MbacherchMmK. Nr. 137. PlänumeratlonSPrcis: Im Comptoir ganzj. fl. N, hall'j. 5>.5l». 3«r dic ZuftcUung ins Hau« yalbj. 5« li. Mil dcr Poft ganzj. fl. ,5, halbj. fi. 7.50. Dinstag, l4.Iuli Instrtionsglbühr: yür Nelm Insnate bi« zu « Zeilen 25. Ir., nröhe« pl, Zeile l! tr.; bei öfle» ren Wiedttholung» Pl. Zeile » kr. 1874. Amtlicher Theil. 3e. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller, yvchsw Entschließung vom 5. Juli d. I. den Rechnung«, "vlbtntcn des Ministerial« Rechnunasdepartements im ^andtlsministerlum Eduard Schuöcker und Anton Grog er in Anerkennung ihrer vorzüglichen Dieüst-lelstungen taxfrei den Titel und Charakter von Rech-nungsrölhen allergnädigst zu verleihen geruht. Vanha nS m. p. Der Finanzministcr hat den Rechnungsrevidenten Karl Per »eg a zum Rechnungsrathe bei dem Rech-nungsdepartement der Fmanzdirection in Trieft ernannt. Der Minister für Landesverlheidigung hat den mit Titcl und Charakter eines RcchnuugsralheS belleidctln Rechnungsrevidenten Vincenz Obsieger und den Rech. nuiiMevlbenten Matthäus Hochraincr des Ministeriums für ilandesverlhcidlljung zu RcchnungSrilthen ebendaselbst ernannt. Nichtamtlicher Theil. Vom Tage. Der wiener Correspondent des „Pester Lloyd" blmerlt zu den sich vollziehenden Tagesereignissen: ,Da« Jahr 1874 gleicht seinem Vorgänger im Punkte der Monarchenbegegnungen beinahe aufs Haar, nur mit einem sehr schwer ins Gewicht fallenden Unterschiede, daß der Kreis der Besuche heuer ein weit engerer ist, als er eS im Vorjahre war. Ich unterlasse es, an diese von der Diplomatie gewiß in den Kreis ihrer aufmertsamstm Betrachtungen gezogenen Thatsachen irgendwelche Glosse zu knüpfen und con« statiere nur, daß uns die nächsten Tage wieder eine Reihe von Entrevue« bringen, die sich gleichfalls wieder auf die Höfe von Wien, Berlin und St. Petersburg bclchrünten. Im gegenwärtigen Augenblicke weilt Erzherzog Albrecht in Warschau, um im Namen des Kaisers den «aiser Alexander bei seinem daselbst erwarteten Eintreffen zu begrüßen und in seiner Gcsellschast dm großen Truppeumanövern um Warschau und um St. Petersburg beizuwohnen, sodann auch die russischen Kriegs« Häsin u. s. f. zu besichtigen. Auf der andern Seite rückt der Zeitpunkt, in dem sich Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit Kaiser Wilhelm in Ischl begegnen werden, immer näher und befindet sich der Kaiser mit dem Kronprinzen in Ischl. Der Leiter unserer auswärtigen Angelegenheiten, Graf An-brassy, hat sich indessen von dem Gewühlc der Welt auf sein Tusculum in Ungarn zurückgezogen und dies ift Grund genug für jene unter unseren Politilern, die das GraS wachsen hören, um daraus Schlüsse zu ziehen, wie ste eben TageSpolitilern geläufig sind. Der Besuch Kaiser Wilhelms in Ischl gill der österreichischen «aiserfamilie, und wenn man aus der Abwesenheit des Grafen Andrassy von dort Kapital schlagen zu können vttmeint, dann mußte das Gleiche auch vom Fürsten «ismarck gelten und gegen das letztere würden sich lllne Organe, die heute zu so kostbaren Deductioncn 'n dieser Beziehung gelangen, doch gewiß feierlichst verwahren. '4)ie Thatsache, daß ein militärisches Conseil unter dem Vorsitz deö Kaisers und im Beiseln beS Erzherzogs Albrecht stattfand, bestätigt die Mittheilungen, °°ß eine Reihe von Reformen in dem Stande der klrmtt.Organifation spruchreif geworden sei. Man er-'"hl auch daraus, daß Baron Koller auf Grundlage l'NlS von ihm vollendeten Reformprogrammes in sein neues Amt getreten sein müsse, da cS sonst lam möglich ^e. daß er nach so kurzer Zeit seiner jetzigen Amtie-""» schon mit vollendeten Reformen vor ein so hohcS ^°"lell getreten sein könnte." h. Das Resultat der Ergänzungswahlen sür den /Punschen Landtag bildet in den Blättern der "tonländer noch iwmer den Gegenstand lebhafter Ve-^rtchung. Der „Mähr. Lorresp." sagt an leitender ^/"°: „Nti den letzten Landlagswahlen in Böhmen verrln b" Thatsache herausgestellt, daß die Zahl der .../^ungetreuen Stimmen in den czechlschen Wahl. lla, ! w"! ^°lhsk" begriffen ist. Das ist ein erfreu-dir l ^""" und bcweist. wie Recht wir hatten, wenn m.,i//" bahren daS Axiom vertheidigten, daß die ganze ^ ""l der czechlschen yührer eine unnatürliche und un. gesunde sei. ES ist zwar nur ein negatives Resultat, daS wir bis jetzt erreicht hatmi, aber unter den gegenwärtigen Umständen gilt es fast so viel wie ein Sieg, wlil wir allmählig ein Terrain erobern, das wir bis» hcr als verloren ansahen. Und ist nicht die Mittheilung für die Stimmung im czechiseben Volle charakteristisch, düß der Iungczeche C;izet seinen Wählern in hohenclbe nicht nur mittelst Ehrenwortes die Versicherung ertheilen mußte, er werde für den Fall seiner Wahl in den Landtag eintreten, sondern ihm auch die Bedingung gestellt wurde, daß er im Landtag ausharren müsse und leinen Prolest einbringen dürfe?" Das Abendblatt der grazer „Tagespost" sagt: ..Die Furcht der Wähler, als ,Sl0rer" der strengen Disciplin bekannt zu werden, ist eine jener haupt-ursachen. welche den Terrorism«« in Städten länger andauern lassen als auf dem flachen Lande. Dieser Bann wulde nun durch das Erstarken des VerfassungS. aedanlen» gebrochen. Dafür zeugen nicht allein die Wahl in Taus und die ansehnlichen Minoritäten, welche die Verfassungstreuen in vielen czechischen Wahlorlcn errungen, sondern insbesondere die Erklärungen, welche wie in Raudnitz und hohenelbe, die Wähler von den czechischen Candidatcn gefordert haben." Das „Pr. Abendbl." tritt der Behauptung, die Regierung habe bei den eben beendtlen Wahlen eine officielle Candibatenliste aufgestellt und für dieselbe agi-tieren lassen, entgegen, indem es erklärt: „Die Regierung hat weder eine Candidatenliste aufgestellt, noch auch die Wahlen in irgend einer Weise beeinflußt. Wo hie und da verfassungstreue Candidate« auftraten, wie zum Beispiel in Iiö>n oder Pisel, da ging die Initiative hiezu von den Wählern aus und die Regierung stand derselben vollständig ferne." Zur Durchführung d?r conftisionellen Gesetze. In Kreisen des niederen Klerus erheben sich bereits Stimmen, die jede Mitwirkung des niederen Klerus an einer allenfalls vooseite dcS österreichlschen Epislopals beabsichtigten Opposition gegen die Durchführung der confesstontlltn Ocsetzc in entschiedenster Weise ablehnt. Die „Bohemia" erhält von einem Angehörigen des niederen Klerus folgende fchr veachtenSwerthe Zuschrift: „Gleich nach Vorlage der confessionellen Gesetze im ReichSralhe, noch mehr aber nach dercn Annahme und Sanclionierung durch die Krone wurde die Frage viel« fach ventiliert, welche Stellung der Episkopal gegenüber diesen Gesetzen einnehmen werde. Die Antwort auf diese Frage richtete sich vornehmlich nach dem politischen Partei, ftanbpunkte. konnte daher nie ganz dieselbe sein. doch kam sie darin überein. daß die Bischöfe, solange nur thun« lich. energische Opposition machen würden. Die besagten Gesetze sind nun säst zwei Monate in Willsawleit; die Bischöfe vergaßen durchaus nicht auf ihren oppositionellen Standpunkt und merkwürdigerweise ist doch noch keinerlei Conflict zwischen Regierung und geistlicher Gewalt vorgekommen. Zur Erklärung dieses Umstände« führt man zwar an, daß die Hauplbestimmungen des ersten confes. stonellen Gesetzes auch im Concordale enthalten seien und daß man daher jene befolge, weil dieses immer noch bin. dende Norm sür den Episkopat sei; daS find aber nur Spitzfindigkeiten und der Gruno der Handlungsweise der Bischöfe ist ein ganz anderer. Für« erste ist die politisch-kirchliche Gesinnung der einzelnen Vijchöfc nicht eine und dieselbe, daher muhte man sich zu jener Auslegung bequemen, um die Einigkeit wenigstens äußerlich zu retten; fürs zweite aber muß man auch Rücksicht neh« men auf den Standpunkt, den der niedere Klerus diefen Gesetzen gegenüber einnimmt. Als im Jahre 1848 die Wogen der Volksbewegung hoch gingen und Thron und Nllar zu übt'flllten drohten, t>a erging der Appell an die niedere Geistlichkeit, be. ruhigend und mahnend einzugreifen; zu größerem Eifer hiebei lockte das Versprechen, daß nach Wiederherstellung der Ordnung die Gehalte dcr Geistlichkeit aufgebcssert werden sollen. Und die Geistlichkeit that, wie ihr ge-geheißen worden, sie bat, beschwor, lehrte, predigte, drohte auch und machl! sich sogar mitunter beim Volle als »Werkzeug dtS Absolutismus" velhaht. Lnollch trat wieder Ruhe ein, erzwungen zunächst durch die Schärfe des Schwertes. Und als nun einige schüchterne Slim« men an die Erfüllung des gegebenen Versprechens erinnerten, da wurden dieselben kühl abgewiesen; als diese Stimmen lauter wuroen, brachte man sie gewaltsam zum Schweigen. Noch jetzt clrculiert im Munde dcS niederm Klerus daS geflügelte Worl: „Lasset die Hund bellen!" Ob dieses Wort wohl jemals gesprochen worden? Zweck uud Folgen des ConcorbateS sind genugs«« bekannt; beide wurden drastsch. aber sicherlich umfassend durch daS Wort ausgedrückt: „Die hohe und höhere Geistlichkeit habm sich ihre Mltren fester aufgesetzt." Die durch daS Concordat erlangte Macht wurde fleißig ausgenützt, für die Verbesserung der moralischen und materiellen Stellung deS niederen Klerus wurde jedoch nichts gethan. Da regte eS sich abermals, die aufgerich° telen Dämme vermochten nicht mehr zu widerstehen; eS folgte die constitutionelle Acra und diese brachte die viaigesetze des Jahres 1868, welche den Episkopal in Feuer und Flammen setzten. Nun erscholl der Ruf zum Kampfe. Und wiederum folgten die treuen Knappen, gehorchten den gegebenen Instructionen, kamen mit politischen Behörden, mit dem eigenen Stamme, mit dem Strafgesetze in Conflict, wurden überwacht, verhöhnt und verspottet, und wurden zuletzt eingesperrt und mußten Strafe zahlen. „Was liegt daran!" dachte mancher; ,,e« ift süß, ein Märtyrer in Ausübung seiner Pflicht zu werden." Wohl wahr, wenn nur nicht hinterdrein von der geistlichen Oberbehörde der hinkende Bote gekommen wäre, der da zu erzählen wußte von „Erregthell, Unüberlegtheit, paftoraler Unlluaheit." Vorüber waren die Illusionen vom .Martyrium"; denn wer wirb sich wohl einsperren lassen, oder von den wenigen Kreuzern, die man sich erbetlell« muß, Strafe zahlen, wenn eS nicht nöthig ist! So ward mancher Heißsporn gründlich ab-gekühlt. Zur Erhärtung des Gesagten nur ein Beispiel. Wie wurde doch inbetreff der Schulgesetze loSge. gangen, wie wurde gegen den Eintritt in die OrlS« und BczillSschulrälhe agitiert, welche Instructions in-betreff des Verhaltens gtgtn Iuspectoren und Lehrer ge-geben l AlleS das ist noch in voller Erinnerung. Und nun? Es geht ja doch und muß wohl gehen, denn heute sitzen die Vertreter der Kirche in den OrlS und den tttczirlSschulrÜthen und sogar auch im 3andesschulralhe, das Verhältnis zu den Inspecloren und den Lehrern ift ein anderes geworden. Noch mehr! Die Seelsorge-Geiftlichlelt ist jetzt streng dazu verhalten, den Religionsunterricht in den Volteschulen in jeder Klasse drei Stunden in dcr Woche, «n einklasfigen Schulen vier Stunden gewissenhaft zu ertheilen und einen eigenen Lehrplan zur Basis zu nehmen, und als es jüngst irgendwo zu Reibungen zwischen Katecheten und Lehrern betreffs der Ein-Haltung der vorgeschriebenen Schulstunden lam, da wur-den die Katecheten angewiesen, im freundschaftlichen Einvernehmen mit den Lehrern die wegen eines Hindernisses tlsüumlen Stunden später nachzutragen. Und daS alles um dieser sogenannten ..neuheidnischen" Schule willen! Ob aber ein Kaplan daS Geld zur Anschaffung von empsohlenen, specifisch religiösen Lehrmitteln oder zur Anschaffung von Kleidungsstücken habe, die derselbe in der Schule und beim Gehen in die auSwürligen Schulen ganz besonders abnützt, danach geruhen Inftrucllvnen nicht zu fragen; will der Kaplan etwas al« Fahrgelegen-heilsvergütung dem Gcfetze gemäß haben, fo »ag er sich selbst bei der Behörde darum bewerben. WaS resultiert nun auS alledem? Die Eonfiftorlen geben Erlässe, Instruktionen für den niederen Klerus heraus, doch wohl nur damit dieselben befolgt werden; in der Thal aber gestallet sich die Sache anders. Befolgt nemlich ein Seelsorge-Geiftlicher diese Inftructionen nicht, so erhält er eine Rüge. befolgt er sie aber und stoßt dadurch irgendwo an, so bekommt er abermal« eine Rüge wegen „Pastoral.Unllughelt", dieser »chlllesferse der ganzen Scelso.ge. Kominll et sactH 8nnt l>6io8a! Natürlich dürften auch betreffs der confefsionellen Gesetze irgendwelche Instructionen erfileßen. Der niedere Klerus aber wird und muß. wenn er anders fein Ansehen, daS Vertrauen des VolkeS, daS ihm noch übrig geblieben ist, und anderweitige Sachen nicht verlieren will, so „pastoralllug" fein. dieselben zu ignorieren. Dieses wird und mutz er umsomehr thun, als er durch diese Gesetze säst nicht tangiert wird, al« selbst der vcr-mogenderc niedere Klerus durch da« Religionsfonds« VeitragSgesetz nur zu verschwindend kleinen Opfern herangezogen wird, vielmehr elne moralifche Unterstützung vonfeite der Staatsgewalt und materielle von der Regierung erwarten kann, »elchc Erwarluna auch nicht ge» täuscht werden wird. Sollte demnach auch ein allgemeiner Widerstand gegen die konfessionellen Gesetze geplant sein, die Truppen werden sich nicht so rasch ins Feuer commandieren lassen, wo man, nachdem man die eigene haut in Sicherheit glbrachl, sie einfach ihrem Schicksale überlassen würbe; der niedere Klerus »ird diesfalls di: Kastanien nicht aus dem Feuer holen." 1112 Die ..Presse" fügt der vorstehenden Kundmachung folgende Betrachtung del: „Wir tonnen nach zweimonatlichem Bestände del Maigefehe mit Befriedigung constatieren, daß dieselben blSher einem Widerstände blos in der Theorie, nirgends abtr noch in der Praxis begegnet find. Die Staatsgewalt war noch nicht in der Lage. ihren Arm den Gesetzen gegen kirchliche Angriffe zu leihen. Die Vifchöfe richten sich überall auf den FrledenSfuß ein, und ein in den letzten Tagen erst bekannt gewordener bischöflicher Erlaß über das mit den politischen Behörden zu pflegende Einvernehmen, wenn an einem Orte Missionspredigten statt» finden sollen, beweist, wie sehr man auch auf Seite der Gegner bemüht ist, dem Kampfe aus dem Wege zu gehen. Wir gewöhnlichen Menschen sind auf unserm Standpunkte von dem letzten Untergrunde der kirchlichen Begebenheiten zu entfernt, als daß wir bemessen könnten, in» wiefern diese Gesetzesschonung — denn von einer Ge-setzestreue kann bei den Bischöfen nach ihren ausdrück« lichen Erklärungen noch leine Rebe sein — in Verhält» nissen und Vorgängen, welche auf die allgemeine Lage der Kirche bestimmend wirken, ihren Grund etwa haben. Man dürfte aber auch gewiß nicht fehlgehen, wenn man die vorsichtige Haltung des Episkopat« theilweise auch auf Stimmungen und Strömungen des niederen Klerus zurückführt, welche, von den klugen Oberhirten nicht unbemerkt bleibend, dieselben zu der Ueberzeugung bringen, daß fie im entscheidenden Augenblicke ihre Armee schwin. den sehen, wenn sie der Kampfeslust deS Vatican« die Zügel wollten schießen lassen. Die Symptome einer solchen Stimmung in den unteren, demokratischen Schichtn der kirchlichen Hierarchie mehren sich und treten immer deutlicher zutage. Nls eines der bedeutendsten dieser Symptome möchten wir die von einem verfassungstreuen prager Organe veröffentlichte Kundgebung eines dem katholischen Seelsorgeftande ungehörigen Geistlichen betrachten. Das Glatt, welches sich zum Organe dieser merkwürdigen Manifestation machte, genießt den wohl« verdienten Ruf besonderer Bedächtigkeit und Verläßlich» keil, und wir können darum mit Grund annehmen, daß es nicht die Auslassungen eines geistlichen Windbeutels sind, denen wir begegnen. Schon der ganze Ton des Artittls, die Ruhe, Würde und Festigkeit der Sprache drängen zu der Annahme, daß wir es hier mit der Kundgebung einer bedeutenden Persönlichkeit des niederen Klerus zu thun haben, der wir auch darin Glauben beimessen müssen, daß sie nicht sür sich allein, sondern für eine große Zahl der Standesgenosscn spreche. Dieser Mann, der seinen Namen aus leicht begreislichen Gründen der Öffentlichkeit vorenthalten mußte, macht uns in drastischer Weise mit der tragikomischen Stellung vertraut, zu welcher der niedere Klerus, zwischen die Anforderungen der StaaSgesetze und den zum Widerstand aufstachelnden Instructions der Consiftorien gebracht, oer-urtheilt war; wie er aber, müde geworden der unwür-dlgen, opferreichen und ungedanlten Preisgebung an die Instruction«« der im Sichern geborgenen Bischöfe sich nicht mehr zum Werkzeuge ihrer Oppofitionsgelüste her» zugeben willens sei. Die Bekenntnisse jenes Geistlichen belehren uns auch darüber, daß mindestens bei einem beachtenswerthen Theile des niedern Klerus die Erkenntnis davon vorhan« den sei. daß die konfessionellen Gesetze nur die Ueber« griffe der Hierarchie zurückzuweisen, aber in keiner Weise das Ansehen, die materielle und moralische Stellung des niedern Klerus zu mindern bestimmt sind. Vielmehr ist diesen Kreisen klar, daß die Maigesetze gerade nur zu ihrem besten, sür ihre Würde und für ihre sociale Stel« lung willen müssen; lein Wunder also, daß dielen Gesetzen von dort her nur Förderung und leine Störung zutheil weiden kann." Politische Uebersicht. «aibach, 12. Juli. Die Journale Deutschlands füllen ihre Vpal-ten mit Reflexionen und Raisonnements theils über die social-demokratischen und theils über die ultramontanen Agitationen. In erster Beziehung nehmen die bereits gemeldeten Excesse in Ostpreußen einen breiten Raum ein; man führt dieselben mit aller Entschiedenheit auf socialistische Hetzereien zurück, da nicht abzusehen ist, wie die Einführung der neuen Kreisordnung eine so leidenschaftliche Erbitterung unter der Landbevölkerung solle hervorgerufen haben. Ein Telegramm der „Augsb. Nllg. Ztg." meldet, daß die Sitzungen des baierischen Landtages durch ein königliches Rescript bis zum 18. Juli verlängert worden sind. In der am 10. d. stattgefunden«« Sitzung des englischen Unterhauses brachte Childers die finanzielle Lage des Landes zur Sprache. Der Kanzler der Schatzkammer erklärte, daß keinerlei Nothwendigkeit zu einer Modification des Budgets vorliege. Der wirk« liche Ueberschuß werde voraussichtlich den Voranschlag übersteigen, obwohl die Aussichten des Handelsverkehrs fortdauernd ungünstig feien. Die Einnahmen lassen nicht an Ergiebigkeit nach. Auf eine Anfrage Wh alley s erklärte der UnterstaatSsecretär im auswärtigen Departement, der Slavenhandel an der Ostküste von Afrika fei fast vollständig unterdrückt gewesen, habe aber hinsichtlich der aus Norden von Zanzibar und dem Innern deS Landes gelieferten Cingebornen wieder zugenommen. Er glaube auch, daß der Sklavenhandel in Avyssinien und Egypten fordauere. Der Khedive von Egypten habe in« folge diesbezüglicher Vorstellungen einen Pascha abgesetzt und angeordnet, daß das möglichste zur Unterdrückung des Sklavenhandels geschehe. Der Serjeant Sim o n fragte den Premierminister, ob die Regierung zu dem in Brüfsel abzuhaltenden Congreß einen Repräsentanten zu schicken gedenke und wenn das, welches die Bedingungen seien, und welche Vollmacht der Vertreter besitzen werde. Disraeli erwiderte, die Regierung habe sich erboten, einen Delegierten zu dem Eongreß nach Brüssel zu schicken, wenn ihr über verschiedene Punkte von der russischen Regierung befriedigende Antwort werde gegeben werden. — Der Erzbischof von Eanterbury, als Präsident des Oberhauses der kirchlichen Convention, sagte für den dem unteren ConvocationShause vorliegenden Antrag Fräsers für Anknüpfung einer Verbindung mit den Altlatholilen und für Prüfung der altlathollschen Frage überhaupt die volle Erwägung zu. Er bezeichnete die Frage als sehr gewichtig. Eine der „Pester Corr." zugegangene Depesche aus Eonstanstinopel meldet, daß der zwischen der Pforte und Persien jüngst entstandene Conflict noch immer leine befriedigende Lösung gefunden hat und in letzter Zeit fogar einm bedrohlichen Charakter annimmt. Die Pforte besteht auf die Rückgabe eines türkischen Nomaden- stammes. dm die persische Regierung gewaltsam zurück-hält und droht mit Nnwendung von Gewaltmaßregeln, wenn ihrem gerechten Verlangen nicht bald Folge ge< leistet wirb. Von der Kronprinz-Rudolfsbahn. Aus dem Geschäftsberichte dieser Vahngesellschaft pro 1873, welcher der Oessentllchleit bereits vorliegt, entnehmen wir folgende Daten: Auf den gesellschaftlichen Strecken wurden folgende Vrutto-Einnahmen erzielt: ft. kr. pZt. <>.. aus dem Personentransporte . . . 953,945 96 oder 26 97 !,. aus dem Militär- tranSporte . . . 4.347 29 „ 0,2 <'. aus dem Gepäcks- transporte . . . 23.948 35 „ 068 »lelch mit ihr selbst aushielt, konnte doch ein so ehrll- Aes Gemüth, wie sie bei Fritzen gesunden, aus bloßem Mchthtsühl, von lhr eben so plötzlich zurückziehen, als t,« ^ ^"^ ^" günstiges Zusammentreffen der Um» ^ndt ihr genähert. Sie faßte daher le,se seine Hand, ""d so den blonden Vockenlopf an ihn lehnend, fprach sie °n dem ersten Eindrucke, den er auf sie gemacht, wie !! "st geglaubt, ihn nur als Schwester zu lieben, wie yr erst ^^ ^o nach eine andere schöne« Neigung klar »evorden. die jetzt daS erste mal ihre Seele durchbebt, lick. "^ die Möglichkeit eines Verlustes sie mit unend- ^tNSchauer erfüllt und wie selig sie fei. ihm jetzt. saaeu »,/l«^ ""b" zu ihr gezogen gefunden, alles »t^ . ""» °>" bisher ein stilles, wehmüthiges li ,»n 5nl" Hl« «tust geruht. Sie wurde jetzt, al« ' "n "Usender Traum von ihr gewich«, wilder hei« ter, unbefangen, sah mit so freudigem Lächeln zu ihm auf und flüsterte ihm losend zärtliche, süße Worte zu. Und hätte auch Fritz den festen Entschluß gefaßt gehabt, ihr heute zu erklären, daß er Seraphinen nicht verlassen dürfe, er hätte jctzt, durch Rofa« ganzes Wesen unwiderstehlich an sich gezogen, den Muth nicht gefunden, ihr den Vorsah kund zu geben, denn er trank sich an Rosas süßen Lippen in ein neues Vergessen hinüber und verlebte diese seligen Augenblicke, wie einen schönen, süßen Traum, von dem man weiß, daß es nur ein Traum sei und aus dem man doch zu erwachen befürchtet. Eine späte Stunde schlug an ihr Ohr und Fritz eilte hossend, wünschend, fürchtend und unruhig von dannen, denn er fühlte sein Glück und doch auch sein Unrecht zugleich. Der alte Paolo trat ihnen an der Üußeren Thüre entgegen. Es schien, als sei er eben erst selbst heimge-kommen, was er sonst s-lten zu thun pfl-gte. Ein finfte. rer Ernst war gewöhnlich auf seiner Stirne, wenn er Fritz lommen sah, doch hatte er nie mit ihm zugleich RosaS Zimmer betreten. Rosa aber halte Fritzen über diese unfreundliche Aufnahme stets durch ihre eigene Freudlichleit getröstet und den mürrischen Alten durch seine saunen bei ihm entschuldigt. Heute hingeben »ar Paolo ungewöhnlich freundlich, macht: :i^>« tiefe, fast spöttische Verbeugung, als er ihm die Thüre vffnete und sprach seine Hoffnung aus, ihn bald wi^r zu sehen. Paolo ging hierauf mit Rofa in ihr Zimmer zurück, sprach heiter über aleichailtige Dinge und ließ sie bald allein. Rosa aber sah nachdenkend hinler ihm her — denn das ganze Wesen Paolos deutete auf ein. ihr wenigstens gewiß nicht ersreuliches Vthemni«, dessen Ent. hüllung ihr nahe stand. lfl°rts,tznn, folz«.) — (Mandatsniederlegnng.) Der Ubgeorbnete des fteinmärlilchen Landtages Herr Ianeschitz hat few Mandat zurückgelegt. — (Dr. Tauschinsli), Präsident des neuböisier Kongresse«, wurde nach mehrtägiger Vernehmung anderer Arbeiterführer am 10. o. in Graz verhaftet und eine Hausdurchsuchung bei demselben vorgenommen. — (7 Todte durch Blitzschlag.) In Grla» brach am 6. d. ein schreckliches Ungewitter los, während dessen außerordentlich viele Blitze niederfuhren; es fand» sieben Menschen ihren Tod. — (Brodlrawalle.) Au« No« wird berichtet: „Obgleich die Oetreidepreise msolge der gesegneten Ernte überall bedeutend gefallen sind, behaupten doch die Väcker, die Brodpreise noch nicht herabsehen zu können. Folgen davon waren Vroblrawalle in Forlimpopoli, Rimini, Mel-dola und anderen Stüdten der Romagna. — (Bonder Nordpolexpedilion.) I« Lause des Sommers wird die geographische Gesellschaft in London Versuche machen, um einige Nachrichten Über die österreichische Nordpolerpedition, unter Commando der Herren Payer und Weyprecht, zu erhalten. Das Schiff „Wig-gius" wird zu diese» Zwecke nach Spitzbergen entsendet werden. ^locales. Iur Anlegung neuer Grundbücher in Krain. Von Val. Preöern. (Fortsetzung.) Nachdem nun alle diese Vorbereitungen getroffen worden sind, hat sich der Leiter der Erhebungen mit de« betreffenden Gemeindevorsteher ins Einvernehmen zu setzen, damit die mit der Grundbuchsanle^ung verbundenen Arbeiten ohne Unterbrechung fortgesetzt werden lönnten, demselben wären auch du erforderlichen Weisungen >Ür die Vorladung der in der Gemeinde domicilierenden Grundbesitzer schriftlich oder mündlich zu erlheilen. Dem Leiter der Erhebungen wäre es anheimzustellen, die Erhebung mit einem oder dem andern derjemgen Besitzer, welcher im Verzeichnisse emgetragen erscheint, einzuleiten, oder aber die alphabetische Rechenfolge einzuhalten, jedoch hätte sich die mit eine« Besitzer eingeleitete Verhandlung auf alle seine in einer Gemeinde vorlommende Lle-genschaften und auf alle mit denselben verbundene zur Ver-bücherung geeignete Vlechle ohne Unterbrechung zu erstrecken. Dem Besitzer wäre der für ihn in den vorbereiteten Verzeichnissen enthaltene Bcsitz vorzuhalten und er wäre aufzufordern, die vorgehaltenen Parzellen in der Kataftralmappe mit Hilse der Vertrauensperjonen aufzusuchen und jede einzelne Parzelle mit ihren Vulgarnamen zu bezeichnen. Die Commission dürste bei der Prüfung der vorbereiteten Verzeichnisse auf manche Unrichtigkeiten ftoßen. Diese lassen sich in der Regel beseitigen, wenn man sich an den Grund, sah hält, daß der in den vorhandenen Grundbüchern, welche im Grunde nur durch die Emtragung der Äealuäten» bestandlheile ergänzt werden, eingetragene Besitzstand under, rlickt erhalten werden muß und nicht eigenmächtig geändert werden darf. In den vorbereiteten Verzeichnissen oUrslen unter andern folgende Unrichtigkeiten vorlommen, als: Behauptet nämlich ein Besitzer, daß er im Berzeich-nisse der Liegenschasten eine oder die andere ihm gehörige Parzelle vermisse, oder daß Parzellen, die im Berzeich. n,sse vorlommen, von einem Ändern besessen »erden, so sind beide theile behuss Ermittlung der Zugehörigkeit derselben anzuhören, und nach deren Ermittlung die Verzeichnisse entweder zu ergänzen oder zu berichtigen. Ergiebt sich aus den Erhebungen, baß ein gemeinschaftliches Gut unter die Theilhaber nach bestimmten Parzellen außerbUcherllch getheilt worden ift, so wären die ermittelten Parzellen aller Miteigenlhümer insgesammt, ohne Rücksicht auf die erfolgte Theilung in einen einzigen Besihbogen aufzunehmen und b« Theilhaber wie bisher als gemeinschaftliche Eigenthümer einzutragen, nur wäre ihnen zu bedeuten, daß sie die grundbuchliche Ausscheidung im vorgeschriebenen Wege zu erwirken haben. Es wird sich oft ergeben, daß Parzellen angetroffen werden, welche ihre in der Calaftral-Mappe angegebene Gestalt infolge einer Theilung oder auch aus andern GrUn» den verändert haben. In diesem Falle wäre die Theilung, falls sie nicht durch einen bereits vorhandenen Plan erseht werden kann, durch einen Sachverständigen commissionell aufzunehmen und die gelheilte Parzelle bei noch nicht er-folgler lächerlicher Trennung mit allen neu gebildeten Nummern in das Verzeichnis der die Stawmrealilüt enl haltenden ^iegenschaslen und sofort in da« Gutebestandblatt derselben einzutragen, den Erwerbern aber zu bedeuten, daß sie die grundbücherliche Trennung iw vorgeschriebenen Wege erwirken lönnen. Nach der Ansicht de« Verfassers dürften nur Parzellentheilungen und, soweit e« zur Constalierung der Identität dec Liegenschaften nothwendig erscheint, die Erhebung an Ort und Stelle be-! dingen. , Die dnrch Theilungen vermehrten Parzellenzahlen wären mit Bruchzahlen zu bezeichnen; war die getheilte Parzelle mit einer ganzen Zahl bezeichnet, so hätte diese Zahl den Zähler der Vruchzahl zu bilden, mit welcher jede durch die Theilung neu entstandene Parzelle zu bezeichnen wäre; der Nenner dieser Bruchzahl wäre von 1 angefangen in arithmetischer Reihensolge zu bestimmen. Wurde dagegen die gelheilte Parzelle mit einer Bruchzahl bezeichnet, so »äre diese Unterteilung der Iahten derart fortzusetzen, bah 1114 die Nenner der entstandenen Bruchzahlen sich in arithmetischer Reihe der bereits vorhandenen Bruchzahlen an, schließen. Alle diese Bezeichnungen der Parzellen durch Zahlen sowie jener Parzellen, welche im Cataster leine Ausnahme gefunden haben und nun mit Zahlen versehen wurden, welche sich an die letzte Parzellenzahl des Catafters der be< treffenden Gemeinde anschließen, endlich jener Parzellen, welche infolge von Glementarereignissen verschwunden sind, hätten, da die Calastralbehörde bei der Erhebung nicht vertreten war, nur als vorläufige zu gelten und wären in da» Verzeichnis der Liegenschaften unter Klammern einzutragen. Die bei Localerhebungen durch Parzellentheilungen vorgenommenen Aenderungen in Beziehung auf die Zahl und Gestalt der Cataftralparzellen sind in einem eigenen Verzeichnisse ersichtlich zu machen und nach Beendigung aller in einer Cataftralgemeinde vorgenommenen Local« «Hebungen der mit der Führung des Calafters betrauten Behörde mit dem Ersuchen mitzutheilen, zu erklären, ob die gewählten vorläufigen Bezeichnungen der Parzellen beibe» halten welden können. Im Zustimmungsfalle wären die den derartigen Bezeichnungen beigefügten Klammern zu löschen, im widrigen Falle wäre der Klammersatz unverändert zu belassen und die Aenderung der Parzellenzahlen in der zur Herbeiführung der Uebereinstimmung mit dem Catafter erforderlichen Weise vorzugehen. (Fortsetzung folgt.) — (Der Herr Landesregierungsleiter Ritter von Widm an») wird dem Vernehmen nach a« 20. d. in Laibach eintreffen. — (Herr Dr. Johann Bleiweis) ist seit einigen Monaten mu einem hartnäckigen Augenleiden behastet, welches dem Vernehmen nach Nnlaß geben soll, daß der einflußreiche Veteran des Landesausschufses und der Land» wiilhschaflsgesellschafl in Kram seine durch Jahrzehnte eingenommenen hervorragenden Stellungen niederlegt und sich ganz in den Vluheftand zurückzieht. — (Aus demNereinsleben.) Die hohe Landesregierung genehmigte die Statuten des slovenisch-politischen Nationaloereins in Laibach. Die Conftituierung des Vereins «folgt, da bereits viele Mitglieder anwefend sind, anfangs «uguft. Zum Präsidenten wird Reichsrathsabgeordneter Dr. Razlag, in den Ausschuß werden sämmtliche jungsloveni-schen Reichsralhs- und ^andtag«adg:otdnete gewählt werden. — (NnLehrergehaltsvorschüssen aus dem lrainischen Landesfonde) wurden bisher bean» sprucht und gezahlt 64.616 fi. 67 kr., und zwar fllr folgende Schuldezirle seit 1. Vlloder 1673: Adel«berg 7613 ft., Gottschee 8142 ft. 50 lr., Stein 5934 ft. 25 tr.; seit 1. November 1873: Gurlfeld 6334 st, Krainburg 6637ft. 71 kr., Laibach Umgebung 7255 ft., Litlai 3627 st., Loltsch-Plan ina 4708 st., RadmanuSdorf 5103 ft., Rudolfswerth 4978 st., Tfchernembl 4183 ft. 18 lr. Außer 500 fi. flir Adels« berg im vorigen Jahre und 371 ft. für Egg im Februar 1674 wurden die ersten Votschusse requiriert im März für Krainburg, Stein, Tschernembl; im April für Ndelsberg, Gottschee, Laibach Umgebung, Loilsch'Planina, Radmanns» dvrf, Äudvlfewerlh; im Mai sür Gurlfeld und Littai. — Die Zahlungen umfassen bisher die Periode bis inclusive Juli 1874, nur im Schulbezule Adelsderg bis August, i« Schulbezirle Gmtfeld, dann Sleuerbezille Ioria, Neu-«aitll bis Juni und im Steuerbezirle Kronau und Sittich di« Mai 1674. Sie wurden anfangs unmittelbar beim betreffenden Sleueramle im Commissionswege sür Rechnung des Landessonds angewiesen, nunmehr aber die Naar, absuhren aus dem Landesfonde an da« Landeszahlamt geleistet. Die Liquidierung, Zahlungsanweisung und Baar-abfuhren erforderten j« nach Umständen 12 bis 20 Tage und es ist Vorsorge getroffen, die Verkürzung dieser Fristen auf das ganz unvermeidliche Maß zu bewirten. Darnach mögen sich d« in die O.ffenllichleit gedrungenen Stimmen llar werden, ob und wie weit Zügelungen oder wohl gar Mangel an Kassemitteln der Landschaft, wie es hieß. die Nichtrechlzeitigkeit der Lehrergehallszahlungen verursacht haben. — (Herrn I. Dürrs Bafsin.Uqu arium), aufgestellt in Schmidts Handelsgällnerei, fesselt die Aufmerksamkeit hiesiger Natur, und Gartenfreunde im hohen Grade. Das Arrangement der ganzen Exposition ist aber auch ein vorzügliches; gleich beim Eintritt in den von fach« kundiger Hand decorierttn Vorgarten entfaltet sich vor uns ein Überraschend hübsches Bild. Der Besuch des Aquarium«, der Blumen« und Gewächsausftellung war in den abgelaufenen Tagen ein zahlreicher; von den erschienenen Beschauern verließ sich« lein einziger unbesliedigt die originelle, belehrende Ausstellung. Wir richten im Interesse der Wissenschaft und des mitvelflochteneu edlen Zweckes neuerlich an die Bewohner Laibachs die Mahnung, es möge sich ja lein echter Naturfreund den feltenen Hochgenuß der Besichtigung diefer Exposition versagen und nach genossener Augen« weide auch des „trainischen Schulpfennigs" gedenken. — (Das Bestlegelschieben) zum Vortheile des hiesigen floveuisch'dramatischen Vereines wird in der hiesigen Eilalnica in der Zeit vom 16. bis 27. Juli täglich von 10 Uhr vormittags dls 12 Uhr nacht« stallfmdcn. Die Beste bestehen aus: Erstes 5 Ducalen; zweites 3 Ducalen ; drittes 2 Ducaten; viertes 8 Silbergulden; fünftes 6 Siber« gulden; sechstes 4 Silbergulden und siebentes ein Iuxbest. Der Abschluß des Scheiben« und die Pleisvertb/.ilung erfolgt am 27. d. abends. Einlage für eine Serie 20 tr. — (Todesfall.) In Loitsch starb der dortige Bürgermeister Herr Hribar. — Nie iu un5«rcm Keulen lilatt« lielinälicuosiLwiuu-Mittheilung <1o5 Herrn 1^»«. U»«>«. O»!»« iu >>»»»» l»»»»U ist ßimx nesnuäor« /u 1il?»ent«n. Die»e3 lFescuätt, int, dellauutlicn cla« älteZto uuä 2,N<>rgIuek!ied8to: im Alai uuä >Iuni vuräe gcnon wieder 62,3 gro^o l.o« l»ei idin geivcinnen, >»n «»«»«« Ql,«, «»«,»<>» 5«,«>«>> voäuren viele I^eute 2U roiclien ^apitklisten L^ardeu «ind. U» 8inc1 nun nieder lür einen kleinen Kin5»t?. ßln»«« (^knitkliLQ xu ßeviunen dis xu ev, «»l«>». ^Vucn !>e2Hu!t, une an jedem Orte auz. 1)2 eine ßrc>83e LetdeiÜLunF 7!u erwarten ist, mnge man 8icn vertraueugvol! an die l'irm», Q»«. «»>,,„. O»>»> in »»„»»»«»'«r venden, dei der MHU ssev!8Leun«,lt und ziroiunt bedient wird, Original - Eorrespondenz. Pllkraz, 9. Juli. Am 8. Juli erlebten wir um 1 Uhr nachmittags daS lraulige Schauspiel einer standrechtlichen Hinrichtung, die durch den Strang an dem 26jährigen Ignaz I... vollzogen wurde. Er und sein Genosse Alhana« I. . ., beide Bauern au« dem Ocbirgs-doife Zaile des lÜeznle« Palraz. griechisch-orientalischer Religion, verheiratet, drangen am 25. Mai d. I. in die mitten im Walde liegende Hütte eine« Potlaschenbrenners nut bewaffneter Haud ein, nachdem si« die von innen ver-riegelle Thüre unt Arthicden erbrochen hallen, mishandelten den einzig und allein in derselben befindlichen 14jährigen, um Hilfe schreienden Knaben und raubten Mehl, Speck und andere Effecten im Werthe von 44 ft. Unfere brave Gendarmttie brachte die Räuber zustande; einer wurde zum Tode dutch Henlelshand und dessen Helfershelfer zu emer zwölfjährigen Kerlerstrafe verurtheilt. Wichtig für Viele! In allen Branchen, insbesondere aber bei Bezug der allgemein beliebten Original .Look« rechtfertigt sich das Vertrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma, anderseits durch den sich hieraus ergebenden enormen Absatz. Von ganz besonderem Glücke begünstigt und durch Pünktlichkeit und lleellität bekannt, wird die Firma Adolph Haa* in Hamburg jedermann besonders und angelegentlichst empfohlen. Neueste Post. (Vriginal-Telestramm der „Laibacher Zeitung.") Kissingen, »3. Juli. Fürst Vismarck wurde auf der Fahrt zur Taline durch einen Schuß an der rechten Hand verwundet. Der Attentäter, ein Vauernjunge, wurde sofort verhaftet und wäre beinahe gelyncht worden. Im Verhöre gestand derselbe angeblich, auS Mägde bürg zu sein. Die Verletzung VismarckS am Vorderarme ist unbedeutend. Telegraphischer Wechsellu« uom 13. Juli. Pllvier-Nenle 70 30. - GllUcr.Neilte 75 55. — I860« sta«»l«-Nnlehen 109 75. — V»nl-«ctien 976 - «redit.Nctieu 22l. — Loudou 11160. — Bilder 104-75, . K. l Miuz.Du« c»tlu. — Navoltsusd'or 8 91. Wien, 13. Juli. 2 Uhr. Schlußcoulsc: Credit 231' ^. Anglo 153—. llmon I2l 75, ssraucubanl «N50, HalldelSbaul . 78 i><), Vercill«banl10 -, Hypothelarrentenbanl 14 75, allgemriue Vaugescllschaft 63 75, Wiener Baubanl 7175. Unionbant 3'» —, Wechslcrbaubanl 16 10, Brigitteuauer Ilj -, Staatsbahn 30,^50, Lombarden 13850, Communallosü —. Fest. Angekommene Fremde. Am 12. Juli. «nt«> G»»««t »G'««>«. Milcusich, Massistratsrath, sammt Frau, Fiumc. — Konnslem, Kaufmann, Pra^, — Wertheim, 5.'angauer, Schmidt, List und Hirschmann, Reisende, Rulel, Schuh, Kraliawsti und Schlesiuger. Wien. — Vickcl, Äauf" manu, Mainz. — Nietti, Handelsmann, (Aorjup, Privatier, und Schleppser, Kaufmann, Tricsl, — (^lobotnil, Gcwerls< besitzer, Eisnern, — Maria Ortner mit Familie, Äärnten. l»»««> «>es»>»t. Ambrosch, «ergvenvalter, Idria. — Voni' nicat, Frankreich. Helesnilcr, Savica. - Mogelja nnd l«ru< lovin, Picare, Görz. — Droll, Vahnbeamte, «uttenberg. — v. Eckel, Trieft. — Weiß, Hausbesitzer, Fiume. — v. Gugen-thall, Steiermarl. — Silderhuber, Johann und Maria Fix und Striker, Privat., Wie». — Verdais, Kaufmannsgattin, Marburg. — Stride, Lehrerin, i!eobcn. — Zupaniit, Prirfter, Trieft. — Gcrgalct, Ternovu bei Görz. >>»t«K H»»»»«»»»«. Willer und Stopar, Trieft. N«le»'l««'>>««' «««»s. Nastiano mit Sohn. Italien. «,»>»«>> v»>> «^«t«nn«««»,. Oroß, Velowar. ,?>«>,r^n. Schwedler, Schlusser, Wien. — Schmit. PN' vatier, Ac,ram. — Warl, Veamtc, Oberlrain. - Krauß, Lilli. ^" Hassi, Vteijender, i!ibcg. — Hron. t. l. Feldwebel. — Verme Josef nnd Berme Maria, Kram. 0ll. Mg. 73U.9« ^-1^» windstill heiter . 13, 2 ,, N. 7ii6.s? !-j 26.» W. s. schwach bcwöllt ,.," ,0 .. «l>., 73«.«3 , -l-I9.« ,W. s. schlvach! hcilcr , ^»"' > Morgen« und uolmitlags heiter, Huheuoullst, nachmillag« Gcwitlerwollcn in Westen, eNvas Ncgcn, schwacher Weftwilid. Das Tagesmittel der Wilrmc ^ 219". um 2 9« ttbcr dem iltol' male. AesllntworlNcher Me0»cteui: Iuiwi ». Kltinmayr. Danksagung. ! Für die vielfachen Beweise herzlicher Theilnahme sowie für die zahlreiche Vetheiliquna. am Leichenbegängnisse der Frau ^>ma M>kOln' spricht allen Freunden und Vclaunten. lind für den weihevollen (Viabgesang dein Männerchure der laibacher Citalnica den innigsten, tirfgefühlten Danl aus im Namen der Hinterbliebenen. Danksagung. ssllr die Begleitung der Frau Ässefa Kuntaritsch ^ur letzten Nuhcslättc danlen innig Anna und iludwia Verona. Laibach, am 12. Juli 1874. HH^'s^OVt^s Wien, 11. Juli. Wie gestern, so halten auch heute einzelne Effecten Avancen aufzuwcijci,; doch sind diese Steigerungen mehr auf Arbitrage» als auf lefimlivc Anlagcll «Ovl s<,vlt Nl/t4 zurückzuführen. Dcr Gruudtou der Nürse war der einer großen Festigtcit ohne Vorhandensein eines besonderen Animo zur Lntrieruug neuer Speculationcu. Anlagewerthe hatten flotten Umsah bei wenig verändertem Cmse.__________________________^_^^_____________________________________________________ »eld Ware Mai. ) ««., (.....7030 7040 Februar«) """ (.....70lnuua'..«ulshtn . . 86 50 87-- «ield Vare »n«la.«?udeuerlbtt«ch«l' < . . . . 1^7— 120 — K«tzK«N«U ....... 239 d0 «UN — «eld «8a« Kreditanstalt, ungar.....211 b0 212 — Depositenbllnl..... 150— 152-- VscomplelMftalt......»75 — 885 — tzrauco.Vanl . . . 5950 5975 Handtlsbanl . . ^ ! ' . . 76 k0 77 - slalionaldall!......381 — 983 — Otft:rr. all«, «au« .... bi b0 52 50 Um«nban, . . 7 . . . 118 75 11i<-«lrew,ll»ul ..... .10—1025 «trlel,r«dan!.......W- 97 »ette» »»» I,»»»p„t.«nt«r»«tz' «»»Ge«. «eld War« «llfi,ld.V«hn......144 50 145 - Karl.^ndwtg.Vahn . . . . «250—25050 V«m»n«t)«nu»lschiN.,Gtstlllch«ft 543- 555 — «llfabtth.Wesizllhu. . . . 20!, 50 210-. «lisabelh.Vahn l^nl'Vnblveiler Gtrtcke)..... —" —-- ffcrt»lnabn . . .... 209 - 310-— DÜdbahu........137 25 137 75 Theiß.Vahn.......229 - 23"). Ung,rische Nordofthahn . . 1l4— 115 -Uugarisch« Oßbahu ... 58-25 58 75 tl«,»w»,.«escllsch......152- 153- »«UOes«llsch«fte». «ll«. «lfterr. «angtsellschaft . . 65 — 65 25 «lener V»nl,«ftUschaft. . . . 72 50 72 75 «llzem. »fterr. Vodeueredit . . 95 - 96 - dtr. w 33 Iabrm 85— 86 — «»ti«m»lbanl ». «..... 92 35 92 50 Un>. <,b,ll«rtdit..... 85 75 86 — Prioritäten. «lifubeth.V. 1. «M..... 95 9525 Ftid..3i°rt,b. G...... 10490 105 10 »r»n,,Iostfth«V...... 102 80 103 20 «ül. ««l-Lud»i2^v.. 1. «in. . 10? 50 108 - Otstcrr. Mld»tß,V..... 9750 - - «llbmhllren ? . . 80 25 80 7b «5ld War« Gnbbahu i 3'>.....!07-- 10750 » 5'/......9580 9« — Guboahn, «°n«.....223 50 224" Ung. oftbahn......6875 69 ^ G»«»«tl,s«. ««bit.L. ... i .... 15«— 159^ «udylf«««........1275 i M»l»s»«t»N. »tld W«t Vulalen . . . 5 fi. K2 lr, 5 st. 33 N Napolcousd'ol . . 8 ^ 92 ^ 8 „ Ulij . Prmß. «llsscnschewt 1^655«^ 1 65 65 <-«ill,« ... 104 » 80 „ 105 !, - -