Nr. 38. Freitag, 5. Februar 1886. 105. Jahrgang. OMcher Zeitung. P°s'verse!,bu..g: „anzlähri,, st, 15, halbjiihri.i fl. 7.5.U. Im 6„mptoir: ° ,,'^7^,,"_','')'"lblahr>g 5..5.o. ff,!r die ZnsteNnng in« H.„>» j,.in)j«hrig N, >, - InsertlonsycbUr: FNr Die „^ibochtl Zeitung'' erscheint täglich mit Ausnahme der Conn- und Feiertage. Die Udminiftratlon bcfiübet sich Nahnhosslratzc 15, bic Redaction Wicnciftrafie ^5>, — Unfranlierte Vriese werde» »icht lingciiemnicn und Manuscript »ich! znrückgcslellt. Amtlicher Weil. As, ^/' "'^ ^ Apostolische Majestät haben mit ""eryochft unterzeichnetem Diplome dem Glitsbcsitzer /w'uail Ritter von Michalow - Michal owsti den Grafeiistaiid allergllädigst zu verleihen gernht. .,„ Se^ k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von. 27. Jänner d. I. dem nut dem Tltel und Charakter eines Statthaltcreirathes Ferdinand Haas in ^,lli anlasslich der von ihm erbetenen Versetzung in den danerndcn Ruhestand in Anerkennnnq seiner viel-lahngeu treuen lind vorzüglichen Dienstleistung den Orden der eisernm Krone dritter Classe taxfrei aller-gnadigst zu verleihen geruht. Se. k und k. Apostolische Majestät geruhten aller-gnadigst: dem Obersten Anton von Valluer, über. wmplet un Plonnierrcgiment, Commandanten der i:iten Infanterie-Brigade, in Anerkennung seiner in der bisherigen Verwendung als Commandant des Pionnier-reglmcnts geleisteten vorzüglichen Dienste den Orden der elsernen Krone dritter Classe taxfrei zu verleihen; — zll ernennen: den Obersten Joseph Ritter Nemecic von Vihacgrad, Commandanten des Infanterieregiments Milan I., König von Serbien Nr. 97, zum Commandanten der 1.' Gcbirgsbrigade unter vorlänfigcr Nelassung in seiner gegc'nwärtiacn Charge; ferner den Obersten Hamilkar Freiherm'd e Fln des Tiroler Jägerregiments Kaiser Franz Joseph, zum Commandanten des Infanterieregiments Milan l König vou Serbien Nr. 97. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat ernannt: .zum Gerichtsadjuucten bei dem Landes-genchte m Trieft den Bezirksgcrichts-Adjl.ncten Joseph ^^^' ln Eanale; zum Al°is Quarautotto, -und vechtz: den Genchtsadjuneten Stephan Vidu< !^m ^ ?!"^'"' ^aildesgerichte in Trieft illid den Vezirksgerichts-Adinnc ten Demetrins Degiovanni von Albona nach Pula. Nichtamtlicher Geil. Serbien und Bulgarien. Mijatovic, der serbische Delegierte für die beginnenden Friedensuuterhandluugl',,. ist bereits in Bukarest eingetroffen. Obwohl die Verhandlungen in Bnkarest keinen sehr glatteil Verlanf nehmen dürften, so zweifeln wir doch nicht an dem Zustandekommen des Friedens, da die Fortsetzung des Krieges weder in, Interesse der beiden Balkanstaaten noch in jenem der zunächst bethci-ligten Großmächte liegen kann. Sollten sich Serbien nnd Bulgarien nicht sehr bald verständigen können und die Verhandlungen bis über die vollständige Schnec-schmelze hiuaus verzögen,, so wird hoffentlich eiue allerdings nicht wünschenswerte Pression seitens der Pforte nnd der maßgebenden Kaisermächte genügen, um die Verhandlungen zu beschleunigen und zum Abschlüsse zu bringen. Die Schwierigkeiten der Situation, so weit diese die beideu vertragschließenden Staaten betrifft, liegt einerseits in der zuversichtlichen Stimmung Bulgariens, andererseits in der erregten öffentlichen' Meinung in Serbien, welche noch immer der Compensations-Thcoric huldigt ilud die Wiedereröffnung des Krieges jedem Arrangement vorzieht, welches Bulgarien für die Zukunft das territoriale und politische Uebcrgewicht auf der Valkau-Halbinsel sichern würde. Man will in Belgrad nicht zugeben, dass die Niederlagen von Sliv-nica und Pirut mehr als vorübergehende Zwischenfällc waren, welche im Falle der Fortsetzung des Krieges wettgemacht würden; Serbien fühlt sich heute noch als der militärisch nnd finanziell weitaus kräftigere und fortgeschrittenere Staat, mit dem cs Bulgarien auf die Dauer doch nicht cnifuchmm könnte; iu Belgrad ist mau überzeugt, dass der jetzige Moment der letzte sei, in welchem die Theorie von dem Gleichgewichte der Balkanstaatcn zur Geltung gebracht werden könnte. Habe sich einmal die bulgarische Union vollzogen, ohne dass Serbien zu gleicher Zeit eiue Compensation erhalten hätte, dann sei das Gleichgewicht kaum mehr zu etablieren und das Uebergewicht des bulgarischen Stammes auf der Balkan-Halbinsel auf die Dauer sichergestellt. Wir haben zwar keine Kenntnis von den Instruo tionen, welche Mijatovic nach Bukarest briugt, aber neben untergeordneten Details, welche die serbisch-bulgarische Grenzfrage, den Abfchlufs einer Zoll- und Handelsconvention u. dgl. betreffen, wird man sich wohl auf serbischer Seite alle Mühe geben, den Bukarester Friedensschluss von der Lösung der ostrumelischen Frage abhängig zu machen. Mijatovic ist ein sehr biegsamer und geschickter Unterhändler, welcher mit der größten Liberalität nnd Liebenswürdigkeit auftreten nnd dem es höchst wahrscheinlich sehr unangenehm sein wird, dass er es nicht mit dem bulgarischen Delegierten Gesov allein, sondern in erster Linie mit dem Vertreter der souveränen Pforte, mit Madschid Pascha, zu thun haben wird. Bulgarieu hat sich eben in diesem Falle hinter sein Vasallenthum verschanzt, um einerseits die von Serbien in Aussicht gestellte territoriale Compcusationsfrage unter Berufung auf den Berliner Vertrag der Türkei in die Hände zu spielen und um andererseits die bulgarische Union von dem Resultate des serbisch-bulgarischen Krieges unabhängig zu stellen. Diese von Seite des Fürsten Alexander mit zweifelloser diplomatischer Geschicklichkeit eingenommene Stel« lung wird gelegentlich der Unterhandlungen in Bukarest zu manchem interessanten und pikanten Intermezzo führen. Denn Serbien wird mit der Türkei, mit der es doch nicht im Kriege gestanden, unterhandeln müssen; Madschid Pascha wird auf die klatus-quo-ants-Po« litik Serbiens verweisen und seine vollständige Unkenntnis des Standes der ostrumelischen Frage betheuern, sobald Mijatovic unter Berufung auf das Gleichgewicht uuter den Balkanstaaten die Abtretung der Kreife von Widdiil und Tru für Serbien ansprechen wird. Wir machen uns also auf einen glatten und allzu raschen Verlauf der Fricdeusverhandlungen in Bukarest nicht gefasst und werden durchaus nicht überrascht sein, wenn drr Telegraph ab und zu melden sollte: Mijatovic warte auf neue Justructiouen oder sei nahe daran, die Verhandlungen abzubrechen. Wenn wir trotzdem — ganz unvorhergesehene Zwischenfälle abgerechnet — an das Zustandekommen des Bukarcster Friedensvertrages glauben, fo geschieht dies darum, weil wir weder Serbien noch Bulgarien für fähig halten, einen längeren Krieg zu fuhren, dessen Ausgang am Ende doch zweifelhaft wäre und der schwer« lich eine günstigere diplomatische Constellation für den einen oder für den anderen Theil finden würde, als es eben die hentige ist. Zudem hat Fürst Alexander JeM'eton. Die Neise iu der Unterwelt. IV. Im Fuchsloche ladet ein langer Saal ein, in Welchem sich ein Billard befindet. ' Der Anlömmliug mag billig erstaunt sein, wenn er eiueu derartigen Raum iu der Einsamkeit des Karstes antrifft. Das Gesicht des Grutteuvatcrs glänzte vor Freude, als er die ihm wohlbekannte Schar seiner Getreue» erblickte. Auch erfüllte es ihu mit Genugthuung, dass diesmal zwei Fremde mitgekommen waren. Er erblickte iu ihnen bereits neue Apostel der Herrlichkeiten des nnterirdischen Gebietes. Mr. Morris und Watson erstauuteu in der That über das einladende Aussehen dieser Gaststätte. Noch mehr aber wunderten sie sich über die Hilfsmittel, welche dieselbe bot. Mochten Hanke und seine Schar noch so versessen sein anf die Genüsse, welche uou dm nächtlichen Reichen geboten werden, so verachteten sie deshalb keineswegs ' den Imbiss und den Trunk, der nnter der Sonne heranwächst. Die Männer der Unterwelt lieben es, sich zu ihreu Arbeiten zu stärken. Es ward ein dunkelrother Wein anfgetragcn, in welchem alle die Glut anfbcwahrt zu sein' schien, in welcher im Sommer die Karstfelsen brennen. So wie von einigen Gelehrten gesagt worden ist, dass uns iu den Stein-whleu gewissermaßen der Sonnenschein ans einer längst vergangenen Periode der Crde erhalten sei, so lässt M) eme ähuliche Vergleichuug anstellen zwischen der pmmerlichm Wärme, in welcher die Reben reifen, und der Wärme-Empfinduug, welche den Körper durchzieht, wenn er den Saft dieser Reben iu sich aufnimmt. Auch hier fcheint Wärme aus vergangener Zeit aufgespeichert zu seiu. Der Wirt nannte diesen Wein, der an den Felsen über dem Meere wächst, Nibollo. Der Engländer und der Amerikaner schmunzelten, als sie den Tropfen über die Zunge gleiten ließen. Mau sah ihucu an, dass ihr Erstaunen noch immer im Zuuehmeu begriffen war. Hanke hielt es für nothwendig ihrer Begeisterung zuHilfe zu kommen. «Das schmeckt euch, ihr Barbaren von der Nebel-Insel und aus dem Lande jenseits der Säulen des .Pennies^ sagte er in neckischem Tone. «Wäret ihr m alten Schriften fo belefeu, wie unser Freund Müller yler, so würdet ihr wisseu. dass schm, des weiland vnuperators Augustus Ehegcspousiu, Livia Drusclla, so lange vou diesem Weine 'trank, bis sie über achtzig >Mre alt wurde. Desgleichen wird uns auch iu alten Staren gemeldet, dass' uusere Ahne» in Deutschlands ^urgcu sich baß des Nciufal erfreuten, welches ebcu kell, anderer Wein war, als der Nibollo unseres Grotten-vatcrs." «Mag das Getränke ill den alten Scharteken heißen wie immer.» rief der Herbergsvater, «wir nennen es den Grotteuwein. Uud fo wollen wir denn mit dem Grotteuwciue anstoßen auf das Wohl der Gäste, welche gekommen sind, die Zahl unserer Pionmere zu verstärken.» Darauf erhub sich Mr. Morris uud sagte: «Ich trinke auf das Wohl dieses wunderbaren Laudrs, in dessen unerforschte» Tiefen die Hallen des Geister-tö'nigs stehen, der mit seiuem Hauberstabe zu den Decken der hohen Hallen hinaufwiukt, dass aus ihnen der köstliche Saft in die Höhe steige. Den Trefflichen aber, welche diese Reben pflegen, wünsche ich, dass ihnen seine Rothe eine andere Nöthe zuwege bringe, nämlich die der güldene» Ducaten nnd Zechinen.» Ihm cutgegnetc Müller: «Auch an der Glorie dieses Reben» saftes ist unsere Höhlenwelt betheiligt. Denn schon uuscre alten Scribenten theilen uns mit, dass man ihn stets iil den Höhlen aufbewahrt habe, wodurch er erst seine rechte Kraft uud Herrlichkeit erlangte.» So wurden noch allerlei Scherzreden hin- und hergesprochen, bis endlich Hanke zum Aufbruche mahnte. Unter Begleitung einer großen Anzahl von Orts-angehörigcn, welche sich erboten, die Fackeln und Laternen zu tragcu, wurde abmarschiert. Der Zug gieng durch den Wald, in welchem eine große Anzahl voll Amseln und Drosseln ihre Lieder erschallen ließ. Die Gesellschaft überschritt deu Schienenweg, welcher nach Istricn führt, und gelangte nach kamn einer halben Stunde zu einer seltsamen Stelle mitten im Walde. Dort klaffte ihr ein Trichter entgegen, dessen Wände von einer lehmigen Erde roth gefärbt waren. Gegen den Boden dieses Trichters zog sich. gleich deu Windungen einer Schraube, ein Weg rings herum m den Abgrund. Mr. Watson und Morris stutzten bei diesen, Anblicke. Sir hatten Aehnliches noch nie gesehen uuo stellten es sich vielleicht als eine schwieriae U'iteruel)-mung vor, wie ihnen gesagt wnroe, dass stch ^" ^ Eiugcmg zu dem verwunschenen Reiche befinde, «^leiben wir hier ein wenig stehen.> s"^e Hanke, «dann will ich ench erzählen, wie es znaic"!,, dass von diesem Trichter aus der Eingang '" das große Geblet dort unten gefunden wurde.» Laibacher Zeitung Nr. 28 286 5). Februar 1886. durch ein freundschaftliches Separatabkommen mit der Pforte seine «Union» in irgend einer Form bereits ins Reine gebracht und auf solche Art einen Bundesgenossen gewonnen, welcher bei den Friedensvcrhaudluugeu seine ganze Autorität gegenüber Serbien geltend macheu wird. Wir von unserem freuudnachbarlichen Standftuukte wünschen in erster Linie, dass Mijatovic seinen diplomatischen Nuf bewahren uud für Serbieu die weitest-gehenden Concessionen erringen möqe. Im übrigen wäre noch im Interesse der vertragschließenden Theile wie der an der Orientfrage zunächst betheiligten Großmächte zu wünschen, der Friede möge iu solcher Weise zustande kommen, dass er nicht in seinen Bestimmuugeu den zweifellosen Keim für unabsehbare Conflicte enthalte, die schon über's Jahr zum Ausbruch kommen müssten. Aus der Handels- und Gewerbctammer. (Fortsetzung.) In Erwägung aller dieser Eventualitäteu erblickt die ergcbeust unterfertigte Kammer in einer allgemeinen Versicherung der Arbeiter und der unteren Beamten gegen Unfälle, Invalidität und Arbeitsunfähigkeit überhaupt, auch infolge hohcu Alters, die einzige solide Fürsorge für das Wohl derselben und die einzige Gewähr gegen das Ueberhandnehmen jener socialen Strömungen, welche sich immer mehr der Arbeiterclasse bemächtigen uud welche bei dieser gleich einer Epidemie den gesunden Sinn für Pflichterfüllung, ehrliches Bestreben und Arbeitslust zu verdräugeu drohen. Wenn dem vernünftigen, ehrlichen Arbeiter Gelegenheit geboten wird, sich und die Seinigen für den Fall der Erkrankung. Invalidität oder für die durchs Alter hervorgerufene Arbeitsunfähigkeit mit den. Nothwendigsten zu decken, so geschieht dadnrch alles, was er uur wünscheu kann. Er fühlt sich dadurch vor dem Bettelstäbe gesichert, er wird iu seiueu moralischen uud ethischen Gefühlen gehoben, gelangt gleichsam zu eiuem besser beachteten Gliede in der Kette der Gesellschaft, und es muss uubedingt iu ihm die Erkenntnis erwachen, dass er nur auf diesem Wege, der Devise «Arbeit' treu bleibend, gegen die Seiuigen. gegen seinen Arbeit geber und überhaupt gegen die Gesellschaft seine Pflichten erfüllen kann. Da jedoch die obliegenden Lasten einer gegen alle Eventualitäten gerichteten Versicherung nur dann zu erschwingen sind. wenn die Versicherung alls breitester Basis angelegt wird. so ist es uubediugt uothwendig, dass eine Reichsversicherung errichtet uud dass alle Arbeiter des Handels, der Industrie, der Gewerbe und theilweise der Forst- und Landwirtschaft (letztere aus jenen Betrieben, deren Grundsteuern ohne Staatszuschläge mindestens 100 fl. betragen) obligatorisch einbezogen werden. Einstweilen ausgeschlossen wären die bei Eisenbahnen uud bei den Binnensee-, Fluss- und Caual-Schiffahrtsgesellschafteu bediensteteu Arbeiter uud untergeordneten Beamten, und zwar so lange, bis die genaue Statistik erhobeu uud die richtige Einreih uug derselbeu in die entsprechenden Gefahrenclassen ermittelt ist. Sodann sollen anch die Versicherungspflichtigen dieser Berufsbranchen in die obligatorische Universal-Reichsversicherung eiubezogen werden. Ganz ausgeschlossen wären dagegen: a) wir schon der i; 4 der in der abgelaufeue» Sessiou des hoheu Reichsrathes vou der hohe» Regieruug eiugebrachten Unfallversicherungs-Gesetzesvorlage bestimmt, alle Bediensteten, welche in einem Betriebe des Staates, eines Landes, einer Gemeinde oder eines öffcntlicheu Foudcs mit festem Gehalte und Peusiousauspruch angestellt siud, weuu die ihnen daraus zugesicherten Veuefizien nicht geringer fiud als jcuc, welche die vrojectierte Rcichsversicheruug gewähren soll; l>) alle auf jeuen Dampf- und Segelschiffen bediensteten Arbeiter, welche den internationalen Verkehr unterhalten. In der eben gedachten Regierungsvorlage wird da-ranf hingewiesen, dass im bcuachbarteu deutschen Reiche ursprünglich die Errichtung eiues Reichs-Versicheruugs-amtes angeregt wurde, dass mau aber später davou abkam, weil die Organisation und die Amtierung eiues Reichs-Versicheruugsamtes eine viel zu schwerfällige und schabloueumäßige Erledigung der Geschäfte zur Folge haben könnte. Die ergebenst unterzeichnete Kammer ist dagegen der Anschauung, dass ein Reichs-Versichcrungsamt. welchem Proviuzial-Versichcrungsämter uutersteheu würden, das beste wäre; deuu wcuu auch Mäugel damit verknüpft sind, so ist anderseits ein Reichs-Versicheruugsamt, welches das Ceutrale des über das gauze Reich verbreiteten uud in Proviuzial-Versicherungsämter zerfallenden Versicherungsnetzes darstellen soll, nach jeder Richtung die einzig richtige Institutiou, uud es überwiege» deren Vortheile weit die Schattenseiten derselben. Da die Verwaltung von allen daran interessierten Factoren besorgt werden sollte, so taun dieselbe auch uicht kostspielig sein. Es liegt uämlich im allgc-mcincn Interesse, dass an derselben der Staat, die Provinzen sowie Arbeitgeber und Arbeitnehmer theilnehmeu uud dass die consultative Theilnahme vou Scitc der Arbeitgeber uud der Versicherten als Ehrensache, somit uucutgeltlich erfolge. Damit jedoch die Orgauisatiou dieser allgemeinen, über das ganze Rcich sich erstreckenden Versicherung keine zu complicierte werde, hält die ergebenst unterzeichnete Kammer es für uucrlässlich, dass sie iu folgeu-der Art geschehe: 1.) uach bestimmten Gcfahrcuclassen; 2.) nach diesen Classen entsprechenden Prämieu-sätzeu, und 3.) nach bestimmten Lohn - Aequivalenten, beziehungsweise Lohuclasscn. Alle dieser Classeueiutheiluug zu Grunde zu legenden Vcstimmuugeu sollen von Fachleuteu uach deu bisherigen Erfahrungen mit Zuhilfenahme von statistischen Daten einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Die aus der Anwendung solcher Bestimmungen etwa hervortretenden Mängel wären im Laufe der Zeit durch zweckeutsprecheude Verfügungen uud Aeudcruugeu zu behcbeu. — Die probeweise anzuwendenden Ziffernsätze dieser drei Zifferugrupftierungcu siud im uachfolgeudeu Orgauisatiousentwurfe beantragt, uud dürften sich dieselben als die richtigen bewähren. (Fortsetzung folgt.) Politische Uebersicht. Inlaud. (Parlamentarisches.) Der in der vorletzte» Sitzuug des Abgeordnetenhauses eingebrachte Oesetzent« wurf, betreffeud die Kraukeuversicheruug der Arbeitet, liegt mm vor. Hiemit sind die beiden wichtigsten social wirtschaftlichen Vorlagen der verfassuugsmäßilU'N Ve-handluug zugeführt, uud erübrigt uuumehr uoch d>e Vorlage des Gesetzentwurfes, betreffend die Reform der Vruderladeu, welche demnächst erfolgen soll. Dem M umfaugveichen Gesetzeulwurf, betreffeud die Krankes uerficheruug der Arbeiter, welcher übrigeus mit der ü> der vorigeu Sitzuug eiugebrachteu Vorlage gleichlatttettd ist, wurde ein Motivenbericht beigegeben, welcher lü klarer und erschöpfender Darstelluug den wesentliche» Inhalt der Vorlage analysiert und begründet. (Der Les'ty Klub) beschloss uach cine»" ausführlicheu Referate des Abgeordneten Iirekct, u" Abgemdueteuhause Auträge einzubringen, dass a/inaß dem Wunsche beider nationalen Parteien mit dem M" giuue des Schuljahres 1886/87 bei der böhmiM Universität iu Prag die theologische Facultät errichte» werde lind dass außerdem die ermittelten Uebelstiinbe betreffs der Localitäteu der böhmischen philosophisch^ uud mediciuischen Facultät nach Maßgabe des M-darfes beseitigt werden. (Im kroatischen Landlage) interpelliclte Abgeordneter Frank in Angelegenheit des Baucs del Eiseubahu Viukovce-Brcka. In der Negründuug ^ Interpellation forderte Frank die Entsendung eu»^ Fachcommission znr Untersuchuug der Vorgänge bel diesem Vahubaue uud sagte uuter anderm: Die Stan«^ actien wären verlorenes Geld. uud deuuoch habe del Bauus aus dem Greuz-Investierliugsfonds 5850^"' nnd die uugarische Regierung alls dem Ertrage del Grenzwalduu'gen 115 000 fl. für die Stammactien gegeben. — Banns Graf Khuen-Hcdervary ^ klärte, er werde die Interpellation nicht beantworte''' da der Gegenstand eine Augelegeuheit der gemeinsames Regieruug sei uud weil der Invcsticrungsfonds dw Laudtage' uicht Rechenfchaft schuldig sei.' Er we^ jedoch dem Laudtage eiue Erklärung zukommen lasses welche den Gegenstand, wie er dies selbst wünsche, "c>l' stellen werde. .. (Ans dem Occupations gebiete.) ^e' , der letzten Trnppenverminderung befinden sich gar tel" ^ Reservisten mehr im Occuftatiousgebiete. Die Entl"! sung der letzten Resrrvemäuner in die Heimat Nel . treuen Dieners Landry. der bereits in meines 2>" ^ Hause war, öffuete ich Grab uud Sarg uud mach^ Entdeckung, welche jeden Zweifel beseitigte!» «Sie öffneteu das Grab?» .^ Die alte Frau sah wie vernichtet, ihren g"H Körper durchzuckte es convulswisch. Roderich ^^ aber fuhr ruhig sort: ^ «Sie scheu, es haudelt sich hier nicht >"" ^,i Drohungen, sondern ich weiß wirklich alles. Was h„ für Tod hielt, es war nur Betäubung, uud 3^' A,lc wusste das. Sie haben die wieder zum Leben ^W ^ iu Ihrem Hause verborgen gehalten, bis sie g^Kl, wieder hergestellt war. Danu ist sie ihreu eige""' ^ gegangen, deu Moment abwartend, iu welchem e ^,, möglich seiu würde, iu Emil Roseggs Haus ä" A ^ geu, um ihre Rache zu vollführe»/welche s" l'^». schworen hat. Deu Weg aber, deu sie eiuaM'^L darf sie nicht weiter schreite». Ich bin deshalb gl ,^ me», um Sie z» bitte», die junge Dame zu """ - Laibacher Zeitung Nr. 28 237 5. Februar 1886. Ausland. (Die bulgarisch-ostrumelische Frage) ist gelöst, wenigstens so weit dies von der Pforte und dem Fürsten Alexander abhängt. Es erübrigt für diese Löstiug nur mehr die Sanction von Seite der Berliner Vertragsmächte, nnd an dieser ist wohl kanm zn zweifeln. Tcr Snltun hat vorgestern seine genehmigende Unterschnst nnter das zwischen Kiamil 'Pascha' nnd Canov abgeschlossene Uebereinkommen gesetzt, nnd ein Iradö des Großherrn gibt dasselbe amtlich bekannt. Dieses Ueberemkommen beruht auf der Personal-Union; der Sultan ernennt den Fürsten Alexander zum Gouverneur von Ostrumelien, nnd zwar vorläufig auf die Daner von fünf Jahren, mit dem Vorbehalte einer avermaligen Ernennung nach Ablauf dieses erste» Ter-"""5 ^ Nothwendigkeit einer vorläufigen Bernfnng "" we Mächte. Das organische Statut wird revidiert ""d dle strittigen, von Moslims bewohnten Dörfer im .Ityodofte-Geblrge werden der Türkei zugewiesen. Diese hat u: einem Rundschreiben an die Mächte Mittheilung über die getroffenen Vereinbarungen gemacht und um baldigen Wiederznsammentritt der Conferenz ersncht. (DieMächte und die Flotten-Demonstration.) Nach einer der «Pol. Corr.» aus Paris zugehenden Meldung verlantet in dortigen diplomatischen Kreisen, dass durch die Bildung' des Cabinets Gladstone die gegen Griechenland gerichtete Flotten« Demonstration der Mächte in manchen Stückeu ihrcu Charakter äudern werde. Was Frankreich betreffe, so gilt es als sicher, dass sich dasselbe an activen Zwangs-maßregeln mcht betheiligen wird. (Deutschland.) Dem deutschen Buudcsrathe fst em Antrag Preußens, betreffend die Verlängerung des Socialistengesetzes, zugegangen, welcher das Plenum bereits ,m Laufe der nächsten Woche beschäftigen dürfte. Die Verlängerung ist auf fünf Jahre beantragt. Die Motwe weisen die Unentbehrlichkeit des Gesetzes nach. Belrcfss der Beamten mit Consulargewalt in Togo, Kamcrun und Zanzibar hat der Vnndesrath beschlossen, dass denselben ihre Dienstzeit doppelt angerechnet wer« den soll. Die Ausschüsse, welche die Vorlage über das Spiritusmonopol vorzuberathen haben, sind bis jetzt über eine allgemeine Erörterung nicht hinausgekommen. (Das neue englische C a b i n e t.) Gladstone legte der Königin die Liste des neuen Cabinets vor. Nach derselben wird Gladstone Kanzler der Schatzkammer, Farrer-Herschel Lordkanzler, Harcourt übernimmt Inneres, Granville das Präsidium des geheimen Rathes, Chlldcrs den Krieg, Spencer, Rosebery, Kimberley heilen sich in die Portefenillrs des Auswärtigen, der Colomen nnd von Indien, Trevelyan übernimmt das Handelsamt, Mundella das Localgouvernement. Chamberlain die Marine, Morlcy Irland m c^^^"^...' ten zu thun!» <^rs. Wilson, Sie beharren anf Ihrer Ansfage?» «Ja, mein Herr!» «Sie wollen meinen wohlgemeinten Rath, das Fräulein zn warnen, nicht ausführen?» «Ich sehe keine Nothwendigkeit dazu!» *Nuu wohl, so werde ich wisseu, wie ich zu handeln HM. Indes eine Frage gestatten Sie mir noch zust^.n?. ' Tic Matrone machte eine zustimmende Gcberde. «In Ihrem Hanse ill Wilchester lag, ehe Sie dasscll»' verliehen, ein Schwerkranker Namens Alexander de Saint-Claire. Sie nahmen ihn mit sich nach London. Können Sie mir Auskunft darüber aM'N. was ans diesem Manne geworden ist?» Tagcsncuigtciten. Se. Majestät der Kaiser haben der freiwilligen Feilerwehr in Ottenthal im politischen Bezirke Mistelbach ill Niederösterreich und der Gemeinde Eggcrn im politischen Bezirke Waidhofen an der Thaya, gleichfalls in Niederösterreich, znr Anschaffung von Lö'schgcräthen eine Unterstntznng von je 00 fl. aus der Allerhöchsten Privatcasse allergnädigst zu bewilligen geruht. — (Das Cigarren rauchen.) Wenige Verehrer einer guten Cigarre dürftru sich dessen bewnsst sein, dass der Ursprung des Cigarrenrauchcns in Oesterreich auf den Fcldnmrschall Fürsten Alfred Windischgrätz zurückgeführt werden kann. Dieser weilte — damals ein 1 «jähriger Uhlanen Oberlü'utcucmt ^ in Winter 1804/5 auf Besuch bei sciucu Verwandten, den Herzogen uon Arem-berg, in Vrüssel. Dort lernte er nntcr seinen Freunden das Nanchcn von Cigarren kennen uud erhielt solche zu erst von einein spanischen Diplomaten als Geschenk. Von seinem Urlaub nach Prag zurückgclchrt, brachte er die ersten Cigarren nach Oesterreich, und in seinen späteren Jahren, als das Cigarrcnrauchen hier schou allgemein geworden, gedachte er oft scherzend des Abscheus, den diese Glimmstengel hier anfangs erzeugten, ucnneutlich sein damaliger Oberst, Fürst Muriz Liechtenstein, nannte^ es geradczn eine hässliche, unanständige Gewohnheit, den Tabak selbst in den Mund zu nehmen. Fürst Alfred Windischgrätz blieb bis zu seinem Ableben ein starker Cigarrenrauchcr. — (Die Cholera.) Man telegraphiert aus Padua: Die Cholera macht in Battaglia große Fortschritte. Innerhalb der letzten drei Tage sind sechzehn Erkrantungsfälle vorgekommen, von denen sechs tüdtlich verliefen. Auch in Carrara S. Stefano ist ein Cholerafall mit tödtlichem Ausgange vorgekommen. Die Regiernng hat die strengsten Maßregeln gegen die Verbreitung der Cholera vorgekehrt. — (Zu Tode getanzt.) Aus Linz wird berichtet: Am 1. d. M. nm 3 Uhr früh ist die Handarbeiterin Theresia Moßmayr, 42 Jahre alt, während des Tanzens bei der stattgehabten Redoute Plötzlich zusammengestürzt nnd sofort verschieden. Ein Herzschlag wurde als Motiv des Todes constatiert. ^ (Mangelhafte Lektüre.) Ihig hat einen Roman gelesen und wird von seiner Frau gefragt, wie ihm derselbe gefallen habe. «Gar nicht hat er mer gefallen!» — «Haben se sich nicht gekriegt?» — «Gekriegt haben se sich, aber es steht nicht dabei, was se hat mitgekriegt!» ^ocal- und Proliinzial-Nachrichtell. 'imats-berechtiget ist oder nicht. Die t. t. Bezirkshauvl Mannschaft erhält daher beiliegend einen vom k. k. Gendarmerie-Com- mando verfassten Ausweis der im Lande heimatsberechtigten Zigeunerfamilien zum eigenen Gebrauche und weiteren Mittheilung an die unterstehenden Gemeinden, Gendarmerieposten und Gerichte. 3.) Was die Ausstellung von Reiselegitimationen an im Bezirke zuständige Zigeuner anbelangt, so sind solche nur an jene Zigeuner auszustellen, welche bisher unbeanstandet waren und sich mit einem ordentlichen Erwerbszweige ausweisen können.» Der Herr k. k. Landespräsident hat aber ferner, um im Gegenstande den Bericht an das k. k. Ministerium des Innern erstatten zu können, welcher jedenfalls die Angelegenheit der Umänderung der Schubstationen in Na-tural-Verpflegsstationen nnd die Errichtung von Arbeiter-Colonien umfassen müsste, an den Landesausschuss das Ansinnen gestellt, in betreff der oben erwähnten Angelegenheit concrete nnd motivierte Anträge zu stellen, da nur in einem solchen Falle die Möglichkeit geboten wäre, über dergleichen, alls der Initiative der Landesvertretung hervorgehende Motionen eine Verhandlung einzuleiten. Wei-tcrs hat auch das k. k. Landes-Gendarmeriecommando im Gegenstände der angeregten Zigeunerfrage entsprechende Verfügungen an sämmtliche Unterabtheilungen des Commandos erlassen und dieselben dem Landesausschusse mitgetheilt. Der hohe Landtag dürfte fich veranlasst finden, im Gegenstände weitere Beschlüsse zu fassen, welche dem Landesllusschusse als Richtschnur in Verfolgung dieser Angelegenheit zu dienen hätten. Der Berichterstatter Abg. Dr. Samec beantragt, diesen Bericht zur Kenntnis zu nehmen. In der Generaldebatte nahm der Abg. Hren das Wort, welcher die Factorcn bezeichnete, die berufen sind, dem Landvolte gegen das Zigeunerunwesen zuHilfe zu kommen, seine diesbezüglichen Anträge aber für die Spe« cialdebatte anmeldete. Abg. Pfeifer betont, es sei schon vielfach in den verschiedenen Vertretungen berathen worden, wie man sich voil der Last des Zigeunerunwescns befreien könnte, allein es fei bei frommen Wünschen geblieben, die ruhige Landbevölkerung Krams aber senfze noch fortgesetzt unter dem Joche des Zigeunerunlveseus. Das Eldorado der Zigeuner in Krain sei der Rudolfswerter Bezirk. Die Zigeuner, welche sich ill Krain herumtreiben, besitzen zwar lein Vermögen, verfügen aber über Gewerbepatente, und zwar rangieren die Ober- und Innertrainer Zigeuner in die Classe der Musikanten, die Unterkam« Zigeuner aber befassen sich mit dem Pferdehandel. Gerade diese Sorte von Zigeunern sei eine wahre Plage für die Landbevölkerung. In hellen Haufen kommen sie mit ausgehungerten Pferden ins Dorf, weiden Felder und Gärten ab, während Weiber und Kinder zudringlich im Dorfe betteln. Aber anch die musikalischen Zigeuner seien nicht sehr bescheiden, und kein Gut sei vor ihrem Schnappsacke sicher. Man solle den Zigeunern keine Legitimationslarten verabfolgen, weil sie Krankheiten verbreiten, wie dies in Gurtfeld vor kurzem der Fall gewesen, überhaupt solle man sie von allen Vichmärkten unbedingt ausschließen. Wie gegen die Reblaus, gebe es heute auch gegen die Zigeuner lein Palliativmittel, außer man jagt sie einfach aus dem Lande, wie dies zu Zeiten der Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1744 und zu Zeiten Kaiser Josef II. im Jahre 1782 geschehen. Mit der Internierung im Zwangsarbeitshause würde man dem Lande zu große Kosten aufbürden, denn nach der Anschauung des Redners sind alle Zigeuner als arbeitsscheue Individuen für das Zwangsarbeitshaus reif. Die Kinder der Zigeuner schicke man ins «Collegium Ma-rianum« oder «Vincentinum», damit sie ihren Eltern entfremdet werden und Unterricht erhalten, die alten Zigeuner aber schicke man nach Bosnien nnd der Herzegovina zum Straßenbau, wie dies im niederösterreichischen Landtage beantragt worden ist. Sei dies nicht möglich, so sollen die Zigeuner, wie dies der voltswirtschaftliche Aus-schuss empfiehlt, zu Arbeiten im Lande selbst, nämlich zur Regulierung der Wildbäche, Straßenbau u. s. w., verwendet werden. Abg. Hren stellt in der Specialdebatte folgende abändernde Anträge: 1.) Der Landesausschuss wird beauftragt , sich inl Namen des Landtages an das hohe k. t. Iustizministcrinm mit der Bitte zu wenden, dasselbe wolle durch die k. k. Staatsanwaltschaften durch Benützung des Rechtsmittels des Recurses dahin Wirten, dass die t. t. Gerichte das Gesetz vom 4. Mai 1685 auch für die Zigeuner strenge geltend machen und bei jeder Aburtheilung wegen Vagabondage im Sinne der U 7 und 8 des betreffenden Gefetzes ausfprechen, dass die Zigeuner nach abgebüßter Strafe ill Zwangs- oder Besserungsanstalten abgegeben werden dürfen. 2.) Die hohe t. l. Regierung wird neuerlich ersucht, alle im Lande sich aufhaltenden Zigennersamilien sowie einzelne Zigeuner zu conscribiere» und ihre Hcimatsberechtigung zu ermitteln. Der Alltrag des voltswirtschaftlichen Ausschusses sowie die Zusatzcmträge des Abg. Hren werden angenommen. (Fortsetzung folgt) -(Die Kaiser^nVn^amar.) Ihre Majestät die Kai erin begi t sich morgen mtt Nemem Gef lge mittelst Separat ^Hofzüges der Südbahn nach Schloss Miramar. Nach dm bisherigen D'spos, wnen wird I^hre Majestät daselbst m.r c'inen sechs- bis siebentägigen Auf- Laibacher Zeitung Nr. 28 23« 5). Februar 1886. enthalt nehmen und sodann von Miramar nach Ofen reisen, woselbst mittlerweile auch Se.Majestät der Kaiser eingetroffen sein dürfte. Ob die Erzherzogin Marie Valerie sich in Begleitung der Kaiserin nach Miramar begibt, ist noch nicht bestimmt. Tie Kaiserin, welche in der letzten Zeit wieder zeitweilig an Ischias litt und deshalb eine Massage »Cur gebrauchte, wird während ihres Aufenthaltes in Miramar Ausflüge zur Zee machen, welche auf den Gesundheitszustand der Monarchin von sehr wohlthuendem Einflüsse sein sullen. Wie verlautet, wird zu diesem Zwecke die kaiserliche Mcht «Greif» noch im Laufe dieser Woche den Hafen von Miramar anlaufen und dort vor Anker gehen, um erwünschten Falles Ihrer Majestät sich zur Verfügung zu stellen. — (In Angelegenheit der Unterkrainer Bahn) fand vorgestern im Saale der hiesigen Handels« und Gewcrbekammer eine Besprechung statt, zu welcher auch mehrere einflussreiche Persönlichkeiten aus Unterkram geladen waren. Es wurde eiue vollkommene Einigung erzielt. Es ist gegründete Aussicht vorhanden, dass diese für Nnterkram vitale Frage noch im Laufe dieses Jahres vor das Forum des Neichsrathes gelangen werde. — (Auszeichnung.) Dem Amtsdiener bei der t. k. Landesregierung in Laibach Josef Rupnit wurde aus Anlass seiner Versetzung in den dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigcn treuen und belobten Dienstleistung das silberne Verdienstkreuz verliehen. — (Philharmonische Gesellschaft in Laibach.) Sonntag, den 7. Februar, um 7 Uhr abends findet im landschaftlichen Redoutensaale der erste Kammermusit-Abend der Herren Hans Gerstner: I Violine, Ernst Pfefferer: II. Violine, Gustav Moravec: Viola, Theodor Luka: Violoncell, und Josef Zöhrer: Pianoforte, statt. Programm: 1.) Jos. Haydn: Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncell in tt-äur. (^lle^ro eon 8pirito. H.i-ckum l'anna gehört, wie unsere einheimische Bandwurmwurzel k^Iix mas, zu den Farrenträutern und wächst an der Ostküste von Südafrika. Ann st und Aiteratur. — (Landschaftliches Theater.) Die Direction des landfchaftlichen Theaters hat unser theaterbesnchcndcs Publicum gewiss zu Dant verpflichtet, indem sie uns einen illustren Gast, Herrn Franz Tew^'le, vorführt. Herr Tewele eröffnete fein, wie wir vernehmen, auf drei Abende beschränktes Gastspiel mit vier Einactern: «Ein delicater Auftrag», Lustspiel von Ascher; «Frauen-Emancipation», Lustspiel von Sontag; «Der Herr Gevatter von der Straße», Genrebild von Langer, und «Taub muss er sein», Schwant von Moinaux. Ueber den Wert dieser altbekannten Bühnenstücke wollen wir uns hier nicht aussprechen — eine berufene Kritik hat fie bereits nach dem richtigen Maße gemessen. Unsere ganze Aufmerksamkeit lenkt sich heute ungethcilt auf den Künstler, der seinen bedeutenden Ruf nnn auch vor unserem Publicum in gläuzender Weise gerechtfertigt. Die Wiener Kritik hat die hervorragenden Talente des Herrn Tewele bereits des öftern gewürdigt: die Vorzüge, welche von dieser Seite an dem Künstler gerühmt wurdeu, müssen auch wir in vollem Maße zuerkennen. Sein Leonce von Champ-Tournc z.B. ist mustcrgiltig in Sprache uu'o Geberde: das fließt uugezwungen, natürlich in dem leichten, launigen Dialoge, als laufchte mau an der Thüre des wirtlichen Lebens. Gleich vorzüglich war dcr Künstler in den drei anderen Stücken, von der ehrwürdige» Gestalt Kaiser Josefs II. bis zu Herrn «Damoiseau». Das Publicum ward vou den Leistungen derart hingerissen, dass es den geschätzten Gast sowohl bei offener Scene sowie nach Schluss jedcs Stückes mit rauschendem Beifalle immer wieder hervorrief. So Viel für heute. Die heimischen Kräfte unterstützten den Künstler nach Möglichkeit, und ist ihrem Eifcr volles Lob zu spenden. Störend war nur das häufige Versprechen, Das Haus war sehr gut besucht. Neueste Post. ^ Original-Telegramme der Laib. Zeitung. D Wien, 4. Februar. An dem gestrigen Ball bei » Hofe nahmen circa 5)00 Personen theil, danmter die ersten Staatswürdeutra'gcr und das diplomatische Corps-Der EiiWa. des Hofes erfolgte uach 8 Uhr. Der Km',"' führte die'Kaiserin, der Kronprinz die Kronprinzessin« Erzherzog Karl Ludwig die Erzherzogin Marie Valerie. Den Ball eröffnete der Vortänzer Graf Cholonicwsi' mit Erzherzogin Marie Valerie. Bei dem Rundga»^ des Hufes sprach der Kaiser fast alle Botschafter und Gesandten, den Cardinal Oanglbauer, die Minist"' Freihcrrn v. Orczy und Grafen Taaffe, den PrM' denteu des Abgeordnetenhauses Dr. Smolka, den Marine« Obcrcommandanten Vice-Admiral Freiherrn v. Sternes, Statthalter Freiherrn v. Kraus und mehrere Generale au. Das Vallfest währte bis Mittrrnacht. Wien, 4. Februar. Das Abgeordnetenhaus wählte Dr. Smolka mit 279 vun 289 abgegebenen Stimim'" zum Präsidenten, Richard Elam-Marti nitz z">" ersten und Chlumecky zum zweiten VicepräsidenteN- Wien, 4. Februar. Wie der .Politischeu CoM' spondenz» aus Bukarest gemeldet wird, verlautet als bestimmt, dafs die Herrn Gcfchow feitens der bulaM fcheu Regieruug mitgegebenen Iustructionen auch ei»^ auf Leistung einer Kriegsentschädigung seitens Serbiens lautenden Punkt enthalten, und dass Madjit> Pafcha diefe Forderung namens der Pforte erhebe" wird. Wien, 4. Februar. Die Pol. Corr. berichtet aus Constantinopel: Nach den Bestimmungen des PrälilM' nar-Uebereinkommens mit Nulgarieu wird dem Fürst^ vou Bulgarien die Würde eines Geueralgouverners v^ Ostrumelien auf fünf Jahre übertragen, dann alle fil"' Jahre erneuert. Im Fallr eines fremden Angriffs a" den Grenzen Bulgariens oder Ostrumeliens entsende die Pforte Hilfstruppen, welche nnter dm Oberbefehl des Fürsten gestellt werden. Im Falle eines fremde" Angriffs auf andere Puukte der Türkei werden die vow Fürsteli vo,l Bulgarien beizustellenden Hilfstruppe" unter türkifchen Oberbefehl gestellt. . Paris, 4. Februar. Die Kammer nahm die W' tiou wegen Verkaufes der Krondiamanten behnfs ^ richtuuq einer Arbeiter-Penswnscasse an und beH tragte die Regierung, die Lösung zu befchleunigen. ^ Berathung über die Amnestie wird Samstag f^ gesetzt. ' London, 4. Februar. Das neue Cabinet w<" von Gladstone mit dem Earl of Roseberry fitt ^ Ministerium des Aeußern gebildet. . London, 4. Februar. Die Zusammensetzn"«. ^ neuen Cabinets wird von den Mvrgenblättern im a" gemeinen ziemlich beifällig beurtheilt. Bukarest, 4. Februar. Hellte fand die erste V"' sammlung der Friedensunterhändler statt. Es wurde' nur die Vollmachte» allsgetauscht. Nächste Sitz"'" Samstag. Athen, 4. Februar. Die Rüstungen werden fA gese^t und Truppeu in Thessalien concentriert. ^' Conscription für die Iägertrnppe schreitet fort. W" erwartet die Ankunft von vier Torpedobooten. ^' griechische Flotte befindet sich noch in Chalcis. Newport, 4. Februar. Während eines Sch^s sturmes stieß das große Aoot der österreichisch-nnaal schen Corvette »Donau» mit einem Buczsirdampfer ^, Northriver zusammeu. Das Boot schlug um, wo" Seecadet Karsch und vier Matrosen ertränken. Lottoziehung vom 3. Februar: Prag: 55 15 8 20 72. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ l s W D »„,> ^.,. ß v Z.2ß Z2____ ! ^ ^ " 7 ll.'Mg. '728,82 s^74,g' ' lmWill^i^lUel"" 1 „ „g 4.2 , N. 729,72 1,4 NW. schwach heiter "' 9 . Ab. 732,32 — 1,1 NO. schwach theilw. heiter , Morgens dichter Nebel, tagsüber heiter. Das Tages"' der Wärme — 1,5°, um 0,7" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglit. ^^ 8o»,n2l'2 8atin mssvoilloux (ganz Seide) > sl. i,l.i f>rr <«zrirr imb aanzcn Stücken »oNftc! n« Hau« ba» Seibelifabltt.DeP"« " >,, > G. .hcnntberg tt, unk l, Hoflieferant). Züllch. Muster uml>e?e" > Briefe losten K, lr, Porto N5>!<) 2l Aniuerfitäts-Professoren ^ und viele hundert praltischc Aerzte haben die Apothelrr N- V"N s Schwlizerplllen geprüft und dieselben als ein anaenchim's, >^l>, und unschädliches Heilmittel bezeichnet. Dies solllc alle» S"'Hi< welche noch Zweifel ilbcr dieses ausgezeichnete hauo« «no t^„ mütel hatte«, nur gebe man acht, das echte Präpnr.it »'U ^ Namcnszug R. «randts zu erhalten l"" 289 Course an der Wiener Börse vom 4. Februar 1886. Na« dem gellen CourMaue ^I " ckeld Ware StaatS-Nnlehen. l«^! ^ ' - l"° " l?110 171«0 ^m7.«e,>.enscheine! ' pcr S'i. «--^11 Q^^w^°""""' steuerfrei . »12-45II« «5 "kft«l. No<»>ntnte, steucrsrei . »01-30101-5« Ung, Golkltnte 4°/„ . . . . 101-4° loi-ßo " Q^'^V^l ^WG' '52 25 1^-.. Eta<,^Obl.(U>,g.Ostbah„) »27-?o >2«-!>0 5°/« böhmische °°/° galizische.......»07-50 — "7° mährische.......l03-?5 !(,<'50 Geld Ware 5°/» Temcsei Banal .... 104--------------- 5«^ ungarische......10t—105 — Andere üffentl. Nnlehen. Donau^Ulcg.-Lose 5"/,. inc> sl. . 11« 75117 — bto. Anleihe i»7», steuerfrei . 104—104-5« slnlchen b. Stabtgluieindc Wien 103-75104 50 Nnlchcn d, Stabtacmeindc Wien (Silber und Gold) . , . . —'--------'— Prä»,ic»-Änl. d, Stabtgcm, Wicn l24'20 r24«o Pfandbriefe (silr loo fl.) Bobencr. aUg. öfierr. 4>/,"/n Gold. '85 — I2N-- dto. in l.u „ „ 4>/, "/„ ino —101'— bto, in 50 „ „ <"/„ . »5'l« »o blo. Prämieu-Cchuldverschr.»"/« "'-»'— ^'^ Oest,Hyp°thelünl'a!,l luj. 5>/,"/<> ln0 25 lui- Ocst,-u»a. Äanl vcrl, s>"/„ . . U,2'.l0lO2'»<» bto. „ 4'/,"/« - '«2 —102 4U bto. „ 4°/n . . »870 W — Nng, alla. Nodencrcbil-Acticnges. in P»f< in I.:«»!» vcrl, 5.'/,"/,, 103 50104 — Prioritäts-Oliligationen (fiir iu<> fi.) Elisabeth Weslbahn l. Lmlssion l, ffcrbinaubö-Nolbbahn in «Lilbcr 105 751U8L5, ssra»z !»4'2l> Gnlizischc Kall-Lubwia-Bahn Em. 1881 2NU fl, S. 4'/,"/!, ' 100-4N 10N'80 Oeftcrr. Nordwestbahn . . . 1U425104 75 Siebenbllrger.......9940 99 80 Gelb > Ware Staatsbahn 1. Emission . . 201 50 202-50 Sübbahn k 3«/<,..... 158 2 158 75 . » , 5 5«/<...... l,„ 80 —-— Ung.-galiz. Bahn..... 1001« 100 50 Diverse Lose (per StUck), Crebitlose 100 fl...... 177- 177-50 lllary-l!ose . , , , 44 75 45 «5 Palfsy'kose 40 ft..... I»-5(> 4N-5N Molheu Krc»,, öst. Ges. v.,«sl. l» 90 li lO Mubols-kosc 11» fl..... 19 — iß 5>o Salm-l.'osc 4« fl. . , . ^ 55 — 5« — Sl,-Gci!ois-l!osc 40 fl. . .50— 52 — Waldsl'cin-i'os»: 2« sl. ... 3, — 8150 Winbischara'lM'osc 2« sl, , . >,' 75 .^9 2l> VanlActien (ver Stück). Anglo-Oes!cn, Vanl 200 sl, . n4-50ll5 — Banlvevcin, Wiener, i«o fl. in>, 7Sii0-25 Bb»cr.-»lnst,,Oest,2U0sl,S,. 233-20 «!'!> 50 Vrcbitbanl, Allg, Una. 200 fl. . !,ö« .-»0N-50 Dcftositcnbaiil, Äll«,20o sl i<»4—iüs> — Esco>!>Vt!,.Gcs,.N«cl'elöst.50Ufl' ^. — 55»— Hypothclcnb.. oft. 20,»fl.25"/nn-Tcpl, Eisenb. 200fl.(iVl. «60—U?5— Bo'hm. Nordbahn 15« fl. . . —'—------- „ illicstbalin 200 fl. . . .-------— — Vuschtichraber Eisb, 500 fl. EM- 748—752 — „ (M,U) 200 fl. . 187—187-50 Donau ' Dampfschiffahrt« - Ges. Ocstcrr,500 sl. CM. . . . 488—491 — Drau-Eis. (Bat,.Db.-Z,)200fl.S. ^'- — -Dux-Bot'eiibachcr li,-^.20o fl,S. —'— — — «ilifabclh.Aahn 200 sl, LM, . 243 25 24» 75 „ iünz-Bubwci« 200 fl. . 214—215-„ Sllb.'Tir. III. bmand<>-Norbb, 1000 sl, CM- ?»05 2310 Fran,-I°scf.!dahn 200 fl. Silber 212—»12-25 Filnflirchcn-^arcsclEisb,200fl.S. —'--------— Oaliz,Karl-i!ubwia B,200fl.2Vl. 218'7521925 Gra,-Köflacher E.«ö,20U fl. ö.W. -^'--------'— Kahlcnl'clss'Liscnbahn 100 fl. .-------—'— ssasckau.Odeld,9-50 Pran-Dlifcr Eisenl'. I5l)sl. Silb. !»0:>0 31 — Nubolf- sah» 2<»u sl, Silbcr , 18825 i»8-5o Siebcnbursser Eisenb. 200 fl. . 185- 185-50 Slaatscisenbahn 200 sl. ö. W. . «65 5026«- Gelb > Wait Sübbahn 200 fl. Silber . . . 13175,52« Sllb.Nl!rbd..Berb.-B.«00 fl. TM 1«1 75162 25 Theiß-Vahn 200 fl, ö. N. . . 251 75>25«l<» Tramway-Ges,, wr, l?ofl. ö. Wzo,^-—»05 50 „ Wr,, neu IOO sl. 1«8 50109-— Iranspor»»Gesellschaft loo fl. , —-— 55 — Ung. Prager Eisen-Ind,°Ges, 200 sl. ,l?<—175 — Salav'Tari, «öiscnrafs. 100 fl. . 87 50 »«— Waffens.-G,, Oest, in W, 1(X» sl. —---------— Trisailcr »ohlenw.'Ges. 70 sl. . —---------— Devisen Deutsche Plätze......«I 95 «« '5 l!onbon.........12« «5 127 — Pari« .........50 Ä0 50 25 Petersburg .......— — —-— Valuten. Ducaten........595 595 2«-ffrancs-Stü