/////, s; e/ S/ Unterricht -fuv tli e 2§ m 4 Mitrailleuse. 1880 . Buchdruckerei Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach. Unterricht fur die 2§% Mitrailleuse. 1880 . Buchdruckerei von Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach. Die Mitrailleuse. Die Mitrailleuse, Fig. 1 bis 9 , ist vierlaufig. Die Laufe und die Mechanismen der Mitrailleuse sind auf einem Rahmen, Fig. 1 bis *i, montiit. welcher aus einem, zwei Langbalken und einen Quer- steg bildenden Flacheisen a, a .. . und aus drei da ran befestigten Querstucken b : c, d zusammengesetzt ist,; das vordere Querstiick b ist mit dem Stege des Flacheisens zusammengeschraubt, das riick- \vartige auf die verschwachten Enden der Langbalken aufgesteckt und durch zwei vorgesteckte Keile versichert. Die Langbalken des Rahmens sind mit Schildzapfen a', a' versehen. Die Laufe e, e... Fig. 1 bis 5, haben einen Kaliber von 25'4 '"f m und sind der grosseren Lange naeh conisch, vorne sechskantig. Der Flug der Bo brun g ist mit eilf concentrischen Parallelziigen versehen und durch den Uebergangsconus mit dem schwach conischen Ladungs- raum verbunden; unmittelbar vor dem Uebergangsconus (im Fali) ist der Kaliber des Fluges etwas erweitert, am ruckwart,igen Ende des Ladungsraumes das Wulstlager und an der rechten Seite ein Einschnitt fur den Patronenzieherkopf ausgenommen. Die Laufe sind nebeneinander in das vordere Querstuck b des Rahmens eingesehoben und in das mittlere Querstuck c eingeschraubt; die in die Laufe ein- greifenden Fixirungsschrauben verhindern die Drehung der Laufe und erhalten die Ausnehmungen fur die Patronenzieherkopfe in der richtigen Position. Der Lade- und Abfeuerungsmechanismus, Fig. 1 bis 7, hat folgende Einrichtung: Unmittelbar hinter dem mittleren Rahmen- cjuerstuck befmdet sich die seitlich verschiebbare Zubringerplatte f Fig. 1 bis 5, welche mit vier halbcylindrischen Ausnehmungen (Patronenlagern) 1 , 1 . . versehen ist, die sich im ruckvvartigen Plaftentheile nach der ganzen Plattendicke als Hulsendurchlasse 1 * 4 2, 2. . (zum Durchfallen der extrahirten Patronenhlilsen) fortsetzen. Hinter der Zubringerplatte ist, die vor- und zuruckgehende Kolben- platte g, Fig. 1 bis 6, angebracht; in dieselbe sind vorne vier Ver- schlusskolben 3, 3 . . eingeschraubt, und durch Schraubenstifte fixirt, in Kanalen hinter denselben die mit nach anten aus der Platte vortretenden Warzen versehenen Schlager 4, 4 , Fig. 5, und die spiralformigen Schlagfedern 5,5.. eingesetzt. • In j eden Kolben ist in seiner axialen Durchbohrung ein Ziindstift 6, reehts seitlich ein Patronenzieher 7, 7 . dessen hakenformiger Kopf vorne iiber den Kolben vortritt, und dariiber die Patronenzieherfeder 8 eingesetzt, Ein nasenformiger Ansatz des Patronenziehers, \velcher in eine Ausnehmung des Ziindstiftes greift. begrenzt die Rewegung des letzteren. Nahe dem rtickvvartigen Rahmenquerstuck unter der Kolben¬ platte befmdet, sicli die seitlich verschiebbare Spannplatte h, Fig. 7; diese hat an der oberen Seite eine Nuth, von welcher nach vorne zu vier rechtsseitig abgeschragte Ausschnitte 9, 9 . . von verschiedener, von reehts gegen links abnehmender Weite ausgehen, so dass vier zum Zuruckhalten der in die Nuth eingetretenen Schlagerwarzen dienende, verschieden breite Zahne entstehen. Ueber der Zubringer¬ platte / und dem vorderen Theile der Kolbenplatte g liegt der um Charniere an der Aussenseite der Rahmenlangbalken drehbare Deckel k, welcher im Vordertheile mit vier Ausschnitten (Patronendurch- lassen) versehen ist; auf diesen Theil des Deckels wird das Patro- nenmagazin Q, Fig. 1, derart aufgesetzt, dass die vier Saulen der in den Patronenfachern iibereinander gescblichteten Patronen mit den Patronendurchlassen correspondiren. Wenn die Zubringerplatte ganz nach links verschoben ist, Fig. 4, so correspondiren die Patronenlager derselben mit den Patronen¬ durchlassen des Deckels, so dass die unterste Patrone jeder Saule aus dem Magazin in das Patronenlager der Platte fallen kann. Wird die Zubringerplatte nach reehts verschoben, Fig. 3, so treten die Leisten zwLschen den Patronenlagern unter die Patronendurchlasse des Deckels, so dass die Patronen der zweiten Lage nicht. mehr in die Zubringerplatte fallen konnen, die Patronenlager mit den auf- genommenen Patronen aber kommen in die Verlangerung der Liiufe und der Kolben. Reim Vorgehen der Kolbenplatte werden diese Patronen durch die Kolben in die Laufe eingeschoben, \vobei die in den Nuthen 10,10 .., Fig. 5, reehts seitlich von den Patronenlagern schleifenden Patronenzieher mit ihren Hakenkopfen uber die Patronen- wiilste springen und die Ziindstifte durch den Gegendruck der Patronenboden nach rilckwarts geschoben werden, so dass sie an der riickwartigen Seile der Kolben etwas vortreten: wenn die Kolben- platte ganz vorgeschoben ist, bilden die Kolben den Verschluss der Laufe. Beim Zuriickgehen der Kolbenplalte nach dem Sehusse wer- den die ausgeschossenen Patronenhiilsen von den Patronenziehern mitgenommen; wenn diese ans den Nuthen 10 der Zubringerplatte treten, so werden die Hiilsen losgelassen und fallen durch die Hiilsen- durchlasse zu Boden. Darnach geschieht die Verschiebung der Zu- bringerplatfe nach links (in die Aufnahmstellung, Fig. 4) zur Auf- nahme neuer Patronen, und vvahrend des neuerlichen Vorgehens der Kolbenplatte die abermalige Verschiebung nach rechts (in die Lade- stellung). Die Spannplatte ist vor dem Vorgehen der Kolbenplatte ganz nach links verschoben, Fig. 4; die Warzen der Schlager befinden sich in der Nuth hinter den Zahnen und werden beim Vorgehen der Kolbenplatte durch die Zahne zuriiekgehalten, daher die Schlagfedern gespannt. Wird sodann nach dem ganzlichen Vorschieben derKolben- platte (Laden und Schliessen, Fig. 3) die Spannplatte nach rechts verschoben, so treten successive, von rechts anfangend, die Zahne von den Schlagerwarzen zuriick, die frei werdenden Schlager werden von den ausschnellenden Schlagfedern nach vonvarts gestossen und schlagen auf die Ziindstifte auf (Abfeuern). Vor dem Zuriickgehen der Kolbenplatte (Oeffnen \mAAuswerfen der Hiilsen) geht zwar die Spann¬ platte nach links, wird aber beim Eintreten der Schlagerwarzen, welche an den abgeschragten Flachen der Zahne schleifen, wieder nach rechts gedriickt und schnellt, nachdem die Warzen die Zahne passirt haben, abermak nach links, wodurch die Spannung der Federn beim neuerlichen Vorgehen der Kolbenplatte vorbereitet ist. Um das Zuriickweichen der vorgeschobenen Kolbenplatte wah- rend des Schusses zu verhindern, dienen zwei an der unteren Seite derselben der Quere nach in Lagern verschiebbare Sperrbolzen l, l, Fig. 2 und 6, welche mit eingeschraubten Warzen. in die Schlitze 11, 11 der langlichen, um einen Zapfen drehbaren Sperrplatte m ein- greifen. Wenn die Sperrplatte so gedreht wird, dass die Verbindung der ausseren Enden der Schlitze senkrecht zur Langenrichtung der Waffe steht, so werden die Sperrbolzen nach aussen gedriickt und treten bei vorgeschobener Kolbenplatte in Ausnehmungen der Rahmenlang- balken ein (Verschluss gesperrt); bei der Rechtsdrehung der Sperrplatte 6 werden die Sperrbolzen aus den Ralimenlangbalken zuriickgezogen (Verschlussperre geoffnet). Die Linksdrehung der Sperrplatte (Hinaus- driicken der Sperrbolzen) muss daher naeh dem Vorschieben, die Rechtsdrehung vor dem Zuriickziehen der Kolbenplatte erfolgen. In der combinirten Bewegung der Kolben-, Zubringer-, Spann- nnd Sperrplatte lassen sich folgende Momente unterscheiden, wobei als Grundstellung Kolbenplatte ganz zuriickgezogen, Spannplatte und Znbringerplatte nach links verschoben (die Patronen in die Patronenlager eingefallen) angenommen wird: 1.) Rechtsverschieben der Zubringer- platte in die Ladestellung, gleichzeitig Vorgehen der Kolbenplatte, bis die Kolben an die Patronen gelangen (theilweises Spannen der Schlag- federn); 2.) ganzliches Vorgehen der Kolbenplatte, wahrend Zubringer- und Spannplatte in ihrer Lage verbleiben (Laden, Schliessen, ganz- liches Spannen); 3.) Rechtsdrehung der Sperrplatte (Sperren des Ver- schlusses); 4.) Rechlsverschiebung der Spannplatte (Abfeuern): — 5.) Verschiebung der Spannplatte nach links; 6.) Linksdrehung der Sperrplatte (Oeffnen der Sperre): 7.) Zuriickgehen der Kolbenplatte, bis die Kolben aus den Patronenlagern austreten und die Patronenzieher die ausgezogenen Hiilsen fallen lassen (Oeffnen des Verschlusses und Auswerfen der Hiilsen): 8.) ganzliches Zuriickgehen der Kolbenplatte, gleichzeitig Linksverschiebung der Znbringerplatte in die Aufnahms- stellung zum Einfassen neuer Patronen, Rechlsverschiebung der Spann¬ platte beim Eintreten der Schlagerwarzen in die Nuth und abermaliges Linksschnellen derselben. Diese Bewegungen der vier Platten werden durch nachstehende Mittel be\virkt: In dem am riickwartigen Rahmencjuerstiick befestigten Lager n, Fig. 2 und 3, ist der zweiarmige Spannhebel p mit seinem cylindrischen Zapfen drehbar eingesetzt; auf dem Zapfen sitzt lose der gabelformige Zubringerhebel q und durch einen Vorsteeker mit dem Zapfen fest verbunden der Feuerhebel r, Fig. 1 bis 4, so dass jede Drehung des Feuerhebels auch die Drehung des Spannhebels zur Folge hat. Der vordere liingere Arm des Spannhebels tragt die Frictionsrolle 72, welche in der an der Kolbenplatte befestigten Coulisse s, Fig. 6, laufend, das Vor- und Zuruckschieben der Kolben¬ platte besorgt, und ist ganz vorne mit einer Nase 13 versehen, die in einen Ausschnitt 14 der Sperrplatte eingreift, und diese dreht; der riickwartige kiirzere Arm 15 des Spannhebels stosst bei der Drehung an einen Ansatz 16, Fig. 7, der Spannplatte und bevvirkt deren Verschiebung nach reebts. Die Verschiebung der Spannplatte nach 7 links erfolgt durch den in das riickwartige Rahmenquerstiick drehbar eingesetzten, in einen Ausschnitt der Spannplatte eingreifenden Spann- plattenhebel t, Fig. 4, der sich gegen die Špan n platten- f e d e r n stutzt. Das vordere Ende des Zubringerhebels q ist in den Aus¬ schnitt 17, Fig. 2, S and 4, der Zubringerplatte eingesetzt, bevvirkt sonach dnrch seine Drehung die Verschiebung dieser Platte; die Drehung des Zubringerhebels wird durch die an der Kolbenplatte angebrachte Frictionsrolle 18, Fig. 6, bewerkstelligt, welche beim Vorgehen der Kolbenplatte an den rechten, kiirzeren Gabelarm des Hebels stosst und diesen nach rechts druckt, beim Zurttckgehen der Kolbenplatte aber, wieder in die Gabel gelangend, an den linken Gabelarm stosst und den Hebel nach links dreht. Bei der oben angenommenen Grundstellung der Platten. Fig. 4, befindet sicli der Feuerhebel ganz ruckwart,s, die Frictionsrolle 12 am rechtsseitigen Ende der Coulisse, die Frictionsrolle 18 in der Gabel des Zubringerhebels. Beim Vorschieben des Feuerhebels erfolgen die vier ersten der oben angefuhrten Bewegungsinomente, beim Zuruckschieben aber die vier letzten, und zwar auf lblgende Weise: Das Vorschieben des Feuerhebels bewirkt, die Linksdrehung desSpann¬ hebels, dessen Frictionsrolle, in dem rechtsseitigen Theile der Coulisse laufend. die Kolbenplatte nach vorwiirts sehiebt; beim Vorgehen der Kolbenplatte verursacht die Frictionsrolle 18 die Rechtsverschiebung der Zubringerplatte, indem sie den Zubringerhebel nach rechts druckt (erster Moment). Sobald die Frictionsrolle 18 aus der Gabel des Zubringer¬ hebels austritt, hort die Rechtsverschiebung der Zubringerplatte auf und es geht nur die Kolbenplatte nach vorwarts, bis die Frictions¬ rolle des Spannhebels an den linksseitigen Theil (todten Gang) der Coulisse gelangt ist, welcher concentrisch z um Zapfen des Spann¬ hebels geschnitten ist, daher ein weiteres Vorschieben der Coulisse nicht bedingt (zweiter Moment). Beim Eintreten der Frictionsrolle in den todten Gang der Coulisse greift die Nase 13 des Spannhebels in den Ausschnitt 14 der Sperrplatte ein und bewirkt die Rechtsdrehung derselben (dritter Moment). Nachdem die Nase die Sperrplatte passirt, hat, stosst der ruckvvartige Arm 15 des Spannhebels an den Ansatz 16 der Spannplatte und sehiebt diese nach rechts (vierter Moment). Der Feuerhebel ist ganz nach vorne, die Frictionsrolle 12 des Spannhebels an das linksseitige Ende der Coulisse gelangt, die Spannplattenfeder ist durch den Spannplattenhebel gespannt. Fig. 3. — Beim Zuruck- 8 ziehen des Feuerhebels entfernt sich zunachst, wahrend die Frictions- rolle des nach rechts gehenden Spannhebels den ersten Theil des todten Ganges der Coulisse durchlauft, der ruckwartige Arm des Spannhebels vom Spannplatlenansatze und es driickt der Spann- plattenhebel infolge des Ausschnellens seiner Feder die Spannplatte nach links (funfter Moment). Bei der weiteren Bewegung derFrictions- rolle im todten Gang tritt die Nase des Spannhebels in den Aus- schnitt der Sperrplatte und dreht diese nach links (sechster Moment). Sodann tritt die Frictionsrolle in den rechten Theil der Coulisse und zieht die Kolbenplatte zuriick, bis die Frictionsrolle der letzteren an die Gabel des Zubringerhebels gelangt, (siebenter Moment). Sobald die Frictionsrolle 18 in die Gabel eingetreten, driickt sie beim weiteren Zuruckgehen der Kolbenplatte auf den linken Gabelarm, dreht den Zubringerhebel nach links, welcher die Zubringerplatte verschiebt: die an die Zahne gelangten Schlagenvarzen verschieben die Spann¬ platte nach rechts, wodurch die Spannplattenfeder abermals zusam- mengedrtickt wird, um, nachdem die Warzen die Zahne passirt,, aus- zuschnellen und vermittelst des Hebels die Spannplatte nach links zu werfen (achter Moment). Behufs Fuhrung bei der Bewegung ist die Zubringerplatte mit ihren verschvvachten Enden auf die Rahmenbalken aufgelegt, welche mit in Nuthen der Platte eingreitenden Querleisten versehen ist. Ebenso liegt die Kolbenplatte mit ihrem Obertheile auf, mit dem starkeren Mitteltheile beiderseits anschliessend zwischen den Rahmen- balken, durch welche sie gefuhrt wird. Die Schlagfederkanale in der Kolbenplatte sind riickwart.s durch einen aufklappbaren Riegel 19, Fig. 5, abgeschlossen. Die Spannplatte liegt auf zwei am ruckwartigen Rahmenquer- stuck befestigten Tragern v, v und greift, mit Leisten in Nuthen der Trager ein. Von der Spannplatte reicht, ein Ansatz, die Sperr- hebelstiitze w, Fig. 3, nach riickwarts uber das ruckwartige Rahmenquerstiick, an welchem der Sperrhebel x drehbar befestigt. ist; wird dieser Hebel nach rechts gedreht, so legt er sich der Stiitze vor und verhindert die Verruckung der nach rechts verschobenen Spannplatte, so dass beim Vor- und Zuruckgehen der Kolbenplatte die Schlagerwarzen durch die Zahnausschnitte ungehindert in und aus der Nuth treten, ohne dass die Schlagfedern gespannt werden; dies bildet demnach die Sicherheitssperre gegen unbeabsichtigtes Ab- gehen von Schiissen. 9 Die Ruckwartsbewegung des Feuerhebels • wird durch einen im ruckwartigen Rahmencjuerstiick gebildeten Ausschnitt begrenzt. Der ganzlich vorgeschobene Feuerhebel kann durch eine drehbare Sperr- klinke (Sperre des Feuerhebels) arretirt. werden, wenn diese nach riick- warts umgelegt. wird, wobei eine Warze derselben in ein Loch des Hebels eintritt. Zum Schutze der Mechanismen wird unter denselben in eine Falze des riickwartigen Rahmenquerstuckes ein Schutzblecli ein- geschoben und vorne beiderseits an die Rahmenbalken festgeschraubt. Zum Festhalten des aufgesetzten Patronenmagazines ist am mittleren Rahmenquerstiick und am Deckel je eine Falzleiste 20 sammt Schliesse (Magazinssperre 21) und auf der linken Seite ein Querriegel 22 angebracht. Die Laffete. Die Laffete, Fig. 1 und 2, besteht aus der mit den Schild- pfannen versehenen Gabel, der Richtschraube, der Backsvorrichtung und dem Pivot sammt Postament. Die gusseiserne Gabel A tragt an den Enden der Gabelarme die Schildpfannen sammt den einerseits im Charnier drehbaren und andererseits mittelst Vorstecker zu schliessenden Schilddeckeln; das Mittelstiick bildet einen Hohlcvlinder mit Scheibe, welcher auf dem Pivotzapfen drehbar aufgesteckt und durch eine Befestigungs- schraube gehalten wird. Auf der linken Seite der Gabel springt ein Arm B vor, welcher die Richtschraubenmutter tragt; an der rechten Seite sind zwei Lagerbacken und ein Lagerarm fiir die Schneckenwelle. Die Richtschraube ist eine doppelte Schraube mit doppel- tem Gewinde (Steigung beider Schrauben 26 m f m ); die innere Schraube I) ist mittelst des Charnierbolzens E mit dem linken Rahmenbalken verbunden; die Mut.ter F der ausseren Schraube ist mittelst zweier Schraubenzapfen in ihrem Lager festgehalten. Die aussere Schraube hat ein Rechts-, die innere ein Linksgewinde. Zur Drehung der Richtschraube dient das am oberen Ende der ausse¬ ren Schraube angebrachte H andr a d G. Die Backsvorrichtung besteht aus der Schnecke i/, welche zwischen den beiden Lagerbacken auf die Schneckenwelle J auf- gekeilt ist und in das auf dem Pivotstuck aufgesetzte Schnecken- 10 rad K eingreift. Zur Drehung der Schnecke dient das am Ende der Welle befestigte Handrad L mit Handhabe. Das Pivotstiick aus Gusseisen besteht, aus einem Pivotzapfen mit einer Scheibe, welch‘ letztere das Schneckenrad tragt und mit dem Postament verbunden ist. Das Postament M ist je nacli der Installirungsart der Mitrail- leuse verschieden construirt; meistens ist dasselbe aus Eisenblech in der Form eines hohlen abgestutzten Kegels oder aus Guss in der Form einer Situle erzeugt. Zubehor der Mitrailleuse. Aufsatze. Die Mitrailleuse hat auf der linken Seite zwei Auf¬ satze, von welchen der eine in der Aufsatzbacke des Deckels verschiebbar und mittelst einer Druckscliraube festzustellen ist, \vahrend der zweite auf der Aufsatzplatte des Deckels fix an- gebracht, jedoch zum Umklappen nach vorne eingerichtet ist. Der verschiebbare Aufsatz, Fig. I — N, besteht aus einem Štab von kreissegmentformigem Querschnitt mit einem cylindrischen Auf- satzkopf, welcher den prismatischen Querarm tragt.. In den Quer- arm ist. der Visirschieber falzartig eingeschoben und wird durch eine Druckfeder in der ihm ertheilten Einstellung festgehalten. ' Auf der riickwartigen (dem Vormeister zugekehrten) Seite ist der Aufsatzstab von 1 bis 20 Hundertmeter eingetheilt; der Querarm. hat eine Eintheilung ftir die Seitenverschiebung, der Weiserstrich befmdet sich am Visirschieber. Der fixe Aufsatz, Fig. 1 — O, besteht aus dem Aufsatzstab, der Aufsatzfeder und dem Charnierbolzen. Der Aufsat zstab hat unten ein Charnierohr und an der linken Seite zahnformige Ansatze, von welchen jeder mit einem Visireinschnitte versehen ist. Der unterste Visirein- schnitt, dient fur die zu den Laufaxen parallele Nullvisirlinie, die iibrigen vier Visireinschnitte entsprechen Distanzen von drei zu drei Hundertmeter, und es sind die Einschnitte derart angebracht, dass der Seitenabweichung der Gesčhosse Rechnung getragen ist.. Das Charnierohr des Aufsatzes ist gleichfalls mit einem Ansatz mit Visireinschnitt versehen, welcher beim umgeklappten Aufsatze als Visirpunkt ftir die Nullvisirlinie dient und im Nothfalle fur Distanzen bis drei Hundertmeter beniitzt werden kann. Die Aufsatzfeder ist in eine Ausnehmung der Aufsatzplatte eingelegt und am vorderen Ende 11 festgeschraubt. Die Feder wirkt auf die jeweilig unten befindliche Flache des Aiifsatzeharniers in der VVeise, dass sie den umgelegten oder aufgesiellten Aufsatzstab festhalt und ihm bebn Aufstellen oder Umlegen eine schnellende Bewegung ertheilt. Die Verbindung des Aufsatzstabes mit den Charnierbacken der Aufsatzplatte wird durch den Gharnierbolzen bewirkt, Visirkorn, Fig. I —P ; auf der linken Seite im vorderen Rah- menquerstuck eingeschraubt, hat dieselbe Einrichtung wie die Visir- korne der Geschiitze. Patronenmagazin. Das Patronenmagazin, Fig. I — Q, fasst 32 Patronen; es hat vier Patronenfacher aus Messingblech, in welchen je acht. Patronen lagern und mit ihren Wulst.en in den fur selbe be- stimmten Enveiterungen gefuhrt werden. Die ausseren Facher sind mit Langschlitzen in der Seit,enwand versehen, um durch selbe die im Magazin vorhandene Anzahl Patronen beobacbten zu konnen. Oben ist das Magazin offen und mit einer Krampe versehen, inner- halb welcher der Patronenfulltrichter eingesetzt wird; die beiden Ausschnitte in der Krampe sind fur den Schuber des Fulltrichters bestimmt. Unten wird das Patronenmagazin durch einen verschiebbaren Bo den mit drei Patronendurchliissen geschlossen; ist der Boden voli- kommen eingeschoben, so schliesst er die vier Facheroffnungen, wird derselbe jedoch um die Weite eines Faches seitwart.s verschoben, so sind die Facheroffnungen frei und die Patronen konnen in die Patronen- durehlasse des Deckels einfallen. Um beirn Einschieben des Magazins in die Falzleisten 20 des Deckels das Verschieben des Magazinsbodens. resp. das Oeffnen der Facher zu erzielen, ist der Boden mit einer L e is te versehen, welche beim Einschieben an den am Deckel an- gebrachten Querriegel 22 anstosst und so den Boden zuriiekhalt. Die ruckvvartige Bodenleiste des Patronenmagazins hat eine A us neb¬ ni un g, in welche die Magazinssperre eingreift; an den Langs- seiten sind zwei Handhaben angebracht. Patronenfulltrichter, Fig. 8, I und II. Derselbe ist von ahnlicher Einrichtung wie das Patronenmagazin, fasst jedoch nur 24 Patronen (je 6 Stlick in jedem Fache). Oben ist der Fulltrichter geschlossen und mit einer Handhabe a versehen, unten geht durch entsprechende Schlitzen in den Wandblechen ein Schuber b , auf welchem die Patronen aufruhen. Der Schuber hat an beiden Enden aufklapphare Handgriffe c. 12 Der Fiilltrichter wird auf den Obertheil des Patronenmagazins auf- gesetzt und der Schuber nach der freien Seite herausgezogen, worauf die Patronen in die Facher des Magazins einfallen. Der Trichter muss derart eingesetzt sein, dass die durch eine weisse Scheibe und zwei ovale Ausschnitte charakterisirte Wand dem Vormeister zugekehrt ist. Munitionskiste aus Eisenblech mit wasserdicht schliessendem Deckel; sie hat einen Fassungsraum fur 38 Stiiek Fiilltrichter. Diese Kiste wird in der Nahe der Mitrailleuse an einem passenden Orte aufgestellt. Exercierpatronen , gewohnliehe Patronenhiilsen mit einem Holzpfropf statt der Pulverladung und mit metallenen Geschossen. Miindungskappe aus Leder mit vier Fingerlingen. welche auf die Laufenden aufgezogen werden. Persenning aus wasserdichter Segellein\vand zum Ueber- decken des ganzen Geschlitzes. Wisclier aus Holz zum Reinigen der Bohrungen der Laufe. Schliissel, eine Garnitur. Putzkastchen, Putzsack und Reinigungspersenning. Oelkanne, kleine. Kistchen mit den Reservebestandtheilen, bestehend aus: 1 Aufsatzfeder, 1 Aufsatzfederschraube, 1 Aufsatzrahmen, 4 Patronen- ziehern, 4 Patronenzieherfedern, 8 Spiralfedern, 4 Schlagern, 1 Sperr- hebel, 4 Sperrhebelschrauben, 2 Spannplattenfedern, 1 Spannplatten- hebel, 1 Verschlusskolben. 4 Verschlusskolbenschrauben und 4 Ziind- stiften. Requisitenkiste fur je zwei Mitrailleusen; dieselbe enthalt: die verschiebbaren Aufsatze, die Mundungskappen, eventuell die Persen- ninge, die Putzrequisiten, die Schliissel, die Wischer, die Oelkannen und die Exercierpatronen. Munition. Die Mitrailleusenpatrone ist, eine Einheitspatrone mit Cen- tralzimdung und besteht aus dem Geschoss, der Fuhrungshiilse, der eigentlichen Patronenhulse, der Zundkapsel und der Pul¬ verladung. Das Geschoss c, Fig. 9, aus Gusstahl mit geharteter Spitze hat am unteren Theile eine Hohlkehle und auf seiner Bodenflache meh- rere Kerben mit vorstehendem Grat. Fur die Uebungspatronen werden Geschosse aus Schmiedeeisen verwendet. 13 Die Fuhrungshiilse d au.s Messing ist auf den cylindrischen Theil des Geschosses aufgezogen und in die Hohlkehle desselben ein- gepresst,. Die Fuhrungshiilse wird von vorne gegen riickwarts zu continuirlich starker und liat, einen gewolbten Boden, welcher beim Schusse durch die Pulvergase platt. gedruckt wird, wodurch sowol eine Vergrosserung des Hiilsendurchmessers und die vollstiindige Auf- hebung des Spielraumes, als auch das Einschneiden der Hiilse in die Ziige erzielt wird. Die Patronenhiilse aus Messing hat gleichfalls einen verstarkten Boden, welcher zur Dichtung des Verschlusses dient, und mit einem W ul s te a als Angriff fur den Patronenzieher versehen ist. In der Bodenmitte ist die Ziindkapselkammer, mit einem aus derselben ragenden Piston mit drei Ziindlochern, eingepragt. Die Ziindkapsel b aus Kupfer ist mit dem Ztindsatze versehen und in die Ziindkapselkammer eingepresst. Die Pulverladung, ein Gemenge von Korn- und Mehlpulver, ist in die Patronenhiilse eingepresst; zwischen der Pulverladung und dem Geschosse befindet sich ein Wachsspiegel. Von den Mitrailleusenpatronen wird ein Theil in Fiilltrich- tern (zu 24 Stiick), der Rest in Viertel-Munitionskisten (zu 180 Stiick) verpackt. Die in den Munitionskisten verpackten Patronen erhalten leicht abnehmbare Schutzkappen auf den Geschosskopf, damit die Geschosspitzen mit den Ziindpillen nicht in Beriihrung kommen konnen. Diese Munitionskisten erhalten auf dem Deckel die Beschreibung: Mitrailleusenpatronen; neben dem Deckel wird die Anzahl der in der Kiste verpackten Patronen aufgeschrieben. Die in Fiilltrichtern verpackten Mitrailleusenpatronen werden in der Niihe der Geschiitze in den eisernen Mitrailleusenmunitions- k i s t e n untergebracht,. Behandlung der Mitrailleuse beim Gebrauohe. Bei der Mitrailleuse muss man sich vor jedem Schiessen des leichten und richtigen Spieles der Mechanismen versichern, wozu man nach dem Oeffnen der Feuerhebel- und der Sicherheitssperre den Feuerhebel einigemal, anfangs langsam, dann mit derselben Ge- schwindigkeit wie im Schnellfeuer nach vor- und ruckwarts bewegt. 14 Als Vorbereitung zum Feuern wivd, nachdem der Feuerhebel vvieder ganz nacli vorw;irts geschoben wurde, ein gefiilltes Patronen- magazin von links in die Falzleisten bis zum Anstossen an den Quer- riegel eingeschoben und mittelst der Schliesse versichert. Sodann wird ein gefullter Patronentrichter, mit seinen Ausschnitten nach ruckwarts, auf das Magazin gesetzt und der Schuber desselben herausgezogen. Damit in der Folge keine Unterbrechung im Feuer eintrete, wird der Trichter, sobald er leer geworden, sogleich durch einen vollen ersetzt. Zum Richten wird in der Regel der fixe Aufsatz beniitzt.* Hiezu wird der Aufsatz aufgeklappt und ilber den der Distanz am besten entsprechenden Visireinschnitt gezielt, wobei nach Redarf vor- oder hoher gerichtet werden muss. Die Richtung wird vom ersten Vormeister gegeben; hiezu bedient er mit der linken Hand das Handrad der Richtschraube, wahrend er mit der rechten das Handrad der Backsvorrichlung bewegt. Das Ver sag en der Patronen ist ohne Einfluss auf die Fort- setzung des Feuers, da die versagte Patrone wie eine Hiilse durch den Patronenzieher ausge\vorfen wird. Solite sich das Versagen von Patronen bei einem Laufe haufig \viederholen , so ist nach dem Schiessen der Ziindstift des betreffenden Kolbens sowie die Schlag- feder genau zu untersuchen. Wenn eine leere Patronenhiilse im Laufe stecken bleibt, so kann aus diesern Laufe selbstverstandlich keine weitere Patrone abgefeuert werden; dies hat jedoch nicht. sofort das Einstellen des Feuers, sondern nur eine Verminderung der Feuerschnelligkeit zur Folge, da bei jeder Lage die fiir den betreffenden verschlossenen Lauf gehorige, in das Patronenlager der Zubringerplatte einfallende Patrone entfernt werden muss, bevor die Librigen Patronen in ilire Laufe eingeschoben werden konnen. Dies geschieht dadurch, dass man nach dem Vorschieben des. Feuerhebels bis zum Anstossen der zu entfernenden Patrone an die stecken gebliebene Hiilse, \vobei der Patronenzieher infolge des Widerstandes der Patrone liber den Wulst derselben springf (was bei den librigen leicht nach vorwarts glei— * Der verschiebbare Aufsatz wird nur auf Distanzen liber 1200 m j an- gevvendet; Hohen- und Seitenaufsatz \vird dann analog wie bei den Geschiitzen eingestellt. 15 tenden Patronen nicht. der Fali ist), den Feuerhebel bis zum Aus- treten der Patronenzieher aus der Zubringerplatte zuriickzieht, so dass die hinderliche Patrone aus der Zubringerplatte fallt; durch neuerliches Vorschieben des Feuerhebels werden die ubrigen Patronen eingeschoben und abgefeuert. Sobald eine Feuerpause die Gelegenheit hiezu bietet, muss die stecken gebliebene Patronenhulse von vorne ausgestossen oder (im Falle der Boden der Hiilse abgerissen ware) nach dem Zuruckschlagen des Deckels auf die beim Karabiner tibliche Weise ausgezogen werden. Nach dem Schiessen muss die stecken gebliebene Patrone besichtigt und (wenn sich an der Patrone keine solche Veranderung zeigt, welche als alleinige Ursache des Anstandes angesehen werden kann) der betreffende Patronenzieher einer eingehenden Untersuchung unterzogen werden. Die versagten Patronen konnen abermals zur Verwendung kommen; sollten sie jedoch ein zweitesmal versagen (was sich nach dem vom Zundstift. herriihrenden Eindruck im Patronenboden erkennen litsst), so sind sie separat zu verpacken und mit den ausge\vorfenen Hulsen abzufiihren. Zur Schonung der Waffe ist jede tiberflussige Bewegung der Mechanismen beim Exercieren zu vermeiden. Soli die continuirliche Aenderung der Richtung (Verfolgen eines sich bewegenden Ziel- objectes) bei ununterbrochener Fortfuhrung des Feuers geiibt werden, so ist, falls nicht Exercierpatronen in Verwendung kommen, vorher die Spannplatte durch die Sicherheitssperre festzulegen, damit die Schlager und die Zundstifte sich nicht abnutzen. Zur Einiihung des raschen Wechselns der Patronenfulltrichter und deslneinandergreifens der ganzen Geschiitzbedienung im Schnell- feuer dienen fiir je zwei Mitrailleusen 104 Exercierpatronen, \velche in einem Patronenmagazin und in drei Fiilltrichtern unter- gebracht sind. Diese Patronen eignen sich auch zur Untersuchung der Patronenzieher sovvie der ganzen Waffe. Conservirung. Bei der Mitrailleuse und deren Laffete sind alle jene Theile, welche einer Reibung ausgesetzt sind, sowie alle Bronzetheile Blank zu halten; die ubrigen Theile erhalten einen Anstrich, und zwar: bei der Mitrailleuse mit schwarzer Lackfarbe, bei der Laffete mit Eisenroth (Caput mortumn). 16 Die Mitrailleuse mnss sorgfaltig vor jeder Verrostung bewahrt werden, daher, wenn sie nicht im Gebrauche ist, mit. der Miindungskappe versehen und mit der Persenning bedeckt, sein; nach jedem Exercieren oder einer sonstigen Handhabung muss das Geschiitz mit einem trocke- nen Lappen abgewischt und mit einem Oellappen tiberfahren werden. Zeigt sich bei den ofter vorzunehmenden Visitimngen eine beginnende Verrostung, so mussen soforl die blank zu haltenden Theile mit pulverisirter Holzkohle und Oel gereinigt, die gebeizten nnd angelasse- nen aber mit Oellappen gut abgerieben werden. Nach jedem Schiessen mussen sogleich die Laufbohrungen gut gereinigt werden, wozu nach dem Zuruckschlagen des Peckels und dem Ausschalten der Klappe des Zubringerhebels die Zubringer- platte aus dem Rahmen genommen wird. — Das Reinigen der Bohrungen geschieht mittelst des \Vischers, um welchen Werg ge- wickelt und der sodann mit Siisswasser benetzt wird: zeigt sich das wiederholt gewechselt.e Werg nicht mehr vom Pulverriickstand ge- schwarzt, so \vird die Bohrung mittelst eines um den Wischer ge- wickelten Lappens gut trocken gewischt und leicht eingeolt. Vor dem Zusammensetzen der Mitrailleuse mussen die Zubrin- gerplatte, die Kolben und der Deekel vom anhaftenden Pulverriick- stande befreit werden. Zur Schonung der Waffen ist jedes nicht, unbedingt noth\vendige Zerlegen zu vermeiden und den nicht artilleristisch ausgebildeten Matrosen nur das vorbeschriebene, zur Reinigung der Bohrungen erforderliche Zerlegen zu gestatten; soli die Mitrailleuse behufs grund- licher Reinigung vollstandig zerlegt werden, so darf dies nur unter Aufsieht der Instructoren durch die artilleristisch ausgebildefce Mann- schaft geschehen. Beim Zerlegen und Zusammensetzen wird auf nach- stehende Art vorgegangen: Beim Zerlegen der Mitrailleuse wird zuerst, der Feuerhebel ganz zurtickgezogen, die Klappe des Zubringerhebels geoffnet, der Deekel aufgeschlagen und die Zubringerplatte ausgehoben. Hierauf wird der Feuerhebel zur Halfte vorgeschoben, die Kolbenplatte sammt der Sperrplatte und sodann die Spannplatte abgehoben. Nunmehr wird der Befestigungsstift des Feuerhebels ausgezogen, dieser Hebel herabgenommen und der Spann- und Zubringerhebel ausgehoben. Um die Verschlussperre von der Kolbenplatte zu trennen, wird nach dem Entfernen des Vorsteckers und der Vorlegscheibe des Sperr- 17 platt.enzapfens die Sperrplatte abgenommen, worauf sich nach dem Ausschrauben der Warzen auch die Sperrbolzen nach seitwarts her- nusziehen lassen. Zum Enifernen der Spiralfedern nnd Schlager wird der die Schlagerkanale riickwart.s absohliessende Riegel allmahlich aufgeklappt,, wobei die selbstthatig ausspringenden Schlagfedern erfasst nnd entfernt. nnd sodann die (bei den Spanmvarzen zn erfassenden) Scblager herausgezogen werden. Behufs griindlicher Reinignng der Kolbentheile nnd der Schlagerkanale werden nach dem Ausziehen der Fixirungsschrauben die Kolben ausgeschraubt, die Patronenzieher- federn abgehoben, die Patronenzieher nach dem Ent.fernen ihrer Befestigungsschrauben ausgehoben nnd die Zundstifte nach ruckwarts herausgezogen. Soli der Beckel enlfernt. werden, so sind die Charnierschranben desselben ansznschranben. Ist das Schutzblech abznnehmen, so sind dessen Befestigungsschrauben zn losen. Beim Zusammenset.zen wird vorerst die Kolbenplatte voll- standig armirt.. Hiezu werden die Zundstifte in die Kolben eingefuhrt, die Patronenzieher festgeschraubt, die Patronenzieherfedern in die Kolbennuth eingelegt, die so zusammengesetzten Kolben in die Kol¬ benplatte eingescbraubt nnd mittelst der Fixirungsschrauben fest- gest elit; sodann werden die Schlager und die Schlagfedern in die Kanale eingefuhrt, der Kanalriegel nach dem Einsetzen je einer Schlag- feder etwas raehr zugeklappt und schliesslich der Riegel vollends geschlossen und versichert. War die Verschlussperre abgenommen, so werden die Sperrbolzen in ihre Lager eingeschoben, die Warzen ein- geschraubt, die Sperrplatte derart, auf den Drehzapfen aufgesteckt, dass die Warzen der Sperrbolzen in die Schjitze der Platte eintreten, und die Platte durch die Vorlegscheibe und den Vorstecker festgelegt. Nunmehr wird der mit dem Zubringerhebel vereinigte Spannhebel mit, seinem Zapfen in das Lager am ruckwartigen Rahmenquerst,uck eingesteckt. der Feuerhebel von unten auf den Zapfen des Spannhebels geschoben und mittelst des Befestignngsstift.es mit diesem verbunden. Sodann wird der Feuerhebel bis zur Halfte eingedreht nnd die Spann- platt.e in die Armlager derart eingelegt, dass der langere Arm des Spannhebels in die fiir ibn bestimmte Plattenausnehmung eintritt. Hieranf wird die Kolbenplatte derart in den Rahmen eingelegt, dass die Fricfionsrolle des Spannhebels in die Coulisse eintritt. Nun wird der Feuerhebel ganz zuruckgezogen, die Znbringerplatte eingelegt und biebei der Zubringerhebel so gedreht, dass sein Vorderende in den 2 18 Ausschnitt der Platte zu stehen kommt.. worauf die Klappe des Zu- bringerhebels geschlossen und versichert wird. Zum Schlusse wird der Deckel niedergelassen, eventuell dessen Charnierschrauben festgeschraubt und das Schul zbledi (falls es entfernt wurde) eingesehoben und versichert. Zum Zerlegen der Laffete wird zuersl die Mitrailleuse, nach Entfernung des Charnierbolzens der Richtschraube und nach bevvirk- tem Oeffnen der Schilddeckel. abgehoben; die Richtschraube sammt Mutter vvird nach Lockerung der beiden Schraubenzapfen aus ihrem Lager genommen; die Schneckenwelle wird nach Entfernung der an ihrem vorderen Ende angebrachten Vorlegscheibe nach rtickvvarts herausgezogen, vvobei darauf zu achten ist. dass der Refestigungskeil der Schnecke die in den Lagerbacken fur denselben angebrachten Ausschnitte passirt: die (tabel kann nach Entfernung der Mutter des Befestigungsbolzens von dem Pivotzapfen abgehoben werden. Nach jedem Zerlegen und Zusammensetzen muss eine R evision der Mitrailleuse vorgenommen und hiebei untersucht werden, ob das Zusammensetzen richtig ausgefuhrt \vurde, ob keine Verwechslung der Schrauben vorgekommen, ob die Schrauben gut. angezogen sind, ob die Mechanismen richtig functioniren und oh die Be\vegung derselben leicht vor sich geht. Nach jeder Reinigung iiberhaupt vverden die Mitrailleusen visitirt. oh sie in allen Theilen rein (vom Pulverschleim, Staub und versulz- tem Oel befreit), vollkommen rostfrei und leicht eingefettet sind. Ins- besondere mussen die Bohrungen vollstandig rein und metallglanzend sein; matte Streifen zeigen eine ungeniigende Reinigung. graue Flecken aber Rostflecke oder Materialfehler an. Zur Conservirung der Mu nit ion gehort die grosste Achtsamkeit in der Behandlung der Patronen; sie sollen nicht fallen gelassen und insbesondere der Boden vor Schlagen und Stossen geschiitzt vverden, da hiedurch, abgesehen von der Moglichkeit der Entzundung, eine far das Einfiihren in den Ladungsraum hinderliehe Deformirung des Ge- schosses oder der Hiilse und eine Versager veranlassende Lockerung des Ziindsatzes in der Kapsel entstehen konnte. Ebenso sind die Patronen vor jeder Verunreinigung zu bevvahren, da eine solche Ladeanstande verursacht und insbesondere anhaftender Sand Bescha- digungen des Ladungsraumes zur Folge hat. Wesentlichste Daten liber die Mitrailleuse. Anfangsgescbwindigheit . . 419 m /. T.ange iler Visirlinie beiin fixen A u fr at z e . . . 1230 Erhebungsvvirikel.— 6 '. * * « * verschiebbaren Aufsatze 1043 m j m . Seitenstellung c’er Aufsatze . 225 m fm. 20 j 3888888838 —ggggggg 1 .J ; Schusadistanz 04 0» O« © —i O CC OJ C LC tOOi^^^lf^tOO*. o o ^ o: ^ cc io o - ° ! Elevations- wiukel s co -vi 03 04 04 cc : v CO «J -v] GO O W Ol ' | 3 2 . *1 4^05GCCDCD| % =. d I g » ffl * C i 2 g. 7 ! o* 2 * 2 ! S-' .S £>; •* ■ CD ^ o ® *—^ t—^ t—^ h—*■ I—^ »— 1 M-OOOOCOOCOO CD 00 -d 05 04 4-^03 101—‘■©CDGC“0 05 04 4— 00 K< H r 1 tO DO 03 03 rfa. 4^ 04 O'05 05 05 -J — 1 GO GO 00 CD CD O j ] p,^P»o? 3 š= 3 s §: < C?e :;4 “sg-ilS o m 5> 2.'P < i. p! C: g. § 2. !*-• a 3 g « & ® §*r H ffa. 0 N < P 4 IO CD 05 ING O GC ^ 00 H- H-*• >—>• 4^ GC 35 •»] C C GC H -v] 05 Q< •£* 00 K? to ^ * * ■ MOOOM^O^HOi 4 ^‘CO —’ •O — -O —^ LO CD b-i «v] ^1 O -vj LO Eiufalls\vinkel M to to o: O' O; ^__ Q4L\GCD054^GOGO^-05CCtNG - to tO tO tO LO CO 03 Z CO 4^ 04 -*d CD — 4^ 05 CD T5 IQ CD -^1 Q0 Q4 r-t. 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