7. Kamstag den 16 F^ebrnav 1833. Rrain's Vorzeit unv Gegenwart. Krainische Literatnr. i»5o — 1KI2. (Dickrainische Biene, herausgegeben vvn M.Kasteliz. Laidach, iö5o ^- 18I2. H Bändchen.) (Fortsetzung.) >3?o weit der Ariikel der böhmischen Zeitschrift. Indem wir ein« so wohlwollende Beurtheilung gebührend würbigen, finden wir uns zugleich veranlaßt, del selben folgende Bemerkungen als Ergänzung und «ls Berichtigung einiger Einzelnhelten anzuschließen. Das Verdienst einer reiner« Sprache, auf welches H«r Olgk«"^!^ aufmerksam macht, hat die kra i-nisch» Biene mit den meisten in neuerer Zeit m Krain erschienenen Schtiften gemein, ja sie kommt in dieser Hinsicht den best«n unter denselben vielleicht nicht »inma, durchaus gleich. Denn cS muß anerkannt werden, da^ die krainifche Vüchersprache in den letzten zwanzig Jahren an lexicalischcr Reinheit und grammatischer Nichtigkeit ungeinein viel gewonnen hat. *) Wer aber deßwegen mit dem Verfasser eines in diesen Blättern (21. December 1831) abgebruckten Aufsatzes schon behaupten zu können glaubt, daß »sie nun ihren Schwestern in Nichts nachsteht« , der zeigt, daß er die üdrlzen slawischen DiaActe nicht kennt. Denn die zwei ^r»vähnten Eigenschaften machen noch lange nicht die ') Di« Splach« des Volkes hat sich ln dscs«r Zeit allerdlngz «icht geändert; M bedurft« aber auch einer solchen AenLtluna weniger, da si« ,ue so vcldorhen w«r, wie die der Phch < r. ganze Bildung einer Sprache auS. So lange nämlich eine Sprache darauf beschränkt bleibt, die Begrifft des einfachen Landmannes auszudrücken, und nicht geeignet ist, in den hö'hery Kreisen de5 Lebens und der Wissenschaft zum Mittheilungswerkzeuge zu di«-nen, kann sie auf den Namen einer gebildeten nicht wohl Anspruch machen, (den durch bloße Reinheit auch manche Sprachen der Wilden verdienen würden.) Nur dadurch, daß eine Sprache nach und nach m diese Kreise eingeführt wiid, kann sie eigentliche Bildung, erhalten. Dies« Bildung aber fehlt bis nun der krai« nisch-windischen in einem höhern Grade, als irgend einer slawischen, (die sorbische od. lausitzisch-wendische etwa ausgenommen), wovon sich jeder leicht überzeugen kann, wenn cr es versucht, nicht etwa ein wissenschaftliches Werk, sondern nur einen Brief in ge« bildeten, Tone zu schreiben, welches letztere man doch z. V. selbst in der kroatischen ohne Schwierigkeit thun kann, eben weil diese Mundart von den Gebildeten häufiger gesprochen und geschrieben wird, als es mit der unsrigen der Fall ist. Bei uns werden indessen, manche dieses gar nicht nöthig finden, da sie zu glau-, ben scheinen, es sei alles gethan, wenn man die Redeweise des Landmanns, wie sie ist, so treu als möglich in das Buch überträgt, daher sie auch in ihren Schriften Ausdrücke und Wendungen gebrauchen, an denen sich der richtige Sinn des LandmannK selbst stoßt, einen der Würde des Gegenstandes angemessenen Ausdruck vermissend. Freilich weiß der Landmann nicht, worin eigentlich der höhere Styl besieht, aber er fühlt die Nothwendigkeit desselben, sobald ihn der Gegenstand erfordert. (Vergl. Kopitar's Gramm. S. 55, Anmerk.) Man gebe ihm etwas Besseres, al5 die germanisilrenden Phrasen der ältern krainifchen Schriftsteller, und die bloß grammatischen und lerica» 26 lischen Kunsteleyen einiger neuern, so wird die An, ,rkennung von seiner Seite nicht ausbleiben.*) Die verkehrte Ansicht, als wäre die Sprache des Landmanns an sich schon Styl, rügt Dr. Preschern treffend in seiner Satore »NavH ^ilcirija" (kr. Aidül. II. 5l,r. 3a), einem in mehrfacher Hinsicht merkwürdigen Gedichte, welcheö der böhmische Recensent gewiß näher berücksichtigt haben wurde, wenn ihn» die spe-tiellen Beziehungen desselben bekannt gewesen wären. WaS slawischer Büchecstyl sei, könnten unsere Schriftsteller am besten aus den Schriften jener Slawen lernen, die bereits reiche Literaturen besitzen; nur müßten sie in denselben,nicht gleich alles für unstatthafte Germanismen«, Gallicismen lc. erklären, was entweder ein allen Literaturen Europa's gemeinsa» mer Kunst«usdruck,") oder eine durch gegenwärtige Sitte und Cultur bedingte allgemein » europäische Redeweise ist. '") Daß übrigens unsere Mundart nicht einmal jene Bildung erreichen kann, deren sich Andere von mehreren Millionen gespro« chme slawische Dialect« erfreuen, versteht sich von selbst und liegt in der Natur der Sache j doch ist nicht zu laug > nen, daß in dieser Hinsicht viel mehr geleistet werden kann, als bis nun geschehen ist, sobald die Gebild«« ten an der Cultur derselben Antheil nehmen, und di« Schriftsteller sich ihrerseits bestreden, den höhern Anforderungen der Letztern zu entsprechen, was dann auch auf den Styl der für das Volk bestimmten Bücher, die in der krainischen Literatur natürlich immer das Wesentlichste bleiben, einen vortheilhasten Einfluß zu äußern nicht ermangeln dürfte. Das eigenthümliche Verdienst der krai Nischen Biene besteht nun darin, daß sie etwas bietet, wa« auch die Theilnahme der Gebildeten, von der nach unserer Meinung die höhere Bildung derSprache zunächst abhängt, zu erregen uns geeignet scheint. Versuche dieser Art waren bei uns bis nun selten. Den ersten machte der vielseitig thätige, durch den zwar nicht unverdienten, aber zu allgemeinen Tadel unserer Grammatiker zu sehr in Mißkredit gekommni P. Marcus Pochlin mit seinem Ordensgenofsen, I?. FoanneL 02M25cenu5 v^v, durch die Herausgabe der »LicHni^e uä lepek ^) Dergleichen Künsteleyen findet man freilich auch in der Nidelixn, namentlich iü den mit 3. bezeichneten Gedichten. Der gelehrte Verfasser derselben hat wohl hi>, und wieder sei»: Sprachgewalt etwas mis>bra«cht. ') Manch« unserer Puristen werden bsiin Lesen unsers letz« ten Blattes gewiss die Vöhmeil bedauert haben, dasi st« fiir Museum lein anderes Wort haben, als üluzemn, wi« alle andern Europäer! »') Es sollte uns wundern, wenn niemand das in Murlo's Gesprächen (Slow. Spra.hl. S. 171) vorkommende ».8!>^u punilille» — älllüllalniill, z,l>1llt:vt!n" (gehorsamster Diener) für einen GerMssMZmus lc. erMrt, da — „der Hauer nicht ., saa't.« umLtnolt« *), einer Art von Musenalmanach auf die Jahre 1780 und 1731 (die auf di« Jahre 1782 und 1785 vorbereiteten blieben ungedruckt), inwelchemun: ter andern unser Vodnik zuerst als Dichter auftrat. Den zweiten Versuch dieser Art verdanken wir unser« Geschichtschreiber A. Linhart, der zwei Lustspiel«, das deutsche: die Feldmühle, von I. Richter, unter dem Titel: 3klip2liav» Hlixlca, und da« französi" sche: I2 tulla jolli ne«, üu I« inariag»» lle l'i^»ro » von Beaumarchais, untlr dem Titel: Veleli 621,, »!i Hlati^^eli le 5k«ui, sehr glücklich auf krainischen Boden velpflanzte. Beide wurden im I. 1790 auf d«m hiesigen Theater von Dilettanten mit außerordentlichem Beifalle aufgeführt, und es ist um so mehr zu bedauern, daß seitdem (die Darstellung einer ungedruckt gebliebenen krainischen Bearbeitung von Kotzebue's Hahne «schlag, unter dem Titel lin-2l,«l< I»etLllnikeil im Jahr 1803 ausgenommen) nichtS Aehnlich,s versucht wurde, da dieß das b»ste Mittel wär«, selbst b«i Denjenig»n, die KrainischeS nicht lesen mögen, Interesse für die Landeslileratur zu erwecken. Slit 1720 ist nichts im Drucke erschi«? nen, was nicht ausschließlich Belehrung dls VolkeS zum Zweck« gehabt hätte, bis auf di« bekannten Gedichte v,n Vednik und Iaruik, denen man allenfalls auch einige Uebersltzunge» aus deutschen Dichtern vom Canonicus Stanig in Görz (worunter Bürger's Bal< I»de: »Ber Kaiser und de« Abt") beizählen könnte. Dieß ist um so «uffallender, ds unsere geistliche Literatur seitdem gegen die frühere Zeit ungemein Vieles und darunter sehr Schätzbares geliefert hat. Aus der Bestimmung der krainischen Biene fiirdi« Gebildeten ergibt sich übrigens von selbst, das die Bedenklichkeilen, die gegen den erotischen Inhalt einiger in ihr enthaltenen Vedichte hin und wieder g<« äußert wurden, schon darum ungegründet sind, weil Leser, die nicht durch die Leclüre ähnlicher Poesien in andern Sprachen mit der dießfälligen poetischen Phraseologie bekannt geworden sind, die wenigsten die-« ser Gedichte verstehen dürften, und es überhaupt nicht zu besorgen ist, daß die AKKeU-H unter dem Landuol» ke viel verbreitet werden möchte, da Poesien gelehr» ter Dichter, selbst wenn sie sich durch Ton und Inhalt so sehr dem Volke nähern, wie die eines Bürger, Voß oder Vodnik, nicht leicht zu Volksliedern werden. So viel im Allgemeinen über den Zweck, den di» AKKeli-H hat, oder nach unserer Meinung haben sollte. 0 Dem günstigen Urtheile des böhmischen Recensenten über die Gedichte des vr.'Preschern dürften ') Vcrgl. das Einlcitungsgedicht im ,. Näxdchtn der Ke. 2? Wohl die meisten unserer Leser beistimmen. Wir begnügen uns daher Einzelnes über dieselben , namentl ch über ihre äußere Form, die man weniger gewürdigt zu haben scheint, zu bemerken. Einig« vermißten in Preschern's Gedichten jene Leichtigkeit, durch die sich dltVodnik' schen Lieder auszeichnen. Sle scheinen indessen den großen Unterschied, der zwischen den Poesien beider hinsichtlich des Inhalts und der Form Statt findet, nicht gehörig berücksichtigt zu haben. Wer wird z. B. von.einem sich mit kunstreicher Zierlichkeit bewegenden Sonette den leichten Fluß eines in kurzen Amphibrachen dahin gleitenden Liedchensverlan« gen i Wenn indessen Votznik selbst seine feierliche »Ili-i-l'»o5lnvll!l>ü" in diesem hüpfenden Metrum schrieb, so können wir nur sagen, daß jenes Gedicht durch die Wahl einer zweckmäßigern Versform gewiß noch würdevoller geworden wäre. Der dießMige Tadel der Gedichte uon Preschern scheint daher größtenlheils durch die Verwöhnung an die Bersart, deren Vermeidung ihm Herr ^elalcawslc^ zum Verdienst anrechnet, und durch die Undekanntschaft mit den von ihm gebrauchten stali«nisch,n und spanischen Formen veranlaßt worden zu stpn, welche Formen gebildeten Lesern um so weniger unbekannt sepn sollten, da sie auch von den deutschen Dichtern, zumal von den neuern, so häusig gebraucht werden. Da indessen diese Kenntniß nicht bei allen Lesern der Alikuli-a in gehörigem Grade vorauszusetzen seyn dürfte, so wird man uns eine etwas ausführlichere Erörterung dieses Gegenstandes hoffentlich zu gute halten. Dem kraini-schen Dichter steht die Wahl der metrischen Formen um so mehr frei, da wir keine eigentlich nationalen (wie z. B. die Serben) besitzen. Warum sollte er da nicht diejenigen wählen, die als die schönsten unter den neueren (von den antiken reden wir hier nicht) allgemein anerkannt sind, die südeuropäischen nämlich, und namentlich die des benachbarten Italieners, die selbst von jenen Völkern, deren Sprachen sich denselben bei weitem weniger fugen, als die des Krämers, den Deutschen, Engländern lc. mühsam nachgebildet werden? Diese Formen sind übrigens auch von andern Slawen schon vielfältig gebraucht worden. Eine der schönsten Unter denselben, dasSonetc (eine Liedlingsform mehrerer der größten neuern Dichter seit dem dreizehnten Jahrhunderte, eines Dante, Petrarca, Tasso, Lo-pe de Vega , Camoens, Shakspeare, Milton lc., in Deutschland von den Dichtern der schlesischen Schulz Opitz, Flemming :c. eingeführt, dann von Bür-2" nnd Schiegel erneuert und seitdem viel bearbeitet) würd«, ohne von den vielen fonettnrtigen vierzehnzeili-2en Gedichten des dalmatinischen Dichters Dinko Na, 3"ma tzl562) zn «den, in Polen bereits im sechs- zehnten Jahrhunderte von Jot) Kochanowski imb b^ sonders von N. Scmp Sz.irzynski mit Glück versucht, in neuester Zeit aber von dem ersten polnischen Dichter Ad. Mickiewicz mit der ihm eigenen Meisterschaft behandelt, wodurch mehrere Nacheiferer geweckt wurden. Dieser Fo-rm verdankt der ausgezeichnetste jetzt lebende böhmische Dichter Ioh. Kollar zunächst seinen Ruhm. *) Von den Preschern'schcn Sonetten scheinen uns mehrere, namentlich die inder^r. Tlvd. II. 5. 99, e6. Mu8t.) hat Preschern in der 83dav!ji2H: „d^ova rilarja", die durch Ton und Inhalt an Al-sieri's treffliche Satyre „1 pl?6»llti« erinnert, seh« zweckmäßig gedraucht. Unter allen uns bekannten sla« wischen Dichtern aber ist er der erste, der die spanische A s son an z (den durchein ganzes Gedicht fortgehenden Reim der bloßen Vocale jedes zweiten Verses) versucht hat, und zwar die männliche auf o in der Ro- ') Un>, N'ie es sich von selbst v«rsteht, seinem poetischen TalVnt, welches wir indessen nur nach der englische« Uebcpsctzimg einer Auswahl sciner Sonette in Vow, ring'ö »^?.c:üli.!,'>ii ^niliul^^'^döhmische Vlumcnlcsc) Lon-^don »832, beurtheilen könne». Wir bemerken bei dieser Gt« legenhcit, dasi der Engländer I. Vowring auch aus ander« slawischen Li-eraturcn ins Englische übersetzt« Vlumenlelen herausgcüeben, hat, nämlich: U«,,«i->n ^nüw1«F7 (Rufs. Blumen lese.) ,. voi. 8^o^imc!N8 c>s :^e polisl» xoetz. (Proben polnisch»^ Dichter.) Ivanciou, 1827. 8«i-vl.in i,^)ul»l- ^o«ti^. (Serbische Volkspeesie.) London, 1827. 28 «qanze »Hxners lvöl« ^r. 2l,l,. II, 8^.26), die weibliche auf a — e in der «ocl i^urjallillL Iio5!i-lnnncle« (Iv.r. 2Ilb. III. 5lr. 9). In der Ueber-fetzung der Erstern hat Herr ^l'lÄlcovvzk/ die ÄssonanH nicht wiedergegeben, obwohl sie im Böhmischen eben so leicht seyn dürfte, wie in allen andern, slawischen Mundarten und viel leichter als in derdeu t, sch e n Sprache, gegen welche die slawischen hinsichtlich der Assonanz den Vorcheil haben, daß sie auch in der letzten Sylbe der weiblich assonirenden Verse alle Vocale gebrauchen können, während die deutsche beinahe bloß auf das e beschrankt ist. Und doch haben die Deutschen nicht »ur eine Menge spanischer Schauspiele und Romanzen in dieser Form übersetzt, sondern auch Eigenes in der, selben gedichtet. Um so mehr finden wir es auffallend, daß sie im Slawischen bis nun niemand angewendet hat. Freilich, gehört einige Angewöhnung dazu um den Wohllaut dee Assonanz zu fühlen, (zumal im Deutschen, wo sie wegen der vorherrschenden Consonanten und der dumpfern Vocale weniger sonor ist,) welcher Wohllaut aber in Spanien, wo sie die eigentliche Form der Volkslieder und Romanzen ist, und auch im Drama vielgebraucht wird, selbst dem unwissendsten Zuhörer nicht entgeht. Daß Preschern Assonanz lc. einstweilen nur all Uebung und Versuch betrachtet wissetie will, braucht kaum bemerkt zu werdm. Am wenigsten aber will er die krainischen Dichter auf diese süd-lichen Formen b «-schränken. Er selbst braucht andere, wo «r sie zweckmäßig findet, 83. j. in der nordisch-schauerlichen Ballade „I'ovoclnji ni05k<" (Ii,r. Tkk. I. 5t,^. 40) eine beinordi-schen Balladen häufige Versart, hier dem Stoffe (na. menttich dem stürmischen Tanze, den auch die Stellung der Rei m e gut bezeichnet) eben so entsprechend , »ie dk assoniereude RedOkdill« dem Inhalte von ,/sur-julllka Ii.c)5amu!nclg.", der mit den, in den spanisch-maurischen Romanzen besungenen Abentheuern Aehn» lichkeit hat. *) (Beschluß folgt.)' Oatnrtzist«rischt Merkwürvigkritelr«. Man hat sehr oft davon gesprochen^ daffber Mi ße Kohlenvorrath in England am Ende wohl einmal erschöpfe werden würde; es dürften indeß noch mehrere Jahrhunderte vergehen, ehe dieser Fall eintritt. Taylor, ein angesehener Kohlengrubenbesitzcr, sagt selbst, ') Ueber die italienischen und sp^iischeil VersforMn Mte^ m«» ^i,l aUcn neuer» deutschen Metriken, namentlich in dcncn von Dilschneidcr, Heyft, Grütefend ,c. ausflihniche Ve» daß die Kohlenlager von Durham und Newcastle das gegenwartige jährliche Bedürfniß noch 1700 Jahrelang befriedigen würden. Ausserdem bestättigt der Professor Vuckland Vakewell'i Angabe, daß das Kohlenlager in Südwales, nicht wsit vom Vristoler Kanal, Schich« ten unbearbeiteter Kohlen und Eisenerz enthalte, welche vielleicht 2000 Jahre ausreichen würden. Dieses Kohlenlager erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr 1200.englischen Quadratmeilen, und enthält 22 brauchbare Kohlenlager, deren Mächtigkeit im Durchschnitt 95 Fuß beträgt. Jedes von tiefen enthält ungefähr I0l>,uou Tonnen Kohlen (die Tonne zu 2000 Pfd.), oder 6^ Millionen Tonnen auf die Quadratmeile, so daß, nach allem Abzug von Abgang und dergleichen, der rein« Gewinn noch 22 Millionen Tonnen auf dis Ouadratmeile beträgt. Nimmt man nun an, daß die 5 Millionen, welche aus den Gruben in Durham und Norlhumberlano gewonnen werden, ungefähr ein Drit« tel deS ganzen Kohleiiuelbrauchs in England betragen; ss würde also jede Quadratmeile des Kohlenfeldes in Wales Kohlen für einen zweijährigen Vetbrauch liesern, unt> da nun dieß Kohlenseld- t000 bis 12,00 Qua» dratmeilen groß, ist, so würde es England 2000 Jahre lang mit Brennmaterial versehen, selbst wenn alle übrigen englischen Kohlengruben erschöpft wären. Di« Kohl«n scheinen übrigens bereits den alten Brillen b«kannt gewesen zu seyn, dcnn der gegenwärtige Na« me derselben ist brittisch und nicht angelsächsisch, un> findet sich im cornischen Dialect noch j,e^t in dem Wor» te „I^.ol»n." Die erste allgemeine Erwähnung de» Kohlen fmdel man unter de« Regierung Heinrichs III., lvelch«r de« Stadt Newcastle durch, eine besondere Ur« künde das Privilegium ertheilte, nach Kohlen zu gra-bs». Nach der Restauration (unter Carl ll.), betruK die jährliche Kohleneinfuhr nach London 200,000 Chat« drons, während sie jetzt bis auf eine Million 600,000 gestiegen ist. Jeder Chaloron. wiegt 26 1^2 Cenlner (zu 112 Pfund). M iFce l l e. Herr Varruel, Director der chemischen Untersuchungen an der medicinischen Facultät zu Paris, hat neulich wieder Versuche über die Gegenwart von Eisen lm menschlichen Blutc angestellt, und ist der Me> nung, daß die Masse Blutes in einem Körper soviel Eisen gebe, um daraus eine Münze in der Größe ei- können. DieseS wäre wohl eine sehr interessante Methode,,die Ueber^ bleibsel und das Andenken einer geliebten oder b«' rLhmten,Person zu bewahren. NeVacteur: F"r. Vav. Meinrich. Verleger: Fgnai M. Evler v. Rleiumilur'