^v" >l^'" >^<^ ^^, ^«.^? "»?4it"" "^<^ I^ro. 2. H, 1788. Laib ach er Zeitung, Donnerstag den 10. Ienner Deutschland. >^m Qestcrreichischer Tagblättler will lms zuverlässig berichten, daß di^ Heeresmacht, welche die Türkische Gränze umgürtet, aus- nicht weniger als 2sc>O2O Mann bestehe. Aber vermuthlich sind einige Zehentausende zu viel angenommen; und der Bc-richtgeber hat bloß im Eifer seines Patriotismus beschlossen, seinem M 0-narchcn das Superplus auf dem Papiere—zu unterhalten. ^Man erzählt sich noch eine Ancktode aus den Zeiten Ludwigs, des iMn. In der damaligen Zeit schrieb zu Amsterdam Herr V. . . eine Zeitung. Er machte in seinen ! politischen Ankündigungen die französische Armee allezeit um ic> tausend Mann stärker, als sie wirklich war. Da man den Krieg geendigtt, so gab Herr V . . eine Bittschrift an das Kabinet von Versailles, und bat um eine Pension von 10000 Livres. Dieses Begehren kam dem srawösi-schen Ministerium sonderbar vor. Man li ß den Zeitungsschreiber fragen, was «r für eine Ursache habe, diese Pen-, sion zu fordern? er antwortete, ich! habe währenddes ganzen Krieges dem^ König 1222c, Mann auf meine Zei-tungsunkosten unterhaben, weil ich seine Armee um 12202 Mann allezeit mehr angeschrieben. Also Hofe ich, daß ein so wichtiger Dienst, den ich dem französischen Staate geleistet, eine Be-lohnnng verdient, und wirklich sind iQQOoLivres für ein Korps von 102^0 Mann nicht zu viel gefordert — der König hörte es, lachte, und gab dem Verfasser wirklich eine Pension. In dem Verhöre der,M,gd>.Bal-liyu kömmt ein neuer garstiger Streich heraus. Sie gestand nämlich, daß sie vor zwei Jahren . einer Dienstmagd, die ihren Absichten im Wege stand, 32 Speziesdukaten in ihre Truhe legte, dann Lärm machte, als hätte sie ihr selbe gestohlen; die Aermste wurde verurcheilt, und auf einige Jahre ins Zuchthaus gebracht, aus welchem sie nun, da sich die Sache emdeket, entlassen sein soll. — Wer wohlfeile Pftrde kaufen will, der gehe iyt nach Wien, denn unter zehn Eqmpagehaltern giebt es ^ gewiß fünf, die sie abschaffen wollen, ! denn der Haber, ist' so ^ theuer, daß ! er im kurven auf 4 st. kommen muß. Die Besorgnisse unsers Hofs ^ wegen Preußens Gesinnungen sind ! nun ganz verschwunden. Es ist zuverlässig , daß in Böhmen , Mähren, und Qberösterrsich '9 Bataillons nebst 2 Kavallerieregimentern so eben den Marsch nach Ungarn antretten Die österreichischen Seestädte, Tnest, Fillme, Zen^, müssen nach neuen Hoföeschlen mit mehrern Truppen besetz werden. Unterdessen sind doch die aus Italien marschirenden Bataillons nicht dazu bestimmt; denn diese werden noch im gegenwärtigen Monat durch Kärnten und Steuermarkt nach Ungarn ihren Marsch nehmen. A u n g a r n. Se. Maj. haoen. das Personal der Ungarischen obersten I'ustitzstelle (Septtlnviraltafel) wegen zunehmender Geschäfte, mit 2 Ho/räthen, i Sekretär und ein ProtokousadMnktcu zu vermehren geruhet Die Anzahl der gestifteten Stipendisten in dem iyt lausenden Schu " jähre beträgt 455, und die Summe ihrer Stipendien 8s, 820 Guld. In der ersten Stipcndienklaffe von 260 st. sind 9ss; in der zweiten von 200 ft. sind 58, in der drilttn Von 160 si. sind 272. Gallizien. Die Kreisatnter ha-^ ben Befehl erhallen, die Lieferung einiger 1202 Eimer Ejsich für den Kordon zu besorgen. Da man sich Jetzt im Felde, statt der vormals gewöhnlichen Maulthiere, bloß der Pfer^ be zum Transport des Gepäckes bedienen will, so werden deren viele theils hier im Lande ausgekauft, theils aus Großpolen zu erhalten gesucht. Das Hauptquartier an unserer Gran-ze ist von Snyatin höher hinaus nach Nsiatin verlegt worden, M sich dadurch den Russen mehr zu nahern die, wie man versichert, sich bald au unscrn Kordon anschliessen sollen. — Am 10. d. M, ist von Lemberg wieder eine beträchtliche Anzahl Artilleristen mit Kanonen und vielen iQOQ Schaufeln, Krampen und andern Schanzgerathschasten zum Kordon b gegangen , denen am Tage darauf auch ein Bataillon von Wenzel K?-lorcdo folgte. Gesnrreichische Niederlande. Die Stande von Trabant, welche seit den !7ten April versammelt waren, haben am sten Dezcmb» ihre Sitzungen eingestellt. Vor ihrer Trennung haben sie auf die biH-her gewöhnliche Art die Subsidien bewilliget, und bei ihrer künftigen Zusammenkunst, heißt es, wollen sie sich über die zum Ziele der Landesregierung gemachte Abstellung der in die politische und rechtliche Verwaltung cingeschlichcnen Misbräuche, ernstlich beschäftigen, utld'die dazu nothwendig scheinenden Maßregeln der Regierung vorschlagt. M i s zoll a n e e«. Nach den muksten Triefen aus Berlin soll, wie man sagt, ein Traktat im Werke seyn, die vereinigten Provinzen in einen Kreis von Teutschland umzuschafjen, und dem Printen von Qranien eine höhere Wurde beizulegen; auch sollen einige Sr. Maj. dem König von Preußen gehörige Lander gegen ander«. die einer ansehnlichcn teutschen Macht zugehören, vertauscht werden. Zerflossene Eierschalen mildern die Säure des Weins. Als das Parlament zu Toulouse vor einigen Jahren bekannt machen ließ, daß alle Weinhandler und Wirthe, welche Vlei-ucker, Silberglatte und andere dergleichen höchst schädliche Mittel zur vermeinten Verbesserung ihrer Weine anwenden, als Giftmischer angesehen und bestraft werden sollten; so empfahl es selbst die Eierschallen' Laibach den ^ten Jener. Seit Monatan gieng die Sonne «us dem unter» Weltrnnde nicht so prächtig hervor, als sie uns Gestern erschien. Die Einwohner lmscrerHaupt-siadt warcn vorbereitet mit den Feierlichkeiten der Residenz ihre Wünsche in Scillen zu vereinigen, und alle wollten hin zum Gottesdienste der heiligen Mutterstatte. Hcrr Domprediger Iggl gab dem Schlüsse seiner lehrreichen Nede eine auf die höchste Vermahlung des allcrdllrchlauchtigsten Brautpaares zielende geschikte Wendung. Die Herben aller Anwesenden stammten sich, gedrangt von den reinsten Empfindungen empor zu den Herrn der Heerschaaren, aus den Augen quälen Liebe, Danck und Segnungen in sichtbahren Freudenzahren, und alle Kniee waren hingeworfen vor dem Hochwürdigsien, das wahrend dem Hochamte, und gleich darauf abgesungenen: Her? Gott, dich loben wir! zur Anbetung ausgesetzt war. Offene Heiterkeit und neidloser Antheil an den Freuden der Wiener saß auf jeder Stirne, und so eilte der grosse Tag vorüber, auf welchen Abends alle Haußer der Stadt Laibach beleuchtet waren. Den 7. dies sind die hier in ^Verhaft gewesenen 8 Venetianischen -Räuber, wovon wir im 46tcn Stück .unserer Zeitung vom von.M Jahr 'meldeten ^ aufAnsilchtn der Ncplblik /Venedig vermög höchsten Bkfehl aus-'geliefert worden, selbe werden über Mamburg und Pontafel unter guter Bedckung von einem Qrtsgericht zum andern transportirt. Wird alle Donnerstag auf dem Platzt. 185. in der von Kleinmayer-schcn BuchlMdluna ausgegeben.