^»K 36. »84- Wir baden Nachrichten aus Algier vom 15., aus Stora vom 3-April, welche nichts Erhebliches melden. In Algier war das Wetter fortwährend sehr veränderlich, und häusiger Regen hatte die Straßen unfahrbar gemacht. Belida, der Abgangspunct der Erpeditionsarmee, war stark verprovianlirr worden. Man erwartete den , ersten Widerstand im Engpasse Teniah, wo Abd-El-Kader einige Vefestigungswerk« aufführen ließ, deren man in einigen Stunden Meister zu seyn hofft. Auf der Höhe des Passes Teniah wird eine kleine Vefatzung zurückgelassen, um die Labvlen im Zaum zu halten, und die Verbindung zwischen Belida und Medeah zu sichern. — Die Briefe aus Slora spre-Hen wiederholt von der Unterwerfung d«s Ex Vep's Achmet; man sagt, er hade Emissäre an den Gene: ral Galbois und den Marschall Valee geschickt. Achmet verlangt als Preis seiner Unterwerfung, daß man ihn zum Oberhaupt aller Khalifas und KaidS unserer Provinz, unter der Autoritär des französischen 'Dbercommandanten der Provinz ernenne. Dieß heißt sa viel, alS: er will wl'tdel Vep werden fül Rechnung Frankreichs. Toulon, 22. April. Die drei Linienschiffe, deren Rückkehr von Portvendres ich Ihnen gestern gemeldet, haben auf einen Befehl, den der Telegraph überbrachte, ihr, Fahrt nach Oran unterlassen, und werden nach Neapel segeln, sobald die Estafette, welche dem Admiral Rosamel Instruction»« bringt, eingetroffen ist. Zwei Dampfboote werden die Es-» cadre begleiten. Es heißt, Hr. v. Nosamel habe Vollmacht, sich nö'thigeufalls mit einigen Linienschiff fen der Division Lalande zu verstärken. (Allg. Z.) Telegraphische Depesche. Toulon, 22. April. Der Veepiästtt an den Seeminister. Die Prinzen sind HM 17. Mittags von Algier aufgebrochen. Si« sollten zu Duera übernachten, und sich alsdann nach Buffarik begeben, wo der Herzog von Orleans das Commando seiner Division übernehmen wird. D fanterieregiment an Bord nehmen und nach Oran transportiren; »o» den drei andern Linienschiffen, die im Begriff waren, wieder in die hoh« S»e zu gehen, hieß »S, st» werden an b«r Küste von Neapel kreuzen. Ein Schreiben aus Or an »rzählt eine interessant« Episod» deS letzten Kampfes zwischen den Arabern Buham«di'< und den Spabis deS Odristen Vussuff. Der Lieuteliant Lepic wurde in dew Hand» gemenge von arabischen Reitern umrmgt, hieb sich aber glücklich durch, nachdem «r einen ehemaligen Scheikh deS Duairs getödtet und einem andern Gegner den Arm durchstochen hatt«. Am folgenden Tag» erhielt dcr Lieutenant von seinem verwundeten Gegner folgendes Schreiben: »Ich werd» dich wiede, erkennen, Christ, beim ersten Zusammentreffen; ich werd« dich nennen bei deinem Namen, und wagst du es, dich allein mit mir zu messen, so sord« ich dich zum Zweilampfe." Di.ser verwundet, Araber rvür ein Häuptling der Ang'adg, eines wegeu seine» Abenteuerlust und seines ritterlichen Sinnes weit und bleit berühmten und merkwürdigen StammeS, der die unfruchtbaren Steppen im Süden von Tlen^ san, bewohnt. Der französische Officier antwortete natlirlich, baß er die Aufforderung annehme. (Alig. Z.) H p an i e n. Bordeaux, 18. April. Aus Alcaniz meldet» man unterm 10., daß die Linie der Eonstitutionel-len im Vorrücken begriff«?« war, und si« den von den Insurgenten bcsetzttn Landstrich immer enger einschloß. Penorapa und Monropo bildeten die Basis der Operation. Letzteres war bereits am ?» "on General Leon, das Dorf Cellora am selbigen Tage, nach kurzer Vertheidigung, von Pnig - Samper besetzt worden, die Nebellen zogen sich auf Penaroya zurück. 52 Deserteurs stellten sich i" Aguaviva. Nach.-dem man die- nöthigen Anstalten zur Befestigung von Monroyo getroffen, rückte die Division Leon dcn 10. gegen Penaroya vor, das der Feind ohne Widerstand räumte. Man hoffte, daß Morella, dessen Erdwälle durch den Negen lheilweise zerstört sind, vor dcn Colonnen d«r Generale Leon und Samper, die vcr, einigt 25,c»00 Mann zählen, nicht zu halten im Stande scyn lvelde, um so mehr, als die Nieder- 143 la^t von Pitarque Bestürzung unter die Besatzung gebracht,hat, und der Fanatismus der Vifchlehaber Forcadell und Polo kein Elsab für das Feldherrnla-lent Cabrera's ist, den man allgemein für die Sacht dcr Insurrection verloren glaubt. Die letzten Nachrichten spcechln illlch von Uneinigkeit unter der Garnison. Die ChesS ftpen genölhigt gewesen, durch düö Loos zu entscheiden, welches der Bataillone im platze bleiben sollte. DaS Loos traf ein Bat. Cat«, lonen. d«ö sich aberz weigerte zu gehorchen. Man beotbette hieraus ein im Dorfe Horcajo canloniren-deS VataiUonj aber die folgende Nacht deserlilte dasselbe in Mass«, theils zu den Constitutionelien, theils nach Hause. — Laut Briefen aus Figueras vom 23. soll Segura mit 6 bib 7000 Mann und z, Stücken Geschütz, und nachdem er alle Equipi» rungsstücke unter seine Mannschaft vertheilt halle, aus Bcrga hervorgebrochen seyn j man wußte nicht, ob um Solsona zu belagern oder um eine für die« sen Platz bestimmte Sendung von Munition und Ltbensmitteln aufzufangen i 700 Insurgenten unter Bouquija hielten San Juan de las Adbadesas mit 2 Stück Geschütz besetzt. Eine telegraphische Depesche im Moniteur aus Va p o nn e vom 20. April meldet, daß am 15. April das Foct Aliaga nach einem kräftigen Widerstand in die Hände der Truppen der Königinn ge« fallen sey. (Allg. Z.) / Der ClNlistische Commandant von Canele (in der Provinz (Zuenca), D. Jos« Domingo y Arnau, war c>m 17. März von dem Christinischen Brigadier D. Manuel Namirez aufgefordert worden, das Fort zu übergeben, wobei ihm sowohl, als seinen Leuten alle diejenigen Vortheile zugesichert wurden, welch« zu Gunsten der Chefe, Offiziere und Gemeinen in dem Vertrag von illergara (zwischen Maroto und Espartero) stipulirt worden waren. — Der Carlistische Commandant wies diesen Antrag in einem unterm 2l. März an den Brigadier Namirez erlassenen Schreiben mit Verachtung zurück. Am Schlüsse dieses Schreibens heißt es: „Wenn Sie noch einen »Funken Ehre im Leibe haben und einiges Scham-„gcfühl besitzen, so werde ich Si« mit gleichen Streit-»kiästen an dem Orte, den Sie selbst bezeichnen „können, erwarten; wenn Sie Anstand nehmen, „Ihre Truppen zu conipromitiren, so wollen wir uns .beide, so wie es Ihnen beliebig ist, schlagen. So »führen diejenigen Krieg, die unter dem Panier des »unsterblichen Grafen von Morella fechten. Jos« Do-»mingo y Arnau. Das in Cabrera's Hauptquartier erscheinend» amtliche Journal enthalt folgende Proclamation, welche dieser Feldherr an seine Truppen erlassen l>n: „Soldaten! Nach e!ner schweren Krankheit, d!e nnch an den Rand des Grabes gebracht halte, stand ich auf dem Puncte, mich neuerdings an eurer Spitze zu zeigen, alö ich durch einen Nückfall daran gehindert wmde. Ich habe erfahren, daß der Feind diesen Umstand benützt hat, um sich Segura's zu be« lnächtigm und leine schändliche Tacut der Bestechung dei euch fortzusetzen. Etz hat das Gerücht von meinem Tode, von meiner Einweichung verbreitet, und gesagt, daß Alles sür uns vtrlorcn sey. Alles villo-ren! Aber auf was gründet er dnm seine Hoffnungen? Auf meinen Tob? Der Allmächtige erhält mich. Auf seine Streitmacht? Gottlosigkeit j»nd Verrath tonnen nicht die Oberhand dehallen. Auf meine Flucht? Soldaten« Ich habe mit ,uch gefcchtlNj icy werde in euren Reihen sterben. Echte Kinder Spaniens , verachtet diese eitle Hulisiglisse, und veiglßt nicht, daß ihr es seyd, von denen das vielgeliebte Vaterland seine Ruhe und seine Glückseligkeit erwartet. Del Herr der Hecrschaaren ist mit unö; was haben wir ju fürchten? Nenn er auch zuläßt, daß die Gottlosigkeit zuweilen siegt, so verleiht er doch am Cnde den dauerhaften Sieg denjenigen, di, seine Gesetze befolgen. Euer Feldherr und Waffengefährle, viamon Cabrera. Hauptquartier zu Mora de l'Ebro« den 23. März 18^»0. Einem Schreiben aus Alcaniz vom 2. April zufolge ist zu Mora de l'Ebro ein großer Kriegsralh gehalten worden , welchem sämmtliche Carlistische Chefs, namentlich Llangrstera, Polo, Balmaseda und »Losque beiwohnten. (Hst. B.) Großbritannien. In HudsonSbap - Haus ist so eben dle Nachlicht eingetroffen, daß es den Herren Dense und Simpson endlich gelungen ist, das Daseyn einer nordwestlichen Durchfahrt außer Zweifel zu stellen. Diese Reisenden haben das große Problem gelöst, durch Ergänzung des fehlenden Kellenglicds. das die Entdeckungen von Parry und Roß im Ost Robinson. Während dieser es für daS Beste gehalten, daß man keinen directen Verkehr mit den chinesischen Behörden anzuknüpfen suche, wenn letztere nicht aus freien Stücken dazu die Hand böten, und daß die Commission an Vord eineS bei Linlin, außerhalb d«s Hafens von Canton, liegenden Schiffes eine unabhängigere und freiere Stellung habe, zugleich eber doch den ganzen Handel auch von dort aus sehr gut beaufsichtigen könne, fand Capltän Elliot aus mehreren Gründen den Aufenthalt in Canton, mit Ge. nehmigung der chinesischen Behörden, durchaus ralh-samer, und er sah in der mit seinem eigenen Ver-waltungsantrilt zusammentreffenden Ankunft eines veuen Gouverneurs, Namens Tang, der zum Nach: folger Lu'S ernannt war und noch jetzt diese Stelle «innimwt, eine erwünschte Gelegenheit, die Unter: Handlungen mit den Behörden wieder einzuleiten. Seine Gründe hierzu legt er in verschiedenen Depe-schm auf folgende Weise dar: „Wärm wir in Canton, so würde es uns gewiß shne große Neschicklich-keit, bloß durch die Macht der Umstände, bald möglich seyn, uns den eingebornen Behörden so nützlich zu machen, daß sie allmählig und stillschweigend zwar. aber sicher dahin kommen würben, einen directen Verkehr mit uns nicht nur zuzugeben, sondern zu suche n. Alles in Ruhe zu erhalten , ist in China der beste Beweis und der ganze Zweck «mer glücklichen Verwaltung; sobald der Vicekönig nun fände, baß «r in dieser Hinsicht aufrichtig? Verbündete an un« hätte, würde er sich emsig um unsere Freundschaft bewerben. Ich muff noch hinzufügen, daß die höchst merkwürdigen Schrille der chinesischen Negierung in Bezug auf den auswärtigen Handel, die jetzt get'han werden, und, der kritische Zustand der Ungewißheit, in welcher wir über den Ausgang derselben schweben» mir einen Beweggrund mehr geben, meine baldmögliche Zulassung in Canton dringend zu wünschen. ES wäre gefährlich, unter diesen Umständen noch länger in Macao zu verweilen, da sich in Canton keine englische Behörde besindet i und eine große Menge englischer Schiffe mit vielen hundert unternehmenden Seefahrern und anderen Personen, denen die Gesetze und Gebräuche dieses Reichs wenig v<-kannt sind, !im Cantonsiusse liegen.« (Ost. B.) R u st l a n v. St. Petersburg, 46. April. Se. Majestät der Kaiser haben nachstehenden Mas an den dirlgi« icnden Senat erlassen: «Am 23. März s9. April) ist Unsere vielgeliebt« Tochter, die Gcoßfülstinn'Maria Nikolaiewna, von einer Tochter glücklich entbunden worden, w»lcht nach den Gebräuchen Unserer rechtgläubigen Kirche den Namen Alexandra erhalten hat. Indem Wir dem Allerhöchsten für diesen glück« lichen Zuwachs Unseres kaiserlichen Hauses danken, baden Wir für gut befunden, zum neuen Beweise Unserer väterlichen Zärtlichkeit gegen Unsere »ielg<-litble Tochter, di» Großfürstinn Maria Nitolajewl^,, und Ihr,n Gemahl, dieser Unserer erstgebornen En» telinn für Ihre Person den Titel »Kaiserlich» Hoheit" zu verleihen. Wir befehlen dem dirigirenden Senate, alle gehö»ig,n Anordnungen zu treffen, auf daß diese Unsere neugeborn« Enkelinn in allen Fällen gebührendermaßen Ihr« Kaiserliche Hoheit genannt werde." (Allg. Z.) Vermischte Nachrichten. Man bericht»! aus VreSlau: Unter dem Namen »Colosseum-Wagen" hat ,in Hr. Hahn au« Pesth «inen Wagen hierher gebracht, der vielleicht der größte ist, den BreSlau jt gesehen. Er enthalt ein Panorama, »in Wachsfiguren-Cadinelt, ein» Camera obscura, dient dem Hr.?. Hahn und dessen Frau als Wohnhaus, und faßt Über 200 Zuschauer! Die ErsindungSkunst macht die rasendsten Fort» schritte und fördert daS Nützlichste. In Edinburgh hat ein Mann, dem man sich beeilen muß, ein Monument zu setzen, Namens Liahtglowe. einen Wagen erfunden, über dessen Kutschersitz ein prächtiger Spie« gel angebracht ist, der gegen Cdenen, auf denen b!» Kutsche steht oder geht, unter einem Winkel von 45" geneigt ist. Hinten, über d«r Kutsche, coriesponbiit mit thm ein ähnlich liegender, jedoch entgegengesetzter Spiegel. Durch dieses kunstvolle Polemoskop wird der Kutscher sogleich gewahr, wenn sich Iemaud hinten aufgesetzt hat. Dann stampft der Noss,lenk