen LandeSfriedenS-störung, so ist dir« Körnte», wo seit Jahrhunderte» der Windijche friedlich nebe» dem Deut-schen innerhalb des gemeinsamen GebirgSrahmenS wohnte. Aus einander wirtschaftlich angewiesen, lebte» beide Stämme hart nedeneinander in Frieden und noch heute schätzt der Kärntner Slovene de» Wert seiner zweisprachigen Schule nach dem Maße der deutschen Sprachkcnntni«. den sie seinen« Sohne auf den Weg in da« Leben und in de» friedlichen Völkerverkehr mit-gibt. Dann kamen Männer über die Karawankrn, denen der Friede diese« nationalen Eilande« nicht in ihre Theorie pas»t? und haben mit ach so scheinbar gerechten., kleinen Forderungeu den Friede» zerstört, durch erbitternde« Gezänke die Aufmerksamkeit von schwerwiegende» wirtschaft« lichen Fragen abgelenkt. Zu schwere»» Schaden. Die Friedensstörer haben n u r eine g?wiss? sprach-liche Berücksichtigung bei de» öffentlichen Einrichtung«» begehrt, sie haben nur neben d«n übrigen Landbewohnern eine ungehemmte E»t-faltung ihrer nationale» Eigenart gefordert. Sie haben angefangen mit dem Gedanke» der Gleichberechtigung und aufgehört mit der Thatsache der Beherrschung; der Beherrschung, wie sie dem SlaviSmuS im Norde», wie im Silben deS alte» deutschen Habsburgerreiche» eingeräumt ist. Da-mit hat die Begehrlichkeit keine Sättigung er» fahren, sie treibt noch weit, weit fernertn Zielen zu. die selbst über den Rahme» der innere» Politik hinausgehe». Wie könnten wir Deutsche mit solche» Er-fahrungen vor Auge» die slavische» Bewegungen im Süden des Reiches ohne schwere Besorgnisse betrachten. Als vor fünfzig Jahren ein Graf Thu» die Neuerung der Eetheilung des frei-wählbaren slovenischen Sprachunterrichte» i» Laibach anordnete, ahnte wohl niemand, dass diese unscheinbare Maßnahme der Ausgangspunkt einer bedeutsamen politischen Eutwickeluug sei. Damals herrschte noch wie seit unvordenklicher Zeit das Deutsche allgemein al« Mittel der Verständigung im Lande Kraiu. Die Bewohner der Edelsitze und der Städte waren Deutsche, überhaupt die meiste» größeren Ausiedlungeu in de» Thälern bildete» deutsche Sprach-Eilande und auch die umwohnenden Landleute und selbst viele Gebirg». dauern wußten sich im Handel und Wandel der Straße prolestirte. anfangs stumm, bald aber wurde der Protest laut, so das« sogar Kyrril Fadeitsch. der alt« Pope de« Bezirkes, al» er eiumal Oljga Petrowna begegnet war. auf den florumhüllten Hut derselben zornige Blicke warf. Die Witwe ging damal» auf den Popen zu und begrüßte ihn ehrfurchtsvoll, den» sie erkannte feine Autorität und feine gesellschaftliche Stet-lung an. „Guten Tag," Kyrri Fadeitsch," sagte sie leise» Tone«. .Guten Tag... Roch immer in Trauer?" frug der Geistliche ironisch. „In Trauer..Kyrril Fadeitsch .. ..Hu»... einsalzen also willst Du Dich?" sprach er und ging davon. Im Tone deS Popen lag eine so klare Bei-urtheilung, dass Oljga Petrowna sehr wenig verwundert war, al« einige Tage nach dieser Be-gegnuug die EapitänSgattin Nikolajewa, die erste Heiratsvermittlerin deS Bezirke», ihr einen Besuch abstattete. Ihre» Besuch leitete die EapitänSgattin diplomatisch ein. Sie sprach meistens von der Theuerung der LebenSmittel, vo» der Gaunerei emeinsamen Verkehriiprache zu bedienen. Bei etagten Leute» findet sich »och heute auf dem Lande die Kenntnis der deutsche» Sprache sehr häufig vor. bei dem Nachwuchs nur mehr spärlich, denn die Schulorganisatioiien find ja in Kram, wie in allen national gemischten Gegenden unsere« Staate» dazu benützt worden, die ge-wohnt« Überliesernug der völkerverbindende» Sprache an die heranwachsende» Geschlechter künstlich zu unterbreche» und die Bevölkerung planmäßig loSzuschäle» von der Staats-und Eulturgemeinschast Oesterreichs. Unter solche» Umstände» dürfte cS nicht überrasch«». das« man sich in diesen staatszersetzen-de» Kreisen bemühte, auch sür die Steiermark Verhältnisse anzustreben, welche durch eine Treu-nung de« Lands« durch zwei LandeSvolk»schuli»-spectorate ein glatteS Fahrwasser für die slove-Nischen Führer d«r Untersteiermark böte». Einen natürlich slovtnisch Gesinnten al« obersten Leiter der Schulorganisation zur Seite und die deutschen Sprachinsel» der Uiitersteiermark gehe» unter und die Eullurorbeit der Deutsch«» im steirischen Unterland? findet lachende Erbe». Wer sich über den so still wirksamen und doch so ungeheuren Einfluß dcr BolkSschul? auf die Gestaltung de« öffentliche» Leben« im klaren ist und bedenkt, wie e« bei der h«utia?" Un-stetigkeit in de» obersten Kreisen den, Inspektor so leicht fällt. Tyrann zu sei» und über Leben und Tod der Lehrerschaft zu verfüg?», dann kann man ?rm?ssen, vo» welcher Wichtigkeit die Frage eine« slovenischen LandeSschulinspector« für bie Untersteiermark ist. d>ss?» Zartgefühl die deutsche» Lehrer der Untersteieruiark übcrantivortet wären. Einem Rufe der deutschen Mitglieder de« steierm. LandeSauschuss?« an die LantagSabg?-ordneten und an die Bürgermeister der Steier-mark, um über eine Abwehr dies?« Attentate« zu berathen, war eine namhafte Anzalil derselbe» gefolgt. welche »ach einer eingehenden Begründung durch de» LaudeSau»schussbn>i^r Herrn Dr. G. Kokoschinegg nachstehende Entschließung «inhellig annahmen, mich« al« deutliche und deutsche Kundgebung den» Ministerpräsidenten v. K ö r b e r und den- UuterrichtSmiuisler v. H a r t e l zugegangen ist. Diese Entlchlicßung, welche die Gefühle von Tausenden wiedergibt lautet: Seit einer langen Reihe von Jahren ver-folge» die Slovenen die Absicht, in de» steter-märkischen Lande«schulrath einzudringen. Weder da« Ministerium Taaffe, noch auch iu der Folge die dtutscheindliche» Ministerien Badeni und Gantsch trugen diesem Bestreben Rechnnng. Erst im Frühjahre 1899 erfolgte die BeseHuug der freigewordene» Stelle eine« flont>cafc^«i[inip«.-ctuci für die Mittelschulen durch einen Sloveueu und der Geschäftsführer, von der Uneiuträglichkeit der Häuser und kam endlich auf de» Schade» zu sprechen, welchen die Abwesenheit de« Man»?« der häuslichen Wirtschaft zufüge. .So wie eine Geige ohn? Saiten, mein Liebchen, genau wi? eine Geige ohne Saite» . . . Eine Frau allein .. . Oljga Petrowna schwieg, sie hatte weder zu-gestimmt noch opponirt. .Run. soll ich etwa vorschlagen?" schloß die EapitänSgattin völlig unerwartet ihre Unter« reduug. .O, wa« sprechen Sie?" erwiederte erschreckt die Witwe und brach dabei i» Thrän?» au«. ..D?r Selig?, war zwar srhr str?ng. ich lebte jedoch mit ihm wie Gott in Frankreich, hatte keine Sorgen. keine Kränkungen ..." Der EapitänSgattin gelang ?S aber doch, di? Witwe zu einer Zusammenkunft zu bewegen uud nach Alauf einer Woche fand dieselbe im Demidoff-Garten statt. Der Bräutigam war ein tosrath und Kavalier verschiedener Orden, Andrej omitsch Ptitschkin. Hvsrath Ptitfchkin war ein Kann von ungefShr fünfzig Jahren, klein, hager. ebenso wurde im December 1899 die Stelle eines Fachmannes, welche sich seit dem Bestehen de» Landesschulrath?» ununterbrochen in deutsch?» Hände» b?sa»d, mit ?in?m Mittelschuldirector slavischer Nation beseht, obwohl derselbe als einer der rangSjüngsten Direktoren zu diesem Amte keineSiveg« iu erster Linie berufe» gewesen wäre, so das« gegenwärtig bereit« drei Vertreter slavischer Nationalität im LandeSschulrath? Sitz und Stimme habe». Nunmehr erscheint im Staat»-Voranschläge für da« Jahr 1900 die Stelle eine« vierten LaudeS-Schulinspector» in Steiermark mit der Geltung vom l. April 1900 ab systemisirt und steht die Besetzung derselben neuerding« mit einem Slovenen in Aussicht, so das« da« angeblich sachliche Bedürfnis nach einer Stelle»ver»iehr»»g von der gegenwältige» Regierung al« ein Mittel zur Befriedigung slavischer Patteij wecke ausgenutzt wird. E» unterliegt aber weiter angesichts de« systematische» Borgehen» der Regierung in dieser Frage feinem Zweifel, das« die Besetzung der neuen Stelle mit einem Slovenen zu der gleich-fall» vo» der floveuische» Partei feit Jahre» an-gestrebt?» territorialen Trennung der Agende» de« BolkSschnlwesen« unter die beiden LaudeS-schuliuipectore» führen wird, wodurch an» dem einheitliche» VerwaltungSbande de« KronlaiideS Steiermark ein allen slovenischen Aspirationen preisgegebener Landestheil losgerissen würde. Hiemit erscheint iu der Zeit eine» angeblich den Deuschen günstigen Wechsel« de» RegierungSsvstem» und in einem Zeitpunkte, in welchem die nationale» Streitigkeiten in Böhme» und Mähren durch Verständigunglconseren^» beigelegt iverden sollen, nicht nur der langjährige Besitzstand der Deutsche» in Steiermark empfindlich geschmälert, sondern deren nationale Interessen aus dem Gebiete der Volksschule schwer gefährdet und der erste Schritt »ur Zweitheilung de» Landes gegeben. Die ge-fertigt?« Landtags- und ReichSrathSabgeordneten. sowie Bürgermeister der deutsch?» Städte und Märkte verwahren sich daher mit aller Entschiedenheit gegen jede neuerliche Berufung eine« Slovenen in den LandeSschulrath und protestiren feierlich g?g?n jede räumliche Theilung der Agenden de« BolkSschulwesenS, indem sie entschlossen sind, diesen Augriff auf da« Deutschthnm im Lande mit allen zu Gebote stehende» Mitteln zurückzuweisen." Weiter« wurde der Antrag de« Bürgermeisters Herrn Kautzhammer unserer lieben Nach-Karstadt Friedau mit folgendem Wortlaute angenommen: „Die der Deutschen VolkSpartei angehörenden ReichSrathSabgeordneten werden aufgefordert, bei dem Ministerium durch eine Abordnung mit thun-lichster Beschleunigung vorzusprechen und b i n-dende Erklärungen dafür zu fordern. ebenfalls Witwer und ebenfalls Hausbesitzer. Er sah ruhig auS und war sogar ein wenig schüchtern. Al« er Oljga Petrowna vorgestellt würd«, b«ganu er sich zu räuspern zupfte nervö« sortwähr?nd sein Ordensband und konnte trotz de« wiederholten Augenzwinkeru« der EapitänSgattin nur herau»-bringen: .Ein entzückender Garte» ..." .Ja" erwiederte Oljga Petrowa. .Der Potem-kin-Garten aber ist schöner.. „Ja" antwortete auch der Hosrath. Sie spazierten gegen eine halbe Stunde und verabschiedeten sich al«bald. Der Bräutigam fand in den Augen Oljga Petrowna'« keine Gnade. .Er taugt nicht. So ein Bräutigam taugt nicht," bemerkt? leise die Witwe. „Er taugt nicht? Dieser Bräutigam taugt nicht?" Die EapitänSgatin war völlig erstaunt. .Ein Hofrath, nicht unbemittelt, stets nüchtern und Du sagst — er taugt nicht!" rief Nikolajewa hä!idering?nd aus. (64Ut bitf.) dass leiten« der staatlichen UulerrichtSverwaltung den in der Entschließung niedergelegte» Grund-,ätzen voll »nd ganz Rechnung getragen werde. Die Verweigerung solcher Erklä-rnngen oder die Abgabe un genügen-der Erklärungen habe (intncuua Kolli z u bilden, w a« Die zu eilt« jen den de Abordnung dem Ministerium anzukündigen hat." die geehrten Semerbe-Eenossenschaften und gewtrblicht Vereinigungen, Handel»-und Gewerbetreibenden von Steiermark! Der Parteirath der deutschösterreichischeu Gewerbepatei hat in seiner am k. Jänner d. I. in Wien stattgehabten Sitzung beschlossen, einen großen demonstrativen Gewerbetag der Gewerbe» treibenden Deutschösterreichs nach Wien einzube-rufen. Der Präsident der deutschbsterreichische» Äe-werbe Partei hat in einer Eirculaniot« vom 10. d. sämmtliche Parteiräche von Österreich aufgefor-dert, in ihren Gauen nach besten Kräfte» für eine zahlreich« Beteiligung an diesem Gewerbetage zu wirken. Handel«- und Gewerbetreibende! Auf die vielen Tausende vo» Petitionen und Resolutionen, welche wir sowohl an die Re-gierung. al« auch an den Reich«rath gesendet habe», wurde bi« heute für un« weiter nicht« gethan, al« das« man un« Jahrzehnte lang mit schönen Versprechungen hingehalten hat, daher muß gezeigt werden, das« der Gewerbestand e« nunmehr satt hat, noch länger aus die Erfüllung seiner gerechten Forderungen zn warten. Die Ge-werbetreibenden müssen durch diese Demonstra-tionSversammlnng den Beweis erbringen, dos« der deutschösterreichische Gewerbestand geeint »nd geschlossen für seine Forderungen ein-tritt und das« man über dessen Forderungen nicht länger zur Tage» ordnn » g übergehen darf. Die Gewerbetreibenden müssen endlich einmal Forderungen zu ihrer Existenz iu laut vornehmlich« und ebenso entschiedener Weise und, wenn nöthig, durch einen Ausmarsch vor dem Parlamente erzwingen. Die gefertigten Parteiräthe erlauben sich da-her, an sämmtliche S>nverbtgenossenschaf!en und sonstigen gewerblich«» Bereinigungen in Steier-mart da« «benso höfliche al« dringende Ersuchen zu richten, sofort behuf« Entsendung von De-legierten zu diesem Gewerbetage Beschlüsse zu soffen. Keine Genossenschaft darf sich abschließen, e« dürfen keine Kosten, keine Mühe gescheut werden, da die« thatsächlich der letzte, aber auch der demonstrativste Vorstoß zur Erreichung unserer Forderungen ist, weshalb zum Gelingen de«selben eine M a s s e n b e t h e i l i-g u n g nothwendig ist. Nachdem dieser G e-werlietag ehesten« stattfinden wird, so stellen die Gefertigte» an die obenbenannten Ge-noffenschaften und gewerblichkn Vereinigungen da« Ersuchen, b i« längsten« 27. Februar an die gefertigten Parteiräthe und zwar für Grat, Mittel- und Untersteiermark an Herrn Wilhelm Pflug in Graz und für Obersteier-mark an Herr» Johann E d e r in Kindberg. die Zahl der Delegierten der einzelnen Genossen-schalten und gewerblichen Vereinigungen bekannt zu geben. Wilhelm psing. Zohain Eier. Parteiräthe der deutschösterreich. Gewerbepattei, «mj, ZmjtndortgM 1. Kindbng. Die humane und Veterinär-Medicin. Sin, Studie von Stank Stliiger, «mttlhierarzt dcr Stadt Pttlau. Blickt man in« graue Alterthum, so wird man finden, das« Menschen, und Thiermedicin innig miteinander verbunden sind und dass die — 3 ~ ältesten Meuschenärzte auch Thierärzte gewesen sind. Aristoteles. Hippokrale«. Galenu« und Eelsiu«, die ältesten Meuschenärzte, haben Thiercodaver s«cciert und die anatomischen »nd pathologischen Kenntnisse in Einklavg gebracht mit der liumaiie» Medicin, so das« man mit vollem Rechte die Beterinär-Mediein eine Schwester der humanen Medicin nennen mus«; denn von den ersten An-sängen der medicinischen Kenntnisse bi« in die Neuzeit, eine Disciplin der anderen eingedenk, haben sie Erhabene« »nd Wichtige« für die Menschheit geschaffen. Die» möge in Kürze dargethan w.'rden: Ansichten über die vielen Krankheiten, welche im Alterthume und Mittelalter ganze Völkerschaften und .Hautthiere hintveggerafft, so das« man von einer gewaltigen Geißel spreche» mus«te, welche »ach der Ansicht der Alten die Gestirne heraufbeschworen auf die sündhafte Menschheit und da« Thierreich, habe» sich alle in der Neuheit mit dem Fortschritte der Medicin geklärt. Können solche verheerend« Krankheiten auch in der Jetztzeit in solchem Maße auftreten? Folgen wir dem Menschenarzte und Veterinär in« Laboratorium, da entpuppt sich die Thätigkeit beider für da« allgemeine Wohl in vollstem Maße. Die Krankheitiproducte weiden auf bestimmten Nährböden gezüchtet, ihre Wirk-samkeit und Gefährlichkeit an verschiedenen Ver-suchSthiereu geprüft und hierauf ein Schluss ge-zogen auf die Art der Krankheit am Menschen oder Thiere. Dies, gefährlichen Krankheitserreger hat man als Bakterien, Spaltpilze bezeichnet, welche auf irgend eine Weise in den Organismus gelangen und so zum Vernicht« deS organischen Leben« werden. Die Eintrittspforten der Batterien sind verschieden, so die Lunge, der BerdauungStract. und die Krankheitsursachen entweder direct oder indirect; da« beweist, das« die Lust die Ver-wittlung abgibt für die Batterien, welche iu den Körper eindringen, oder e« tritt ein direkter Eontatt mit dem inficierten Individuum ein. E« können die KrankheitSkeime Mensche» mit ihren Kleidern übertragen; ferner auch Insette», Mäuse. Ratten. Taub«n it. Die verderblichste» und schwerst zu bewältigend«» Krankheiten sind die, wo die Lustv«rmittlu»g «ine große Rolle spielt. E« ist merkwürdig, dos« in den Jahren, wo die Influenza bei dem Menschen stark grassiert, auch bei den Thieren selbe im großen Maßstabe auftritt, ein Beweis besten. das« die Ursache für beide gleich und gleich ansteckend ist. Damit ist die VerkühlungStheorie gefalle». Die Theorie der Säfteentmischung, wo man die Krankheiten auf Entmischung ver Säfte und auf die Wirksamkeit der Zellen im OrqauiSmu«, die sogenannte celluläre Theorie, zurückführte — sie sind alle zunichte gemacht worden und der immer forschend« medicinische Geist der Neuzeit hat die Batteriologie an die Spitze gestellt. Da man durch die Batteriologie da« Wesen der Krankheiten kennen gelernt hat, so hat man auf dir Idee kommen müssen: Wie kann man di« Keime vernichte», um diese Krankheitsursachen von den übrigen Individuell abzuhalten? Schritt für Schritt hat mau in der De«infection ein Mittel gefunden, um die Krankheitskeime zu tödten. Die DeSinfectio» ist eine« der wichtigsten Mittel zur Bekämpfung der ansteckenden Krank-heiten. Krankheiten, welche vermittelst der Luft zu gefährlichen Seuchen werden, wo die Batterien zu Milliarden in der Lust suspendiert sind, find ichr unstecku»g«fähig. so das« der bloße Aufenthalt in diesem Raume gefahrbringend wird, wie bei Blatternepidemien. Solche Seuche» können sich mithin verbreiten, aber nicht mehr eine solche Ausdehnung erlangen wie im Altetthum »nd Mittelalter, da man heule wirksame Bekämpfung«-Mittel in der Die«infettion und Separierung ge-fünde». Seuchen, deren Verbreitung ans direkten Contact mit den Patienten »»rückznsühren sind, sind am leichtesten zu bekämpfen, wie bei Ruhr-epidemie», Schweinepest und überhaupt bei Pest, da das KrankhcitSproduct an Ort und Stelle vernichtet werden kann. E»> wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Krankheiten ist die S,paricrung der Gefunden von den Kranken durch eine be-stimmte Zeit zur Beobacht»».,, je nach dein Grade, wie sich eine Krankheit austecku»g«fähig erweis«, d. h. je »ach dem da» I»cubätivn«stadi»m dauert. (Eintritt der Batterien — Au«bruch der Krank-heit.) Desinfektion und Separierung sind die wichtigste» Mittel, um einer Seuche den Garan« zu machen. Wie hätte sich in der jüngsten Zeit die Pest in Wien ausbreite» können, wenn mau nicht in so gewissenhaster Genauigkeit die DeSin-settivn der Leichname, die strenge Isolierung der Personen vorgenommen, welche mit dem Pest-kranken in Berührung gekommen sind! Der Bakteriologe, dcr u»S die Krankheitsursachen er-kennen ließ, hat »n« den Weg gezeigt, den wir wandeln müssen, um gesund zu bleiben. E« ist ein weiterer AuSba» der Hygiene (Gesund-heitSlehre) entstanden, welche un« Aufklärungen über GesundhtttSinaßrkgel» tt. gibt Da auch die Nahrungsmittel die Krankheiten dem Mensche» zuführen, so hat die öffentliche Gesundheitspflege auf die Fleischbejchan ihr Augenmerk gerichtet und selbe gleichfalls zur Wohlfahrt der Menschheit durchgeführt, uainentlich dort, wo die Vieh- und Fleischbeschau in öffentliche» Schlachthäusern stattfindet. Nicht nur. das« die Bakteriologie mit den Krankheitsursachen vertraut gemacht hat — noch mehr — der humane Mediciner wie auch der Veterinär führe» da» einem Jndviduum ent-zogeue KrankheitSprodntt in ein Thier über, um durchdie KraukheitSkeime durch ei»-oder mehrmalige« Einführen in den thierischen Körp«r geschwächt, als Heilserum oder Schutzserum gewonnen, ent-weder vorbauend oder heilend für eine Krankheit zn wirken. Auf der Höhe der Medicin stehend, ist man bestrebt, da man sich jetzt über das Wesen der Krankheiten genügende Kenntnisse ver-schafft hat. Schutz« und .Heilsera für die Krankheiten zu gewinne» Wen» auch diese Heil-Methode» in dem AusangSstadium sich befinden, so wird e« den vereinten Kräften der beiden Disciplinen, der humanen und Veterinären Medicin, gelingen, aus dem betrttenen Pfade zu vollstem Nutzen der Menschheit weiter z» wandeln. DeS-halb war e« auch eine conditio sine qua von, die Thiermedicin auf die Pflanzstätten der thier-ärztlichen Hochschulen zu verlegen, um die Thier-ärzte im SchaffenSgeiste mit der Schwestermedicin auch gebührend de« akademischen llharakt«» zn würdigen. Alljährlich finden sich Naturforscher. Menschen- und Thierärzte auf Congressen zn-sammen. >»» gegenseitig ihre Meinungen »nd Fortschritte auszutauschen. Möge eS de» vereinten Bemühungen gegönnt sei», manche wichtigeProbleme. wie da« der ?udereu!o««. eine« der verheerendsten BolkSkraiikheiten, endlich der vollständigsten Lösung zu unterziehen^ denn ,.salu» pvpuli sriprem» lox ento." (Da« Wohl de« Volke« muss die höchste StaatSfürsorge sein.) Pettaner Wochenbericht. (Herr kaodesgerichlsrith Dr. 3of. /raitl) wird im Lause dieser Woche die Übergabe de« umfänglichen AktenbestandeS an feine» AmtSnach-folg« Herrn Bezirksrichter Dr. Franz GlaS bewältigen und am 3 März von Pettau scheiden, wo Herr Rath Dr. I. Fraidl seit 1868 mit einer 1'/,-jährigen Unterbrechung — alS Bezirks-richt« in Drachenburg — als k. k. Gerichts-adjnnkt nnd nachher al» k. k. BezirkSrichter ge-wirkt hat. Im November 1897 zur Leitung unsere«, des größten Bezirksgericht«sprengelS in Oesterreich, berufen, stand Herr LandeSgericht«-rath Dr. Fraidl vor der besonderen Aufgabe, die Einführung des zahlreiche» Personalstande« in die neue Gerichtsorganisation und ExekutiouS-Ordnung zu leiten. Wir hatten damals Gelegen-heit. die Freudigkeit und den Eifer wahrzunehmen, womit sich da« gesammte Hilfspersonal dem Lnnen der Gesetze »nd der Vorbereitung aus den wesentlich geänderten Dienstbetricb unterzogen hat. Am Vor-gesetzten liegt bei so großen Znmnthungen viel, ob ■bis Arbeit mit Unlust oder mit freudiger Hin-gäbe geschieht. War so Herr Dr Fraidl seinen« Beamtnipersvuale ein liebenswürdiger Vorgesetzter, so wiegt »och schwerer daS günstige Urtheil der Bevölkeiung. die mit ihm amtlich zu verkehren Kalte. Ein Gang zuni Gerichte ist für empfind-same Naturen so etwa« wie ein Bang zum Zahnarzt?: außer e« Handel» sich im ersteren Falle um eine anfallende Erbschaft. Wer min nicht in diesem angenrhmen Falle ist »nd gedrückten Gemüthe» im GerichtSgebände erscheinen mufft, ist umso mehr erfreut, wenn er dort Rath. Trost, herzliches Mitgefühl findet und gar nicht kanzlei-müßig bursch behandelt wird, der gedenkt allezeit dankbar deS sreundliche» Beamte». der ihm den Aufenthalt in den schwülen Zimmern leidlich machte. Die Bevölkerung deS Pettaner Gericht«-sprenget» wird sich darum stet« gerne an seine Wirksamkeit erinnern; war sie vielleicht auch dort und da schmerzhaft, wie die eine» Arzte«, man war von der pflichtgemäßen Rechtsprechung über, zeugt. — Herr LandeSgerichlSrath Dr. Fraidl nimmt in seinen neuen Wirkungskreis am KreiS-gerichle in Marburg eine wertvolle Kenntnis der Pettaner Verhältnisse mit, doch wird e» ihm jedesmal lieber sein, irgend einen Pettaner iu trauter Stunde, als vor seinem Richtertische wiederzusehen Darum ist auch der Wunsch „Aus Wiedersehen" bei solch' einem Herrn ein verdammt zweideutiger. Trotzdem sei er in aller Eindeutig-keit und Herzlichkeit »amen« aller dargebracht: „Auf Wicdcrsel»,» I" »S»neru die Herren S ch u l l e r und Sch olger; zu Gremial-Krankeneafsa-Ausschüssen die Herren S l e i u e r, Wertschko, Ha»S Heller und Fasching; z» Ersatzmännern die Herren Deis inaer und Tischler; zu Gremial-Kra»keucassa überrvachungS-AnSjchüssen die Herren Eberl und S ch o st e r > t s ch; zur Ersatzmännern die Herren A r n u s ch »nd D o ck l e r; zu Delegierten in die >trankencassa-Bersaininlung die Herren Gaischegg, Iurschenagg, Kögl. Mund a. S t e r in a » n und S o r k o. (Dir tumwria) veranstaltet am künftigen Sonnabend den 3. deS LenzmondeS bei P e: o-war eine FaschingSkiieipe, für welche mannig-fache Überraschungen geplant sind. Gäste u»d Freunde deS deutschen Turnvereine» sind will-kommen und werden bei den umfassenden Bor-bereitungeu ihr Erscheinen bei der lebenslustigen Schar nicht bereue». Gut Heil! lchauptversammlvng der frei». Feuerwehr.) Wehrhaiiptmann Herr Joh. S t e u d I e begrüßte die zahlreich erschienenen Wehrmänner mit einem G u t Heil! und ertheilte dem BereinSschriftführer Herrn L a u r e « t s ch i t s ch zu seinem Thätigkeit»-berichte da« Wort: Bor allem muß hervorgehoben werden, dass da» abgelaufene Jahr da« dreißigste seit dem Bestehen der Feuerwehr ist. Die Falle,in welchen die Dienstleistung der Wehrbei FeuerSgefahr in Anspruch genommen worden ist, waren glück-lichmoeise nicht zahlreich. Bei einem größeren Brande in Ran» ist e« der Feuerwehr gelungen, trotz empfindlichen Wassermangels den auS Holz aufgeführten Unterbau zu retten. Im ganzen wurde die Feuerwehr fünfmal alarmirt. Am 5. März 1899 fand die ordentliche Hmiptver-sammluug statt Am 24. September betheiligte sich die Feuerwehr durch eine größere Anzahl vo» Mitgliedern an dem LandeS-Fenerwehrtage in Cilli. Im vergangenen Jahre fanden 2 Chargen-, 15 Steiger-, 11 Zng»- und 2 Hanptübungen statt. AnSschußfitzuuge» wurde» im Jahre 1899 acht abgehalten. An Bergnügungen hat die Fruer-wehr im vkiflossenen Jahre eine von de» Be-wohuer» der Stadt Petta» sehr zahlreich besuchte Tombola, verbunden mit einem Tanzkränzchen. sowie eine im interne» Kreise der Mitglieder ab-gehaltene recht vergnügte FaschingSkneipe zu ver-zeichne». Die Feuerwehr zählte am Schlüsse des Jahre« 1899 55 ausübende und 194 unterstützende Mitglieder, sowie vier Ehrenmitglieder? Bier Mitglieder sind anSgetrete», drei sind neu einge-treten. Der Stand der Geräthe ist im wesent-lichen derselbe geblieben; in der Unifnrmirnug wurde dadurch eilte Änderung herbeigeführt, das» die geiammte Mannschaft mit Waffenröcken und mit Kappen nach dem Muster der Grazer Feuer-wehren ausgerüstet worden ist. Schließlich wird im ThütigkeitSberichte allen Denjenigen, welche die Feuerwehr im abgelaufenen Jahre unterstützten, der geziemende Dank gezollt. E» sind die« die unterstützenden Mitglieder mit einem Beitrage von 260 fl. 90 kr., die Stadtgemeinde Pettau mit 150 fl., dcr Borschußverein in Pettan mit 50 fl, die Petlauer Sparkasse mit 50 fl., die gräflich Herberstein'sche Domanenverwaltung iu Pettau mit 20 fl.. die SiechenhauSverwaltung >» Pettau mit 20 fl., die Gemeinde Rann bei Pettau mit 20 fl. Außer ben Borangesührten ist au« dem Berichte über den Stand de« Säckel» und über die Bewegung im Jahre 1899 z» erwähnen: der EinahmSsumme von 616 fl. 96 kr. stehen Ausgaben in der gleichen Höhe gegenüber. Das reine unbelastete Vermögen der Feuerwehr beträgt mit 1. Jänner 1900 9760 Kronen 58 Heller. Der Rechnungsabschluß wurde ge-prüft und von den Revisoren für richtig befunden. Die hierauf vorgenommenen Wahlen, »velche zum weitaus größten Theile wieder die bisherigen Wehrmänner auf die Vertrauensposten stellte», hatte» folgende» Ergebnis: Wehrhaiiptmann: Johann Steudte; dessen Stellvertreter: Joses Fürst; ZugSführer: Franz Bella» und Johann Laurentschhsch; Zengwart: Job Max; Rvttführer: Karl Rtifinger, Mich. Martschitsch lind Joh. Maizen (hat in-zwischen verzichte) »nd Karl W r a t s ch k o. Nen gewählt die Herren Joses P i r i ch und Anton Koß. Zu Abgeordneten zum BezirtSivehrtage die Herren Steudte. Fürst »nd Bella». Unter Punkt „AllsälligeS" wurde der Wunsch nach einer Dampffenerspriye ausgesprochen, den der anwesende Herr Bürgernieisterftellvertreter zu befürworten veripiach (flrttinrr Vorschuß Verein.) Am 5. März um 2 Uhr nachmittag» und im Falle der Bc« schlnsSunsäHigkeit am gleichen Tage um 3 Uhr nachmittag» findet in P e t o v a r'» Saale die Vollversammlung deS Borschuß-Vereines statt. (Die Senolsknschast der KaSgewcrde) hält am künftigen Sonntag den 4. März in der Gast-wirtschaft „Stadt Wien" ihre Hauptversammlung mit nachstehender Tagesordnung ab: 1 Berhand-lungSschrift der letzten Versammlung. 2. Geld-gebahrnngSbericht. 3. Neuwahl deS Borstande«. 4. Berathung und BeschlufSsassuiig betreff« Bei-tragSleistiing zur geplanten Meistcrkrankenkassa. 5. Allfälliges. Die Beschlussfähigkeit der an-wejenden Mitglieder beginnt um 3 Uhr, bei hin-reichender fatzungSgemäßer Mitgliederanzahl um 2 Uhr nachmittags. (Theater-Nachricht.) Am Freitag den 2. März bietet un« die Bühnenleitung Knirsch die Operette: „Der Zigeuiierbaron", Strauß'sche Musik und läs«t damit einen sehr angenehinen Abend erwarten. Die Bühnenleitung hat gewissenhaft all « vorgesorgt, um die Auf-sührung wirksam z» gestalten »nd e« empfiehlt sich, bei der voraussichtlich rege» Nachfrage, da die Operette über besondere» Wunsch gegeben wird, sich Plätze vormerken zu lasten. (Viimoo AchoaPg.) Am Montag Früh wurde i» der Karlschowiiia am Straßenrande ein Man» todt aufgefunden. ES war der 65 Jahre alte Winzer Valentin Sagorschek aus Platzern. der sich regelmäßig am Sonntag eine» Schnap«ra»sch genehmigt hat. In einem solchen Znstande ist er zufolge behördlicher Erhebuirgen jedenfalls den Wirkungen übermäßige» Alkohol-gcnusseS erlege». ES ist wirklich schade um unjere slovenische Landbevölkerung, das» ihr bei dem eifrigen SchuapSgenufse ein gleiche» Schicksal be-vorsteht, wie den amerikanische» Rothhäuten, die infolge de« FeuerwasferS von Millionen ans ver-HSltniSmäßigwrnigeTausende zusammengeschmolzen sind. Eine Cultnrarbeit in dieser Richtung wäre von den hiezu Bernseneii vielleicht doch dank-barer, al« die Gründung von leben«uufähigen slovenischen Eonsumvereinen. (pkllauer Marktbericht.) Der Auftrieb am 21. d. M. betrug: 575 Stück Rinder. 361 Stück Schweine. 59 Stück Pferde, größtentheil» aus den politischen Bezirken Marburg und Pettau stammend. Der letzte Fleisch- und Speckmarkt war sehr gnt beschickt und notierten: Prima-Speck (ohne Schwarte) 45—46 kr., Schinken 42—43 kr., Schulter» 38—40 kr., Retzbraten 58—60 kr., Wurstfleisch 48—50 kr. Schmer 48—50 kr. A» Geflügel wurde» eingebracht ca. 1000 Stück. Obwohl von den am 21. d. M. a»fgetriebeuen Rindern und Schweinen lc. der größte Theil »ach Graz. Leoben, Laibach. Wien und Mähren abrollte, so ließ der heutige Fleisch- und Speckmarkt bezüglich Käufer viel zu wünschen übrig, insbesondere was den Ge-slügelmark betrifft wäre eine regere Kauflust, besonders bei hiesiger sehr schöner und preis-werter Ware, sehr am Platze. Größere Mengen Fleisch »nd Speck giengen ab nach Graz. Mar-bürg. Eilli, Nieder- und Oberösterreich. Käruten und Tirol. Nächster Großviehmarkt am 28. Feb., Fleisch, und Speckmarkt am 2. März. Ein sehr reger Verkehr steht zu erwarten. (Schwer»« Gewitter.) Gestern den 20. Feb. d. I. nachmittags zog über die Urbani -Segend ein orkanartige« Gewitter, welches von Blitz und Donner, auch etwa« Hagel begleitet war. Der Sturm hat große Erhüben a» sämmtlichen Diichern angerichtet, auch viele Baumbrüche und einige Entwurzelungen fnnu-ii vor. (/fuerlierrifschnfl irr freiwillig™ Jruer-wrhr.) Flir die lausende Woche hält der I. Zng und die II. Rotte Feuerbereitschast. — ZitgS-sührer Laurentschitsch, Rottführer Wratschko und Ä Ma»n. Feuernieldnngen sind auf der Central-slation iu der Sichcrheitsw.lchstube im RathYanse zu melde» Landwirtschaftliches. oustigeu mageren Ernte seine« Ehren-abend« wenigsten« »ach dieser Seite hin trösten. Sämmtlichen Mitwirkenden gereicht e« zum Lobe, dass sie iu herzlich collegialcr Weise zum Gelingen der Vorstellung beitrugen, das« e« klappte. Trotz der verhältnismäßig wenig zahl-reichen Darstellerschar sehlte e« nicht an Bewe-gung, lebensvoller Gruppierung und wirksamer Füllung der Bühne, wa» ein bravc», »nermüd-liche« Vorarbeiten ans allen Seilen bedingt. 3» stimmlicher Hinsicht hat Herr W a n g, de» wir nach den erfolgreichen Gastspiele» nun wohl al« ständige« Mitglied der Ge-sellschast ansehe» dürfe», eine» Vorfprmig vor $mu Pistol. kommt bei ihm iu der Folge noch mehr Temperant zum Durchbruch, ist er eine Erscheinung, die auch auf einer großen Bühne mit Ehre» besteht. Leid war e« un«, das« man da« erste Auftreten de« Aschenbrödel Gilda (Frl. M a tz 11 e r) mit ihrem fo lieben Eintritt«. liebe so unverdient kühl aufnahm. Indessen man-gelte e« später nicht an den verdienten Beifall«-äußerungen. Die Schwester» Serafina und Sy. bellina (Frl. Knirsch und Reval) hielten in so mancher schwierigen Scene tapfer zusammen uud konnte der köstliche Papa Don Misabolant« (Herr N a st o r) seine Freude an ihnen haben. So war der Theaterabend kein verlorener und ei» weiterer Bcwei« für die Leistungsfähig-keit der GeseNschast. Noch etwa». Wen» nia» sich schon mit dem Gedanken befreunden muß, das« eine vollständige Orchestermusik an scheinbar unüberwindlichen Schwierigkeiten scheitert und bei Operette» uu-möglich mitthu» kann, so möge mau doch in den langen Zwischenpansen nicht den Hoftheaterbranch üben und da« Publikum ans die Konversation anweisen. Etwas Musik iu den Pause« wäre doch besser ivie nicht« und tuäre e« da« ,Geb»t der unerhörten Jungfrau" oder sonst ein Schmach». fetze»._ Reblaus - Nothstandsdarlehen. Das« der von Herrn Dr. Kokoschinegg in Abrede gestellte AuSspruch: „Mau kann doch nicht verlange», dass die Regierung den Wein-dauern den Sterz auf de» Tisch stellt" vo» ihm wirklich gebraucht worden ist. wird un» durch Ohri-uzenge» bestätigt. Der verloster de» unter diesem Titel eingebrachten „Eingesendet" cisucht im» mitzutheilen, das« der Aussah mir silr die Berichterstattung in der Versammlung, nicht aber in dieser Form für die BerSffentlichung in der »Pellauee Zeitung" destimnit ivor und obne sein Wissen und Willen durch Mittel«personen der Schristleitnng ftber. gebe« und zum Abdruck gebracht wurde, ivesholb er auch jede Verantwortung sür die Form ablehnt, file den Inhalt, soweit derselbe seinem Aussatz entspricht, jedoch einsteht. Löbliche Echriftleitiuig der „PettanerZeitung" in Pettau. In der letzten Nummer Ihrer werte» Zei-tuug ist ei» „Eingesendet", ein Brief vo» mir wörtlich abgedruckt. Ich bitte sehr, in der nächsten Rummer die Erklärung vo» mir aufzunehmen, dass dieser Brief, wie schon Form und Inhalt zeigt, privatissime an Herrn —L.— »erichtet und durchaus nicht für die Oeffentlichleit bestimmt war. Dass er dennoch i» der „Pettaner Zeitung" erschienen ist, geschah ohne mein Wissen und ohne meine Zustimmung. Für die gütige Erfüllung dieser meiner Bitte ii? voraus Ihnen meinen besten Tank sagend, zeichne ich mit vorzüglichster Hochachtung Woldemar Hmtze. Pettau, am kl. Februar 1900. Franz Wilhelm's abführender Cbee von FRANZ WILHELM Apotheker in Ne linkischen (Niederösterreich) ist durch alle Apotheken zum Preise von 1 fl. öst. Währ. per Packet zu beziehen. Für alle Hustende sind Kaiser's B r u s t-B o n b o n aufs dringendste zu empfehlen. n0,ar'fH beglaubigte Zeugnis^ liefern den besten Beweis al» »»«bertroffe» bei Huste«. Heiserkeil. «Katarrh und Versdplrintuag. Paket & 10 und 30 k». bei H. |iolitorJ Apotheker iu Pettau. Rattentod (Jrlir Smmisch. velitzsch) ist das beste Mittel, »in Ratle» und Mäuse schnell »nd sicher zu vertilgen. Unschädlich für Menschen und Hausthiere. 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JchAnna Csillag ■II mrl«* IM llrat(iint»t tarani ttt«ftii.Srrclri».$Mr, Im« duai» derselbe«. ,»r Si^rfiuig, d»« Haarboben« aiintaniu warben, fte tefirden bei Herie« »lue« »olle«, Ir>^itj>e,i «»riw^ch« und «erleih» Ich»» nach furzem «ebrauche lorvodl de» Hott-, al» au» «arThaare naiIeNchei, »lau» »nb ZfiH» und bewah« Wrtrtim «or Is übi ,'lllarui (fraroura b>« In da« ill«. P«ersa.»t „glich »ei »er«!.. I">u| W ««trage« »der Mittels PVst»Uch»atz»e de» gaaje» Welt aal der fritrif, »»HI» >lc Aufträgt j« richte» Anna Csillag, Programm ftr den seitens der LandeshauptKadt Gr«z in öer Zeit vom 30. Mär? bis einschl. l. April d. 3. abzuhaltenden Weinmarkt. 1. Bon Ixt Absicht geleite«. die steirischen Weine den dafür in Be« tracht kommenden Kreisen in guter Lu«wahl mehr. alS e« seither möglich war. zugänglich zu machen und damit auf der einen Seite dem W«in< Händler und Eine, sowie dem Privatmanne Gelegenheit zu geben, Na-turweine preiswert erwerbe», auf der aiideren Seite aber dem Weinbauer die Möglichkeit zu bieten, fein Erzeugnis gut verkaufen zu können, hat die Stadtgemeinde Graz beschlossen, auch in diesem Jahre eiuen Wein-markt abzuhalten und soll der FrühjahrS-Weinmarkt am 3V. u. 31. März und I. April in der ÄemeinderealitSt Nr. 82. Keplerstraße, stattfinden 2. Zu diesem Markte werde« jüngere oder ältere seldster)t»gte Weine und Obstweine in Fässer» und Flasche» zugelassen Außerdem können auch Gerüthk nnd Maschinen, welche mit Weinbau, Weinberritung und Weinbehaudlung iu enger Beziehung stehen, zur Ausstellung angemeldet werde». 8. Die Belabreichung von Kostproben ist zulässig, jedoch darf die verabreichte Menge nicht mehr al« >/• Liter betragen. Der dafür zu be-rechnende Preis wird unter Zugrundelegung deS vom Anmelder festge-setzten Wertes von einem für die Einrichtung de» Marktes gewählte» EomitS bestimmt. Verkorkte Flasche» können ohne Beschränkung verkauft werden. Der Warenverkauf kann nur vom Erzeuger oder seinem Stellvertreter und nur in Mindestmengen — Kostproben ausgenommen — von 56 Liter erfolge». Die BerkaufSvermittluiig besorgt auch die Stadtge-meinde, bezw, die Marktverwaltung gegen Anrechnung einer 2»/,ige» Pro-visio» deS erzielten Verkaufspreises. Um einen GeschästSabschliiß leichter zu ermöglichen, ist eS in diesem Fallt angezeigt, wenn bei der Anmeldung zum Berkaus durch die Gemeinde der höchste und niedrigste Preis angegeben wird. Weiue, welche nicht verkauft wurden, werdet» von der Marktver« waltung nebst de» leere» Gebinde» und Flasche» gegen Spesenersatz zu-rückgesjrllt oder über Auftrag verävßert uud der dafür erzielte Preis nach Abzug von 2'/, Provision an denselben übermittelt. 4. Um den »äusern die Möglichkeit zu gebe», die Abwicklung der Geschäfte ohne Störung zu besorgen, wird eine gesonderte Rsststik». in welcher die angen«eldeten Weine der einzelnen Weinbaugebiete gruppen-weise in Gläsern gegen bestimmtes Entgelt zur Kostprobe gelangen sollen, errichtet. 5. Die ÄNNkldnaa der Weine muß bis Ll. Mär) beim Stadt-rathe, Amtsabtheilung lv, in Graz. geschehen. Sie soll folgende Angaben enthalten: ob Weiß- oder Rothwei», Sorte oder sonstige Markeubezeichnung, Ort »nd Bezirk, wo der Wein gewachsen ist, verkäuflich« Menge»iidPrei«ab dem Orte der Lagerung de« Weines. Die Abseuduug der Weine auf den Markt soll an die Adresse .Stadtgcmeinde. Graz Weinmarkt Keplerstraße 82", so zeitig staltfinden, das« die Weine spitrsten« am 88. JUrj an Ort und Stelle eintreffe», 6. Die Weine werden von einer hiesür eingesetzten Tom Mission vor Eröffnung de« Markte» chier Kostprcbe unterzogen nnd dabei alle kranken und fehlerhaften vom Verkaufe ausgeschlossen. Nöthigensall« können sie auch »och einer chemische» Untersuchung unierworfei» werden. Von der Ausschließung derselben vom Markte lotrb der Eigenthümer verständigt werden. 7. Über die angemeldete» Weine wird ei» Katalog aufgelegt werden, welcher dieselben, nach Weinbaugebiete» geordnet, nebst Namen de« Ber-käufer«, verkäufliche Menge, Prei« derselben und andere Angaben ent» halten wird. 8. Für abzustellend« Gerüche nnd Maschinen gilt auch der oben-genannte Anmelde- und EinlieseiungStermin. Die Annahme derselben ist von dem Befunde der erwähnten Eom» missio» abhängig. Deßhalb ist eS nöthig, dass der Fabrikant oder Ber-treter diese« bei der Anmeldung angibt, wa« er zur Ausstellung bringen möchte. Auch diese Gruppe des Marktet wird im obenerwähnten Kataloge zur Aufnahme kommen. 9. Wein- und Obst-Schaumweine können in einer gesonderte», hie» sür bestimmten Abtheilung zum Verkaufe gebracht werden. Hinsichtlich de« Anmelde- uud Absendung«termi»e« und de« Kataloge« gikt da« bei Wein Mitgetheilte. Die Verabreichung von Bier »nd Spiritussen ist unzulässig, ebenso wie die Errichtung förmlicher Wirtschaften (Restaurant«) ausgeschlossen ist. Dagegen dürfen Gebäck, kalte Speisen, warme Würstchen verkauft werden. 10. Von der EinHebung einer Gebühr sür de» Standplatz seitens der Gemeinde wird abgesehen. Htadrakh Gras, am 16. Februar 1900. Dcr Bürgermeister: Dr. Gras. 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Juli 1895, 3 20396, bis steierm. landwirtschaftlich-chemische Lande«-Bers ich«station in Marburg beauftrag», die Bestellung solcher Düngemittel aus genossen, schaftlichem Wege in billigster und zuverlässigster Weil? durchzuführen. Die Bestellung durch die genannte Anstalt erfolgt, sobald sich Theil-nehmer für eine Menge von nahezu 10.000 Silogr. gesunde» haben. Es ergeht daher an alle Interessenten, welche ihren Bedarf ou künstliche» Düngemitteln in dieser Weise decken wollen. die Aufforderung, sich sür die FrühjahrSsaison thunlichst sofort, jedenfalls bi« längsten» 25. Feb.nar entweder schriftlich unter Angabe der gewünschten Menge und der Art de« benöthigten Düngemittel« an die unterzeichnete Leitung zu wende», oder diese Angabe» persönlich in den Räumen der Ansialt (Urbanigasse 23) z» machen. Die Bertheilnng erfolgt sogleich nach Ankunft der Sendung, wo-vo» die Theilnehmer verständigt werden, am Bahnhofe in Marburg oder gegen einen geringen, durch die ÜberführungSkoften verursachten Aufschlag innerhalb 1—2 Wochen im Lagerräume der BersuchSslation. Die Bezah-lung hat sofort beim Empfange de» Düngt»,iUelS zu erfolgen. Alle näheren Auskünfte ertheilt: Vie fritung der land« che«. L«n»e•** t W •'•M fl|f Wv»/| wiiwwfiwlliri fwiTiftm Btdmrs lai*#** angrpaKUr Tat, kuntiU riifA iBuHnirt 1(14 9 Quart-fi^wUrn fl. 7JIO. Ln«»V*»w*n«Awf4u ^*u*mror4*nL kclU BedmUbimtf' de* mm Mfecr AH tintif 4&»ttktndän OweUwA-aUtrtrHrn Bmif .* Vorrätig im aUm Buehkamtkmfn. H. üillfr rmimf, W, Vor räthig in der Buchhandlung W. BLANKE in Pettau. Fleisch-Preise u: .{vsln. »lascher« Berahai« »aspee K-?si»r karl Petovac Franz Pesserl Mari» LiiNeaberaer Johann v»<ße»stein Hugo . .! ' * „('s1.! S. 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Oder »och bester, Sie gewähren mir hier eine Unterredung?" Inzwischen hatte Erna ihre Thränen getrocknet, und mit größter Aufmerksamkeit lauschte sie Melanie« Erklärung betreff» verschiedener Familienporträts. Als Frau Merling sich nach einer Weile mit ihrem Schützling empfahl, drückte Erna zärtlich Melanie» Hand und sagte mit inni-gem Tone: .Ich habe Sie in der kurzen Zeit so lieb, so unend> lich liebgewonnen! Erlauben Sie, daß ich Sie recht bald wieder in Ihrem schönen Heim besuche?" Und Melanie versicherte ihr, wie sehr sie sich freuen werde, sie bald wiederzusehen." »In ihrem eigenen Hause," setzte sie mit einem Seuszer hinzu. Nachdem die Gäste sie verlassen hatten, verharrten Bater und Tochter minutenlang in tiefem Schweigen. .Sie ist sicher Rudolfs Kind." unterbrach ersterer dann dir Stille. .Ja, das unterliegt keinem Zweifel," stimmte Melanie bei. .Doch sprich, Vater, — was sagte Rölten?" »Er ist der festen Ueberzeugung, daß Erna nicht Rudolf» Tochter, sondern eine Betrügerin ist, und rät mir, selbst wenn sie Ansprüche erheben sollte, ihr dieselben streitig zu machen, daraufhin, daß sie sich zu spät eingestellt habe, weil sie erst nach dem lö. September gekommen ist. Wie ich Dir mitteilte, ist Dein Geburtstag, an welchem Du mündig wirst, in dem Testament al» letzter Termin aufgestellt." .Aber Papa, da» war doch nur ein versehen im Datum," versetzte Melanie. während sie aufsah und dem forschend aus ihr ruhenden Blick ihre» Vater» begegnete. »Herr von Korti» hat doch entschieden meinen einundzwanzigsten Geburtstag gemeint und vollstes vertrauen in uns gesetzt." .Meine edle, mein« gute Melanie!" rief Herr von Halden be-wegt, indem er die Tochter innig in die Arme schloß. .Ich wußte e« ja, daß Du so denken würdest! Der Absicht des Erblassers nach gehört Dein vermögen jetzt ohne Zweifel Erna. — aber," fügte er zögernd hinzu, .wenn Du auf dasselbe verzichtest, wirst Du auch Deinen Verlobten verlieren DaS habe ich bei meiner Unterredung mit Rölten deutlich durchschaut." .Solltest Du Dich nicht irre». Bater?" sragte Melanie mit schmerzlich bewegter Stimme. .Ich glaube kaum. Wir wollen ihn darum aber nicht ver« urteilen. Hat er Dir nicht selbst gesagt, wenn Du nicht reich wärest, hätte er nicht um Dich freien können?" .Allerdings." seufzte Melanie .Demnach scheint e». daß er seine pekuniären Berhältnifle nur imt Aufwand einer bedeutenden Summe zu ordne» vermag. Es wäre ein große» Opfer, wenn ich mein eigenes vermögen, nun-mehr einst auch Dein einzige» Besitztum, dazu hergebe! ich würde mich dazu nur verstehen können, wenn ich fest überzeugt wäre, damit^Dein Glück zu sichern." .Selbst um den Preis. — nein, Bater, nimmermehr würde ich da» zugeben!" rief Melanie. .Run. kommt Zeit, kommt Rat," erwiderte Herr von Halde», .vorläufig habe ich Rölten versprochen, die gewünschten Erkundi- gungen über Erna von Soni» einzuziehen; daS bin ich Dir. so« wir mir selbst schuldig, obwohl ich fest überzeugt bin. daß sie keine Betrügerin ist. Sie erhebt ja auch gar keine Ansprüche; sie weiß überhaupt nicht einmal, daß sie irgendwelche Anrechte auf Dein Vermögen hat. Laß uns vor allem jetzt die beiden Briefe lesen." Der erste war von Mr. Blunt. dem Advokaten. Außer dein, wa» Frau Merling Herr» von Halden bereits erzählt hatte, ent-hielt das Schreiben nur noch die Mitteilung, daß Rudolf von Kor-tis bet einem deutschen Bankhaus zwanzigtausend Mark für seine Tochter Enia deponiert habe, mit welcher Summe dieselbe suchen müffe, auszukommen. Sollte sie in Not komme», fo möchte sie sich jederzeit vertrauensvoll an ihn wende». Der zweite Brief war vo» Fra» vo» Korti» a» Frau Merling gerichtet. .Verehrte Frau!" lautete derselbe .Eiuliegeud sende ich Ihnen den Brief, den ick nach meines Manne» Tode offen in feinem Pulte fand. Ich habe ihn gelesen und werde gewissenhaft feinen letzten Wunsch erfüllen, so »»auSsprechlich schwer eS mir auch wird, mich von meinem geliebte» Kinde zu trennen, das ich wohl niemal« wiedersehen werde. Aber ich will nicht auch ihr Glück zerstöre«», wie ich ihres Baters ganze» Dasein zu Grunde gerichtet habe. Sollte ihr Großvater noch am Leben sein, so beschwöre ich Sie, ihm zu sogen, daß ich nicht ganz so schlecht war, wie er wohl geglaubt hat. Meinem unglücklichen Bater zuliebe nahm ich die mir gebotene Summe und versprach dafür, auf Rudolf zu ver-zichten. Ich hatte e» damit auch ausrichtig gemeint; doch al» ich ihn wiedersah, ward ich in meinem Entschluß schwankend nnd hei-ratete denjenigen, der um meinetwillen alles aufgegeben hatte. Rudolf wünschte, ich sollte das Geld, welches ich von seinem Bater bekommen, zurückschicken, ober das hatte mein Vater inzwischen bereit» verspielt. Da gab Rudolf mir den Betrag aus seiner eigenen Börse, und ich sandte es mit einem Brief an feinen Vater Wir warteten lange auf seine Antwort, aber vergebens. Da schrieb Rudolf ein zweites, ein drittes Mal; er teilte seinen Eltern unsere Verbindung mit, — alles umsonst. Tief gekränkt und entrüstet that mein armer Mann nun keine weiteren Schritte mehr, seine Eltern auszusöhnen. Da, nach Iahren, ward mein Vater schwer krank, und auf seinem Sterbebette gestand er, daß er das für Rn> dolfs Vater bestimmte Geld unterschlagen und für sich verwandt hatte, nnd ans Furcht, entdeckt zu werden, hatte er dann auch Rudolfs Briefe aufgesange». Damals war es, als er an Sie schrieb, und bald darauf verließ er mich, um niemals zurückzu-kehren, vielleicht, wenn Sie feinem Bater unsere unglückliche Ge-schichte erzählen, vergiebt er seinem Sohne und nimmt unser Kind freundlich aus. Ich selbst werde bald allem Irdischen entrückt sein, doch für meine Erna stehe ich um seinen Schutz nnd seine Vergebung." Der eingeschlossene Brief von Rudolf von Korti» war wenige Tage, bevor er San Frauzisco sür immer verließ, geschrieben. Aus dem Couvert stand: .Räch meinem Tode abzuschicken" und das Schreiben selbst lautete: .Meine liebe, alte Freuudi»! Sie, dir ich als eine der edel-steil uud gütigste» Fraue» kenne, werden sich gewiß nicht weigern, die letzte Bitte Rudolf von Korti», des einst von Ihnen so ver-hätschelten Knabe», zu erfülle» Ich beschwöre Sie. seien Sie freund-lich gegen mein einzige» Kind, meine geliebte Enia. Versuche» Sie, ob eS nicht möglich ist, ihren Großvater mit ihr auszusöhnen. — falls er noch leben sollte. (Den Tod meiner teuren Mutter sah ich vor Iahren in einer Zeitung angezeigt.) Ist er aber tot und sein Vermögen in andern Händen, so seien Sie großmütig und sorgen Die dafür, daß mein arme« Kind 'etwas lernt und irgendwo ein Heim sindet, wo sie von der geringen Summe, die ich bei dem Unglück, da« mich überall hin verfolgte, für sie zurücklegen konnte, zu leben vermag. .Hoffend, daß Sie mir diese meine letzte Bitte nicht abschlagen, sendet Ihnen einen letzten Gruß Ihr ewig dankbarer Rudolf von KortiS. .P. S. Sollte Richard vo» Halden noch leben, so bringen Sie Erna zu ihm: sagen Sie ihm. daß ich mein Kind Ihrer vereinten Fürsorge überlasie, und bitte» Sie ihn, auf sie ein wenig von der Liebe AU übertragen, die er für ihren unwürdigen Bater gehegt hat. vielleicht vermögen Ihr und sein gemeinschaftliches Bemühen, nieinen Bater mit feinem verstorbenen Sohne auszusöhnen. Wenn er in ErnaS liebes Gesicht sieht, kann er unmöglich unerbittlich bleiben. Sie können ihm sagen, daß ich das Vergangene aufrichtig bereue* .Armer Rudolf!" sagte Herr von Halden mit bebenden Lippen, wahrend er den Brief wieder zusammenfaltete. „Er war allzu leichtgläubig, zu arglos, zu großherzig! Welch traurige Geschichte! Melanie, wir müssen recht liebevoll gegen dieses arme, vaterlose Mädchen sei»!" .Ich will sie wie eine Schwester lieben,' erwiderte diese, wäh-rend zugleich ihre Seele mit tiefem Weh wieder die bange Frage durch-zuckte: ob Erna sie nicht für immer von dem Geliebten trennen würde? • • Melanie saß aßeiii im Salon und harrte in banger Erwartung ihres Verlobten. Wie wurde er, wie würde da« Schicksal über ihre Zukunft ent» scheiden? Bange Zweifel und feste Zuversicht wechselte» in schneller Folge miteinander ab, aber nichts von alledem, was in ihrem Innern vorging, verriet sich auf ihremAutlitz. als Nölten eintrat und sie ihm mit ruhiger Würde entgegenging. „Es that niir leid, liebste Melanie." hob derselbe an. .daß ich Deine Gäste heute morgen nicht be-grüßen konnte; ich fürchtete jedoch, ich könnte ihnen verraten, welche Zweifel. welches Mißtranen, ja. welche Entrüstung ich über ihre Handlungsweise hege!" ,£>, das hättest Du gewiß nicht gethan," erwiderte Melanie. .Es ist in der IH«U keine Veranlassung vorhanden, ihnen zu mißtrauen." .Wie? Du kannst doch uumög-lich dieser tolle» Geschichte der Frau Merling glauben?" rief Nölten. .Ich bin sogar fest davon über-zeugt, daß sie auf völliger Wahrheit beruht," entgegnete Melanie. .Es bedarf allerdings sehr starker Beweise, bevor ich an die Geschichte glaube," erklärte er. .Und doch furchte ich. wirst Du Dich schließlich davon über-zeugen lassen müssen," sprach sie. .Ich kann — ich will es nicht glauben!" rief er ungestüm. .Melanie, Du wirst Dich doch wahrlich nicht zum Opfer eines solchen Betrugs machen lassen?" .Hier herrscht keiu Betrug." entgegnete sie ernst. .Hier kann nicht einmal mehr von Zweifel die Rede fein. Papa wird Dir mehrere Briefe zeigen, die Dich überzeugen werde«." Herrn von Haldens Eintritt unterbrach das Gespräch, und man kam erst wieder auf das Thema zurück, als Melanie nach dem Abendessen ihren Bater bat, Nölten die Briefe zu zeigen. Dieser las sie anfmertiam durch. .Sind Sie sicher." wandte er sich darauf zu Herr» von Hal-de», .daß die» Rudolf von KortiS Handschrift ist?" .Ganz sicher: eS ist eine eigentümliche, mir seit vielen Jahren bekannte Handschrift." .Und doch kann der Brief gefälscht, oder auch ein Kinb unter-geschoben worden sein," bemerkte Nölten nach kurzem Nachdenken. .Um daS eine bitte ich Sie: handeln Sie nicht zu schnell. Sie haben ja keine Eile; noch werden keine Forderungen an Sie ge-stellt. Bor allem rate ich Ihnen, zu sehen, ob Sie nichts Genaues über Rudolf von Korti« Leben und seinen Tod anSsindig machen können, obwohl, selbst wenn dieses Mädchen sich als diejenige aus-weisen sollte, welche zu sein sie vorgiebt, da» Gesetz trotzdem Melanie das Bermögeu zusprechen würde. Diese Erna von Korti« Marti» Kirschuer, Oberdtri»r«eifter »»» verli». (Mit X«j») ist zwei Tage zu spät gekommen; sie kam nicht am dreizehnten, sondern erst am fünfzehnten." MelanieS Stirn furchte sich leicht. .Tiefer Einwand," sagte sie, .mag dem Wortlaut nach geltend zu machen sein: ob er aber ehrenhaft und gerecht, ist eine zweite Sache. Unter solchen Bedingungen wäre ich außer stände, das Vermögen zu behalten und niit anzusehen, wie diejenige in Ar-mut leb», welche sicher Herrn vo» KortiS Erbin gewesen wäre, wenn de selbe hätte ahnen können, daß sein Sohn noch lebte." .Tat ist eine übertriebene Gewissenhaftigkeit!" rief Nölten mit finsterer Stirn. .Du kannst dieser >a ja eine ansehnliche Snmn'e abtreten. wie da» ihr Großvate' au^ ^er nutlich gethan ^oen würde, uud doch den Hauptteil des ^ermös,r>:^ für Dich Halten." Melanie schwieg; ein heftiger Schmerz t>nrchz»5»c oei Nölten» Worten ihre Brust. War das der Mann, dem sie im Geiste alle edlen Eigenschaften zugeschrieben hatte? .Insofern stimme ich Ihnen bei," ergriff Herr von Halden nach längerm Schweigen das Wort, .daß es ratsam ist. über Erna» Herkunft nähere Erkundigungen einzuziehen. Obwohl ich anch nicht den geringsten Zweifel in die Wahrheit ihrer AnSsagen sehe, so bin ich es meiner Tochter schuldig, in der Angelegenheit mit der größten Borsicht zn handeln. Vorläufig wollen wir die Sache geheim halten. Morgen werde ich zur Stadt gehen uud die nötigen Schritte einleiten, Näheres über meinen liebe», alten Freund ausfindig machen." Ein schwerer Seufzer hob Mela-nies Brust. .Komm, meine Liebe," sagte Nöl-teil in zärtlichem Tone, .denken wir jetzt nicht weiter an diese Fräulein Enia. oder wer sie sonst sein mag. Singe mir lieber etwas vor. Tei» Gesang soll unsere erregten Gemüter beruhigen." Melanie setzte sich an den Flügel und stimmte das Lied an, das, wie sie wußte, ihr Verlobter am liebsten hörte, aber c« fehlte ihrem Gesänge heut' das Seelenvolle, das sie sonst in ihre Stimme zu legen wußte. Sie war heute abend eben nicht znin Singen aufgelegt und hätte sie Nöl< ten angeblickt, so würde sie gesehen haben, daß seine Gedanken ganz wo anders waren, als bei ihre»! Bortrag. Ja, es herrichte den ganzen Abend eine so peinliche, eine so ge-zwnngene Stimmung, daß sie wohl alle drei im stillen ausatmeten, als Nölten sich verabschiedete. Weder Vater noch Tochter ver-liehen, als sie wieder allein waren, den Gedanke», die ihr Inneres er-füllten, Worte, doch der innige Händedruck, den sie wechselten, als sie einander .Gute Nacht" sagte», svrach für sich selbst. Welch zärtliches Mitleid lag in de» Baters Knß und Ton, welche vertrauensvolle Liebe in dem Blick der Tochter! — Während am folgenden Tage Herr vo» Halden sich nach der Stadt begab, um die nötige» Schritte iu dieser Angelegenheit zn thun, faßte Nölten den Entschluß. Frau Merling uud Melanie» ahnungsloser Rivalin einen Besuch abzustatten. Vielleicht, dachte er, giebt das unbefangene Geplander Erna» ihm irneub einen Wink, ber es ihm erleichterte. Nachforschungen über Rudolf von Kortis anzustellen, ober möglicherweise beckte eS sogar doch einen Betrug auf. Er traf beide Damen zu Hanse. Frau Merlin» empfing ihn sehr freundlich, und Erna reichte ihm mit frohem Lächeln ihre kleine, weiße Hanb, al« sie ihn als einen ber wenigen Herren erkannte, bie beim gestrigen Ball freuub-lich unb liebenswürbig gegen sie gewesen waren. Als Nölten» Rechte sich um ihre zarten Finger schloß, hätte er am liebsten bieses reizenbe Geschöpf vernichtet unb sie für im-mer ans seinem Wege geräumt, bie nur gekommen war, ihn eines großen Vermögens zn berauben, bas er bereits sicher als sein eigen betrachtet hatte. Doch nichts von biesen Gefühlen verriet sich in bem liebenswürdigen Lächeln, womit er ihr Willkommen entgegen-nahm, unb bem bewirnbernben Blick, ber ihren schüchtern zu ihm aufblickenben Augen begegnete. Währenb ihrer Unterhaltung sprach Erna sich vollstänbig offen Drischt»! H«Itl 80» »tn« «Htinlrff. (Wittert.) Aber ihr frühere« Leben au»; sie erzählte von ihren Elteru und sprach ohne Rückhalt über die Sorgen und Entbehrungen, die sie schon in früher Jugend kennen gelernt hatte. Voller Interesse folgte Nölten ihrem unschuldigen Geplauder. Wie reizend. — wie jung, — wie bezaubernd war sie! Und der verräterische Wunsch ward in ihm rege: wenn er Melanie noch keinen Antrag gemacht, wenn er gewartet, gewartet hätte, bis er sie gesehen, sie, diese schöne, junge, wilde Rose! w°rf«»u», folgt) Nach dem lKatke. ijlrffttn die Rächt — vorbei Musik unb Tanz, r verstummt der ton der Flöten n»d der «eigen, tU aufgespielt beim heitern Kumraeit'chan}, Roch jüngst z»m zierlich buntbewegten Riigen. ZicfftiU die Rächt — ein büst«rrot«r Schein Von Fackel» fallt hernieder auf dir »äffen Und ans die Letzte», die von L»st und «ein v«f»»lt, de» sestgeschmöckte» «aal verlassen, tiefftlll die «acht — der Mond allein nur lauscht, E« spielt der Sind «it Locke» und »it Bä»b»r» — Sin schalkhaft Sichern, »nd dazwischen rauscht ii« leise wie von seidene» G»wü»b»r» tiefstill die Nacht — ein Wort, ei» Seufzer »och. Sin Hä»b»br»ck. vielleicht »I» heimlich Mffe», Bi» jene trennt dle strenge Gilt« doch Die sich beim Scheide» hundertmal »och grüß«». tiesstill die Rächt - im Schlummer liegt die «ell Und höher schlügt manch Herz in süß«» träumen von holdem Glück, von Tage» gla»zerhellt, Die dust'ge Siedelt;Uten licht »msä»m«n, «ottfried Wandner, Martin Kirschiter, Oberbürgermeister »»« verli». Tie «ahl de» bi«. herlge» zweiten «ltrgermeister« van Berlin, Marti» Sirich»». ,um ersten Beamte» der Stadt, hat »unmehr ihr» B«stätlg»»g erhalte», und zugleich ist ihm der Titel Oberbürgermeister v»riiehen ward«» Am 10, Rovemder 18-A2 zu Freiburg in Schlesien al» Soh» eine» Arzte» geboren, ft»bl«rte KIrfch»er i» Breilau. Berlin und Heidelberg die Rechte, destand 1871 sei» »flefforen. »[amen und Word». nachdem er k»rze Zelt Sreilrichter gewes»», 1S72 z»m Stadtrat in Bre»lau und 187» zum Slabtshablka« «rwählt. Letzter»« Amt legte »r jedoch bald wl«d«r nieder und wid«»>» sich b«r Praxi« al» R«cht»> anwalt. Später »um Stadtverordnet»» gewählt, würd» er ft»CtNTtrct»*b«t vorfitz«» ber der Stadtv»rordn»t«»v»rsa«ml»»g vo» Br»«la». >1» Bürger, meister Zelle i» Berlin 1«SZ zum Oberbürgermeister gewählt »nrde. berief man Kirlchn«r al» zweiten Bürgermeister dorthi», u»d 18SS w»rd« er »»ch dem Rücktritt Zelle» zum Oberbürgermeister gewühlt. «kg«» d»r bekannt«» Angelegenheit d«» Frikdbof»» der Märzg»fall«n«» v»rz»g«rt« sich die B«st»ti> gung »nd erfolgte erst, nachdem durch E»tfchetd»»g de« Oberverwaltung», gerichti die Sache endgültig erledigt war. Droschke! Halt! Reinicke« I«ben»wahre» Bild, da« wir he»t» unser»» Lesern im Holzschnitt vorführen, versetzt un« i» die froh» Faschingszeit, wo der übermütige Prinz Karneval fein luftig»« Sr»vt«r schwingt. t*r große Maikenball ist zu linde unb die buntscheckig» Gesellschaft« die bara» teilnahm, begiebt sich teil» In bi» Saffeehüufer, die I» der Räh« t»r R»do»t«»sül« sich b»find»n, oder fl» steuert, müde und abgespannt vom Tanze, der hü»«lichen «lauf» zu. Xa« letzter» thut auch »I» jung»» Eh«paar. ba» noch in d»n FliNkr. Wochen lebt, und al« Pierrot unb PI«rr«tt« drn Ma»k«nball b»fucht hat, um sich an de» Scherze» der Ma»k«» zu »rfr»»»n. T»r luftig« PI«rrot hott» Ntlück, d«nn »r g»wan» i» der gux.Tombola eine Flasche Sekt samt m»tall»> n»m Flaschenkühler, welche» Srwinnst er stolz zur Schcki trügt. ll«b«rglück. lich »nb in frohefter Lau»» vtrläßl ba« jung» Ehepaar de» Reb»»t»»saal, um sich wieder nach Hause z» begebe». Tranßen Ist e» grimmig kalt »nd sie »ur im leichten Ra»ke»toftllin; lange müsse» fl» wart»». d«»n di» Drofchk«». di» vor d«m Ballhaus» halt»», finb all« »«stellt. Endlich kommt nu» so »in B». hik»l dahergesahren. und mit lauter, jedoch vor Kälte klappernder Stimme, ruft der Pierrot .»rofchk«! Halt! «ir wollen »i»st»ig»»!> «»hrmal» muß er b»n Ruf wiederholen, bi« ihn der Kutsch« hört »nb seinen mftbtn «a»l zum Stehe» bringt. Rasch hoben beibe Im Wagen Platz genommen »nb Im Uicht»» Trabe geht»» bir Behausung z», wo da» junge Ehepaar sich bald Im süßen Schlummer wiegt und vo» ben greuben eine» Malkenballe« träumt. St. I« G»ba»k»>> Professor: .Ist der Herr Rat zu spreche»?' — DI»nstmäbch»n: .Der Herr Rat? Rein, ber ruht fch«» feit zwei «och»n unter der Erde ' — Profkfsor: ,O. bann will Ich Ih» nicht stör»».« | Beim «»»jthandlrr, Maler- ,3ie haben ja da« Bild .«o»n, gang' aus de» Kops gestelltI» — «uns«Händler: .Ra. mach, i» schreiben wir einfach ,Sv»n«»aufgang!' ' Diplomatisch. «»Ich» Erbin: .Und würden Si» mich ebenso il.de, wen» ich ein arme« «üdchen wArt?* — v«rarmt«r Eh»lman»! BI kä»»«n SI» nur zw»if»l»? Ich wirb» Sie ebenso lieben, wie Sie mich ... Sie plötzlich erführe», ich »üre kei» «ras!- Verfehlte ©irf»»g. .«»», wie ist die «e»f»r »eine« Bruder »»«gefallen?- — v,: .Schlecht, er bekam eine» »»glückliche» Hieb!' — , ,0, »r Ist doch wohl »icht schwir »«rwundtt— B,! .Im Gegenteil »», leicht. ab«r d»r Hieb sttzt am Hinterkopf, wo er »Icht zu sehe» ist!» ' Brieftaube«. «i» «uuberbar ber Instinkt ber Brl»fta»b»n flch „„ abgesehen von ihr«» Ort«s!n»». äußert, geht au» folg«nb»m hervor, st» ausgelassen ist. nimmt «in« Brieftaub« keine Nahrung mehr zu sich, f, ^ »ach weite» Reif«» fl« bei ber >»ku»ft a» Ihrem Besti«mung»orf natüM halb verschmachtet Ist, Dessenungeachtet frißt fle nicht», f»»b«r» nimm, „ »in« g»ri»g» Menge «affer z» sich, worauf fl» zw»i Stunden lang ($u,< tonn frißt fl« ei» wenig und schläft weiter, und erst nach adjtunbtic* Stunden abwechselnben Schlafen« unb Fressen« stellt sich ihr normaler wieber ei», Set» Instinkt läßt be«halb nicht zu, baß der «rmüd«t« und Hut« rig« Vogel feine schon überanstrengte Konstitution durch ei», reichliche h; Nl»g«a»f»ah»e gefährdet, und befolgt demnach gewissenhafter ai« bie Mkn!chr bie Forderungen ber Phhflologlr und der Gefunbheit«lehre. emeinnütziges -'M Um ««itlliert»» Sichgeschirr wieder hell zu mache», ohn» daß die «igi» daru»t«r leidet, legt »a» den Tops einige Zeit I» eine Lösung von Potto'hi u»d Chlorkalk in Wasser, E« muß bie« a» »Int» warmen Ort» st« he». wirb ba» Geschirr vollständig rein. Da» Lcha»k«l» kl«i»«r Ki»d«r ist schtdüch. E« g«schi»ht rech, oft. dis der Arzt a» da« Krankenbett von Kinder» im Nlt«r vo» »in»» halben bi« ^ Jahren gernfe» wird, dir plötzlich vo» heftigen Krä»pfe» befall»» worden r„) oh»» daß die Mutter bie llrfach» z» »»»»»» v»rmag Te» Fragen de« Ar,« gelingt e» dann bald, festzustellen, daß da» »it der «»fstcht betraut» 8iita mJtichm odtr sonst jemand durch häuftge drehende oder schaukelnd» Bew!»,,, de» Kknde» di» Krankheit b»«f»lb»» herdeigelührt hat. Ma» vermeide tata ba» Schaukeln der Kinder so w»it al« th»»llch, da »« ihrer G«f»»dh«ii mch zuträglich ist. Zähwerd«» de» Wei»e». Dies« »eiste»« bei Weißweine» vorkommi-i, Krankheit wirb a» best«» bab»rch g«hob«n. baß »a» de» zäh»» W«i>> Peitsche» mit b»r Mostpritsch» I» lebhafte Beweg»»g bringt. Räch Dr XHI« ist e» gut. dem zähgiworb»»»» «eine per Hektoliter die Abkochung von zef, Gramm grün«» Thee — al» gerbstoffihalttge Flüfflgt«it — zuzusetzen h« zS^grworb»n»r «ein vollständig vergohrrn, so kann man benselben nach de, Peitsche» I» »I» eingebrannte» Faß füll»» unb »it Hansenblase oder schön«», «eine, die I» Flasche» zäh««geWord«», werd«» sehr «st durch IJn|t «» Lager» «leber dg»nflüMg »nd g»t. Per Schlei» setzt fich nieder und bi langsame» Entleere» ber Flasch«» kann ber ««i» ganz h«ll abgezogen wert«» A»agr»««>A»sg»be, «ll. «etx. «an». Leck. «Uic. Bttlb, Schal«. Jede» dieser Wörter ist d»rch Beränderuna eine« Buchstabe» in «tu andere« «ort zu verwandeln — Gind die richtigen «örtrr gt-fwttn, so nennen die dei der ver» ivantlnna fartgelaksenen und »den. s» die des der »erWandlung neu aufgenommenen «uchftaden >e eine ffmu ber epische» Dicht»»« Pali»dr»m. Et«d du »tr da« Städtchen an. Da» lieget an der Brennerdabn. To« dar» »nd hinten anaeseh«. Im selben Rum«» dleibt dekehn, Johanne» Help«. Charade. «er dei de» toton fitzet Der mag veranügt wohl lein, Da« barte Intet stützte Ca manche« müde Bein. vereinige zui» »anzen »u nun da» Sildenpoar, Dann zahlt'» zum «eich der Mo»M« Und beut da» ürftr dar. Aal«. «uNtsung folgt in nüchster Kummer. Vexierbild. v» ist der Bummler? «usltsnnge» ans variger «»»»er: «,» Sildenrütl«!»! «eeaNe» Apollo. »ikolajew»>t, »estorianee. I ««'cheidenheit, ^kazi». Quka», ^annidal — «okrat«»-. — !>«» Vilderraii-I« »ie Oetfen fernen sich seldst. — »e« mag. King«: cjen. Neuster, «teriet. IMti. In« Rordni, Tenker, »erde. Besen, Senkel. ttrNe. Leo. «Ie Rechte »»r»«h»l>e». Beruninweilict» .tsdak»»» vo» ?r»it Pseiliee. gedruikt und >rau«^i>i * » von Mtcinrr ft Pteilser in Stuttairt.