,^heN, Wshlßi»», Zil»«! str M." VI» Jahrgang «r. SS. So«»tag, S8. MSrz tSSS. »i« .««rbufger Zeitung- «scheint jeden Sonntag, Miitwoch nnd Sreitog. Preise — für Marbn?»: ganzjShfia 6 si., halbinhrig 2fl ^ans monatlich 10tr. - mit Poftversendung: »anzjährig «si.. halbjährig 4si.. vierteliöhrig SP. Die ei» Mal gespaltene Garn mit bei zweimalige? mit IL, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, woz« str jedesmalige Einschaltung SV kr. Inseraten vierteljährig 1 si. S0 kr; für Sußellunl^ fl. Die ei» Mal gespaltene Garmondzeile vird bei einmaliger Einschaltung ...... " ' ^ ' tempelgebahr kommen. Zur Geschichte kies ToM. Da Progra««. welche« jede« Staats«a«ae »«r «hr, gereichen »nede, nnd seine folge-richtige Nnssübrnng wird bald alle Vnnöen des Vii^erkrieges vernarbk« laffe». wie deni» anch de« Sk»e« elae größere Plilthe, als er je javor bestffe«, ia Aasftch» gtftellt wird, falls er Nng gtnug ,st. sich daaoch zu denetmP. Der Geist »d loa dieser Antrittsrede bür^ dafür, bah die.> welche Wra>t als einen gescheidten. braben. tbattrüstigen Mann gewühlt, fich in ih« nicht geirrt. -- «ch-PsttchttS ^ »»««fShtg! ««»»«1. Z7> M»'». Die Boltspartei fordert das allge«eine Sti««recht als das nnver-SnßerNche Recht jedrs volljährig,n anbefcholtenen vlaatsbnr^s. Das allge«eiae Stimmrecht ist das höchste politische Recht, wie die Wehrpfticht die höchste politische Pftichtt ift diese allgemein, so «nt anch jenes anerkannt werden fte bedingen fich gegenseitig. Der Staat, welcher die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, kann das allgemeine Stimmrecht nicht mehr versagen, will er gerecht nnd folgerichtig genannt werden. Höngen Stimmrecht nnd Wehrpflicht ans das Innigste, ja l nnirennbar zusammen, so mnt der Seauß des erfteren beginnen, sobald die Vnrde der letzteren überno««en wird — in Oesterreich also mit dem zwan« zigsten Altersjahre, als de« Jahre, in welche« das Gesetz den Staats« genossen zu« Heeresdienste beruft. Um den Begriff des allgemeinen Stimmrechtes in seiner ganzen Reinheit zn erhalten, mnß auch die bür» gerliche l^lljährigkeit mit dem zwanzigsten Altersjahre eintreten. Vehrpflichtig — stimmfähig l — ist ei« altgermanischer Grnndsatz und wir begehren von Oesterreich gewiß nicht zu viel, wenn wir Verlan» gen, es möge jenes Stecht nicht versagen, welches die wehrsähigen Männer unseres Stammes vor zweitansend Iahren schon desesien. Viirde Oesterreich seinen Staatsbürgern das allgemeine Stimmrecht gewührteisten und das zwanzigste Altersjahr als die erste Aeit der Aus» »bnnß festsetzen, so »öre dies nicht nur eine that der Gerechtigkeit — es würde anch in freiheitlicher veziehnng den gewünschten und gehofften Arfo^ haben. In Oesterreich sehen w»r die Städte und Marktflecken an der Spitze der fortschrittlichen Vewegnng ; die stimmfähige Jugend dieser Orte würde bei den Wahlen den Ausschlag geben zn Gnnsten der Frei-beit, so wahr die Herzen der Jugend der empfänglichste Grund für die Saat des Guten und Schöne« — so Dahr die Herze« der Jugend am heißeste« glühen für Kreiheit nnd Baterland — so wahr der Arm der Jngend a« schnellsten stch streckt nnd erhebt, wenn es gilt, sür das Vater-tand nnd die Areiheil desselben einznstehen. Die schweizerische Aidgenoffenschast, welche den Satz: Nehrsähig stimmderechNgt! am strengsten verwirklicht hat. verdankt wohl zumeist ihrer Jugend die herrlichsten Siege bei Wahlen nnd Abstimmnngen über Verfaffnng nnd Gesetz — verdankt ihrer Iugeud Fortschritt und Freiheit. War es vor einundzwanzig Jahren die Jugend, die Oesterreichs Kette» gebrochen nnd den Rechtsboden erobsrt sür alle Ewigkeit — so wird Oesterreichs stimmsühig» Zngend diesen Boden zn behaupten wiffen und dasßr sorgen, daß er nicht zertreten wird vom Hnf der tyrannei daß nicht Römlinge denselden entweihen — daß über ihn der Weg zum Glücke sührt. Glauben wir an bie Anferstehnug unseres Volkes, an den Aolstdestand nnjeres Laterland«s, an eine freie und srshe gukuuft dessel den — so ist und dleibt die Jntlend. die uneigennützige, opfermnthige. begeisterte Jngend unfere stcherste Gewähr. Der Ostertag unserer greiheit wird komme«. Die Ratnr erwacht zn nenem Leben nnd Zeichen nntrüg. lichee Art verkünden schou den Völkerf»ühliug. Sohn nicht mit ihr. Hätte er aber anch die Beiden beisammen gesehen, er hätte wahrscheinlich wcht einmal gestutzt. Sein Sohn war der Stammherr einer so alten, reinen Adelssa«ilie. nnd meine tante war nichts als die tochter setnes bürgerlichen Rentmeisters, nnd Beide waren Kinder, und in acht Lagen reiste er mit seinem Sohne wieder ab Am Tage der Abreise aber waren der greiherr Adalbert und meine Tante sehr ttaurig z fte suchteu allein zu sein, so oft fte tonnten, nnd fte trösteten stch dann damit, daß er versprach im nächsten Jahre wiederzukommen. Wie das werde möglich sein, fragte fte ihn. da doch sein Papa nicht wiederkomme Ar werde es schon machen, antwortete er ihr aber, und mit einer solchen Bestimmtheit, daß fte ihm vertrante. lind er hatte es machen können. Der Reichsfreiherr hatte einen schwachftnnigen Bruder. Den Irren in eine öffentliche Anstalt bringen, in der er mit Bürgerlichen hätte zu» sammen leben müsien, litt der Stolz der gamiiie nicht. Im Hause des Areiherrn sührte seine Erscheinung zu manchen Inkonvenienzen. Am desten war er aufgehoben in der Familie eines Reutmeifters anf einem der entfernten Güter. Der greiherr hatte die Familie meines Großvaters auf Stdloß Hatvichhorst ausgesucht. Das Abmachen dieser Angelegenheit mit meinem Großvater war Mit ein Aipeck seiner Herüderkunft geivesen. Räch tvenigen Wochen war der schwachfinnige greiherr Max auf Schloß Hawichhorst gebracht. Im nächsten Frühjahre war der juvge^ Freiherr Adalbert da. um — zu sehen, was sein Onkel mache. Ar ivar zu Pferde mit einem Reit-knecht gekommen, deuu er hatte in dem Lahre reiten gelernt und war größer geworben und gesetzter nnd fing keine Schmetterlinge mehr mit der Tante Therese ; aber er gab ihr Reitnnterricht. nnd fte mußte alle Tage mit ihm in den Wald »ad in die Haide reiten. Als er nach vier Wochen abreisen mußte tröstete fte fich noch leichter damit, daß er auch im nächsten Jahre wieder kommen werde. Und er kam wieder, und fte setzten den Reitunterricht fort.- der im vorige« Jahre nicht zn Ende ge-kommen war; hatte er selbst doch nnterdeß «rft die kleine nnd die große Bolle gelernt. So war es auch in dem Jahre, das daraus folgte, und noch ein Jahr, und dann noch eins. Sie jagten wild und lnstig und fröhlich dnrch den Wald, über die Haide. vtmischte Nachricht». lSibirischer Iahreskalender.) Folgendes ist der land. witthschaftliche Kalender eines Lappländischen oder Gibirischen Jahres: 23. Inni! Der Schnee beginnt zn schmelzen. ^ 1. Inli: Der Schnee ist weggethaut. 9. „ Alk ^lder sind dnridgäugig grüu. 17. „ Alle Saatpflauzen find iu ihrem Vollen Vachsthum. 2Ü. „ Die Pflanzen ftnd in voller Blüthe. Z.Ang«ft: Die Ärüchte reifen. 10. „ Die Pflauzeu werfen ihren Sameu ab. 18. „ Schnee, der wieder bis zum 23. Juni danert. (Handwerker oder Solbateu?) Bor einigen Monaten waren es Waffen und Mnnltion. welche aus Preußen'^ komümib^Htzrch Gallzien nach Rumänien gingen nnd die öffentlich« Anfmerksamkeit in nicht geringem Grade in Anspruch nahmen. Seit einigen tagen kommen in Lemberg nnn prenßische Soldaten dnrch. welche nach Rnmänien ziehen. Man hat die Waffen vorausgeschickt und schickt nnn die SsldOte« «ach. In den Answeisschristen der letzteren heißt es zwar, daß fle Handwerker find nnd nach Odeffa gehen; nngeachtet deffe« ist es allgemei« bekannt, daß fie nach Bnkarest fahren nnd zwar in einer etwas weniger sriedlichtN Abftcht. als NM Hänfer oder Fabriken zn bauen. (Weisheit im Sprüchwort.) Der „Oestere. Oekouomist" bringt neue deutsche Sprüchwörter zur Answahl. Wir entnehmen demselben solgende Goldkörner t Wenn die Roth am größten, find neue Stenern am nächsten. — Wem Sott ein Amtsblatt gibt, bem legt er anch die Abend-post bei. — Lehrer sein, schändet nicht. Militärbndget macht nicht glück-lich. — Wer nicht arbeitet, soll anch nicht schlecht effen. — Was ein gnter Hofrath werden will, krümml fich bei Zeiken. — Jugend hat Isa» Hella. — Sitze rechts und fchene Niemand. — Kleine Louis hängt man. große läßt man regieren. — Venn dem Rentier zu wohl ist, geht er aüf die Börse. Der Neffe fällt uicht weit vom Onkel. (Ein schöner alter Brauch.) Ueber den im Unter Inntbale üblichen Todtenschmaus, genannt Todtenzehrnng. dringt der „Tiroler Bote-solgende fast haarstränbende Angaben: „Ein Vanee hinterließ ein reines Veimögen von 3400 fl.. die Begräbniß- und Todtenzehrungskofleu detrngen 230 fl.; ein Anderer hinterließ 3000 fl.. die TodesfaUstosten belieltu stch anf 304 fl.; wieder ei« Anderer starb mit Hinterlassung vou 4100 fl. für Begräbniß nnd gehrnng wurden ansgegeben 42öff.; bei einem Bier-ten betrug der reine Nachlaß 1036 fl.. die erwähnten Kosten 400 fl. — Noch ärger tvird die Sache bei Dienstboten, welche fich vnrch ihren Schweiß ein kleines Sümmchen ersparten. Da starb z. B. ein Knecht mit einer Ersparniß von 22Sfl.. bie Kosten des Todtenmahles betrugeu 44 fl.; ein Anberer hinterließ 324 fl, an Bestattungs- nnd gehrnngskosten wnrdeu anfgewendet V0 fl.; ein Dritter hatte 42 ff. »0 tr. hinterlassen, 27 fl. ö3 kr. ginge« i« der erwähnten Veise anf; schließlich sei die Thatsache angeführt, daß nach dem Begräbniffe eines Knechtes, der mit Hinterlassnng eines Vermögens von 12S fl. gestorben war. die Kosten der Todtenzehr«ng allein nicht weniger als III fl. betragen! (Süddahn.Gesellschaft.) Dem Vernehmen nach wird die diesjährige ordentliche Hanpwerfammln^ det Aktionäre der Güdbahn anf ben 28. April, und zwar wieder nach Paris berufen werden. Vie lange noch wird die dednngene Zurückverlegung des Sitzes der Gesellschaft nach Vien nnd die Theilung des Netzes in ein österreichisches und ein Italienisches anf sich warten lassen? Vir meinen, daß die nenen Bahnkonzeffionen, welche dieser Gesellschaft nach den Regternngsvorlngen zn Theil werden sollen, die Aussühruag jenes Vertrages zur Borans« setznng habea müffen. Als er dann aber wiederkam, war er achtzehn uub fie sechszeh« Jahre alt geworden; er hatte ihr die Leiden des jnngen Werther mitge« bracht, fie lasen dieselben geineinschaftlich, nnd in thren Herzeu wurde es ihnen fehr weh. Sie ritten nur bei Abend, wenn der Mond schien, über die Haide, suchten bei Tage nnr das Dnnkel des Waldes auf nnd jagte» anch nicht mehr, sondern ritten langsam nebeneinander her, ließen die Köpfe hänge«, wie ihre Pferde, und seufzten ti»f und schwer. In der Stnnde vor seiner Abreise aber waren fte anf einmal die glücklichste« Menschen, ihre A«gen leuchteten, ihre Gefichter strahlten; so «ahmen fie Abschied von einander. Ausgefallen war das Niemandem. Der Onkel Maz konnte nichts sehen, weil er schwachsinnig war; meine Großeltern sahen ebe« so tve«ig. weil fle bürgerliche Lente waren uud weil mein Großvater der Diener des stolzen Reichsfrei Herrn war. Wie hätten Senfzer und strahlende Gesichter nnd entzückte Augen einen andern Gedanken in ihnen wecken können 7 Mein Onkel Fritz, der gwillingsbender der Tante Tbeeese. tvae in der Provinzstadt aus dem Ghmnatinm. der jüngere Bruder Franz war noch ein Kivd. Meine Mntter war schon verheiratet, fie war sechs Wochen später znin Besuch «ach Hause gekommen Das strahlende nnd dann wieber still träumerische Glück der Tante hatte ihr auffallen müüen. „Therese, was ist mit Dir vorgegangen ?" „Nichts, Schlvester Elisabeth." „Warnm wirst Dn denn so glühend roth?" Sie besah sich im Spiegel und konnte nicht mehr leugnen, daß sie rolh sah. Da konnte fie auch das Andere uicht mehr teugnen. und wie könnte das Glück eines jnngen Herzens von sechszel»» Iahren sich lange verschließen, zumal einer geliebten, vertrauten Schtvester gegenüber? „Ich bin die Braut des Freiherrn Adalbert. Schtvester Elise; aber kein Mensch darf es wissen, ich habe es ihm versprechen müssen." Meine Mutter war leichenblaß geworden, „lltn Votteswille«.. Kind. Kind!" Die Tante Therese begriff sie nicht. „Wie kann Dich das erschrecken. Elisabeth? Er liebt mich, und ich liebe ihn; wir lieben uns eigentlich Marburgtt Berichte. (Vetr»g.) Moria N. .. aus Stanosto im Gerichttbezirte Wmb. Keiftritz «»suchte türjlich em,« hiefiaen Rotariatsbeamten. ihr einen Schuld-brief über IVO st. ahzntanfen. Der Neawte war bereit, zu willfahren, erklärte jedoch, früher nvch über die grundbücherliche Sicherung Trkundi-ß»naen einziehen zu muffen. Auf die wiederholte Behauptung, der Schuld-bries sei nach iutabulirt und sie gebe sich zufrieden, wenn einstweilen nur 40 ?. aus Rechnung gezahlt würden, ließ der Beamte sich erweichen; aus sei« schriftliches Befrage» kam aber die Antwort, der ganze S^ sei be-reits gelöscht und Maria R.. in W geistritz als eine berizchtigte Gaunerin betaunt. habe wieder einen Betrug verübt. (Diebstahl in der Kirche.) Helena Gerhold. Magd im allge« meinen Krankenhause, beigab sich am Donnerstag in l»ie Domkitche. um der gußwaschung beizuwohnen: im Gedtiiage ward ihr. wie eS in der gerichtlichen Anzeige heißt, die Geldtasche mit 9 ft. 22.kr. gestohlen. (Außwaschung) Die gußwaschung. d»e am grünen Donnetstag iu der hieflgea Domkirche stattgefunden, ward an folgenden Preisen vor-geuomneu: Paul Demscher. 87 — Michael Pölzl. 8S — Joseph Wall-ljeckrr, 83 — Joseph Cder. 88 — Johann Deutschmann. 81 Joseph Gilg. 81 Joseph Vandhane< 77 ^ Joseph Dindisch. 74 — granz Dodie. 73 — Blasius Roß. 73 — Michael Kosiärl 72 — Jak. Tremmel. Af Jahre alt? diese Herreu zählen iusgefammt 936 Jahre. (Eine Verordnung Joseph II.) Das Ministerium hat die Beisetzung der Frau Maria Zos N. Feifteitz, ist vom Justizminifter iu gleicher lZigenschaft nach Marburg übersetzt worden. (A ns hi lfskass e.) Ende Februar blieben 208 ft Kö kr. in der Raffe; in diesem Monat wurden 1728 st. 49 kr. eingenommen, und 1734 si. 93 kr. ausgegeben ; der Kofferest beträgt 202 st 11 kr. Dle gahl der Mitglieder hat fich um drei vermehrt. (Verein zur görderung des Veinverkehrs) Die konstiluirende Versammlung dieses Vereins wird nächstens stattstaden. Jene ^rren, welche demselben noch beizutreteu wünschen, melden sich entweder ^riftlich oder müadlich beim Schriftführer des Vründuugs Ausschuffes Redakteur Viesthaler. (Vereinswesen) Der erste allgemeine Veamtenverein der Kster , reichisch'uugarischeu Monarchie wird Anfangs Mai in Wien seiue Haupt Versammluug abhalten. Jene Mitglieder, welche an derselben entweder persönlich oder durch Vollmachrgebnug stch zu betheilige» gedenkeu. werden ersucht. Wege» Erwirkung der nöthigen Legltimationskarten nnter genauer Angabe ihres Nameus und der Zahl ihrer Mitgliederkart« fich an den hiesigen Vereinsbevollmächtigte». Herrn Ingenienr Affistenten Uuger, bis lüugNeus 30. d. M. zu wenden. Et«ges««dt. 'D Verehrtester Herr Redakteurl Man bittet. Ihren Artikel in Nr. 21 d. I. „Ein Veichtvater nach de« Herzen der Gegner" zu widerrufen, da 1. kein granziskanerBeicht» Vater von diesem, das hl. Bußgericht mißbrauchenden Zwiegespräch etwys weiß. 2. nie ein Pöniteut eiuee fremden Pfarre hier abgewiesen wird. ^zumBeweise deffen hat ein einziger granziskaner Veichtvater hier an einem iazigen Kormittag Unterichtszettel aus 17 Pfarreien im Beichtstühle er« »alten). 3. wird nie von uns auf eine Agitation gegen die nationale oder »rutsche Partei angetragen, indem wir Alle viel lieber in dem deutscheu Antheile unserer Ordensproviuz wären, als hier. 2S. März 1869. Franziskaner Vorstehuug zu Marburg. Der bezüatich« Bericht stützte sich aus dle Mittheilnag, »elche der bettesfende Grundbesitzer au» yrauheim zwei persönlich höchst ehrenwerthen. somit glaubwürdtgen vürgeen der Etadt gemacht. Die RedaMon. EtUgesodt. Der Aushilsskaffe-Verein in Marburg hat den höchst auerkeunens-werthen Zweck, dem Handels- und Gewerbestande, so »vie Hausbesitzer« durch Gelddarleiheu unter die Arme zu greifen, die Sparsamkeit zu heben und möglichst der wachsenden Verarmnng eutgegeu zu wirke«. Dieser Verein beivährte fich seit seinem Vestehen (1864) in vielen Fällen sehr wodlthatig und nützlich, indem derselbe bis jetzt über ööv Darleihen im Betrage von 68,000 si. an seine Mitglieder hinausgegeben und dadurch so manchem Bürger und Geschäftsmann in der Geldnoth er-spriesliche Dienste geleistet hat. Die Verpstichtungen. welche jedes Mitglied beim Eintritte in den Verein übernimmt, sind so leicht zu ersülleu, daß auch der mindest Bemittelte beitreten kann. Jeder hat bei seine« Beitritte 2 st. an Grundtaxe zu erlegen nnd eine Einlage von mindestens 6 st. jährlich eniiveder auf einmal oder in monatlichen Raten zu öv kr. au die Vereinskaffe zu leisten. Diese Einlage bleibt Eigeathnm des Mitgliedes und ivird Mit 5 von 10 st. angesangen verzinst. Dagegen hat aber jedes Bcreinsmitglied dos Recht, nach Maßgabe der Einlagen ein Darleihen dis zum Betrage von 400 st. zu beanspruchen. Dieser verein ist in steter Aufnahme begriffen; allein um denselben zur wehren Blüthe emporznlieben, ist es nothwendig, daß sich sämmtliche Gewerbsleute oder doch der größte Theil derselbe« daran betheilige«. Das Kanzleilokal befindet sich im Cafö Pichs. I. Stock. Amtstage jeden Freitag von 10-12 Uhr Vormittag. Ei« Mitglied des Vereins. Letzte Post. Z« Watzltr^f»« h«t Htsher die Partei De«?, t« 168 die Gegenpartei geftegt. Die ?l»tteu»U«leihe des «orddeUtsche« Buudes soll »»« 19 MtM»»e« a«f 16 eetzßtzt »erde». Iu Paris fi«d Vertaft«use« a«s politscheu Griiude« vorse-«omm^ »»»de«. Ger»eldt»eife »e»la«tet, daß I»h«sO« ei«e« Oihlassi«ß erlege«. ^ Erklärung. Die vor einigen Tagen durch die Behörde verhinderte Beisetzung einer Leiche in der hiestge« grauziskauerkirche war in keiner veise dnrch den politisch volkswirthschaftlichen Berein „Fortschritt" angereat — und müffeu die diesfalls verbreiteten Gerüchte als böswillige Erfradung be« zeichnet werden. Sur Handhabung der bezüglichen Gesetze war das löblich« Vtadtamt im Jnter.ffe der Gesnndheitspolizei berufen unb könnte selbst die aushebende Entscheidung höl»erer Beiiölden au der Neberze^nng nichts ändern, daß im Rechtsstaate die unbediugte Forderung der Beachtung der Gesetze die Anerkennnng jedes Staatsbürgers verdient. Die Bereiusleitung. schon seit sechs Jahren, nnd als er vor sechs Nochen zum letzteu Male hier lvar. haben wir uus beim Abschiede verlobt, und wenn er großjährig wird, werden wir uus heiraten." .Und seine Eltern. Therese 7" „Wiffen noch von nichts." ^Und die unsrigeui" „Dürfen auch noch nichts lviffen." „Kind, armes Kind!" mußte meine Mutter noch eiumal ausrufen diesmal schmerzlich. Und sie setzte dem Kinde Alles auseiuauder, was bei solcheu Gelegenheiten onseinand^rznsetzen ist. den stolze« Adel des Freiherr«, ihre bürgerliche Gebnrt. die Veränderlichkeit des Jünglings-Herzens, das erst j^t in die Welt, in eine vornehme, glänzende Welt eintreten werde. Sie beschwor die Schwester, an den Freiheren nicht «ehr zn denken nnd, wenn er im künftigen Jahre wiederkomme, ihm aus dem Vege zu gehen und so lange zn ihr. meiner Mutter, zu kommen. Es war umsonst. Die Taute blieb auch bei dem. was das liebende junge Herz in solcher Lag« zn sagen pst,gt. „Er liebt mich nud ich lieb« ih«. «nd tvir werden uns treu bleiben mag kommen, was da will Da muß sein stolzer Bater doch zuletzt nachgeben. Und was das Ausdemwegegehen betrifft, so wird er sogar schon in diesem Jahre wiederkommen, zu Michaelis, ehe er zur Universität abgeht, uud ich habe ihm versprochen, daß wir uns dann wiedersehen würden, und sein versprechen muß man halten, denn wenn ich zu Dir ginge, ivürde er mir nur zn Dir aachr«is«n." J« d«m Gedanken an L«ebe und an Treue war fie glücklich, wurde sie glücklicher. Meine Mutter konnte fie nur mit desto trüberen Ahnungen verloffen l ^ Ü Aber das Glück der Tante Therese hielt manches Jahr an. Der Freiherr Adalbert blieb ihr tren ivährend. seiner Uuiverfitätsjahre; er besuchte fie jedes halbe Jahr in den Ferien, seine Liebe war immer gleich zärtlich, gleich herzlich. Er mußte nach Beendigung seiuer Studien eine zweijährige Reise dnrch Europa machen. Sein« Briese an fie während dieser Zeit athmeten vom ersten bis zum letzten Tage nur die herzlichste und zärtlichste Liebe. Als er zurückkam, eilte er zuerst zu ihr. Wie war er glücklich an der Seit« d«s schönen Mädch«ns mit dem klare«, gebildeten Geiste, mit dem reinsten und edelste» Herzeu! Wie w»r ste glücklich iu de« Glitck des Geliebten, der fich zu einem vollendeten Manne ailsgebildet, der lu der fremde« Welt, an den ersten Hösen. unter d«r höchsten Aristokratie und nnter den schönsten Frauen Europas ihr seine Liebe und seine Trene bewahrr. und nur die eine Sehnsucht gekannt hatte. Arm in Arm mit ihr wieder dnrch die kahle, grane westphälische Haide zu streifen t Er sollt« noch ein Jahr in dem elterlichen Hause bleibe«: dann wollte sein Bater ihm eines seiner Güter zur eigeueu Bewirthschaftnng abtreten, uud dann wollte der Sohn dem Bater seine Liebe entdecken, seine Liebe, die seit acht Jahren in sein Herz gewachsen, die mit seinem Herzen verwachsen war, von der er fich nie und nimmer losreißen konnte. So war der Plan. Und an dem Gelingen des Plans, an der Einwilligung des Vaters ziveifelten die Liebenden um so' weniger, als unterdeß über Deutschland und auch über Westphale« politische Zustände gekommen waren, die anch dem inneren Leben des Volkes nnd der Gesell-schast zu eiuaadee eine völlig andere Farbe, eine wesentlich veränderte Gestalt gegeben, die namentlich die bisherige hohe, exklufive Stellung der Gedurtsaristokratie vollkommen verrückt hatte. Seit dem Jahre 1807 herrschten die Franzosen im Lande, und es waren die Franzosen der Revolntion. und — es ist nicht zu leugnen, die Revolutionen von unten nivelliren nun einmal nach ,)den. und die franzöfische Revolution that es radikal. Da kam das Jahr 1811. Der Kaiser Napoleon besuchte in jenem Jahre die rheinischen Provinzen seines Reiches. In Düsseldorf hielt er «in großes, glänzendes Hostager. Alle Notabeln von Rheinland und Westphale« wäre« dahin entboten. Der vornehine alte Adel beider Länder durfte am wenigsten fehlen, trotz, vielleicht gerade wegen jenes Nivellements der Revolution. Und fie waren alle da. die alten, edeln. stolzen Geschlechter. DaS fremde Geivaliregiment hatte zn jener Zeit so viele Mittel des ZtvangeS. Mit ivelchen Gesinnungen und Gefühlen manche von ihnen kamen? (Fortsetzung folgt.) Geschäftsberichte. («ochenmarttsbericht.) Ueizen fl. 4—, »oru si. . . fl. I.so, «uturutz fl. ».40, Heiden fl. Z.SS, Hs fi. 4..», Trösel fl. 1.— pr. Metze«. Rindfleisch ohne guwage 23, Kalbsiei Getta», 2S. Mäy. S.90 Gerfle fl. 2.S0, Haftr fl. 1.80, Kuturuj fl. ».40, Heiden fl. Z.SS, Hirsebrein . ohne Suwage 23, Kalbfleisch ohne Snwag« 2S. Schweinfleisch jung 24 kr. pr. Pf. Holz S0- hart fl. S.b0, deno weich fi. S.— pr. Klafter. Holzkohlen hatt fl. 0.70, detto »eich fl. 0.42 pr. Netzen. Heu fl. 1.—, Stroh Lager- fl.0.8V, Stteu» fl. 0.S0 pr. Centner. Verstorbene in Marburg. Am 22. MSrz: Sebaflian Muhiö, Tischler, 76 I. alt, an «uss«nnutt«r, äsr ssvd. HVsnmK, ioK w waivsr k'i»» uaäl ck»r VorMUllÄtsa un»««» uwissitou O»ok. 210 v? Stt özAtFÄsT» /Vstssn ?f» tt. Att/ AsTiä^/ bei 187) llm?vvx»«o, ?»7«r',ok«> L»u». Eitlir»»! md EmpMiiq. gm Ber«hig«»g meiner »erehrten SSnner erkläre ich hiemit, daß in meinen beide«, bekanntlich sehr großen Auslaaekästen sich weder Pack» fong. noch sonstige unechte Artikel befinden, me sich gewtffe, geschetdt sei« »Olle»he Persh«ltchtette« »« sage« erlavben. !, Um mit Nachvruck diesem leidigen Brotneid zu begeanen, zahle ich Demjenigen 1lt«me der Nealität Urb. Zli O»K-«» Mtnrbttter i» Ml»«!. Herrengaffe, Payer'sches Haus. ?Ietr»r«Uv. »S vs Lei giiistiger Witterung pudet h««t« dt« ErtfstiUUG der PIckardie statt. U«rl D«e«r«»r. Ein Kutscher aufs Land wird gesucht. Da» Nähere im Comptoir diese» Blatte». (214 Die Ar»ß-K«ij5M Pmpftilhlt empLekIt lkre »us ^vu de»tev (?vre»!ivu vr^eußstv» ?ro6uktv Lur ^veixten ^bn«kwv. (783 W^. It«UetnIx. S. 174S. EM. (194 E» wird bekannt gemacht, daß zur Bornahme der bewilligten freiwilligen Verpachtung der der Maria Tschelofiga gehörigen Realität Urb. Nr. 422 »ä Studenitz in Untergoritzen. bestehend auS Aeckern pr. 12 I. b7ü Q. Kl., Wiesen pr. 4 3. 53ü Q. Kl. und Weiden pr. 28ö Q. Kl., jlusamulen 17 I. 127ö Q. Kl.. und der Bermiethnng de» Wohnhause» Nr. 38. die Tagsatzung an Ort und Stelle zu Untergoritzen auf den >V. April 186S Bormittag» 11 Uhr bestimmt^sei, wobei die Realität panellenwetse «. z. die Aecker auf 4 Jahre, die Wiesm und Weide auf 1 Jahr verpachtet werde«. Die näheren Bedingniffe können Hiergericht» eingesehen und in Ab-schrift erhoben werde«. K. k. Bezirksgericht Marburg am 1. März 1869. vom 3. Gchmir- aria Nr. 1 neu, 38^ alt. »ä Hau»ambacher, au» dem Kaufvertrage Februar 1863 ln der Ezektutio»»sache der Maria Pivch verehel.^1 maul iu RoSwein durch Herrn Dr. Duchotsch gegen granz ««d M recte Mathilde Wratuscha durch den (jur»tor »bssutis H. Dr. Krischan Pkt. 389. sl. s. A. auf den »I. März 18S0 Bormittag» von 11 hi» 12 Uhr am Orte der Realität, sogenannte Binderkeusche in Roßw^n, angeordnet worden, bei welcher diese» Recht auch unter dem Tchätzwerth' an dei, Meistbietende« gegen sogleiche Barzahlung hintangeaeben wird. Da» S«hätzung»protokoll und der Kansvertrag vom 3. gebrnar 1863 find in der die»gerichtlichen Registratur einzusehen. Marburg am 12. März 1869. ^ Das berühmte« orientalische Me» des D». W«rDe» w K»«bö« ist ein sicheres,'schmerzstillendes, beruhigendes und stärkendes Heilmittel für Gicht, Nheuma, KiSmpft» NeeVenleiden, Gch«Gche x. Die Wirkung zeigt fich schon bei Gebrauch des ersten Alaeons. Anwen Preis stmmt Gebranchs-Anweisung l fl. 20 kr. dung äußerlich. Depot (71S bei W'. I^oNsstn>M j« Marburg. Schöne neue Wohnungen » mit freundlicher Au»ficht zu 2, 3. 4 und 7 Zimmern mit Sparherdküche und Holzlege sind zu vergeben im Hause Nr. 109. Orazewochadt. Eisenbahn-Fahrordnung fllr Marburg. Nach Trleß: Abfahrt: 8 Uhr 14 Mi«. 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