MhacherWZeitumr, Dinstag den 7. Mai i»89. I I l v r i e n. 3apogliano in Illyrien. Am 3. April starb »iner der ältesten Generäle der österreichischen Armee, der Generalmajor v. Finetli. Er war 96 Jahre und 27 Tage alt geworden. Joseph Ritter v, Finetti, gebor,» zu Gradisca l?a2, verließ 1760 die Ingenieur» Akademie, und begann bei der Belagerung von Glatz seine militärische Laufbahn als Conducteur im Genie-Corps. Er hat den siebliiiähiigen und den Türken-Krieg, so wie die französischen Kämpfe, überhaupt eilf Feldzäge mitgemacht, und wurde außerdem zu verschiedenen militärischen Dienstleistungen in Böhmen, Schlesien, in den Niederlanden, in Siebenbürgen und in Italien verwendet. Von Grätz, wo er sich nach seiner Penssonirung häuslich niedergelassen halte, zog ,r vor mehreren Jahren, in Folge einer Erbschaft, nach Tapogliano, wo er i,m Schooße seiner Familie ,in so hohes Alter erreichte. Seine Gemahlinn, blind, um etliche und zwanzig Jahre jünger, ahnde in den Monden fein nahes Ende. Si« ließ sich daher jeden Morgen an sein Lager führen, um ihm die Hand zu geben und sich zu überzeugen, daß er über Nacht nicht gestorben sey; und so that sie auch am Tage seines TodeS, trotz den Vorstellungen ihrer Kinder, die es ihr verheimlichen wollten. Als sie nun seine Hand zu fassen bekam, und dieselbe erkaltet fand, sing sie bitterlich zu weinen an, die arme blinde Frau vor der Leiche ihres Gemahls, des fast hundertjährigen Kriegers. Älagenfurt, am 2. Mai. Heute Vormittag um lo Uhr kamen Ihre k. k, Hoheiten der durchlauchtigst« Herr Erzherzog Rainer, Vicekö'nig des lom-dardifch-vcnetianischen Königreiches, sammt Höchstdero Gemahlinn und zwei Prinzessinnen Tochter undSuile, von Venedig hier an. Vor dem Posihause, wo eine Fahnen-Compagnie des löbl. k. k, Linien Inf. Reg. Baron Prohaska mit türkischer Musik ausgeMt war, wurden Ihre kais. kön. Hoheiten von dem hochwur: digsten Herrn Fürstbischöfe von Gurk, dem k. k, Herrn Gubernialrathe und Kreishauptmanne, dem hiesigen k, k. Herrn Brigadier und den Herren StabS- und OberoffiziersN des Landes Regimentes empfangen, und nachdem Hö'chstdieselben mis den Benannten wäh» rend der Umspannung huldreichst gesprochen, wurde die Reise nach Iudenburg fortgesetzt, wo Nachtlager gehalten wurde. (Klagf. Z.) Triest, 29. April. (Handelsbericht) Colo, nialwaren: Wir erwähnten in unserem letzten Berichte, daß die Käufer mit ihien Kaffch. Ankäufen bis zur Ankunft der erwarteten Zufuhren zögern, weshalb der Umsatz darin sehr beschränkt war, obgleich die Meinung für diesen Artikel fortwährend günstig bleibt; verkauft wurden: 8?5 Säcke Havannah zu fl. 26—56'/«' 650 S, Rio zu fi. 25—29'/2.' ?0 S. St. Dominqo zu fl. 27 ^ — 28 '/z- ^ 3« Ps.'ff'r wiildc Mehreres gemacht worden seyn, wenn die Eigner unter fl. 2^ ablassen wollten: 50 Cent. wurden zu fl. 23^ begeben. — In rohem Brasil-Zucker dürfle binnen Kurzem eine neue Thätigkeit eintreten, da Mehreres eingclroffen ist, wndurch unser erschöpfte Markt eine bessere Auswahl durbietet; die Meinung bleibt fortwährend angenehm, — G e l l e i d e: Der Umsatz in den letzten sieben Tagen belief sich auf 6000 Star Banaler Weizen zu fi. 4. 30 — 5 <2i 5000 St. besgl., in Fiumegelegt, zu fl. 4. «5; lO00 St. Tonauer zu fl. 9. 15 — «. 25,- 400U Sl, Fer. rareser zu fl. a. 95; 1000 St. Levanter Mais zu ss. .3. 10; l000 St, Albaneser zu fl. 3. 5,- luoo St. Odesstr zu fl. 2. 55, und zooo St. lZroalischen Hafer zu fl. 1. öo — 2 , pro Star. Oel: Von Dalmat. und Ragusaer wurden 2000 Orncn zu st. 23 — 22'/g ln Fassen mit Ccrtisicat begebin,- der Umsatz in den übrigen Sorten beschrankte sich auf 9U0 ^lnen Leccer in Fässern zu si. 2l ^ — 31 Vz,i 146 200 Calabreser ln Tinen zu fl. 21 ^: 500 Monte St. Angela und feines uso Tafelöl zu fl. 26 '/„—2?, und ^50 feines ufo Tafelöl zu unbek. Preise. Wolle. Verkäufe; 121 Ballen ungewasch. Tuniser zu fl. 25; 100 Cent. graue gewasch, von schw. Meer zu fl. 25,-21 dto. feine Paduaner zu st. 90, und 22 Ballen Zizap zu unbek. Preise. Sch ifffahl- t in Trieft: Am 27. April. Ragusa: Pacchetto di Ragusa, Lucich, Oester., in 2 Tagen, mit versch. W. A in 28. dit 0. Bahia: Dalmanog, M' Iarlane, Eiigl., in 93 Tagen, mit Zuckcr u. a. W. slio Janeiro: Fanchon, Hatt, Schwed., in 92Tagen, mit Zucker. Messina: Anna Depino, Neapolit., in 20 Tagen, mit Südfrüchten. Marseille: Oriente, Varachino, Sard., in 5o Tagen, mit We,ngeist u, a. W. A!l> 29. dito. Murto: St. Nicolo, Bald», Griech,, in 2c> Tagen, mit Valonea. Veneoig: Poinona, Smith. Vugl-, in 2 Tigen, mit Steinkohl^i. Murto: St Dionisio, Miriuso. Griech., in 28 Tagen, mit Valonea. Italien. Neapel, 16. April. Vei den am vorigen Freitag in Pompeji zu Ehren der beiden Erzherzoge von Oesterreich veranstalteten Ausgrabungen, deren eine in dem sogenannten Halls Apollo'S, die andere in einer Wohnung in der Scraße della Fortuna vorgenommen wurd-e, fand man mehrere äußerst interessante plastische Gegenstände, theils von GypS, theils von Marmor und Bronze, außerdem dre! kleine Wandgemälde von Mosaik nach Homer. Ebenso wurde in Cuma im Beiseyn der hobcn Gäste ein kleiner Tempel entdeckt, lvorin sich drei Marmorstacuen vorfanden, von denen eine als ein Meisterwerk geschildert wird. Mit nicht geringerem Interesse wohnte Se. kaiserl. Hoheit den Arbeiten im Amphitheater zu Pozzuoll, das eifrig zu Tage gefördert wird, bei. (Allg. Z.) Preußen. Frankfurter Blätter melden aus Munster vom 22. April: »Heute Morgens um ? Uhr trafen Se. erzvischö'fliche Gnaden der Erzdischof von Köln, Clemens August, Freiherr von D r 0 ste. V i sche r i ng, aus Minden hier ein, und setzten, ohne abzusteigen, die Reise nach Darfelb, dem Schlosse des Hrn. Erb-drosten Grafen Droste, fort." (Öst. B ) Frankreich. Die Pariser Journale vom 2Z. April bestätigen, daß die letzten Unterhandlungen über den Eintritt deS Herrn Thiers ins Cabinet an dem Um» stände gescheitert sind, daß der Marschall Soult Hrn. Thiers ein ander,s Portefeuille, als das der auswärtigen Angelegenheiten, geben wollte, und den Ein-' tritt der Doccrinairs ins Cadinet verlangte. — Mar' schall Soul: hatte am 21. eine Audienz beim Könige, welcher Abends den Duc de Vroclie empfing. Es ging das Gerücht, daß man nunmehl eine Com, bination versuche, in welche Marschall Soult, als Präsident, Herr Guizot als Minister der auswätti« gen Angelegenheiten, Herr Duchalel als Minister deK Innern. Hr. Jacques Lefebvr? als Finanz- und He. Cunin - Grioaine als Handelsministcr eintreten sollen. Diesem Cabinet sollten noch einige Notabilitäten des linkcn Centrums beigesellt werden,- allein der Cour-rier F'ran^ais behauptet, HerrPassy sowohl, als Herr Dupin, an die man sich deßhalb gewendet habe, hätten sich bestimmt geweigert, an obgedachten Combinationen Theil zu nehmen. — Man glaubt nun, daß ein reines Ministerium des linken Centrums zU Stande kommen werd,, dessen Präsident, dem Na« men nach, Marschall Maison, in Wirklichkeit abet Herr Thiers seyn würde. (Ost. B.) H p 2 n i e n. Die Nachricht, daß van Halen seine Angriffs-plane gegen Segura aufgegeben, CorteS geräumt, und seine Dimission eingereicht habe, bestätigt sich. Ein Schreiben aus Bayoun« vom 16, April meldet darüber folgendes Nähere: «Der Vertrag zwl« schen van Halen und Cabrera, in welchem der letztere mit der Unterschrift „Graf von Morella., er' scheint, und in welchem bedungen wird, selbst die gefangenen Deserteurs, wenn sie nur einmal ausge-rissen wären, zu schonen, hatte schon allgemeine Unzufriedenheit erregt. Diese ist aber durch die letzte Depesche van HalenS hoch gesteigert worden. Er schreibt urnerm 10. aus Muniesfa, also schon sechs Meilen von Segura, daß seine Absicht nicht gewesen sey, das Fort anzugreifen, wenn er nicht vorher die Insurgenten durch »in Treffen entfernen könne. Dieses sey aber, weil sie einem Treffen ausweichen, unmöglich, und um sie zu verfolgen, müsse er sich erst des Trains der schweren Artillerie und des Fuhrwerkes entledigen i die Gegend um Segura sey völlig verheerti man finde wldcr Wasser, noch Holz« noch Fourrage; dadurch und bei strenger Jahreszeit (an» 9, und 10. schneite es) gingen Menschen und Tyicre zu Grunde i eg sey also nicht gerathen gewesen, länger in dem Lager von CorieS zu verbleiben; di< Be< lagerung könn, später bei günstigerer Jahreszeit um so mehr unternommen werden, a!Z der Ort Segura sel!»st, mit Ausnahme der befestigten Kirche u. s. w>» niedergebrannt sey; er habe also die begonnenen 2ier« schanzungsarbeiten zerstört, und nachdem er am 3. Monlaloan verproviantirt, sich zurückgezogen, um s'ch 147 zur Verfolgung der Insurgenten bereit zu machen )c. DieseS letztere ist der obligate Trost. Nachrichten aus Saragossa vom l^. setzen hinzu, daß van Haien seine Dimission gegeben habe, und daß man allgemein Ayerbe zu seinem Nachfolger, die Opera-rationen von Arragonien und Valencia aber in zwei Commandos getrennt zu sehen wünscht, wie es schon Evaristo San Miguel in seiner Revista militar, die in Madrid herauskommt, vorgeschlagen hat. — Also wieder eine Reputation zu Boden. Die spanischen Generale mögen Alles besitzen, nur nicht den Enthusiasmus, der in politischen Kriegen allein zu entscheiden vermag. Wahrend dieser unnütz »erlernen Zeit hat Cabrera nicht unterlassen, daß ganze Land hinter seinem Rücken zu brandschatzen; bei Daroca hat die Brigade Polo sogar ein Wililärspital, das außerhalb der Befolgung lag, mit den dort befindlichen Gewehren, am 7. aufgehoben. Im Innern von Valencia, das bisher frei war, beginnt bei Iu-milla und Yecla sich eine bedeutende Guerilla j« bilden, und die Gränzen von Cuenca bis M Mancha hin werben oft heimgesucht. — Die Nordarmee hat endlich eine Bewegung begonnen: Eepartero hat am 6. und 7. April 26 Bataillons und luoo Pferde in Logrono Neuue passiren lassen, und ist dann nach dem obern Edro aufgebrochen; die Truppen seines linken Flügels aber haben bereits am il. Guriezo besetzt, von wo die Carlistischen Stückgießer schon früher waren abberufen worden. Ob der angekündigte Angriff auf die Linien von Ramales dem von Sezura ßhnlich wird, muß die Zeit lehren. Maroto halte diese Linie inspicirt, alleS zur Vertheidigung angeordnet, und ist einstweilen nach Durango zurückgekehrt." Die Quolibienne gibt folgende Nachrichten aus Spanien: «Der neue, von Don Carlos errichtete Staatsrath hat so eben eine versöhnende Maßregel ergriffen, die von der glücklichsten Vorbedeutung für die Zukunft ist. Durch verschiedene De-crete, die allmählich erscheinen sollen, werden die Eigenthümer, deren Güter in den vier Provinzen und in Navarra aus dem Grunde consiscirt worden waren, weil diese Güter Christinos gehörten, in den vollen Besitz ihrer alten Rechte wieder eingesetzt. —, General Clio hat das Generttlcommando in Navarra übernommen und bei diesem Anlaß unterm 10. April aus seinem Hauptquartier Dicastillo eine Proclamation an die Navarresen erlassen. — Am 16. herrschte große Gä'hrung in Saragossa; man befürchtete d,n Allsbruch einer Pöbelrevolution in dieser Stadt.» Nachrichten aus Vayonne vom 13. April zufolge halte sich General Maroco mit seinem Hauptquartier Bilbao genähert, welches er eng bloklren und ihm alle Verbindung mit der See abschneiden will. Der General Simon Lalorre halle ffch amM Hü. der Brücke von Luchana bemächtigt. (Ost. B.) Großbritannien. Das dem P«rlamenl vorgelegte Schreiben des Grafen Sebastian! an Lord Palmerston, die Genugthuungserklärung hinsichtlich der Wegnahme de5 Lootsen vor Veracruz betreffend, lautet: London 2. April 1LZ9. Mylord, ich bin von dem König, meinem Gebieter, beauftragt, der brittischen Regierung das tiefe Bedauern Seiner Majestät liber die Wegnahme eines m,xic«nischen Lootsen vom Paket-boot Expreß kund zu thun. AIS der Admiral Bau-din unglücklicherweise diese Maßregel befahl, wußte er nicht, daß das Schiff der brittischen Marine m,-gehörte. Dieser Vorfall war daher nur die Folge eines Mißverständnisses und durchaus nicht eineS Mangels der Achtung gegen die drittische Flagge. E,n solcher Irrthum, den die Regierung des Königs, wie der Commandant unserer Escadre aufrichtig beklagen, wird sich nicht mehr erneuern, und die strengsten Befehle werden künftighin dle gewissenhafteste und wachsamste Aufmerksamkeit in ahnlichen Fallen vorschreiben. Indern ich diese Erläuterungen zur Kenntniß Ew. Crc. bringe, wage ich es, Ihnen im Namen meiner Regierung deren Vertrauen auszu-drücken, daß dieselben der brittischen Regierung hinreichend scheinen werden, und daß künftighin nichlS mehr die Einigkeil stören werde, dk wir so sehr zwischen den beiden Ländern wie zwischen den beiden Flaggen zu erhalten uns bemühen. Empfangen Si« u. s. w. Sebastian!." Antwort Lord Palmerstons, Staatssecrelnr des Auswärtigen: »Hr. Graf, ich habe die Ehre Ew. Excellenz den Empfang Ihres Schreibens vom 2. d. M. anzuzeigen. Ew. Exe. sagt mir darin (hier wie? derholt Lord Palmerston fast wörtlich das ganze Schreiben des französischen Botschafters). Ich ermangelte nicht, die Mittheilung Ew. Exc. der Königinn, meiner Gebieterinn, vorzulegen, und ich habe nun das lebhafte Vergnügen, Ew. Excellenz auf Befehl I. Majestät anzuzeigen, daß die Erläuterung dieser Angelegenheit von Seit? des KönigS der Franzosen, wie Ihr Schreiben sie enthielt, vollkommen befriedigend ist. Ich fügt überdieß noch bei, daß dl« Negierung I. M. ganz die freundschaftlichen Gesinnungen theilt, welche Ew. Exc. von Seite der Regierung Frankreichs ausgedrückt, und daß sie vertrauensvoll hofft, nichts werde künfl:g mehr dke Stärke der Einigkeit stören, welche glücklicherweise jetzt zwischen den beiden Ländern besteht. Ich habe die Ehre 2c. Palmerston." (7lllg. Z.) N u si I a n V. Am Tage der Verkündigung des Herrn, am 25. März (6. April), fand die Einweihung der nach dem 148 Brand« wiederhergestellten Hofcspelle des Winterpalais Statt. Die Weihceremonie verrichtete der Metropolit von Kiew und Galltsch, Philareth. Zugegen waren: II. MM. der Kaiser und die Kaiserinn, II. kk. HH. die Großfürsten Constantin Nikolajew.itsch und Michael Pawlowitsch, die Großfürstinnen Helena Paw-^lowna, Maria Nikolajewna / Olga Nikolajewna und Alexandra Nikolajelyna. Nach der Weihe wurde vom Metropolitan das Hochamt gehalten. (Ost. A) Vriechenlanv. Athen, 12. April. Am 30. März ging der letzte Transport Ausgedienter von hier ab. Es befinden stch nun unter der griechischen Armee von der Münchner Werbung keine Truppen mehr. Im ganzen griechischen Corps sind noch 500 Deutsche, die sich wieder engagiren ließen, unh fast ohne Ausnahme in Athen garnisoniren. — Die dießiährige Rekrutirung von 2000 Mann ging ungestört vor sich; nur einige Demarchen verschiedener Bezirke wurden wegen unrechtlichen Verfahrens beim Ziehen der Lpse in ihren Gemeinden in Untersuchung gezogen und ihres AntteS entsetzt. — Der alljährliche Frühjahr-Spuk in Rume- -lien hat auch heuer die Absendung mehrerer Truppen-abtheilungen nach der Gränze nöthig gemacht, wohin auch eine Escadron Lanciers aus unserer Hauptstadt aufbrach. Diese Klephten» Unruhen, welche nicht im geringsten Verbände mit politischen Umtrieben stehen, ist man hier gewöhnt, wie die Dachse im Frühling, die sich nach einigen mulhwilligen Bewegungen wieder für ein ganzes Jahr in ihre Löcher verkriechen. (Mg. Z.) A e F V p t e lt. Alexandrien, 6. April. D«r Pascha befindet sich noch immer in Cairo, von wo er jedoch binnen Kurzem hier eintreffen wird. Im September gedenkt «r wieder eine Reise nach Fazoglu zu unternehmen. Er scheint von seinen Silbermintn? und Goldscmd-enldeckungsplanen gänzlich abgehen, und lieber größere Sorgfalt auf die Gummi-Einte verwenden zu wollen, die ihm reichere Ausbeute mit geringeren Kosten verspricht. Der Cenlner Gummi würbe ihm an Ort und Stelle 2'/» Colonati zu stehen kommen, und hier für l5 bis 16 Colonali leicht an Mann gebracht werden können. Sehr viel darf »r sich auch vom Anbau der Baumwolle !n jenen Land,rn ver> sprechen, da dort die Qualität die Mako (Iumcl) bei weitem übertrifft. Werden die Eingtbornen mjt Menschlichkeit behandelt, so bieten sie gewiß zu seinen Zwecken willig die Hand. — In Syrien hat Ibrahim Pascha einen harten Stand. Der Auftuhr bricht jeden Augenblick da und dort wieder aus^ und, besonders gibt ihm der Horan fortwahrend vitl'zu schassen. Ec.besi'nbet sich jetzt in Damaskus, wo er »urch Geschenke lwd Versprechungen aller Art die Häupter für sich zu gewinnen und die Gemüther der Bewohner zu beruhigen sucht.'— Boghos sBcy, so wie mehrere der hiesiue.n europäischen Consuln, sind nachCairo abgereist. Ersterer wurde mit großem Wohlwollen aufgenommen. Der Vicekönig hat mit den Consuln taglich Konferenzen. — Die Zahl der europäischen Reisenden nach Ostindien wachst mit jedem Packetdoot. Die letzten Briefe von dort lVombay?) reichen bis zum ,6. Febr. Rund« schit Sing liegt an einer Krankkeit darnieder; mail glaubt jedoch, daß er mit dem Lcben davon kommen werde. Die Cholera'greift immer mehr um sich; sie war bereits in Bombay, wo sehr Viele ein Opfer derselben wurden. Der Handelsstand in Calcutta will mehrere Dampfschiffe von 500 Tonnen Gehalt und 1200 Pferdekraft bauen lassen, und damit eine re» gelmäßige Schifffahrt zwischen Calcutta, Madras und Suez unterhalten. — Der Krieg mit den Birmanen ist noch Nicht «tklä'rt, unterliegt aber keinem Zweifel mehr. Trieft, 20. April. Das heule hier eingelau» fene Dampfschiff „Arciduca Giovanni« brachte Briefe aus Alexandrien bis zum 6. d. Diese Briefe schildern die Verhältnisse in Syrien als sich immer ernstlicher gestaltend. Die feindlichen Heere stehen an den Gränzen schlagfertig Einander gegenüber, und lsind jeden Augenblickbereit, den Kampf zu beginnen. ^^ Sultan aber, den Gesandten der europäischen Mächt« nachgebend, wird selnerselts vorerst jede Veranlassung zu Feindseligkeiten vermeiden, wahrend derVicekönig, obwohl er sich das Ansehen gibt, den Frieden brechen zu wollen, sich endlich fügen wird. Er ist zu klug, als daß er nickt einsehen sollte, daß bei der jetzigen Stellung Englands ein neuer Krieg ihn seinem Ruin entgegen führen würde. Ibrahim Pascha's Lags in Syrien ist jedenfalls «ine höchst kritische. Der Auf: »uhr glüht untcr der Asche fort. Erst neulich wieder mußt, ein Dragoner-Regiment gegen zwei rebellische Flecken abgesandt werben. Ibrahim Pascha wendet NUN alles an, wenigstens die Oberhäupter für sich zu gewinnen>' so versprach er den Scheichs von Da? maskus einen Zuschuß von 500 Piastcrn jährlich i das Volk aber suchte er dadurch einigermaßen zu beruhigen , daß U er ein großes Landh^uS angekauft, das er auf's prachtvollste einrichten läßt. Man will mit Be^ stimmlheit wissen, es geschehe bi«ß für den Viceko^ lüg, der dastldst den Sommer zubringen wolle. (Allg. Z.) _______ Verleger: Kgnaj Alo^s Vvlcr v. Klcinmaur.