Freitag den 7. März 1823. ^^.^ L a i b a ch> <^ie seit mehreren Jahren in d«r Provinzial - Haupt-stadt Laibach bestehende Sitte, mittelst Lösung einer Er-laßkarte sich zum Besten der armen Nothleidcnden von den lästigen, ja selbst der Gesundheit oft nachtheiligen Neuenjahrs: Glückwünschen zu befreycn, fand schon seit längerer Zeit auch in dcr Kreisstadt Ncustadtl durch die menschenfreundlichen Bemühungen des dortigen Herrn Kreishauptmannes Eingang, und war nach eingegangenen Berichten für das Jahr 1622 von den gedeihlichsten Folgen, indem auf diese Weise die mit Rücksicht »uf die dortige Bevölkerung allerdings bedeutende Summe von 11Z ff. 5 kr. M.M. eingebracht, und unter die Armen vertheilt wurde. Gemäß des eingelangten hohen Hofcanzleydccretcs »om 2., Erhalt 16. l. M., Z. 2957, haben Se. k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 9. September v. I. geruhet, dem Johann Gottlob Leonhardt, Mechaniker aus Grimmc, in Sachsen, derzeit in Prag in der Heinrichsgasse Nr. 937 wohnhaft, auf die Erfindung «ei» ner Pantsch-. und Neinigungs - Maschine sür Cattun-fadricanten und Weißbleicher, welche ans Pantschern und Walzen bestehe, mittelst Gewichten schwer-, unv ltichtschlagend und drückend eingerichtet, durch Wasser oder Pferde, oder Menschen in Bewegung gesetzt werden könne, und die Wirkung hervorbringe, das, sie Cattun, Manchester und Leinwand schneller und oesser, «ls die bisher bekannten Waschmaschinen und Walken, pantsche und reinige, daß die Waare der Länge nach zu sechs, acht, zehn und mehreren Stücken durch dieselbe so durchgehe, daß jeder Faden seine bestimmten gleichen Schläge und Drucker bekomme, und immer hinlänglich«» Wasser dazu geliefert werde, endlich das mit derselben drey, vier und mehrere Tausend böhmische Lllen in einer Stunde gepantscht und gereiniget werden können,« t>" fünfjährrges Privilegium, nach den Bestimmungen de» a. h. Patents vom 8. Dee. 1820 zu verleihen. Vom k. k. illyr.Gubern. Laibach am-i. Febr. iL-Z. Gemäß des eingelangten hohen Hofcanzle^de«et<« vom 6., Erhalt 18. l. M., Z. ^i'90, haben Se- k. k. Majestät mit a, h. Entschließung vom 27. v- M. geruhet, dem Franz Bcsetzny, gewesenen Bau-Infpector. wohnhaft in Wien auf derWiedcn in dcr Wag-Gasse Nr.274, auf eine Verbesserung zur vollkommneren Ver« fertigung der Guitarren, welche im Wesentlichen darin bestehe: 1) «daß die obere oder hohe L - Saite^ sie möge rein oder falsch seyn, doch in der oberen Octave immer rein gestimmt werden könne; 2) daß er hierzu sechser-sey Stimmschrauben von Messing und Stahl für Gui« tarren, Violinen und Violoncellen verfertige, mittelst welchen man die Saiten geschwinder als bisher aufzi«» hen, herabnehmcn und sehr genau stimmen könne, und ivelche die Saiten niemahls von sclbst nachlassen ; 2) daß er zur Befestigung dcr Schrauben, Gehäuse und Schil» dcr nach eincr Form von Mctaü nnd Holz, mittelst ei» gcnds erfundenen Pressen verfertige, und 4) daß er sich zur Wölbung der Guitarr-Böden, einer neuen Press« bediene,« ein zwcyjähriges Privilegium, nach den Ve« Kimmungen des a.h- Patents vom 3. December 1.L2«, zu verleihen. Vom k. k. illylischcn Gubcrnium. Laibach am :i. Februar 1822. Gemäß des eingelangten hohen Hofcanzleydccretc« vom 6., Erhalt 18. l. M., Z. 4iy5, haben Se. k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 27. v. M. geruhet, dem Carl Ludwig Müller, Privatsecretär, wohn» haft zu Wien in der Wollzeile Nr. 785, auf eine Vr> findung, welche dcr Wesenheit nach in Folgendem b«. stehe: nähmlich 1) in einer Maschine, womit ein Blinder und Iedcrman ohne Licht in einer beliebigen Spra» che und Schriftart schreiben könn?, welche Maschine be° bequem von verschiedenartigen Stoffen oder Metallen zu verfertigen , mit einem reichhaltigen < von selbst die Zeilen« Entfernung angebenden, oder mit einem einf«, cheren nach Verhältniß wohlfeileren Mechanismus zu versehen, sowohl in ciner Chatouille zu verwahren, als auch zum Zusammenlegen einzurichten sey; 2) in «i. 82 nem eigends bereiteten neuenFarb» Schreib-Material«, wodurch Blinde das von ihnen Geschriebene zu lesen ! im Stande seyen, und 5) in neuen Schreib-Instru- ^ mcnten zum Oebrauche für Blinde und Sehende, wel< che Instrumente man weder in die obige Materie noch Ti'tte einzutauchen brauche, und aus welchen, vermöge il-rer Construction, ohne Nebenhülfe von selbst die zum Schreiben oder Zeichnen nöthige Flüssigkeit von der Füllung in die Feder ströme, so wie man sie auch wieder nach Belieben sperren könne," ein fünfjähriges Pri-rilegium, nach Len Bestimmungen des a. h. Patentes vom N.Dec. 1821,, zu verleihen. Vom t. k. ttlyr. Gubern. Laibach nm 21. Fcbr.i8«2. Schifffahrt in Triest. Angekommene Schiffe zu Triest seit 6. bis 12. Februar 182I. Die österr. Brazzera, v. Capo d'Istria, mit Alaun u. Vitr,ol, Der österr. Pielego, v. Legnano, mit Wein. Der österr. Pielego, v. Venedig, mit Neiü. Dcrösierr. Pielego, v, Venedig, mit Neis und Häringen. Die österr. Brazzera, v. Pirano, mit Sardellen. Der österr. Pielego, von Venedig mit Mehl, Häringen u. Pan° loffelholz. Die österr. Brigantine, der österr. Monarch, Cap. Eliaö Berb«ro«ich, v. Smyrna in i5 Tagen, mit Rosinen, Weinbeeren, Feigen, Alaun, Häuten, Baum-, wolle, Wachs, Seife, Kamehlhaar, Mandeln u. Galläpfeln. Der, österr, Tattanone, v. Venedig, mit Pa> pier. Die österr. Vrazzera, v. Capod^ Istria, mitAlaun und Vitriol. Die österr. Polaea, Sophie, Cap. Mar-cuz Seculovich, v. CiZme in 18 Tagen, mit Nostnen, Weinbeeren, altem Kupfer u. Wachs. Der österr. Pielego, v. P. Vuso, mit Wein. Die österr. Vrazzera, «. ^,ara, mit Häuten, Unschlitt u. Qhl. Der päpst. Pielego, v. Ancona, mit Weinstein. Der österr. Pie^ lego, v. Maistr», mit Reis. Der päpst. Pielego, v, Rimini, mit Schwefel. Der österr. Pielego, u. Nimini, mit Schwefel. Der österr. Pielego, v> P. Levante, mit Weihen u. Mehl. Die österr, Vrazzera < v. Capo d' Istria, mitAlaun u. Vitriol. Die österr. Vrazzera, v- Zara, nnt Habe« u. Nosoglio. Der neap. Pielego, v, Nodi, mit Limoncn. Der neap. Pielego, v. Vrindisi, mitÖhl u. Häuten. Der österr. Piclego, u. Spalato, mit Öhl, Häuten, Oliven und Branntwein. Der neap, Pielego, «. Monopoli mit Öhl. Die engl. Brigantine, Georg :>. 2lnna, Capt. Robert Carse, v. Bristol in 3a Tagen, mit Zucker, Lisen, Kaffeh, Färbeholz u. Zlnn. Die «ngl. Brigantine Buzefalus, Cap. Thomas Schmith, v. Para in Brasilien in 72 Tagen, mit Cacao u. Baum-wolle. Die neap. Brigantine, I. M. I., Ec>p. Ioh. Cotroneo, v. Messina in 17 Tagen, mit Pomeranze«' Limonen u. Stockfisch. Der amerik. Schooner, L0> gar, Cap. Robert Ionson, v. Matanzos in ,j5 Tage,', mit Kaffeh. Die neap. Brigantine, der Glückliche, Cap. Iosue Amadeo, v- Messina in i5 Tagen, mit Pome> ranzen, Limonen u. Rosinen. Die franz. Bombarde, die zwey Brüder, Cap. Peter Proucncal, v. Celte u. Messin» in 77 Tagen, mit Weingeist, Wein u. Mandeln. Die amerik. Brigantine, Solly und Esther. Cap. Philipp Blacke, v. Havannah u. Malta in 92 Tage» , mit Zucker, 5i»ffeh u. Färbcholz. Die österr. Biigantin,', Hadrian, Cap. Ant. Nicolich, v. Alexandtien u. Du° razzo, mit Leinsamen, Baumwolle, Wolle, Sclde u. Häuten. Die schwed. Brigantine, Böter Twe, Cap.N-P. Nelson, v, Alexandricn in 29 Tagen, mit Gummi, Baumwolle, Datteln, Zucker, Leder, Perlmutter u. Weihrauch. Die österr. Brigantine, He«kule2, Cap. Aloys Vonaldini, v. Alerandrien in 28 Tagui, mit Kaffeh, Baumwolle, Datteln,Wachs, Lein, Leinwand, Schwämmen u. Seide. Die österr. Brigantine, der Geduldige, Cap. Andreas Lazzari, v. Smyrna in 18 Tagen, mit Baumwolle, Wachs, Getreid, Weinbeeren, Gattäpfeln, Rosinen, Gummi, Op>um> Alau», Seide u-Kamehlhaaren. Dii: ölierr. Brigantine, Mechilde, Cap> Philipp Pollina, u. Smyrna in 25 Tagen, mit Ro< sinen, Galläpfeln, Baumwolle, Gummi u. Getreide-Die franz. Brigantine, Rose, Cap. F. P. Regis, v-Smyrna in 18 Tagen, mit Baumwolle, Getreid u, Ka> mehlhaaren. Die östcrr. Brigantine, Artarerses, Cap> Franz Philipp Leva. v. Smyrna in iö Tagen, mit Baumwolle, Galläpfeln, Kamehlhaaren, Alaun, Wach^' Getreid u. Wein- Der ncap. Piel, v. Bari, mit Öhl> Der österr. Tartanone, v. Venedig, mit Fischbcin u. Geschirren. Die österr. Brazzera, v, Sebenico, m>t Haber. Die östcrr. Vrazzera, v. Macarsca, mit Öl)l> Der ö'sterr. Pielego, v- Trau u. Sedenico, mit Ha"' ten, Unschlitt, Spelten, tzorberbeeren u- Unschlitt' kerzen. Der österr. Pielego, v. Sdoda, mit Wein.Del dän. Schooücr. Emilie,, Cap, Pet. Kschelen , v> H""' bürg in in Tagen, mit Zucker, Fischschmalz, Stock' fisch, Wein u, Leinwand. Der päpst. Pielego, v- N"' venna, mit türkischem Weihen. Der österr. Pielego, v> Goro. m>t Mehl, Reis, Leinwand, Flachs u. Hütten-Die österr. Brazzera, v. Venedig, mit Weih«« u.Ä«' soglien. Mehrere Barken- N a ch r i ch t. Wien. In Folge des allerhöchsten Patentes v«^ «1. März 181g, wird am i. März d.I,um Z UHl Voe' mittags die sieben und zwanzigste Verlosung-de» «lterc. ^9 in Papiergeld verzinslichen Staatsschuld in dem hierzu > bestimmte» Locale in der Singcrstraßc im FranciZcaner Kiestergebäude vorgenommen werden. T y r o l. Innsbruck, den 22. Febr. Gestern um 3 Uhr , Nachmittags wurden die vonMantna hieher gebrachten > Gebeine des Andrä Ldlen v- Hofer, ehemahligen ^ Ober-. Commandanten der Landes - Vertheidigung von ' Tyrol.fcyerlich zur Erde bestatlcr. — Diese jedem Vaterlands - Freunde ehrwürdigen Neste des Mannes, der ^ «ls Opfer fül den geliebten Fürsten und für das Vaterland fiel, ruhen nun in der l. k. Hosiirche zum heil. Krcuze. Heute um io Uh« Morgens wurden für die Seele des Verstorbenen die Trauergotteö. Dienste in dcr Pfarrkirche zum heil- Jacob abgehalten. Königreich Sardinien. Genua, den i5. Febr. Die hiesige Handelskammer hat üfficicll bekannt gemacht, daß der Kaiser von Mc-rocco den Hafen von Mazyan allen jenen Nationen geöffnet habe, welche mitihmin fleundschaftlichenVerhältnissen stehen. Cagliari, den i5. Isn. Seit zwey Monathen arbeitet man mit großer Thätigkeit an Erbauung von drey neuen großen Straßen, um die Verbindung :m Innern, zu «leichtern. — Zuchtstiere sind cm» öer Lomdardie, und Hengste aus der Varbarey verschrieben worden, . um die Landesra^en zu verbessern. — Durch Errichtung des k. CarabiniercorpS wurde ein Zweig der Polizcy ver-vollkommt. — Mii Wiedereinführung der Jesuiten wird vortheilhaft auf die ösfcntlicheErz!ehu!'.g gcwirtt.(V.v.T.) F r a n k r e i ch. Der König empfing am 17. Februar den General Quesada, der im Begriff stand, zur VlaubcnLarmee abzugehen, in einer Privataudicnz. Nachher machten viele französische Generale, welche denselben Weg nehmen wollen. Sr. Majestät ihre Aufwartung. Die Abreise des Herzogs von Augoulcme soll schon auf den 26. Februar festgesetzt seyn. Nach dem Vtoile wird die Armee von Spanien in 5 Corps, unter dem MarschaU Oudinot, 0,m General Molitor, dem Prinzen Hohenlohe, dem Marquis Lauiiston, und dem MarschaU Mcmcey, getheilt werden; Majorgeneral ist General Euillcminot. Die spanischen Truppen werden in Catalonien von d' Lrolcs. in Na-varra von Don Carlos d'Vspana., in. Arragonicn von Longa, inNiscaya von Quesada angefühlt werden. Der Gehalt der Generallieutenants ist auf 5L.°°«Fr. erhöht «orden; außerdem erhalten sie L«°o Fr. Feldgrcttifica« t"n, d.e Marechau? de Cnmp ^, die Oberste» 2°°o. Dasselb« Blatt versichert, daß das Manifest Frankreicht nächstens erscheinen werde. GroßbritannienundIrland. Der Courier vom iä. Februar enthältFolgendes: „Das Gerücht von einem Ministerwechsel zu Madrid, scheint, den neuesten Pariser Blättern zufolge, Grund zu gewinnen. Dl« Gazette de France, welche in Betreff der spa ischen Angelegenheiten, stets eines der destunttrrichtetstcn Pariser Blätter gewesen ist, meldet, daß Pnoatbriefcn ausMadlid vom 1.d.M. zufolge, die Minister auf dem Puüct stünden, abzudanken, und daß «ihre Portefeuilles provisurijch einigen StaatLräthcn an< »vertraut werden sollen, diö die Männer, welche fähig „sind, die 5l>',rch die schlechte Geschäftsführung des jetzigen „Minisl-eriums, ter S a n M i g u e!, G a 2 c 0, Ü 0 pez° ,,B an 0 ü ic., entstandene Gährung zu beschwichtigender» „nannt seyn werden." Auf diese, von der Ga z e 1 t e d e ' France gemeldete Nachricht legen wir ein um so grö-ßereü Gewicht, a!ö unsers Dafürhaltens nicht leicht ein wirksameres Ereigniß zur Veranderungdes gegcnwärti» gen Standes der Verhältnisse zwischen Frankreich uud Spanien eintreten dürfte, als die Bildung eines neuen spanischen Ministeriums. Dcr einzige Grund zu einem selchen Wechsel, dürfce doch nur das Verlangen seyn, eine« von dcm bisher eingeschlagenen, ganz verschiedenen politischen Gang zu verfolgen; denn wenn die bisherige herausfordernde und trotzige Stellung und Sprache beybehalten werden sollte, so bedürfte es sicherlich keiner neuen Minister. In wie fern die Sendung des Lord Fitzroy Somerset mit diesem angeblichen Minister» wcchsel in Beziehung Itlhen dürfte, sind wir nicht im Stande anzugebe»; wenn dieser Wcchsel aber bereits erfolgt, oder in diesen Togen erfolgen sollte, so möchte wohl, wie uns däucht, die einstweilige Einstellung der von der französichen Negierung so thätig betriebenen kriegerischen Maßregeln, die erste Folge desselben seyn. Frankreich wird ohne Zweifel fühlen, daß es der Ruhe von Europa schuldig ist, selbst an d« Schwelle des Kam. pfes, nichts was dieHoffnung einer friedlichen Ausgleichung beleben kann, zu verschmähen; und es wird sich, bevor ?2 wirklich das Schwert zieht, nicht weigern, ersc darüber Gewißheit zu erlangen, ob einem neuen Mi» nisterium die Gewalt und die Mittel zu Gebothe stehen, diejenigen Garantien zu gewähren, welche dessen V,r> ganger so hochmüthig und yeremptolisch verweigert haben. Aus diesen Grunde legen wir der Wahrheit oder Falschheit der dießfallsigen Gerüchte ein so hohes Gewicht bey. Zu jeder andernZeit, und unter allen andern lim» ständen, würden wir einen spanischen Minifterwcchsel nlz sp nichts andels, als den Sturz eincr Faction, und dl'ZL'M-porlommen einer andern betrachten ; ade« bcy dem der-, mahligen Stand der Dinge, kann ein solcher Minister-wcchsel unsers Dafürhaltens, nicht anders als von großen politischen Resultaten begleitet seyn,« Spanien. Französische Blätter enthalten Folgendes uon der spanischen Gränze: «Perpignan, Ü. Februar. Alles deutet hier auf Krieg. Mehrere Tausend Flinten und Patronen sind heute nach der Gränze abgeschickt worden. Zwey Bataillone vom 32stcn Nigimcnt, und das i8tc Jägerregiment zu Pferde folgen ihnen. Die Nngadegencräle v. Vcnce und Peccadeuc gehen, der Eü,e nach Mont - Louis,. der Andere nach Cerct ab, vm dort ihr Hauptquartier aufzuschlagen. Man sucht hicr Unterkommen für ein zahlreiches Hauptquartier, und bereitet im'Theater eine Loge für eine erlauchte 'Person." — „Bayonne, n. Februar. Man erwartet hier im Laufe dieses Monaths den Durchzug von 18 bis 2c>,ac>a Mann, welche an der Bidafsoa (dem Gränz« fsusse zwischen den beydenNeichen) Cantonnirungen beziehen sollen. — General Quesada hat, wie es heißt, «uS Paris geschrieben, daß er nächstens den Oberbefehl über die Glaubensarmee, welche der französischen zum Vortrab dienen soll,übernehmen weide; Marquisd'An-«ichamp bemüht sich aber, denselben dem General O'Don« «tl zu erhalten. Das Journal des Dedats meldet Folgendes «us Madrid vom 8. u.M.: „Inder Sitzung der außerordentlichen Cortes vom 7. Febrnar erstattete die Spe-.cialcommission Bericht über die von der Regierung in der Sitzung vom vorigen Tage vorgelegten Proposition über die Aushebung von Zo.aoa Mann. Die Commission unterstützte denselben, und es ward nnchslehcn» 2er Gesetzentwurf verlesen : Die außerordentlichen Cor-tes haben, kraft der ihnen von der Konstitution verliehenen Machtgewalt, decretirt wie folgt! i) Die Armee sott mittelst einer Aushebung von 29,1)73 Mann auf dcn Kriegsfuß gebracht wcroen. 2) Jede Provinz soll, nach Maßgabe ihrer Bevölkerung, i» Gemäßheit beygefügter Tabelle zu dieser Aushebung beytragen. 3) Die Prov inzial - Deputationen werden dicse Aushebungen theils durch die Los-Ziehung der Conscribirten, theils durch Lrsatzstellung bewerkstelligen, wie sie es sürs Beste «rächten werden, doch haben sie sich stets nn die für die außerordentlichen Aushebungen vorgeschriebenen Negcln zu halten, mit Vorbehalt der in dcn Artikeln 4 und 5 enthaltenen Ausnahmen, ä) Die Individuen, welche zur Nationalnuliz gehören, sind von dieser Aulhebung aus- genommen, 5) Alle diejenigen, welche das i?te Jahr zurückgelegt haden, und die erforderliche Größe und Starke besitzen, können als Ersatzmänner aufgenommen werden. 6) Die Freywilligen können unter den glciche« Bedingungen aufgenommen werden. 7) Die Provni» cial^Deputationen haben sich mit dem Generalcapitän in Linue:ständniß zu sehen, um ihr Kontingent binnen einem Monath, equipirt und bewaffnet zu stellen; siekön» ncn Behufs der Kosten der Ausrüstung alle zu ihrer Verfügung stehenden Proüinzial- und Communial - Gelder verwenden. 8) Diejenigen Deputationen, welche die Obliegenheiten, die ihnen gegenwärtiges Decret vor» schreibt, pünttlich erfüllen werden, sollen öffentlich als um das Vaterland verdlent, bekannt gemacht werden. 9) Die Soldaten, welche ihrcn Abschied in gehörige« Form erhalten haben, können wieder in Dienst tre» ten» auch wenn sie Ausländer sind. io) Die A uslän» der, welche Vertrauen einflößen, können in die Armee aufgenommen wcrden, müssen aber als gemeine Soldaten in dieselbe eintreten. 11) Die Negierung ist ermächtigt, über die Corps der activen Miliz nach ih«m Gutachten zu verfügen. 12) Die Einfuhr von Waffen, Munition, und aller Art uon Kriegsbedürfnissen wird ° hiermit verstattet, iZj Die Negierung ist ermächtigt,die zur Bildung einer Flotille von i2c> Kanonierschaluppen zur Vertheidigung unserer Küsten erforderlichen Fahr» zeuge zu erbauen, zu erstehen oder zu miethen.«—Die» ser Decrctcntwurf, von Nomcro Alpuente angegriffen, von dem Kriegsminister aber unterstützt, von meh' reren Deputirten, worunter Canga ArguellcZ, verthei< digt, wurde mit alleiniger Ausnahme des achten Arti» kels, welcher eine unbedeutende Veränderung erlitt, durchaus angenommen, und dann noch einige Zusatz' Artikel, die dahin zielen, den Eifer der Privatpersonen anzuspornen, und sie zu freywilligen Leistungen auf^u' muntern, vorgeschlagen und genehmigt. —Der bekannte Llorente, (Verfasser der Geschichte der Inquisition u- a.) welcher unlängst aus Frankreich verwiese» woc» den, ist in der Nacht vom 7. auf dcn 8. Februar plötzlich mit Tode abgegangen." N u ß l a n d. Folgendes ist der Inhalt der in unserm letzten Die«' stagsblatte erwähnten Supplementär»Depesche, welche an dcn Grafen uon Bulgar, erlassen und von dem t>"-5«rv»t°ur Ii^2ri,!i>1 Vom 4, Februar mitgetheilt wurde. Verona den 16.(26.) December 1N22. In der Instruction, die Ihnen heute zugefertiget worden, haben wir die uon den Cortes im Jahr 16,2 vocirte ConsUtution ohne Schonung angegriffen, «nv kein Y2' ">n Vede»?en getragen, det durch dies« Constitution ''NiKführttn Negierungsform fast alle die Übe!, unter , ^Nen Spanien s„,f^. deyzumessen. , Für diese Wahrheit zeugen so vielfältige Thatsachen, ^^u gewiß Niemand in Luropa wagen wird, sie in Zwei- !'l iu ziehen. Eine Konstitution, welche dem Volke ein EouV«rai,,ität5lecht einräumt, dessen Ausübung glück« ^'« Weis« in dat Neich der Unmöglichkeiten gehört, e^tn bioßeTh.ont aber, einmahl zugelassen, eine unver» "lgbare Quelle von Drangsalen wird; eine Conslitulion, ^'° i«r Abfassung der Gesetze nut die Classe beruft, d«° ""n Interesse gerade in'' deren Nichtvorhandenseyn b<» ^"ht; die dem Monarchen nicht einmahl dieNefugnißge^ k«hrt, sich nach freyem Willen eine Gemahlinn zu wäh. ^«> und die, so, zu sagen, die Staatsgewalt in die H6«de zahlloser Machtgewalten, welch« von den mehreren -ändert Artikeln, auZ denen besagte Constitution besteht, '^gestellt worden^ zersplittert, eine solche Cnnstitution ^ "ürfte keinen erleuchtetenStaatlrechtssorscher, te'nen,der ^» weiß, daß Oronung und Frieden die ersten Zwecke, !^ie die ersten Elemente der gesellschaftlichen Wohlfahrt "nd, zum Vertheidiger, finden. , Doch je fehlerhafte« das von der spanischen Consti. Ution aufgestellte System ist, desto eifriger bestreben «) die Neuolutions-Männer es aufrecht zu erhalten. ^ »d folglich desto mehr Argumente werden sie zu Gun. «n ihres Werte« aufsuchen. In die Zahl derjenigen, selche sie geltend zu machen versuchen dürften, werden ^>e, Hr. Graf, die durch den Tractat von Welictie-Lucti 'lvIahrciLiHstipuiiiteAneil-ennungundGcwährleislung kr Conslitution der Cortes, in ersler^inie aufgestellt sc-. ,t«—Eb ist daher durchaus nötli,g, daß ich Sie hie'rüder lut der Ansicht deZ Kaücrs, und mit der kathegerischen j lklärung belannt mache, welche S>e zu geben haben. , Zur Zeit des Abschlusses des TcactatS von Welictie-. ^>» war Ferdinand VII. gefangen, und es gab in vonien keine andere spanische Autorität, als die zu ^"f versammelten Corte«. In derselben Epoche mußte "lland, indem es sich gegen den gemeinschaftlichen ^ ''l> rüstete, sich nothwendig an Spanien anschließen. ^ wußte dieß in seinein eigenen Interesse, in dem tn dem In> ^tssc von Spanien seldft, das aller Ermuthigung und .'«Beystandes bedurft«; aber in der damahligen Lage D'nge war alle und jede Verhandlung mit dem ttö- ^»' ««möglich. Man mußte folglich mit dcn Cortes , 'lh°ndno!hl wendigerweisc den Charakter haben, welchen diese Ne» gierung selbst trug. Während der Abwesenheit und Ge» fangenschaft des Königs promulgirt, bedurft» sie der königlichen Sanction, sobald Si. katholische Iftajestnt wieder in Freyheit seyn würden. Sie konnte daher zur Zeit der Unterzeichnung dcs TractatS von Wclickie - Lucki nichts anders seyn, und war auch nichts als provisorisch und bedingungsweise. Daher denn auch die provisori, sche und bedingungsweise Natur der zur damahligen Zeit von demPetersburger Cabinelte zugestandenen Garantie. D«s« Vorbehalt brauchte nicht erst ausdrücklich dargelegt l'u werden, denn er gin,g implicite au« dem wesentlichen Charakter der Gegenstände, auf welche die Garant« selbst Bezug haben konnte, hervor. Und wif mochte man llen die Constitution vVn.Cadix hätte auf° recht erhalten wollen. Seit jenem Zeitpuncte haben Se. Majestät eine Anerkennung und Gewährleistung, dit unter Colijunctu«n, >vo sie von der Nothwendigkeit erheischt wurden,.lohne jemals unbedingt verbindlich werden zu können, stipulirt worden, stets für eben su äo jure als c!« l»ew nichtig angesehen. Außerdem, selbst zugegeben, daß diese Nlchtigfei! nicht vorhanden, oder das solche weniger evident wäre, ist Rußland ein zu freymüthiger, zu aufrichtiger Freun» der spanischen Iiation, als daß irgend ein Tractat ihm den Wunsch zur längeren Fortdauer eine» Regimen:» einflößen könnte, da« auf diese» so ruhmvolle und achl tungzwüldige Volk, «Ile Übel der An«rchie, alle A<,«° schwelfungen einer blutigen Revolution und allc Unfälle gehäuft hat, welche Verblendung, gepaart mit Verbre-chen, unwit-erruflich nach sich z,ehe». In einer solchen Lage der Dinge, können Se.Ma» jestät kein andere, Vefttz, als da» dlr Wohlfahrl Sp«. nienS anerkennen, und dieß ist auch d«ß einzigt, dn« Allllhöchstdiesell,'«« j« b»f»lgt.n entschlossen slni>. 92 Dieß Hr, Graf, ist di< Spracht, welche Sie zu i führen,haben, wenn bey denVrörterungen, dieSie mit a dem spanischen Ministerium haben werden, dieses letztere 2 versuchen sollte > die Slipulatiouen des Tractatl von h Welickie - 3ucki für sich Zuzuführen, oder wenn esNuß. t land den Vorwurf machen wollte, seine Verpflichtungen t verletzt zu haben. > Empfangen Sie l?, lc. c In der Nacht v°m 25 zum 26. Jänner ist in Mos, , lau das Hotel des Veneral-Gouverneurs von Moskau, 1 Generals von der Infanterie, Fürsten Golizyn, in Brand ^ gerathen und gänzlich niedergebrannt. Die Kälte warf« ^ strenge, daß von den Feuerspritzen kein Gebrauch gemacht werden konnte. Das Wasser gefror augenblicklich» Eine zahlreich« Versammlung der ersten Standespersonen bey» derley Geschlecht, befanden sich gerode daselbst auf einem Balle, welchen d«r Fürst zur Feyer d«H Geburtzfestes Ihrer Majestät der Kaiserinn EI,sabeth veranstaltet hatte. Es ist glücklicherweise niemand von den Gästen um> gekommen. In Petersburg war die Kälte am 4. Februar —22° Neaumur. Westindische Inseln. Folgende« ist dec Bericht, welchen die Direction der rheinisch-westindlschen Compagnie an den Directorial» rath derselben, in Beziehung auf die Feuersbrunst zu Port-au - Prince erstattet hat: ,,<3lberfel0, L. Februar 1823. Wir eilen Sie zu benachrichtigen, daß wir mit Br^fen aus P«rt>au:Pr,nc« vom il. Decem' her v. I. die Anzöge erhalten haben, daß bey dem am ,6. desselben MonathZ daselbst U-tatt gehabten furchtbaren Brande, unter vielen Andern, auch da5 Magazin der rheinisch-westindischen Compagnie ein Raud der Flammen geworden ist. D>e genaue Angabe dessen, was damahls «on den Waaren der Compagnie oder von sslchen, d,e der dortigen Agentschaft consignirt gewesen, noch auf dem Lager war, und somit verbrannt ist, besitzen wir zwar noch nicht, wir wissen aber genug» um Ilmen die Beruhigung geben zu tonnen, das die Asse» curanz, welche wir in Amsterdam und Londen gegen Feuersgefahr haben machen lassen, hinreichen wird, um allen direct durch den Brand verursachten Schaden bey, läufiss zu decken. Der Verlust, welcher der Compagnie und den Consignatärs aus diesem traurigen Ereigniß er, wachsen dürfte, wird ssch mithin auf die nachtheiligei, Folgn» beschranken, welche bey solchen Ereignissen voni iundschaft^handel unzertrennlich sind, die jedoch m^ > Uein, die Compagnie, sondern Alle und Jede, die in diesem ! lugenblicke mit Port.au-Prince im Verkehr gestände» ,aben, gleichmäßig treffen müssen. D>e Nüchcr ^ndScrip' ! uren dcsKtadlissementZ inHatti sind gerettet, und wir!)«' ! >en dergestalt keine Verwirrungin den respectiven Rell!° lunqen zu bcsürchten. Kaffeh war i,n Preis grfallen, U»^ mManufacluren mangelre es dagegen gänzlich; uü!«' Expedition mit dem Schiffe Iris, dlc kurz n^ck dieftw 3reign,sse in Port^au^Prince einlrrff^n mußte, wird d«' ,er, c>em Ansch?,,,« nach, einen guten Mailt treffe"^ llnter diesen Umständen werden wir uns um so mehr >?<' eilen, die Generalversammlung zusammen zn berufen ! und derselben den Bücherabschluß vorlegen. DieD>ce^ tio« der rheinisch - westindischen Compagnie. C. C> ^ cher, Subdirccc»r." Die Insel Martinique ist durch einen schrei' chen Qrcan heimgesucht worden, der viele Verheel«^ gen an den Küsten und im Innern dieser Insel a«g , richtet hat. Die Zeitung von Martinique vom 25. ^, ^ ctMber sagl: ,.Fast alle Zuckrrroore li.'gen dar,nec>el, l> > Bananaebäume > die Baumwollenstauden, die Me Häuser l'e!» diqt, die N>'gerhütten umqeworfen und eine Ml"^ Vich ist getollter. i5 französische, ic, fremde und 6 V"'^ aus der Colunit sind tb>'!l<> untergegangen, theils d» die WcUf,! l,eqe„ die wüsten gs>v^rs>>n und so zersck'" ^ tert, daß sie nur Trümmer i>arbicthcn, die ?inzia ^ sH Verbrennen gut sind. Glücklicher Weise ist krin Mc!"" verunglückt.« (Ost. V.) Fremden » Anzeige. ,A n g e k 0 m m e n d e n «7. F c d r u a r° Herr Johann Germouniq, Stadtwundarzt, ^^,^ Fiume. — Frau Maria Hoffmann, k. k. T^bak-' , S>e^clgef. Commissärs - Gatt!»» , mit 4 Tochter«," 2,Söhnen, von Fmme nach N^istadtl. ^, Den 1. März. Frau Element,nc Gräfinn T>)" Private, von Grätz. Abgereist den 27. Februar. ,,,,!> Die Herren N>clas Lederwasch uni) Johann A>«" zer, Handelsleute nach Grätz. ^^. W e ch s e l c u r s. ^, Am '«. Mär^ war zu Wien der Mittel?"' ^g, Staatsschuldverschreibungen zu 5 pEt, in CM. ? ^,^.; Darlei,. mitVerlof,vomI, iki-a, für iuosi.inCÄ,l. ^^., delto detto vomI. l82i,für loofi-ins'.?^' ^^,s; Certif.f d,Darl.v.I.i82i,für lousi.in CM. 9 ^z WiencrStadt-Banco Oblig.zu 2 ,,/2 pEc, >>i ^-"'^l!,«!! ^ Curö auf Augsburg für inc, Guld. E»«.,^ l iV,c>5^ Uso. — ConventionZmunze "C^ ^Vc^l , Bant-Actien pl. Stück. l!l?59/ic>m l"-"' Igna» Aloy« Cdl. v. Nleinmay», Vlllezlei und Nedaeteur.