Laillllcher Zeitung. Nr. 249. Priinumeiationsprei«: Im Comptoir ganzj. fl. II, halbj. fi. 5.5«. Yi!r die Zustellung ins Haus halbj.5» lv. Mit der Post n. Dienstag, 29. October IusertlonSgebühr bieiu Zeilen: imnl «0 lr., 2m.8» lr., 3m. l fl.; sonft pr. Zeile im. e li., ilni. 8tr., 3m. lU l,. u. f. ». Insertionsstempel jedcem.30l». l8«7. Mit 1. November beginnt ein ncucs Abonnement auf dic Laillllcher Zeitung." die ^ Pränumcrations-Prcis beträgt für Zm vo,n 1. November bis Ende December 1807: I" Comptoir offm....... 1st. 84kr. ^ Comptoir unter Convert . . . . 2 „ - „ "u .aibach ins Haus zugestellt . . . ^ „ ^ .. ^" Po,t unter Schleifen..... 2 ^ 50 I Nichtamtlicher Theil. Uaibach, 28. October. Dic Adresse der Bischöfe hat einen Stnrm auf- ^'M, der noch nicht verhallt ist; vor wenigen Tagen "'Men wir noch im Wiener „Voltsfrcuud" wic in uu- "U heimatlichen „Dauica" den Nachhall dcntlich wahr- uymcn. W^i ^^ ^^„ Gegner der bischöflichen Bc- >ucbl»igcn alö einen Feind der Kirche, einen Alhcistcn ^chnicn; freilich tonnte mau andererseits in den gc< . Migcn 8lcdcu der größten Koryphäen der parlamen« ^schcu Majorität die trcffcudstcu Widerlegungen dieser ^'"'trischcu Anathemas finden. Dic sichersten Waffen ^ M das vcrfafsungs- und fortschrittfeiudlichc Vorgehen lw,s ^"^ können wir aber aus ihrem cigcucu ^agcr ^ lcn, i^,^. ^^- ^,^^ jenseits der ^citha liegt. Ein HVchcs Blatt, bekannt durch sciuc ausgesprochen ka- ^^^. Besinnung, redigirt und geschrieben zum groß- 'theile von katholischen Geistlichen, die sich auf dem Mti i^ ^^ kirchlichen Wissens ciucn geachteten Namen icln^ l)abcn, soll nns zniu Beweise dicucn, daß man lein ^" ^^iulisch sein nud dennoch die Adresse des dics- ,U)c,nischcii Eftiscopats uerwerfen kann. Dieses Blatt ,-!, . „Idök Tauuja," das Orgau cincS der hervor- gcndst^l ungarischen Kirchcnfürslcn. Bei Gelegenheit l^ ^^ "^ Anzeichen trügen, so werden wir h ""lUde schon von den katholischen Stünden, d. i. von der ^^^usaincn Bcralhnng dcs katholischen Elcrus uud ^.v^ien, sprcchcu dürfen. Es wird sich erweisen, ob um- v^^ hatten, indciu wir die Zntnnft nnferer itirchc Olli ^^ gesichert erachteten, wenn dicscllie unter dic M ihrer Anhänger gestellt wird. llcl -"^^ bisherigen Erfahrungen lasfcn in nns die ^^"lgung reifen, daß wir von der Wicdcrhcrstcllnng ^ latholischcn Stände das Beste zn erwarten hauen; ja ^l,ur von diesem können wir Gutes hoffen, ohnedies zu,..."^"d cben deshalb, weil wir diesem Standpunkt sten ^"' ^'^'^u wir auch uuscrcrscilö in dem allcrhöch-rciH-s "^ortsschrcibcn, das anf die Adresse dcs öster-^rlif^ ^piscopaleö erfolgte, keinen Grnnd znm jeft^.!°licn erblicken, nm so weniger, als Se. Ma-^llttl^ i ^"lichcrnng gegeben, die Kirche uutcr seinen Mhstcn Schnl) nchnicn zu wollen. U»d ^ ^^ajestät hat blos in Äczng anf den Weg b'llini ^"'' ^'^ ^"' Episcopat erwählt, seine Miß i^'.ng ausgesprochen, und dies war, vorausgesetzt, daß ^ ^lcrrcich der Eoustitutioualismus herrscht, nicht an-l>l, r s ^'^arten. In c on st i tnt i onellcn Staatcn 8elc/^ "icht vorkommen, daß gewisse An-8cse< feiten der Einflußnahme dcs einen Uy^.cbendcn Factors entzogen, ciusci-tl!t>y".1u) lichtet werden, daö heißt: daß Eonsti-äewiss/.'smus uud Absolntismns zu gleicher Zeit in "^ ""gen bestehe. ^tlc'' ^ vorgehen des trauslcithanischen Episcopates ^lre^ '^ ^ in dcu Augcn constitutioucll Gcsiuntcr als ^^lk«3 ^ können, wenn derselbe mit der ^ttc^. ^rctuug slch in Berührung gesetzt ^hrci^^^ Tannja" zieht aus dem Ganzen folgende ^!l! hcris^"^ diejenigen im Irrthum waren, die in ^" »Dy?"'^n constitntioncllcn Systeme nichts wcitcr ^'" friii, ' "ls ein uencrcs Provi orinm, dic Brücke .. 2^'u Absolutismus. ^'chcn (5^ diejenigen die gntcn Nalhgcbcr des unga- ^ ^!lt« s^^s gewesen, dic denselben ermähnt haben, ^s°lben l°"'lltntionalismus anzuschließen, anstatt gegen «u agitiren." ' Wir, schließt „Idök Tannja," werden mit der un-garischcu Verfassung stehen nnd fallen. Dic Wicncr „Dcbattc" fügt dicscm Citat aus dem ungarischen wahrcu Volksfrcuud nachstchcude beach-tenswerthc Apostrophe bei: So schreibt „Idök Tanuja," ein Blatt, dessen gut katholische Gcsiuuung sclbst dcr ..Vollsfrcnnd" nicht in Zweifel ziehen wird. Uud dicfes Blatt crschciut nicht etwa im Auslande, in dem vom Poltairianismns erfüllten Frankreich oder in Deutfchlaud, wo der Katho» licismus fich uicht überall dcr Eiuwirkuug protcstauli-> scheu Dcukens zn entziehen vermochte, sondern in dcr Hanptstadt Ungarns, in Pest! Nnr das kleine Flüß-chcn ^citha trennt den Episcopal dcr Adresse vou dem Eftiscopat, dessen Gcsinnnugcu im „Idök Tannja" zn Tage trctcn, nnd doch, welch' ein himmelweiter Unterschied! Drüben ein Episcopal, dcr, ohne den Rechten dcr Kirche anch nur das Geringste zu vergeben, auf Scitc dcs Volkes uud auf dem Boden dcr Verfassung steht, dic als Quintessenz modcrucr Frcisiunigkcit bc-trachtet wcrdcu darf. Und hübcn? Nuu, unsere ^cscr erinnern sich gewiß noch des Inhaltes dcr Adresse, und somit wird ihnen auch dcr schroffe Unterschied vollkom' men klar sein. Was die Völker Oesterreichs in so große Aufregung versetzte, war nicht blos dcr Umstaud, daß dcr Episcopal erklärte, mit zäher Beharrlichkeit an dem Eon-cordate festhalten zu wollcu. Das hättc mau im Hinblick auf die Stclluug uud dcu Beruf dcr Bischöfe noch begriffen. Die Feindseligkeit gegen den Eonstitutionalis-mus aber, welche uns in jeder Zeile dcr Adresse entgegentritt, war es, die die Gcmülhcr benuruhigtc. dieser Widerstand gcgcn das Princip, vou dessen Wirksamkeit allein Oesterreich eine bessere und glücklichere Zntuuft erhoffm kann. Und in dieser Richtung mnß man auch unansgcscl.'t dcn Geist dcr Adresse bekämpfen. Wenn dic lülramcmtcmcu uns das Rcchl und die Befähigung absprechen, die Bestrebungen dcs Episcopates zu betäm-pfcu. wo es sich um rciu kirchliche Angelegenheiten nnd Fragen haudclt, so wcrdcu sie nns doch nicht znrückwei-scn könncn nnd dürfcu, wo dcr Episcopal daS politische Gcbict bcschrcitct. Die Politik und die Ertcunlniß dessen, was Oesterreich unter dcn hcntigcn Verhältnissen noth thut, kann nicht als das Priuatcigcnthnm dcr Hierarchic betrachtet werden; hier slchcn nns wenigstcns'dicselbm Waffen zn Gebote, wic dcm Episcopal, und wir n'crdcu sie gcbrancheu iu dcm Kampfc, dcn die Völker Oesterreichs mit dcr Anssicht anf dcn sicheren Erfolg eröffnen, da sie nutcr dcr Acgidc ihres „constitntioncllcn Rcgcnlcn" kämpfen, dcm hcutc Frankreich feiuc schönsten Sympathien entgegenbringt! 43. Sitzung dcs Abgeordnetenhauses ! vom 25. October. (öchlnß.) Abg. Dcgara beruft sich iu italienischer Rede darauf, daß daS Haus nicht berechtigt sei, das Cou» cordat aufzuheben. Ucbcrdicö sci cs cinc falsche Vorans' setznng, daß das Eoncordat dcr Kirche ciucn größeren Einfluß auf dic Schnlc gcgcbcn habe. als sie früher gehabt hat, vielmehr hat das Eoncordat in dcn Arlitcln l> bis 8 nur das schriftlich festgestellt, was schon scit langer Hcit blcibcndc Gcwohnhcit geworden war und was ansind für fich dcn Verhältnissen entspricht. Dcr Unterricht dcs Katccdclcn wird in dcr Schule nichts vcr-mögen, wenn ein irreligiöser Schnllchrcr mit Wort nnd Beispiel dcn Unglauben lchrt, wic in dcr ^ombardic, an dcrcn Grenze er (Redner) wohnc nnd wo jetzt dic Schnlc von dcr Kirche getrennt sci. nicht selten dcr Fall vorkomme, daß dcr Schnlllchrcr seinen Schulkindern die Messe, die Beichte, die Kirchcngcbotc uud dergleichen lächerlich zn machen sich bestrebt. Glcichc Gefahr tragc dcr vorlicgcudc Gesetzentwurf au sich, cr sci dahcr, auf einen, falschen Princip und falschen Voraussetzungen bc< ruhcud, verfehlt und ungerecht. (Viccfträsiocut Dr. Z icm i a l towski übernimmt dcn Vorsitz.) Abg. Herrmann zcigt, das; Kirche und Schnlc ciuc verschiedene Anfgabc habcn. Die Kirche fordert Ucbcrcinstimmnng mit dcn nnucrändcrlichcn Dognicn, dic Schule muß für dic Wissenschaft unbedingte Frcihcit fordern. Anf das Historische übergehend, bcrnft sich der Redner anf dcn Auösprnch Maria Thcrcsia's: DaS Schul, wcscu ist uud bleibt allezeit ciu Politicum, also ein Staatszwcck. In Vezug auf die Angrifft, dic betreffs dcr Fcst- stelluug cines wahren Nechtsvcrhältnisscs zwischcu Schule und Kirche gcgcn nns geschleudert wurden, bemerkt Redner, haben die Unterzeichner jener bckauutcn Adresse wohl nicht au die Worte dcS Apostels gedacht: „Beweisen wir uns in allen Fälleu als Diener Gottes durch Klugheit, Sanftmuth und liebreiches Be» nehmen, durch Fördernug dcr Wahrheit, durch dic Waffen dcr Gerechtigkeit." Abg. Dr. Dicustl verweist auf die Zustimmung dcr Bevölkerung, welche sich in dcn Petitionen auS-spricht. Redner bcstreitct die Vehauplnng deß Abgeordneten Dcgara, daß das Concordat nur dic Verhältnisse, wie sie bcrcits früher bestanden, fixirt, nud erinnert, daß nach dcm Concordat dcr Staat beispielsweise dic Erneu« nung der Schnlobcraufschcr aufgegeben, welche noch in dcr Schulvcrfassung vom Iahrc 185>5 dcr Staat sich gewahrt hatte. Abg. Schneider: Ich crllärc mich als Diener dcr Religion und als ehemaliger langjähriger Schul-mann, der Herz nnd Sinn für diese Institntion gehabt nnd habcn wird, so lange cr lcbt, auch für dicse Scitc, die da behauptet, dcm Staate gebühre die Aufsicht und Leitung über das Unterrichts- uud Erzichungswcscn. (Zustimmung links.) Wcun man auf dcr andern Seite oor dcm Worte Emancipation dcr Schule vou dcr Kirche so bcdcutcnd erschreckt, so licgt für mich kein Grund darin, besonders wenn ich dcn Bericht dcs confcssioncllcn Ausschusses und die Paragraphc dcs GcsetzcS sclbst ins Angc fasse, denn ans diesen gcht hervor, tnß zunächst allc Faclorcn, wclchc beim Unterricht und ErziehnugS-wcscn ihren Antheil haben, zn Recht kommen. Ich begrüße das vorliegende Gesetz mit Freude, wcil cs dcr so oft znrückgesctztcu Gemeinde bei der Er» zichung ihrer Kinder das gntc Recht wiedergibt. Für die sittliche Bildung schc ich in dcm Gcsctz-entwürfe durchaus keine Gefahr; wcnu alles das so aus-geführt wird, wie hier dcr Rahmen dazu gcgcbcn wor-dcn, so kann auch die heiligste und tlicucrslc Angelegen« hcit, die Religion und der fromme Glaube, vollkommen befriedigt werden, nnd aus dicfem Grunde werde ich für das vorliegende Gcfctz stimmen. (Großer Beifall.) (Präsident Dr. Giskra übernimmt dm Vorsitz.) Abg. Schindler bemerkt zncrst gcgcn die Ausführung dcs Dr. Iägcr: Dicscr Abgeordnete hat dcn Staat gcfragt, wie cr dazu komme, sich in der Wisscn-schasi für dcn Produccntcn und für ciuc Autorität zu haltcu. Ich glaube, daß alles, was die menschliche Gesellschaft auf dcm Fcldc dcr Wisfcufchaft geleistet hat, im Staate geschehen ist, ja sogar, daß die Kirche zu ihrer Stclluug nnd Wichtigkeit nur im Staate nnd dnrch dcn Staat gelangt ist. Allerdings haben wir die Kirche auch auf selbständigen Prodnttioncn gefunden, aber cmf diesen hat sie dcn Rnf wissenschaftlicher Autorität sich nicht crwcrbcn können. Als beispielsweise Galilei behauptete, die Erdc bewege sich uud nicht die Sonne, da war die Kirche so» gleich mit dcr wissenschaftlichen Prodnction bei dcr Hand, daß daS nicht wahr fci (Heiterkeit), und dcr armc'Pro-fessor mußte abschwörcu, und nichtsdestoweniger drchl sich die Erdc doch. (Heiterkeit und Bravo!) Wcnn Ulan dic Theorie Darwins hcranfbcschworcn nud glaubt, der Staat köune in solchcn Sachen nicht Richter scin, so kann ich mich auch uicht criuncrn, daß wir je die Wissenschaft vor dcn Richtcrstnhl dcs Staates gerufen habcn, aber die Kirche hat dic Wissenschaft vor ihren Richtcrslnhl gcrufcn und dic Vcrtrclcr dcr Wissenschaft sind dabei, was ihre Person anbelangt, in dcr Rcgcl nicht gut gefahren. (Heiterkeit.) Wcnn man behauptet, die freie Wissenschaft könne im Staate nicht bestehen, so habcn wir in dicscm Hause Bcwcisc bekommen, daß die frcic Wissenschaft in der freien Kirche auch uicht dic sicherste Heimat findet. Ich crinncrc, daß vor nicht gar langer Hcit in dcr frühcrcn Session cin Bischof hier saß, dc'r uns mit allem Ernste erklärte, daß anch cinc katholische Gcoarnttl^ bcstchcn mnssc. (Hcitcrkcit.) ^ '" ^Wl°PH»c Das Eondounuium der Kirche muß von uns Vcr^ trctcrn dcr Sonvcramctat Oesterreichs entschieden -n^ gcwicscn wcrdcn denn dasselbe kann nie vcramcu ^taatc bcstchcu, uud Ocsterrcich ist cin olch . si^n ^Is/ ?" ^' Jäger auch von dcr natür-liclcu G walt gesprochen. Wcnn es abcr richtig ist, daß die Kinder znnächst dcn Eltcrn gehören, wic stchl cs denn, wcuu die Eltern dahin sich' anssprcchcn, daß stc m Nlchtkirchlichcn Dingen vom Staate allcin den Unterricht ihren Kindern ertheilt wissen wollen? 1696 Ja freilich wird die Gleichberechtigung, die in dieser Hinsicht von Staat und Kirche beansprucht wird, in gewissen kirchlichen Emanationen eigenthümlich beleuchtet. In einem Hirtenbriefe des Bischofs von Briz.cn (Heiterkeit) heißt es: „Die Heilung unserer Schäden kommt nur aus dem einträchtigen Zusammenwirken. Jeder, und zwar die Kirche vor allem soll Raum haben zur Entfaltung einer gesegneten Thätigkeit." Das ist die Gleichheit, wie sie sich vorgestellt wird. Die Bestrebungen aber, welche wir für die Emancipation der Schule machen, werden wiederum iu einem Hirtenbriefe des Cardinal - Erzbischofs von Wien vom IN. December I860 so charakterisirt: „Die Verachtung der Religion ist noch kein Lchrgegenstand der Kinder-schulen. Das ist die Lücke, die uach dem Sinne jener Schulverbcsscrer ausgefüllt werden muß." Ich lese diese Stellen, damit man uns nicht be« schuldige, wir kämpfen mit Windmühlen. An solche Ausführungen werden noch ganz andere gefügt. Man sagt: „Ihr, welche ihr denen Beifall zujauchzt, die die Schule freimachen wollen von der Kirche, ihr dient einem verbrecherischen Beginnen, das ihr nicht versteht." So sagt in einem Hirtenbriefe der Bischof von Linz: „Der gemeine Soldat kennt den Plan des Feld-! Herrn freilich nicht, aber auch dann hilft er ihn ausführen. Ein Prinz, der für einen Feldherrn in der gro- > ßcu Armee dcö Umsturzes angesehen wird, hat kürzlich ^ gesagt, die katholische Kirche müsse untergehen und Ocstcr- ! reich müsse untergehen. Dieser Armee gegen die Kirche^ dient bewußt oder unbewußt jeder, der die Jesuiten, das Concordat nnd den Zusammenhang der Schule mit der Kirche anfeindet." Sie sehen also den Idcengang, der hier verfolgt wird. Werfen wir doch einen Blick auf dcu Zustand der! Schulen auf dem Lande und wie der Unterricht dnrch, die Geistlichkeit dort oft gchandhabtwird. Es giebt Tage j und Wochen, in denen die Geistlichkeit nicht einmal den Religionsunterricht besorgt. (Widerspruch rechts, Rufe links: Gewiß, so ist es!) Ich bitte, eS ist wahr. Nachdem die Herren durch daS Concordat in den vollen Be« sitz einer weitgrcifendcn Gewalt gekommen sind, hat die Volksbildung nicht nur nicht zu-, sondern in evidenter^ Weise abgenommen. (Rufe links: Sehr wahr! Richtig!)> Ja! wir wollen uns ja die Controle der Geistlichen ^ als Männer der Wissenschaft und des Glaubens gern gefallen lassen, müssen aber noch Beweise haben, daß das Vesscruntcrrichtctwcrden vorherrschend in dem Stande der Geistlichkeit vorkomme. Der Herr Propst Dcgara hat gefragt, „ja, ist denn Wissenschaft und Literatur den Katholiken ver» schlössen?" Die Katholiken haben sich eben die Pforte der Wissenschaft und Literatur nicht verschließen lassen! Aber daß die Kirche alles mögliche gethan hat, sie zu ver» schließen, dafür ist ein redendes Beispiel die Institution, die eben nur iu der katholischen Kirche zu finden ist, nämlich der lml in Compugne; Donnerstag 31. Besuch von Fontainebleau uno Pierrcfonds; Abends Abreise. Die „France" tommt neuerdings darauf zurück, daß die Kaiserrcise in Frankreich eine Reihenfolge der , herzlichsten Ovationen veranlaßt habe. Sie rcproducirt 'die iu Naucy an Se. Majestät gerichteten Ansprachen und die Antworten des Kaisers. Auf die Ansprache dcö Generals D'Aurellcs de Paladines, der zunächst betonte, wie in Nancy alles an die Munificenz der Vorfahren des Kaisers erinnere, und sodann daS lebhafteste Bc« dauern über das Nichterscheinen der Kaiserin ausdrückte, erwiederte Se. Majestät: „Ich bin von den Gefühlen, die Sie aussprechen, und von dem Empfang, den Sie Mir bereiten, gerührt. Gleich Ihnen bedaure auch Ich, die Kaiserin nicht an Meiner Seite zu haben; ihr Befinden hat jedoch diese Reise unmöglich gemacht; Ich werde ihr Ihre Wünsche zukommen lassen und danke Ihnen dafür." Dem Maire von Nancy erwiederte Se. Majestät: „Herr Maire. Ich danke Ihnen für Ihre freund' lichen Worte. Ich habe die Erinnerung an diese Stadt bewahrt, so wie auch sie das Andenken an Meine Vor-fahren bewahrt hat. Beim Eintritt in diese Mauern, wohin Mich so viele fromme Erinnerungen rufen, fühl! Ich Mich bewegt." Der Stanislaus-Akadcmic war die Ehre widerfah-ren, Sr. Majestät eine längere Adresse überreichen zu dürfen, in der ebenfalls Nachdruck darauf gelegt wurde, daß die Dynastie, die durch 700 Jahre in Nancy thronte, in Lothringen ihrer ersprießlichen Regierung halber ««vergeßlich bleibt und daß Nancy, die Haupt' stadt der Ahnen Sr. Majestät, mit doppeltem Rechte stolz auf die Gastfreundschaft fein darf, die Frankreich dem erlauchten Reisenden bietet. Uusland. Verlin, 26. October. (Thronred c.) Die Reichs' tagssession wurde durch den König mit folgender Thron-rede gefchlosfen: Erlauchte, edle und geehrte Herren vom Reichs» tage des Norddeutschen Bundes! Die Hoffnungen, mit welchen ich Sie bei dem Beginne Ihrer Thätigkeit hier willkommen hieß, sind im vollsten Mähe in Erfüllung gegangen. Derselbe patriotische Ernst, w» welchem in tlarec Erkenntniß der gemeinsamen Ziele t^e Bundesverfassung begründet wurde, hat Ihre Berathung^ über die ersten Schritte zum 'Ausbaue derselben geleitet. 3" einer kurzen, aber an Ergebnissen reichen Session haben Sie auf den verschiedensten Gebieten der Gesetzgebung EmrlV' tungen festgestellt, welche nilyt blos in sich selbst eine ho^ Bedeutung haben, sondern auch die leitenden Gesichtspunkte für die ferner zu schaffenden Einrichtungen deutlich vol< zeichnen. Für die anstrengende Thätigkeit, deren es zu^ Erreichung dieser Ergebnisse bedürfte, dante ich Ihnen >" meinem und meiner hohen Verbündeten Namen. Die von Ihnen berathenen Gesrtze über den Bundes' Haushalts-Etat, über die Verpflichtung zum Kriegsdienste, über die Freizügigkeit, das Posttaiwesen, den Portolaris, d^ Paßwesen, die Besteuerung des Salzes, die Nationalität vcl Kauffahrteischiffe, die Ausbildung der Kriegsmarine und vcc Küstenverlheidigung, über die vertragsmäßigen Zinsen U>^ die Vundcs-Consulate haben in der Form, welche sie dlN« Ihre Beschlüsse erhielten, die Zustimmung des Bundesrats gesunden. In der Thatsache, daß alle diese wichtigen Gesell wenn auch einzelne ihrer Bestimmungen einen lebhaft Kampf der Meinungen hervorriefen, doch im Ganzen st" die grobe Mehrhcit Ihrer Stimmen vernmgten, crblicte > mil lebhafter Befriedigung einen Beweis des gegenseitig^' Verständnisses, in welchem die Volksvertretung Hand >" Hand mit den verbündeten Regierungen ihre a/meinsan>c Ziele erstrebt. Der von Ihnen genehmigte Vertrag über die 3°^ dauer des Zollvereins ist im Verhältnisse zu allen südve^ schen Staaten noch nicht gesichert. Die verbündeten Mg' rungen würden es mit Ihnen beklagen, wenn eine 6i>w tung, deren segensreiche Wirkungen allen dazu ged^lg . Ländern zu Gute gekommen sind, sich fortan nicht mehr o alle diese Länder erstrecken sollte. ., Sie sind sich aber mit Ihnen bewußt, daß die une bchrlichen Reformen der Verfassung des Zollvereins voru" gehenden Schwierigkeiten nicht geopfert werden dürfen, " dah die Gemeinschaft der wirthschafllichen Interessen b'e ^ lionale Verpflichtung zum gemeinsamen Schutze versc zur vertragsmäßigen Voraussetzung bat. . ^ Der Schifjfahrtsvertrag mit Italien, welchem Sie >) Genehmigung ertheilt haben, wird dazu beitragen, die ziehungen zu einem Lande zu befestigen, mit welche" große gemeinfame Interessen verbinden. . ^ So lehren Sie denn, geehrte Herren, zurück in ^> Heimat mit dem Bewußtsein, unser nationales M" * trästig gesürdert zu haben. ^> Ich hoffe Sie in nicht langer Zeit hier wieder ve ^ melt zu sehen, und zwar in Gemeinschaft mit den llbg neten aus Süddeutschland zum Zollparlament. . ^ Berlin, 20. October. (Der Reichstag)^ nchmigtc definitiv das Bundcsconsnlar'Gcseh "".M' Bundesschuldcn.Gesetz, und empfahl die Petition au,^, terstütznng des dcutscheu Rechtsschutzvereins der -^ g sichtigung des Bundeskanzlers. Vei der SchluM^ „, über die Zollverträgc sprach Braun in längerer ^, ^cht Uebereinstimmung mit dem Amcndcmcnt aus, co! ^^ zuzugeben, daß dasselbe eine Drohung gegen die 1 ^,c schcn Brüder enthalte. Der Nordbund wahre r^cll ^ dieselbe Freiheit der Entschließungen in wirthM' ^ 1 und politischen Dingen, welche den Süddeutsche" ^M< kümmert sei. Man habe nie verhehlt, daß o^ ^ schaftlichc Gemeinschaft mit der WchrgememMi^stc' ^ in Hand gehe. Hätten in dieser Beziehung ou ,^Y ^ Zweifel obgewaltet, würde man die ZoUve"l""^ Po « geschlossen haben. Graf Bismarck erwähut, t»ap « 1697 ftcatlonen der süddeutschen Souveräne uneingeschränkt ,?V' m ^"^ die Zuversicht aus, daß die Souveräne »no dic Regierungen sich stets zu ihrem Worte bckeuueu werd.,,. Redner widerspricht der Ansicht, daß die Allianz. ^. V^ Siidstimtcn nur die Hecrcsfolgc auferlegen, "r .'iurdbund hadc dieselben Verpflichtungen gcgen die ",o,tcmtm. Es sci keine Kleinigkeit bei dcu gegcnwär-ugm Zcltlänftcn, wo unter Umständen das Schwert Ml m die Wagschale fallen könnte, wenn ein kleinerer ^ llcit stch auf die Unterstützung des Nordbundes berufen lonnc. Graf Vismarck couslatirt, daß seinerzeit bei vm sriedeusverhandlungen der Antrag auf Allianzuer-"age mit Prcnßcn seitens der Südstaatcn vorgelegt wor-""' sei. Graf Vismarck bekundet schließlich'den festen ^'"Muß der verbündeten Regierungen, für dcu Fall, °n8 die neuen Zollvcrträgc nicht angenommen und die l gegen, Harlcß für die Annahme des Vertrages. ^ranm.Clett als Sachwalter des Fabriks- und Hau-dclsstandes spricht, unter Vorlegung zahlreicher ihm ^gegangener Telegramme cumpctcntcr Corporatioucu, ^arin für die Annahme der Vertrüge. Der Freiherr zu "Min spricht gegen Annahme. Fürst ^üwcnstcin brachte kW telegraphisch signalisirtcs Amcndcmcnt ein, welches unterstützt wird. Der Ausschuß zog sich zu einer Co-lmt('>bcrathnng znrück. Nach dem Widcrcintritte empfiehlt der Ansschnß die Annahme des Amcndcmcntö. Fürst hohenlohc ist nicht in der ^agc sich über die Aussicht emcs Erfolges des AmcndcmentS auszusprechcn; er hält ^ Regierung indessen für verpflichtet, falls das Amendment zum Beschlusse crhobcu würde, dcnlsclbcn eine Angehende Würdigung zn Theil werden zu lasscu. Die ^"chSrathskainmer ertheilt darauf mit allen gegen drei stimmen den Hollverträgen ihre Z u st i m m n n g nnter "U ausdrücklichen bereits bekannten Äedingnng (Veto). — 20. October. (Zollverein.) Nachdem die "»Nahme der Zollvcrcinsvcrträge in der Ncichsraths-lannncr nicht dnrchznsctzcn gewesen, schloß sich dic Staats-Wcrnng dcni Löwcnstcin'schcn Vcrmittlungsuorschlagc an, nnd ist deshalb Fürst Hohcillohc mit dem Ncichs-^thc Thüngcn mit dcm heutigen Abcndzugc nach Berlin preist, ^,^ ^,^„ ^^cn Vcrstänoigungsuersuch zu niachcn, . Stuttgart, 26. October. (Die Verträge ^l Preußen.) Der „Schwäbische Mercur" schreibt: ^lchcrcm Vernehmen nach, hat der König vor seiner Abreise von Fricorichshafcn die Beamten und Ocist-uchen von Tcttnang znr Tafcl geladen. Der König ?ußcrtc sich auch über dic Verträge mit Preuße», er l^'nch dcu festen Entschluß aus, an den in denselben ^Bgangcncn Verpflichtungen festzuhalten. In gleichem ^Miic sprach sich der König gestern Abends gegenüber ^ zur Tafel geladenen Abgeordneten der Ritterschaft c>us. Der Gcmcindcrath von Stnttgart und der Bür-8ttausschnß iwcrrcichtcu eine Petition zu Gnnstcn der "Ullage. Morgen Vormittags ist eine große Bürger« vusammlung. 3tom. (Ueber die geheimen Revolutions' ^"lit!>'ö in Rom) seit Anfang dieses Jahrzehnts ^t eine Corrcspondcnz der „Ind. Beige" aus Mailand '^ercssantc Anfschlüssc. Seit 1800 bestand in Rom cinc^ erbov^nc Regicrnng, welche dircctc Bczichuugcn zu ^>rin, der damaligen Hauptstadt, hatte. Sie war mo» ^^'chisch und so gemäßigt, daß sic die revolutionären ^lNmgen der Römer eher zügcltc als beförderte; sie '°Uldc ans diesem Grunde fast verdächtig. Indeß bc-^tctc sic doch nach italienischem Mustcr den Aufstaud "- Sie theilte ihre Anhänger in Ccntnricn und Dc< ^len, jedc mit eigenen Chefs, anch gab es mehrere "radc der Einweihungen uud eine mehr oder weniger ^' die wichtigsten Gchcinlnissc informirt gehaltene Tmrarchic von Äffiliirtcn. Die Parole war, die Frau^ °°>k>l zn respcctircn, sich nöthigcnfallS ohne Gegenwehr f°" 'hnen kartätschen zu lassen, abcr unbarmherzig alle lcmdcu Söldner zn todten, Turin befahl indeß, man N ^ ">hig bleiben, uud man gehorchte gern. Größcrc "cuhc, cinc Bewegung niederzuhalten, hatte das Natio- '«lcomit« im vorigen Jahre während des Krieges in A '"UN. Es gab in Rom viele Ungeduldige. d>c den " lsNand nicht länger hinausschieben wollten. Nicht ohne j" l'hc gelang es, sie zu beschwichtigen, um die Verlegen-^ ^ Regierung in Floreuz nicht zu vermehren, aber ^ ^ationalcomit«' verlor dabei gänzlich scin Auschcu. H'c Garibaldiancr wollten nichts mehr von ihm wissen. ^,"h dein Kriege neue Aufregungen. Nun glaubte mau Nl ^"'^ gekommen. Frankreich bekam ja anderweitig C„, ^"ffe". Der Ansbruch war wirklich nahe, abcr das Ge?'! "hielt abermals von Florenz dic Weisung, d,c fte, " l)cr z,l licruhiqcn. Das war den Römern, d,c los-Q c.' ^lltcn, zu uicl, das Eomit,- mit seiner starken ^, M'usatio.^ die sich sechs Jahre lang trotz der Ucbcr-der N" ^"' päpstliche» uud der vielleicht noch schärferen ten lKuui'schen ^°lizci. so gut wie ""vcrschrt ccha ' tiUnw, ' ^"^ 'u einem Augcublick zn annncn. And rc, ab?",'. "lMc stellten sich an dic Spitze der Bewegung " ^e Mh,h^ der Bevölkerung wollte ihnen mcht folgen, weil die ital. Regicrnng nicht hinter ihnen stand. Ohne dieser Stütze gewiß zu sein, werden die Römer nicht handeln. Unter der Führuug dieser Entschicdcuen wäre die Insurrection also nnr cinc verunglückte Emcnte geworden. Man fühlte das auf beiden Seiten und eS kam zu einer Fusiou der beiden Parteien unter ^eituug der mehrfach erwähnten „insurrectioncllen Junta." Unter dieser Junta hätte sich die Eouspiration stark organi-siren können. Der Unstern fichrtc damals abcr Ncprä» scntanten der nniverscllcn Demokratie nach Rom. Sie nannten sich Bevollmächtigte Garibaldi's oder Maz. zini'S, odcr beider, nud bcausprnchtcn die Leitung der Bc< wcgung. Das hätte uoch hingehen mögen. Aber sie spra-lpen zugleich das Wort dcr Republik aus. Da bekamen die Römer, die uur zn gut 1848 im Gedächtniß haben, Angst, und Florenz erklärte seinerseits, daß eS mit solchen Vorkämpfern nichts gcmciu haben wolle, es verbot von Ncucm den Anfstano und dic insurrectionclle Innta, ihren Zusammcnbruch voraussehend, nahm freiwillig ihren Abschied. Inzwischen brach die Revolution au den Gren« zcu ans, nnd zwar ohne Chef (Garibaldi allein sollte sie commandiren), ohne Einocrständniß mit Florenz odcr London oder selbst mit Rom, denn man hatte in Rom noch nicht Zeit gehabt, sich zu verständigen. Daher die Passivität der großen Stadt, für die mau sich seit 14 Tagen an den Grenzen ohne festen Plan schlägt. Jetzt indeß beginnt die Revolution sich wieder zu organisiren. Die Mitglieder des alten Natioualcomiti'S sind wieder am Werk. Sie erklären, daß sie dcr Rcvolntion cinc Fahne geben werden, die sic bis jetzt nicht hat; sie bc< icitcn einen Aufstand mit dcm Rufe: „Italien nnd Victor Emanucl! vor. Diesmal crmulhigt Florenz die Vewcgnng, ja es erwartet sie. um selbst in dic Schran. kcn zn treten. Ob auch das Cabinet sich schon so wcit compromittirt hat, mag dahin gestellt bleiben. Paris, 20. October. (Z n r ^ a g c.) In uutcr-richtctcu Kreisen wird die Sachlage dahin gckenntzcich. net, daß vorerst die französische Expedition keine Truppen an's ^and setzen, sondern abwarten werde, ob die päpst« lichen Truppcu im Stande sind, dcr Invasion Herr zu wer« dcn. Wenn dic Stadt Rom angegriffen werden sollte, dann werden die französischen Trnppcn landen, um die päpstlichen Staaten zu befreien. Sollten italienische Trup. pcu in die päpstlichen Staaten einrücken, dann werden französische Truppen selbst italienisches Gebiet angreifen. ZMsnemgkeiten. — (Dic Redaction des Pest er „Hon" lei« tct eine Subscription zu Gunsten der italic« nischen Verwundeten ein.) Es wild in dem an die Spitze des Blattes a/slcllten Ausrufe daran eiinncit, welch w!>lltlMic,e Sympathie das italienische Volk dcm ungarischsn stels in seiner Bedrängnis, enlgcgengelragcn und zu recht zahl» »richer Betheiligung aufgefordert, indem es sich hili weniger lim die Höhe dcr lallten Summe, als um die Anzahl der Spender handle. In dcr Redaction sind bereits 2 Napo» leons und 5 st. gezeichnet. — (Das Ehrend ürgerrechl der Stadt Viel ill) ist dcm Herrn Rcichzlanzler Freihcirn v. Ä e u st in Zlnertennung seiner mannhaften H.illung gegenüber oen Bestrebungen der clcricalcn Partei, und möb«sondere gegen« über der Adresse der 25 cislcitbcmischcu Bischöfe einstimmig von der Gemeindevertretung vcilichen worden. — (Chajc Sarah Rabamsta), deren .Flucht aus dem Eltcnchanse >>'s Kloster brtannllich zu Intclpella-tionl'N im Al^cordneleübause Velankissling gab, stand am 24. d. M. vor dem Lemderger Bezirksgerichte, der Ueber» lr.luüg des Tiedslahles angeklagt. Tic Angeklagte gab die ihr zur Last gelegten strasdaren Handlungen zu, entschuldigte jedoch solche theils damit, daß sie die entwendeten Sachen als l'in Ligenlhum ihrer vetst0loenen Mutler angesehen Habe, theils aorr damit, dab sie biedurch auf den Vater blos line Passion ausüben wollte, um denselben zur (Theilung der Einwilligung in die Taufe zu bewegen. Der Nichlcr ging ixdch auf diese Entschuldigung nicht ein, erlannte die Incul» Patin der Ueberlretung des Dnbstahls schuldig und verurteilte dieselbe zu zehntägigem Anest?. Beide Theile haben wioer dieses Eltennlnis; die Berufung angemeldet. Nach der Verhandlung begab sich die Inculpalin in Begleitung eines von der Polizcioircclion delegirlrn Commissürs zurilct in das Kloster dcr Benedictinerinncn. Die Verhandlung halte manche ergreifende Scene. Auch die gleichzeitig wider den Vater bei dem Eivilgerichte, als dcr Oberrormundjchaslsbehördc, we» gen Mihbrauchö der vätcilichcn Gewalt eingeleitete Unter» suchung i» bereits zum Abschlüsse gediehen. Hcrr Nadamsli wurde der väterlichen Gewalt verlustig erklärt und sür dessen Tochter ein Curator ausgeslcllt. Auch gegen diese Entscheidung ist von dem Vater die Berufung an das Oberlandes' gericht ergriffen worden. — (Abell na Patti.) Durch die Pariser Vlülter ging lurzlich die Nachrichl, 2lvtli,.a Patli hätte sich mit dem Maler Gustave Dor<' veilobt. Nun labt dic Diva in der „Gazette des Etrangers" erklären: „Fräulein Palli denkt nicht daran sich zu velbeiialen nnd plcnlvt leine Schicklich, leitsrüclsicht zu v.'llevc", w.n» sie biemit dcn falscheste» Ge-rilchlcn das auörrüctlichste Dementi cntgegcnhält. Sie ist nur der Nunst vellobt." ^,, . ., — (Den hannovellschen Flüchtlingen ,n dcr Schweiz) wurde von mehreren Canlonsregicrungen die Eröffnung g/macht, dah. falls sie noch länger in der Schweiz zu verweilen gcoentcn, von Neujahr an die üblichen Polizeilichen Bestimmungen auf sie in Anwendung kommen, und sie demnach von jener Zeit an heimatliche Ausweis» schrislen beizubringen oder eine Caution zu leisten Hütten. In Folge dessen haben bereits ciuige dm'clben sich hei der preußischen Gesandtschaft zur Nückreise nach itner Heimat g?, meldet, wo sie, von dieser und dem deutschen Hilssverein unierstM, bereits eingetroffen jein werden. Ihrer Verficht rung zufolge dürste die Mehrzahl ihrer Carneraden bald nachfolgen. Würde ihnen von dcr preußischen Regierung ossicil-ll straflose Rückkehr zugesichert, so würde, die Officiere vielleicht ausgenommen, bald keiner mehr in der Schweiz zu finden sein. — (Schlafende Geschworne.) Ein interessantes Erkenntniß hat vor einigen Tagen das preußische Ober-Tribunal gefällt. Ein von einem auswärtigen Schwur» gerichte wegen Urkundenfälschung verurtheilter Kaufmann hatte bemerkt, daß einige der Geschwornen während der Audienz scheinbar die Augen geschlossen, gleichwohl aber nach Scbluß der Verhandlung ihr Verbiet auf Schuldig abgegeben halten. Hierauf schien er einen letzten Rettungsversuch vor den drohenden Thüren des Zuchthauses bauen zu wollen, denn er legte die Nichtigkeitsbeschwerde gegen das verurthei» lende Erkenntniß ein und begründete diesdbe dadurch, daß er zu beweisen erklärte, daß einige Geschworne während der Verhandlung geschlafen, folglich auch aus derselben leine Ueberzeugung sür seme Schuld hätten gewinnen können. Das Ober-Tribunal ist jedoch hierauf nicht eingegangen und hat die Nichtigkeitsbeschwerde verworfen, indem es ausführte, daß die Aufmerksamkeit, welche die Geschwornen dem Proceß« gange schenken, völlig ihre Gewifsenssache sei: darüber Ve» »eis zu erheben, sci nach Lage der Geiehgebung unzulässig. — (Diamanten am Cap.) Zeilungen der Cap-lande berichten, daß der District von Colesberg reiche Dia» manlcnlagcr enthalte. Zahlreiche Gesellschaften beschäftigten sich bereits mit Auswaschung des Terrains, seitdem ein» z'lxe Kleinode bis zum Werthe von 590 Pf. St. gesunden wilden waren. — (Auch ein Neuiger.) Während des amenla« nischen Bürgerkrieges hatte ein Dr. Blackburn i» den Süd« staaten die Kleider der daselbst am gelben Fieber gestorbenen Personen auskaufen und auf den Mürlten der Nordslaalcn, um dolt die Krankheit zu verbreiten, zum Verlause biingen lassen. Jetzt hat dieser Unmensch, der sich nach Canada ge. flüchtet halte, durch den in Toronto befindlichen amelilani» schen Consul erklären lassen, er wolle der Negierung zu Washington Tieue schwüren, um von der allgemeinen Amnestie Gebrauch machen zu können. Die Erklärung ist vom Staats« secrltür Seward zurückgewiesen worden. Locales. ** (Gewer bebant sür Krain.) Die Genehmigung der von d<>m betreffenden Comitt' entworfenen Slalulsn !ciner Gewerbtbanl sür Kram ist dcm Vernehmen nach mit unwesentlichen Modificalionen bereits von» hohen Ministerium hcrabgelangt. Es darf daher dem baldigen Inslebcntreten dieses Institutes, von dessen Thätigkeit unser darniederlie-gender Gcwerbrsland emen erneuten nachhaltigen Aufschwung, ein frisches Erblühen hofft, wohl mit Sicherheit erwartet werden, um so mehr, da, wic wir hören, die erforderlichen Geld» Mittel gesichert si»d. **(Der patriotische Frauenverein) ver» öjjentlichl in unserem heutigen Blatte den Rechenschaftsbericht über die von ihm vcranstaltite Lotterie zum Bs,e r Wäwng, zu 5 M verzinslich, i/^nnwc he' on 11000 si. nut dcr Widmuna von ^nlivp«,,«.« .-. !. au 10 Individuen obiger wachem Belmfe gleichzeitig die' Widunmg7ml > 7dc'm k. k. Laudcsprastdmm m ^aibach zum Behufc dcr Vin. culiruug der Stiftuugsobligationcn und zur Durchfi'h. rung dcr ^Stiftung übergeben worden ist. Zug^lch f^l)lt sich der Franenverein verpflichtet, sur dlc Unterstützuug, welche diesem wohlthätigen Unter- 1698 nehmen durch die Abnahme von Losen sowohl, als auch durch die gespendeten Gewinnstgcgcnstände, so wie durch Geschenke in barem Gelde nicht nur im ttande Kram, sondern auch in anderen Kronländern des Kaiserthums Oesterreich zu Theil geworden ist, den tiefgefühlten Dank auszusprcchcn. Ebcn so wird den hierortigen Änchdruckereien der Herren Ignaz v. Kleinmayr und F. Bamberg, sowie der ssrau Rosalia Egcr, welche durch unentgeltliche Liefcrun-gen von sehr bedeutenden Druck- und Lithographie' arbeiten dieses patriotische Wohlthütigkeitönntcrnehmcn wirksam unterstützten, der öffentliche Dank ausgedrückt. Einnahmen. Für verkaufte Lose......7389 fl. 42 kr. Für veräußerte, dem Vereine zurückgebliebene Gcwiunsteffectcn . . . 439 „ 81 „ An Geschenken.......735 „ — „ An Interessen von angelegten Capitalien 90 „ 64 „ Summa . . 8654 fl. 87 kr. Ausgaben. Kanzleierfordernisse und Requisiten . 79 fl. 79 kr. Postporto......... 12 „ 69 „ Ankleben und Ucbcrklcben der Anschlag« zcttel......... 20 .. 95 .. Schleifen für Lose...... 20 .. 80 „ schneiden, Rollen der Losnummern und Heften dcr Juxten .... 128 ,. — „ Drucksortcu........ 931 „ 47 „ Prämicnbildcr sammt Transport . . 666 „ 23 „ Augekaufte Gcwinnstcffcttcu ... 228 „ 80 ,. Remuneration«.'» dcr Diener ... 88 ., — „ Sonstige Remunerationen .... 590 „ — „ Glücksrad......... 1 ,. 50 „ Einem Knaben für das Heben dcr Num' mern am ZiehungStagc .... 10 „ — .. Summa . . 2778 fl. 23 kr. Im Vergleiche mit dcr Einnahme von 8654 „ 87 „ stellt sich daS Reincrtrngniß von . I 5876 ss. 64 lr. heraus. Laibach, am 24. October 1867. Vom patriotischen Fra neu vereine. Franziska Grafin v. Stubcnberss. Einladung an die i>. l. Herren Mitglieder dcS historischen und Muscal-Verems für Krain zur gemciuschaftlichen Mouats-uersannnlung, welche Mittwoch am 30. October um 5 Uhr Nachmittags im Locale dcS histor. Vcrcins, Schulgcbäudc ebenerdig, stattfindet mit nachfolgender Tagesordnung: 1. Beiträge zur Geschichte Krams (Landesviccdome und Laiidcsvcnvcser). Von Prof. Georg K oz in a. 2. Krams Montanindustrie in dcr neuesten Zeit. Von Bcrghauvtmanu Josef Trinker. 3. Znr Statistik dcr KindSmordc in Krain. Von Prof. Dr. Alois Va lent a. 4. Neue Vciträge zur Flora und Fauna KrainS. Von MusealcustoS Karl Dcschmann. Laibach, 28. October 1867. Von den Ausschüssen deS historischen und des Museal - Vereius für Krain. Telegramme. Berlin, 26. October. Der Reichstags.Abgeordnete Baron Mayer Karl von Rothschild rciöt hcutc AvendS nach London ab. Stuttgart, 27. October. Eine imposante Vür« gerversammlung nnter dem Vorsitze des Oberbürgermeisters Pick beschloß an die Stimdevcrsammlung eine Adresse für die Annahme dcr Verträge zu richten. Die Einwohner unterzeichnen massenhaft. Florenz, 26. October, Nachts. Cialdini hat die CabiuctSliildnng abgelehnt. Einem Gerüchte zufolge wäre Mcnabrea mit dcr Bildung eines Ministeriums betraut. — Die telegraphischen Verbindungen mit Rom sind unterbrochen. Florenz, 27. October. General Mcnabrea wurde mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt. Florenz, 27. October. (Tr. Ztg.) DaS neue Cabinet ist folgendermaßen gebildet: Menabrea Präsident, AeußercS und interim Marine, Gualtiero Inneres, Cam-bray-Digny Finanzen und interim Ackerbau, Cantelli Arbeiteu und interim Unterricht, Bertoli Vlale Krieg, Mari Justiz. Florenz. 28. October. Die AmtSzeitung veröf. fentlicht eine Proclamation des Königs an die Italiener. Die Proclamation sagt: Die Regierung werde übereinstimmend mit Frankreich nach dem Votum des Parla-ments sich bestreben, ein nützliches AusknuftSmittel nuf-zufindcu, geeignet, der ernsten uud wichtigen römischen Frage ein Ziel zu setzen. ..«,.. Paris, 26. October, Nachts. Die beiden Kaiser und die Erzherzoge wohnten dcr heutigen Vorstellung in der „Opera comique" bei; dieselben wurden enthusiastisch empfangen. — Es ist das Gerücht verbreitet, die Flotte werde vor Ajaccio halten, um neue Instruc-tionen entgegenzunehmen. Paris, 27. October. Der heutige „Monitcur" schreibt: Der Abgang der Flotte und der Truppen nach Civitavecchia wnrde auf Verlangen des Königs Victor Emanuel bis gestern Abends aufgeschoben, aber in Florenz wurde noch kein Cabinet gebildet, uud die revolutionären Banden fahren fort, in die päpstlichen Staaten einzudringen und bedrohen Rom selbst mit Gefahren. Die französische Rcgieruug tonute demnach nicht mehr länger die Occupation vertagen, welche sie beschlossen hatte, und der Kaiser hat iu Florenz seine Entschließungen bekannt geben lassen. Diese Maßnahme hat keinerlei aggressiven Charakter gegcn Italien. Beide Länder sind bei dem Siege der Ordnung und Gesetzlichkeit gleich intercssirt. Die gegen Rom versuchten revolutionäre» Einfülle find nichts als eine Verletzung des öffentlichen Rechtes und der Verträge. Die italienische Nation uud ihr Souverän köunen über diese Ereignisse keine anderen Gesinnungen als die unscrigcn haben, uud wir bewahren die Hoffnung, daß die freundschaftlichen Bcziehuugcu, welche die beiden Völker verbiuden, nicht werden gestört werden. Der „Monitcnr" signalisirt weiter die Niederlage der Insurgenten vor Vitcrbo und die Proclamation des Generals Zupani, welche die Römer vor revolutionären Erhebungen warnt. Paris, 27. October. (Tr. Ztg.) Der Kaiser von Oesterreich wohnte dem Wettrennen in Vinccnncs bei, sodann empfing er das ihn beglückwünschende diplomatische Corps. Der Kaiser dankte uud erneuerte die Versicherung jener Gesinnungen, welche ihn uud seine Regierung für die Erhaltung freundschaftlichster Beziehungen zu allen Souveränen bcfcclen. Paris, 27. October. Die ausländischen Auöstel-lungs-Eommissärc haben der kaiserlichen Commission ein Banket gegeben. Lord Grandvillc präsidirtc demselben und brachte einen Toast auf die kaiserliche Familie aus. StaatSminister Rouhcr dankte und brachte einen Toast auf die Souveräne und Häupter der fremden Regierungen aus. Nouher stellte hierauf einen Vergleich zwischen dcr Industrie der verschiedeucn Länder auf uud sagte, daß die höhere Mssiion derjenigen, welche regieren, die Anf-rcchthaltung des Friedens zwischen den Nationen sei. (Lebhafter Beifall.) Diese Worte scheinen von den Er« eignissen einen Widerspruch, ein Dementi zu erfahren. Einige befürchten, daß eine benachbarte Nation die schwere Verantwortlichkeit eines Krieges mit Frankreich auf sich lade. Diese Acsorgniß ist, wie ich glanbc, unbegründet. Es ist das ciuzigc Zicl dcr kaiserlichen Entschließungen, den zügellosen Gaug revolutionärer und gefährlicher In-dividualitüten ohne Mandat anfznhaltcn, die es wagen, die von den regelmäßigen Gewalten ihres Landes bc-schworcuc Treue zu verletzen. (Anhaltender Beifall.) Die italienische Natiou und ihr Sonvcrän wissen es, daß die blinden Anarchisten ebenso Florenz wie Rom, eben-so die Existenz dcs monarchischen Italien wie jene der päpstlichen Staaten bedrohen. Ich habe Vcrtrancn iu die Weisheit dieses Voltes, welchem wir so zahlreiche Beweise unserer Sympathie gcgebcu haben. Es wird sich nicht von dösen Leidenschaften in das Schlepptau neh- men lassen und die Prüfung, welche wir durchmachen, wird nur zur Befestigung des Friedens dienen, indem man zügellose und Unruhe stiftende Gewaltsamkeiten unterdrückt, welchen man nicht ohne Schande und ohm Gefahr die Interesse» Europa'S uud der Civilisation preisgeben könnte. „ Paris, 28. October. (Tr. Ztg.) Der „Moniteur meldet: Depeschen aus Monterotoudo constatiren, daß sich die päpstliche Garnison nach zwei auf einander fol" genden Augriffen behauptete; man glaubt, Garibaldi habe, Monterotondo im Rücken lassend, sich gegen Rom ge< wendet, eine von Rom dctachirtc Colonne rückte del Bande entgegen. London, 27. October. Lord Stanley instruct Lord Lyons, dcr französischen Regierung mitzutheilen, daß die Majorität Englands eine französische Besetzung NomS schmerzlich bedauern würde. — Die Königin wird iu dcr nächsten Session ihre Witwen-Einsamkeit aufgeben uud einen glänzenden Hof halten. ' telegraphische Wechselcourse vom 28. October. 5perc. Metallique« 56.20. — 5pcrc. Mclalliqnes mit Mai- uild November-Zinsen 57.80.- 5perc. Natloual'Unlehen 65.10. — V°m' actieu 676. — Lreditactim 176.08. — 1860er Staatsaulehen 81.6"-— Silber 122. — London 124 30. — K.l, Dncaten 5.94'/,. Keschästs-Zeitung. .«. k. priv. österr. Hypothekenbank. Die Erricht tlmg einer diesen Namen führenden Actieugescllschaft filr HYP^ lhctargcschäftc wurde einem Consortium, bestehend au« der cmalo-österreichischen Vaiit, dem Eugen Grafen itiusky, Karl Freiherr" v. Tiitti, Karl v, Maycr, Leopold Springer, B. Schulz und Simon Spitzer, bewilligt. Blühende Geschäfte. In Eisen-, Glas- uud Bronze' waareu gehen die Geschäfte blühend. Die üiscngewerle iu Stne^ mart uud Kärnte,, tünucu nicht Hände genug anftreiben, da uicle uon den Arbeitern durch das lange Brachlicgen dcr Eisenindustrie sich auderen Bescliiifligungeu zugewendet hade». Die Glas, »»>> Brouzewaarrnfabritcu find gegenwärtig dem lyrannischrstcn aller Götzen, dcr „Mode" zu großem Daule verpflichtet. Diesen i" Seile gehen auch die Qumcaillcrie- und Ledc?galantcriewaale>l vortrefflich! Weitere Vrmäsiia.una des Vriefporto. Das M>' nisterium hat, wic die „Corr. Gall" schreibt, soeben einen Beschl»!! gefaßt, dcr sür die Erleichterung des Verkehrs im allgemeinen nud fllr die Geschäftswelt insbesondere von Iioher Wichtigkeit ist-Eö wurde nämlich in Verhandlung mit der preußische» Negicrniig beschlossen, den Portosatz fiir einfache Briefe, welche nach del» Zollverein, beziehungsweise uach Deutschland und vice vc!'«a gehe», auf 5 Kreuzer zn firircn, so daß für Dciüschland das gleiche Briefporto gilt wie filr daS Inland und ein Brief uach Hcunburss mit derselben Tare bemessen wird, wie vau Wien iu uächslc Nähe. WeittiS heißt rS, daß da« Ministerium in der Vrieftaxc a»lh filr das Inland uoch Weilcrc Concessionen machen dllrfte. Angekommene Fremde. Am 27. October. Ttadt W.e !. Die Herren: Ritter v. Veslenct, Privatier, vo» Wic». — Schwarz, Director, uon Kanlcr. — v. Best, t l. Präsident, von Eilli. — Die Franen: Micll, Private, vo>« Klagcnfurt. — Castcllilz, von Trieft. Elephant. Die Herren: Baron Hnvrriuan, FV>'!?.. und vl>« Stcivitz, Oberl., von Grnz — Vitit, uon St. Barthulmci. -^ Cambiagio, von Trieft. — Hilferding, von St, Petersburg» — Ogrinz, vou Planina. — Frl. u. Clariciui, von Ag"»'' Theater. Heule Dienstag: Zum Vortheile des Schauspieler« Herrn Josef Kraft. Die zärtlichen Verwandten. Lustspiel in 4 Acten von N. Benedir, , 6 U. Mg. 323 iz. ~j- 7.» windstill ^ Neacu 28. 2 ,, N. ! :j21.7l, ^-11.? SW.schwach^ trübe H-" jI0 .. Ad. ! 32!i.?3 ' -> 6.o WNW.Heflig Ncgeu Nachts heiter. Um 5 Uhr Morgens Rege». Trliber reg"^ rischrr Tag uiit HÜheuucbel Nach i! Uhr Äbeudi« sluiM's^ WNW mit hefiigeu Gilsscn, uoch iu der Nacht stoßweise anhaltend' Schl'.ecfall auf d,n ?l!pcu und höheren Bcram. ?ierllnlwnrtlich«r Nedacteur: Jan», v. ssle l nm « "^ Dörsenbericht. Wien, 26. October. Die heutigen „Mo»iteur"-Dcpcschcn drückten dcu Esscclcnmarll uach jeder Richtung, während sich Devisen und Valuten vercheuerten. Geld fl'll's'6' Geschäft sehr mäßig. Oeffentliche Schuld. /<. des Staates (fiir 100 fl) Geld Waare In il. W. zu 5M. filr 100 si. 52,20 52 40 In iisterr. Währung steuerfrei 56.60 57.70 ", Steucraul. in c>. W. v. I. ' 1864 zu 5pEt. rückzahlbar . 87.25 87.75 Silver-Aulchen von 1864 . . 74.— 74.5«> Silveraul.1865 (FrcS.) riickzahlb. m 37 Jahr. zu 5 pCt. 100 fl, 7750 7^.— Nat.-Aul. mit Iän.-Eouft. zu 5°/„ 65.70 65 85 ,, ,. „ Avr..Eoup. . 5 „ 65.25 65.4>>' Vietalliques . . . . „ 5 „ 5^.25 56.50 detto mit Mai-C°up. „ 5 „ 57 90 58.— detto.....„ 4>^ 49^5 49.50 Mt Verlos, v. 1.1839 . . '. 141.>_ ^2 — „ „ „ „ 1854 . . .' 72.._ 72.50 „ „ „ 1860zu5,)0si. 81.40 81 .0 „ „ „ I860 „ 100 „ 89— 8<>.50 „ „ „ 1864 « 100 .. 73,50 73 75 Tomo-Rentcusch, zu 42 I.. «u»t. 1975 ^25 0 der Kronländer (für 100 fl.) Gr.-<3ntl.-Oblig. NiedeMerreich - zu 5°/« «9,- 8!..b0 obtrösterrcich . „ 5 „ 8^.50 87.50 Geld Waare Salzburg .... zu 5"/. 86.— 87.- Böhmcu .... ,. 5 „ 88.50 89. Mähreu .... „ 5 „ 56.75 87.25 Schlesien .... « b „ 88.— 89,^ Ste,ermart ... „ 5 „ 89.5.0 90.— Uugarn.....„ 5 „ 68.50 69.— Temcser-Bauat . . „ 5 „ 6?.— 67.50 Crnalicn uud Slavonien „ 5 „ 69.— 70.— Gali;ien .... „ 5 „ 6^50 66.^ > Siebenbürgen ... „ 5 „ 64.25 64.75 Buloviua .... „ 5 „ Ü4.50 65.— Ung. m. d. V.-C, 1867 „ 5 ,. 65.25 65.75 Tcm.B.m.d.V.-C. 1867,, 5 „ 65.- 65.50 Actien (ftr. Stilck). Nlltionalbaut (ohne Dividende) 67Ud,-n°rdd,Pcr,-B.200 „ ,. 121.50 122.— Sud,St.-.l.-ven.n.z.-i.E.200fl. 171.75 172.— Gal.Karl-l!ud.-N.z.200si.TM. 208.25 208.50 Geld Waare Vühm. Wcstbahu zu 200 ft. . 139.- 139.50 Oest.Dou.-Dampfsch-Ges. ^« 468.- 470,— Oesterreich. Aoyd in Triest Z lc» 1?0.— 175.— Wieu.Dampim.-Actg.500fl.ö.W. 44«'.— 450.— Pester Kctteubrilcke .... 370.— 38».— Auglo-Auslria-Baut zu 200fl. 10425 104.75 Lemberger Crrnowitzer Actien . 172.25 172.75 Pfandbriefe (fllr 100 st.) National- j bant auf !- verlosbar zu 5°/. l>6 30 96.50 C. M. j Natioualb.aufü.W,verlosb.5„ 91.70 9^.80 Uug. Bod.-Crcd.-Aust. zu 5'/, „ 89.25 89.75 Mg. lift. B°dcu-Crcdit-?Iustlll« vcrloöbar zn 5°/. in Silber 1'^4.- 104.50 Domain«,-, 5pcrc. in Silber . 10'l.25 KV 75 Uose (pr. Stlls.) 4.^ Hamburg, fitr 100 Marl Baulo 92.-- ^'7^ i!°ndon flir 10 Pf. Sterling . 124 60 l^> Paris filr 100 Franks . .' . 49.55 4-'- GourS der Geldsorten Geld W«°" K. Münz-Ducatcn 5 fl. 95 lr. 5 st- A, ^ NapoleouSd'or . . 9 „ 98 „ 9 ,. -^ ^ Nuss. Impcrialt! . ,0 „ 24 ,. 10 , ^, , Vereiusthlllcr . . 1 „ 83 „ 1 " ^' „ Silber . . 122 „ 25 „ 1'^ „ ^" Kraiuische GruudentlaNungs-Obligationen, ^ vatnotlluug: 87 Geld, 93 Wa»«.