Nr. 254. Plänumeratllr Tirol und Vorarlberg meldet, der Gemeinde Sasso zum Kirchenbaue eine Unterstützung von 200 st. zu senden geruht. Wien, 3. November. Ihre t. und k. Hoheiten der durchlauchtigste Krön« prinz Erzherzog Rudolph und die durchlauchtigste Kroprinzessin Erzherzogin Stephanie erschienen heute um 8 Uhr abends in der elektrischen Ausstellung. Das Präsidium, das Directions-Comite und viele Mitglieder der Ausstellungs.Commission begrüßten den durchlauchtigsten Protects und höchstdessen Gemahlin am Siidportale, und die zahlreichen Besucher der AbendauLstellung bildeten das Spalier. Ihre l. und k. Hoheiten das durchlauchtigste Kronprinzenpaar durchschritten auf dem Wege durch den Siidtranssept den Kaiserpavillon und wendeten höchftsich nächst dem Pavillon des Handelsministeriums zu der österreichischen Abtheilung in der südwestlichen Halbgallerie. Dieselbe auf der inneren Terrasse der Rotunde durchschreitend, begaben Ihre k. und k. Hoheiten höchstsich durch den Westtranssept in die Maschinenhalle, besichtigten hierauf die Kunsthalle und die Interieurs, den Pavillon Weid-mann, die englische, italienische, dänische, französische und russische Abtheilung, durchschritten nächst dem türkischen Pavillon die Rotunde und kehrten durch den Pavillon des österreichischen Handelsministeriums in den Kaiserpavillon zurück. In demselben richtete Seine k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolph an die Präsidenten, die Directoren und die Mitglieder der Ausstellungs.Commission, welche vor dem Pavillon Aufstellung genommen hatten, fol» gende Ansprache: «Es drängt mich, heute zum letztenmal«: in diesen Räumen einige Worte an Sie, meine Herren, zu richten. Das Werk. das wir begonnen, wir haben es zu Ende geführt, u^d ohne Ueberhebung können wir es sagen, unsere kühnsten Erwartungen wurden weit übertroffen — einen großen Erfolg haben wir erzielt. Für die Industrie wurde ei» Feld der Thätigkeit erschlossen — neue Bahnen eingeschlagen, für die Zukunft haben wir gearbeitet, und das emsige Schaffen unserer wissenschaftlichen Commifsion gibt die Garantie, dass auf dem fruchtbaren Boden dieser Ausstellung Keime sich entwickeln werden, die noch reiche Früchte tragen müssen. Die dem geistigen Schaffen immer dienenden Bür« gerkreise, Industrielle, den geistigen Adel. Künstler und Schriftsteller unseres Vaterlandes und speciell unserer Vaterstadt Wien haben wir bei diesem Werke zur Mitwirkung vereinigt. Allen, die sich daran be-theiligten, spreche ich heute meinen wärmsten Dank aus, insbesondere den beiden opferfreudigen Präsidenten, den Viceprästdenten. der unermüdlich, rastlos arbeitenden Direction, allen Mitgliedern der Com« Mission und den Ausstellern, die durch ihre Leistung gen den Erfolg ermöglichten. Mit Stolz hat es uns auch erfüllt, die Hilfe aller befreundeten Staaten und viele ihrer bewährtesten Männer an unserer Seite zu sehen. Des großen Publicums müssen wir heute mit Dankbarkeit gedenken, welches durch sein zahlreiches Erscheinen, durch sein hohes Interesse unseren Leistungen die beste Zustimmung gab und dadurch bewies, wie sehr es alle fortfchrittlichen, culturellen und wissenschaftlichen Bestrebungen zu würdigen und zu schätzen weih. Mit dem Gefühle können wir fcheiden, dafs wir unsere Aufgabe ehrenvoll gelöst haben, und unser fchönster Lohn sei das Bewusstsein: Wir haben ein gutes Werk gethan." Begeisterte Hochrufe folgten der Ansprache, und unter den Klängen der Volkshymne verließen Ihre k. und l. Hoheiten um 9 Uhr abends die Ausstellung. Wien, 4. November. (Orig.'Lorr.) Ueber die jüngsten Excesse an der Wiener Universität schreibt die „Norddeutsche allgemeine Zeitung" in ihrer Rubrik: „Rundschau im Auslande": Die lärmenden Demonstrationen, die von einer Rotte scandalsüchtiger Studenten der Wiener Universität gegen den hochverdienten Professor Maaßen in Scene gesetzt wurden, scheinen namentlich zufolge des energischen Auftretens von Professor Lorenz ihre Endschaft erreicht zu haben. Das Andenken an das Vorgefallene aber dürfte sobald nicht verbleichen. Hat es sich doch bei dieser Geleaeuheit herausgestellt, dass innerhalb der Wiener Studentenschaft Strebungen prävalieren. denen die idealen Ziele akademischen Studiums Nebensache sind und die nicht anstehen, die Gesammtheit ihrer Commilitonen zu kompromittieren um einer Sache willen, die der specifisch studentischen Interessensphäre so ferne liegt, wie nur irgend möglich. Unsere Leser erinnern sich wohl noch der Erregung, mit welchen in den Wiener communalen Kreisen das Project ber Er-richtung einer czechischen Volksschule aufgenommen Feuilleton. Hart am Nande. Roman aus dem Thüringischen von F. Klinck. (20. Fortsetzung.) Vertraulich Arm in Arm durchwanderten Kurt !M seine junge Gattin die weiten Räume des Schlosses, ^'e waren ganz in dem alten Zustande verblieben, und !" den Gemächern, welche Else fortan bewohnen sollte, Men die Möbel sogar einen etwas verblassten Nn-^l'ch. Die alte Tante Esslingen war die letzte Dame »ewes«.«, welche diese Räume bewohnt, und das be-seidene, freundliche Fräulein hatte alles wie es war Mächtig und herrlich gefunden. Sie hatte bis zu dem 7-llge, als sie nach der Rotelibmg kam, in einem ein« '"chen Fräuleinstist gelebt. Auch Else würde gewiss mit allem zufrieden ge-, t'tn sei« und war es auch. Aber Kurts Gesicht war ^gewöhnlich ernst, beinahe finster, als er mit Else f/^,Zimmer durchschritt. Nicht die angenehmsten Vor-langen halten sich seiner bemächtigt. Der Gedanke, M er nichts für Elfe hatte thun können, war ihm im Ochsten Grade peinigend — sein Stolz war nach jeder ^ltte hin verletzt. ».ar ^lse sah das Gesicht des geliebten Mannes von Meren Wollen umschattet, und sie schaute besorgt zu M auf. Sie ahnte nicht, dass gerade seine große "rde den Druck hervorbrachte, welcher auf ihm lastete. "°zu lamen für ihn schwere, ungewohnte Sorgen, denen ^ "Ht gewachsen war. Er hatte nie gefragt, woher ^» G?ld komme, welches der Vater ihm fo relchllch ^l° Mießen lassen. n, Müller Brand hatte seiner Tochter bislang leme "knnenzwerte Mitgift in barem Gelde gegeben. Viel- leicht dachte er sich die Lage feines Schwiegerfohnes doch nicht ganz fo schlimm, wie sie es in der That war, oder er handelte gar aus Zartgefühl, fo dass er erst einige Zeit verstreichen lassen wollte, bevor er die Geldangelegenheit erledigte. Inzwischen verbrachte Kurt von Esslingen qualvolle Tage. Der Termin, an dem er das Geld zurückzahlen sollte, rückte von Tag zu Tag näher und näher heran, und indem er darauf wartete, dafs fein Schwiegervater die Sache zum Abschluss bringen würde, verstrich eine Zeit, die er, da er das Geld unbedingt haben musste, nützlicher hätte anwenden können. Es war ihm unmöglich, seine sich steigernde Unruhe zu beherrschen, und da Else ihn wiederholt nach der Ursache seiner Verstimmung gefragt, fo fand er es gerathen, sich möglichst fern von ihr zu halten. Die junge Frau empfand das als eine Vernachlässigung. Nicht Vier Wochen waren seit dem Hochzeitstage verflossen, und die Welt prangte im vollen Schmuck des Frühling«. Else hatte von dieser Zeit geträumt, wie sie mit dem geliebten Manne durch Wald und Flur streifen werde, und nun musste sie recht oft allein gehen. Kurt schützte Beschäftigung vor, und er sah auch angegriffen aus. Den Leuleu gegenüber zeigte er bis« weilen geradezu eine nervöse Reizbarkeit; die junge Frau hatte nicht geglaubt, dafs er fo ungerecht fein könne, wie er es jetzt war. Nur wenn er in der Nähe seines jungen Weibes war, dann schienen die finsteren Schatten zu weichen. Wenn seine Augen auf ihr ruhten, dann zeigte sich in ihnen seine große Liebe. Einmal aber. als Else zu-fällig den Blick erhob, erschrak sie vor der Bitterkeit, die in dem Ausdruck seiner Augen lag. Er sah sie erbleichen. Da schlang er plötzlich seinen Arm um sie und presste sie mit leidenschaftlicher In-nigleit an fein Herz. «Elfe, verfprich mir, dass du nie an meiner Liebe zweifeln willst!" bat er sie voll heißer In« nigleit. Sie fand nicht einmal eine Entgegnung, der finstere Blick hatte sie bis in das Innerste ihres Herzens getroffen und den schlummernden Argwohn darin erweckt. Was war es mit Kurt? Er hatte sie schnell verlassen, sie ihrer qualvollen Unruhe und Herzens» angst anheimgebend. Sie fühlte sich namenlos unglücklich. Aber nicht lange dauerte die Qual; gewaltsam raffte sie sich wieder auf. Sie lächelte. War das ihre Liebe, ihr Vertrauen, das sie nie zu verlieren gelobt, auch wenn die bösen Schatten der Vergangenheit auftauchen follten? Sie gieng in den Wald hinaus, in den sonnigen Maitag. Die Welt lag im goldigen Sonnenschein, und durch die mächtigen Eichenbäume, welche erst mit spar-lichem jungem Grün bedeckt waren, fiel das Licht auf das Unterholz, es in hundert Schattierungen färbend. Kein Lüftchen regte sich. nur in den Bäumen zwitsche» ten und sangen die Vögel um die Wette. Da wurde es wieder Friede in Schwarz-Elses Brust, da verschwanden die unheimlichen Schalten, dle sie hatten quälen und ängstigen wollen. Und dennoch dachte sie in diesem Augenblick daran, dass es besser gewesen wäre. wenn Normann chr me den Brlef gebracht, der zuerst ein so grelles L'cht auf den Charakter ihres Gatten geworfen hatte. Als sie eben in das Schloss zurückkehrte, sah sie einen alten, schwerfälligen Wagen in den Schlosshof fahren. Das feltsame Gefährt machte sie neugierig und sie verdoppelte unwillkürlich ihre Schritte. Sie sah demselben einen alten Mann entsteigen, gebeugt, in einen weiten Mantel gehüllt und von durchaus nicht gewinnendem Ansehen. Was wollte dieser Mann auf der Rotenburg? (Fortsetzung sol^t.) Lalbacher Zeitnug Nr. 254 2,72 6. November 1883. wurde. Trotzdem das Recht der Errichtung von Schulanstalten den Nationalitäten der Monarchie verfassungsmäßig gewährleistet ist, trotzdem auf Grund eben dieses Rechtes der deutsche Schulderem unter den in der „Diaspora" lebenden Deutschen Eis« und Trans« leithaniens Lehranstalten in Menge gegründet hat, resp. zu gründen fortfährt, stellten sich gewisse Kreise an, als stände in Wien das Deutschthum in Gefahr, bloß weil ein czechischer Verein eine Schule seiner Zunge stiften wollte, die obendrein, wenn wir recht unterrichtet sind, bisher noch immer nicht ins Leben getreten ist. Aus dem Wiener Gemeinderath nahm die Affaire ihren Weg an den niederösterreichischen Landtag, in welchem Professor Maaßen als Rector der Wiener Hochschule eine Virilstimme besaß. Hier nahm nun der genannte Gelehrte Anlass, sein Urtheil dahin abzugeben, dass vom Rechtsstand' punkte aus das czechische Gesuch gar nicht abschlägig zu bescheiden sei, und geißelte zugleich in treffenden Worten die Angstmeiern derjenigen, die um das lünf-tige Schicksal des Deutschthums in Wien zagten. Dieses ebenso loyale als correcte Auftreten des Professors Maaßen nun wurde ihm seitens der in Wien domi« nierenden Clique gewissermaßen als eine Sünde wider den Geist deutscher Nation ausgelegt und schon da« mals auch von akademischen Schreihälsen zum Vor-wande gebraucht, ihren ruh« und friedensstörerischen Instincten einmal ungezügelten Lauf zu lassen. Dass ein derartiges unwürdiges Gebaren sich jetzt, nach Ver« lauf einer geraumen Frist, wiederholen tonnte, stellt der in Wien vorhandenen akademischen Zucht gerade lein besonders schmeichelhaftes Zeugnis au«, rechtfertigt aber vollkommen das schneidige Eingreifen des Professors Lorenz, der hier thatsächlich pio Mria. N0kä6mjell kämpfte und erfreulicherweise die öffentliche Meinung, soweit sie das Gefühl für Anstand und üscorum nicht einfach verleugnet, ganz und gar auf seiner Seite hat. «Der Protest des ehrlichen deutschen Mannes und Freiheitsstreiters — bemerkt heute die Wiener „Presse" — wird wohl nicht ungehört verhallen, er kann nicht missdeutet und er kann nicht gefälscht werden. Er in-volviert eine Verurtheilung der schmachvollen Hetze, welche unter der Firma Gesinnungstüchtigkeit getrieben wird, und er involviert eine Verurtheilung der Hetzer, die vor den unwürdigsten Mitteln nicht zurückschrecken, wenn es die Erreichung eines Zweckes gilt. Diese Rede wird wie Scheidewasser jene brennen, welche, an» tatt ihre akademische und bürgerliche Pflicht zu er. üllen, alle Rücksicht auf die Würde ihres Amtes bei. eile liehen, jedes Gefühl der Collegialität verleug» nelen und den Ruf der alten Wiener Universität in unverantwortlicher Weise bloßstellten; diese Rede wird aber, so hoffen wir gewiss, auch auf unsere gesell' schaftlichen Verhältnisse die Wirkung eines reinigenden Gewitters üben, das die Miasmen zerstört, den Orga-nismus aber belebt und erfrifcht. Zur Lage. Das Fremdenblatt refumiert die Berichte der beiderseitigen Delegationsansschüsse über das Budget des Ministeriums deS Neußern und sagt: „Veide diese Documents enthalten vor allem eine für den Minister wie für das Reich gleich erfreuliche Wahrnehmung, nämlich die vollste Harmonie der Reichsvertretuna. mit den Intentionen des Auswärtigen Amtes. Die Iden-lität der Ziele und der Anschauungen auf beiden Seiten, der Regierung einerseits, der beiden Staaten andererseits, befinden sich in einem erhebenden Gleich« klang hinsichtlich aller die Monarchie berührenden Angelegenheiten, und die Politik des Auswärtigen Amtes erscheint als der wahre Ausdruck der Be« strebungen und der Gesinnungen der Völker der Monarchie." Die Neue freie Presse registriert in warmen Worten die bedeutsamen Erfolge der internationalen elektrischen Ausstellung. Sie schreibt: „Die Ausstellung ist nicht nur auf dem neueröffneten Gebiete der Elektrotechnik, sondern auch für unsere Stadt selbst ein epochemachendes Ereignis, der Mark-stein neuer, hoffnungsvoller Bestrebungen geworden. Die Bedeutung der Metropole Oesterreichs als natürlicher Mittelpunkt eines großen Culturcentrums ist von allen Culturstaaten in einer Weise anerkannt und beglaubigt worden, dass vor diesem Zeugnisse alle neidischen Stimmen, die in der Nachbarschaft, ja sogar in der Mitte unseres Gemeinwesens laut ge. worden sind, beschämt verstummen müssen. Wie die Kraft des Magnetes durch den Einflufs des elek-irischen Stromes in wunderbarer Weise gesteigert wnd. so hat auch die natürliche Anziehungskraft Wiens unter dem Einflüsse der elektrifchen Ausstellung ihre volle Wirksamkeit gewonnen und selbst den Widerstand solcher Elemente überwunden, die sich spröd und schrof fernzuhalten fuchen. Die Betheiligung des Auslandes sowohl durch die Beschickung wie durch den Besuch der Ausstellung hat alle Erwartungen übertroffen. Man kann wohl mit berechtigter Zuversicht sagen, »"^dadurch der lähmende Bann gebrochen worden N verhängnisvoll über Wien zu liegen und den ^trom d«z mternationalen VSlkerverlehre» von dieser Stadt zurückzuschrecken schien. Die Tausende von Fremden, welche kamen, um das großartige Schau« spiel in der Rotunde zu schauen, sind gewiss in ihre Heimat als eben so viele Apostel zurückgekehrt, welche überall, wo der Ruf Wiens durch übelwollende oder verständnislofe Urtheile geschädigt worden war, die Kunde von dem Zauber dieser verjüngten, in neuer Pracht wiedererstandenen Stadt verbreiten werden. So war die elektrische Ausstellung für Wien ein wahr-haft befriedigendes Ereignis und auf dem Gebiete des allgemeinen Forlschrittes eine siegreiche und ruhmvolle That." Die Mehrzahl der Wiener Blätter gibt der Hoff. nung Ausdruck, dass die verdammenswerten Excesse, deren Schauplatz in den letzten Tagen die Universilät war, sich nicht mehr wiederholen werden, da die Miss« billigung derselben eine allgemeine sei. „Wenn eine Fraction der Universitätsjugend — so bemerkt bei dieser Gelegenheit das Fremdenblatt — es sich beigehen lässt, das Princip der Lehrfreiheit schnöde zu missachten, um aus politischer Antipathie einem Docenten die Ausübung seiner Lehrpflicht zu erschwe« ren oder unmöglich zu machen, so ist es zunächst an den Professoren, im Bewusstsein ihrer collegialen Solidarität das ihrer Obhut anvertraute Palladium der Freiheit und Unabhängigkeit der akademischen Disciplinen gegen jeden Angriff von außen wie gegen jede selbstmörderische Velleität der eigenen Angehörigen mit aller Entschiedenheit zu vertheidigen. Das haben nun die Profefsoren der juristischen Facultät, das hat in glänzender Weise Professor Lorenz gethan." — Die Wiener Allgemeine Zeitung schreibt: „Was ein großer Theil der Wiener Studentenschaft beabsichtigte, war eine Verletzung jenes Rechtes, das sie felbst für sich in Anspruch nimmt, war die Verkümmerung der freien Meinung, die Brutalisierung einer fremden Ueberzeugung, und das gegenüber einem Manne, der n«ch dem classischen Zeugnisse Ottokar Lorenz' «eine wissenschaftliche Zierde der Wiener Uni« versität ist". Vorgänge wie die oben berührten können niemals gebilligt werden, mögen sie sich vereinzelt oder zu wiederholtenmalen abspielen. Scandale sind kein Argument oder doch höchstens nur ein solches für die Gesinnungsroheit derer, die sie inscenieren." Nebenbei geißelt das genannte Blatt die Haltung jenes Theiles der Publicistil der vereinigten Linken, welcher die kernigen Mahnworte des Professors Lorenz an die Studierenden aus Gründen, die auf der Hand liegen, «nur in entstellten, zusammenhanglosen Fraq« menten wiedergibt und auch diese mit hämischen Glossen begleitet". — Die Presse befafst sich gleichfalls mit der Rede des genannten Professors und sagt, dieselbe bedeute nicht die bloße Verurtheilung der studentischen Excesse, sie verdamme auch die Urheber derselben, nämlich die Fanatiker der politischen Intoleranz. — Der Sonn« und Feiertags-Cou-rier bemerkt: „Was die Studenten betrifft, so kann man sie nur als Verführte betrachten, die ihr un< reifes Urtheil durch die Provocalionen der Hetzpresse haben beeinflussen lassen. Hoffentlich wird sie die Ansprache des Professors Lorenz, von dem sie gewiss überzeugt sind, dass er es gut mit ihnen meint, zur Vernunst gebracht haben, und so wollen wir den hoffen, dass die Wissenschaft wieder in ihre Rechte eintreten und die traurige Episode der dieswöchentlichen Scandale nunmehr endgiltig überwunden sein wird!" — Pas Grazer Vollsblatt äußert sich folgendermaßen über die Wiener Demonstrationen: «Ein durch seine Wissenfchaft, feine Stellung, felbst durch fein Alter hervorragender und ehrwürdiger Mann wird beschimpft, weil er im Landtage feine Ueberzeugung vertritt, beschimpft von Leuten, die einmal Wächter des Gefetzes fein follen und jetzt Vertreter des „freien Gedankens" sein wollen! Mit Bezug auf die Erklärungen des Herrn Ministers Grafen Kälnoly, betreffend die Wirksamkeit der österreichischen Consulate im Orient, bemerkt die Kölnische Zeitung in einer Wiener Corre-spondenz: „Die Mittheilungen des Grafen Kälnoky machten einen großen Eindruck auf die Delegierten, und es steht zu erwarten, dafs sie einen nicht minder großen auf unsere Geschäftswelt machen werden, damit sie lerne, dass die Klagen über den Rückgang von Industrie, Handel und Gewerbe nicht immer durch sogenannte schlechte Heitverhältnisse erklärt werden, son-dern häufig in der Unthätigkeit der Geschäftswelt felbst ihren eigentlichen Grund haben. Die Mittheilungen des Ministers des Aeußem sind, wenn auch nicht von hervorragender politischer Natur, doch außerordentlich wertvoll und ein ernster Mahnruf für Oesterreich. Ungarn. Wir haben hier Nusfuhrvereine. welche Ver< bindung mit den überseeischen Ländern unterhalten; ihnen kann man jetzt mit doppeltem Rechte zurufen: «Warum in die Ferne fchweifen, sieh', das Gute liegt so nah!" InUngarn beschäftigt im gegenwärtigen Augen« blicke die nahe bevorstehende Neuwahl der Comi« latsbeamten alle Gemüther. «Fast überall — so fchreibt die „Ungarische Post" — haben die einander gegenüberstehenden Parteien die Agitationen im Inter« esse ihrer Candidate« begonnen und führen dieselben mit einer Heftigkeit, welche den oft gemachten Vorwurf des Indifferentismu« vollends unzutreffend erfcheinen lässt. Das Interesse für den Ausgang der Beamten-Restauration ist diesmal ein umso eminenteres, als diese gewissermaßen als Vorspiel für die im nächsten Jahre stattfindenden allgemeinen Reichstagswahlen betrachtet werden kann. Nichtsdestoweniger bewegt sich die Agitation im Rahmen strenger constitutioneller Gesinnung, was zum nicht geringen Theile der gedeih-lichen Wirkung des Gesetzes über die Qualification der Beamten zu verdanken ist, welches im großen und ganzen gelegentlich der diesjährigen Beamten-Restauration die Feuerprobe zu bestehen hat. Im übrigen bleibt es eine erfreuliche Erscheinung, dass sich 'N vielen Comitaten ausschließlich administrative und nicht politische Gesichtspunkte bei Candidierung der Func-tionäre geltend machen." Von den Delegationen. Wien, 2. November. Der Schlussrechnungs - Nusschuss der ungarischen Delegation verhandelte in seiner gestrigen Sitzung über die Schlussrechnung für den gemein/ famen Staatshaushalt pro 1881. In Art. 3 sind die Gesammtauslagen mit 119 923 564 ft. «0'/, kr. und mit Rücksicht auf den Abgang bei dem Zollgefälle per 1729 819 fl. 12 kr. mit zufammen 121653 383 ft. 72'/, kr. verrechnet. Es wird dies als die Summe bezeichnet, welche einerfeits von den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern, andererfeits aber von den Ländern der ungarifchen Krone im Verhältnisse zum Quotenbeitrage zu decken ist. Ueber Antrag des Referenten Alex. Hegedüs wurde diese Verrechnungsweise abgeändert. Im Sinne des Gesetzes kann nämlich das Erträgnis der Zollgefälle nur in-solange als Deckung für die Verzehrungssteuer.Resti-tutionen dienen, als sie eine wirkliche Einnahme bilden-Sobald aber deren Erträgnis erschöpft ist, haben für die Verzehrungssteuer-Restitutionen die Länder beider Theile der Monarchie zu forgen, und zwar nicht inl Quotenverhältnisse, fondern im Sinne des neuen Ausgleichsgesetzes im Verhältnisse zur Production in den betreffenden Artikeln. Es wurde somit über Antrag des Referenten ausgesprochen, dass der erwähnte Abgang von 1729819 st. 12 kr. aus der Verrechnung weggelassen werde, und wird demgemäß Artikel 4, welcher den gemeinsamen Finanzminister anweist, mtt den Finanzministern beider Reichshälften die deftmtwe Abrechnung für das Jahr 1881 zu Pflegen, durch folgenden Zufatz ergänzt: «Gleichwie inbetreff des beim Zollgefälle sich ergebenden Abganges von 1729 819 fl. 12 kr. im Sinne der bestehenden Gesetze." — Die Marinebehörde hat die Summe, welche zur Anschaffung von Mitrailleuse« zu 25 Millimeter bestimmt war, auf die Anfertigung von Mitrailleuse« zu 47 Millimeter verwendet und dies nunmehr im Rah' men dieser Schlußrechnung gerechtfertigt. Es wurde diesfalls die Bemerkung gemacht, dafs im Sinne der Refolution vom Jahre 1378 dies nicht in der Schlussrechnung gerechtfertigt, sondern gleich der nächsten Delegation im vorhinein hätte angemeldet werden sollen. — Im übrigen wurden die Schlussrechnungen pro 1881 genehmigt. Der ungarische Delegations - Ausschuss fA auswärtige Angelegenheiten beschäftigte stO in seiner gestrigen Sitzung mit der Authentication des vom Referenten Dr. Max Fall verfassten und vor-gelesenen Ausschussberichtes. Der Ausschuss genehmig" den Bericht, doch wurde die Aufnahme eines neuen Punktes beantragt, behufs dessen Formulierung UN" Feststellung heute mittags abermals eine Sitzung stattfand, in welcher Referent Dr. Falk den Wortlaut diese» neu aufzunehmenden Punktes verlas. Der Sitzung wohnten bei: Ihre Excellenzen die Herren: Minister des Aeußern Graf Kälnoky, Sectionschef v. Szö/ ^ gyeny, Präsident des gemeinsamen Obersten R«a> nungshofes Wilhelm von Töth, ferner Herr Se^ ! tionschef Baron Falke, und von Seite der ungarischen Regierung Ihre Excellenzen die Herren: Minlst^ Baron Orczy und Finanzminister Graf Szäpäry' In dem vom Referenten Dr. Max Fall verfasste" , Berichte über das Budget des Ministerium» , des Auswärtigen für das Jahr 1884 he'A es: «Mit Ausnahme der Motivierung zu den """' , Voranschlage für 1883 abweichenden Posten des Budge" l pro 1884 und zu den von Seite des Minister'«»"" ' des Auswärtigen beanspruchten Nachtragscrediten '> > von Seite dieses Ministeriums den Delegationen ' > heurigen Jahre keine weitere gedruckte Vorlage M l kommen, und so war denn auch der Ausschuss '" ! Auswärtiges bezüglich der allgemeinen politischen ^M : lediglich auf die mündlichen Aufschlüsse des He"' l Ministers des Auswärtigen angewiesen. Es unte"'^ zwar keinem Zweifel, dafs in der Znt, welche se" " letzten Delegationssession verflossen, von Seite uni" ' Monarchie hochwichtige Verhandlungen nnt e» ' und der anderen europäischen Macht gepflogen lv" > den, aber selbst jene ganz allgemein gehaltenen " . - deutungen, welche der Herr Minister des Ausw^ ' gen über die Natur und die Zwecke dieser Very" Laibacher Zeitung Nr. 254 2173 6. November 1883. ! lungen gemacht hat, haben dem Ausschüsse die Ueberzeugung verschafft, dass hierüber Details mitzutheilen even vom Slandpuulte der Interessen der Monarchie weder möglich noch gestattet ist. Außerdem waren es ^ur zwei internationale Fragen, welche während dieser öeit die gemeinsame Regierung beschäftigten und be-lnts auch zu einem definitiven Abschlüsse gelangt sind, Dämlich: die Donaufrage und die Angelegenheit ber Orientbahnen; bezüglich dieser beiden Fra- ^ Nen aber ist der authentifche Text der abgeschlossenen Erträge bereits anf anderem Wege publiciert wor-ben, so dass hierüber eine besondere Vorlage derzeit N'cht nothwendig erschien. Indessen haben die vom Herrn Minister des Auswärtigen mündlich ertheilten Aufschlüsse vollkommen «eniigt, damit der Nusschuss für Auswärtiges die Achtung und die Zielpunkte der von der gemeinsamen Legierung befolgten Politik zu erkennen und sich da-lüber ein Urtheil zu bilden in der Lage sei, und dies umso eher, als der Herr Minister des Auswärtigen 'M Schoße des Ausschusses auf jede der an ihn ge. Achteten Fragen so offen und entschieden geantwortet Mt, als dies die von ihm vertretenen Interessen ge» natten. Auf diesem Wege ist denn auch der Nusschuss ^l der befriedigenden Erkenntnis gelangt, dass die "itung unserer auswärtigen Angelegenheiten die auswärtige Politik nicht als ein isoliertes, in sich ab-geschlossenes Operationsterrain betrachtet und ihre "ction nicht für eine solche hält, welche für sich allein ?2nz selbständige Zwecke zu verfolgen habe, fondern basz sie in der auswärtigen Politik nur ein Mittel ^blillt, dessen Bestimmung keine andere sein kann, als At auf die Förderung des geistigen und materiellen ?".vhlergehen3 der Völker gerichteten Bestrebungen der ^lden Regierungen innerhalb jenes Wirkungskreises, welchen das Gesetz dem Ministerium des Auswärtigen ^gezeichnet hat, zu fördern, zu erleichtern und vor l leder von außen kommenden Störung nach Möglichkeit iu bewahren. Das Ministerium des Auswärtigen hat sich sonach ^Uer mit der materiellen Lage der Monarchie nicht ^ereinbaren und auch mit deren innerer Structur im Widersprüche stehenden Expansionsversuche enthalten; e2 hat alles vermieden, was nach irgend einer Seite An auch nur den Schein einer Provocation haben könnte, und ohne die wahren Interessen der Monarchie lnit solchen Aspirationen zu verwechseln, welche auf einer irrigen Auffassung der Vroßmachtstellung be« tuhen, hat es sein Streben in erster Linie dahin ge-Met, die Monarchie für möglichst lange Zeit der Segnungen des Friedens theilhaftig werden zu lassen, As unentbehrliche Vorbedingung dessen, das« die ^Hätigleit der Regierungen im Inneren von dem ge« Wünschten Erfolge gekrönt werde. Da aber eine ratio-^Ue auswärtige Politik wohl all dasjenige vermeiden !°nn, was einem anderen Staate, uns gegenüber, zur Unzufriedenheit oder gar zu Feindseligkeiten gegrün-°ete Ursache bieten könnte, da sie aber nicht zugleich Unstande ist, auch jeder Möglichkeit eines nicht moti-Men und unberechtigten Angriffes vorzubeugen, war ?'e Thätigkeit des auswärtigen Amtes in zweiter Linie °ahin gerichtet, dass die Monarchie für den Fall ^Ich eines ungerechtfertigten, unmoti-"'erten Angriffes nicht allein stehe. ., Das Pivot dieses ganzen Systems der aulwär-^.en Politll bildet — wie seit Jahren so auch gegen-wnrtig — das intime Freundschaftsverhältnis mit Deutschland, welches, wie der Nusschufs aus den ^'lnmten Erklärungen des Herrn Ministers des Aus-?^!>gen mit Freude vernommen, auch jetzt noch in Mer Integrität besteht. In Uebereinstimmung mit ! ^n, Herrn Minister glaubt auch der Ausschuss, nicht ! ^lier forschen zu sollen nach der Quelle jener vor Gefahr einem Jahre aufgetauchten GrUnde, wonach 'esrz Freundschaftsverhältnis zu einer gewissen Zeit ^ einer Krife bedroht gewcfen wäre, sondern er ^Hn, zur erfreulichen Kenntnis die Erklärung, dass b M Verhältnis niemals gefährdet war und dass s-Aen Stabilität auch für die Zukunft vollkommen ge-^ert ist. Dieses zwischen unserer Monarchie und ^Utschlimd bestehende freunnfchaflliche Verhältnis ist b)3» "Ul vollkommen geeignet, dasjenige zu realisieren, lar^ unser auswärtiges Amt im Vereine mit Deutsch-liH sich als unmittelbares Ziel vorgesteckt hat, näm-«u? "?^ zu beseitigen, was zu einer Störung des j^päischen Friedens filhren könnte, fondern folch ein «u/^ Zusammenhalten der angesehensten mittel-jH bischen Mächte muss auch abschreckend wirken auf ! l.A ^ ^^ k'"k oder die andere der-! zu zum Gegenstände eines feindseligen Versuches i^.A°chen beabsichtigen würde, und endlich muss diese auck Freundschaft zwischen den beiden Großmächten ^ eine kräftige Attraction üben auf alle jene "achy?' selche sich mit jenen in dem Wunsche dttm ."srechthaltung des Friedens begegnen, sowie sich - tnj?.'" der That auch andere Staaten dieser y es', europäischen Friedensliga an- _^__ Wien, 3. November. Die ungarische Delegation hielt heute vormittags 11 Uhr unter Vorfitz des Präsidenten Cardinals Haynald eine Plenarsitzung ab. Seitens der gemeinsamen Regierung waren erschienen: Ihre Excellenzen die Herren: Minister des Aeußern Graf Käl-noky, ReichS-Krieasminister FZM. Graf Bylanot« Nheidt, Reichs-Finanzniimster von Källay und Sectionschef von Szögycny, ferner Corvettencapitän von Semsey und Oberstlieutenant von Päpay; von Seite der ungarischen Negierung: Se. Excellenz der Herr Finanzminister Graf Julius Szäpäry. Der Präsident theilt mit, dass an Stelle der theils durch Krankheit, theils infolge anderer Umstände am Erscheinen verhinderten ordentlichen Mitglieder die folgenden Ersahmitglieder einberufen wurden: Gcza von Ralovszly, Graf Josef Török. Koloman Bicskei, Edmund Szalay, Baron Gabriel An-dreänszly und Graf Edmund Bethlen. Graf Franz Zichy überreicht den Bericht des Ausschusses für Auswärtiges, Graf Nikolaus Bünffy den Bericht des Finanzausschusses, Graf Guido Ka-räcsonyi den Bericht des Marine-Ausschusses über die respective« Vorlagen der Regierung. Schließlich überreicht Alexander HegedllS den Bericht des Schlussrechnungs-Ausschusses über die gemeinsamen Schlussrechnungen für das Jahr 1681. Alle diese Berichte werden in Druck gelegt und vertheilt werden, und wurde deren meritorische Verhandlung auf die Tagesordnung der nächsten, am Mittwoch, den 7. d. M., abzuhaltenden Plenarsitzung gestellt. Vom Ausland. Mit 325 gegen 155 Stimmen hat die französische Abgeordnetenkammer zum Schlüsse der Tonkin-Debatte die Gutheißung der bisherigen und das Vertrauen in die zukünftige Politik des Ministeriums betreffend Ost-Asien ausgesprochen. Die mini-sterielle Mehrheit von 325 setzte sich, was für das Stärteverhältnis der einzelnen Kammerparteien von Bedeutung ist, aus 157 Mitgliedern der Union rcpu-blicaine, 123 Mitgliedern der Union democratique und 45 Mitgliedern der radicalen Linken zusammen. Die Minorität dagegen bestand aus 65 Deputierten der Rechten, 56 der äußersten Linken und 34 der radicalen Linken. 14 Abgeordnete waren beurlaubt; 60 enthielten sich der Abstimmung, darunter 6 von der Rech-ten, 23 von der äußersten Linken, 18 von der radicalen Linken. 11 von der Union democratique und 2 von der Union rcpublicaine. — Im Verlaufe der Debatte hatte der Ministerpräsident als wirksamstes Argument eine eben erst von dem Gesandten Tricou erhaltene Depesche verlesen, die folgendermaßen lautet: „Der Vicetonig von Shanghai Li-Hung-Tschang ist sehr besorgt und bittet mich, nicht abzureisen. Er des- avouiert in entschiedenster Weise das Verhalten des Marquis Tseng." An diese Mittheilung hat sich nun sofort eine diplomatische Controverse geknüpft. Die chinesische Gesandtschaft in Paris stellte nämlich öffentlich in Abrede, dass Marqäis Tseng von seiner Regierung oder auch nur von Li-Hung'Tschang, dem er übrigens gar nicht unterstehe, desavouiert worden sei, worauf wiederum das Journal „Paris" entgegnet, Tricou habe sich nur unrichtig ausgedrückt; er habe nicht „äo8livou6r", sondern „missbilligen (»äo8> kpprouvLr") sagen wollen, immerhin aber sei es zuverlässig, dass Li-Hung-Tschang Tricou zum Bleiben habe bewegen wollen und keinen Anstand genommen habe, Tsengs Verfahren zu missbilligen. Der Londoner „Daily Telegraph" dagegen behauptet, Mar-quis Tseng habe auf Befragen über diesen Punkt erwidert: „Ich habe dieselbe Meinung wie Li-Huna-Tschang." Im letzten französischen Cabinetsrathe unter Feny's Vorsitze wurden die chinesischen Angelegenheiten und der Fall eines Krieges mit China besprochen. Nach einer Meldung des „Standard" würde der vom französischen Ministerpräsidenten angekündigte Angriff der Franzosen auf Vac«Ninh das Zeichen zur Eröffnung der Feindseligkeiten sein. Mit dem 30. Oktober trat das irische Pachtrückstands - Gesetz, welches im vorigen Jahre so langwierige Debatten im englischen Parlamente veranlasst hatte, außer Kraft. Amtlichen Ausweisen zufolge wurden in Gemähheit dieses Gesetzes bis zum 27. Oktober 155997 Anträge um Befreiung von Zahlung rückständiger Pachtzinse gestellt, daruntsr 95 452, die von Pächtern und Gutsherren gemeinschaftlich eingereicht wurden. Von den Gesuchen wurden 129 952 genehmigt und 6945 abschlägig beschieden. Die erlas-senen Pachlrückstände repräsentieren einen Gesammt-betrag von 8l2321 L. Aus Christiania wird unterm 3. d. M. gemeldet: In der heutigen Sitzung des Reichsgerichtes erörterte der öffentliche Ankläger das Verhalten des Ministers Selmer bei dem dem Könige am 29. Mai 1880 ertheilten Rathe, dem Beschlusse des Storthing wegen Theilnahme der Staatsräthe an den Verhandlungen des Thing die Sanction zu versagen. Der Ankläger suchte nachzuweisen, dass die Verweigerung der Sanction gegen das Grundgesetz verstoße und für das Land schädlich gewesen sei. Montag wird die Beweisaufnahme fortgesetzt. Der bulgarische diplomatische Agent inCon -stantinopel hat den Ministern Said Pascha und Aarifi Pascha die folgenden Beschlüsse seiner Negierung übermittelt: Die bulgarische Regierung wird in jedem Bezirke, wo sich muselmännifche Einwohner be-filidel,, einen muselmännischen Richter ernennen, welcher dem bestehenden Tribunale beigegeben werden wird. Ferner wird sie eine neue einjährige Frist gewähren, innerhalb welcher muselmännische Auswanderer nach Bulgarien zurückkehren und von ihrem Eigenthume Besitz nehmen können; außerdem wird sie in Bezirken, wo sich muselmännische Einwohner befinden, jedem Unterpräfecten einen muselmännischen Gehilfen beigeben. Andererseits verlangt die bulgarische Regierung, dass die Pforte die bestehenden Schwierigkeiten betreffs der Pässe für bulgarische Reisende in der Türkei beseitige, und dass die Correspondenz zwischen der bulgarischen Agentur und der Pforte künftighin in französischer Sprache und nicht, wie bisher, in türkischer geführt werde. Tagesneuigkeiten. — (Jubiläum der Savoyen-Dragoner.) Eines der berühmtesten und populärsten Regimenter unseres Heeres, die Savoyen-Dragoner Nr. 13, rüsten sich zur Feier des 200jährigen Jubiläums jenes denkwürdigen TageS. da ihren Vorfahren im Regiment die Ehre zutheil wurde, den jugendlichen Helden Eugen Prinzen von Savoyen als Oberst Inhaber an ihrer Spitze zu begrüßen. Am 14. Dezember 1683 wurde zu Linz dem jugendlichen Oberst.Inhaber das Patent ausgestellt, das nach dem in der l. k. Kriegsregistratur vorhandenen Originalconcepte lautet: „Wir Leopold ic. ic. Bekennen öffentlich und thuen Khuno Iedermänniglich. waß gestalten Wir das durch zeitlichen Todesfall Vnseres geWesten Cämerers und bestalten Obrisiens Johann Henrichen Grassens von Kueffstein. Freyherrn von Grillen-stein und Herrn auf Spitz vacirendes. Dragonerregiment des Hochgebohrenen Vnseres Lieben Vetters und Fürstens Eugeny HertzogenS zu Savoye und Printzrns zu Pie-mont. Liebden in gnädigster anseh und Erwegung dero-selben Unß bekannte fiirtreffliche qualitative Geschicklich, leit, auch erweisende valors und Tapferkeit wie nit weniger auf das sonderbahre gnädigste Vertrauen, so Wir in Ihrer Idee Veber selbiges Regiment für Vnsere Wiircklichen Kays. Obristen bestellet haben." — (Ein „bemoostes Haupt".) Die Berliner Friedrich-Wilhelms.Universität besucht ein Student, welcher nicht älter als neunundsechzig Jahre ist. In seiner Jugend halte derselbe Theologie studiert, gieng alsdann nach abgelegtem Examen nach Transvaal als Missionär heiratete später daselbst die einzige Tochter eines reichen Farmers und erbte nach d^m Tode des Schwiegervaters Laibacher Zeitnna Nr. 254_______ 2174 6. November 1883. einen großen Lcindercomplex. Der Missionär war geachtet und geliebt von seinen neuen Landsleuten. Er hatte vor einigen Jahren das Unglück, kurz hintereinander Frau und Kinder zu verlieren, und, von Sehnsucht nach der Heimat getrieben, kam er vor zwei Jahren nach Berlin zurlick, wo er jetzt bereits im sechsten Semester Medicin studiert. Der angehende Doctor fühlt sich so rüstig an Körper und Geist, dass er den festen Vorsatz gefasst hat, nach Transvaal zurückzukehren und dort als Arzt sich niederzulassen. — (Ausstellung von Bernhardiner« Hunden) Eine Ausstellung von Bernhardiner-Hunden wurde unter den Auspicien des St.°Bernharo-ClubS in der Reitschule des Herzogs von Wellington in London eröffnet, die überaus zahlreich beschickt ist. Der Katalog weist etwa 390 dieser wertvollen Hunde auf, darunter die allerbesten, die sich gegenwärtig in Großbritannien und Irland befinden. — (Sch iffsz usammenst oh) Im irischen Kanäle zwischen Hulyhead und Dublin stieß am letzten Dienstag abends gegen 1.1 Uhr der der englischen Nordwestbahn gehörige Dampfer „Holyhead", mit 4 Passagieren, 300 Schweinen und 16 Pferden an Bord, mit dem Segelschiffe „Alhambra" aus Pillau. mit einer Kohlen, ladung von Liverpool nach Newyotk unterwegs, in so heftiger Weise zusammen, dass beide Fahrzeuge sofort sanken. Dreizehn Mitglieder der 25 Köpfe starken Mannschaft der „Alhambra", darunter der Capitä'n, dessen Tochter und der erste Steuermann, sowie zwei Matrosen von der Mannschaft des „Holyheab" fanden in den Wellen ihr Grab. Die am Leben gebliebenen deutschen und englischen Seeleute wurden von dem wallisischen Schooner „Gertrude" aufgenommen und in Holyhead ans Land gesetzt. — (Geldzählen.) Unter Umständen ist das Gelbzählen keine angenehme Beschäftigung. In dem Bureau zur Einlösung der National-Banknote« in Washington sind etwa 120 Frauenzimmer angestellt. Sie haben während der Geschäftsstunden von morgens 9 Uhr bis nachmittags 4 Uhr nichts zu thun, als Noten zu zählen, und erwerben darin eine Gewandtheit, der es selbst der siinkeste Vankcassier nicht gleichthun kann. Aber obwohl die meisten Angestellten jung sind, sehen sie meist blass und abgespannt aus; viele haben wunde Hände und bei manchen zeigen sich offene Wuuden im Gesicht und kranke Augen. Das kommt von dem Arsenik in der grünen Farbe der Noten. Trotz der größten Vorsicht, die alle anwenden, kommt dns Uebel früher oder später zum Ausbruche. Eine kleine Hautabschürfung an der Hand genügt, um eine Entzündung zu veranlassen, und durch die Hände wird das Gift ins Gesicht und zu den Augen geführt. Jeden Morgen erhält jede Zählerin ein neues Schwämmchen zum Anfeuchten der Finger; aber vor Abend ist es schwarz von dem Arsenik. Manche Werden durch das Gift so angegriffen, dass sie ihre Stellen aufgeben müssen. Die Besoldung ist 75 Dollars für deu Monat. Locales. — (Jubiläum) Ein schönes Fest vereinigte Samstag, den 3, d. M., den gesummten Lehrkörper des hiesigen Gymnasiums im Salon des Hotels „Elefant". Galt es doch, dem verehrten Director desselben. Herrn Landesschulinspector Jakob Smolej, anlässlich seiner 30jährigen Wirksamkeit als Lehrer eine Ovation darzubringen. Schon vor 7 Uhr abends hatten sich sammt« liche Mitglieder des Lehrkörpers versammelt, um den Jubilar zu erwarten, der kurz nach 7 Uhr, geführt von Dr. Nejedli, erschien. Professor Outlje begann, der freudigen Stimmung Rechnung tragend, gleich zu Be« ginn des Bankettes die Wirksamkeit des Jubilars als Lehrer. Director und Lanbesschulinspector zu schildern. Freudige Zustimmung begleitete seine lernigen Worte. Die Reihe der Toaste ward von Professor Ned Wed mit einem Trintspruche auf Se. Majestät unfern aller-gnädigsten Kaiser eröffnet. Begeisterte Hoch. und Zivio-Rufe ertönten, als der Sprecher geschlossen. Dr. Nc-jedli toastierte auf den Jubilar mit sinnigen Worten, die von der tiefen philosophischen Durchbildung dieses ManneS glänzendes Zeugnis gaben. Heller Jubel er« scholl, als er geendet, und tief gerührt dankte der Ge-feierte, fein Glas auf daS Wohl des Lehrkörpers und insbesondere dessen Vertreter, seinen Vorredner und langjährigen Stellvertreter, leerend. Mit schwungvollen, herzlichen Worten pries Professor Wiesthaler die verehrte Gemahlin des Jubilars, darauf hinweisend, wie wichtig gerade ihre Stellung sei und wie sie gewisser-maßen den zweiten Mittelpunkt für den Lehrkörper bilde. Die Aufnahme, welche seine Worte fanden, bewiesen, wie sehr er der allgemeinen Stimmung Rechnung getragen. Hiemit war der eigentliche officielle Theil des Festes geschlossen. Nun wechselten Vortrage und Toaste in großer Mannigfaltigkeit. Insbesondere fand ein im ungarischen Latein gehaltener Vortrag Dr. Nejedli's freudige Aufnahme, und selbst die gewiegten Philologen konnten vor Lachen nicht zur Erwägung der grammati-'^nNegeln kommen. Dr. Gogala. der als Ehrengast «!"^^ verschonte, dankte tiefbewegt, als auf Professor Nedwed» Ansprache, der vor allem seine humanitäre Wirksamkeit pries, die Glieder des Festes mit freudiger Zustimmung antworteten, Professor Märn beglück» wünschte in slovenischer Sprache den Jubilar im Namen der Jugend. Professor Heinrich toastierte auf das Land Kram, Professor Konschegg feierte den Jubilar als Menschenkenner. Professor Bors tner brachte die Telegramme, welche aus nah und fern eingelangt waren, zur Kenntnis der Verfammlung und wies auf die Kundgebungen hin, die dem gefeierten Lehrer aus allen Schichten der Bevölkerung geworden. Kein Misston störte das schöne Fest, das allen Theilnehmern unver-gesslich bleiben wird, daS bewies, dass der Lehrkörper zu würdigen wisse die Verdienste, welche sich Landes-schulinspector und Director Smolej erworben um Schule. Land und Staat. — Schon rückte der Zeiger auf Mitternacht, als das Fest durch den Aufbruch des Jubilars geschlossen ward. — Möge es ihm noch lange beschieden sein. zu wirken zur Ehre und zum Heile des Landes, dessen Sohn er ist. N. — (Der Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs in Krain) hielt am Sonntag im Rath» Haussaale eine Sitzung, welche sehr zahlreich besucht war. In das Execntivcomite wurden gewählt die Herren: Landesausschuss O. Detela, Gemeinderath Fr. D ober-let, Stationschef Gustav Habit, Dr. Keesbacher, Dr. Kapler, Baurath Potoönik und Dr. Tavöar. -x- — (Landschaftliches Theater.) Nach langer Zeit sahen wir gestern wieder einmal Kotzebue'K einst so hochgefeiertes, nun fchon fast vergessenes Lustspiel Pagenstreiche, welches sich übrigens, so wie alles wahrhaft Gute, einer fehr beifälligen Aufnahme erfreute und welches wahre Lachsalven hervorrief. Es war diese Aufführung ein fehr glücklicher Griff, und follten öfters derartige bewährte Stücke aus dem Archiv hervorgeholt werden. Gestern war überhaupt ein fehr gelungener Abend, es wurde äußerst lebhaft und munter gespielt und das Tempo stets richtig getroffen. Die Palme des Abends gebürt Herrn Niedt (Baron Stuhlbein), der unübertrefflich fpielte und von überwältigender feiner Komik war. Reizend präsentierten sich dessen drei „Töchter", die Fräulein v. Beck, Fleischmann und v. Kanitz, die sehr neckisch spielten und welchen die altmodische Tracht aus Großmutterszelten, die sie sich insgesammt, freilich wohl sehr geschmackvoll, zurechtgelegt hatten, allerliebst stand. Prächtig sah auch Frl. Stengel als Page aus; ihre Rolle führte sie bestens durch, und waren insbesondere ihre Scenen mit «Baron Stuhlbein" von voller Wirkung. Auch die übrigen Mitwirkenden, insbesondere die drei „alten Herren" Ander (Brennessel), Romani (Kreuzquer) und Pauli (Heldensinn) fügten sich vortrefflich ins Ensemble, und wurden deren Spässe stets herzlich belacht. Herr Schwabl (Stiefel) erntete vielen Beifall für den famofen Vortrag seiner Erzählung, während der die drei jungen Liebhaber unbemerkt ins Haus Stuhlbeins schlüpfen. Wie gesagt, es war ein amüsanter Abend! —i — — (Literatur.") Brockhaus' kleine» Conversation slexilon, 3. Auflage in 2 Bänden, ist das anerkannt zw-ckmähigste Nachschlagebuch zum augenblicklichen Gebrauche, besonders für alle, denen die Anschaffung eines großen Lexikons zu kostspielig ist. Dasselbe enthält nach Angabe der Verlagshandlung 64 754 Artikel und mehrere hundert Abbildungen und Karten auf 80 Tafeln und Dopfteltafeln. Auf jede Frage gibt es Antwort; die Artikel sind kurz und bündig und correct: besondere Vorzüge dieser unversieg' baren Quelle menschlichen Wissens. Der billige Preis von 15 Mark für das zweibändige, höchst elegant ge, bundene Werk, der jedenfalls nur in der VorauSfetzung weitester Verbreitung so niedrig gestellt werden konnte, ermöglicht auch dem Minderbemittelten die Erwerbung dieses Handwörterbuches, das unter dem Weihnachts« bäum die geeignetste Festgabe für jedermann bilden dürfte. * Alles in dieser Rubrik Angezeigte ist zu beziehen durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleiumayr « Fed. «amberg. Neueste Post. Wien, 5. November. Se. k. und k. Apostolische Majestät werden Donnerstag, den 8. November d. I., in Wien Audienzen zu ertheilen geruhen. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung." Wien, 5. November. Der Budget.Ausschuss der Reichsraths-Delegation genehmigte das ordentliche und das außerordentliche Marine-Budget mit unerheblichen Abstrichen. Bei Berathung des Heeres-Ordinariums erklärte der Kriegsminister, dass gegenwärtig eine Ver-Mehrung der Feldawllerie uicht beabsichtigt sei; bei der nothwendigen Erhöhung der Festungeartillerie werde keine Erhöhung des Rekruten-Contingents statt-finden. Berlin, 5. November. Die ..Kreuzzeitung" bezeichnet den jedesmaligen Besuch des Kronprinzen Rudolph als ein freudiges Ereignis; zum erstenmale aber erweise eine österreichische Kronprinzessin Berlin die Ehre ihres Besuches, die „Kreuzzeitung" ruft derfelben deshalb ein herzliches und ehrerbietiges Willkommen zu. Veim Valadiner zu Ehren des öfter« reichischen KronprinzenpaareS brachte der Kaiser einen Toast auf das letztere aus und sagte, er freue sich, zum erstenmale die Kronprinzessin in Berlin begrüßen zu können, und bedauere nur, dass die Kaiserin nicht ebenfalls der Ehre theilhaftig werde, die Kronprinzessin hier zu begrüßen. Der Kaiser stieß sein Glas mit dem Kronprinzenpaare an. Verlin, 5. November. Zu Ehren des österreichischen Kronprinzenpaares findet heute bei Kaiser Wilhelm ein großes Galadiner zu neunzig Gedecke« statt, zu welchem die Mitglieder des königlichen Hauses, die obersten Hofchargen, alle Minister und Generale fowie der Vertreter des österreichisch-ungarischen Botschafters und der belgische Gesandte geladen sind. Die Tafelmusik besorgt das Musilcorps des Kaiser.Franz-Garderegiments. Berlin, 5. November. Zur Jagd in der Schorf-haide am 8. November, zu welcher sich der Kaiser, die königlichen Prinzen und Kronprinz Erzherzog Rudolph begeben, erfolgt die Abfahrt von Berlin mittels Extrazuges vom Stettiner Bahnhofe um 11 Uhr vormittags, dann von Eberswalde per Wagen übet Schot>psu»th nach den Fliederbergen der Oberförsterei Pechteich. Um 1 Uhr wird das Dejeuner im Iagdzelte eingenommen, worauf das Lappjagen auf Rothwild und Dammwild beginnt. Nachmittags 4'/, Uhr versammelt sich die gesammte Jagdgesellschaft im Jagd-schloss Hubertusstock, wo um 7 Uhr das Diner genommen wird. Am nächsten Morgen Aufbruch M Jagd um 9 Uhr; Lappjagen auf Roth- und PaniM-wild; um 2/.12 Uhr Dejeuner im Iagdfchlofs; mittag» Wiederaufbruch zur Jagd; um halb 5 Uhr nachmittags Diner; um halb 7 Uhr abends Abfahrt vo« Hubertusstock; Ankunft auf dem Stettiner Bahnhöfe in Berlin gegen '/^0 Uhr abends. Par is, 5. November. Telegramme des Civil" commiffärs Harmand vom 4. November bestätigen, dass Ninbuih und Kouanghien ohne Widerstand bischt wurden. Der Vertrag von Hue wurde im Innern des Delta ausgefühlt, in den beiden nördlichen Provinzen jedoch verhindert der Feind die Durchführung desselben. Admiral Courbet hat am 25. Oktober das Obercommando übernommen. London, 5. November. Aus Ottawa wird gemeldet, dass dem Marquis of Landsdowne mehrere Briefe zugegangen feien, in welchen demselben mit deM Tode gedroht wird. Handel und volkswirtschaftliches. Verlosung. 1860er Staatslose. (Schluss,) Ferner gewannen je M Gulden: S, 610 Nr. 8. S. 686 Nr, 11, T. 1831 Nr. 1. S. 190/ Nr. 13. S. 215!) Nr. 15, S. 3262 Nr. 4 und 9. S. 4032 Nr- 5, S. 4295 Nr. 16. S. 5642 Nr. 3, S. 5858 Nr. 2. S. 6365 Nr. 0. S. 6720 Nr. 9, S. 8271 Nr. 9. S. 9211 Nr. 8. S. 9534 Nr. 1/' S. 10223 Nr. 14. S. 10475 Nr. 4. S. 11879 Nr. 8, S. 123?^ Nr. 20. S. 12590 Nr. 10. S. 13739 Nr. 8. S. 15111 Nr. l un° 11. S. 15614 Nr. 1 12 und 16. S. 18117 Nr. 18161 Nr. l" und S, 19632 Nr. 4. Auf alle übrigen in den verloste» 1«° Serien enthaltene«, hier nicht besonders anfgcsiihrten Gewinn Nummern jnllt der kleinste Gewinn von je 600 fl. Angekommene Fremde. Am 4. Noveniber. ^ Hotel Ttadt Wien. Ielenc. Präfect am t. l. Thcrcsianum, un0 Abeles, Wien. — Metz. Privat, Cilli. — Rihar, l. l. Reserve Lieutenant, Radmaunsdorf. . „ Hotel Elefant. Scialom, Salonique. — Werthhelmer, W'^- -^ Thamm, Buchdruckerei-Director, Graz. — Schwickert, '-.,' Lieutenant. Linz. - Kmet. Privat. Trieft. - Dowlas, Kfm,. Ill.-Fcistriz. ^ Vaierischer Hof. Nosfau. Lederhäudler, sammt Sohn, «"" Cerne. Gottschee. — Gregorits, Kleidermacher, Graz^^, Verstorbene. Den 4. November. Theresia Nrmk'. LehrersaaH 33 I.. Vcchnhofgassc Nr. 10. Anftröhrenschluindsucht. - i!"p«" Porcnta, Fleischer, 29 I., Petersstraßc Nr. 83. Tuberkulose-^. Theater. , Heute (ungerader Tag): Die Spatzen (Novität). SchH mit Gesang in 8 Acten nach «kog iistitg oigoaui« von 5!a"'" deutsch von Franz v. Schönthan. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. 7U.Mg, 730.50 > 7,2 W. schwach bewöllt 8?.6». 5. 2 ., N. 727.87 ^- 9.2 NW. schwach Regen Mg"' 9 . Ab. 729,90 -^ ?.» NW. schwach Regen ! ., Regen mit geringer Unterbrechung anhaltend. Das ^"8 Mittel der Warme ->- 1.9°, um 1.8° über dem Normaic^^ Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics.^___^ Eingesendet. .z. Farbige seidene Surah, 8atw wAV i6nx, Atlasse, Damaste, Seidenripse und 5an st. 1,30 per Meter bis fl. ?,40 versc..dct in e.nz ^, Roben und acmzcn Stücken zollfrei ins Haus das Sewc , ^, Depot G. Henneberg (lönigl. Hoflicf) Zürich. ^'/z^ gehend. Vricfc nach der Schweiz losten 10 lr. Porto. (^" ^ ____2175 Course an der Wiener sörse vom 5. November 1883. M« de« 0^^Cour«b°tte) «lid »are Sta«ts.«nlehe«. 3°ltm«nt,.......78'65 788L «««irrent«.......79«! 7» 65 f^l 4°/, Vtaatslose . «50 st, II» bo!l«<° -,3?>« <°/, «anze »00 ^ 131 70 152 25 M« <°/° Hü»stt1100^ 137 50 138 lu ,"«t Staatslos« . , 100 „ 16»'—160-cc »""r , . . eo „ 1S8 — 168 eu '°»lo.«tntn,lchtwt . per St. 57— 3» — ^« vest. Volbre»te, flluersrel . 9» 50 0» 6ü "lftlsr. Notenrrnt«, steuerfrei . »3 «5 »3 bv ^»». ««lbrent« «'/, . . . , 119 76 n» 90 « > 4«/, .... 8« 85 b? — » «apierrente 0°/^ .... 86'30 85'40 » «ilcub,,Nnl. iLufl. ö.w.S. izu 50 iz»-— » lliftbahU'.Prloritätell . . 9i zo »i 50 » Ktaatl.Obl. (Una. Oftb.) 11z 26 — — » , vom 1.187S »e 7^ »7 — ,, Pra«ien»«lnl. K i00fl.ö.W. il»5o ill — ^elß.«eg,,zos« 4«/, 1W fi. . . io»50 103 75 ^rnnbentl.»Obligationen (sül ioofi.«..»i.). ^«böhmisch«....... l0«50 —- ^«»alizisch«....... 39— 9s 75 ^° Mährisch«....... 104 — 10« - "/»nleberösterrtichlscht.... I0i?b 1057Ü "/° ?b,löfierrelchische .... 104 l« 10« 5a e/°ptlri- "/»«oatisch, und slavonische . 100 — it,» — °/»Nlb«nb»igjsch«..... »8'50 98-^5 «eld «aie 5°/» 3e«e»var»V«N»t« . . . »9—150'— 5°/, ungarisch«......100 20 100 70 «nbere öffentl. Nnl«hen. Donau.Neg.»L°se 5°/» I00fi. , 114 75 115'«b dt°. »nlelhe 1878, steuerfrei . 103 — 104 — Nnleben b. Stabtgemelnbe Men I0X 76 I0i — Nnlehen b. Stabtaemeinde llvien (Silber ober «old) . . . .-------—- Pramien»Nnl.d.Vt»btgem.wiln 124 60 I«K — Pfandbriefe ihn.....10»'— 10» 50 i^^unsche Uarl» Ludwig»Vahn «im, 18»'300N. S.4'/,'/« . . 98 40 »8 8ü Oefttir, Korbweftdahn .... ic<« 30 ILL «1 Ü5 111 50 Un»..,»liz. »ah» . . . . 94,50 ,490 Diverse Lose (per SlÄ.eos«40fl......25Ü5 gz,,5 «othm «reuz. 5fl. Ges. v. 10 fi. 11 «0 I« i!0 «uboIft!ose40fi. . . . ' zg,^, -— Van! - Artie» (p« EtüH). «nglo-Oeft^ll. Vaul w, fl. . . 10, z6 I0Ü ?b V»nl,«eseUsch«ft, wiener «0 fi ——____ »anlverein, wiener, wo ff. . . i»» 50 104 — «lbt,'«nft. f. 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Silber 14?-— 147-50 Nng.Wtftb.(«aab'«r»,)2a<)fi.«, 1«5 — IS» bo Indnftrie^Aetien (per «tü/<> 106 — iee s!0 Pari«.........4770 47 76 Petnlburg.......—— —— Valuten. Ducaten........ »71 l-?5 20'ssranc».Stllee, 9i7 Silber........ — — — Deutsche Neich«baulnolei>. . . «9 — ll» 10