PoStnina plafana v gotovlnf. eitum Organ für die deutsche Minderheit im Dravabänat Echrtsttettuag »nd Verwaltung! Pr«!»rnooo niica », Telephon Rr. 2l (interurdan) 1 » • j a « » p c«1 (• für tat Inland - vterteyährtg tv Dtn, halbjährig 80 Din. gdnj-Ankündigung«« werden in der Verwaltung yu billigste« Sedühren entgegengenommen f jihrig ISO Dtn. gtir da» «»»land entsprechende Erhöhung. Etujelnuinmer Din lZO Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Sametag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 86 Celje, Sonntag, den 25. Oktober 1936 61. Jahrgang Heute Eröffnung der neuen Session der Volksvertretung Dos neugewählte Senats und Skupschtinopräfi-dium wiid Freitag von den Kgl. Regenten in An-dien) cmpfjnpen. Man glaubt, daß schon Samstag die neue Session der Skupschtina und des Senats durch Kgl. Erlaß eröffnet werden dürfte. Dr. Krofta über die Außenpolitik der CSR Prag, 22 Oktober. Außenminister Dr. Krofta hielt in den Ausschüssen für auswärtige Angelegenheiten vor Kammer und Senat ein Eiposec, in der er sich zunächst gegen die Verurteilung des Völker-bunds liegen gewisser Mißerfolge wandte und be-tonte, daß der Völkerbund seinen tatsächlichen Wert nicht eingebüßt habe, da er auch heute eineNot-wendigkeit der internationalen Politik sei. Dr. Krofta erinnerte daran, daß (5den, Delbos und Lit-w inow die Notwendigkeit von Regionalpakten hervorgehoben hätten, welche die Kleine Entente seit jeher als Testes Mittel zur Erhaltung des Friedens betrachtet habe. Der Minister verglich die Lage Belgiens und die der Tschechoslowakei und erklärte, daß die Tsckechojlowokei dem Beispiel Belgiens nicht folgen könne, weil ihre geographische Lage und ihre Stellung in Mitteleuropa ganz anders fei. Staatsmänner auf Reisen Graf Ciano, Italiens Außenminister, weilt in Deutschland. Der österreichische Staatssekretär für Aeußeres, Guido Schmidt, wird sofort nach der Konferenz der Unteizeichnermächte der Römer Protokolle in Wien zu offiziellem Besuch nach Berlin reisen. Wie man erfährt, wird Außenminster B e d in der ersten Hälfte des kommenden Monats nach London reifen. Ministerpräsident und Außenminister Dr. Sto« jadinovic trifft am 27. d. M. zu einem offiziellen Besuch in der Türkei ein. Erhöhung des deutsch-jugoslawischen Güteraustausches Die Tagung des Jugoslawisch Deutschen Regierung»-au»schussci> in Dresden ist beendei Der Jugoslawische und der Deutsche Regierung«-ousschuß für die Regelung der deutsch jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen hielten in der Zeit vom 10. bis zum 20. d. M. in Dresden ihre dritte ge-meiniame Tagung ab. Während der Dauer der Beratungen wurde eine ganze Reihe Fragen betreffs des Waren- und Zahlungsverkehrs beider Länder geprüft. Da sich die Handelsbeziehungen beider Staaten in der letzten Zeit in zufriedenstellender Weise entwickelt huben, tonnte für die Zukunft eine weitere Erhöhung des Güteraustausche» aus den verschiedenen Wirtschaftszweigen in Aussicht genommen werden. Außerdem wurde ermöglicht, daß im gewissen Um» fange die erforderlichen Zahlungsmittel für den deutschen Reiseverkehr nach Jugoslawien zur Beifügung gestellt werden. Anläßlich der 15. Wiederkehr der Gründung de» faschistischen Staate» soll Viktor Emanuel zum Kaiser des faschistischen Jmperismus und Mussolini zum Großkanzler, mit unumschränkten Vollmachten aus- gerüstet, verkündet werden. * 27 Staaten nahmen Freitag an der Richtern-Mischungssitzung in London teil. Der russische Bot-schafter erklärte der englischen Regierung, daß Ruß-land die Neutralität nicht besser als andere Staaten achten und die Madrider Regierung mit Waffen unterstützen werde. Der Sturm auf Madrid Der Sturm auf Madrid ist im vollen Gange. Von drei Seitin dringen die Nationalisten nach harten Kämpfen mit den Kommunisten immer näher an die Hauptstadt heran. An mehreren Stellen drangen sie bis Freitag schon in den nächstgelegenen Vororten ein. In der Stadt selbst herrscht eine furchtbare Verwirrung. Alles flüchtet. Die Regierung ist mit dem Staatspräsidenten schon nach Barcelona übersiedelt. In Madrid regieren nur noch der Bol-schewik Rofenberg und fei» Henkersknecht Ca-ballerv, auf die grausamste %rt. Tausende von Geiseln werden ausgehoben und viele ermordet. Wer sich an der Verteidigung nicht beteiligen will, wird sofort erschossen. Dennoch ist Madrid für die Kom-munisten verloren. Gefährlicher für die gesamteuropäische Lage sind die Folgen. Rußland erklärte schon offen, den Mar-listen in Catalonien, mit der Hauptstadt Baicelona, zu Hilfe zu kommen und eine Kaialonische Sowjet-republik auszurufen. Tatsächlich landen daselbst täg-lich russische Schiffe mit Kampftruppen und unge-Heuren Mengen modernsten Kriegsmaterials. Die Rexbewegung in Belgien (A) Brüssel. Da» Blatt „Peuple" meldet, daß die Sozialisten am Sonntag den Versuch un-ternehmen wollen, die große Versammlung der 250.000 Rer' sten zu verhindern. Diese Versamm-Iung wurde vom Führer der reiistischen Bewegung De grelle einberufen. Die belgische Regierung hat den Aufmarsch der Riristen verboten. Degrelle aber erklärt das Verbot für gesetzwidrig und hält am Aufmarschplan fest. Die Regierung hat deshalb in Brüssel schon große Polizei- und Militärtruppen zusammengezogen. Frankreich hält an Rußland fest Am Sonntag fanden in Frankreich eine Reihe politischer Kundgebungen statt, wobei zahlreiche Re-den gehalten wurden. Der Bürgermeister von Orleans, Claude Lvvy, hat den französischen Ministerpräsidenten Leon Blum vor der Versammlung der radikalen Wähler begrüßt, indem er einen nicht sehr glücklich gewählten Vers von Verlaine zitierte: „Die Hoffnung leuchtet noch auf einem Strohbündel im Stalle.. Am Donnerstag fand dann in Bianitz der Jahieskongreß der „Radikalen Partei" statt. Die einerseits erwartete, anderseits aber gesürchtete Er-klärung zum Austritt aus der Volksfront kam nicht. Mithin kommt es auch nicht zu der von Blum ange-drohten Neuwahl und somit auch nicht zu dem von den Rechtsgruppen erhofften Sieg und zum natio-nalen Aufstieg Frankreichs. Die Volksfront unter dem Druck der Kommunisten bleibt und ist gewillt, auch weiterhin mit Rußland zusammenzuarbeiten. „Passionaria"! Barcelona. In einer politischen Versammlung in Bilbao trat die bekannte kommunistisch« Agititorin Passionaria auf. Von ihrer Ansprache — sie gilt als eine der besten Rednerinnen — war alles hin- §erissen. Die Rede kam aus die „Entsklavung" der ?rau und aus freie Liebe. „Ich prrdige nicht allein", so rief Pasiionaria „ich übe den Kommunismus praktisch aus! Folgt mir und werdet Jünger der freien Liebe!" Dann wandte sie sich an einen Zu-Hörer: „Nicht wahr, Jaime, ich übe die freie Liebe au» t" Die gleiche Frage stellte sie an Juan, Taver, Gil und noch ein Dutzend Männer ln der Ver> sammlung, und jeder der so inieipellierten Männer stand aus und sagte: „Es ist wahr, Genossin." Alle applaudierten bei der Bestätigung ihrer Untreue, am lautesten aber ihr neben ihr auf der Tribüne sitzender Gatte. Söldlinge der Weltrevolution Jahrelange, sorgfältige Unterminierarbeit des Bol-schewismus hat eine Haß-Psychose gegen jede ord-nungsliebende Macht erzeugt, welche deren Anhänger mit Blindheit schlägt. Dabei find es nicht nur die Kommunisten und deren Untergruppen, welche sich in den Dienst der Komintern gestellt haben. Eine ganze Reihe weiterer Organisationen kämpft unter falschem Deckmantel für Moskau als Hilfstruppen des größten Instrumentes der bolschewistischen Welt-revolulion, der unter radikaler Ausbeutung der ver-hungernden Bevölkerung unsagbar aufgerüsteten Roten Armee. Es ist aufschlußreich diesen Söldlin-gen die Maske wegzureißen, um den Umfang und die Glöße der bolschewistischen Revolutionsorgani-jalion neben der Komintern und Roten Armee zu erkennen. In erster Linie müssen die rein politischen Organi-sationen genannt werden. Sie sind an sich nicht ge-tarnt, sonder» bekennen sich als kommunistische Stk-tionen der Dritten Internationale offen zu Moskau. Zu ihnen gehören auch die „Jungen Pioniere" und die „Jungkommunistijche Liga". Sie sind die Jugendorganisationen, welche sich in Frankreich stolz „Union der französischen Jugend", in der Schweiz und in der Tschechoslowakei „Rote und blaue Fai-ken" nennen. Diese politischen Sektionen sind die eigentlichen Träger der russischen Reoolutionsidee und erhalten ihre jeweiligen Weisungen aus der Kominternzentrale Moskau. Nicht so offen als kommunistische Organisationen treten die wirtschaftlichen Verbände auf. Dabei ist in erster Linie die „Internationale Rote Hilfe" zu nennen. Sie steht in engen Verbindungen zu der zweiten Internationale und gibt vor, soziale Unter-stützung der Arbeiterklasse zu sein. In Wirklichkeit ist sie die Komintern-Spionage-Zentrale, welche ihre Gelder in erster Linie für Kominternagenten ver-wendet. Ihr angeschlossen arbeitet mit gleichen Ab-sichten die „Internationale Arbeiterhilfe". Auch sie hängt sich ein soziales Mäntelchen um und ist nichts anderes als die getan,le Komintern-Paßfälscheror-ganisalion. In dieselbe Gattung getarnter Kommu-nistenverbände gehören auch die „Internationale Hilfe für Klafsenkompsgefangene", das „Hilfskomitee für die Opfer des deutschen Faschismus", in wel-chcm sich besonders viele Emigranienjuden betätigen, die „Nationale Arbeitslosenbewegung", der „Arbeits-Untersuchungsausschuß" und dte „Nationale Min-derheitenbewegung". Die heuchlerischen Tiraden über die „ehrlichen Friedensabsichten" der Komintern haben auch in verschiedenen Organisationen ihren Ausdruck gefun-den. Hier ist in erster Linie die „Liga gegen den Krieg" zu nennen. Unter diesem schönen Titel ver-birgt sich die Kominternorganisation zur Vorbereitung für Bürgerkriege. Die gleichen Absichten verfolgt die „Pazifistische Ant'kriegsdewegung". Sie umfaßt in erster Linie die „Pazifistische Lehrerorganisation". Ihr zur Seite steht die „Internationale Frauenliga gegen Krieg und Faschismus", welche von den Jü-binnen Wolf und Lecoque geleitet wird. Au» ihr wurden z. B. in Spanien die marxistischen Frauen-bataillone geschaffen, welche sich durch besondere Grausamkeit auszeichnen. Auch die „Liga gegen den Imperialismus" gehört in diese Seite der Komin-ternarbeit. Eine beinahe bürgerliche Organisation nennt sich „Freunde der Sowjetunion". Sie kämpft angeblich für wirtschaftliche Verbindungen mit Sowjetrußland, ist aber nichts anderes, als ein gefährlicher Wegbe-reit« de» Kommunismus. Auf derselben Linie be-wegt sich die bekannte „Liga für Menschenrechte". Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 86 Englische Reaktionen In Berliner politischen Kreisen verfolgt man mit einigem Erstaunen eine Reihe englischer Bemerkungen, die sich wieder einmal mit dem Thema der deutschen Gefahr besassen. Obwohl der Schritt des Königs von Belgien deutlich gezeigt hat, wie sehr man in weiten europäischen Kreisen da» Eindringen des bolschewistischen Rußlands in da» europäische Bündnis- und Paktsystem als den entscheidenden Störangsfaktor zu erkennen beginnt, wird in Eng« land gerade in Beantwortung der belgischen Wendung die Platte von der deutschen Gefahr er-neut zu Gehör gebracht. Der Haupiruser im Streit ist wiederum Winstvn Churchill, der in einer Rede erklärte, es würde für England und auch für Frank-reich leicht sein, ein Uebereinkommen mit Deutschland zu finden, wenn man diesem freie Hand in Ost« und Süd-osteuropa gewähre. Das würde jedoch den schrecklichsten Krieg der Geschichte bedeuten. Wenn man verhindern wolle, daß Nazi-Deutschland der Herr Europas werde, dann müßten sich die anderen Länder zum Schutz gegen unprovvzierte Angriffe zusammen-schließen. In Deutschland wird die Rede an sich nicht sehr tragisch genommen, da derartige Argumente durch die Stetigkeit der Wiederholung nicht beweiskräftiger geworden sind. In Berlin legt man aber Wert auf die Feststellung, wie sehr sich hier noch ein Geist der Diskriminierung offenbare, obwohl Deutschland nicht nur zahlreiche überzeugende Beweise seines Friedenswillens — man erinnert hier an den deutsch-österreichischen Friedensschluß erbracht hat, sondern die deutschen Warnuugen vor Rußland ebenfalls mehr und mehr Anerkennung finden und so der „Hauplsünde" Deutschlands, der Rheinland-besetzung, ihre nachträgliche Anerkennung verleihen. Deutschland weist die russischen Beschuldigungen zurück In unterrichteten Berliner politischen Kreisen wird das Drängen des Borsitzenden des Londoner Richteinmischungsausschusfes Lord Plymouth auf beschleunigte Beantwortung der englischen Note hin-sichtlich der russischen Beschuldigungen, Portugal, Deutschland und Italien hätten die Neutralitätsver-pflichtungen verletzt, als unzeitgemäß bezeichnet. Wir glauben zu wissen, daß der Brief des Lord Plymouth offene Türen eingerannt hat. Die Beantwortung der englischen Note durch Deutschland erfolgte am Dienstag, vas Zusammentreffen der Uebergabe der deutschen Antwort mit den Besprechungen Eianos in Berlin legt den Gedanken eines inneren Zu-sammenhanges der deutschen und italienischen Hal« tung in der Nichteinmischungsfrage nahe. Deutsch-land weist darin die russischen Beschuldigungen auf das entschiedenste zurück und legt umgekehrt Ma-terial vor, wodurch das fortdauernde Verletzen des Nichteinmischungsgrundsatze» seitens der Sowjet-regierung erwiesen wird. Ebenso reichte auch Portugal am Mittwoch seine Antwort in London ein. Nachdem nun alle drei von Rußland beschuldigten Staaten ihrerseits geant-wortet und Rußland beschuldigt hatten, beschloß der englische Vorsitzende die Vertreter der Nichttiij-mijchungsstaalen sürFreitag nach London einzuberufen. Göring — „der zweite Mann im Staat" Die Beauftragung des Ministerpräsidenten Ge-neroloberst Göring mit der umfassenden Durch-ührung des Vierjahresplans läßt die Entschlossen->eit der Reichsregierung erkennen, die Rohstoffoer- orgung der deutschen Wirtschaft von den ausländi-chtn Quellen mit Rücksicht auf die deutsche Devisen-age so weit wie nur Irgendmöglich unabhängig zu müchen. Zu diesem Zweck werden dem Minister-Präsidenten Göring vom Führer und Reichskanzler die weitestgehenden Vollmachten erteil», um zur Durchführung des Vierjahresplan» alle Kräfte de» deutichen Volkes einheitlich und straff zusammen-zufassen. Seine große Autorität wird vom Führer und Reichskanzler in vollem Umfang zum Einsatz ge-bracht, weil man sich bewußt ist. daß die Anstren-gungen sür Verbreiterung der Rohstoffbasis im Innern nur bei unbedingter und restloser Konzen-tration der Kräste gelingen können. Diese Entwicklung läßt die Persönlichkeit Gö-rings offensichtlich auch politisch noch mehr in den Vordergrund treten, als das bisher schon der Fall gewesen ist. In der amtlichen Verlautbarung über die Ernennung Göring» ist erstmalig schlechthin vom „Ministerpräsidenten" Göring die Reüe, ohne daß diese Stellung, wie bisher, auf den preußischen Staatsdienst beschränkt wird. Es liegt nahe, zu ver-muten, daß das keine Zufälligkeit ist, vielmehr mit einer durchaus logischen Entwicklung in dieser Hin-ficht gerechnet werden muß. Denn so wie Reichs-minister Rudolf Heß als der Stellvertreter des Führers der zweite Mann an der Spitze der Partei-dewegung ist. so erscheint Göring seit geraumer Zeit immer deutlicher, um mit der Polnischen Telegraphen-Agentur zu sprechen, als „der zweite Mann im Staat". In dec Politik des Reichs ragt Göring als der Paladin seines Führers aus der Reihe der deutschen Staatsmänner hervor. Ocster war schon gerüchtweise davon die Rede, daß Göring zum Vi-zekanzlcr berusen werden würde. Obwohl solche Kombinationen durch nichts bestätigt werden, hebt sich doch durch die letz!e Uedertragung solch umfassender Machtbefugnisse an Göring ^zweifellos seine Stellung noch mehr von der der übrigen Reichs-minister ab. Dr. Kramar und die Tschechoslowakei Dr. Karl Kramar veröffentlichte in ?en „Narvdni List?" einen Leitartikel, der sich mit dem Vorgehen Belgiens und den daraus rejultic-renden Folgen befaßt. „Ich bin durchaus kein Op-timist", schreibt Dr. Kramar, „um nicht zu sehen, wie sehr sich die Lage verschärft hat und wie un-günstig sie sür uns geworden ist. Es ist alle» be-droht, was wir im Wellkriege gewonnen haben. Infolge unserer pazifistischen Politik sind wir durch die Politik der Verbündeten in eine Lage gebracht worden, die uns um die Zukunft unseres National-staates besorgt macht. Die bulgarische und ägyptische Regierung de> schlössen, ihren bisherigen Währungsstand beizu-behalten und nicht abzuwerten. Den Sturm auf Kirchen und Klöster leitet die „Lkga sozialistischer Freidenker". Sie ist eine getarnte Organisation der bolschewistischen Gottlosenbeweguna. Sie wird erweitert durch die „F?rlschnt!»liga", die „Weltliga für Seiualreform" und die „Gesellschaft zur Förderung kultureller Beziehungen zu Rußland". Auch in der Kultur selbst haben die Komintern ihre Repräsentanten durch die „Künstler-Internatio-nale" und die „Arbeiter-Bildungs Liga". Die Stu-denten sind in der „Studentischen Avantgarde" geeinigt. Zum Schluß sei auch die „Liga gegen koloniale Unterdrückung" genannt. Sie beschäftigt sich mit der Revolutionierung der Kolonien und asiatischen Völker. Die immer wieder ausbrechenden Unruhen zeugen bereits von der verheerenden Arbeit dieser Sowjet-agenten, welche eine direkte Gefahr für die Mutter-länder selbst darstellen. Für Moskau allerdings sind das wichtige Vorposten, um indirekt die europäischen Länder dadurch selbst zu treffen. Schließlich darf man nicht vergessen, daß auch die Freimaurerei im Dienste Moskaus steht. Dies ist umso verständlicher, als die obersten Logenmeister sich durchwegs aus Juden rekrutieren. Auch die meisten Leiter der angeführten Ligen sind jüdischer Abstammung. Alle dies« Söldlinge des Bolschewismus haben ihre gesonderte Marschroute. Sie streben aber alle zum gleichen Ziele, zum bolschewistischen Umsturz, dessen Fackelträger die Rote Armee und die Ko-mintern sind. Deutsch - italienische Solidarität Anläßlich der Deutjchlandreije des italienischen Außenministers Graf Eiano. der zurzeit in Berlin weilt und nach seinem Besuch in Berchtesgaden am Sonntag in München die internationale Presse emp> fangen wird, ist die Persönlichkeit Mussolinis in Deutschland besonders gewürdigt worden. „Was beide Länder eint", heißt es in dem Organ der Wilhelmstraße, „sind nicht Bindungen und Akte im Sinne einer exklusiven und friedens-störenden Blockpolitik, sondern gemeinsame Grundauffassungen hinsichtlich der Voraussetzungen und Bedingungen eine» gesunden und gesicherten Ge-meinschaftslebens... In diesem Sinn wird der Besuch des italienischen Außenministers Gras Eiano sich nicht nur ersprießlich für die beiden in der Mitte Europas liegenden Staaten auswirken, son-dern überhaupt zur Klärung und Besserung der verfahrenen Verhältnisse in Europa beitragen". Daß die Verhältnisse sehr verfahren sind, ist allerdings eine Ueberzeugung, die in Deutschland und Italien in den letzten Wochen und Tagen immer stärker zugenommen hat. Weder der Völkerbund in seinem unsicheren Schwanken zwischen antifaschistischen Ten> denzen und zweckoplimistischen Versprechungen, noch der Stand der von England so eifrig betriebenen Westpaktvorbereitungen sind geeignet, großes Ver-trauen in Berlin und Rom zu erwecken. Ein „neues Locarno", das nicht vorbehaltlos dem Frieden am Rhein dient und also die Tatsache, daß Belgien sich aus ollen Konflikten herauszuhalten wünscht, nicht positiv verwertet, würde nach deutscher wie nach italienischer Ansicht sein Ziel verfehlen. Ein Vergleich zwischen Neuyork und Berlin Oberst L. Lottspclch, Cclj« Die Olympiade in Berlin ist verrauscht. Sie ist wohl allen Besuchern zum unvergeßlichen Erlebnis geworden. Der Rahmen der olympischen Spiele, die Stadt Berlin hci» wohl auch ihr Schärflein beige-tragen und da sie eine der größten Städte der Welt ist, haben sicherlich viele Fremde, Vergleiche Berlin» mit anderen Großstädten angestellt. Dies will ich auch tun, indem ich Berlin—Neuyork gegenüber stelle. Die Schilderung kann nur flüchtig und unvollständig sein, denn ich war in beiden Städten nur wenige Tage. Berlin ist ein« peinlich reine oiadt; jeder Winkel sauber bi» in die entlegensten Viertel an der Peripherie. Neuyork ist schmutzig; selbst die vornehmsten Viertel sind nicht durchwegs völlig sauber. Man trifft, kaum einige Schritte vom elegantesten Stadtteile, oft ungepflegte Straßen. Die Bezirke, wo die Juden, Ehinesen und Neger wohnen, bieten einen abscheulichen Anblick. Berlin ist eine sehr schöne, interessante, in ihrer Art einmalige Großstadt. Straßen, Häuser, Plätze, von einer Mannigfaltigkeit und Bundheit, die er-frischend und anregend wirken. Jede Straße, jede» Haus, jeder Platz, jeder Hof hat ein anderes Aus-sehen, hat seine eigene Physiognomie. Neu-york ist eine aparte Stadt für die Europäer, Haupt-sächlich wegen seiner Wolkenkratzer und des Riesen-Verkehrs; speziell durch letzteren wird man derart benommen und abgelenkt, daß man gar nicht dazu kommt, sich über da» Aussehen der Stadt, Gedanken zu machen. Die Straßen sind, ebtnso die Wolken-kratz« alle so ziemlich gleich? wer eine» davon ge-sehen, weiß wie die anderen aussehen. Jene in Chikago sehen ebenso aus. An die Wolkenkratzer gewöhnt sich der Fremde so rasch, daß' sie ihm nach einigen Tagen gleichgültig sind und nicht mehr auf-fallen. Neuyork ist daher eintönig, schablonenhaft. Ich darf jedoch nicht unerwähnt lassen, daß Neu-york herrliche Bauten, großartige Brücken, sehr schöne Denkmäler, wunderbar wirkende Plätze, große Park», Monumental-Konzert' und Kinosäle hat. Der Verkehr in Neuyork ist überwältigend und übertrifft jenen Berlins um das Vielfache. Da» Auto beherrscht in Neuyork die Straße, während in Berlin noch das Fahrrad die Oberhand hat. Der Verkehr in Berlin schien mir lebhafter, beschwingter, tempera-menivoller als jener in Neuyork, wo alles ruhiger, gelassener, mehr geschäftsmäßig vor sich geht. Da» Straßenbild beider Städte ist wohl ziemlich gleich. In Berlin fiel mir die frische, stürmende, heitere Jugend besonders auf. Neuyork hat mich besonders unsympatisch berührt, als ich die erste gummikauenoe Dame sah In beiden Städten fehlten die Offiziers-Unisormen. wodurch das Straßendild etwas eintönig wirkte. Die verkehrsreichste Straße Berlin» ist w?hl die Friedrichstraße, wo ein Leben pulst, das den Fremden gefangen nimmt. Die herrliche» Auslagen und die oft die ganz« Straße überflutenden Menschenmasfen wirken gar nicht be-unruhigend, im Gegenteil, man fühlt sich wohl, wi« man sich in guter Gesellschaft wohl fühlt. Die Frie-drichstraße ist eine vornehme Straße. Die Brodway-Straße in Neuyork hat ebenfalls herrliche Auslagen, der Menschen verkehr ist noch viel gewaltiger, doch fühlt man sich in dieser weltberühmten, längsten und belebtesten Straße der ganzen Welt nicht mehr so wohl, wie es einstens gewesen sein soll. Der Brod-way ist keine vornehme Straße mehr. Hingegen kann man die 5. Avenue in Neuyork vielleicht als di« nobelste Straße der Welt bezeichnen. In Berlin sah ich keinen ungepflegten, schlecht angezogenen Menschen, auch nicht in den entlegenen Stadtteilen. In Berlin sah ich kein Papierschnitzel auf der Straße. In Neuyork hingegen sah ich aus ideal gepflegten Rasen eines vornehmen Platzes, mehrere Sirolch« in zerfetzten Kleidern herumlungern, neben sich Pa-piersetzen und Reste einer Mahlzeit. Im Wasser-decken des den Platz schmückenden Monumental-brunnens badeten nackte Kinder. Auf mein Be- Nummer 86 Deutsche Zei ung Seite 3 Zur Habsburger Frage Ipa. Seit einigen Wochen bemühen sich gewisse katholische Kreise in Oesterreichs der früheren marii-stilchen Arbeiterschaft soziale Besserung und demokratische Freiheiten in Aussicht zu stellen, wenn sie zu einer Rückkehr der Habsburger zustimmen wür-den. Von sozialdemokratischer Seite wird uns nun geschrieben daß die Arbeiterschaft zu einer solchen Lösung die Hand nicht bieten werde, denn eine le-gitimistische Lösung würde nicht einen Abbau, son-dern nur einen Ausbau des innerlich bankrotten Nachfebruarregimes mit sich bringen. Ein Wiener-Regime mit monarchistischem Anstrich würde allen freiheitlichen Menschen Oesterreichs nicht besser ge-fallen als das bisherige. Ipa. 2n dem christlichsozialen Wochenblatt „Freie Arbeiter - Stimme" findet die Frage „Habs-bürg oder Hitler" folgende Beantwortung: „Wenn in Oesterreich die Frage Habsburg oder Hitler zu entscheidender Debatte steht, dann kann es nach unserer Meinung für die Arbeiter nur einen Ent-schluß in der Richtung gegen den Nationalsozialis-mus geben. Denn: Die republikanische Gesinnung verblagt in der Gefühlswelt der Arbeiter zu einer geschichtlichen Reminiszenz gegenüber allem, was Nationalsozialismus heißt..." Die Slowaken in der Tschechoslowakei In Pislany fand kürzlich der Jahreskongreß der slowakischen Bauernpartei des katholischen Geistlichen Hlinka statt. Die prosowjetrussische Orientierung der tschechoslowakischen Politik war aus dem slowakischen Kongreß einer der wichtigsten Diskussionspunkte. Die meisten Redner beleuchteten diese Politik sehr kritisch. Der Abgeordnete S i d o r charakterisierte die außerpolitische Lage der Tschechoslowakei mit nach-stehenden Worten: „Die Tschechotlowakei befindet sich zwischen der Szilla und der Chaiybdis, zwischen Sowjetruhland und den eine revolutionäre Aktivität entfallenden Staaten. Wir dürfen uns heute mit der kollektiven Sicherheit nicht begnügen. Wir müssen Verbündete finden, deren Stärke unsere Unabhän-gigkeit garantieren würde". Weitere Redner äußerten ihre Unzufriedenheit mit der bolschewistischen Politik, indem sie deren Unvereinbarkeit mit den christlichen Grundsätzen unterstrichen, die von den Slowaken immer befolgt wurden. Eine zweite wichtige Frage, die auf dem Kon-greß zur Sprache gelangte, war die der Teilnahme der Slowaken an der Prager Regierung. Die slo-wakische Partei macht ihre Teilnahme an der Re-gierung von der Gewährung der Autonomie an die Slowakei abhängig. Die Slowaken hoffen, daß ihr Ruf nach Autonomie jetzt mehr Beachtung finden wird als bisher, weil das slowakische Element im Leben der Republik steigende Bedeutung gewinnt. Dr. Benesch sagte selber vor einigen Wochen: „Die Slowakei macht die Tschechoslowakische Republik zu dem, was sie heute ist, sie hebt sich auf ihrer engen mitteleuropäischen Lage heraus und macht sie zu einer mächtigen Brücke zwischen dem Osten und dem Westen Europas". fremden hierüber, sagte man mir. das gehöre zur amerikanischen Freiheit, woran kein Präsident zu rütteln wage. Der Verkehr auf den Hochbohnen, Straßenbahnen, Untergrundbahnen etc. tst in Neu-york vorbildlich organisiert, einfacher und billiger als in Berlin. Schaffner, Fahrkarten auf der den Hauptverkehr bildenden Untergrundbahn gibt es nicht. Daß man Fahrkarten beim Aussieigen abgibt, erscheint dem Amerikaner vorsintflutlich. — Die Be-leuchlung in Neuyork übersteigt alle Vorstellungen, was zum Teil auf den sehr billigen elektrischen Strom zurückzuführen ist. In Berlin ist die Abend-straßenbeleuchtung mehr gedämpft — auf Schönheit und vielleicht auch auf Sparsamkeit berechnet, jene in Neuyork ist ausschließlich aus Reklame aufgebaut. Da» Straßenbild Berlins ist für den Europäer zweifellos sympatischer als jenes von Neuyork, wo 400.000 Neger, viele Chinesen, Japaner das euro-päische Auge auch dann stören, wenn diese, uns immer fremd bleibenden Rassen gut angezogen sind und sich tadellos benehmen. Der Vergleich Neuyorks mit Berlin fällt stark zugunsten Berlins aus. Was beide Städte an Kunstschätzen. wissenschaftlicher Institutionen, historischen und modernen Sehenswürdigkeiten bieten, liegt außerhalb meine» Vergleiches. _ Verbreitet die „Deutsche Zeitung"! Katholizismus und Nationalsozialismus Ipa. Unter dem Titel „Brückenbauer oder Kompromißler?" zitieren die in Luzern erscheinenden „Deutschen Briefe" des römisch-katholisch ge-tauften Juden und Emigranten Waldemar Gurian eine angeblich „von einer angesehenen reichsdeutschen Stelle" stammende, und im „Elsässer Kurier" erschienene Betrachtung, die nachweisen will, daß es katholijcherseits mit dem Nationalsozialismus religiös keinen Kompromiß geben kann. Wir lesen da u. a.: „Das Brückenbauen im Bereich des Politischen und das Brückenbauen de» Religiösen müssen wir von einander unterscheiden. Nun gibt es dem Na-tionalsozialismus gegenüber eine doppelte Haltung. Die einen, die Herrn von Popen gefolgt sind, waren und find vielfach der Meinung, es fei mög-lich, den Nationalsozialismus nach und nach für das Christentum zu erobern oder doch wenigsten» ein erträgliche» Verhältnis mit ihm herzustellen. Diese Brückenbauer waren lange führend in Deutschland. Heute gibt es wohl kaum eine reichsdeutjche Stelle — der Bischof und Staatsrat von Osnabrück viel-leicht ausgenommen — »on Bedeutung mehr, die alle diese Versuche nicht als gescheitert betrachtete". Nachdem der Artikelschreiber darauf hinweist, daß dem Nationalsozialismus gegenüber nur die Kraft gelte, kommt er auch auf Deutsch. Oesterreich zu sprechen: „Wir verhehlen nicht, daß gewisse Ahnungen und Sorgen wegen Oesterreich unser Herz desgleichen. Viele bedrückte Stimmen klingen herüber. Die Kirche hat sich lange schon distanziert von der Etikette „katholisch", die man dem sogenannten „Stände-staat" gegeben hat, obwohl e» einen Ständestaat gar nicht gibt, sondern höchstens eine ständisch ge-gliederte Gesellschaft Die Enzyklika „Quadragesimo anno" ist nicht politisch Die Arbeiterfrage hat unter einem unglücklichen Stern gestanden. Wie immer die politischen Möglichkeiten gewertet werden mögen, auch Oesterreich wird den Kulturkampf des Dritten Reiches erleben und zwar in noch weit mehr ver schärster Form, wenn es in dieser religiösen Frage, m der es nur ein Ja oder Nein gibt, den Weg der Brückenbauer beschreitet, den Weg des Herrn von Papen, den heute heillos in der ganzen Welt kompromittierten Kompromiß zwischen Christentum und Rassenwahn". Rosenberg und Bischof Hudal Auf einer Gautagung der nationalsozialistischen Kulturorganisation in Saarbrücken hat Reichsleiter Alfred Rosenderg in bemerkenswerter Weise zu dem kürzlich veröffentlichten Aufsatz des österreichischen Bischof» Hudal Stellung genommen, der die euro-päische Tat des Nationalsozialismus im Kampf ge-gen den Weltbolschewismus vorbehaltlos anerkannt hatte Nachträgliche Kritik der Wiener „Reichspost" aus Anlaß gewisser Kürzungen des fraglichen Ar-tikels haben dessen positiven Inhalt nicht berührt. Reichsleiter Rojenberg stellte die völlige Uebereiw stimmung fest, die zwischen dem Bischof Hudal und ihm in der Beurteilung des Wesens und der Well-gefahr des Bolschewismus bestehe. Au» dieser Be< urteilung de» Bolschewismus ergibt sich für Rosen-berg aber auch die klaie Konsequenz, daß man den Bolschewismus nicht mit bloßen politisch-sozialen Parteiprogrammen, sondern nur mit einer neuen Seelenhaltung, d. h. mit einer starken, neuen idea< listischen Weltanschauung bekämpfen und überwinden könne. Mit einem deutlichen Hinweis auf ein ge-wisses religiöses Sektierertum im Reich stellt Rosen-berg fest, daß die nationalsozialistische Bewegung sich niemals habe verleiten lassen, schwärmerische kleine, übersteigerte Gruppen und Sekten als die Darstellung ihrer Idee anzuerkennen. Das Bekenntnis des Bischofs Hudal gab Rosenberg Veranlassung, er-neut festzustellen, daß die nationalsozialistische Welt-anschauung weiträumig genug sein müsse, um die verschiedensten Persönlichkeiten und Bekenntnisse sür den Ausbau de» Deutschtum» und zum Kampf ge-gen die bolschewistische Weltzerstörung zu umfassen. Himmler bei Mussolini Rom, 20. Oktober. Hava» meldet: Der Chef der deutschen SS Himmler wurde heute vom Mi-nisterpräsidenten Mussolini zu längerer Unterredung empfangen. Hierauf begab er sich in den Aktoren-Palast, wo er vom Generalsekräter der faschistischen Partei Starace empfangen wurde. Heute gab ihm zu Ehren der Chef der italienischen Polizei Nocchini ein Festessen, zumal Himmler auch Chef der gesam-ten deutschen Sicherheitspolizei ist. Der deutsche Antibolschewismus Die Rede, die der Chef des Außenpolitischen Amte» der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-partei Alfred Rosenberg am IS. Oktober vor Ver-tretern der auswärtigen Diplomatie und Presse ge-halten hat, ist geeignet, gewisse Zweifel über Wesen und Ziel des deutschen Antibolschewi»mu» zu be-seiligen. Der Einladung Rosenderg» waren diesmal auch die Botschafter' der beiden angelsächsischen Länder gefolgt, die sich in besondern Maße gegen eine Bedrohung demokratischer Verfassungen durch Faschismus und Nationalsozialismus schützen zu müssen glauben. Rosenberg machte darauf aufmerksam, daß der Bolschewismus in letzter Zeit den Kampf gegen den Faschismus in den Vordergrund gerückt habe, damit aber in Wirklichkeit eine neue nationale Auto-rität bekämpfen wolle. In Wirklichkeit standen sich nicht Proletariat und Bürgertum, auch nicht Bolsche» wismus und Faschismus, sondern Weltbolschewis-mus und Europa gegenüber. In der Erwartung, dadurch Sympathien in europäischen Ländern zu finden, habe sich der Bolschewismus des Begriff» von unteilbaren kollektiven Frieden bemächtigt. In Wirklichkeit sei die Konsequenz, mit welcher der Kommunismus (s. die Rede Thorez in Straßburg) eine ehrliche Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich zu verhindern suche, ein strikter Beweis dafür, wie wenig ernst es dem Bolschewismus mit jedem Frieden, auch dem kollektivistischen, sei. Mit ironischen Worten wandte sich Rosenderg dann gegen jene Stelle au» der Rede de» französischen Kom» munisten, daß „das Deutschland Goethes und Täl-manns" nicht mit dem nationalsozialistischen Nach-barn verwechselt werden dürste. Deutschland ver-wechsle das französische Volk nicht mit dem Kom-munisten Thorez und sehe deshalb die beleidigenden Aeußerungen gegen sein Staatsoberhaupt nicht al» eine Kränkung durch das französische Volk an. Rosenberg wandte sich im weiteren Verlauf seiner Rede gegen die Versuche des Bolschewismus, sich als Lehrmeister der Welt aufzuspielen. Wer in seinem Lande Millionen verwahrloster Kinder her-umlaufen lasse, habe lein Recht, anderen Vorschriften zu machen. Rosenderg sprach die Hoffnung au», die Erkenntnis möge fortschreiten, daß nicht ausgerechnet der am meisten Verwahrloste zur Führung und Belehrung unter den Völkern berufen sei. An der Bekämpfung des Nationalsozialismus beteilige sich aber auch der Klenkalismus, unter dessen Mitherr-schaft in Italien, Deutschland und Spanien seinerzeit die bolschewistische Bewegung üppig ins Kraut ge-schössen sei. Rosenderg hat dann wörtlich erklärt: „Wir wollen den Nationalsozialismus nicht auf andere Völker übertragen. Wenn sie mit der Demokratie den Bolschewismus bei sich überwinden sollten, so soll uns das Recht lein". In Deutschland sehe man, in welchem Maß sich Angriffswege des Boljchewis-mus nach Westeuropa öffnen. Die kulturellen Werte, wie sie durch historische Bauten in England, Frank-reich, Italien, Schweden, Polen uno anderen Län-dern versinnbildlicht werden, seien Gemeingut aller europäischen Völker. Rosenberg schloß mrt der Er-klärung, daß Deutschland die Machthaber in Moskau sich einrichten lassen wolle, wie e» ihnen beliebe, daß es aber die antieuropäische Lehre des Bolschewismus bekämpfe. Die deutschen Industriellen nach Venedig (A) Rom. 20. Oktober. DRB meldet: Die italienischen Blätter begrüßen die Vertreter der deut-sehen Industrie, die heute abend in Venedig ein-treffen. An der Spitze der Delegation steht der Un-tersekretär im deutschen Reichswirtschaftsministerium Dr. Trendelenburg. Die Blätter sprechen die Hoff-nung aus, daß die Fühlungnahme zwischen den deutschen und italienischen Industriellen J>ie handelspolitischen Beziehungen zwischen beiden Staaten noch mehr befestigen werde. Russische Kirchenzerstörungen In Rußland sind bisher schon 150.000 Gottes» Häuser vernichtet oder in Klubs für Gottlose oder in Badeanstalten sowie zu anderen Zwecken um-gewandelt worden. Run soll noch dem „Fünsjahres-plan" auch noch der letzte Rest vernichtet werden. Hunderttausende von Geistlichen aller Konfessionen, bis auf die jüdischen, wurden ermordet. Und den-noch gibt es in Oesterreich noch viele katholische Geistliche, die lieber mit Rußland als mit dem Nazi» Deutschland gehen möchten. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 86 Der Kommunismus in der Volksfront Die Reden, die am vergangenen Sonntag von zahlreichen führenden Politikern Frankreichs über die j Volksfront und über die Mitheranziehung des Kommunismus gehalten worden sind, haben eine ziemliche Scheidung der Geister gebracht. In Deutschland hat man in vietjähngen schlechten Erfahrungen festgestellt, dah der Kommunismus seinen Einfluß auf Politik und Wirtschaft zur Erzeugung von Unruhe und Un-sicherheil, nicht aber zur Förderung nationaler und staatlicher Interessen benutzt. In Frankreich haben soeben Minislerpräsident Leon Blum sowie der Ge-werkjchaftssekretär Jouhaur die innere Bündnisfähig-feit und sogar Unentbehrlichst des Kommunismus für die Volksfront bestätigt! Stadtpräsident Lebrun dagegen hat sich sehr viel vorsichtiger geäußert. Wenn der französische Ministerpräsident festste!-len zu können glaubt, die Idee der Volksfront in Frankreich habe keine Schwächung erfahren, so steht dem doch die Tatsache entgegen, daß sich die Wi» verstände und Bedenken gegen die Volksfront und ihre kommunistischen Helfer im Lande zusammen-ballen und eine Entscheidung herbeizuführen suchen. Die Gegner der Volksfront teilen gewiß nicht die Ansicht Blums, daß etwaige Neuwahlen kein an-deres Ergebnis haben würden als die Wahlen vom letzten Frühjahr. Wenn Blum die Unentbchrlichkeit der kommunistischen Mitarbeit im Parlament her-oorhebt, so übernimmt er damit das Risiko, daß andersgeartete Erfahrungen in späterer Zeit die Volksfront sprengen werden. Während Leon Blum in Orleans sprach, hat der französische Staatspräsident Lebrun in Straß-bürg mehrere Nuancen anders gesprochen. Mit deutlicher Anspielung darauf, dah es in Frankreich mit der öffentlichen Ruhe und Ordnung nicht zum Be-sten bestellt sei, sprach er seine Ueberzeugung aus, ein großer Staat könne nur dann beim allgemeinen Aufbau mitreden, wenn er ein Beispiel für ruhige Ordnung und Stärke und voll Vertrauen in sein Schicksal sei. Er kleidete dann seine Zweifel in die bange Frage, ob im Falle eine» Kneges die Zusammenfassung der nationalen Kräfte nicht durch die innenpolitischen Spaltungen geschwächt würde. Der französische Staatspräsident hat zwar die Volks-front nicht ausdrücklich genannt, aber doch Sorgen geäußert, ob der jetzige Regierung«» und Parla-mentsblock in ernsten Zelten widerstandsfähig und altionsfähig genug sein werde. Im Zusammenhang damit ist auch an die Anspielung des belgischen Staatsoberhauptes auf die innere weltanschauliche Zerrissenheit in gewissen Ländern zu erinnern, die man in Frankreich nicht gerade gern gehört hat. Wenige Kilometer von Straßburg entfernt, in Mühlhaujen, hat einer der entschiedensten Anhänger der französischen Volksfront, der Generalsekretär der Gewerkschaften Jouhaur alle Gerüchte dementiert, die Volksfront sei im Begriff auseinanderzufallen. Er hat auch den kommunistischen Redner Thorez mit seinen groben Beschimpfungen gegen Adolf Hitler in Schutz genommen und wenigstens für die von ihm geführten Teile der französischen Arbeiterschaft zum Ausdruck gebracht, daß die bisher mit der Taktik des kommunistischen Bundesgenossen ge-machten Erfahrungen die Idee der Volksfront noch nicht ins Wanken gebracht haben. Volksfront in Dänemark Die von dem internationalen jüdischen ManU-mus aus Moskau betriebene Voltsfrontbewegung beginnt sich auch in Dänemark auszubreiten. Mos-kaus Sprachrohr im dänischen Lande, der Kommu-nist Thögerjen, der nach mehrjähriger Ausbildung in Rußland nach Dänemark zurückgekehrt ist, gibt die Richtungslinien an, welchen die Regierung folgen soll und die aus eine Volksfront nach französi-schein Muster hinauslaufen. Bei den letzten Lands-tingswahlen kommandierten die Kommunisten die sozialdemokratische Regierungspartei und da» Kom-munijtische Arbeiterblait (Arbeiderbladet) erklärt: „Eine allgemeine Votksfordelung muß sein: die Auflösung aller faschistischen Formalionen und Ver-Haftung ihrer Leiter, besonders der faschistischen Grafen (Bent Holstein und Knuth); ferner ein «turmlauf der Arbeiterbewegung und Demokratie gegen den Nazismus durch eine Volksftont. die das ganze arbeitende Volk umfaßt. Die Arbeiterbevölke-rung und die dänische Demokratie muh handeln, ehe es zu spät wird!" Hier wird rein herausgesagt, was in Dänemark von einer monistischen „Volksfront" zu gewärtigen ist, in der schon heule Moskau»Bolschewisten die treibenden Kräfte sind, und darnach lechzen, ein zweites Spanien zu errichten. Terror, Mord und Todschlag wären die Folgen, denn die Konseroati-ven und Liberalen in Dänemark sind ratlos und schlapp im Kampfe gegen den Marxismus, genau wie in andern Ändern. „Es ist wirklich an der ■ Zeit", schreibt das in Aabenraa erscheinende Blatt „Nationalsozialisten", „daß alle gesunden nationalen und sozialen Kräfte im dänischen Volke die drohende Gefahr erkennen und als Warner und Wächter ge-gen den jüdisch monistischen Weltbolschewismus zu-sammenstehen". Jüdische Einflüsse bei der Schweizer-Presse Die monistische Basier „Arbeiler-Zeitung" meldet, daß am 26. September d. I. sämtlichen Redak» teuren, Angestellten und Arbeitern der „Basler Nach-richten" gekündigt worden ist. Ein Teil des Perso-nals soll entlassen, ein anderer einer bedeutenden Gehaltskürzung unterworfen werden. Einem unlängst aus Berlin zugezogenen Nichtarier soll die Reorganisation des Betriebes und die Durchführung von Einsparungen übertragen worden sein. ^u dieser Meldung bemerkt „Die Front": Wer die „Basler Nachrichten" täglich verfolgt, dem konnte eine starke Wandlung in der Haltung de» Blattes nicht verborgen bleiben, vor allem nicht auf außenpolitischem Gebiet. Hier machte sich mehr und mehr eine starke Hinneigung zu allen Bestre-bungen der europäischen Linken bemerkbar. Wichtige Auslandsposten, wie Wien und Rom wurden Ju-den übertragen, die vor allem in letzter Zeit immer wieder den Versuch unternahmen, in die Verständi-gung zwischen Italien, Deutschland und Oesterreich einen Keil zu treiben. Die Verjudung dieses einst geachteten Blattes würde also durch die Einsetzung eines Nichtariers als Reorganisator nur konsequent fortgesetzt. Das gleiche Blatt berichtet noch, daß nach einem bisher weder bestätigten und nicht dementierten Ge-rücht der bekannte jüdische Großkapitalist Dreyfuh-Brodsky sich einen bedeutenden Einfluß bei den „Basier Nachrichten" gesichert habe. Die Internationale Presseagentur erfährt von einigen Seiten, daß DreyfußBrodsky sich auch beim Berner „Bund" und bet der „Neuen Zürcher Zei> tung" Einfluß zu sichern sucht. Arbeitsdienstpflicht? Die Arbeitslosigkeit nimmt in der Schweiz immer ernstere Formen an. Der Großteil der jungen Ge-neration findet keine Arbeit und ungezählte Fami-lienväter sind ohne Verdienstmöglichkeiten. Nun hat im Nalionalrat der katholische Politiker Otto Waller einen Vorstoß unternommen, um die durch die Arbeitslosigkeit geschaffenen schweren inneren Konflikte und die andauernde moralische Schädigung zu be-heben. Otto Waller hat den Bundesrat eingeladen, den eidgenössischen Räten sofort einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Einführung der getrennten obli-gatorischen Arbeitsdienstpflicht für alle jugendlichen Staatsbürger und Staatsbürgerinnen bestimmter Jahrgänge vorsieht. Diese Motion wurde auch von Mitgliedern anderer Parlamentsgruppen unter-zeichnet. Dieser Vorstoß ist im Lande begrüßt worden, weil dadurch der erste Schritt begangen wird, eine planmäßige Erziehung und Beschäftigung der her-anwachsenden Generation zu ermöglichen. „Mit der unverantwortlichen Nichtstuerei, für die natürlich die Jugend nicht verantwortlich gemacht werden kann, wird", wie die katholische Tageszeitung „Der Mor-gen" schreibt, „eine Generation herangezogen, deren Einordnung in Volkswirtschaft und nationales Gemeinschaftsleben mll jedem Tag mehr erschwert Mit dem obligatorischen Arbeitsdienst schlagen wir der Jugend eine Brücke ins Leben." Im kommu-nistischen Lager herrscht über diese Arbeitsdienst-Motion helle Empörung. Der Manismus kann nur unzufriedene Menschen brauchen, deshalb ist er ge-gen die Arbeitsdienstpflicht eingestellt. Bereits kün-digt die kommunistische „Freiheit" den „Kampf ge-gen die drohende Zwangsarbett" an. Von verläßlicher Sette erfahren wir, daß der Selbstmord des früheren österreichischen Bundes» kanzlers Dr. Buresch eine Tatsache ist. Buresch stand nicht nur auf der Korruptionsliste des „Phönii", sondern ist auch im Bosel-Skandal verwickelt. Auch ein intimer Freund Schuschniggs, Rechtsanwalt Dr. Wagermann, der Kommandant der Ojtmärkischen Sturmscharen war, hat Selbstmord begangen, weil er in der Bosel Sache verwickelt war. Wehrerziehung nicht vormilitärisch Der Begriff des politischen Soldatentum», wie er vom Nationalsozialismus geschaffen worden ip, hat für den Ausländer immer unter dem Beige-jchmack des Militärischen gelitten. Wenn von solda-tischer Haltung des deutschen Menschen die Rede war. glaubte man schon, im Hintergrunde einen neuen Krieg zu sehen — obwohl Soldatentum ausschließlich als ethische Haltung verstanden werden sollte. Es ist deshalb anzunehmen, daß auf den ersten Blick auch das Buch des Beauftragten für Jugendertüchtigung in der Reichsjugendführung, Dr. Stellrecht, falsch gedeutet wird, denn es trägt den Titel i „Die Wehrerziehung der deutschen Ju-gend." Gerade deshalb scheint dieses Buch aber be-sonders aufschlußreich zu sein, weil Stellrecht näm-lich das geistige Moment der Entwicklung in den Vordergrund stellt. Stellrecht sagt beispielsweise: „Der Soldat der Zukunft P nicht das Produkt neuer Taktik, neuer Waffen, sondern eine» neuen Denkens. Sein ideelles Bild weist der Wehrerziehung den Weg", und an anderer Stelle erklärt er: „Ein-ordnen schon vom 10. Lebensjahr ab für ein ganzes Leben und dann gemeinschaftlich denken und gemein-schaftlich handeln, aus sich selbst verzichten, entbehren können, das große Ganze wollen, brauchbare Glieder des Staates werden, das gibt den sozialismus". Bei einer so geistig ausgerichteten Wehrerziehung ist es natürlich, daß man keinen Zwang ausüben, sondern nur den Grundsatz der Freiwilligkeit gelten lassen will. In Deutschland, wo man auch den Jungen schon zur Härte, zur Ordnung, zur Ka-meradschast und Schickjalsgemeinschaft der Nation erziehen, wo man aus ihm einen freien Menschen machen will, gellen Pflicht, Gehorsam, Dienst und Monnestum, wie Stellrecht betont, nicht mehr als Drohungen, sondern als höhere Werte. Man will die kraftvollste, gesündeste und härteste Jugend schaffen, aber man lehnt mit der gleichen Entschiedenheit und Konsequenz mit denen man diese Pläne sett Jahren verfolgt, jede ausschließlich militärische Aus-bildung schon für die Jugend ab. Zwar hat der Neichskriegsminister dem Buch von stellrecht ein Vorwort geschrieben, und der Verfasser selbst sagt, daß der Waffendienst des Heeres die entscheidende Schlußprägung der frühzeittg einsetzenden Wehrer-Ziehung sei. Jedoch will man keine vormilltärische Jugenderziehung einführen, und in den zuständigen Stellen wird nachdrücklich hervorgehoben, daß man in Deutschland Jungen von 13 Jahren nicht schon am Maschinengewehr üben lassen will, wie da» in vielen anderen Ländern geschieht. Vielleicht macht infolgedessen das Buch von Stellrecht im Ausland einleuchtend klar, was unter politischem Soldatentum und soldatischer Haltung heute in Deutschland ver-standen wird — um es mit den Worten Stellrechls auszudrücken: Wehrerziehung ist gleichwertig mtt Berufserziehung, ihre Meisterschaft setzt nicht nur Können, sondern in erster Linie Eharall« voraus. Deutsche Kolonialpolttik In den organisatorischen Verhällnisfen der deut« schen kolonialen Verbände ist abermals eine Wand-lung eingetreten. Die für Mitte dieses Monats in Aussicht genommene Reichskolonialtagung in Bres-lau wurde abgesagt, lediglich die in Verbindung damit geschaffene Kolonialausstellung wurde feierlich eröffnet. Erst im letzten Frühjahr waren alle bis dahin in Deutschland bestehenden kolonialen Va-bände zu einer großen Organisation im Reichskolo-nialbund zujammengesaßl worden. Damit lolllen die Bestrebungen zur Weckung des kolonialen Interesses in allen Kreisen de» deutschen Volkes unter eine einheitliche Führung gestellt werden. Der Reichskolo-nialbund, dessen Ausbau ursprünglich als große Massenorganisation, etwa nach dem Vorbild de» Reichsluflschutzbundes, gedacht war, wird aber vor-läufig doch nur im engeren Rahmen aufgezogen. Die Umwandlung des Reichskolonialbundes soll in erster Linie den politischen und sachlichen Bedürf-nissen der Reichspolitik Rechnung tragen. Eine Über-mäßig laute Propaganda soll anscheinend vermieden werden. Da» bedeutet gewiß keineswegs, daß Deutschland eine kolonialpolitische Neuorientierung vorzunehmen beabsichtigt. Die Grundrichtung steht fest, Deutschland erhebt im Interesse einer besseren Rohstoffversorgung seiner Wirtschaft den Anspruch, wieder in den Besitz von Kolonien zu gelangen. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß die auswänige Politik des Reich» auch in nächM Zeit die An-strengungen fortsetzen wird, eine Deutschland befrie-digende Lösung des Kolonialproblems zu erzielen. Diese Anstrengungen werden aber vorwiegend dipto-mattscher Natur sein. Nummer 84 Deutsche Zeitung Seite 5 Zum Tode von Rudolf Stratz Jede Epoche hat von jeher ihren Schrifsteller, der ihren geistigen, politischen, sozialen Gehalt in die ;angbare Unterhallungsmünze umzuprägen pflegt. Uag man auch vom Standpunkt der echten, schöp-serischen Kunst dieser Tätigkeit keinen Dauerwert zuzuerkennen, so soll man umso weniger ihr Tages-verdienst gering einschätzen So hatte auch der eben 7tjähüg verstorbene Radolf Stratz seine große Zeitbcdeutung. Seine 30 Romane, von denen manche über 100 Auslagen erlebten, begleiteten Deutschlands Entwicklung in der wilhelminischen Aera. im Kriege und in der stürmisch beweqten Nachkriegszeit. Sein sicherer Blick, sein lebhaftes Erzählertalent, fein Instinkt für die Bedürfnisse einer bestimmten bürgerlichen Leserschicht sicherten ihm, wie so manchem seiner Art, einen Dauererfolg, um den ihn mancher Dichter von Rang beneiden mochte. „König und Kärrner", „Stark wie die Mark", „Deutsches Wunder", „Der Platz an der Sonne", „Die um Bismarck", find seine bekanntesten Ro» mane, deren Titel schon die deutsche Zielsetzung zeigen. Der Dichterpreis der Rheinprovinz für Joseph Ponton Dem in der Nähe der Stadt Aachen geborenen Dichter Joseph Ponten, auch vielen Deutschen Jugoslawiens gut bekannt, ist der diesjährige Dichterpreis der Rheinprovinz zuerkannt worden. Nach Heinrich L e r s ch, der zum ersten Male den Rheinischen Dich-erpreis erhielt und der inzwischen — allzufrüh — verstarb, ist mit Joseph Ponten die Wahl auf einen deutschen Dichter gefallen, dessen Schaffen sich vor allem mit dem Auslanddeutschlum und seinen Schicksalen beschäftigt. Von dem Epos dieses Deutsch« tums, das in gewallig gespanntem Bogen nach Ruß-land einerseits und nach Nord- und Südamerika ande7jeits reicht, sind eine Reihe von Roman-bänden bereits erschienen. Bolschewismus Der Bolschewismus ist die historische Ausdrucks-form des Judentums im 20. Jahrhundert. Da» Judentum wandelt sich vom Liberalismus, der für die sogenannte Emanzipation der Juden verant-wortlich ist. zum Bolschewismus, der ihre brutale, über Blut und Leichen gehende Weltherrschaft be-wirken soll. Der Bolschewismus ist die Weltanschau-ung der Unterwelt, die grundsätzliche Aufpeitschung aller schädigen Triebe eines zersetzten Menschentum», verbunden mit einem wahnsinnigen Haß eines frem-den Parasiienvolke«, da» durch die schrankenlose Großherzigkeit eines Zeitalter« in einer unglücklichen Stunde das Staatsbürgerrecht Europas geschenkt erhalten hat. Moskau über amerikanischen Hochschulen Der Bolschewismus greift auf amerikanischen Hochschulen wie cine Seuche um sich. In New Pork beteiligten sich am 22. April d. I. eine halbe Mil-livn „Studenten" an einem von „American Stu-dent Union" (die stärksten? vom Kommunismus beeinflußt ist) durchgeführten „Antikriegsstreik". Be« kannllich nimmt die Kriegsgegnerschaft des jüdisch gelenklen Kommunismus in demselben Augenblick «in Ende, wo er zur Macht gelangt: dann scheut er auch den blutigsten Krieg, da» scheußlichste Blut-bad nicht, um ein Volk in seiner eigenen Art zu vernichten. Noch vor zwei Jahren hatten sich einem gleichen Streik erst 25 000 „Studenten" angeschlossen. Diesmal hatten sich übrigens auch der „Landesrat der Methodistenjugend" und der „Amerikanische Jugendkongreß" beteiligt. Eine höchst besorgniser-regende Erscheinung war es, daß nun zum ersten Male eine große Anzahl von Professoren und sogar die Leiter einiger Hochschulen den Streik ermutigten! „Generalprobe für die Zukunft" — sagen die Kommunisten... Aber auch in Canada sind die Erfolge groß: die von der kommunistischen Partei ausgezogene „Student League of Canada" beherrscht mit ihrem Netz von Zweigstellen rund 100.000 „Studenten" uiro ist bestrebt, die ch:istliche Studenten-Bewegung in ihr Fahrwasser zu lenken. Wilde Streiks gab e» bereits an den Hochschulen von Vancouver und Montreal. So dienen die Unsummen, die dem versklavten russischen Bauern abgepreßt werden, dazu, andere Völker in den Grundlagen ihres Wesens zu zer-stören. Es ist wirtschaftlich, zu inserieren! Deutschlands Motorisierung Die alljährlich einmal erfolgende große Zählung de» deutschen Krastfahrzeugbestande» Hot für 1936 eine weitere Zunahme der Motorisierung ergeben. Nach den Ermittlungen de» Statistischen Reichsamte» wurden am 1. Juli diese» Jahr«» 2,474.631 Kraftfahrzeug« gezählt, darunter rund 945.000 Personen- und 271.000 Lastkraftwagen. In drei Jahren hat damit der deutsche Krastfahrzeugbestand um rund 800.000 Fahrzeuge oder nahezu 50 v. H. zugenommen. Dem Verhältnis zur Bevölkerungsziffer nach stehen in Preußen die Provinzen Brandenburg und Sachsen mit je einem Auto auf 23 Personen an erster Stelle. In Schleswig Holstein und Han-nover stellt sich die entsprechende Personenziffer auf 25, ebenso in Berlin, wo sie 1935 noch 27, 1934 sogar 31 betrug. Unter den deutschen Ländern erreichten, Sachsen, Braunschweig und Lippe ein Verhältnis von 1 zu 22, Württemberg und Mecklen-bürg ein solches von 1 zu 23. In Hamburg, Bremen und Anhalt kommt je ein Kraftfahrzeug auf 24 Personen. 390 Meter im Muskelkraftflugzeug Bekanntlich wurde vor einigen Jahren von der Frankfurter Technischen Hochschule ein Preis von 5000 Mark für denjenigen ausgesetzt, der mit einem nur mit menschlicher Kraft getriebenen Flugzeug eine geschlossene Strecke von 500 Metern zurück-legt. Kurz vor Ablauf des Termin» de» Preis-ausschreibens, im letzten Jahr, versuchten zwei Dessauer Flugingenieure, Häßler und Villinger, die Bedingungen des Preisausschreibens zu erfüllen. Es gelang ihnen, ihre Maschine, deren Propeller einen fahrradähnlichen Antrieb besitzt, etwa einen Meter über den Boden zu bringen und beim ersten Flug 195 Meter, beim zweiten 235 Meter in der Luft zu halten. Obwohl also die Bedingungen de» Prei«. ausschreiben? nicht erfüllt waren, erhielten sie für ihre weiteren Arbeiten finanzielle Unterstützung' Mit einer neuen Maschine, die knapp hundert Pfund wiegt, find die beiden in diesen Togen wieder zum Start angetreten. Motor und Führer war der be-kannte Segelflieger Hoffmann, dem es gelang, in einer Höhe von zwei bis vier Metern sich für 390 Meter in der Luft zu halten. 34,2 Sekunden brauchte er für diese Strecke (zum Vergleich sei daran erinnert, daß der Sieger im 400 m-Lauf der Olympischen Spiele die Strecke in 46,7 Sekunden lief.) Wenn auch dieses Mal die Bedingungen de» Preisausschreibens nicht erfüllt st.id, so ist doch der Fortschritt beachtlich, und man wird mit neuem Interesse die Arbeiten der beiden Ingenieure verfolgen. Politische Streiflichter In dem in Preßburg erscheinenden Blatt der slowakisch-katholischen Partei „Slowa" wird die Lösung des Militärpaktes zwischen Prag und Moskau gefordert, weil derselbe die Verbreitung des Bol-schewismus begünstige. Die „Morning Post" stellt fest, daß Spanien kein isolierter Fall sei, sondern einen Teil des bol-ichewistischen Weltfeldzugsplanes darstelle. Nicht im Volke, sondern nur in den Köpfen liberaler Idealisten, sowie von Professoren und Theoretikern habe der Kommunismus Wurzeln gefaßt. China soll eine Anleihe von 20 Millionen Pfund Sterling erhalten, die ihm vor allem von England und Japan gewährt wird. Aus Stadt und Land C e l j e Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 25. Oktober, findet der Gemcindegottesdienst um 10 Uhr, der Kindergottesdienst bereits vorher um 9 Uhr in der Christuskirche statt. Feierliche Einweihung der Marien» kirche in Celje. Anläßlich der Renovierung der Marienkirche findet am Sonntag, den 25. Oktober — Christi Königsfest — um 4 Uhr, die feierliche Einweihung statt. Die Festpredigt hält der hoch-würdige Herr Prälat Dr. Mathias Slavic, Uni-versitätsprofesior aus Ljubljana. Das Pontifikalamt wird vom hochwürdigen Herrn Abt Peter Jurak zelebriert. Der Kirchenchor der genannten Kirche bringt folgende Chorwerke mit Orchesterbealeitung zur Aufführung: „Missa in honorem St. Elisabeth", von Josef Gruber. AI» Offertorium „Jubilate Deo" von Rud. Wagner. „Tantum ergo" von Franz Schubert. Beim Eingang in die Kirche wird für die Renovierung der Kirche gesammelt. Die Leitung der ÄT)tt meldet. Aus d«m Publikum kommen öfters Beschwerden, der elektrische Strom sei seit dem Anschluß an das Ueberlandnetz der KDE nicht mehr so gut, wie früher bei Fala. Die Beschwerden waren größtenteils unberechtigt, weil die Betroffenen jede lokale Störung auf die Aenderung des Stromlieferanten bezogen. Tatsache ist nur, daß am Anfang der Strombelieferung die Spannung hie und da p» niedrig war, was aber die Leitung der KDE im Einvernehmen mit dem städtischen Eleklrijität»werk, sobald der Belastung?-charakter genau festgestellt war, in Ordnung brachte. Heule ist die Spannung derart beständig, daß ste den normalen Anforderungen vollkommen genügt. Sollte sich dieses Verhältnis aus irgend einem Grunde ändern, wird in Celje ein besonderer Spannungsregler montiert. Das Publikum soll sich darüber in klaren sein, daß ein solcher Regler wohl Spannungsschwankungen von einiger Dauer aus-gleicht, aber weder Lichtzuckungen noch Flimmern beseitigt, weil er schnellen Spannungsänderungen nicht folgen kann. Mestna elektrarna in plinarna. Der Schützenverein (Strelska drujina) Celje veranstaltet jeden Freitag, ab 20 Uhr und Sonntag, vormittags ad 9 Uhr, im Hotel „Union" (Celjski dom) ein Zimmerpreisfchießen. Sämtliche Mitglieder und Freunde des Schießsportes werden eingeladen sich recht zahlreich zu beteiligen. Die gewerbliche Fortbildungsschule in Celje besuchen im heurigen Schuljahr 1936/37 241 Schüler und 79 Schülerinnen, zusammen 320. Es gibt 3 Jahrgänge mit 11 Abteilungen und 29 Lehrkräften. Am stärksten besucht ist die Metall-gewerbe Abteilung, Der Ursulamarkt war bei schönstem Wetter von Käufern und Verkäufern gut besucht. Die Land« bevölkerung hat sich mit Schuhwerk und Winter-beklcidung eingedeckt. Auch der Viehmarkt war gut beschickt und es kam auch dort zu nennenswerten Abschlüssen. Bei den NachmMagszügen nach allen Richtungen herrschte an Bahnsteig ein geradezu lebensgefährliches Gedränge. Todesfall. Am 21. d. M. verschied in Graz Frau Theresia Laßnig, geb. Hainz. Sie war die Gattin des Fabriksvertreter», Herrn Hermann Laßnig, dem seine vielen Freunde und Bekannten in unserer Stadt von früherer Zeit her jetzt das herz» lichste Beileid entgegen bringen. Todesfall. Am 18. d. M. starb im 53. Lebensjahre in Guslanj Herr Gustav Hrubesch, Forstindustriedireklor i. R. Der Verstorbene wurde zuerst auf dem St Leonhard - Friedhof eingesegnet und hierauf nach Ried im Innkreis überführt, wo eine zweite feierliche Einsegnung stattfand, woraus er am dortigen städtischen Friedhof zur ewigen Ruhe gebettet wurde. Den Hinterbliebenen unser inniges Beileid! Todesfall. In Vransko starb hochbetagt Herr Anton Zorko, Hausbesitzer. Der Verstorbene ist der Vater des hiesigen Kreisgeiichls-KanMober-Vorstehers Herrn Anton Zorko. Beim Bezirksgerichte Vransko wirkte Vater Zorko viele Deze-nien als beeideter Sachverständiger und erfreute sich im ganzen Bezirke besonderer Beliebtheit und Wert-schätzung. Friede seiner Asche. Die Arbeitslosenzahl in Celje stieg in der Zeit vom 10. auf den 20. d. M. von 391 auf 414, (darunter sind es jetzt 237 männliche und 177 weibliche Arbeitslose). Alle Hausbesitzer und Kraftfahrzeug« besitzer in Celje werden aufmerksam gemacht, daß seit dem 1. Oktober die Mieten»- und Kanolisa-tionsgebühren für die Zeitspanne vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 1936, die Wassergebühr für die Zeit vom I.Juli bis zum 30.September 1936 und die dritte Steuerrate für Kraftfahrzeuge fällig sind. Die fälligen Gebühren müssen bis zum 10. November gezahlt werden. Bei Verspätung werden 6"/« VerzugsMjen angerechnet. Die Stiermufterung in Stadtbezirk Celje findet Donnerstag, den 29. d. M., um 8 Uhr, am Viehmarktplatz statt. Zur Ausmusterung müssen alle über 15 Monate alten Stiere gebracht werden, ohne Rücksicht aufdie Zuchlfähigkeit. Näheres am„Schwurz«n Breit' der Stadthauptmannschaft. Kino Union. Samstag, um 18.30 und Sonn-tag, um 10 und 14 Uhr für Freund? des Lachen» ein komischer Film mit Harold Lloyd. Eintrittspreise 3 und 5 Dinar. Sonntag, „Eine Nackt in Monte Carlo", Lustspiel mit Lillian Harwey. Mon-tag, Dienstag, Mittwoch, „Endstation" nach dem gleichnamigen Theaterstück mit Paul Hörbiger und Hans Mofer. Seite 6 Deutsch« Zeitung Nummer 86 Eine Luftschutzübung wird in nächster Zeit auch in Celje stattfinden. Amtliche Aerhaltungsregeln werden noch bekanntgegeben. KINO „METROPOL" CELJE Besinn an Wochentagen um ins, und «0-30, an Sonn- und Feiertagen um >«. 18 )5 und «> Uhr. Ermässlgtcr Eintritt an Montagen, Samsunen um 10, an Sonntagen um lO Sfl Uhr Hainstusr, Somit»? und Montag Die lustige Witwe JSÄ2SSL- Dienstap und Mittwoch Eine Nacht an der Donau Operette mit Zigeunermusik. — Regie: Karl Boese. Montag 2t. Oktober, entl&llt die Vorstellung um 20 30L'br Freiwillige Feuerwehr und deren Ret-tungsabteilung Celje. Den Wochendienft über-nimmt der 3. Zug: Kommandant: Putan Hans. Inspektion: Obmann Dobooicnik Fr. M a r i b o r Trauung. In der vergangenen Woche wurden in Maribor Professor Dr. Heinz Brunner und Frl. Moidl Schmiderer, eine Tochter des Herrn Dr. Schmiderer, getraut. Die zivile Trauung nahm der Bürgermeister, Herr Dr. I u v a n vor, hierauf wurde der Ehebund vom Herrn Senior Baron in der eo. Christuskirche eingesegnet. Herr Dr. Brun-ner entstammt einer angesehenen Mariborer Familie und wirkt jetzt in Berlin. Dem jungen Paar unsere herzlichsten Glückwünsche! Zu Allerheiligen dürfen auf dem Markt Kränze und Blumen nur Personen feilbieten, die sich mit einem Gewerbeschein ausweisen können. Bauern dürfen nur solche Blumen verkaufen, die nicht in Treibhäusern gezüchtet werden. Luftschutzübungen. In den nächsten Tagen werden in Maribor mehrere Lustschutzübungen durch-geführt. Das Nahen „feindlicher" Flugzeuge, die Brand- und Gasbomben abwerfen werden, wird durch Sirenensignal und Glockengeläut kundgemacht. Alle Passanten haben sofort die nächsten Häuser aufzusuchen. Zuwiderhandelnde werden bestraft. In der Nacht sind die dichter zu löschen oder abzublen-den. Freitag, den 23. I. M, findet zwischen 19 und 21 Uhr eine Vorübung statt. Sollte die Bevölkerung den Weisungen nicht genau nachkommen, wird bei den Hauptübungen der elektrische Strom gesperrt. Wirtschaft Währung und Schulden In Deutschland war die Dreimächteerklärung vom 26. September 1936 über die Abwertung des französischen Franken bekanntlich mit starker Skepsis aufgenommen worden. Man sonnte nicht einsehen, datz die Flucht der französischen Negierung in die Abwertung eine konstruktive Mahnahme zur Behe-bung der internationalen Wirtschafts-, Währungs-und Schuldennöte sein sollte. Mit der gleichen Zu-rückHaltung ist jetzt auch die vom amerikanischen Schatzsekrelär Morgenthau bekanntgegebene zusätzliche Verlautbarung über die Zulassung von Golderport nach Ländern mit unstabiler Währung aufgenom-men worden. An sich wäre es ein beachtlicher Schritt zur internationalen Währungssanierung, wenn sich zunächst einmal drei große Länder wie Amerika, England und Frankreich dahin verstän-digten, sich gegenseitig mit Goldsendungen zu unter-stützen, wenn der zur Stabilerhallung der Währung geschaffene Goldfonds irgendwo besonders stark an-gegriffen werden sollte. Da aber die Zusichcrung von Goldliefer»ngen zur Stärkung ausländischer Stabilisierungsfonds mit 2-lstündiger Frist wider-rufen werden kann, ändert sich an den tatsächlichen Verhältnissen nur sehr wenig. In London ist jeden-falls der neue Dreimächteakt als eine Bestätigung der Tatsache aufgefaßt worden, datz der Goldwert des Pfundes Sterling nicht festgelegt werden soll. In früheren Erörterungen über eine mögliche internationale Währungssanierung ist immer wieder betont worden, dag hiermit eine Revision der internationalen Schulden Hand in Hand gehen müsse. In den letzten Wochen haben zwar zahlreiche Lan-der der französischen Abwertung Gefolgschaft geleistet, aber kein Gläubiger- und kein Schuldnerland hat zu einer Nachprüfung der bestehenden internationalen Schuldenverhältnisfe die Initiative ergriffen. Recht eindrucksvolle und mit Ziffern belegte Ausführun-gen zu diesem Thema hat am 14. Oktober die Frankfurter Zeitung gemacht. Durch die Uebeilastung zahlreicher Länder mit politischen Schulden ist eine nahezu vollständige Lähmung der Kceditneugewäh-rung eingetreten. Die Folge davon ist, datz sich in den „kreditwürdigen" Ländern das Kapital zusam-mendiängt, datz aber die ..kreditunwürdigen" Län-der größte Mühe haben, auch nur den klingendsten Kapitalbedarf zu decken. Zahlreiche internationale Forderungen sind notleidend geworden, und mancher Sparer und Anleihezeichner ist außerstande, die fälligen Coupons einzulösen. Diese Lage hat sich durch die jüngste Abwertung, die Deutschland und einigen anderen Schuldnerländern die Ausfuhr nach den Gläubigerländern erschwert, noch verschärft. Sport Meisterschaft der I. Klasse Athletik: Rapid Sonntag, den 25. d. M. um 15 Uhr treffen sich am Sportplatz der Athletiker Rapid und Athletik zum Meisterschaftsspiel. Beide Mannschaften sind in der heurigen Meisterschaft!-saijon gar arg vom Pech oerfolgt. Rapid hat bereits vier Spiele ausgeiragen und dabei nur 1 Punkt erkämpfen können, obzw-r seine Mann-schafi fast durchwegs einen gleichwertigen Gegner abgegeben hat. Athletik hat erst zwei Spiele hinler sich und beide gingen verloren. Athletik konnte nicht seine stärkste Mannschaft ins Feld stellen, da diese durch Spielerbestrafung und Krankheiten geschwächt war. Rapid ist eine sehr harte Kampfmannschast und da diese dringend Punkte braucht, werden seine Leute sicherlich alles aus sich herausgeben, uZ» diese zu erkämpfen. Aber auch Athletik benötigt genau so dringend Meisterschaftspunkte, weshalb es am Sonn-tag zu einem harten Ringen kommen wird. Bringt Athletik den gleichen Kampfgeist auf. wie Rapid, so wird es einen ganz offenen Punktekampf geben. Athletik ist für harte Meisteijchaftskämpfe viel zu weich, ganz besonders aber dessen Sturm. Wegen der zu erwartenden Schwere dieses Meisterschaftsspieles wird dieses der Obmann der Schiedsrichtersektion des LNP Herr L u k e s i c aus Ljubljana selbst leiten. Stitlub Celje. Alle, an Weltbewerben zuge-lassenen Mitglieder wollen ihren Wettlaufausweis dem Tech. 'Referenten Herrn Erwin G r a t s ch n e r, Fa. V. Wogg, übergeben. Zwecks Verlängerung von Seiten des Unteroerbandes muß dies bis jpä-testens 1. November l. I. geschehen. Mitglieder, welche jene nicht abgeben, werden von der Well-lausliste gesirichen und können bei Wettbewerben nicht an den Start gehen. Mitglieder vom 17. Le-benkjahr angefangen, welche Heuer statten wollen, mögen ein Bild und Din 10— abgeben, worauf sie die Startberechtigung erhalten. (Verbandslegitimation). Für A llerh ei ligen GrabkrAnze und Kranzschleifen in schönster Ausführung, sowie sämtliche Trauerartikel bei Fr. Karbeutz, Celje Kralja Petra cesta 3 Kaufe Fichtenschleifholz" vollkommen gesunde Sominor*ehlBgerung 1936. Aeusaerste« Angebot erbeten an die Verwaltung des Blatte» unter: „Fichte* Gewandter Verkäufer deutsch und slowenisch sprechend, wird mit 1. NoTember d .1. in einem Kolonial-und fipezereiwarengoschSft aufgenommen. Offerte sind zu richten an die Verwaltung des Blatte«. 304 Klinke«, ordentlich?« Mädchen für Alles wird »» kleinerer Familie gesucht. 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Oktober um 10 Uhr vormittags nach nochmaliger feierlicher Einsegnung im Trauerhause auf den städtischen Friedhof geleitet und hierauf zur ewigen Ruhe gebettet. Der feierliche Seelengottesdienst wurde unmittelbar nach der Beerdigung in der Pfarrkirche zu Ried im Innkreis abgehalten. GuStanj, Üraz, Ried im Innkreis, am 18. Oktober 1936. Hermann Sinzinger Schwiegersohn Alexandrine Hrubesch Gattin Marie Sinzinger Tochter im Namen aller Verwandten.