Leopold Egerische ^^^^ Laibacher^W Zeitmgl Freytag den 10. Iuly, i 8 c> i. . Kaum vereint entzweyle Brüder, Erthränter Friedensgott; Hanft schon dessen Feyer - Lieder, Pfuj! mancher mit dem Spott Weinend jauchzt der starke Krieger Der Mord und Graus zertratt; Tausendmahl nennt er den Sieger, Der uns die Nuh' gebath. Der wicderholts Vers der Ruh' misfällt allein Dem, der noch nicht empfand, was Krieg und Schlachten seytt, Und höhnt er auch die Reim', die durch die Zeitung laufen So soll er bessre sich, um seinen Groschen kaufen. Inländische Begebenheiten. L a i b a ch. 33ermög Nachrichten aus Lichten-wald, m Untersteyermark an dem Saustrom, war der 26. Iuny fflr die dortige Gegend ein sehr unglück- 1 licher Tag. Um halb 4 Uhr Nachmittags siel aus den aufgestiegenen Wetterwolken ein so starker Hagel, daß ein Umkreis von io Stunden mit grossen durchaus eckichren Schlossen bedeckt war, und in den Gegen- den von Orechou, Artitsche / St. Marein, Herrschaften Ober-und Unterlichtenwald samt dem Markte daselbst, Obers und Unterfriesach,.. Tschcine, Siegersberg, Petschie und Hafnerthal über 2a beträchtliche Wcingcbirge vom Wund aus vernicklet, dle Obstbgume völlig ent. blättert, und die Felder ibres herrlich gestandenen Getreides gänzlich beraubet wurden. Noch war des Elendes nicht genug: der furch.cr-lich tobende Sturmwind riß die Gebäude nicdcv, ^und^töl^t^f pdr verwundete dadurch mehrere Menschen. Ei'l Madchen von 20 Jahren wurde von einer umstärz ndcn Harfe zerquetscht und augenblicklich getödtet; an einem ssjjPMn Hpte wurden 3 Arbcitsleute, die sich nn- , ter ein Dach geftüchtec hgtt5n^..tM^ lich verwundet. m^ :^> In der Herrschast Oberlichten? wald ftlbst zertrümmerte der Glnrm die Fenster dcS Schloüg bäuh^s / j deckte die zwey Eckthürme d.sseldvn, ! dann mehrere Wlrti>schSftsgchauds.I ab, unter welchen i> graben cm ^ 6ojähriger Mann kaum dcm 3od3 für den Augenblick cncrisftn, ^wcy andere Menschen aber todtlich vcr- ! wundet wurden Die Bedachung des Sckloßg'.baudcs der Herrschaft Unterlichtenwald, und der meisttn bürgerlichen Häuftr im Markte Llchtcnwald, sind ganzlich zu Grunde gerichtet. Innsbruck, den 29. Iunn. Am 15. d. um 9 UHr Äiorgens ' hat ein franzosischer Ossizier aus dem Hauptquartier d?s Gcncrass Vrunet zu Vrescia den Beschluß der französischen Negierung nach Riva gebracht, Kraft desscn die ^ Stadt Niv ist auch am 27 Inny nnt virler Feyerlichkcit in schönster Ordnnng geschehen, und der französis. Gcne-ral am ik. Morgens uni 'Z Uhr mit seiyeu Truppen anf dcm Gardsek nach Eigalpinien abgezogen. Ausländische Vegcbcnheiten. Deutschland. Aus Verschiedenen Nachrichten, die in öffentlichen Blattern enthalten sind, erhellet soviel, da») Oesterreich die Säkularisationen so sparsam als möglich eintreten lassen w«U/ hingegen aber Frankreich die g""»s Entschädigungsmasse aus d« geistlichen Staaten, auch denjenigen, i die im nördlichen Deutschlanoe ltt-» gen, genommen wissen wj^l. Gegen (3a^l,l/zrlsakionen ,'m Nors ben ztt Gunsten anderer, als des preußis. Staats scheint der preußis. Hof maMcs einwenden zu wollen. Die Verhandlungen des Reichstages über diesem wichtigen Gegenstand werden wahrscheiitlich ebenfalls sehr entscheidend werden. Der Kurier-Wechsel zwischen Wien und den kais. Ministern in Regensburg geht aus-serordcntlick stark, und man glaubt daher, daß lc^tcle in den Ensschä-digungspla« bereits eingcwcibel smd. Der kaiserl. Prinzipalkommissarius befindet sich noch m Rcgcnsburg. Dee Entschädigungsplan steint einem großen Ungewttter z„ gleichen,-vorher geht gewöhnlich eine schwule l Hise, die alles, was leltt, gleichsam in eine gewisse Bangigkeit versetzt. Das UMwitttr brickt aus, und erst, wenn es vorüber ist, läßt sihs entscheiden, ob es Segen nnd Furchtbarkeit, oder Schaden und Uugliick verursacht habe. Dieses Ungewittcr ist jetzt im Anzüge, , bald wird cs ausbrechen; möge es Segen und Glück und Zufriedenheit für ganz Deutschland verbreiten! Genua, den 2O. Iuny. Es bestätiget sich nicht, daß Französische Truppen zu Besetzung , dieser Stadt zurückkehrstt. Dce Regierungspräsident hat dem Kom^ merztribunal eröffnet, daß die Kaufmannsbörss zu Livorno aus Trieft sey benachrichtigt worden, daß der Kommandant der Enalan-bischen Flotte im mittelländischem Meere^eue Mschle erhalten habe. alle Schiffe sammt den Waare» wegzunehmen, welche in den Häven des päpstlichen oder Neapolitani^ s<5en (5-taates ein - oder auslaufen, Hiebon sind ttur die Oesterrcichischel, schisse ausgenommen, welche re< spektiet werden, und denen nnr die Fracht vergütet wird. Am 14. ist in Oneglia die L i^ s"rische Flageaufgepflanzt wor-den. Nach Vriesen aus Toskana ß^ ben die Engländer auf der ^„stl von Proeida gelandet, und bloki-ren gegenwärtig den Hapc» voll Die Nüsse« Me» Pas Fort ,^ "" ^"' Neapel verlassen, welche von königlichen Truppen, genannt die Kamissotren, beseyt wurde E.n Korps von 700 Mann derselben wurde nach Pualia beordnet pol sind 70.0 Mann Framo m eingezogen. u^«"öv,^l. Großbritannien. M London, den il. Iuny. Der Herzog von Vork ^eß bcy der Armee in Irland folgendes kund machen: ,, Der König sckreibt, unter der Gnade dcr Vorsehung, die glücklichen Erfolge, welche die Anstrengungen ihrer Truppen in Egypten begleiten, dem Muth zu, der jedem Vrittischen Herzen angeboren ist. Es soll der ganzen Armee auf Befehl des Königs , auf die feycr-lichste und nachdrücklichste Weise vorgestellt werden, daß die strenge Beobachtung dcr Ordnung ^ Kricgs-zucht, und des Militär - Systems es sey, welches die natürliche Stärke der Truppen in ihrer vollen Kraft entwickelt nnd bewirkt hat, daß sie mit Stolz, in unge-meinen Lagen, und in ganz besonders schwierigen Umständen , die Ueberlegenheit ihres militärischen Karakters zu behaupten wußten. " Der Saurier 6e ^iilirez vom 9. Iuny wollte in Ansehung des Grafen v. Livorno allerley zu verstehen gebe«; cr sagte, durch die Gegenwart dieses Fürsten sey eine Art von Gährung , die in Paris verspurt wurde, wieder beruhigt worden; l überall habe ihm das Volk antizi-panonsweise königl. Ehren erwiesen, in den Schauspielhäusern besonders habe man den Nuf: es lrbö d«.'rKönig , von allen Seiten lnr vernommen; mit dieser Auszeichnung'fty keiner von den Svuveramen, welche vor dem Sturz der Monarchie Paris l besuchten, empfangen worden; i« dem Trauerspiel Philoktct habe man eine Stelle, worin es hleß: Ich machte Souveraine, und wollte es selbst nicht seyn, so beklatscht, daß man sah, es war keine Nuance dieser Worte verloren gegangen, tc. — Im nämlichen Blatt wird erzählt: Masscna habe, wie ehemals Piche-grü, als Gesandten nach Schweden gehen sollen, übcr diese Anstellung aber als über eine Art Verweisung geklagt, woraufilnn in cmem Hause , das er nahe bei Malmaison ge-nnethet hatte, und in welchem er l geheime Zusammcnrottlrungen hielt, Arrest auferlegt worden sey. tc. London, den 12. Iuny. Die Hofzeitung vom 9. enthielt ein Proklamation, wodurch die Ex-portation von Heeringen wieder erlaubt wird; und hernach mehrere Beförderungen, nämlich des Hrn. Arthur Pagrt zum außerordentliche« Gesandten und bevollmächtigten Minister beyni Wiener Hofe, anstatt deS Lord Min o; des Hrn. Drum-mond zum außerordentlichen Grsaud-ten am Hofe des Königs beyder Sj? Mu; des Hrn. Stratan znm Ge- s' sandtsckafts -Sekretär am Ottoman-nischen Hofe; dos Hr« Charlcs' Swart zum Gesandtschafts-Sekretär bcym Wiener Hofe; auch die Ernen-nuna d^s Fvldmarschalls, Herzogs von York, zum Gcneral en Chef scher alle Brtttischcn Truppen der vereinigten Königreiche Großbrittannien und Irland, und die Er.,en-nung dcs Generals (^'r W. Mca-dovs zum Kommandeur der Brtt-tischcn Truppen in Irland. Die Militairanftalten längs un. scrcr südlichen und westlichen Küste sind ld einer grossen Anzahl anderer^ ssaftr^ettge miudercr Grösse ans d/n Hasen der Vlcar-, die und ^dcr'H^naIligcn Nieder/att-de uuter ScM gehen. Paris, den 19. Iuny. Im Moniteur vom 18. Iutly liest man ein Schreiben des General Augereau an den ersten Konsul/aus dem Haag vom 20. May, von sol-gendem Anhalt: „Die Länder, welche im letzten Feldzug ven dermal- kobalavisHen Armee besetzt mären, find mit Kontributionen belegt worden , z,m verschiedenen Bedürfnissen der Armee abzuhelfen. Die Truppen sind bezahlt worden, allen ihren Bedürfnissen wurde abgebalfcn, und > ich glaube das Glück gchabt zu ba- ! bkn, die ')iott)wcndigkeit, in welcher ich nuck dcshall'cn,b fand, mit der Schonung zu verbinden, welche die erob rtcn Landcr von unsrer Gerechtigkeit und Mäßigung überzeu-gcn konnte. Ungcsckcnt wurde ick) mich ü^ch l'e.)t ihr eigenes Zeugniß soaobl in diesem Stück, als auch a'lch wegen > er genaue:, Mannszucht, die stets beobachtet wnrde, anrufen. Nock blribt einc Summe von 400020 Fr. übrig, nb'r welche Sie dispoms rcn können; erlauben sie mir, Ih- ! nen im Namen d>r ganzen Galloba-tavischen Armee zu sagen, was in Ansehung der Verwendung di?scr Summe Ihr Wlmlch seyn würde :c." Der General schlagt ein Monument ! zum Andenken der glaizcnd?n Thaten > . des le<;tcn Fcldzuqs vor, und biethet fur seine Person noch eincn Beitrag von ZOQv Francs an. Paris, den 21. Zuny. Das heutige Amtsblatt, der Moni-teur, enthält einen merkwürdigen Artikel, woraus wir folgendes ausziehen : Nachdem gelabt worden ist, daß die Englander ihre Eroberungen zur See nicht den Waffen, sondern den Unordnungen der Revolution zu verdanken haben, lichtes ftrnrr: /,Nach>cnl d:!: Englängcr die bürgerlichen Uneinigkeiten der Alliirten be-ni'llzten, um so große Vortheile zu erhalten , welche so schwache Anstrengungen erforderten, und so wenig Ruhm verdienten; bildete« sich nack u. nach 2 Koalitionen. Das Europäische feste Land war nun ein Schlachtfeld -worauf mehr als 2 Millionen Euro- ' päcr den Tod fände«. Indessen haben sich diese 2 Koalitionen getrennt. Einige dieser Koalisirten, welchen England Sold bezahlt hatten, haben einen Theil ihrer Staaten verloren ; andere sind nicht mehr im Range der Machte. Die 300,Quo Pf. Sterling, welche der König von Sardinien langeZcit bezog, um gegen Frankreich Krieg zu fünften, haben ihm viele Ungliicksfälle verursache. Der König von Ncapcl, welcher zuerst der 2tcn Koalition beilrat, hat nur in dem Schulze der .Republik Sicherheit gefunden. Portugall, welches mit eiucr fast unb.greifiicken Anhänglichkeit und Blindheit dem brittischen Einfinsse folgte, ist dem Punkte, seine bestcu Provinzen zu verlieren. Preußen b'selzt Hannover, und die Nordischen Mächte bewaffnen sich van allen Seiten, wohl überzeugt , daß für ihre Handlung nur Sicherheit da seyn wird, wenn sie mächtige Flotten unterhalten werden; denn jn Zukunft können die un- wandelbaren und heiligen Grundsätzen d?r Freyheit der Meere Nl,r mit Macht unterstützt werden. Was wollen denn die Vrittischen Minister vornehmen? Eine dritte Koalition wieder bilden? Sie würden vergeblich einige Minister erkaufen. Sie würden vergeblich al-^ lcS Gold Asien's und Amerikas verschwenden; der Krieg hat die Völker gelehrt, sich hoch zu aäiten; cr hat sie in ihrem gemeinschaftli: chen Hasse gegen England vereint. Es glebt jeyt nickt eine Macht in Europa, es giebt nicht eine Armee auf dem ftsten Lande, welche sich schlagen wollte, um die Engländer in der Herrschaft der Meere zu befestigen. In Frankreich den Bürgerkrieg unterhalte« ? — Die Revolution ist geendigt. Die Engländer werden nur einige Vösewichter besolden.' Sie werden auf dem Schaffot umkommen. Von dem ganzen Europa verlassen, den Krieg gegen Frankreich fortsetzen ? — England könnte zwar dabei die Vortheile gewinnen, fast allem der Handluug der Welt län- j ger zu genießen; allein würde eS vernünftig seyn, zu glauben, daß kunstig, da es nichts mehr zu vese-yen hat, seine, Truppen , in die 4 Theile der Welt zerstreut, und darum überall schwach sind, es in Fortsetzung des Krieges andere Erfolge hoffen könnte? Und übrigens hat nicht allcs in der Natur seine Gränze? Wir wollen nicht untersuchen, ob der Graben, welcher uns trennt, so breit sey, daß man ihn nicht überspringen könne; wir wollet» nicht sagen, daß, durch den Willen der Englischen Minister zum Kriegs gcnöthiget, es keinen einzigen Franzosen geben würde, von welcher Partey, von welcher Meinung er anch seyn mächte, welcher nicht nach dcr Ehre streben würde; zu der Ruhe der Welt zu der Freyheit der Meere beizutragen. Wir wollen nickt alleS das sagen was das fran-zösss. Volk thun kann, wenn es fühlt, daß eine letzte Anstrengnng seiner Ehre und seiner Existenz nothwendig ist. (Der Beschluß folgt.) Diese 3'"5'lng wird wöchentlich zweymahl ausgegeben, das ist Dienstags und Freytags. Sie kostet für diesige Abnehmer halbjährig 2 fi. ^5 kr. Aui der Post 3 fi. Einzeln das Stück 3 kr,