/ v»fo(aE6RÜKDET IT02 +W+M+M Im Jahre 1891 ausgezeichnet durch die mit dem Allerhöchsten Wahlspruche gezierte goldene Medaille Sonntag, den 6. April 1902 V. Mitglieder-Konzert unter der Leitung ihres Musikdirektors Herrn Josef Zöhrer und solistischer Mitwirkung der Opernsängerin Fräulein Mary Scomparini (Mezzosopran) aus Wien. Beginn des Konzertes um halb 8 Uhr, Ende halb 10 Uhr abends. Vortrags-Ordnung: I. Abteilung: A 1. C. M. v. Weber: Ouvertüre zur Oper «Euryanthe»l.2 LJUBLJANA^) 2. Camillo Saint = Saens: Recitativ und Arie aus'^.er Opeč «Samson und Delila» mit Orchesterbegleitung. Fräulei»-~l3#irfry Scomparini. 3. W. A. Mozart: Adagio und Fuge für Streichinstrumente. 4. a) Franz Schubert: Aufenthalt; b) Rieh.Strauss: Traum durch die Dämmerung; c) Hein r. van Eyken: Lied der Walküre. UD Lieder mit Klavierbegleitung, gesungen von Fräulein Mary Scomparini. (Die Texte zu den Nummern 2 und 4 umstehend.) II. Abteilung;: Johannes Brahms: Dritte Symphonie (F-dur); a) Allegro con brio; b) Andante; c) Poco Allegretto; d) Allegro. Der Saal wird um 7 Uhr geöffnet. Zur gefälligen Beachtung. Im Interesse der Zuhörer und aus Rücksicht für die Ausübenden wird höflichst ersucht, das Betreten und Verlassen des Saales während der Dauer eines Musikstückes zu vermeiden. Die Direktion der Philharmonischen Gesellschaft erlaubt sich, den § io der Gesellschaftsstatuten in Erinnerung zu bringen, welcher dahin lautet, daß eine Familienkarte nur für drei im gemeinsamen Haushalte lebende und nicht selbständige Personen giltig und das Übertragen der auf den Namen des Besitzers lautenden Karte, überhaupt das Mitnehmen von in Laibach ansässigen Nichtmitgliedern in Konzerte und Aufführungen der Gesellschaft ganz unstatthaft ist, also auch in dem Falle nicht zulässig erscheint, wenn eine Familie die zum Eintritte berechtigte Zahl für sich nicht voll in Anspruch nimmt. Jedes weitere Familienmitglied erhält die Mitgliedskarte um den Jahresbeitrag von 2 K. Auch wird höflichst ersucht, Kinder unter 12 Jahren in Konzerte nicht mitzunehmen. — Zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zu nötigen Aufklärungen, sowie zur Entgegennahme allfalliger Beschwerden von Seite der P. T. Mitglieder, werden bei jedem Konzerte zwei Direktionsmitglieder als Ordner fungieren, deren Anordnungen gefälligst Folge gegeben werden möge. Dieselben sind an einem Abzeichen (weißrote Schleife an der linken Brustseite) erkenntlich. An die P. T. Mitglieder! Man bittet, die Mitgliedskarten mitzunehmen und selbe am Eingänge den Billeteurs abzugeben, da ohne Karte kein Einlass stattfindet. Kleinmayr <51 Bamberg, 960 Arie aus Samson. Samson! — Diese Nacht muß ihn bringen; Er kommt, meine List wird gekrönt. Meine Rache muß heut’ gelingen, Die unsere Götter versöhnt. O Liebe! Meinem Haß steh’ zur Seite! Dein süßestes Gift leihe mir, Daß ich sein Schicksal ihm bereite, Samson, er lieg’ gefesselt vor mir! Meinem Reiz wollte er sich entziehen, Vergebliches, törichtes Mühn! Die Erinnerung kann er nicht fliehen, Diese Flamme verzehret ihn. Mein bleibet er und ist mein Sklave, Die Brüder fürchten seinen Grimm. Ich fürchte ihn nicht, ja, ich lache! Doch sinkt zu meinen Füßen er hin! — Liebe ist stärker als sie alle; Selbst er, der Stärkste, unterliegt, Er, der sein Volk erhob vom Falle, Von einem Weibe wird er besiegt. — 1. Aufenthalt. Rauschender Strom, brausender Wald, Starrender Fels, mein Aufenthalt. Wie sich die Welle an Welle reiht, Fließen die Tränen mir ewig erneut. Hoch in den Kronen wogend sich’s regt, So unaufhörlich mein Herze schlägt. Und wie des Felsens uraltes Erz, Ewig derselbe bleibet mein Schmerz. Rellstab. 2. Traum durch die Dämmerung. Weite Wiesen im Dämmergrau; Die Sonne verglomm, die Sterne zieh’n, Nun geh’ ich hin zu der schönsten Frau, Weit über Wiesen im Dämmergrau, Tief in den Busch von Jasmin. Durch Dämmergrau in der Liebe Land; Ich gehe nicht schnell, ich eile nicht; Mich zieht ein weiches, samtenes Band Durch Dämmergrau in der Liebe Land, ln ein blaues, mildes Licht. Otto Julius Bierbaum. 3. Lied der Walküre. Froh sah ich dich aufblühn, du freudiger Held, Lang folgt’ ich dir schwebend und schweigend gesellt. Oft küßt’ ich des Schlummernden Schläfe gelind, Und leise die Locken dir, wehend im Wind. Hoch flog ich zu Häupten, du kanntest mich kaum, Durch die Wipfel der Wälder, dein Trost und dein Traum. Ich brach vor dem Bugspriet durch Brandung dir Bahn, Vor demSchiffe schwamm ich,weißschwingig, ein Schwan, Ich zog dir zum Ziele den zischenden Pfeil, Auf riß ich das Roß, das gestrauchelt am Steil, Oft fing ich des Feindes geschwungenes Schwert, Lang’ hab’ ich die Lanze vom Leib dir gewehrt. Und nun, da die Norne den Tod dir verhängt, Hab’ ich dir den schnellsten, den schönsten geschenkt. Sieg! riefest du selig, Sieg allerwärts! Da lenkt’ ich die Lanze dir ins herrliche Herz. Du lächeltest lieblich, ich fing dich im Fall, Ich küßte die Wunde —, und nun auf nach Walhall! F. Dahn.