MacherHMmll. k 53. Plinn«ll»tlon»v»ct«: In, «»«ptolr ga«zj. fi. U, h»lbj. b.»l». ff«l blt gnftellnn« ln« Han» halbj.eo tr. »llt dn Poft««»n,j. ft. »5. halbj. ft. 7.«0. Freitag, «. März »».«,««., «».».1.«, «,»»p,^«Ve i»^ll.. »»^l^. »». l» l». n. s. ». I»s«,t»»«H«»p«l jedt»». «0 l«. 1874. Amtlicher Theil. 3t. k. und l. Apostolische Majestät geruhten aller« Mlgst: St. lais. Hoheit den Herrn Großfürsten Sergiu« ^exandro witsch von Rußland zum Oberlieutenant !°l Infanterieregimente Alexander 1. Kaiser von Ruß' '"d Nr. 2 und 6e. lals. Hoheit dm Herrn Großfürsten Paul Ale. l'ndro witsch von Rußland zum Lieutenant im Uhla-"'Nttgiment Alexander II. Kaiser von Rußland Nr. 11 i" ernennen (Aller. Entschl. vom 2l. Februar (1874). Nichtamtlicher Theil. . Der .Slovenec" vom 5. d. M. stellt an die W»t Landesregierung die Anfrage, ob auch jetzt noch, "achdem der taihol^ch^polilisch: Verein den Namen sei' u«r Eingabe an den h. Reichsralh gegen die Borlagen °" confessionellen Gesetze wohlweislich von .Resolution" ° ..Petition" umgeändert hat, das Verbot des Unter-!^ist«nsammcln« zu dieser Emanation des katholisch« Mitischtn Berlins in Wirtsamk-it verbleibt? ., Wir lilnnen un« über die Erhebung dieses Zwei. '"nur verwundern; denn es muß als selbstverständlich Met werden, daß die bloße Aenderung des Titels des ^'fchüst, da? Verbot nicht rückgängig machen kann. °t»ln ^ Länglichen Mittel, welche zur Erzielung des "«Mttts zu demselben auch diesmal in Anwendung ge-""cht wcrdtn sollten, die gleichen bleiben, tt, "«l tatholisch.politische Verein hat. sowie iede an. ''nnt« Körperschaft und sowie jedermann die gesetzliche l^Myung. Petitionen einzubringen. DleseS Rlcht ^. I durch das in Rcde stehende Verbot unangetastet, h "Melde berlchrt nur daS demonstrativ'agitalorische. kl« ^' verpönte Treiben, daher unterliegt es wohl Him.^"sel. daß es seiner v°U:n Bedeutung nach ln ^!^»ufrtchtslehf. Iournalstimmen vom Tage. y. Ueber die am 1. d. M. bcim Ministerpräsidenten '"stln «uer «pers ftaltgesundene Eonferenz l«> n ^lt" hervorragenden Mitgliedern deS österreichi- ^? «bglordnetlnhausl« lesen »lr in der ^Intern. "' lolytnde«: ,.. «^trsklbm wohnten oonselle der Regierung V«lt " Minlsterpräftdenten die Minister Baron Un ' Glaser, v. Stremayr und Dr. llbit!/ ^ ^' Aus dem Nbgeordnelenhaust waren er-'^""» nebst dem Prüftdenten Dr. «echbauer die Herren Baron Eich hoff, Dr. Herbst, Baron Tlnli, v. Perger, Dr. Brestl, Kowalski, Grebmer und Groß. Den Gegenstand der Besprechung bildete die Zeiteinlheilung für die Vehand, lung der vielen, dem Abgeortmetenhause vorliegenden Geschäfte, wobei sich die erfreulichste Uebereinstimmung und das bereitwilligste Entgegenkommen zeigte. Es wurde hiebei eine lurze Vertagung desselben infolge der in der 3. Hälfte April bevorstehenden Berufung der Delegation in Auesicht genommen. Zugleich wurde der Absicht Ausdruck glgeben. die Landtage für den 15. September und den Rcichsrath für oen 15. Ollober zu berufen, um die rechtzeitige Fest-ftellnng de« Finanzgesetzes für das Jahr 1875 im verfassungsmäßigen Wege zu ermöglichen. Bon allen Mitgliedern der Eonferenz wurde betont, daß eine möglichst rasche Behandlung der dem Reichsrathe vor« liegenden zahlreichen und wichtigen Gesetzentwürfe im hohen Grade wünschenswerth sei. Nun bleibt nur die Frage offen, ob die hervor» ragenden Parteigenossen, die dcr Einladung des Ministers Folge leisteten, im Stande sein werden, ihren gewiß berechtigten Einfluß im ganzen Hause zur Gel. lung zu bringen und der zeilverschwrilderlschen Viel' rederel Einhalt zu thun. Dieser Wunsch ist längst schon im Pudlicum laut geworden und sollte namentlich von der demokratischen Fraction beherzigt werden, die durch larigathmige, häufig nicht zur Sache gehörige Erörterungen und «bfchwe,fungen wesentlich beiträgt, daß die kostbare Zeit verspllltert wird. Erfolge haben die wenigen der äußersten Linken ungehörigen Mtglieber noch leine errungen und gerade sie sollen bedenlen, daß die von fortwährenden Miscrsolgen be« gleitete Redseligkeit schwerlich den Danl ihrer Wählerschaft hervorruft, welche den Erfolg als den Stempel der That anzusehen ganz besonders aufgclegt jein dürste. Die oratorischen Uebungen einzllncr Abgeordneten im Plenum einzudämmen, ist schwierig- es müßte nur gelingen, den raschen Schluß der Dralle mid die Wahl von Generalrednern consequent durchzusehen. Möglich wäre rS, nachdem jede Angelegenheit in den Ausschüssen bl« auf den I-Punkt durchdebattiert wird. Wenn aber die Neulinge auf parlamentarischem Boden, wie dies wiederholt oorlam, schon bei der ersten Lesung das Wort ergreifen und in da« Merllorlsche einzugehen Lust verspüren, so wäre es an dem Präsidenten des Hauses, der Nedelust Schranken zu setzen, wozu ihm die Geschäftsordnung die Handhabe bietet. Die wiener Blätter sind mit der Sonntags-conferenz beim Ministerpräsidenten und daran anknüpfend mit den confessioncllen Vorlagen beschäftigt, die nunmehr auf der Tagesordnung deS Abgeordnetenhauses stehen. Theilweise will es nicht einleuchten, daß das Verhältnis der Verfassungspartei zur Regierung lein Gegenstand der Besprechung gewesen sein soll, nachdem es von dem äußersten Flügel als getrübt gejchilbert wird. Uns wurde von maßgebenden Persönlichsten aus dcn Klubs, die der Eonferenz beiwohnten, wiederholt versichert, daß dies nicht der Fall war und man vorübergehenden Differenzen lieber aus dem Wege gehl, als ihnen eine Bedeutung beizulegen, die sie nicht haben und nicht verdienen. Die ..N. fr. Pr." meint zwar. die Differenzen ließen sich nicht wegleugnen und die Regierung sollte sie nicht zu optimistisch ansehen, namentlich »as die Finanzpolitik und die konfessionelle Gesetzgebung betnsst. »Presse" und „Fremdenblalt" jedoch «ahnen das Haus, dem Nus-ichußelaborat zuzustimmen und es nicht aus eine Verwerfung im Abgeordnetenhause durch zu weitgehende For» derungen ankommen zu lassen. Das „Vaterland" erwartet einen einmüthigen Prolest der Bischöfe gegen d»S Prinzip und die Durchführung der Vorlagen. Nach dem „VollSfreund" wendet sich die «ganze Aufmerksam^ leit des Tages" den bevorstehenden Dcbatten über dlesen Gegenstand zu; sie würden große Dimensionen annehmen." — Inbetreff der parlamentarischen Behandlung der konfessionellen Gesetzentwürfe meldet der »P. Lloyd": ,Nm Donnerstag beginnt der Kampf um die con-fessioncllen Gesetze. Er wird im Hause mcht allzu »uch-lig geführt zu werden brauchen, da die Aenderungen de« Ausschusses an der Rlgierungevorlage untergeordneter Natur sind und weitergehende Antiare kaum zu gewärNgen sind. Die Feudalultramontanen werden da zum erstenmale in die Lage kommen ihiu» Standpunkt zu präclsie-rrn und zu «klären, ob sie ftch passw «der attw ou-halten werden. Da« erstere ist da« Wahrscheinlichere. Die Polen werden in dieser Frage nicht sollbarisch auftreten, da ihre Kl^bstatuten, deren wichtigere Paragraphe heute das „Vaterland" publicicrt, ausdlückUch in con-scfsioutUen Fragen jedem Klubmltgliedc d»c Freiheit sei-nrr Entschließungen übetlasscn. D»e liberale Partei kann somit von der rechten immerhin auf einigen, wenn auch nicht allzu starken Succurs rechnen. Äußer dem Hause wird mittlerweile der ganze ultramontane Heerbann ausgeboten, und gebührt dem katholisch-politisch«« Verein in Böhmen daS sehr zweifelhafte Verdienst, der erste gewesen zu sein, der den Kaiser gleich bei seiner Rückkehr mit einer Petition um Verweigerung der Sanction bis nach Zustimmung des Papstes und der Bischöfe — da« wird ziemlich unverhülll gesagt — belästigte. Wie es mit jener Zustimmung bestellt »üre, kann man sich beiläufig denken; »er dies jedoch noch nicht vermöchte, den belehrt das „Vaterland" darüber, da» allen Ernstes eine Kritik des Au«schußelaborators, (seuillewll. Die Schauspieler. Nn« «rzllhlnng von Wilhelm Marsano. (Fortsltzung.) tllltl, ?". «inigemal ab« hatte die Mutter und Lme-!"r P«!?, , l Kammer, in welcher Fritz nebenan schlief, ^l° a,s.. . b'trzchMch rumoren gehört. Fritz gin« ^ Btlk . "°b «ab bster« unverständliche Laute von "t H '" hübten jedoch. Fritz habe kleine «nfälle von gellen im °" b" auch sein Vater gelitten, welcher Mn ml» x ^""^" H°"st hcrumspaziert war, unten im ."«lcht bin». A"" handtierte. etwa« weniges auf dem "' Bette n? ^°"Nan§« saß und dann wieder ruhig M'ft f°tt ^,^?"" "« diesem jedoch seine Van« ! " wjsH," «" bekommen, »o er au« dem Bette lopf. und Schränke hinabsprang. al« «'? W°ll«n ^lller« Taucher, ftch aber an den Hölzer-F l>'b erV. bliche N°se wehmüthigst beschunden, Dinger un^ t""^ h«umging wie Ludwig der lVn^tz^"""« Gezeichneter. T^t. lein n^.^°' "" diesem Familienglauben ge. »'^.'«n nächtliche« Unvesen längere Helt ganz un. ^in"" o" bez»b es sich. daß Emerentlä erw«. «1" ""nahn, «!"". '"schieden« wunderbare Reden«. ?,^ und zwak1.f"^ """ °"l- 3ritz fchien mit ^""' Eu^5" ""°l weiblich«« Individuum zu ' «" ll«U""^ laß mit falteten Händen i» '«tt htm Ohren lau«. Da« Msndllcht warf seine Strahlen wieder geisterbleich durch die Fenster herein. Das Reben nebenan wurde immer lauter und heftiger. Da erhob sich auch die Mutter im Bette ge« genüber, von des Sohnes wunderlichem Treiben erweckt und blieb ln stummer Erwartung sitzen. Die beiden Gestalten ln lieblichem Nachtkleid«, vom Strahle des Mon-des blendend umfiofsen, saßen wie zwei leblose Sphinxe einander gegenüber, die geheimnisvolle Kammerthüre bewachend. Da tönte aber Fritzen« Stimme vernehmlich aus der Kammer herüber und ließ sich folgendermaßen vernehmen : .Ja. ich bin's, du UuglUcksclige! Vin's, den jene Wälder kennen; Nin's, den Mörder Bruder nennen, VW der Räuber Iaromu!" Mit einem lauten Schrei des Entsetzens sprangen die Mutter und Emerentia von ihren Sartophagen empor und rissen die Thüre auf. In der Mille der Kammer aber gewählten sie den Räuber Iaromir in wunderlichem Kostüme. Er hatte uemlich eine eiserne Bratpfanne als Brustharnisch vor-geschnalll, statt dem Helme einen Trichter auf den Kopf gestülpt, an der Seite einen langen Vratfpleß und am «r«e ein großes Reibeisen als Schllb befestigt. An dcn Stiefeln »aren stattliche Schiffsschnäbel von Pappe gewachsen und über den Rücken fl^ß ltmerentia« Küch«, schürze ln reichen Falten herab. Der Aoud, der die ganze Szene hell erleuchtete, fchien selbst über da« lonberbare Kleeblatt zu lächeln, auf da« er jetzt seinen friedlichen Schimmer warf. II. Als Fritz die weißen, bleichen Vestalten seiner Familie ersah, die ihn mit gerungen« Händen anstarrten, und dann die weit glotzenden Augen in der Kammer vergeblich herumwarfen, um das weibliche Wesen zu erschauen, dem er so eben da« gräßliche Geheimnis vertraut : machte er ein sehr einfältiges Gesicht, zog in großer Verlegenheil seine blecherne Nachtmütze vom Haupte, und drehte, sie von allen Seilen beschauend, diese in den Händen umher. Auch da« Schild, ohn« Dewise und Wappcn. ließ er vom Arme «leiten, und verbarg sein Schlachtschwert unter den Falten der zum «Merwantel aoanlierten Schürze. „Hab ich darum dich geboren, du Unglückellnd." hob nun die Mutter, ihre Sprache gewinnend, zu sprechen an, „daß du unter die Räuber geaanzen? Daru« also deine Nbneigung von unserem ehrlichen Gewerbe, weil du ln die Macht de« Bösen ««fallen? Und wer ist die Person, der du jetzt das Entsetzliche gestanden, das mich dem Orabe näher brinat um em aanzes Men-s^enleben. v« hat sie sich verkrochen, wie ist sie herein-gelommen — ift fte auch etwa «ine von der ruchlosen Bande? Wer ift sie? »ie heißt sie? Rede Unzlück-licher!" „Sie heißt Bertha," erwiderte Fritz kleinlaut. „Bertha, — «ertha, schon der Name llivgt verdächtig — hier im Stüdtch,n haben »ir eine Men«e Mädchen, aber dies» «amen führt leine. Warum heißt sie nM Kali, Pcpi, Vaoi? Da« sind alle« honette N°men, die »an znne tzhrt un» oft. Dk Verth» steht, alanbe lch, nicht eW»al im Kalmd«r. U«tz w, H fte" ,Ilyl ist sie «M." - 364 betreffend dle äußeren Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche mit einer Citierung der Bestimmung« dcSSyl« lab us beginnt und unter diesem Gesichtswinkel gleich den ersten Paragraph: der Paragraph ist aufaehoben. als eine Auflehnung gegen die im Syllabus diftnierlen Rechte der Kirche erklärt und nach diesem sich vor seinen Lesern förmlich entschuldigt, wenn es die „Uebergriffc" d:S Staates in der Presse der Kirche in den anderen Artikeln dennoch nachzuweisen sich bemühen woü> ttx uußuo leonom!" Es ist entschieden, daß die polnischen Abgeordneten in den confefsionellen Fragen an die Klubbeschlüsse nicht gebunden sind und sohin nach individueller Ueberzeugung abstimmen werden. Der „Trentino" zeigt an, daß sämmtliche trientincr Gemeinden eine Petition an den Reichsrath wegen admi» nistrativer Trennung von Nordtirol unterzeich« net haben und daß elne lebhafte Agitation im Lande bestehe, um einen eigenen Landtag zu erhallen, wie dies in der Denkschrift der lrientiner Abgeordneten angestrebt »ird. Die .Bohemia" tritt dem tendenziösen und albe» nm Geschwätze, welches m der lctzten Woche sich mit besonderer Vorliebe mit der Stellung des Cabinets Auersperg befaßte, mit nachfolgendem entgegen: „Die Meldungen auswärtiger Blatter von einer erschütterten Stellung des Ministeriums sind unbegründet. Die Theil« nehmer an der Canferenz beim Ministerpräsidenten be« rührten die pudlicislisch angeregte Cabinetsfrage nicht mit einem Worte. Vielllicht werden dadurch die Elfinder jener „dunklen Gerüchte", deren Absichten jedoch weniger dunkel sind. den Beweis schöpfen, daß die Fabrication der neuen Mlnisterlisten ein schlechte«! Geschäft ist. welches die ersehnten Ziele keineswegs näher rückt. Wenn ader die liberalen Abgeordneten, welche beim Ministerpräsidenten zusammenkamen, sich mit den letzten publici« stischen Ereignissen in jener Conferenz nicht beschäftigt haben, also auch nicht mit den Confiscationen liberaler Blätter und mit der beantragten Revision des Preß« gtsehes — dann können sie allerdings lein besonderes Verdienst um die Presse und um freiheitliche Prinzipien überhaupt für sich in Anspruch nehmen." In dieser Beziehung schreibt die «Presse" fol« gendes: ..Ob denn das Schlammbett des „Krach" wirtlich die Stelle bezeichnen soll, an welcher ein verfassungstreues parlamentarisches System ver>unlen ist? So frugen wir vor wenigen Tagen, und fragen wieder und werden immer wieder diejenigen fragen, deren einer edleren Sache würdiger Eifer lein anderes Ziel mehr zu kennen scheint, als eine bestimmte Veränderung ln dem Bestände des gegenwärtig am Ruder befindlichen Ministerium« oder — eine echt catilinarische Staats» tunst — die Veränderung überhaupt, die Veränderung schlechtweg, komme auch. was da wolle, herbeizuführen. Wir appellieren an die Zukunft, welche uns Recht geben wird, sofern die Bemühungen unserer Gegner von lei« nem Erfolge gekrönt sein werden, bei welcher wir aber« noch mehr Recht behalten werden, gerade wenn ihr Wille geschehen sollte. Man wirft uns eine misoerftändliche Auffassung des Begriffes von der ministeriellen Solida« rität vor, welche niemals so weit erstreckt werden dürfe, daß sämmtliche Glieder einer Regierung, die von einem derselben in seinem besonderen Fache begangenen Fehler zu vertreten sich verpflichtet erachten. Aber wo ist das Volum der Vollsoertretuuu, welches verdammend auf das Haupt eines Regierungsmitgliedes niedergefallen »äre und welchem zu trotz wir gerathen hätten? Wir suchen es vergebens. Parlamentarisch liegt lein Eonsl'cl vor und so large' dieser nicht gegeben ist, machen sich gerade diejenigen einer schweren Versündigung gegen das parlamentarische Prinzip schuldig, welche ihre eigenen Verstimmungen zum maßgebenden Factor für die Entscheidung dcr obersten Staatsangelegenheiten machen wollen. Wir behaupten! unumwunden, es sei ein Zeituugs« und kein parlamentari« scher Kampf, von dessen Lärmen wir umtobt werden und es hieße ein gar gefährliches Präcedens aufstellen, wollte man jenen außerparlamentarischen Agitationen nachgeben. Ist es heute ein für finanzielle Geniestreiche verschiedenen Kalibers wenig empfänglicher Finanzminifter, der dem rasenden See einiger Blätter und jener Kreise, die ihre Ausläufer dahin entsenden, zum Opfer gebracht »erden soll, so ist es morgen ein Repräsentant des politischen Liberalismus, der anderen außerparlamentarischen Einftüs« sen weichen muß und so wirb auf die schönste Art ein politischer AbbröcklungSprozeß eingeleitet, bei welchem laum das parlamentarische Prinzip es sein »ird, das als Sieger hervorgeht. Für die Herolde der Veränderung schlechtweg kann diese Perspective freilich nicht« Erschreckendes, Besorgnis Erregendes haben ; »ir aber bekennen uns gerne und vor jedermann zu dieser Schwäche des Gemüthes. Bis zur Zelt hat aber unsere Volksvertretung sich noch nicht dazu herbeigelassen, unseren Erregten zugefallen zu sein. Müssen sie doch selbsl mit saurer Miene bekennen, daß das höchste, was ihnen bisher innerhalb der Wände des Parlamentssaale« an Conflictsstoss unter die Hände gekommen ist. die Haupt« und Staatsaction der brünner Schafwollindustriellen, noch lange nicht zu einem rechten Mistraucnsvotum sich ansgewachsen hat. Das ist es, was uns mit solchem Widerwillen gegen den Gedanken erfüllt, die Haltung der Regierung gegenüber dem „Krach" in ihrer Gesammtheit oder einem einzelnen ihrer Organe zum politischen Hebel gemacht zu sehen. Es muß denn doch derjenigen Partei, die unter Führung dieser Regierung seit mehr als zwei Jahren mit so viel Ansehen und Erfolg den Staat nach ihren politisHen Principien regiert, auf das innerste widerstreben, sich solidarisch zu erklären mit dem Katzenjammer des „Krach". Auf den Rcchllichleitssinn unserer Partei bauen wir vor allem, wenn wir die Ueberzeugung aussprechen, daß sie mit jener Ausgeburt dieses Katzenjammers, mit der Veriin-derunasfucht, nichts wird gemein haben wollen." Ueber die Lage iu Ungarn läßt sich ein Mitglied der Dealpart'i im ..P. Lloyb" vernehmen, wie folgt: „Der Einfluß, welchen Empfindungen. Gemüthsstimmung und äußere bag« des Menschen auf seine Meinungen und Raisonnemenl« ausüben, ist nirgends so auffallend, wie ln dem Urtheile über politische Verhältnisse. Hier ist das, was man Prinzipien nennt, fast ganz ein Ausfluß der Gefühle. Weil nur wenige einer anhaltenden abstraclen Speculation liber derlei Gegenstände gewachsen sind. hält fast jeder das für wahr, was mit seinen Wünschen zusammenstimmt. Wenn man von dem großen Haufen derer, die über politische Angelegenheiten sprechen, die äußerst beschränkte Anzahl competenter Richter absondert, so kann man dreist sagen, daß es nicht« als be Empfindung oder Einbildung eines augenblicklichen Gewinnes oder Ver» lustes ist, was dem politischen System dieser Weltbürger scwe Gestalt und seinen Charakter gibt. Alltägliche Bescheidenheit schließt den Laien den Mund, wenn dcr Kunstverständige über Nrzneiwissenschaft oder Metaphysik spricht, aber sobald von politischen Ange legenhelten die Rede ist. wird jeder ein Adept. So geht ?z uns jetzl in UnglllN. wo dil Dll' nifterfltsc d,c Aufmerksamkeit aller Politiler her»"'' gefordert Hal. Wir schwimmen in einem Ocean von Combinationen, Vorschlägen und Gerüchten, dessen GW' zen die Eiubildunqstcaft kaum zn erreichen oeruW', i indessen ist diese Stimmung bei der laugen Dauer bcl i Deroutc in der Centralverwallmia »»eder »nirniarlcl, noch unerllärbar. Die Richtung, welche nach den öffenl< lichen Blättern die verschiedenen Nuancen der D^tMl" genommen haben sollen, bedroht jeden Versuch, ^ Majorität für eine aus ihrer Mitte entnommene ^ gierung herzustellen, mit augenblicklichem Mislingen «!" ^ unbesiegbarer Unfruchtbarkeit. Auch der „Pester Lloyd" theilt diese MeinM wohl nicht deshalb, weil eine dicsfällige Möglichll ähnlicher Versuch bereits einmal verschlossene Ohr«' schon gefunden hat. Denn wenn Baron Senny^ unter Szlavy die Stelle eines FinanzministerS ann^ s men würde (da sie ihm angeboten worden, darf n>^ wohl sagen: angenommen hätte), dann könnte dit>< Cabinet, von einer zahlreichen Majorität getragen, >" kurzer Zeit erstarken. Das jetzige Cabinet kann »"> die Unterstützung von 120 Mitgliedern des UnterlM' zählen, die überhaupt auch jede andere aus den 9t«lht der gemäßigten Partei heroorgeaangene Regierung um"' stützen würden. Ungefähr 30 Mitglieder, die in W^ fragen sich von dem jetzigen Cabinet abgewendet hab^ würden ein Cabinet, das für Sparsamkeit im H«^ halte Bürgschaft leistet, allsogleich unterstützen und t>W würden wohl auch die 20 sächsischen Deputierten folg", sobald das neue Ministerium das Arrondierungepm" fallen läßt. ! Von der Mittelpartei und der Linken dürsl" Ghyczy und TiSza mit 75 Anhängern in oen e^ scheidenden Momenten ihre Unterstützung nicht versag — und Sennyey. der eigentlich leine Purtei >!"' hätte Gelegenheit gehabt, durch energische Regelung °" Finanzwirren sich selbst in den Besitz eines hohen G"' des von Popularität zu versetzen und das Vündnl« b' verschiedenen Parteien, auch der Linken, fester zu tnWt''' Die Sache ist durch den Willen oder eiaelilll^ da« Nichtwollen des Freiherrn v. Sennych anders 8 kommen und so sragt das Land noch immer, »M Thaten denn eigentlich zu der Annahme berechtig daß Sennyey mit den Eigenschaften ausgelüftet sei. " seine geistigen Fähihleiten praklizch zum Heile der Mw lichen Verwaltung verwerthen zu können? Diese ^ bination ist also, wie gesagt, gescheitert; für den G" fen Lonyay ist es. so weit die Stimmung der " schiedenen Parteien und Fraclionen bekannt ist, na^ unmöglich ein Ministerium zu bilden und sein« "^ Hänger werden wohl — mit einigen Ausnahmen jedes Cabinet unterstützen, welches die Verwaltung ° Lande« energisch zu führen verstcht. Unter solchen Umständen wird es mehr denn i^" zur Pflicht, daß die Deatpartei dcr Rettung, da. " man sie zu erblicken glaubt, ein Opfer zu bringcn tm fei, nicht an ihren Prinzipien, an denen sie ^ nichts vergeben darf, wohl aber an ihren GesiM^. Jeder redlich Denkende ist es sich selbst und die ^. sammtparlel ist es — wenngleich ein anderes Ftldg«s°> aus manchem Winkel der Partei ertönt — dem rs" schuldig, zu einer Zelt, wo eine Fortsetzung der bisye gen Zerfahrenheit die Wohlfahrt deS Vaterlandes, ^ dessen parlamentarische Verwaltung bedroht, zwar ' ihren Ueberzeugungen festzuhalten, aber sich " «Todt? Ist sie hier im Hause gestorben? — Gott steh' uns bei — eine Leiche im Hause! —" „Lassm Sie sich nur bedeuten, liebe Mutter," fiel hier Fritz ein. es ist ja leine lebende Person, sondern —" „Nun, freilich ist eine Leiche leine lebende Person, haft du st« etwa auch umgebracht, du Ungeheuer?" „Ich probierte nur zum Spaß eine Szene aus einem Trauerspiele: Die Ahnfrau. Ich spielte den Ja» romir. und Vertha ist seine Geliebte, die aber nicht hier ist. und nie hier war. Bei Tage traute ich mich nicht recht, meinem Vergnügen nachzuhangen, ich wählte also immer die Stunden der Nacht. Die Begeisterung riß mich aber heute so stark hin. daß ich etwas zu laut declamlerte. wovon Sie erwachten, »as mir aber sehr leid thut. liebe Mutler. — Wie lSnnten Sie mich sür einen Räuber halten!" — Sprachlos halten Mutter und Schwester ihm zuge» HSrt. Das Kindliche in Fritzen« Tone und Wesen traf ihr Herz. erst jetzt bemerkten sie. in welchem lächerlichen Coftum Fritz vor ihnen gestanden, und es fiel ihnen bei. «as sie sonst von Komödien reden gehört. Halb be. schämt, aber doch im Herzen fröhlich, ihren Liebling frei von Blutschuld zu wissen, sahcn sich Mutter und Schwe. fter verlegen an. .Solche Spielereien aber." fuhr sodann die Mutter fort, ..unterlass« für die Zukunft bei Nacht, sie hätten uns vor Schrecken da« Leben losten können. Und wenn du etwas vorstellen willst, so stelle waS ehrliches vor, aber keine Räuber und Spitzbuben, das gehört nicht in unsere honette Familie." Emerentia aber. von ihrer gehabten Angst mit el«m male befreit, w«rf ftch freutzla dem schuldlosen Bruder an den Hals, und versprach ihm, w«nn er lünf» tlg spielen wollte, eine bessere Schürze; denn diese trage mehrfache, nicht sehr empfehlungswerthe Zeichen ihrer Bestimmung am Leibe. Fritz drückte sie dankbar an seine Brust, aber ein neue« Entsetzen ergriff die Mutter, als Emerentia sich von des Bruders Herzen erhob. „Um Himmelswlllen l" schrie sie auf, ..ich unglück« liches Weib — da sieh, deine Schwester ist über den gehabten Schrecken schwarz geworden!" Fritz blickte entsetzt auf die Schwester hin. und gewahrte wirtlich beim Lichte des Vollmondes, daß die Schwester diesem gleiche, denn sie trug an Nase, Stirne und Wangen bedeutende Flecken. Emerentia lief zu einem Spiegel, und schrie laut auf, als sie ihre veränderte Nationalität erblickte: „Großer Gott — und ich werbe nach und nach schwarz — ich Unglückliche! — was werden die Leute sagen, wenn ich als Mohrin im Laden stehe, lein Mensch wirb mirs glauben, daß ich vor Schrecken schwarz geworden, die ganze Welt wild sagen: es sei vor Aerger geschehen, weil der Postschreiber des Referendarius Mispel bucklichte Nichte geheiratet, da er doch im vorigen Fasching auf einem Balle dreimal mit mir die Galoppaoe getanzt. Ach, wie hat eine Nacht mich vor der Welt verschwärzt! Auch wird man glauben, ich habe es aus heimlicher Neigung zu dem Essen« tehrermelster gethan, der immer bei uns seinen Tabak lauft, und schon einigemal in unserem Rauchfange bedeutungsvoll einige Liebeelieder gesungen. Auch wird man vermuthen, ich sei mit meiner letzten, sehr gelungenen Speculation mit den genueser Sardellen, die lch für holländische Hilringe verlauft, so sehr in die Tinte gekommen, daß selbe« sogar auf meinem «ntlitzte zu lesen!" Indeß die Schwester so kläglich lamentierte, h" Fritz darüber nachgedacht, wie es gekommen, t»»ß ^, europäische Schwester ihn umarmt habe, nud «ine "> lanlsche sich von seiner Brust erhoben. Er suhlte ^ an sein Herz, und fand leicht das Räthsel ««lost. ^ nen Harnisch nemlich, oder die diesen vorstellende Pl"^ hatte er heimlicher Weise aus der Küche entfuhrt, .„ sie diesen Abend noch dazu gedient, einige s^""^^ Würste, das Geschenk des Nachbars Fleischer. a"s «?^ rohen Zustande in einen gebildeteren zu versehe"» ^ diese Planne nun, deren berußte Rückseite auswiirl« ^ hatte Emerentia in ihrer Freude ihr Antlitz 8«!°^ sg und da die Pfanne zugleich sehr mittheilend >v"^se hatte sie Emerentien ein schwarzes Andenken a" finstere Stunde überlassen. .M Ueber diese Erklärung getröstet, rieb nun s^'^g Emerentia die Spuren ihrer schwefteilichen H""«'" „ie von ihre» Wangen, und schwor laut dabei, "b p mehr einem Geharnischten zu nahe treten wolle. ,^s Für Fritzen aber hatte dieser Vorfall w«"^,^ dieses Gute bezweckt, daß er seine declamatorischc» " tc-gen jetzl bei Tage. oben auf dem Boden fortsetzt" 's, Mutter und Schwester hielten e« sür unschuld«^ „es Haltungen, welche Fritz, da er fast halbe Tagt ^e. »Meister« Lehrjahren" las, wohl zur Erholung ^ ^ Nach und nach aber theilte sich die V^chc^ diesen Spielen mehreren jungen Leuten des 2? ^B mit, welche Fritzen besuchten. Der Boden nil"" ^,l Declamatlon«sa»le. Fritz gab seine Vorlesu«^ ^l großem Eifer, Szenen au« allen Glücken, die o^ ^ habhaft werden tonnte, wurden einstudiert, die He< »orbenen Schüler schreien alle wie Verzweifeln"' 365 ^subjective« Empfindungen - fast »ilchtw ""r lagen: Empfindeltlen — bestimmen zu lassen. : . , ^vir »issen natürlich nicht, welche ««trüge Mim, ^Präsident S^lavy der Krore stellen wird und ob "Utrhilchsten Orts diese Anträge Anklang finden »er. " Untz scheint e« aber unabweiolich, dah Ghyczy ^ Tlsza zur Vilduug eine« neutn Eabinets, ob unter Navy — wie eS noch immer heißt — ober unter ^" nYech, oder Ferdinand Hichy, oder Graf Pechy "ngezogen werden müssen — in welchem Falle das i, .bann alleroing^ zu der Erwaltung berechtigt lvüre, °ü m der Dealpartei die leidenschaftlichen stufe ber ^""rückstchten und der Eitelkeit r>or der Stimme der "l'shtil und Klugheit alsbald verstummen werden." Der französische StaatSrath. . ^n der Nationalversammlung zu Versailles gelangte /n ". v. Vt. folgender von drm Iuftizminister De-^t eingebrachte Gesetzentwurf betreffend den "'»atSralh zur Vertheilung: llin " ' ^ ^^ Slaatsralh wird zusammengesetzt "" au, rinem Präsidenten, aus 27 StaatSrüthen ln cntllchtm und aus 20 Staatsrälhen in außer. l cntl.chein Dienste. Art. 2. Der Präsident de« Staats« j^" wird durch ein Decret dls Präsidenten der publll lrnlllNlt; ^" Vochlz lühten. Ärt. 5. Ein Section«. ifl nü ^^ feslgeftelllln Äct>il,«ungen zu ernennen l°nN ^" ^"lsih über die Abtheilung für Campetenz-dit? ^^"n. «ct. 6. Die Zahl der Sectionen und lg^""theilung dcr Geschälte unter die Sectionen ubc>,«x^^ Decrete des Präsidenten der Republik von 2^" ^"bin. Art. ?. Das Minimum dcs Alters 18?/ ^""' di.s durch Urt. (> des Gesetzes von " ^ilnie 3^"" ^ °btr wohin sollte man abgehen? U"uW wi, <""" in, b°use- Was zu thun? Vllluna w«rx "^/' °uch hier Rath. Die nächste l'«l^." k'n «unsttempll. die Hllnde kläglich zu- »z«n etva 40 Mg«er>?,ete avwesend. E< »urde ber ^Wunsch auegesprochen. oah bie Leitung der Finanzen einem Manne anvertraut werde, der bereits in der Lage war, Proben finanzieller Vefähigung abzulegen. — .Pesti Naplo" registriert das Gerücht, daßTisza seine Vedlnnunaen zur Portefemlleübernahme in elf Punkten formuliert habe. — Das kSn..ung. Finanzministerium hat, wie der „P. Lloyd" hvrt. wieber ein größeres Oe. sttzlsw-rk zu Ende geführt. Es ist dies das Straf« gesetzbuch üder die Fiscal üb er tretungen, welches in zwei Theile getheilt, im ersten die materiellen Vestimmungen, betreffs der verschiedenen ?l^l. theilung des Voranschlages der Volksschule in Vanjalola pro 1674 wird zurückgewiesen. 15. Der «ntrag des l. l. Bezirtsschulralhe« ii Oolt-schee auf Ersah der von der Stadlgememde Gvltschee an die dortigen Unterlehrer ausbezahlten Äemunerallonen stir den ertheilten Unterricht in der vbftbaumzuchl und i« Turnen wird abgewiesen. ! 16. Es »erden »ehre« Gelbanshllftgefuche erledigt. Und fonach »ird die Sitzung geschloffen. Ans der Landesausschußsitznng vo« 27. Februar 1874. l. D« Beschluß der Gemeinden Eirnil und St. U«, precht, u» Vereinigung in eine Orl«gemeinde, »uide ein-vernehwlich »it der l. l. Landesregierung genchmlat ^ II. Die Beschwerde der Gemeinde Z, im Bezirke Uw. gebung Laibach wie« das Gebaren der Sleuer.iecullon«. Organe am 30. Jänner d. I. bei« GrundbeNher ^ ^ «»« de» Dorfe Kl., welche« »egen rückftänoiäer 9N G«. «eindehutweidenfieurr. dle derselbe zu z,h"« ^, " . pflichte, war, ei« t.achttge Kuh ,lp^de/^ 3ss worden ist, (obwohl genug andere« z»r Pfändung geelgue-,e« Vieh in seine« Stalle zur Auswahl vorhanden war), wodurch der Verlust der trächtigleit veranlaßt wntdc, ist der l. l. Vezirlshauptmannschaft zur Durchführung der Untersuchung übergeben worden, zugleich wurde aber auch an die l. l. Landesregierung das Vrsuchen gestellt, das Vor< gehen der behördlichen Organ: bei Steuerexeculiouen übel-wachen zu lassen, daß zu solchen Dienftverrichtuugen nicht Individuen verwendet werden, welche hiezu nicht geeignet oder zu wenig unterrichtet sind. Der conftitutionelle Verein in Laibach verfammelte sich gestern, um den Vortrag des Herrn Professor Dr. Sup an über die konfessionellen Äe-sehvorlagen entgegen zu nehmen. Der Redner conftatiert die Nothwendigkeit dieser Vor« lagen, denn der Kampf der Kirche mit dem Staate datiert nicht von heute. Das Unterrichtswesen lag durch lange Zeit in den Händen der Kirche; der Staat fordert nun seine Rechte, die Wissenschaft freie Vewegung. Pie Kirch« müsse nun auf die Ausübung weltlicher Funclionen verzichten; auch dürfe sie die Rechte der einzelnen Staatsbürger nim» »erwehr beschränken. Der Redner weist auf den Molivenbericht zu den con« feffionellen Gefehenlwürfen hin und bemerkt, daß auch die Kapitel „Eheschließung" und .. Matrilelfll h -rung" vor das wellliche Forum gehören; daß die Kirchen« gefetze bisher noch immer höher standen, als die Staats« grundgefetze. Die moderne Zeit verlangt die Gleichstellung aller Eonfessionen und duloet die Ausübung kirchlicher <3e< waltmaßregeln nimmermehr. Prof. Dr. Supan bespricht und kritisiert hierauf die vier confessionellen Gesetzvorlagen des nähern und bemerlt, daß es die Aufgabe der Vollsverlretung sei. das Fehlende an diesen Vesetzenlwürsen zu ergänzen und die Grenzen genau zu bezeichnen, in denen sich die Regierung zu bewegen habe. Der Redner betont welters die zeitgemäße Reform bei Ausbildung der Eandidaten des geistlichen Standes und betont, daß die jüngeren Theologen derzeit den Kern der Opposition gegen die Regierung bilden. Auch die Regelung des aus der Feudalzeit stammenden Patronatsver« hällnisses und die Reform in der Verwaltung des Kirchenvermögen« feien dringend nothwendig, denn die Güter der todten Hand müssen dem lebendigen Ver-lehre zugewendet werden; auch feien die Strafen gegen renitente Priester zu verschülfen, denn zarte Behandlung mache die Opposition durchaus nicht gefügiger. Der Redner hebt schließlich hervor, daß die vier con« fessionellen Gesetzvorlagen des Vortrefflichen vlele« entHallen, aber den gerechten Anforderungen der liberalen Partei nicht vollends entsprechen; es fehlen noch Gesetzesvorlagen über die Ehe, Matrilenführung und Reform der geistlichen Seminarien. Prof. Supan empfiehlt die Annahme folgender Re< solution: „Der couftitutioneUe Verein sür Krain anerkennt das Streben der Regierung : das Verhältnis zwischen Staat und Kirche in befriedigender Weife zu regeln, kann aber zugleich die konfessionelle Gesetzgebung nicht als perfect ansehen, so lange nicht die durch die Slaatsgrundgeseye ge« wiihrleislele Gleichberechtigung der Confessiouen auch prallisch durchgeführt, so lange nicht die obligatorische Civilehe und die Lioilstandsregifter eingeführt, die lalholifch.theologifchen Faculläten reformiert, das Patronatswesen aufgehoben und durch genaue Strasbestimmungen das Aufsichlsrecht des Staates über die Kirche in genügender Weise befestigt wird." (Diese Resolution wird beifällig und einstimmig angenommen.) — (Sanction eine« Landesg e se h es.) Da« aisenbahn.Zufahrlestraßengeseh sür Krain erhielt die Allerhöchste Sanction. — (Se. Excellenz Freiherr Lonrad v. Libesfeld), l. k. Statthalter von Nledervfterreich, ehemals l. l. Landespräsidenl von Krain, befindet sich m unseren Mauein. Kr a in hat vollen Vrund, dem objectiven, gerechten und leutseligen Manne, dem echten Eavaliere, dem eminenten Staatsmanne, dem bewährten Freunde und Förderer des Wohles unsere« Heimallandes, M diese« Rulasse d?n wniqftl«. frenMlchsten ^ruß 5«. zubringen. — (Nationalbaul.) Der letzte Mr^tsausw.ls der Nationalbanl verzeichnet au e«co«pllerten Wechseln und Effecten folgende Summen: bei den Filialen 1. in Laibach 1.097.597 fi. 9 kr.; 2. in Graz 4.319,833 fl. 68 kr.; 3. in Klagenfurt 1.453.899 ft. 11 kr. - (Aus dem Vereinsleben.) Der jlo venifche Gesaugsverein und die „Slovaußka Veseda" in Graz veranstalten am 9. März w der Puntigamcr Bierhalle eine Liedertafel, welche durch ein Tanzlriinzchtn befchlossen werden foll. Da« musilalifche Programm erhält durch die Mitwirkung der k. »Ürtembergischcn Hofopeln-fängerin Frl. Camilla Klettuer, sowie der Herreu v. Kanlineki und Kapellmeister Horak einige fehr werlhvolle und anziehende Nummern, fo daß den Theilnehmern ein in jeder Veziehuug genußreicher Abend in Erwartung steht. — (St.-Peter«fiumaner Bahn.) Die Col« laudierung der auf ungarifche» Gebiete liegenden Strecke der St.'Peter-fiumaner Bahn wurde auf den 9. März d. I. anberaumt. Die durch Herrn Jakob Eeconi im fiuma« uer Bahnhof ausgeführten Fachbauten wurden bereit« eud-giltig collaudiert und übernommen. — (Theater.) .Die neue Magdalena", das lang erwartete Sensationsftlick, ging gestern nach glücklich überwundenen Hindernissen, jedoch vor auffallender Weife nur mäßig befuchtem Hause in Szene. Eine eingehendere Besprechung be« Stückes selbst sowohl, als der Leistungen der darstellenden Kräfte müssen wir un« bis zu einer nächsten Wiederholung vorbehalten, können jedoch heute schon die gestrige Aufführung al« eine für unsere Ver« Hältnisse gute und ganz befriedigende bezeichnen. Die Dar« ftelleriu der Hauptrolle, Fr. Kletzinsly. Fr. Directorin Koytv und Hr. Lackuer al« »Julian Gray" errangen wiederholt lebhaften und verdienten Beifall und Hervor» rufe; auch Frl. Bra« villa und Hr. Na uer erhielten ihren Antheil daran. — Warum Hr. Wauer i» londoner Salon denselben Anzug trug, wie im Feldlager, ist uns ^ unverstanden geblieben. > — (Fräulein Krägel), die beim hiesigen , Publicum im besten Andenken stehende vorzügliche Schau« spielen«, besindet sich derzeit in Nachen und zeichnete sich kürzlich — wie die „Wr. Th. Chronik" berichtet — bei Gelegenheit eines Veuefice« für den dortigen Orchester-Pensionsfond al« Lorle („Dorf und Stadt") durch ihr ungelünfteltes und natürliche« Spiel, sowie durch den von ihr vortrefflich gesprochenen schwäbischen Dialekt in so her« vorthuender Weise aus, daß sie sich mit dieser Leistung zum Gegenstande ganz besonderer Ovationen «achte. Ausweis über den Stand der Vlatternepidemie in Laibach am 25. und 28. Februar 1874. Vom letzten Auswcise sind in Behandlung verblieben 43, seither sind zugewachsen 12, genesen find 10, ge< ftorben 6, in Behandlung verblieben 8 Männer. 18 Wei» ber und 13 Kinder, zusammen 39. — Seil Beginn der Epidemie wurden an Blattern erkrankt gemeldet 348, davon sind genesen 251 und 58 gestorben. Im städtischen Nothspilale in der Tirnau war am 25. d. Vl. der Stand 14 Kranke, da 1 genesen ist; am 26. d. M. 12 Kranke, da 3 zuge. wachsen und 1 genesen ist; am 27. d. M. 12 Kranke unverändert; am 28. d. M. 11 Kranke, da 1 genesen ist. Seit Errichtung des Spitals wurden aufgenommen 60, von diefe« sind 43 genesen und 6 gestorben. Im landschaftl. Fil ialfpita le in der Polanavorftadt war der Stand am 25. d. M. 25 Kranke, da 3 zugewachfen 1 genefen ist; am 26. d. 30 Kranke, da 5 zugewachsen find, am 27. d. unverändert 30 Kranke, am 28. d. 2s Kranke, da 1 genesen ist. Stadtmagiftrat Laibach, am 28. Februar 1874. Oeffenrlicher Dank. Der lvbl. train. Sparlasseuerein hat in seiner Oeueraloer-sammlung zur Erhaltung de« Elisabeth-Kinderspital« in Laib ach cinenVetrag von 200 fl. V. W. votiert, fllr welche großherzige Gabe hiemit der liesgefUhltrste Danl ««»gesprochen wirb. Direction des Elisabeth tlinderspitals. Neueste Peß. (Drigiual-lelegra«« dtt „Laibacher Zeitung") Wien. 5. Vtarz. Im Äbgeordn,tenha«l< begann bente die Debatte über die confess nelleu Gesetze. Vorgemerkt find 3H.3led««tt gegen und »3 für die Gesetzentwürfe, wovv» heute Hohenwart, Greuter, Fürft Gzartorysl' und Weiß v. Starkenfels dagegen, Schaff".? Göllerich, Dürnberger. Fux dafür sprach" - Morgen Fortsetzung der Gen-raldebaM Pest. 4. Mürz. «Peft«r Lloyd" meldct. d°ß ^ gemeinsame Nudge! festgestellt sei und die Delegation" auf den 20. «pril einberufen werden. ..Naplo" "^ duciert die Nachricht der Temefi Lapot, wonach der i^ bische Kirchencongreß demnächst einberufen, nach der 2^ tropolitenwahl aber wiedtr vertagt und eine Vy"° behufs der AischofSwahl abgehalten »erden wird. ^ temesoarer Vlschof ist Eeoedie. zum laclftüdler M^ looit und sür dcn durch die Palrilllchenwahl j«l ^ denden Sitz Zloloolc designiell. Berlin. 4. Mürz. Der UeglerungScomnW' erllllrtt, die Negierung lasse keinerlei Veriiudett» an dm Verfügungen zu. welche im «um Prlß«l!<'° enthalten sind. «elegraptztscher »echselcu« »om 5. Milrz. .^ Papier,Nente 69 50. - Gilb«»««»«« 7.j-8b. - N" Sta,t«-»nlehm 10375. - Vaul«»ctien 971. — lret!«^ 848-85. -. London 11110. - Bilber 104 65. ». l M^'" caten, — Napoleon«»'« 8 85. Wien, b. Mllrz. 8 Uhr. Tchlnhcnrse: «rebil H' »ngl« 148-, Union 188'/.. Fr«mcobanl44'.. Handelsbaul^ «ereinsbanl 81'/.. Hypothetarrentenbant 80—, «llgem. V"^,, schaft90'/.. wiener Vaubanl 93'/.. Unionbaubanl 47'... sl^t banbant 17'/., »rl«lf<' sich laut Kundmachung der Commission zur Controle der 6'°,,,, schuld im Umlaufe: an Partialhypothelarauweisungm ^5.862/°' 50 lr.; an aus ber Vtilsperre der deiden «ontrolcom«'!^« erfolgten Ttaat«noteu 386.136,546 fl., im aau»en 411.39s" b« lr. ____________________ ____^ Angekommene Fremde. «m 5. März. .^.,s l»«t«> »z»«>< KV««n. Trevn, Handelöm., Sava. - ^ , bandelsm., Idria. — Weber, Privatier; Nullenweyer. ^ ! Trumler, sllß und Hoffmann, «eisende, Wien. - «leinH. Prag. - «raigher. Adelöberg. - v. Fichtenau, 9"" Agram. - «roß, Varcs. — Pohl. Trieft. ^<,^l ^ »«,««> «>«s»,„. Oraf Pace, Ponoditjch. - U»el, V'" Neldes. - Pollal. Dechant. Haselbach. — Uait. NiP»"A,> Kersii, Unterlrain. — Hentschel, Reisender, nnd Lieba», ^,s — Zorto «nna, girlniz. - Paiapad, Stein. - 6°zub,/F - Mandel,, Lack. — Navratil, Mottling. > Gchweigtl^ ^,5 »«»»«» ««»»«p«». Zaruil. NallaS. — Pogani. »" nehmer, Marburg. . ,i<, »»>«»«»«>«»«>5 >»»s. Merlin u.tomuso,b»ndel«ltUtt,I^>^«». Gregorlni sammt Frau, lolmei«. «Icht««'»'' Wien. - Schulz, VewerlVbeamte, Hraftnig. Theater. .„, Heute: Zum Vortheile der OpernsUngeriu Iosefinr ^ "^ Witt, zum ersten male: Tannhäuser und «äns" ans llUartbur«. «omantische Oper in 3 Nltt^' Nteleorolouische Heokachlullyen in cai^A -------------------—»—_-------------.^—_—— ,^» « U. Mg. 74« 1, ^- 7.0 O. schwach ? shelter g^ l 5. 8 „ «. 745 b« > 4,« O. s. schwach heilet 10 „ Ab. > 746«, ! -. 1« > windstill ! heiter ^< l Fortwährend heiter, tagsüber sehr schwacher Ostw'«^.. i^ glllhen. Da« gestrige T»«»mmel der Temperatur ^ ^ ll 9° unter de» 'liormale. , ^ «erautworllichlr «edacleur: ^»näl v. Kse^n«^>^, iN.^vf^^»K»i^s «len, «. Milrz. Unter dem durch Prolongati°n«verhilltnisst bewirlten Drucke wichen die «urfe der meisten Effecten, llrft sehr sptll ttot eine in der Curscolo" "Ol)zsl.Vklzlv^« mehr zum Ausdruck lommeude Erholung ein. Devisen wichen ebenfall«. ,^ ^ «eld Ware »lai, ) ^^.^ (.....69 »0 K990 ßebruar-) """ (.....69-60 S9.70 Illnner-) ^. ( . . 74- 74 10 Upril. ) VUberrenle ^ ^^ ^^ Lüse. 1«»S.......305 - 315 — . I8ö4.......9H25 9875 . I860.......104 — 10425 . 1860 ,u 100 st. ... 109 - K 9 50 " 1864 ..... 13»b0 1N9« O«mill:m.Pla°bbritfl . . . .119 25 1:9 75 ^rgenj^j ..^74.. Ung. Pramien-Anl......" — '^? ^'fun «-immnnal.Anlel,» . . l-5'50 »b.7o «etl« »0« B«»ke«. Geld V«l »!lgl«.Bant.......14750 148b« Vantverein.......88- 84 — «i.db»hn. ^z ' ', ' ' !>iz^ Ung. Oftbahn..... ^ «rebit.L........ . lss^b '<" v»mburg...... ' ,zj'l>> j< öoudou.......> 44.- Paci«........ »eld zst-Z.,,- Vuealm . . . 5 ft. »?" « - Aj / «i«p°le«u«d'«r . . 8 , SA " l - ^ / «renh. «»ffenschew« t ^ ^^il« ' /)bllßl>^^ «ralnlsch« »rnnd»tlastu»»«:"B««» Vri„»«tlmm,: «eld «^-^