Laibacher SCHULZEITUIG. Organ des krainischen Lehrervereines. Erscheint am Leiter: Johann Sima. Leitung: 10. und 25. jedes Monats. -— Petersdamm Nr. 51. XVI. Jahrgang. Bezugspreise: FürLaibaeh: Ganzjährlich fl.260, halbjährlich fl.1-40.— Milder Post: Ganzjährlich fl.280, halbjährlich fl. 1'50. Versendung: Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. — Anzeigen werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Beurtheilung werden kostenfrei erbeten. — Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. An unsern geehrten Leserkreis. Die letzte Nummer der «Laihacher Schulzeitung» wurde am 12. d. M. von der k. k, Staatsanwaltschaft conflsciert und die im Versendungs-Locale noch vorhandenen Exemplare derselben abgenommen. Dem Vernehmen nach gab die Fortsetzung der unter iem Titel «Stationen meiner Lebenspilgerfahrt» erscheinenden Lebensbeschreibung eines alten Lehrers Anlass zu dieser Beschlagnahme. Wie uns mitgetheit wird, wurde diese Confiscation vom k. k. Landesgerichte aufgehoben. Näheres über den Weiterverlauf dieser Angelegenheit dürften wir hoffentlich schon nächstens bekanntgeben können. Die Schriftleitung. Freie Gredanken über das sogenannte Alternieren. Wenn eine unkundige Hand das Pendel zu weit nach einer Seite schnellt, so schwingt es, einem ewigen Gesetze gehorchend, auch zu weit nach der entgegengesetzten Richtung und kommt erst allmählich zu einem ruhigen Gange. An diese Erscheinung erinnert mich häufig auch das Alternieren, und ich will mir heute in Bezug darauf auch die Mühe nehmen, zu untersuchen, ob die Logik der Thatsachen nicht auch hier schon ues zu einem langsamem Tempo nöthigt. Der Brauch, die Schüler einer Classe durch alle folgenden Classen bis zur obersten hinauf von einem und demselben Lehrer führen und unterrichten zu lassen, ist noch ’Acht alt. Ich erinnere mich recht gut der Zeit, in welcher der Classenlehrer seit Menschengedenken immer in demselben Schulraume regierte. Allein der Lehrsland wollte Abwechslung und mit ihr geistige Frische. Das alte Princip fiel — in der Theorie; denn noch stand der Oberlehrer mit dem Rechte der Classenwahl als mitunter hemmender Eclsblock im Strome. Endlich wurde auch dieser unterwaschen — wenigslens dort, wo e'n disponibler Aushilfslehrer dem Schulleiter die Fernhaltung vom Unterrichte ermög-bchte — und frei pulsiert nun jede Lehrkraft von der Sohle der Schule bis zu ihrem Scheitel, um dann den Kreislauf — wenn man so sagen darf — wieder von vorne 211 beginnen. Eine wilde Jagd! Gleich dem ewigen Juden zieht der Lehrer von Classe Zu Classe; nirgends wird er heimisch, denn immer tritt er in neue Gebiete. Gewiss Möchte er vieles das zweitemal anders anfassen, allein die Erfahrung kommt oft zu spät, als dass er sie verwerten konnte. So gibt es für ihn nur die Reue, aber oft keine Hoffnung, denn der gleiche Wirkungskreis findet sich erst nach 4, 6 oder 8 Jahren wieder, nachdem seine Detailerfahrungen mindestens verwischt, wenn nicht ganz vergessen sind. Des Experimentierens kann bei solcher Sisyphus-Arbeit kein Ende werden, und kaum jemals wird sich jener Erfolg erreichen lassen, der bei Wiederholung derselben Thätigkeit erzielt werden könnte, ja erzielt werden müsste. Es darf demnach wohl als feststehend angenommen werden, dass das ruhelose Alternieren die Qualität des Unterrichtes schädigt, dass es den Fortschritt der Schüler hemmt und den Lebensnerv der Schule verletzt, indem es die Erreichung der möglichsten Vollkommenheit unmöglich macht. Aber auch die Individualität und die Vorbildung des Lehrers kann dabei nur selten zur rechten Geltung kommen. Wenn wir ehrlich sein wollen, so müssen wir doch gestehen, dass der Elementarunterricht, das Herabsteigen zu den kleinsten Schülern und ihre richtige Führung in der ihnen neuen Gemeinschaft nicht jedermanns Sache sei. Nun heisst aber die Parole: «Alternieren!» — und alljährlich muss eben jener Lehrer die doppelt mühevolle Mission des Kleinkinderunterrichtes übernehmen, der kürzlich die reifsten Schüler verlassen hat und der mithin an den freiesten Verkehr, den die Schule überhaupt gestattet, gewöhnt ist. Wie muss ihm nun bei den kleinen Weltbürgern zumuthe sein, wo er mit der Armut und Unreinheit der Sprache, mit der Unklarheit und Unsicherheit der Sinnesauffassung, mit einer peinvollen geistigen und körperlichen Unbeholfenheit, kurz mit einer erschreckenden Anzahl ihm fremd gewordener Unvollkommenheiten zu kämpfen hat?! Betritt er die unterste Glasse nicht mit demselben Zagen, wie der arme Junge, dem die vielgequälte Mutter die Schule als jenes Fegefeuer schilderte, in welchem er für alle seine Unarten wird büssen müssen? — Die Gepflogenheit des Alternierens kümmert sich ebensowenig darum, als es anderseits mit den Helden der «alten Garde» Mitleid hat, die sich meist durch eine heilige Scheu vor den Oberclassen auszeichnen. Und können diese ehrwürdigen Ueberresle einer grauen Vergangenheit etwa dafür, dass man eine fünfte und sechste oder gar siebente und achte Glasse anfügt, während ihr Horizont nur schwach bis an die vierte Glasse reicht? In den ehemaligen Präparandien nur mit der Milch der bekannten Denkart aufgefüttert, mussten sie ja mit Paulus sprechen: «Was darüber ist, ist Sünde!» Und wir achten sie sogar, wenn sie es thun, und erblicken darin den Beweis eines ehrlichen Charakters. Möge es das Gesetz immerhin vorschreiben, möge es die junge Generation hundertmal fordern, dass jeder Lehrer innerhalb des ganzen Umfanges der Volksschule verwendbar sei: wir müssen stets im Interesse der Schule mit den gegebenen Factoren rechnen und dürfen eines eben modernen theoretischen Principes wegen weder den Unterricht schädigen noch einzelne Collegen in schlimmere Alternativen stellen, als es der unaufhaltsame Fortschritt von selber thut. Es bleibt nichts anderes übrig, als eben jenes Princip einzuschränken, welches möglicherweise ganz tüchtige Lehrer in Classen zwängt, in welche sie ihrer Persönlichkeit oder Vorbildung wegen nicht gut passen — und welches anderseits keine Verwertung der Erfahrungen auf demselben Gebiete zulässt und zu ewigem Experimentieren führt. Schon die letztere Ueberzeugung muss dazu drängen, denn sie erzeugt beim strebsamen Lehrer leicht einen Pessimismus, der seine Frische, seine Elasticität und seine erfolglos verwendete Thatkraft in bedauerlicher Weise lähmt und ihn im Laufe der Zeit zu einem pädagogischen Fatalisten umgestaltet’ Und was ist es mit dem Schüler, der für sechs, acht Jahre — kurz für seine ganze Bildungszeit — in die Hände eines Lehrers gegeben ist, der selbst seinen Beruf verfehlt hat?! Sein Geschick ist unweigerlich entschieden: er fällt als das unglückliche Opter eines — Principes. Wir sind aber — wie schon angedeutet — weit entfernt, über das Alternieren völlig Stab zu brechen, nur zurückgeführt wollen wir es sehen auf ein vernünftiges, ^etn Unterrichte wirklich nützendes Mass. Der Lehrstand hat es sich erkämpft, und nicht ohne Grund; es scheint uns nur, wie es mit den meisten Neuerungen geht, in zu vveitem Umfage angewendet. Das Alternieren gänzlich aus der Schule bannen, hiesse den Unterricht zum Hand-Werk stempeln und von vornherein jeden äussern Anstoss zur Fortbildung des Lehrers emfernen.'Der Schulmann, welcher jahraus jahrein denselben Lehrstoff abspinnt, vergilt nur zu leicht in Mechanismus und wird im allgemeinen der Leistung der Schule Utld dem Fortschritte auf dem grossen Gebiete des Unterrichtes fremd. Der vernünftige Wechsel der Arbeit hingegen zwingt ihn zu immer neuer, eigener Thätigkeit, er lässt ^e> ihm ein Erschlaffen nicht aufkommen und bedingt nothwendigerweise in jedem Jahre c*eä Ausblick auf das folgende. Darin jedoch, dass beim Alternieren das zeitraubende 'Bekanntwerden» zwischen Lehrer und Schülern wegfällt, können wir keinen Vortheil ei'blicken, der den unabwendbaren Nachtheil der einseitigen Bildung — ja möglicherweise Werbildung» — auch nur im entferntesten aufwiegen könnte. Macht man nicht auf ^e,1i Lande oft genug die Erfahrung, dass die ganze Dorfgemeinde in Haltung, Wort und Schrift bis aufs letzte i-Tüpfelchen herab ein Abbild des würdigen Schulmeisters ist, ^er sie in der Jugend gebildet hat? Und da wollte man die Schulgenerationen durch (^as Anketlen an je eine Lehrkraft zum Spiegelbilde gewisser, an letzterer vertretenen Bigenthümlichkeiten machen?! Warum geht der Handwerksbursche auf die Wanderschaft? ^ arum arbeitet der Jünger Mercurs in verschiedenen Schreibstuben und der Plastiker *>ei verschiedenen Meistern? Um Einseitigkeit zu vermeiden! Dasselbe gilt auch für die Schule! Einseitigkeit im Denken, Fühlen und Wollen, einseitige Fachbildung und einstige Manieren — das sind die Folgen des streng durchgeführten Alternierens. Wie wird sich aber nach all’ dem die goldene Mittelstrasse finden lassen, welche ttcben der Erreichung der höchsten Unterrichtsziele jene ausseramtliche Thätigkeit des Lehrers bedingt, die einzig geeignet ist, geistige Frische und Elasticität zu erhalten? — Läs scheint es nicht so schwer. Für’s erste soll der Elementarlehrei’, der Lehrer der ersten Classe, nicht am Alter-^Sen theilnehmen, sondern mindestens eine Reihe von Jahren den ersten Unterricht ^er Schüler führen, da wir nur auf diese Art hoffen können, tüchtige Elementarlehrer ^ erhalten. Dagegen stelle man diese aber auch in die höchste Gehaltsstufe, damit sie ^'cht unwillig ihres gewiss äusserst sauren Amtes walten. (In diesem Falle dürfte auch n'cht der jüngste, sondern, wie es bewährte Pädagogen fordern, der tüchtigste Lehrer L* der Elementarclasse wirken. D. Schriftl.) Zweitens behalte man das Alternieren in den Mittelclassen bei, doch bleibe jeder Lehrer wenigstens zwei Jahre in derselben Classe. Im zweiten Jahre kann er die Er-^hrungen des Vorjahres verwerten, und die Leistungen der Mittelclassen werden sich dadurch in Kürze ungleich günstiger gestalten. Zugleich bietet ein solcher Modus den ^°rtheil, dass die Schüler abwechselnd mindestens jedes zweite Jahr in eine feste Hand L°inmen und auch die Lehrer ihre Schüler meist durch zwei Jahre behalten. — Uebri-getls machen wir kein Hehl daraus, dass wir auf den letztem Umstand sehr wenig v'ert legen. Denn das Alternieren hat in erster Linie des Lehrers wegen Berechtigung, dpssen Fortbildung es bedingt, und nützt erst in zweiter Linie, und auch da nur bei ^erkannt tüchtigen Lehrern, dem Schüler. Im entgegengesetzten Falle ist es ja für Rztern absolut vom Uebel. Drittens führe man in den Obereiassen den Gruppenunterricht ohne Alternieren ein, wobei die Lehrerconferenz (nicht etwa der Leiter irn Einvernehmen mit dem Be-zirks-Schulinspector!) die Vertheilung so treffen möge, wie es der Schule am förderlichsten erscheint. So sichert man sich tüchtige Elementarlehrer, gediegene Arbeit in den Mittelclassen und schliesslich tüchtige Fachbildung. Auch kann nur auf solche Art die Lehrplanfrage im Laufe der Jahre zu einem auf praktischer Erfahrung fassenden Abschlüsse gebracht werden. Möge die Lehrerwelt diese Vorschläge im Interesse der Schule in Erwägung ziehen. Georg Erker. Behandlung* des Lesestückes „Die Singvögel“. (Lesestück Nr. 89, II. Theil des im k. k. Schulbücherverlage erschienenen Lesebuches.) Wie heisst die Ueberschrift des Lesestückes? Sagt dir nicht das Wort schon, was das für Vögel sind? Nenne mir einige Singvögel? Welche Thiere nennt, man Vögel? Der Lehrer theilt. mit: Diejenigen Thiere nennt man Vögel, welche rothes warmes Blut haben, mit Federn bedeckt sind, fliegen können und durch den Schnabel das Futter zu sich nehmen, Eier legen und ausbrüten. Es gibt auch Vögel, welche im Herbste fort' ziehen und im Frühling wieder zu uns kommen, solche heissen Zugvögel. Andere bleiben über den Winter bei uns; sie bleiben gleichsam an ihrem Orte stehen, und man heisst sie Standvögel. Ich habe auch Vögel gesehen, welche zwischen ihren Zehen eine Haut zum Schwimmen haben; man heisst sie Schwimmvögel. Noch andere fressen kleinere Vögel, haben gebogene Krallen, gehen auf Raub aus; wie können diese Vögel heissen? Wie fängt, das Lesestück an? («Ein freundliches Dörflein».) Was bedeutet. «Dorf' lein»? («Ein kleines Dorf».) Welche Silbe zeigt uns an, dass es ein kleines Dorf war? Wann kann man ein Dorf ein «freundliches» nennen? (Man kann ein Dorf ein freund' liches nennen, wenn es in einer angenehmen, schönen Gegend liegt, wenn die Wohn' und Wirtschaftsgebäude zweckmässig erbaut und in gutem Zustande sind, wenn die Strassen und Gassen reinlich gehalten werden, wenn die Gärten des Ortes mit Obst' bäumen bepflanzt sind und wenn sich im Dorfe recht gute und brave Leute befinden.) Wer wohnt im Dorfe? Wohnen die Menschen nur in Dörfern? Wovon (von was) 'war das Dörflein umgeben. Nenne mir fruchtbare Bäume? Wie heissen solche, welche keine Früchte tragen? Von was für Bäumen war das Dörflein umgeben? — Es heisst hier: Die Bäum6 blühten und dufteten im Frühlinge auf das lieblichste. («Duften«, einen Wohlgeruch verbreiten; wohlriechen; «auf das lieblichste» = «auf das angenehmste», «auf das lieb' liebste duften», den angenehmsten Geruch verbreiten.) Ist das ganze Jahr Frühling? Was heisst das: Die Vögel nisten? (Nester bauen.) Wer hat. die Vögel gelehrt, solch6 künstliche Nester zu bauen? Was versteht man unter einer Hecke? (Lebendiger Zaun, Dornzaun, Dorngebüsch.) «Muntere Vögel»: Sind denn die Vögel auch munter? (0 ja; am meisten die Sing' vögel!) Lehrer: Gehet nur an einem recht schönen Frühlingsmorgen in den Wald ode1’ ins Freie, so werdet ihr sehen, wie sie lustig sind, wie vergnügt sie von einem BauF zum andern fliegen und sich des Lebens freu’n und gleichsam den Menschen einladen. den Schöpfer zu loben und zu preisen. Es heisst im Lesestücke: «Da fiengen auf ein' mal die bösen Buben an, die Nester auszunehmen und zu zerstören.» War das schf’11 von ihnen? Was lässt sich erwarten? (Es lässt sich nichts anderes erwarten, als dass die Vögel nach und nach die Gegend verlassen und in solche Orte hinziehen, wo sie Suhnüthige Bewohner finden.) «Die Raupen nahmen überhand,» d. h. es wurden so viele, dass sie nicht mehr zu Ver'tilgen waren. «Die Bäume standen kahl da,» d. h. leer, ohne Blätter. — Wie kann man statt köstliches Obst» sagen? (Wohlschmeckendes, ausgezeichnetes, vortreffliches Obst.) «Obst 11,1 Ueberflusse» heisst: sie hatten mehr Obst, als sie brauchten. Welchen Nutzen haben die Singvögel? Sie erfreuen den Menschen durch ihren Ge-s'ang, verzehren eine unzählige Menge schädlicher Raupen uud sind daher in Gärten und Feldern recht, willkommene Gäste. — Was hat, man gegen die Singvögel zu beobachten? Weil sie für den Landmann durch das Wegfangen schädlicher Raupen einen 80 grossen Nutzen gewähren, so ist das Wegfangen der Vögel sowie das Ausnehmen Vogelnester von der Behörde strengstens untersagt. Warnung vor Thierquälerei. Gliederung: Die Umgebung des Dörfleins vor der bösen That. Die böse That. Nutzanwendung: Nimmst du dem Vogel Nest und Ei, ist’s mit Gesang und Obst vorbei. — Lass doch in Ruhe, liebes Kind, die Thierchen, die unschädlich sind. Schularbeit: Gib die Thätigkeiten der Singvögel und jene der Knaben an! Schreibet die Eigenschaften der Knaben und jene der Singvögel nieder, die sich dem Lesestücke nachweisen lassen! Sternberg (Mähren), Ende Mai 1888. Franz Nitsche. Auf dem Brenner. (Reise-Erinnerungen aus der Ferienzeit.) (Fortsetzung und Schluss.) Dort also, wo man, von Innsbruck und aus dem Wippthale kommend, den Pass Erreicht, die Station Brenner, wenige Kilometer südlicher davon, wo es wieder abwärts gehen beginnt, dagegen Bad Brenner! Die warme Quelle ist schon seit dem löten hthrhunderte bekannt. Um sie (um das Badhaus) herum sind namentlich in jüngster ^eh mehrere Wohngebäude aus dem Boden hervorgewachsen — ein Zeichen, dass die ^Öffnung der Brennerbahn auch dem Bade zum Aufschwünge verhelfen. Der Schienen-stl'ang zieht sich fast mitten durch diese kleine Häuserinsel hindurch, die in der Som-^rszeit zum Bilde bunter ländlicher Beweglichkeit wird. Das menschliche Nerven-^stem, durch die Wechselfälle des Lebens mehr oder weniger aus seinem Geleise gebracht, Jeclarf der Auffrischung oder der Dämpfung — und das besorgen neben einer richtigen ebensweise Luft und Wasser da oben. Aus den verschiedensten Theilen des Landes sind s'6 da zusammengekommen, die wirklich Leidenden und diejenigen, die sich ein Leiden v>elleicht nur einbilden; manche kamen gar weit her. Die mit den breiten rothen grünen Hosenträgern sind aus der Gegend von Meran, jene mit den breitkrämpigen üten mit niederem Rundgupfe aus dem Duxer Thale, kurz: man sieht da fast alle jl0ch im Schwünge gebliebenen Trachten Tirols. Die Krankheiten stecken in allen mög- kdien Hüllen und sind nicht so leicht zu bannen. Das weiss jeder, der einmal in den esseln eines Leidens geschmachtet und sich lebhafter denn je wieder nach den süssen Achten des Wohlbefindens gesehnt. An Nachmittagen, wenn einmal die Wirkung der Sonnenstrahlen eine schwächere ^Worden und man nach dem Mittagsschläfchen und dem Jausenkaffee Lust nach einer e'ben Wanderung verspürt, belebt sich die Strasse zwischen Bad und Dorf Brenner, Das fromme Gemüth — in Tirol wohl daheim — drängt manchen Curgast auch nach dem niedlichen Kirchlein hin, das einsam zwischen beiden Orten an der Strasse, nicht weit vom Bade, postiert ist. Verlangt das Herz nach Waldesfrische, so findet es solche oben in der kleinen Schlucht, wo ein kleiner Wasserfall rauscht, von einer Felsnase i11 zwei Theile getheilt. — Recht angenehm ist ein Gang nordwärts vom Dorfe Brenner hinunter zum grünen See im stillen Grunde. Die Reichsstrasse läuft knapp an demselben vorüber, etwas höher die Bahn. Die Sill und der Bach aus dem Vennathale, die wih vom Brenner zum See herabspazierend, in kurzer Zeitfolge nacheinander überschritten, führen ihm das frische Quellwasser aus den Schluchten zu, welche die Wände des Gries' berges und die mächtigen Felsköpfe der Nachbarschaft des Kraxentragers beherrschen. Man schaut zu ihnen gerne auf und freut sich des Bildes. Da, wo der See seine Zuflüsse hat, fand auch eine gemauerte Mühle Raum, drüben am jenseitigen Ufer aber schiesst die steinige Bergwand, vor Jahren noch ziemlich gut bewaldet, nun aber infolge einer Fels- und Erdabrutschung völlig kahl geworden, steil in die nasse Tiefe ab, in der sie sich oft zauberhaft spiegelt. Und wo das kalte Gebirg8' wasser wieder aus dem Becken drängt, haben Binsen Wurzel gefasst und Grün auf Grün gemalt. Die Flut stürzt sich nun im raschen Lauf weisschäumend als Sill über FeB' blocke hinab zum allen ummauerten Kichlein auf dem Wiesengrunde, dann durchs präch' tige Alpenthal an Gries vorbeifliessend, aus welchem Orte ein farbenreicher Kirchthurin, den man mit eigenartigem ländlichen Geschmacke in Roth, Grün, Weiss und Grau ge' kleidet, zum Bahnkörper aufragt. Die Bahnhäuschen da droben auf der steilen, gefabf' drohenden Lehne, theilweise mit hölzernem Schuppenpanzer zum Schutze gegen die Will®' rungseinflüsse versehen, schauen als Wahrzeichen der Neuzeit schweigsam nieder i®5 liebliche Thal, durch welches sich die schöne alte Poststrasse wie ein weisses Band hinab gegen St. Jodok schlängelt, dem Fusswanderer herrliche Ausblicke in die Seitenthäl®r und auf deren mit Schnee und Eis gekrönte Felsriesen gewährend. Wie gern denkt man an solche Landschaftsbilder und ihre grossartige Ausschmückung! Man begibt sieb als «Brennergast» wohl auch selbst zur Höhe hinauf, etwa auf den Griesberg, welcher der Sill das Leben gibt, oder auf die Sattelalpe gerade ober dem See, oder auf die Stein' alpe ober Brenner u. s. w. Das Mittagmahl im alten, behaglich dastehenden Brenner - Posthause war eing®' nommen und die italienische Tafelmusik: das überaus lebhafte Gespräch der «sommerü'i' schelnden», von der Cholerafurcht heraufgetriebenen Veroneser Damen im —Verstumm®11' Ruhe geniesst man zu solchen Zeiten in vollen Zügen zweifelsohne auf den Almen drO' ben, daher entschloss ich mich auch ohne viel Bedenken zu einem Nachmittagssp®' ziergange hinauf auf die Postalpe. Leichten Schrittes gieng es durchs FichtengehöB auf dem Serpentinensteige zu den saftigen Matten empor. Die Ruheplätze im Walde8' schatten — wie so häufig, nach Mädchen und Frauen benannt — hielten mich nur ku^6 Zeit auf. Ueber den niedern Zaun bei einer Heuhütte setzt man den Fuss auf eine üpP’S6 Waldwiese, und auf ziemlich schattigem Rande derselben ober einem steilen Waldhang6 erreicht man alsbald, durch ein Zaunthürchen schlüpfend, die Sennhütte. Sie ruht a” trockenem Grunde und sticht wohlthuend ab von so manchen Sennereien anderwärB die förmlich im Schlamme stecken und eine Reinlichkeit nicht merken lassen. Selbst i1® Rinderstalle ist durch eine leichte Neigung des Bodens und durch eine Längsrinne daf®1 Sorge getragen, dass den Thieren kein Unrath lästig falle. — Höher hinauf verliert s>®b der Steig rechts hin bald im schüttern, schon zur Verkrüppelung neigenden, an Bart flechten ziemlich reichen Fichtenwalde. Nicht lange dauerts, und man ist vollständig im Gebiete der Zwerghölzer und endlich zwischen Rhododendron-Gesträuch und massigen Gesteinsblöcken, die, wie auf dem Karstboden, zahlreich aus dem steilen Alpenhange aufstreben. Dazwischen drängt sich häufig der Seidelbast und so manches andere Gewächs, das nur den frischen Höhen eigen. Und aus dem Schatten des Blattwerks guckte — o Ueberraschung —- trotz der Nähe des ersten Herbstmonats noch das im Absterben begriffene Roth des Rhododendrons! Da muss es höher oben wohl noch kerngesunde Exemplare solcher Blüten geben! Das trieb mich vorwärts — vorwärts hinauf auf den winkenden Sattel. Und nicht unbelohnt blieb der Alpenwanderung Mühe: Alpenrosen noch in ziemlicher Menge! Doch, als ich den Sattel erreicht, zeigte sich mir nicht jene Welt, die ich erwartet. Ich hoffte nämlich da schon auf den Ausblick in das jenseits niedersteigende Valser-thal und auf die Gletscherfelder der Zillerthaler Riesen. Statt dessen sah ich mich vor einem besonders zur Linken von senkrechten Wänden begrenzten Hochthale, das man in meinem Gasthofe als Lehnerthal bezeichnete. Der obere Ausgang dieser prächtigen Hochmulde zeigte sich zwischen zwei stolz aufragenden Gipfeln als Sattel. Der höhere rechts davon ist der 2772 m hohe Wolfendorn, der Rivale des Hühnerspiels. Eine Zeitlang stand ich so da und schaute. Einerseits (zur Linken) die schon erwähnten Wände der «Geign» mit ihren wiederkehrenden Ausbauchungen und den grünen Weiden darüber, anderseits die vollständig von rutschenden Glimmerschieferstücken erfüllte steile Lehne zwischen dem Wolfendorn vorne und der etwas niederem Wolfendornspitze gerade zur Rechten. Beide Wände laufen im Grunde zu einer Art Rinne zusammen, die sich bis zum Sattel hinaufzieht; nur vorne vor meinem Standpunkte hatte ich etwas ebenem, kurz begrasten Boden, doch schon voll von Felsblöcken und Glimmerschieferplatten, die endlich weiter oben fast ausschliesslich diesen Hochgraben erfüllen und nur wenig Grün zwischen sich sehen lassen — ein wahres Kargebiet. Was nun beginnen, da die vierte Nachmittagsstunde schon vorüber und den Begleiter nichts anders als ein Schattenspender bildete? Ohne Bergstock und ohne Bergschuhe vor einem in anderthalb Stunden zu erreichenden lohnenden Hochgipfel dazustehen, nur für einen einfachen Spaziergang zur Almhütte, die längst schon im Rücken, ausgerüstet — das sollte die Entscheidung wohl nicht erschweren? Doch als Sohn der Berge entschloss ich mich rasch zum Weitermarsche, zur Besteigung des Wolfendorns. Die herrliche Quelle zwischen dem Gestein, die letzte da hinauf, bot mir Erfrischung, die vortreffliche Luft nicht minder. Kein Mensch in der Runde, nur einige Alpendohlen in den Lüften und wenige weidende Schafe auf den Triften über dem Gewänd! Einsam und doch nicht allein, schweigsam und doch das Herz geschwellt! Die Kletterei über das Gestein begann. Rasch gieng’s empor, nur von Zeit zu Zeit wurde ein Alpenblümchen gepflückt und zwischen Zeitungspapier verwahrt. Als ich später darüber Musterung hielt, fand sich folgende Gesellschaft aus dem Reiche der Alpenflora beisammen: Rhododendron, stumpfblättriger Enzian (Gentiana obtusifolia), bairischer Enzian (Gentiana bavarica), die kleinste Schlüsselblume (Primula minima), schwarzkelchige Schafgarbe (Achillea atrata), Sumpf-Parnassie (Parnassia palustris), Silberwurz (Dryas octopetala), traubenblütiges Steinbrech (Saxifraga Aizoon), Alpen-Hornkraut (Cerastium alpinum), stengelloses Leinkraut (Silene acaulis?), grossblütiger Bergthymian (Calamintha alpina), spitzkeimender Knöterich (Polygonum viviparum), Moor-Heidelbeere (Vaccinium uliginosum), immergrüner Steinbrech (Saxifraga aizoides), niedriges Ruhrkraut (Gnaphalia supinum?), Valeriana saliunca und Ranunculus pygmaeus •— und merkwürdigerweise lächelte da oben auch der Wundklee (Anthyllis Vulne- raria) und eine Vergissmeinnichtart (Myosotis) entgegen. Ich berge manche dieser lieben Blümchen heute noch zur Erinnerung an die Wolfendorn-Bartie! Endlich war der Sattel mit seinen Steinmulden und niederen Aufmauerungen erreicht. In den Vertiefungen lag da und dort noch Schnee, vorne im Osten drüben aber entzückt völlige Gletscherwelt das Auge. Dort ragt der prächtige Hochfeiler (3506 m) in den Aether hinein und seine Nachbarn, der Hochferner, der Hochgletscher und wie sie alle heissen. Mit beschleunigten Schritten giengs vom Sattel rechts auf den rundthurmartig aufstrebenden Wolfendorn hinauf, wo diese zauberhafte Welt noch herrlicher zu sehen ist. Die Rundschau da oben lässt sich wohl kaum schildern. Nichts als Berge, soweit das Auge reicht! Die Zillerthaler Ferner, die nordtirolischen Alpen, die sie majestätisch überragende Zugspitze im Blauen oben, die Stubaier Gletscher, die von der Abendsonne vergoldeten Höhenzüge gegen Süden — wohl über sieben Berg-coulissen — alles das macht auf die nächste Umgebung beinahe vergessen. Und doch zeigt sich auch da manche auffallende Form, so gegen Nordwesten hin ein über die Nachbarschaft hochaufragender, völlig vorgeneigter Felskopf mit einem Ansätze auf dem Scheitel. Es dürfte das wohl die Waldrast oder Seriesspitze sein, die Wetterprophetin der Innsbrucker. Und nun zurück. Einmal unten in der steinerfüllten Rinne, zog es mich zwischen Felsen auf die Weiden der «Geign» hinüber. Ueber dieselben steil hinab, hoch über dem Wege, den ich beim Aufstieg eingeschlagen, gelangt man öfter vor die senkrechten Abfälle der einbiegenden Wände und deren Kamine, dann zwischen Rhododendron-Gestrüpp über Fels- und Erdstufen in den bekannten spärlichen Wald und aus diesem nun auf ausgetretenen Pfaden wieder zur Sennhütte der Postalpe. Die Nacht zog bereits ihre Schleier zusammen, und als ich wieder unten im Posthause anlangte, war das Sternenzelt längst über die Landschaft gespannt. Drinnen im Gastzimmer stellten wieder die schwarzäugigen Veroneserinnen vom Mittag das Trommelfell der Gäste auf eine schwere Probe. Endlich wurde es auch beim Tische der Italienerinnen ruhig, und ungehindert vollzog sich jetzt der Meinungsaustausch, galt er nun den grauen Zeiten, als die Breuni die Gegend bewohnt und die Römer ihre Stationen durchs Eisackthal gründeten, oder den zwei Feindeszügen über den Pass (1703 und 1809) oder landschaftlichen Glanzpunkten in der Runde. Und so zog ich voll der besten Eindrücke wieder vom Brenner nieder in die Thäler der Rienz und Drau, ins gemüthliche kärntische Land, das Vorhaben nährend, in den nächsten Hauptferien das Gebiet wieder aufzusuchen, dem Eisack und Sill ihre ersten Weisen vorlispeln. —a. Erlass des k. k. Landesschulratlies vom 13. Juni 1888, Z. 1142, betreffend die Trachom-Erkrankungen der Augen und die Verhütung der Weiterverbreitung dieser contagiösen Krankheitsform. Laut Anzeige der Direction der Landeswohlthätigkeitsanstalten vom 9. Mai 1888, Z. 1713, kommen seit einiger Zeit häufig Trachom-Erkrankungen der Augen an der chirurgischen Abtheilung zur Behandlung, die aus mehreren Bezirken des hierländigen Amtsgebietes stammen. Es scheint daher die Annahme gerechtfertigt, dass diese überaus contagiöse Krankheitsform an verschiedenen Orten des Landes und, wie aus dem gedachten Berichte hervorgeht, schon seit einiger Zeit häufiger sich zeigt. Um nun dem epidemischen Umsichgreifen dieser ansteckenden und gefährlichen Augenkrankheit von vornherein zu begegnen und selbe, wenn möglich, in Krain zu er- sticken, sind alle Gemeinden daran erinnert worden, dass gegenüber dieser Krankheit die Anzeigepflicht ebenso genau zu beobachlen ist, wie bei allen übrigen Infectionskrank-heiten, und dass daher gegen jedes Versäumnis dieser Pflicht mit den strengsten Ordnungsstrafen vorzugehen ist. Die Gemeindevorstände haben daher anhaltend dafür Sorge zu tragen, dass die Personen ermittelt werden, welche an acuten, verdächtigen Augenentzündungen leiden. Da jedoch im Beginne die contagiöse oder nicht contagiöse granulöse Augenentzündung nicht immer mit Sicherheit erkannt wmrden kann, so erfordert das Vorkommen jeder Entzündung der Bindehaut des Auges, schon wegen der Möglichkeit eines daraus später sich entwickelnden contagiösen Secrets, sofort die Anwendung der zur Verhütung der Weiterverbreitung geeigneten Massregeln. Die von derartigen Augenentzündungen Befallenen sind sobald als möglich der Behandlung eines approbierten Arztes oder jener in einer geeigneten Heilanstalt zu überweisen. Es ist eine besondere Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass der Ursprung des Uebels entdeckt und von diesem aus der Weiterverbreitung sofort entgegengetreten werde. Ueber die Art dieser Krankheit und insbesondere über die Ansteckungsfähigkeit derselben diene folgende Belehrung: Die Ansteckung geschieht gewöhnlich auf directem Wege, das heisst, durch Ueber-Iragung des krankhaften Augensecretes vom Auge zu Auge, so bei gegenseitiger Berührung, bei Mitgebrauch von Waschgefässen, Bettwäsche, Hand- und Schnupftüchern. Der ursprüngliche Herd ist daher meist in der Familie zu suchen. Die Erfahrung lehrt übrigens, dass diese Krankheit vorzugsweise in Kasernen, Gefängnissen, Fabriken, Pensionaten und Schulen endemisch auftritt und eine Uebertragung uueh durch die Luft hier umso leichter vermittelt wird, als eine durch Staub oder körperliche Ausdünstungen verunreinigte Luft schon an und für sich eine anhaltende Reizung der Augen verursacht und die letzteren zur Entwicklung dieser Krankheit disponiert. Zur möglichsten Verhütung der Weiterverbreitung dieser Krankheit und der schweren Polgen derselben wird daher dringend empfohlen, die Augen der in einer grösseren Menge zusammenlebenden Personen, so in den Gefängnissen, in Arbeits- und Wohnhäusern u. s. w., namentlich auch der Schulkinder, einer dauernden Controle zu "nterziehen und bei dem Verdachte der Ansteckung oder bei längere Zeit andauernden Beschwerden die eigenen sowie die Augen der Angehörigen zu untersuchen, resp. ärzt-kcherseits untersuchen zu lassen. Für die an dieser Krankheit Leidenden ist unverzüglich ärztliche Hilfe zu suchen, ausserdem aber ist dafür zu sorgen, dass dieselben von den Gesunden thunlichst ge-lrennt werden und dass der gemeinsame Gebrauch von Waschwasser und Waschbecken, Schwämmen. Bettwäsche, Hand- und Schnupftüchern sorgfältig vermieden werde. Insbesondere wird auch die Fürsorge darauf zu richten sein, dass durch Vermeidung von Bauch, Staub und allen unreine Dünste verbreitenden Stoffen und Flüssigkeiten, s°wie durch möglichst häufige Lufterneuerung in den Wohn-, Arbeits- und Schlaflocalen llnd durch deren Reinhaltung die Entstehungs- und Verbreitungsursachen der Krankheit Möglichst nachhaltig beseitigt werden. Die Direction erhält hiemit den Auftrag, die Zöglinge der Anstalt auf diese gefähr-Pche Augenkrankheit aufmerksam zu machen und sie zugleich zu belehren, in verdächtigen fällen von Augenentzündungen unverzüglich ärztliche Hilfe zu suchen. K. k. L a n d e s s e h u 1 r a t h. Laibach am 13. Juni 1888. Für den k. k. Landes-Präsidenten: A. Schemerl in. p. Rundschau. Böhmen. (Landes-Lehrerconferenz.) Für das Jahr 1889 wurde die Abhaltung einer Landes-Lehrerconferenz angeordnet. Der Landesausschuss hat den Landes-schulrath bereits ersucht, den Kostenvoranschlag bekanntzugeben, damit der entsprechende Betrag in das Landes-Budget eingestellt werden könne. Der Landesschulralh beschloss, die Zahl der Mitglieder der Landes-Lehrerconferenz derart festzusetzen, dass von den deutschen Lehrern Böhmens 87, von den tschechischen 119 zur Conferenz als Abgeordnete zu entsenden seien. Dalmatien. (Sanctioniertes Landesgesetz.) Dem vom dalmatinischen Landtage beschlossenen Gesetzwurfe, betreffend die Abänderung der §§ 1, 2, 3 des Landesgesetzes vom 30. Jänner 1873, mit welchem der Normalschulfondsbeitrag von den Ver-lassenschaften aufgehoben, dafür aber die Einhebung eines Schulbeitrages zugunsten der Pensionscasse der Lehrer an den öffentlichen Volksschulen eingeführt wurde, ist die kaiserliche Sanction ertheilt worden. Russland. Wenn die Zeitungen gut unterrichtet sind, hat der Car die Petition des kurländischen Landtages, in den deutschen Volks-, Bürger-und Mittelschulen in Kurland die deutsche Sprache auch fernerhin als Vortragssprache zu belassen, mit der Bemerkung zurückgewiesen, dass diese Petition nicht am Platze gewesen sei und dass man sich künftighin nicht unterfangen dürfe, mit derlei Petitionen zu kommen. Aus Krain und der Nachbarschaft. Kaiserliche Spenden. Se. Majestät der Kaiser hat zum Schulerweiterungsbaue in St. Georgen bei Krainburg eine Unterstützung von 100 fl. und zum Schulbaue am heiligen Berge im Schulbezirke Littai eine Unterstützung von 150 fl. zu bewilligen geruht. Veränderungen im Lehrstande. Herr August Kleč, Lehrer in Zirknitz, hat auf die ihm verliehene Lehrstelle in Vigaun bei Badmannsdorf Verzicht geleistet. Herr Valentin Zaverl, Lehrer in Podgrad, wurde zum definitiven Lehrer in Stopitsch im Budolfswerter Schulbezirke ernannt. Herr Michael Debelak, provisorischer Lehrer in Pölland, erhielt den Lehrposten an der einclassigen Schule in Terstenik im Krainburgei’ Schulbezirke, seine Stelle in Pölland dagegen erhielt der absolvierte Lehramtszögling Herr Friedr. Kramer. Holzindustrie-Fachschule in Laibach. Die amtliche Landeszeitung meldete unterm 18. d. M.: Nachdem sich die Centralcommission für gewerbliches Unterrichlswesen in-betreff Errichtung einer Holzindustrie-Fachschule in Laibach günstig ausgesprochen, beabsichtigt das k. k. Unterrichtsministerium, diese Fachschule mindestens mit dem ersten Jahrgange schon zu Beginn des Schuljahres 1888/89 zu eröffnen. Die Verhandlung wegen Beistellung der Schullocalitäten soll bis längstens 1. August d. J. durchgeführt werden, um die Arbeitseinrichtungen, Werkzeuge, Lehrmittel u. s. w. sofort aufnehine'1 zu können. Wegendes rechtzeitigen Abschlusses der Vorverhandlungen werden Dr. Lind und Fachschulinspector Hofrath Exner in Laibach eintreffen, bei welcher Gelegenheit dieselben auch die Regelung der Localitätenfrage für die in Laibach zu errichtend6 Kunststickereischule anbahnen werden. Festlichkeit in Tschernembl. Nach einer Mittheilung wurde am 18. d. M. in Tscher-nembl das Regierungs-Jubiläum Sr. Majestät des Kaisers in festlicher Weise begangen-Nach dem Festgottesdienste fand die Grundsteinlegung der neuen fünfclassigen Volks* schule statt. Egyptische Augenkrankheit. In einzelnen Theilen Krains und auch in Laibach ist die egyptische Augenkrankheit aufgetaucht. Um eine Ausbreitung derselben zu verhindern, hat die k. k. Landesregierung, beziehungsweise der k. k. Landesschulrath, an die ihm unterstehenden Körperschaften die nöthigen Weisungen in Bezug auf diese ansteckende Krankheit gelangen lassen. Wir theilen diesen Erlass im Wortlaute weiter vorne mit. * * * Aus Kärnten. Am 11. d. M. ist Herr David Memmer, Oberlehrer in Himmelberg, einer Lungenentzündung erlegen. Der Verblichene stand im 49. Lebensjahre und hinter-liess eine Frau mit vier Kindern. — Im Schulbezirke St. Veit hat ein aus Lehrern und anderen Herren bestehendes Comitü beschlossen, das Regierungs-Jubiläum, statt am 2. December, dem geschichtlichen Gedenktage, schon am 18. August, als dem Ge-burtsfesle des Kaisers, zu begehen, da für grössere Veranstaltungen die Sommerzeit entschieden günstiger sei. Um die Kundgebung möglichst imposant zu gestalten, werden die übrigen Schulbezirke aufgefordert, dem Beispiele jenes von St. Veit Folge zu leisten, damit die Feier in ganz Kärnten zugleich an einem Tage begangen werde. — Der Lehrerverein «Feldkirchen und Umgebung» hielt am 7. Juni 1888 in Himmelberg seine dritte diesjährige Versammlung ab. Herr Lehrer Steiner sprach über eine «Glocknerbesteigung». Nach Erledigung anderer Funkte der Tagesordnung wurde der ernste Theil der Versammlung geschlossen. Hierauf ergriff der Ortsschulraths-Obmann das Wort und hiess die erschienenen Lehrpersonen in dem schulfreundlichen Orte Himmelberg aufs herzlichste willkommen und schloss mit dem Wunsche, dass es denselben in diesem Orte gefallen und die Versammlung durch keinen Misston getrübt werden möge. Nach Einnahme des gemeinschaftlichen Mittagsessens wurden die Versammelten durch Gesangsvorträge überrascht. — Der Landesschulrath hat ernannt zu definitiven Lehrern auf ihren dermaligen Dienstposten die Unterlehrer Balthasar Fercher in Steinfeld, Florian Spitzer in Irschen und Eduard v. Platzer in Obervellach. Frl. Fanni Kroh-mer wurde zur provisorischen Lehrerin in St. Michael in Wolfsberg ernannt. — Das Unterrichtsministerium hat aus den Gebarungsüberschüssen des Wiener Schulbücher-Verlages für 1887 dem kämt. Landesschulfonde den Betrag von 1400 fl. zugewiesen. Aus Steiermark. Am 23. d. M. fand die erste amtliche Conferenz der Bürgerschullehrer von Graz statt. — Der k. k. Landesschulrath bestätigte die Wahl des Schuldirectors Jac. Ferk als Fachmannes für den Stadtschulrath Pettau und die Sistierung des Beschlusses eines Bezirksschulrathes, wonach ohne äussern Anlass einer Lehrperson eine bestimmte Classe übertragen worden ist. Unterlehrer Max Lassnigg wurde als Lehrer in Langenwang, Joh. Reich als Oberlehrer in Gomilsko, Math. Rothel als Lehrer in Pieregg, Math. Ravčič als Lehrer in Frasslau, Ernst Pinter als Unterlehrer in Turnau, Alexandrine Wruss als Unterlehrerin in Frasslau, Hedwig Golf als Arbeitslehrerin in Reichenburg und Bianca angestellt. Schuldirector Max Müller und Lehrer Zidar wurden in den bleibenden Ruhestand versetzt, ebenso die Oberlehrer Franz Rzehak, Ant. Stein-gruber und Franz Kossian. ______________ Unmittelbare Berichte. Tschernembl, 18. Juni. Auf Grund des Beschlusses des k. k. Bezirksschulrathes vom 3. v. M. findet die diesjährige Bezirks-Lehrerconferenz am 11. Juli von 9 Uhr vormittags an im Stadthause zu Möttling statt. Auf der Tagesordnung stehen ausser den gewöhnlichen, verordnungsmässig festgesetzten Punkten (Bericht des Herrn Bezirks-Schulinspectors, Auswahl der Lehrbücher, Bekanntgabe der Verordnungen und Erlässe u. s. w.) noch folgende: a) Entspricht die Wiederholungsschule ihrem Zwecke? Warum nicht, und wie wäre selbe umzugestalten? (Die Berichterstatter darüber bestimmt der Herr Bezirks-Schulinspector im Verlaufe der Conferenz.) b) Die Bedeutung der Zahlbilder von 1 bis 10. (Berichterstatter Herr Franz Setina.) Wien.* Der Ausschuss des Lehrervereines «Diesterweg» in Wien hat nachfolgenden Anträgen für die Hauptversammlung des Beamten Vereines seine Zustimmung gegeben: In Erwägung des Umstandes, dass der I. allg. Beamtenverein der österr.-ung. Monarchie eine Institution ist, die auf dem Grundsätze der Gegenseitigkeit beruht und deren Hauptzweck die Hebung und Förderung der materiellen Wohlfahrt der Mitglieder nach dem Satze: «Einer für alle, alle für einen» ist, und in Erwägung des Umstandes, dass diesen beiden Förderungen bisher in nicht genügender Weise Rechnung getragen wurde, stellen die Gefertigten nachfolgende Anträge und bitten, dieselben im Sinne des § 13, al. 2 der Statuten auf die Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung zu setzen. Die Hauptversammlung beschliesse: 1.) Der I. allg. Beamtenverein der österr.-ung. Monarchie möge in seiner Lebensversicherungs-Abtheilung als Humanitäls-Institut bei Entscheidung über Annahme oder Ablehnung von neuen Versicherungsbewerbern aus dem Beamtenstande endlich thatsächlich so human, als bei einer sicheren, guten Gebarung nur immer möglich ist, vorgehen, damit es auch jenen Standesgenossen, welche sich gerade nicht einer allzu robusten Körperbeschaffenheit erfreuen, möglich gemacht werde, an dem segensreichen Wirken der Lebensversicherungs-Institution theilzunehmen. Auch möge er insbesondere sein Kriegsversicherungs - Regulativ in einer solchen Weise umändern, dass thatsächlich jedes Mitglied, besonders aber jeder versicherte Familienvater, wirklich imstande sei, seine Versicherung auch im Kriegsfälle aufrecht zu erhallen, wie es z. B. nach dem Regulativ einer andern wechselseitigen Versicherungs-Anstalt der Fall ist. 2.) Der I. allg. Beamtenverein der österr. - ung. Monarchie möge seine Prämientarife nach einem zeitgemässen, niederen Procentsatze umrechnen, um die Versicherten vor einer Katastrophe zu bewahren, die eintreten muss, wenn die Anlage-Capitalien des Vereines sich nicht mehr zu jenem hohen Procentsatze verzinsen, mit dem bisher gerechnet wurde. Gleichzeitig treffe er eine ähnliche Einführung wie andere Anstalten, um die Versicherten und deren Hinterbliebene vor den Folgen einer versäumten Prämienzahlung möglichst zu schützen. 3.) Der I. allg. Beamtenverein der österr.-ung. Monarchie möge mit aller Entschiedenheit dahin wirken, dass seine Consortien mit ihrem Darlehens-zinsfusse auf einen den Zeitverhältnissen entsprechenden und die triste wirtschaftliche Lage des grösseren Theiles der Beamtenschaft berücksichtigenden Procentsatz herabgehen und dass seine Wiener-Localgruppen zur Vermeidung der hohen Regie-Auslagen, die den höhern Zinsfuss zunächst bedingen, sich in eine gemeinsame Localgruppe vereinigen. Zugleich suche er aber auch seine eigenen, überaus grossen Verwaltungskosten zu ermäs-sigen, um den gerechten Anforderungen der Allgemeinheit zu dienen. ÜNzfa.n.nlg'fa-ltig'es. Gegen die Saumseligkeit. Anlässlich mehrfacher Beschwerden aus Böhmen darüber, dass erledigte Lehrstellen sehr saumselig wiederbesetzt werden und die Gesuche um Quinquennalzulagen lange Zeit unerledigt bleiben, hat das Unterrichtsministerium sämmtlichen Bezirksschulräthen aufgetragen, diesen beiden Angelegenheiten ihre Sorgfalt zuzuwenden und so rasch als möglich ihres Amtes zu walten. Abt Felbiger. Die pädagogische Presse erinnert, lebhaft an den hunderten Todestag des von Maria Theresia nach Wien berufenen Saganer Abtes Felbiger, des bekannten * Wegen Raummangels verspätet. D. Schriftl. Generaldirectors des Schulwesens für die österreichischen Staaten unter der Regierung der grossen Kaiserin. Felbiger starb am 17. Mai 1788. Kehr-Denkmal. Die zum Zwecke der Errichtung eines Kehr-Denkmals eingeleitete Sammlung hat 7000 Mark ergeben. Das Denkmal soll in Elgersburg (Thüringen) errichtet. werden. Die Schulzeitungen Deutschlands sind in den letzten Tagen anlässlich des Hinscheidens des Kaisers Friedrich III., des Helden und Dulders, mit Trauerrand erschienen. Wie schnell nach dem Tode des Kaisers Wilhelm I. öffnete sich die Gruft für diesen edlen-Fürsten und warmen Freund der Schule! Die allseitige Trauer um den geliebten Herrscher und treuen Verbündeten unserer Monarchie ist wohl begreiflich. Hitzferien. Sämmtlichen Bürgerschul-Directionen in den Vororten Wiens ist ein be-zirkssehulräthlicher Erlass zugekommen, welcher sich auf die Anordnung der Bestimmungen über die «Hitzeferien» bezieht. Darnach kann die Verordnung des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 28. Februar 1887 auf die Stunden des französischen Sprachunterrichtes, welche erst auf nachmittags nach 4 Uhr fallen, nicht bezogen werden; denn einmal ist die Anzahl der Schüler in diesem unobligaten Gegenstände nur gering, dann können kühlere, gut, gelüftete Lehrzimmer zum Unterrichte ausgesucht werden, so dass bei möglichster Berücksichtigung der sanitären Bedingungen den Erfordernissen des französischen Sprachunterrichtes, der sonst Gefahr liefe, in der heissen Jahreszeit ganz zu entfallen, entsprochen werden kann. Rasch schwindende Hörerzahl. Aus Krems wird geschrieben, dass dort für das laufende Schuljahr ein durch 10 Monate dauernder Curs zur Heranbildung von Bürgerschullehrern im Vorjahre begonnen. Von den 40 Candidaten, die sich anfangs meldeten und durch welche Zahl allein die Bewilligung zur Abhaltung des Curses erlangt wurde, sind jetzt noch sieben Lehrer vorhanden, welche die Vorträge der 10 Professoren hören. Ueberfluss an Bewerbern um Stellen an Mittelschulen. Wie gross der Andrang von geprüften Lehrpersonen für Mittelschulen ist, zeigte sich wieder in einer Sitzung des böhmischen Landesschulrathes. So sind in Prag um 7, am böhmischen Staats-Unter-gymnasium in der Korngasse erledigte Stellen 141 Gesuche eingelaufen. Um eine einzige Lehrstelle für Latein und Griechisch am deutschen Staatsgymnasium in der Ste-fansgasse meldeten sich 70 Bewerber und um eine Lehrstelle für Mathematik und Physik an demselben Gymnasium 34. — Auf dem Lande steht es nicht besser aus. So sind beispielsweise um eine erledigte Lehrstelle für Latein und Griechisch am Gymnasium in Mies nicht weniger als 50 Gesuche eingelaufen. Eine tschechische Schule in Iglau. Der Recurs der Gemeinde Iglau gegen den im Jahre 1885 vom mährischen Landesschulrathe erhaltenen Auftrag, eine tschechische Gemeinde-Volksschule zu errichten, ist jetzt abweislich beschieden worden. HB-ü-clier- -u.nd_ 2ZeitA^:n.g-ssclxa,"U-- Pädagogisches Jahrbuch 1887. Herausgegeben von der Wiener Pädagogischen Gesellschaft. Geleitet von M. Zens. Wien 1888. Verlag der Manz’schen k. k. Hof-Verlagsbuchhandlung (Jul. Klinkhardt & Co.), I., Kohlmarkt 7. Preis 1 fl. 50 kr. — Die im Jahre 1874 gegründete Wiener Pädag. Gesellschaft liess nun den zehnten Band ihrer Jahrbücher erscheinen. Wie seine Vorgänger, bietet auch der vorliegende ein Bild rühriger Thätig-keit dieser Körperschaft. Dem Vorwort schliesst sich eine Gesammtübersicht der Abhandlungen des Jahresberichtes 1877 und der Jahrbücher 1878 bis 1887 an. Nun folgt Dr. Dilles’ vortreffliche Rede zur Pestalozzi-Feier, dann: Ueber formale Bildung. Pflichten und Rechte in der bürgerlichen Gesellschaft — als Unterrichtsgegenstand. Theorie und Praxis im Grammatik-Unterrichte. Der Foucault’sche Pendel versuch im Unterrichte. Dr. F. Müllers ethnographischer Bilderatlas für Bürgerschulen. Reform des naturgeschichtlichen Unterrichts. Die Gestaltung des Handfertigkeits-Unterrichtes für Knaben in der Gegenwart. Eine Reform der deutschen Satzlehre. — Der «Anhang» gibt eine Uebersicht über das Wirken der deutsch geschriebenen pädag. Zeitschriften Oesterreichs. Die Ueber-sichtlickeit müsste nach unserem Dafürhalten noch gewinnen, wTenn vor jedem Aufsätze oder am Schlüsse desselben die Blätter noch besonders zur Anführung kämen, die sich mit dem bezüglichen Gegenstände beschäftigten. In der Abtheilung «Das pädag. Vereinswesen in Oesterreich-Ungarn» sind die hauptsächlichsten Vorkommnisse im pädag. Vereinsleben der Monarchie berührt. Den Schluss bilden Thesen zu pädagogischen Themen. — Die äussere Ausstattung des Jahrbuches ist, wie immer, eine recht gefällige. —a. Im gleichen (Manz’schen) Verlage und bei Klinkhardt in Leipzig erscheint auch das Pädagogium, Monatsschrift für Erziehung und Unterricht. Herausgegeben unter Mitwirkung hervorragender Pädagogen von Dr. Fried. Dittes. 10. Jahrgang. Vierteljahrspreis 1 II. 35 kr. — Das Juniheft. (9. Heft) dieser hervorragenden pädagogischen Monatsschrift enthält: Die Grundlinien der Psychologie und Pädagogik Beneke’s. Geschichtliche Spuren von der Entstehung der Zahlbegriffe. Beiträge zur Gomenius-Forschung. Humanität und Geschichtsunterricht. Pädagogische Rundschau. „Oesterreichs deutsche Jugend." Die Juni-Nummer dieser beliebten Jugendschrift hat folgenden reichen und mannigfaltigen Inhalt : Erzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern (mit 1 Bilde). Grossvater und Enkel. (Gedicht mit. einem Bilde.) Die Wunderblume. Schnelle Bekehrung. In der zwölften Stunde (mit 2 Bildern). Friedrich Rückert (mit 1 Bilde). Zum Namenstag. (Gedicht mit 1 Zierbildchen.) In dunkler Meerestiefe. Drei Gaben. (Gedicht.) Wie Käthchen ihren Namenstag feierte. (Für die Kleinen.) Stamm-buchverse für Knaben. Was sollen wir spielen? Der Pilatusthurm. (Gedicht.) Vom Thierjahrmarkt (mit 1 Bilde). Zum Kopfzerbrechen. Vorsilben-Räthsel. — Räthsel-Rössel-sprung. — Silben-Räthsel. — Buchstaben-Räthsel. — Bilder-Räthsel. — Auflösungen der Räthsel im Mai-Hefte. Kirschenfest. (Gedicht mit 1 Buntdruckbilde.) Die Sperlinge. Wer andern eine Grube gräbt. (Bestellungen [halbjährlich 1 fl. 20 kr., ganzjährlich 2 fl. 40 kr.] sind zu richten an die Verwaltung von «Oesterreichs deutscher Jugend» in Reichenberg.) P. K. Rosegger's Ausgewählte Werke. Pracht-Ausgabe. Mit 600 Abbildungen von A. Greil und A. Schmidhammer. In 75 Lieferungen Lexikon-Octav, ä 30 Kr. (A. Hartleben’s Verlag in Wien.) —• Von diesem bereits bekannten Werke liegen nunmehr fünfzehn Lieferungen vor. Die Schriften Rosegger’s sind überall bekannt, soweit die deutsche Zunge klingt — sieht man dieselben aber in dem neuen stattlichen Gewände, von Meistern auf das anmuthigste illustriert, so ist es ein doppelter Gruss, sie wieder zu lesen. Mit dem Vorliegenden schliesst der erste Band («Waldheimat») ab. „Die Elektricität des Himmels und der Erde." Von Dr. Alfred Ritter v. Urbanitzky. Mit 400 Abbildungen und mehreren Farbentafeln. Erscheint in 18 bis 20 Lieferungen ä 30 kr. (A. Hartlebens Verlag in Wien.) 15 Lieferungen ausgegeben. Die bisher ausgegebenen 15 Lieferungen der «Elektricität des Himmels und der Erde» enthalten folgende Hauptabschnitte: 1.) Die Spannungs-Elektricität; 2.) die Gewitter-Erscheinungen im Alterthume und in der Neuzeit; 3.) die atmosphärische Elektricität; 4.) das Gewitter; 5.) Blitz und Donner; 6.) Blitz- und Gewitterwirkungen und 7.) Blitzgefahr und Blitz-Schutzvorrichtungen. — Die beiden ersten Abschnitte bilden die Einleitung des Gesammtwerkes nnd bringen eine Darstellung der Grundlehren der Elekricität und des historischen Ganges der Forschungen und Entdeckungen. Mit dem dritten Abschnitte beginnt die Bearbeitung des eigentlichen Stoffes, aus welchem wir besonders interessant nur einiges hervorheben wollen. Es gehören hierzu im vierten Abschnitte die Schilderung des Gewitters in seiner Form, seinem Auftreten und seiner Weiterverbreitung sowie die Darstellung des Gewitterbeobachtungsdienstes, des Emlsfeuers und des Hagels; im 5. Abschnitte erwecken die Blitzphotographien, die räthselhaften Kugelblitze und das Rollen des Donners unser besonderes Interesse; aus dem 6. Abschnitte möchten wir auf die Fulguriten, auf die an Menschen und im Pflanzenreiche beobachteten Wirkungen des Blitzes besonders aufmerksam machen; im 7. Abschnitte endlich erhalten wir eine beherzigenswerte Statistik der Blitzschäden, an welche sich eine Darstellung der Blitz-Schutzvorrichtungen reiht. Aus diesen kurzen Andeutungen ist wohl bereits zu entnehmen, dass das vorliegende Werk in den bisher ausgegebenen Lieferungen bereits reichliches Material bringt, um das lebhafteste Interesse auch in weiteren Kreisen zu erregen. Wir zweifeln nicht daran, dass die folgenden Hefte, welche das Werk zum Abschlüsse bringen sollen, auch bezüglich des Erdmagnetismus und Nordlichtes sich den eben besprochenen würdig anreihen werden. Geographischer Handweiser. Systematische Zusammenstellung der wichtigsten Wahlen und Daten aus der Geographie. Von A. E. Lux, k. k. Artillerie-Hauptmann. Fünfte Auflage. Stuttgart. Verlag von Levy & Müller. Preis P50 Mark. — Die Schrift, könnte recht gute Dienste leisten, wenn sie durchaus verlässlich wäre. So lesen wir, dass der Millstätter See (S. 14) einen Flächeninhalt von nur 1'6 Quadratkilometern, der kleinere ^irknitzer See dagegen 57 bis 114 maiil*:sag'«ii <>•. Das löbliche Comite des krainischen Schulpfennigs hat die hiesige Schule in ausgiebiger Weise mit verschiedenen Schreib- und Zeichenrequisiten betheilt, wofür namens der armen Schuljugend wärmstens gedankt wird. Döbernik am 10. Juni 1888. Johann Rihteršič, Schulleiter und Obmann des Ortsschulrathes. Amtliche Lehrstellen-Ausschreibungen. An der zweiclassigen Volksschule zu Vigaun ist die zweite Lehrstelle, womit der Jahresgehalt von 400 fl. verbunden ist, definitiv, eventuell provisorisch zu vergeben. Bewerber um diesen Posten haben ihre gehörig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 20. Juli 1888 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrat!! Loitsch, am 10. Juni 1888. An der vierclassigen Volksschule zu Zirknitz ist die zweite und die vierte Lehrstelle, erstere mit dem Jahresgehalte von 500 fl., letztere mit einem solchen von 400 fl., definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Bewerber um diese Posten haben ihre gehörig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 20. Juli 1888 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Loitsch, am 14. Juni 1888. Frühere Jahrgänge der sind zu 1 fl. zu haben. Die diesjährigen Nummern können nachbezogen werden. Verlegt und herausgegeben vom «Krain. Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, I-,aibach.