IDI 6 'Ji r. 1905. V. Folium officiale Dioecesis Lavantinae. Cerkveni zaiikaziiik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordnungsblatt für die Lavantcr Diözese. Inhalt. 42. Weisungen, betreffend die Veranstaltung einer Roten Kreuz-Woche. — 43. Naročila zastran prireditve tedna v korist Rdečemu Križu. — 44. Ausruf zur Zeichnung der vierte» Kriegsanleihe. — 45. Weisungen, betreffend die Ausspendnng des heiligen Firmungs-Sakra- mentes und die Vornahme der kanonischen Visitation im Weltkricgsjahre 1316. — 46. Navodila zastran birmovanja in kaooniškega obiskovanja v krvavem letu 1916. 42. Weisungen, betreffend die Veranstaltung einer Koten Kreuz-Woche. Im Herrn geliebte Diözesanen! Wach der am 24. Juni 1859 erfolgten überaus blu-tigen Schlacht von Solferino bedeckten an 40.000 Mann, teils verwundet teils getötet, die Walstatt. Ein furchtbares Bild des Jammers und Elends bot sich dar. Aus Mangel a» Ärzten und Pflegern wie Pflegerinnen blieben die Verletzten und Verwundeten tagelang auf dem freien Felde liegen, ein Opfer der sengende» Soiineiistrahlen, eine Beute nächtlicher Strolche. Auch die Sanitätsanstalten waren von feindlichen Geschossen nicht verschont geblieben, und so mancher Arzt war in Ausübung seines hehren Berufes auf dem Schlachtfelde verwundet worden. Ein schlichter Privatmann aus der Schweiz, Johann Heinrich Dunant (lies Dünn), geboren zu Genf am 8. Mai 1828 und gestorben zu Heiden am Bodensee den 30. Oktober 1910, sah das große Unheil und war darob tief erschüttert. Er suchte nach Pflegern der armen Krieger und warb Frauen und Mädchen, bat Männer und Knaben um Hilfe für die Verletzten. Die Wärter und Helferinnen reichten den Verwundeten ohne Unterschied von Volkszugehörigkeit, Freund und Feind, was fie hatten, trösteten, erquickten sie. Kinder verließen ihre Spiele und holten Wasser herbei für die vom Durst gequälten Krieger. Speisen, Brühen und Wein wurden herbeigetragen, Notver-bände angelegt und so die unbeschreibliche Not gemindert, das unsagbare Elend gelindert. Der gefeierte Menschenfreund Heinrich Dunant schilderte 1862 in dem Buche „Ein Andenken an Solferino" die furchtbaren Kriegsgreuel und lud die Angehörigen aller Länder und Stände ein, schon im stillen Frieden für die im Kriege verwundeten und erkrankten Soldaten Vorsorge zu treffen. Durch seine Bemühungen und auf sein Betreiben entstand am 22. Äugust 1864 die Genfer Konvention mit ihre» neun Artikeln. Im Jahre 1914 hätte das goldene Jubiläum der Gründung dieses humanitären Vereines stattfinden sollen. Die Hauptbestimmung der Konvention war die Neutralitätserklärung des Sauitätswesens im Kriege, ferner die Neutralität auch für die Privatpflege, also Schonung der Landbewohner, die Verwundete zu sich nehmen, um sie zu pflegen, und endlich die gleichartige Behandlung der verwundeten Krieger ohne Unterschied, ob Freund oder Feind. Die Konvention wurde allmählig erweitert und verbessert. An die Stelle der erste», alten und ursprünglichen Genfer Konvention trat am 6 Juli 1906 die zweite, neue Genfer Konvention mit ihren VIII Kapiteln, die in 33 Artikel gegliedert sind. Am 21. Juli 1866 trat auch Österreich der Genfer Konvention bei, deren Wahrzeichen ein r o t e s K r e u z auf weißem Grunde bildet. Die staatliche Fürsorge für die leidenden Krieger wird durch die private unterstützt. Die Pfleger und Pflegerinnen tragen als Erkennungszeichen eine Armbinde mit rotem Kreuze auf weißem Felde, wie ich selbst eine solche im bosnischen Feldzuge trug und sie noch heute treu bewahre. Der Name Rotes Kreuz ist der gemeinsame Name für die in allen zivilisierten Staaten bestehenden Vereine, die sich im Kriege der Unterstützung des militärischen Sanitätsdienstes widmen und im Frieden darauf vorbereiten. Organisatorisch bildet das Rote Kreuz in den meisten Staaten eine gesetzlich geschützte Einrichtung, die sich im Kriege der Militärbehörde unterordnet und im Frieden mit dieser in Verbindung steht. In steigender Vervollkommnung dieser zcitnötigen Einrichtung entstand die Österreichische Gesellschaft vom Roten Kreuze, die da auch im Frieden bei Erdbeben, Über--schwemmungen, Feuersnot, Epidemien, bei Unglücksfällen aller Art sehr segensreich wirkt. Zumal aber wirkte sie heilsamst in den verschiedenen Kriegen, vom Schleswig-Holstein'schen Kriege angefangen bis zu den jüngsten Balkankriegen. Sie stellt im Kriege Feldspitäler, Reservespitäler, Sanitätsmaterial, Verwun-deten-TranSportkolonnen, Krankeuhaltstationen, Nachweise- und Auskunftsbüros zur Verfügung der Militärbehörde. Bewun-- dernswert ist die menschenfreundliche Tätigkeit der großen Gesellschaft und ihrer (Stamm- oder) Landes- sowie Zweigvereine im gegenwärtigen Weltkriege, in dem sie schon an 12 Millionen Kronen verausgabt, aber auch vielen taufende« braver Söhne, die für ihr Vaterland bluten mußten, Leben, Gesundheit gerettet und sie somit dem Lande, der Familie wiedergegeben hat. — Der Heilige Vater Papst Benedikt XV. selbst hat in einem am 19. Februar 1915 an den Präsidenten der Gesellschaft in der Schweiz, Herrn Ador, gerichteten Schreiben ihre segensreiche Tätigkeit in Ausdrücken des höchsten Lobes anerkannt. Infolge der langen Dauer des Krieges sind mm die Hilfsmittel der tatkräftigen Gesellschaft nahezu erschöpft, sind alle Spendeugeldcr für ihre gottgefälligen Werke aufgebraucht. Deshalb soll ihr von allenthalben in Österreich also auch in der Lavanter Diözese mächtig unter die Arme gegriffen werden. Da genügt Achtung und Sympathie nicht, sondern treue, tätige Anteilnahme ist hier erforderlich. Über Beschluß der Bundesleitung der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuze soll zum Gedächtnisse des am 2. Mai 1915 erfolgten ruhmvollen Durchbruches bei Gorlice — einer Waffentat von weittragendster Bedeutung — in der Zeit vom 30. April bis zum 7. Mai laufenden Jahres 1916 wie in ganz Österreich, so auch in der weißgrünen Steiermark allerorts eine „Rote Kreuz-Woche" veranstaltet werden. Der edle Zweck dieser Feier ist, der lobwürdigen Gesellschaft für ihr eminent humanitäres Wirken die unbedingt notwendigen Mittel zur Verfügung zu stelle». Das Erträgnis der Roten Kreuz-Woche soll nämlich zu zwei Dritteilen dem Roten Kreuze und zu einem Dritteile dem Kriegshilfsbüro des hohen k. k. Ministeriums des Innern mit der besonderen Widmung für die Jugendfürsorge zugute kommen. (Erlaß des hohen Ministeriums des Innern vom 18. März 1916 Z. 4986/M. I., mitgeteilt mit Zuschrift Sr. Exzellenz des Herrn k. k. Statthalters in Steiermark vom 17. April 1916 Z. 6— 1916). Ich habe zwar schon des öfter« und zuletzt im Kirchlichen Verordnungsblatte für die Lavanter Diözese vom 5. Februar 1916 Nr. I. Abs. 6. S. 6 auf diese im Sinne der christlichen Nächstenliebe so wohltätig wirkende patriotische Gesellschaft aufmerksam gemacht, sie warm empfohlen und den hochwürdigen Diözesanklerus dringlich eingeladen, derselben nicht nur selbst beizutreten, sondern auch die stets opferbereiten Gläubigen zu zahlreichem Beitritt aufzumuntern und anzu-spornen. Ich gehöre schon seit geraumer Zeit als Mitglied der unter dem allerhöchsten Protektorate Seiner Majestät des Kaisers beziehungsweise Protektor-Stellvertreters im Kriege, gegenwärtig Sr. k. und k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Franz Salvator, stehenden Gesellschaft an und habe ihr für den Kriegsfall mannigfache Anerbietungen gemacht, die sie aber bisher nicht in Anspruch zu nehmen brauchte. Unter Bedachtnahme auf das von Seiner Exzellenz dem Herrn k. k. Statthalter in Steiermark für den Landes- und Frauen-Hilfs-Verein vom Roten Kreuze für Steiermark als Präsident unter dem 26. Mürz 1916 Nr. 1368/St. V. mir zugekommene wertgeschätzte Schreiben und im Sinne der von der Bnndesleitung der obbelobten Gesellschaft aus Wien am 8. April 1916 an das F. B. Lavanter Ordinariat gerichteten Zuschrift ordne ich nun nachfolgendes an: 1. Die hvchwürdigen Herren Seelsorger wollen öfter, besonders aber in ihren Predigten am 30. April und am 7. Altai 1916 auf die gemeinnützige Tätigkeit, auf die bewunderungswürdigen Leistungen der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuze aufkläreud Hinweisen und zu möglichst zahlreichem Beitritt zu diesem Vereine, der ja dem gemeinsame» Wohle zu> gute kommt und so die allgemeine Pflicht, für die verwundeten und erkrankten Vaterlandsverteidiger zu sorgen, auf sich nimmt, freundlicki einladen und dafür werben. Der Mitgliederbeitrag beträgt jährlich nur 4 K. Wer das Hilfswerk des Roten Kreuzes unterstützt, wehrt unsägliches Elend ab. Er entreißt dem Kriege, diesem furchtbaren Mörder, tausende von Opfern. Wer das Rote Kreuz stärkt, bewaffnet damit die christliche Barmherzigkeit. 2. Am Weißen Sonntag, den 30. April, und am darauffolgenden 2. Sonntag nach Ostern, den 7. Mai dieses Blutjahres 1916, ist beim Gottesdienste mittels Klingelbeutels — oder wenn ein besserer Erfolg zu erhoffen ist — mittels eines Opferganges um den Altar eine Sammlung für das Rote Kreuz zu veranlassen. Auch an den Kirchentüren können dazu eigens befugte Sammler und Sammlerinnen zu diesem allgemeinen Wohlfahrtszwecke milde Gaben auf Opfertellern sammeln. Vornehmlich wären dazu berufen Frauen und Jungfrauen, die die katholische Frauenorganisation von Graz bestimmt und bezeichnet, wie dies die verehrliche Leitung derselben mit Schreiben vom 7. und 11. April 1916 anher angezeigt hat. 3. Die mitleidsvollen Gläubigen, die schon bislang bereitwilligst so viele Opfer auf den Altar des Vaterlandes gelegt haben, sind rechtzeitig auf die Geldsammlung in der Roten Kreuz-Woche angelegentlichst aufmerksam zu machen. Alle sollen nach Kräften für die heldenmütigen Krieger, die in Erfüllung ihrer vaterländischen Pflicht vor dem Feinde Wunden erleiden, materielle Opfer bereitwilligst bringen. 4. Die gesammelten Liebesgaben sind von den F. B. Pfarrämtern an die Dekanalämter ungesäumt zu leiten und von diesen auch unverweilt anher einzusenden, damit die Beträge tunlichst bald ihrem Zwecke zugeführt werden können. 5. Seine Heiligkeit Papst Benedikt XV. hat, wie bekannt, für den Monat März als Gebetsmeinung unsere Soldaten genehmigt und gesegnet. Für den Monat April bestimmte der Heilige Vater als Gebetsmeinnng die Kriegswitwen und Waisen. Fürwahr! Viele Rachel gibt es jetzt in der Welt, die ihre Söhne und Gatten beweinen; und viele arme Waisen findet man, die keinen Vater mehr haben. Groß und bitter ist das Weh wie das Meer. Jetzt in diesem mörderischen Weltkriege müssen wir das apostolische Wort des Hl. Jakobus beherzigen und praktisch anwenden: Das ist reiner und unbefleckter Gottesdienst, den Witwen und Waisen in ihrer Trübsal zuhilfe zu kommen, flac. 1, 27). So mögen sich alle Lavantiner in der Roten Kreuz-Woche des Roten Kreuzes und der Jugendfürsorge, um die Kinder der Helden im Felde vor der ihnen gerade jetzt drohenden Verwahrlosung zu beschützen, durch milde Gaben erinnern, zumal die Frauen. Es ist ja ergreifend, wie die jungen Krieger zumeist mit dem Rufe sterben: Meine Mutter! Freilich die Mütter weilen in der Ferne, wenn die Söhne im Felde liegen; aber der Mutter Walten fehlt nicht, wenn die Hände milder Pflegerinnen den verwundeten Held hegen können, wenn die Mittel vorhanden sind, ihm zu rechter Zeit Hilfe zu bringen, ihn zu heilen und dem Leben wieder zu geben. Jetzt wollen wir uns mit dem Völkerapostel Paulus des Kreuzes rühmen (Gal. 6, 14), das da unser Heil, Leben und Auferstehen ist, und wollen beweisen, daß das Wort des Kreuzes in uns Gottes Kraft ist. (I. Cor. 1, 18). Wir wollen Simone von Cyrenä sein und dem göttlichen Heilande in den Armen und Kranken sein Kreuz nachtragen helfen! 6. Wo das Kreuz des Herrn ist, da weilt auch Maria. Die Muttergottes ist vom Kreuze ihres göttlichen Sohnes nicht Naročila zastran prireditve t< V Gospodu ljubljeni škofljani ! Po silo krvavi bitki pri Solferinu dne 24. junija 1859 je pokrivalo 40.000 mož, deloma ranjencev deloma mrličev, grozno bojišče. To je bila strašna podoba žalosti M nesreče. Ker ni bilo tam ne zdravnikov ne strežnikov m strežnic, so poškodovanci in ranjenci ležali cele dneve pod milim nebom, žrtev pekočega solnca, plen ponočnih hudobnežev. Tudi zdravstvenim napravam niso prizanašale sovražne kroglje, in marsikateri zdravnik je bil na bojnem polju med izvrševanjem svojega vzvišenega poklica nevarno ranjen. Preprosti zasebnik iz Švice, Janez Henrik Dunant (beri Dilna), rojen v Genfu dne 8. maja 1828 in umrl v Hcidenu ob Konštanskem ali Bodenskem jezeru dne 30. oktobra 1910, je videl strahovito nesrečo in je bil pri pogledu na njo globoko pretresen. Začel je iskati postrežnikov ubogim vojščakom in je vabil gospe in mladenke, je prosil Može in otroke, da naj pomagajo ranjencem. Strežniki s Pomočnicami vred so delili ranjencem brez ozira na njih narodnost, bodi prijatelju bodi sovražniku, kar so imeli, Pa so vse tolažili in krepčali. Otroci so popuščali svoje igre zu trennen. Maria, die Hilfe der Christen, die Trösterin der Betrübten, hat uns in diesem Kriege der Kriege mütterlich geholfen. Sie, die Königin des Sieges, hat unsere tapferen Truppen in der glänzenden Durchbruchsschlacht bei ©orlice siegreich unterstützt. Deshalb wolle am zweiten Sonntag nach Ostern, dem 7. Mai 1916, als am Schlüsse der Roten Kreuz-Woche, zur dankbaren Erinnerung an den am 2. Mai des vergangenen Kriegsjahres 1915 heiß erkämpften Durchbruch bei ©orlice, welche Erinnerung der Veranstaltung der Roten Kreuz-Woche zugrunde liegt, nach dem feierlichen Gottesdienste der Lob- und Dankhymnns Te Deum angestimmt werden. Der Dank ist eine neue Bitte. Und diese lautet: Königin des Friedens, bitte für uns und erbitte uns den Frieden! In diesem Sinne und Geiste möge die heurige Maiandacht als Kriegsandacht abgehalten werden. Die Gläubige» sind zu eifrigem Besuche derselbe» aufzumnntern, auf daß der furchtbare Weltkrieg durch die mächtige Fürbitte der Maikönigin einen baldigen siegreichen Ausgang nehme! Marburg, am Feste der schmerzhaften Mutter Maria, der Königin der Märtyrer, den 14. April 1916. f Michael, Fürstbischof. Anmerkung: Vorliegende Weisungen sind den Gläubigen zeitgerecht von den Kanzeln zu verlesen. Ina v korist Rdečemu Križu. ter so prinašali vodo, da so si vojščaki z njo gasili pekočo žejo. Zopet drugi so prinašali jedila, krepke juhe in vino, so obvezovali za silo rane in tako manjšali nepopisno uboštvo, lajšali nedopovedno trpljenje. Glasoviti človekoljub Henrik Dunant je leta 1862 popisal v knjigi „Spomin na Solferino“ strašne bojne grozote ter je povabil zastopnike vseh dežel in stanov, da naj že v tihem miru poskrbijo vnaprej za siromašne v boju ranjene ali obolele vojščake. Po njegovem prizadevanju in na njegovo prigovarjanje je nastala dne 22. avgusta 1864 Gcnfska ali Genevska konvencija ali pogodba s svojimi deveterimi članki. Leta 1914 bi se naj bil praznoval zlati jubilej tega ljudoljubnega združenja in dogovora. Poglavitna določba pogodbe je bila razglasitev neutralitete ali nepristranosti zdravstvenih naprav v vojski, nadalje nepristranost tudi za zasebno bolniško oskrbo, torej varnost deželjanov, ki sprejemajo ranjence v oskrbo, in slednjič enakomerno ravnanje z ranjenimi vojaki, bodi da spadajo k prijateljem bodi da slišijo k sovražnikom. Pogodbo so sčasoma razširili in izpopolnili. Namesto prve, stare in prvotne Gentske konvencije je stopila dne 6. julija 1906 druga, nova Genfska pogodba z osmerimi poglavji, ki so razdeljena v triintrideset člankov. Dne 21. julija 1866 je tudi Avstrija pristopila h Genfski konvenciji, katere znak je rdeč križ na belem polju. Državno oskrbo bolnih vojakov podpira zasebna. Strežniki in strežnice nosijo kot znamenje okrog leve roke ovit trak z rdečim križem na belem dnu, kakršen trak sem sam nosil v bosanski vojni in ga še dandanes zvesto hranim. Ime Rdeči Križ je skupno ime za dobrodelne, v vseh izobraženih državah obstoječe družbe, ki v vojski podpirajo vojaško zdravstveno službo in ki že v miru skrbijo za potrebne predpriprave. Po svoji uredbi je Rdeči Križ v večini držav postavno zavarovana naprava, ki je v vojski podložna vojaški oblasti in ki je v mirnih časih z njo v tesni zvezi. V rastoči izpopolnitvi te naprave je nastala A v-strijska družba Rdečega Križa, ki dela zelo blagoslovljeno tudi v miru pri potresih, povodnjih, požarih, nalezljivih boleznih, pri vsakovrstnih nezgodah. Zlasti je delovala kaj blagodejno v raznih vojskah, od Schleswig-Holsteinske vojne sem do najnovejših‘Balkanskih bojev. Ona daje v vojski bojne in nadomestne bolnišnice, zdravstvene priprave, prevozne oddelke za ranjence, postajališča za bolnike, izkazne in poizvedovalne pisarne na razpolago vojaški oblasti. Občudovanja vredno je človeko-ljubno delovanje velike družbe in njenih večjih ali deželnih ter manjših ali krajnih podružnic v sedanji velikanski svetovni vojski, v kateri je razdelila in potrošila že približno 12 milijonov kron, pa tudi rešila mnogim tisočem in stotisočem vrlih sinov, ki so morali krvaveti za svojo domovino, življenje in zdravje ter jih je tako vrnila deželi in družini. — Sveti oče papež Benedikt XV. sami so v pismu, poslanem dne 19. februarja 1915 predsedniku družbe v Švici, gospodu Adorju, pripoznali njeno blago-nosno delovanje z izrazi najvišje pohvale. Vsled dolgotrajne vojske so zdaj skoraj že pri kraju denarni pripomočki krepko delavne družbe, so porabljeni vsi mili darovi za njena Bogu prijetna dela. Zategadelj bi ji naj došli od vseh strani v Avstriji, torej tudi iz Lavantinske škofije, izdatna podpora in pomoč. Tu ne zadostujeta spoštovanje in priznanje, tu treba zveste, dejanske udeležbe. Vsled sklepa zaveznega vodstva Avstrijske družbe Rdečega Križa bi se naj v spomin na čudoviti predor sovražne bojne črte pri Gorlicah dne 2. maja 1915, ki je imel dalekosežne nasledke, priredil v dnevih od 30. aprila do 7. maja tekočega leta 1916 kakor po vsej Avstriji tako tudi na belo-zelenem Štajar-skem vsepovsod „teden v korist Rdečemu Križu“. Blagi namen tega slavja je, pridobiti hvalevredni družbi za njeno izredno človekoljubno delovanje neizogibno potrebnih denarnih pripomočkov. Od dohodkov tedna v korist Rdečemu Križu bi namreč naj prišli dve tre- tjini v prid Rdečemu Križu, ena tretjina pa bi naj pripadla vojnemu pomožnemu uradu visokega c. kr. ministrstva za notranje zadeve s posebnim namenom za oskrbo mladine. Otrokom naših junakov na bojiščih preti namreč prenevarno zanemarjenje. (Odlok visokega ministrstva za notranje zadeve z dne 18. marca 1916 štev. 4986/M. I., naznanjen z dopisom Nj. ekscelence gospoda c. kr. namestnika na Štajerskem z dne 17. aprila 1916 št. 61-8*1 1916). Jaz sem sicer ljube Lavantince že večkrat in naposled v cerkvenem zaukazniku za Lavantinsko škofijo z dne 5. februarja 1916 štev. I. odst. 6. str. 6 opozoril na to v duhu krščanske ljubezni do bližnjega tako dobrodejno delujočo družbo, pa sem jo toplo priporočil in sem častito duhovščino prijazno povabil, da naj ne le sama pristopi k družbi v obilnem številu, marveč da naj k temu opominja in izpodbuja tudi dobre, vselej požrtvovalne vernike. Jaz sam sem že dalj časa član pod naj višjim varstvom Njih Veličanstva presvetlega cesaija oziroma pod varstvom protektorjevega namestnika v vojski, zdaj Njegove c. in kr. Visokosti gospoda nadvojvoda Franca Salvatorja, stoječe družbe in sem ji napravil za slučaj vojske marsikatere ponudbe, katerih sc ji pa do-zdaj ni bilo treba poslužiti. Z ozirom na precenjeno pismo z dne 26. marca 1916 štev. 1368/St. V., došlo mi od Njega ekscelence gospoda c. kr. namestnika na Štajarskem kot predsednika deželnega in gospejnega pomožnega društva Rdečega Križa za Štajarsko, in v zmislu dopisa zveznega vodstva zgoraj pohvaljene družbe, poslanega iz Dunaja dne 8. aprila 1916 kn. šk. Lavantinskemu ordinarij atu, naročim v tej stvari naslednje: 1. Častivredni gospodje dušni pastirji naj večkrat, zlasti pa v svojih pridigah dne 30. aprila in dne 7. maja 1916 pojasnjujejo občekoristno delovanje, občudovanja vredna podjetja Avstrijske družbe Rdečega Križa in naj vernike prijazno vabijo in napeljujejo h kolikor mogoče mnogoštevilnemu pristopu k družbi, ki služi skupni blaginji in tako prevzema splošno dolžnost, skrbeti za ranjene in obolele branitelje domovine. Udnina znaša na leto le 4 K. Kdor podpira pomožno delo Rdečega Križa, tisti odvrača nedopovedno nesrečo in stisko. On trga boju, temu groznemu morilcu, iz rok tisoče žrtev. Kdor krepi Rdeči Križ, tisti oborožuje krščansko usmiljenje. 2. Belo nedeljo, dne 30. aprila, in naslednjo 2. nedeljo po Velikinoči, dne 7. maja tekočega krvavega leta 1916, se naj priredi pri službi božji z nabiralnikom po cerkvi — ali če je pričakovati boljšega uspeha — z darovanjem okrog altarja nabiranje doneskov v korist Rdečemu Križu. Tudi pri cerkvenih durih ali vhodih zamo-rejo k temu pooblaščeni nabiratelji in nabiratcljice s krožniki pobirati mile darove v ta občni dobrodelni namen. Pred vsem bi bile k temu poklicane gospe in gospodične, ki bi jih odločila in zaznamenovala katoliška gospejna organizacija ali družba v Gradcu, kakor je to njeno cenjeno vodstvo naznanilo semkaj z dopisi od 7. in od 11. aprila 1916. 3. Milosrčnim vernikom, ki so že doslej radovoljno položili toliko žrtev na aitar domovine, se naj pravočasno oznani in toplo priporoči denarna zbirka v tednu Rdečega Križa. Vsi bi naj z veselim srcem darovali, kar premorejo, za junaške vojščake, ki dobivajo v izpolnjevanju svoje domovinske dolžnosti pred sovražnikom pekoče rane. 4. Nabrane mile darove naj kn. šk. župnijski uradi pošljejo nemudoma dekanijskim uradom in ti jih naj tudi brez odloga predložijo semkaj, da se bodo doneski mogli kar najhitreje izročiti svojemu namenu. 5. Njih Svetost papež Benedikt XV. so, kakor je znano, potrdili in blagoslovili za mesec marec namen molitve: naši vojaki. Za mesec april so določili sveti oče kot namen molitve vojne vdove in sirote. Zares! Mnogo Rahel živi sedaj na svetu, ki objokujejo 8voj e može in sinove ; in mnogo ubogih sirot sc nahaja, ki nimajo več očeta. Veliko in bridko je gorje kakor morje. Zdaj v tej morivni svetovni vojski moramo uva-ževati in dejanski izpolnjevati apostolsko besedo sv. Jakoba: Čista in pred Bogom Očetom neomade-ž a n a pobožnost je ta, pomagati vdovam in sirotam v njih nadlogi. (Jak. 1, 27). Tako se naj vsi Lavantinci v tednu Rdečega Križa spominjajo z milimi darovi Rdečega Križa ter društva za preskrbo zapuščene mladine, da bodo obvarovali otroke na bojišču se nahajajočih junakov prav sedaj pretečega jim zanemarjenja. Zlasti naj delajo in storijo to žene. Saj je pretresljivo, kako mladi vojaki večinoma umirajo z vzklikom : M oj a mati! Seveda, matere bivajo v daljini, ko padajo sinovi na bojnem polju ; pa materina skrb in ljubezen se ne pogrešata, če roke milosrčnih strežnic nežno skrbijo za ranjenega junaka, če je dovolj pripomočkov, da se mu o pravem času pomore, da se ga ozdravi in vrne življenju. Zdaj se hočemo z apostolom narodov, s svetim Pavlom hvaliti s križem (Gal. 6, 14), ki je rešenje, življenje in vstajenje naše, pa hočemo pokazati, da je beseda križa v nas moč božja. (I. Kor. 1, 18). Biti hočemo Simoni Cirenejci in pomagati božjemu Vzveličarju v ubožcih in bolnikih nositi njegov križ! 6. Kjer je križ Gospodov, tam se mudi tudi Marija. Mati božja se ne da ločiti od križa svojega božjega Sina. Marija, pomočnica kristjanov, tolažnica žalostnih, nam je materinski pomagala v tej vojski vojsk. Ona, Kraljica zmage, je podpirala naše orjaške čete v sijajni zmagi pri Gorlicah. Zato se naj drugo nedeljo po Velikinoči, dne 7. maja 1916, kot ob sklepu tedna v korist Rdečemu Križu, v hvaležni spomin na dne 2. maja preteklega vojnega leta 1915 v vročem boju izvršeno predrtje sovražne bojne črte pri Gorlicah, kateri spomin je povod in temelj prireditvi tedna v prid Rdečemu Križu, po slovesni službi božji zapoje hvalna in zahvalna pesem Te D eum. Zahvala je nova prošnja. In ta se glasi : Kraljica miru, prosi za nas in izprosi nam mir! V tem zmislu in duhu se naj obhaja letošnja majniška pobožnost kot vojna pobožnost. Verniki se naj opominjajo k marljivemu obiskovanju vojnih šmarnic, da bo grozna svetovna vojska po mogočni priprošnji majniške Kraljice kmalu zmagovito končana. V Mariboru, na praznik žalostne matere Marije, kraljice mučencev, dne 14. aprila 1916. f Mihael, knezoškof. Opomba. Prcdstoječa naročila naj dušni pastirji vernikom pravočasno preberejo s pridižnic. 44. Aufruf;ur Zeichuuug der vierten Kriegsanleihe. An die Niohlehnvürdigen F. B. Pfarrämter! Win zur Deckung der großen Kosten des nun schon fast zwei Jahre währenden blutigen Krieges die notwendigen Summen aufzubringen, soll demnächst die vierte Kriegsanleihe zur Subskription aufgelegt werden. Die Umstände, unter denen die Ausschreibung derselben erfolgt, können als durchivegs günstig bezeick)net werden. Vor allem ist auf den großen Waffen erfolg unserer glorreichen Armeen hinzuweisen. Der gewaltige Feind im Nordosten wurde zurückgedräugt, der Gegner am Balkan über» Kunden, der treulose Verbündete im Südwesten an der Reichs- grenze aufgehalten. Diese militärisck)en Erfolge bieten die Gewähr für einen glücklichen Enderfolg des Krieges. Aber auch unsere wirtschaftlichen Verhältnisse sind günstig. Jnbezug auf manche Lebensmittel ist zwar Knappheit eingetreten und sind dieselben im Preise gestiegen, aber eine eigentliche Not ist Dank der weisen Vorsicht der Behörden, sowie der Nüchternheit und einsichtsvollen Einschränkung der Bevölkerung gottlob nicht eingetreten und wird mit Gottes Hilfe auch nicht eintreten. Und so haben wir auch in diesem Belange die besten Aussichten auf einen guten Endcrfolg. Einen bedeutsamen Schritt näher unserem Ziele wird uns jedoch ein günstiges Resultat der schon in den nächsten Tagen zur Zeichnung gelangenden vierten Kriegsanleihe bringen, dessen Größe die Zuversicht des endgültigen Sieges auch in finanzieller Beziehung steigert. „Da die Bedingungen dieser Anleihe wieder außerordentlich günstige sein werden, so wird, im Sinne des Schreibens Seiner Exzellenz des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 3. April 1916 Z 1167/K. U. M., eine möglichst weitgehende Beteiligung von Kirchen- und Stiftungsvermögen durchaus zweckmäßig erscheinen (auch im Wege der Aufnahme von Lombard- und Hypothekardarlehen gegen Rückzahlung bis zum Einlösnngstermin der vierten Kriegsanleihe). Desgleichen wird eine womöglich noch gesteigerte Einwirkung der Geistlichkeit sowohl durch Belehrung über die patriotische Pflicht zur Zeichnung, als durch erläuternde Aufklärung über die Vorteile und die Modalitäten der Beteiligung insbesondere unter der ländlichen Bevölkerung für ein günstiges Ergebnis der Anleihe von größter Bedeutung sein." Wie das Ergebnis der drei früheren Kriegsanleihen, so wird auch jenes der vierten gewiß zum großen Teile von der zielbewußten Förderung durch die hochwürdige Seelsorgegeistlichkeit abhängen. So möge denn der Lavanter Klerus gemäß dem Ansuchen Seiner Exzellenz des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht und im Sinne des mir durch Exz. Agenor Graf Goluchowski unterm 14. April 1916 zugemittclten Schreibens Seiner Exzellenz des Herrn Ministerpräsidenten Karl Grafen Stürgkh, sowie mit Rücksicht auf die von Seiner Exzellenz dem Herrn k. k. Statthalter in Steiermark unter dem 17. April 1916 Prs. Zl. 1916 anher gerichtete Zuschrift beziehungsweise in Beobachtung hochdessen direkt den Pfaräm-tern zugemittelten Aufrufes vom 15. April 1916 auch dieser Anleiheaktion eine möglichst ausgedehnte und intensive Förderung nach allen Richtungen, besonders auch durch zahlreiche Beteiligung an der Veranstaltung populärer oder volkstümlicher Vortrüge angedeihen lassen. Auf solche Weise wieder das Seine beitragen, daß nicht jetzt während des Krieges neue Steuern auferlegt iverden, sondern daß die allenfalls notwendigen Steuererhöhungen in Ruhe nach Rückkehr friedlicher Zeiten erfolgen können. Die 4. Kriegsanleihe werde eine Volksanleihe. Nicht bloß der Reiche soll seine Geldmittel der Kriegführung zur Verfügung stellen und dafür auch den ungewöhnlichen Zin-sengewinn genießen, auch der schlichte Bürger und der kleine Sparer sollen dem Rufe des Vaterlandes folgen, auch sie sollen mit ihrem Gelbe den Krieg führen helfen und sich die finanziellen Vorteile der Vermögeusanlage in Kriegsanleihe sichern. Die Tapferkeit und der Opfermut unserer Armeen, die werktätige Vaterlandsliebe der Bevölkerung und die ungebrochene Finanzkrast unserer Monarchie — also Siege an der Kampffront und Siege im Hinterlande — haben alle Angriffe der vielen Feinde bisher glücklich abgewehrt und werden sie mit Gottes Hilfe weiters abwehren bis zum guten Ende. Wie unsere lieben Mitbrüder ihr Blut, so wollen wir unser Gut fürs Vaterland opfern. Marburg, am Palmsonntag, den 16. April 1916. f Michael, Fürstbischof. 45. Weisungen, betreffend die Ausspcndung des heiligen Firmnngs-Sakramentes und die Vornahme der kanonischen Visitation im Wcltensturmjahrc 1916. Der Krieg, der mörderische Weltkrieg dauert zwar noch fort, doch die kanonische Visitation und die Spendung der heiligen Firmung können nicht unterlassen werden. Sie sollen aber in einer Art und Weise stattfinden, die dem ganzen Ernste der betrübten mühseligen Zeit entspricht. Aus Mangel an Dienern werde ich diesmal nur in Begleitung meines F. B. Hofkaplans reisen. Selbstverständlich muß die Bewirtung im Pfarrhofe ganz frugal fein. Ich begnüge mich mit der aller-einfachsten Zubereitung und würde im Notfälle das tägliche Brot selbst mitbringen. Zurzeit möge die Weisung der Synode vom Jahre 1900 beachtet werden: Conformari Nos volentes paupertati visitandorum, contenti erimus cum omni esculento et pocnlento, <|uod in domo parochiali reperitur et procuratur. Pro lecto sufficiunt stramina aut arborum folia et pro victuali panis, caseus, poma, castaneae, legumina et pro potu aqua frigida, mustum pomarium, lac recens aut concretum et quae sunt huius generis. Habi- tatio seu diaeta etiam simplicissima sufficit : cum lecto vel tantum cum lecticula vulgo sopha nominata et cum mensa et unico sedili.1 Alles geräuschvolle und kostspielige Gepränge, wie Ehrenpforten, Schießen, Musik, Beleuchtung u. s. w. soll vermieden werden. Eine schlichte, aufrichtige Begrüßung wird sicherlich jedermann erfreuen und befriedigen. Wir alle bedürfen des gemeinsamen Gebetes, des gegenseitigen Trostes, zumal aber der heilsamen Stärkung durch die heiligen Sakramente. Auch viele Seelen der im Herrn Entschlafenen werden auf unsere frommen Gebete sehnlichst warten. Im Falle gegen die angesetzten Tage und Stationen der kanonischen Visitation und der heiligen Firmung in der Ausschreibung vom 4. April 1916 Nr. 1754 begründete Vorstellungen und Wünsche rechtzeitig mitgeteilt werden, so 1 Actiones et constitutiones Sy nodi dioccesanae anno 1000 institutae. Marburgi, 1901. Cap. LI. alin. 5. pag. 512. iverde Ich dieselben nach Tunlichkeit sehr gern berücksichtigen. Insbesondere betone Ich noch, daß Ich einen etwaigen Wunsch nach Spendung der heiligen Firmung in den im vorerwähnten Erlasse nicht genannten Pfarren, wenn mir möglich, mit Freuden erfüllen werde. Sollte das irgendwo gewünscht werden, so wollen mich die hochw. Herren Seelsorger bald nach Empfang der gegenwärtigen Weisungen hievon benachrichtigen. Wo Ich an der Firmungsstation am Vorabende eintreffe, dort werde Ich, wenn nur tunlich, unverzüglich mit der Schuljugend die Religionsprüfung in der Kirche abhalten. Wo Ich aber erst früh morgens am Firmungstage sebst einlange, dort findet die Schulkatechese nach der heiligen Messe (und Ansprache) statt, wenn nicht etwa die Umstände die Vornahme der ReligionSprüsung der Schuljugend vor dem Beginne der kirchlichen Funktion gebieterisch erheischen. Die hochw. Herren Seelsorger mögen darüber jederzeit selbst die Entscheidung fällen. Übrigens bin Ich bereit, dieses Mal die Schulkatechese zu unterlassen, zumal in jenen Pfarren, in denen die Schule gesperrt ist oder ob der Kriegsfolgen nicht regelmäßig besucht tvird. Die Bedingungen, unter denen Firmlinge zum Empfang des heiligen Firmung-Sakramentes zuzulassen sind, sind der hochwürdigen Geistlichkeit wohl bekannt, insbesondere daß jeder Firmling mit dem Approbationszettel versehen sein muß. Übrigens gibt dar übergenauen Aufschluß das Kapitel XXXVII. de sacramento Confirmationis im Synodalbuche Actiones et constitutiones Synodi dioecesanae anno 1900 celebratae. Marburgi, 1901. Pagg. 299—309. Sind die Firmpaten abwesend, ist für deren Stellvertreter zu sorgen, wie da sind ältere Männer oder schon gesinnte Jünglinge. Auch die hochw. Seelsorger sollen bereitwillig — wenn nötig — dieses Amt übernehmen. Die Anschaffung kostbarer neuer Kleider möge unterbleiben. Den Kindern genüge ein bescheidenes Firmungsgeschenk —- oder auch keines. Man achte und sehe aber destomehr auf die Vorbereitung der Seele. Ich wünsche, daß uns allen recht viel reine geistige Freude zuteil werde. In den Pfarren, in denen Ich nicht firme, hat der Till. Herr Dechant schon zuvor, wie alljährlich, die kanoni« sche Visitation abzuhaltcn und mir darüber sodann noch vor der Vornahme der bischöflick)en Visitation im betreffenden Dekanate Bericht zu erstatten. Die Firmlinge jener Pfarren, in denen Ich wegen schwächlicher Gesundheit, (die mir auch das Predigen Tag für Tag unmöglich machen dürste), zu meinem großen Leidwesen nicht firme, sollen sich mit ihren Firmpaten nach Weisung ihrer Seelsorger dorthin begeben, ivo es ihnen nach den Ortsverhültnissen am besten paßt und taugt. In keiner Pfarre, ivo Ich die heilige Firmung erteile, darf am Tage dieser heiligen Funktion etwa in irgendeinem Gasthause eine Musik oder gar eine Tanzunterhaltung statt« finden, was vornehmlich für dieses Jahr, dieses schreckliche Kriegsjahr gilt. Wo eine solche Belustigung zu gewärtige« wäre, dort würde Ich gar keine kirchliche Handlung vollziehen; denn Ich müßte es auf das Tiefste beklagen, wenn die Ausspendnng der heiligen Firmung auch nur die Gelegenheitsursache zu irgendwelchen wie immer zu benennenden Ausschreitungen böte. Übrigens dürfte in diesen Tagen der Tränen und der Trauer eine häusliche Freude, ein häusliches Liebesmahl genügen. Weiters bemerke Ich, daß es nicht angezeigt wäre, eine Fastendispens zu erteilen für jene Pfarrei, in der Ich etwa an einem Freitage oder an einem anderen Abstinenztage die heilige Firmung erteile, ivas Ich jedoch nach Tunlichkeit zu vermeiden suche. Ferner erinnere Ich daran, daß überall von der Kanzel zu verlautbaren ist, daß nach erfolgter Erteilung der heiligen Firmung zum Schlußgebete, welches einen integrierendem Teil des Firmungsaktes bildet, ohne Ausnahme alle Firmlinge in der Kirche sich wieder zu versammeln haben, wozu auch mit der großen Turmglocke das Zeichen rechtzeitig gegeben werden soll. Am Schluffe werde Ich kraft des Jndultes, das Ich anläßlich der am 6. April des Jahres 1905 gehabten Privataudienz vom Heiligen Vater Papst Pius X. erhalten habe, den apostolischen Segen erteilen, womit nach Empfang des heiligen Buß- und Altars Sakramentes und nach Verricht ung des Gebetes ans die Meinung des Heiligen Vaters ein vollkommener Ablaß verbunden ist. Wo bischöfliche Kirchenhandlungen, zum Beispiel Altar-und Kelchkonsekrationen oder Fahnen- Bilder- Kreuzweihen und dgl. vorzunehmen wären, von dort möge dies im vorhinein rechtzeitig und schriftlich dem F. B. Ordinariate gemeldet werden, damit es die notwendigen Vorbereitungen treffe. Zuletzt empfehle Ich das fleißige Lesen und Studium der Kapitel XXXVII. (De sacramento Confirmationis) und LI. (De canonica dioecesis visitatione) der Diözesansynode vom Jahre 1900. (SS. 299—309 und 493—523). Vitam et sanguinem pro coelesti et terrestri Patria! Marburg, am Feste des hl. Isidor, Bischofs, Bekenners und Kirchenlehrers, den 4. April 1916. f Michael, Fürstbischof. 46. Navodila zastran birmovanja in kanoniškega obiskovanja v krvavem letu 1916. Vojska, grozna svetovna vojska je še sicer, toda birmovanja in kanoniškega obiskovanja ne kaže opustiti. Pa vršiti se mora ta obisk tako, kakor terja resni čas. Ker vsled vojne nimam služabnikov, bom brez postrež-n'ka potoval samo le s svojim tajnikom. Umevno je samo °b sebi, da bodi postrežba Čisto preprosta. Zadovoljen 8ei« z najpreprostejšo pripravo, če bi trebalo, bi prinesel vsakdanji kruli s seboj. Zdaj veljaj navodilo škofijske sinode leta 1900: Conformari Nos volentes paupertati visitandorum, contenti erimus cum omni esculento et po-culento, quod in domo parocbiali reperitur et procuratur. Pro lecto sufficiunt stramina aut arborum folia, et pro victuali panis, caseus, poma, castaneae, legumina et pro potu aqua frigida, mustum pomarium, lac recens aut concretum et quae sunt huius generis. Habitatio seu diaeta etiam simplicissima sufficit : cum lecto vel tantum cam lecticula vulgo sopha nominata et cum mensa et unico sedili >. Vse šumne ali potratne prireditve, kakor godba, razsvetljava, streljanje, stavljenje slavolokov, drevesc in kar je temu podobnega, se naj opusti. Prijazni, odkritosrčni pozdravi bodo gotovo vsakega zadovoljili. Vsi potrebujemo v tem viharnem času skupne molitve, vsaksebne tolažbe, zlasti pa vzveličavne okrepčave po svetih zakramentih. Tudi na pokopališčih čakajo mnogoteri rajni naših pobožnih molitev. Na opravičene želje in predloge glede na dneve in postaje kanoniške vizitaeije in birmovanja, razpisane v odloku z dne 4. aprila 1916 štev. 1754, se bom po možnosti prav rad oziral, ako se mi le o pravem času naznanijo. Naglašam še posebej, da bi, če le mogoče, z veseljem rad ustregel blagi želji po delitvi svete birme v farah, ki niso v tem odloku imenovane. Ko bi se kje to želelo, bi mi naj čč. gg. dušni pastirji poročali o tem kmalu po prejemu pričujočih navodil. V župnijah, kamor dojdem na predvečer birme, bode, če le mogoče, nemudoma v cerkvi izkušnja šolske mladine iz veronauka. Kamor pa dospem še le v jutro na dan birmovanja, tam se vrši šolska kateheza po sveti maši (in pridigi), če razmere niso takšne, da bi šolarska izkušnja morala hiti pred začetkom svetega opravila. Častiti dušni pastirji naj o tem sami določijo, kar se jim zdi primerno. Sicer sem pa tudi pripravljen, topot opustiti kateheze šolske mladine, zlasti v tistih krajih, kjer so šole zaprte ali se ne morejo vsled vojnih posledic redno obiskovati. Pogoji, pod katerimi smejo birmanci biti pripuščeni k sveti birmi, so častiti duhovščini dobro znani; zlasti da morata sleherni birmanec in vsaka birmanka imeti birmski listek. Sicer pa se nahaja natančen tozadevni poduk v XXXVII. poglavju „de sacramento Confirmationis“ v sinodalni knjigi : Actiones et constitutiones Synodi dioecesanae anno 1900 celebratae. Marburgi, 1901. Pagg. 299-309. 6e so botri od doma pri vojakih, naj se skrbi za namestnike, ki so imprimer stari možje ali mlajši fantje, že birmani. Tudi dušni pastirji so lahko namestniki botrov. Lepih novih oblek ni treba delati. Otrokom zadostuj majhno darilo — ali tudi nobeno. Naj se pa na dušno pripravo bolj pazi in gleda. Želim, da bi vsi prav mnogo duhovnega in srčnega veselja užili. V duhovnijah, kjer ne bom delil zakramenta svete birme, naj mnogočastiti gg. dekani že prej opravijo, kakor vsako leto, kanoniško vizitacijo ter 1 Actiones et constitutiones Synodi dioecesanae anno 1900 institutae. Marburgi, 1901. Gap. LI. alin. 5. pag. 512. mi naj poročajo o njej, še preden obiščem d kitični dekanat. Birmanci tistih župnij, v katerih zaradi bolehnosti in velike slabosti, (vsled katere mi morebiti tudi ne bo mogoče dan za dnevom pridigovati) na svojo žalost ne bom birmoval, naj po navodilu svojih dušnih pastirjev pridejo k birmi, kamor jim po krajevnih razmerah najbolj sodi, kamor jim najbolj kaže. V župniji, kjer delim sveto birmo, ne sme biti na dan svetega opravila v nobeni gostilni godba, in že celo ne ples, kar vse še tembolj velja za letos, to strašno vojno leto. Kjer bi bilo pričakovati takovrstnih veselic, tam ne bi mogel prevzeti nobenega svetega opravila ; globoko v srcu bi namreč moral obžalovati, ako bi delitev svete birme dala tudi samo le priložnost h kakršnimkoli neredom. Sicer bi pa morebiti v tej dobi solz in žalosti zadostovalo le doma nekoliko veselja, nekoliko prijateljske pogostbe. Nadalje pripomnim, da ne bi kazalo dati izpregleda od postne postave za župnije, v katerih morebiti delim sveto birmo v petek ali na drug postni dan, česar se pa kolikor mogoče izogibljem. Tudi opomnim častite dušne pastirje, da naj povsod oznanijo s pridižnice, da morajo po končanem birmo vanju brez izjeme vsi birmanci in vse birmanke zopet biti v cerkvi pri sklepni molitvi, brez katere bi ostal zakrament svete birme vsaj nepopoln. V ta namen se naj da o pravem času tudi znamenje z velikim zvonom. K sklepu svetega opravila bom vsled oblasti, ki sem jo prejel od svetega očeta Bij a X. o priložnosti zasebne avdijence dne 6. aprila 1905, podelil apostolski blagoslov, po katerem zadobijo vsi zbrani verniki popolni odpustek, ako vredno prejmejo zakramenta svete pokore in presvetega rešnjega Telesa ter molijo na namen svetega očeta, rimskega papeža. Kjer bi trebalo škofovskih opravil, imprimer posvečenja alta rje v in kelihov ali blagoslovljenja bander, slik, križcev itd , od tam bi se naj vnaprej to pravočasno in pismeno naznanilo škofijstvu, da se priskrbijo potrebne priprave. Končno priporočim pazljivo branje poglavja XXXVII. (De sacramento Confirmationis) in poglavja LI. (De canonica dioecesis visitatione) škofijske sinode iz leta 1900. (Str. 299—309 in 493—523). Vitam et sanguinem pro coelesti et terrestri Patria ! V Mariboru, na god sv. Izidorja škofa, spoznavalca in cerkvenega učenika, dne 5. aprila 1916. f Mihael, knezoškof. F. B. Lava liter Ordinariat zn Marbnrg, am 20. April 1916. f Michael,. Fürstbischof. St. Lyrillu«-vuchdrucktrri, Marburg