ftftoiM plttoM t Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat echristleimng und verwalt»««: PreUrnov« »lic« 5, XtUp^nt R*. 21 (iirttnuban) 1 filr da» Inland: vi«rt»ljShrig tvDW. halbjährig «ll Din. gan». An?u«diq»»gen »erde« in d men des Jugoslawischen Radikalen Klubs Erklärun-gen, daß ihre Klubs an der Budgetaussprache nicht teilnehmen würden. Die Abgeordneten, die diesen Klubs angehören, verließen den Saal. Abg. Ävota Milanovic erklärte im Namen des Nationalen Bau-ernklubs, daß sich sein Klub gestern zwar mtt der Opposition solidarisch erklärt und den Sitzungssaal verlassen habe, es aber für seine Pflicht halte, an der Budgetaussprache teilzunehmen. Nachdem Dr. Nikitovic den Bericht der Minderheit des Finanz-ausschusses verlesen halte, gab Finanzminister Letica ein ausführliche« Erposee über den Voranschlag. Die Rede des Finanzminifters wurde mit großem Beifall aufgenommen. Um 14.15 Uhr wurde die Sitzung geschlossen. Die nächste findet morgen vor-mittag statt. Exposee des Finanzminifters Beograd, 26. Februar. In der heuttgen Skup-fchtinafitzung erstattete Finanzminister Dr. Letica ein E-posee, worin er ausführte, daß die Budgetvorlage für 1936/37 mit 10.3 Milliarden Dinar ausgegli- chen sei. Unter den 10.3 Milliarden Dinar Gesamt-ausgaben feien 5296 Millionen Dinar materielle Auslagen, hievon 3077 Millionen Dinar Ausgaben für die nationale Verteidigung und für die Staats-schulden. Hier handle es sich um wesentliche In-teressen unserer nationalen Sicherhett sowie um Verpflichtungen, die nicht eingeengt werden könnten. 2219 Millionen Dinar oder 21 Prozent verblieben für alle anderen materiellen Erfordernisse der Staatsverwaltung. Der Minister spricht sodann von der vollzogenen Kürzung der Personalauslagen für die Staatsbediensteten und betont die verbesserte S. tgl. Majestät Veter ll. hat das Protektorat über die Skisprungwett-kämpfe übernommen In Planica langte aus der kgl. Hofkanzlei die Meldung ein, daß S. kgl. Majestät Peter II. die Schutzherrschast über die Skiwettkämpfe, welche am 8. Män in r men fjat Planica stattfinden werden, übernom- Gemeindewahlen in Baska bei Susak Sonntaa, den 23. d. M., fanden in Baska Gemeindewahlen statt. Es gab zwei Listen: die der ehemaligen Kroat. Bauernpartei und die der Jevttt-Anhänger. Die Liste der ehemaligen Bauernpartei erhielt 636, die Liste der Jevttc Anhänger 41 Stim-men. Somit erhielt die ehemalige Bauernpartei alle Sitze in der Gemeindevertretung. Die Vereinheitlichung der Schulbücher Die Durchführung des im Jahre 1929 aus-gearbeiteten Gesetzes über die Vereinheitlichung der Schulbücher auf dem gesamten jugoslawischen Staatsgebiet wurde nun ernstlich in Angriff ge-nommen. Die Verlautbarung dieses Beschlusses hat eine rege, noch lange nicht im Abflauen sich befindende Fehde zwischen den Anhängern der Vereinhettlichung und dessen Gegnern hervorgerufen. Die gesamte jugoslawische Tagespresse beschäftigt sich in spaltenlangen Auseinandersetzungen mit dem „Für — und — wieder". Besonders Slowenien ist am Ausgange dieses Strettes (der auch ein Politicum wurde, mit dem wir uns wetter nicht abgeben wollen) stark interessiert. Die Slowenen befürchten eine stiefmütterliche Be-Handlung des als notwendige Staatssprache in der Verfassung anerkannten Slowenischen, die Buch-druckn noch Arbeitsverringerung, da ein wesentticher Teil der vereinheitlichten Schulbücher natürlich außerhalb Sloweniens gedruckt werden würde. Die Lehrkräfte, die mit den bisher in Beograd verlegten Schulbüchern schlechte Erfahrungen gemacht haben, befürchten auch, daß die Qualität nicht den hiesigen Ansprüchen gerecht werden könnte. Eine Abordnung, die die Durchführung der Vereinhettlichung verhindern sollte, ist in die Haupt-stadt abgereist und hat die zuständigen Stellen auf-gesucht und ihre Einwände und Befürchtungen vor-gebracht. Einige Abgeordnete, fast ausschließlich Slowenen, haben einen diesbezüglichen Gesetzentwurf ausgearbeitet und diesen dem Abgeordnetenhaus vorgelegt. Die Lösung dieses Strettes wird von allen Kreisen mtt größter Spannung erwartet. Rückkehr in die Kasernen Tokio, 27. Februar. (Reuter.) Die Meuterer haben sich, wie offiziell mitgeteilt wird, überreden lassen, in ihre Kasernen zurückzukehren. Der 36-stün-dige Alarmzustand in Tokio hat daher heute ohne weitere blutige Ereignisse sein Ende gefunden. Im kaiserlichen Palast wurde ein Kriegsrat abgehalten. Sicherung der materiellen Ausgaben. Der Minister verweist auf die Senkung der direkten Steuern in-folge der wirtschaftlichen Krise. Dem gegenüber seien die Verzehrungssteuern und die Zölle höher veran-schlagt. Im wetteren Verlauf spricht der Minister von der Verbesserung der Tabakübernahmspreise und von der Beständigkeit der nationalen Währung. Gespenst eines Krieges im Fernen Osten Man konnte sich bereits allen Ernste» über» legen, ob neben den Kommentaren zur militärischen Lage in Ostafrika nicht auch bald solche Beurteilungen für militärische Vorgänge im Fernen Osten not-wendig werden könnten. Tatsächlich haben die „Zwischenfälle" an den unmarkierten Grenzen zwischen Sowjetrußland, wozu auch die mongolische Grenze m rechnen ist, und Manchukuo zu Anfang des Jahres eine derartige Zunahme und Ver« schärfung in der Durchführung der Grenzüberfälle erlahren, daß das Gespenst eine» Kriege» im Fernen Osten immer drohender auftauchte. Jetzt haben plötzlich die Sowjets kalte Füße bekommen, was nicht nur darauf zurückzuführen ist, daß in jenen fernöstlichen Gegenden in der jetzigen Jahres-«it 40 bis 50 Grad Kälte herrschen. Japanische Militärkreist hatten immer dringender verlangt, daß endlich zur Vermeidung weiterer „Zwischenfälle" die Grenzen deuttich abgesteckt würden. Sie konnten da» bei auf die Verträge der Sowjetregierung mit Peking und Mukden aus dem Mai und September 1924 hinweisen, in denen diese Grenzmarkierungen vorgesehen waren. Geschehen ist aber seitdem nichts. Der schwerste Zwischcnfall erfolgte am 29. Januar d. I. an der Ostgrenze Manchukuo» in der Nähe des Ehauka-Sees bei dem Ort Olohodaka, wo eine meuternde mandschurische Kompagnie auf Sowjet-gebiet übergetreten war. Schlag auf Schlag folgten „Zwischenfälle" an der mongolischen Grenze im Westen beim See Buir am 5., 8. und 12. Februar. Dort waren von mongolischer, also fowjetrusfijcher Seite sogar Tanks und Flugzeuge eingesetzt worden, für die es in der Mongolei keine Fabriken gibt, die also nur au» Sowjetrußland gekommen sein können. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes von Man-chukuo ertlärte daraufhin: „Das ist gleichbedeutend mit einem Kriegsakt". Wettere Vorgänge ließen die Zuspitzung der Lage erkennen: Kaganowttsch' Besichtigunsreise durch Fcrnost, die Zurücknahme jowjettussicher Untertanen aus dem Grenzgebiet, die von Japan behauptete Ausweisung japanischer Bürger aus Wladiwostok, der beschleunigte Bau von Straßen und Bahnen auf Sowjetgebiet, die Ueberweisung besonderer Gelder für die japanischen Truppen in der Mandschurei, die Ueberführung zweier japanischer Heimatdivisionen nach der Mand-schüret, ohne daß zu erkennen war, ob und welche Divisionen dafür in die Heimat zurückkehrten, endlich die Schließung fowjetrussicher Konsulate in Man-schukuo außer des Generalkonsulats in Harbin. „Krieg im Frühjahr!" hieß es daraufhin. Und nun eine plötzliche Entspannung. Moskau nimmt den Vorschlag zur Einsetzung einer Schiedskommission zunächst nur für den Zwischenfall vom 29. Januar an und verzichtet auf eine Forderung, der Kom-Mission neutrale Mitgl eder beizugeben. Dagegen hatte Tokio besonder» charf protestiert, denn da» roch nach Genf und Lytton-Kommision. Japan machte dazu den humorvollen Zufatz, daß für solche neutralen Vertreter nur Estland und Salvador in Frage gekommen wären, die einzigen Länder, die bisher Manchukuo anerkannt hätten. Der Grund für Moskaus Nachgeben und für den damit in die lich gemacht wie in diesem Fall. Erlitte dfe noch ausstehende Notifizierung des sowjetrussijch-ftanzö-fischen Beistandspaktes nicht immer neue Ver-zögerungen, hätte also Moskau freie Hand im Fernen Osten, so würde die Sowjetregierung ihre Nach-giebigkett kaum so weit getrieben haben. Aber auch Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 18 Japan liegt nicht» an einem Krieg im Fernen Osten, dessen Weiterungen nicht zu übersehen find. Die 40 Grad Killte hätten die Japaner kaum gefürchtet. Bei dieser Temperatur haben fie zu Anfang 1933 ihren Jehol'Feldzug geführt. Deutschland — Polen — Prag Zur Lage in Mitteleuropa schreibt die Prager „Rundschau": „Es steht außer allem Zweifel, daß Deutsch-land seine bisherige Politik der Frieden»erhaltung weiter verfolgen wird und daß seine Enthaltung »on unfertigen und schwer fertig zu machenden diplomatischen NeuschSpfungen nur in diesem Sinne gedeudÄ werden kann. 2n Warschau wird mit ver-Müssender Deutlichkeit betont, daß Polen nicht daran denke, seine Neutralität auszugeben in allem, was zwischen Paris, Prag und Moskau vereinbart wer-den mag. Die seit Jahr und Tag bewährte Selb-pändigkeit der polnischen Politik würde ihren Sinn verlieren, wenn sie sich plötzlich auf neue Wege be-gebe, die sie nur in neue Abhängigkeit bringen würde. Auch in Budapest läßt man hören, daß die Donaupläne, wie immer sie in Paris besprochen worden seien, die ungarische Haltung nicht beein-flußen können." Flandln über den französisch-sowjetrussischen Pakt Paris, 25. Februar. In der Kammer begann heute die Aussprache über die Ratifikation des französisch sowjetrussischen Paktes. Einer der ersten Redner war der Vorsitzende der Kommission für auswärtige Angelegenheiten Pal Bastide, der eine große Rede über die Bedeutung dieses Paktes für das Gleich-gewicht in Europa hiell. Nach ihm ergriff Außen-minister Flandin das Wort. Er führte in seiner Red« in der Hauptsache aus: Kein Land ist der Politik des Friedens und der kollektiven Sicherheil so treu wie Frankreich. Zur Erhaltung des Friedens und der Organisation der allgemeinen Sicherheit hat auch der französisch-sowjetrussische Patt beizu-tragen. Zu dem ftanzöstsch iowjetrussischen Pakt kam es nach den Verhandlungen, d>e Louis Barthou führte. Diese Verhandlungen hatten überall, mit Ausnahme von Deutschland, günstigen Widerhall gefunden. Die Haltung Deutschland» war in dieser Angelegenheit vollkommen negativ, während sich Polen reserviert hielt. Beide Parteien haben bei den Verhandlungen darauf geachtet, daß sich die Be-Kimmungen dieses Pakte» streng im Rahmen des Völkerbundes bewegten und deshatb ist der Pakt auch anderen Staaten zum Beitritt offen geblieben. Der Patt wurde von der französischen Kammer mtt großer Mehrheit angenom-men. Deutschland gewinnt Fett aus Kohle Berlin, 27. Februar. In der letzten Zeit wurden die Versuche, aus Kohle Fett herzustellen, eikrig fortgesetzt. Nun erfolgte die Handelsger'chiliche Eintragung der Firma „Deutsche-FeUsäure-Werke", die sich mit der fabriksmäßigen Herstellung von Fett aus Kohle befassen werden. Das Unternehmen hat feinen SH in Mitten und soll seine Arbeiten in Kürze aufnehmen. Die Wirtschaftsverhandlungen in Prag Prag. 25. Februar. Der Wirtschafttrat der Kleinen Entente setzte heute seine Arbeit fort. In getrennten Sitzungen wurden die Handelsbeziehungen zwischen der Tschechoslowakei und Jugoslawien und zwischen der Tschechoslowakei und Rumänien einer eingehenden Aussprache unterzogen. Noch immer Generalstreik in Damaskus Jerusalem. 26. Februar. In Damaskus fiel neuerlich ein Zusammenstoß zwischen Natronallsten und einer Militärabteilung vor. Der Generalstreik dauert fort. Dr. Hodßa nach Wien Da die österreichisch tschechoslowakischen Handel»-vtrtrag»verhandlungen bald abgeschlossen werden, Io erwartet man, daß der tschechoslowakische Mini terpräsient Dr. Hodza bereit» am 10. März nach Wien kommen werde. Bei dieser Gelegen-heit wird der Handelsvertrag zwischen Oesterreich und der Tschechoslowakei unterzeichnet werden. Staatsstreich in Japan In Tokio wurde am 26. d. M. durch drei-tausend Soldaten des dritten Infanterieregiment» ein Staatsstreich versucht. Das Regiment gehört zur Ersten Division, die in kurzer Zeit nach der Mand-schüret abgehen sollte. E» heißt, die Soldaten hätten zunächst das Innenministerium, sodann die Polizei-direktion und schließlich das Außenministerium be-setzt. Der Minislerpräsident wurde im Palais des Ministerprästdiums ermordet. Es heiß», daß auch der Finanzminister und auch zahlreiche andere höhere politische Persönlichleiten getötet seien. Die ganze Verschwörung Hai ihre Ursache in der Unzufriedenheit der Mililärkreise mit der Po-lilik der Regierung, die nicht den günstigen Augen-blick für den Angriff auf Sowsetrußland ausgenützt habe, als Rußland vor vier Jahren militärisch be-deutend schwächer gewesen sei als heute. Die Ermordung des Finanzminister» ist durch den Haß hervorgerufen, den der Minister sich bei Behandlung der neuen Kredite für Heer und Ma< rine zugezogen hat. Die kaiserliche Armee hat den Auftrag erhalten, den Widerstand der Aufrührer zu brechen und die Ordnung in der Hauptstadt wiederherzustellen. Der Aufruhr ist, wie man erfährt, durch die Forderung der extremen Militärkreise nach Japans Expansion im Feinen Osten bestimmt. In politischen Kreisen erfährt man, der Mili-tärputsch in Tokio s?i zweifellos eine Folge des langdauernden Kampfes zwischen Militaristen und Parlamentariern um die politische Herrschaft. Der Kampf sei in ein akutes Stadium getreten, als die Militaristen nach dem Plan der japanischen Außen-politii in Nordchina tatsächlich die Gewalt über-nommen halten. Blutige Zusammenstöße in Spanien 700 Häftlinge au» d«n Militiirgefängnissen entlassen Madrid, 26. Februar. Haoas berichtet aus Alcazar de San Juan: Während ein Maskeruug die Stadt durchzog, fielen plötzlich aus den Reihen der Zuschauer mehrere Revolverschüsse. Die Polizei schritt sofort ein. Vier P-rfonen wurden verletzt. Havas berichtet: In Easares fiel ein Zufam-menstoß zwischen Sozialisten und Mitgliedern der Vollsaktion vor. Ein Sozialist wurde getötet, zwei Mitglieder der Volksaktion erlitten schwere Verletzungen. In zwei Dörfern bei Sevilla gab es eben-falls Schlägereien zwischen politischen Gegnern. Drei Personen wurden schwer verletzt. Sevilla, 26.Februar. Havas berichtet: Auf Grund des Amnestiegesetzes ließen die Militärbe» Horden rund siebenhundert Personen frei, die von Militärgerichten im Zusammenhang mit den Oktober-ereignissen von 1934 zu Freiheitsstrafen verurteilt worden waren. _ Deutschland, von Auslandern gesehen Während Reichsminister Dr. Goebbels in Mag-deburg erklärte, der Nationalsozialismus fei nicht gekommen, um der Welt zu schmeicheln, sondern um da» deutsche Volk einer besseren Zukunft entgegen zu führen, kamen in England und Frankreich zwei Augenzeugen in der Presse zum Wort, die vor kur-zem Deutschland besucht hatten. Der frühere eng-lische Lufifahrtminister, Lord Londonderry. der auch mit Adolf Hitler und General Göring Mehrere Un-terredungen hatte, unterstreicht den starken deutschen Wunsch nach Freundschaft mit Großbritannien und Frankreich. Hitler» Volkstümlichkeit sei lehr eindrucke-voll und beruhe auf seinen energischen Maßnahmen, die auf allen Gebieten auffallende Veränderungen geschaffen hätten. Lord Londvndeny spricht dann insbesondere von der deutichen Lustwaffe, die zwar nach seiner Ansicht einen Bruch mit Versailles darstellt, ober lediglich im Interesse der Sicherheit einer großen Nation geschaffen werde und sich weder ge> gen England noch gegen Frankreich richte. Das deutsche Mißtrauen gegenüber dem politischen System Rußlands und der russischen Politik der Wellrevo-lution ist außer dem englischen Politiker auch dem Maroui» de Polignac aufgefallen, der als Mitglied de» Internationalen Olympiakomttees in Garmijch war. Er meint, das deutsche Volk wisse, daß ein moderner Krieg den Siegern nicht mehr Gewinn dringen werde als den Besiegten. Es wünsche des-hall» ernsthaft ein« Annäherung an Frankreich, wolle sich aber gegen die Verhehrungen der zer-setzenden Sowjetpolttik schützen. Die tradittonelle Feier zur 16. Wiederkehr der Vertündung des Parteiprogramms Die nationalsozialistische Bewegung beging a« Montagabend in München in würdiger Weise die 16. Wiederkehr jenes Tages, an dem Adolf Hitler die 25 Punkte des Parteiprogrames erstmalig in einer Massenversammlung verkündet hatte. Wiederum versamme ten sich wie im letzten Jqhre und wie am 24. Februar 1920 die ältesten Mitkämpfer des Führers im Festsaal des Hofbräuhaufes, der damals Schauplatz des kühnen Wagnisses der jungen Be-wegung war. sich den Weg in die Oeffentlichkeit mit dieser Massenversammlung zu erzwingen. Adolf Hitler ergreist nach Gauleiter Wagner selbst das Wort zu einer Ruhmesrede auf Treue und Opfer, auf Glauben und Ausharren. Der Führer ruft die erste Kampfzeit in die Erinne-rung zurück, und seine Stimme schwillt mächtig an. als er die Entwicklung der Bewegung in zähem Kampf über alle Opfer und Rückschläge hinweg bis ,um endgültigen Siege aufzeichnet. Dank spricht aus seinen Worten, und seine alten Anhänger sind stolz, von Anfang an dabei gewesen zu sein und da» Werden des neuen Reiches miterlebt und miter-stritten zu haben. Adolf Hitler üoerschaut das Aufbauwerk der letzten drei Jahre. Wiederum stellt er in den Vor-dergrund die unaufhörliche nationalsozialistische Er» ziehungsarbeit, die jetzt auf» ganze Volk übertragen worden ist und al» ihre wichtigste Frucht das spon-tane Verständnis des Volkes für alle die schweren und großen Entscheidungen dieses Jahres, sein un-verbrüchliches Vertrauen, die stabile unerschütterliche Uebereinstimmung zwischen Führung und Volk. Er verweist auf den gewaltigen Ausleseprozeß, der sich in der Bewegung vollzieht und alle wertvollen Kräfte aufnimmt und emporsteigen läßt, wie auf der anderen Seile in Zukunft genau so wie bisher alle asozialen und alle anationalen Elemente der Zersetzung mit eiserner Strenge niedergehauen werden. Und weiter richtet der Führer den Blick in die ukunft, der das breite unzerstörbare von Jahr zu ahr mehr gefestigte Fundament bereitet worden ist. Die letzten Worte des Führers gehören dem Dank an feine ältesten Getreuen. Der Führer ruft die Erinnerung wach an die „wunderbare herrliche Zeit, da wir ausgezogen sind mit nicht» als einem unermeßlichen Glauben und einer fanatischen Hin» gäbe, e»n große» Reich zu erobern. Heute, 16 Jahr« später, nachdem wir die Herren dieses Reiches gt» worden sind, möchte ich sie erinnern an diese schwere» aber herrliche Zeit." Als der Führer seine Rede beendet hat, lohnt immer wieder stürmischer Beifall seine Aus» führungen. Mit freudiger Begeisterung singen alle da» Deuncbl indlied und das Horst Wessel Lied. Alldem, ine» Bedauern erwecke die Mitteilung des Gauleuers Wagner, daß der Stellvertreter de» Führer?, Rudolf Hetz, durch eine leichte Erkrankung am Eijcheinen verhindert ist. Englische Meldungen über die Unterredung Mussolini - Hassel London, 25. Februar. Alle Londoner Abend-blätter bringen in großer Aufmachung die Meldung aus Rom, anläßlich der Unterredung Mussolini» Hassell habe man sich dahin geeinigt, kxiß im Falle der Ratifikation des französisch-sowjetrussischen Paktes eine Aenderung der italienisch-deutschen Beziehungen und der Politik der beiden Länder notwendig sein würde. Nach Auffassung der Londoner Kreise be» deute die» nichts anderes als eine Kündigung des Locarnopaktes settens Italien» und Deutschland». Wichtiges in Kürze Wien, 26. Februar. Bundeskanzler De. ». Schuichnigg und Außenminister Dr. Berger Wal-denegg dürften in der ersten Märzhälste Budapest besuchen. London, 26. Februar. In politischen Kreise» erwartet man, daß die gestrigen Besprechungen Eden» mtt Grandi eine Verschärfung der diplomatischen Lage zur Folge haben wüiden. Italien soll angeb-lich beschlossen haben, im Falle einer Verschärfung der Sanktionen den Völkerbund, nach vorheriger Verständigung mit Deutschland, zu verlassen. Infolge technischer Schwierigkeiten müssen »f* die Fortsetzung »er Erzählung „Einst uu» jetzt- für feie nächste Ausgab« zurücklegen. Nummer 18 Deutsche Zeitung Seite 3 Wie überall, wo deutsche Menschen leben, geht e» in der Faschingszeit laut, froh und lustig zu. Diese Gelegenheit liefe auch unsere Volksgemeinschaft nicht vorübergehen und sammelte sich im Rahmen de» Cillier Männergesangvereines zu einer wahrhaft fröhlich heiteren „Schalkfahrt" um die Welt. Herrlich, lustig und spannend und voller Erwartung war die Rundreise. Nach wochenlangen mühevollen, opferreichen Borbereitungen, versehen mit Fahrscheinen und Pässen, ging es unter der Führung des Professors Xandl-Lustig und des Gustl-Schalk los. Mitgeta.t hatten: der ganze deutsche Rtännergesang-verein, „Die Lustigen Bier" und noch ein zweites Quartett, 18 Mann technisches Hilfspersonal und 61 Rollen spieler. 4 Musikkapellen mit 18 Musiken» haben das Publikum auf der Reise begleitet und nach der Rückkehr zum Tanze gespielt. Die Reis« begann im Heidelberger Zchlohkeller Zum schlummernden Zwerg Perkeo-Wusser unter dem Riesenfasse kam eine feucht-fröhliche Studentenrunde. Voran der „Kellermann"-Löschnigg, der es in trefflicher Weise verstand, die Zuschauer mit dem sagenhaften Zwerg Perkeo be-kannt und befreundet zu machen. Hinter ihm kamen mtt bunten Mützen die Studenten mit dem Fuchs-major an der »pitze und am Schlüsse der Musik-gelehrte Professor L u ft i g > Fandl. Nach einem wüsten Toben wird vom Fuchsmajor Schalk der Zwerg Perkeo zum Oberschalken ernannt. Doch der rauchig-rauhe Schwanengesang mag unserem Pro-fessor nicht gefallen und so kommt es zu einer ulticen Auseinandersetzung zwischen ihm und dem Fuch»major Schalk. Der vielgereiste Professor wille» nicht wahr haben, daß der deutsche Gesang doch noch am schönsten klingt und geht mit dem Schalk die Wette ein, daß e» draußen in der wetten Welt doch noch viel schönere Naturgesänge gibt und »immt ihn zum Zeugen als seinen Famulus nun mtt auf die Wellreise. Hunderttausend Dinar gilt die Wette, die im Ramen des Oberschalken-Perkeo abgeschlossen wird. Mit dies« ulkigen Einleitung, die natürlich viel bunter ausfiel, als sie hier beschrieben werden kann, vor allem auch durch die siöhliche Fuchsenrede, ge-hallen vom Fuchsen und späteren Buddhapriester Erwaldu-, war der Kontakt mit dem Publikum rasch herrgestellt und ehe man sich noch so ganz er-Holle, ging der Vorhang wieder auf und im orange-gelb rotem Lichte bot sich ein herrliches Haremsbild au» Istambol den überraschten Zuschauern. Tamburin-, Cembalo-und Flötenklänge, echter kürkischer Haremsgesang, 8 Haremsdamen mit zwar nicht ganz türkisch klingenden Namen, wie Ada, S i d i, Tina, Z i z I, Olga, Helga und L i l i, dafür aber mtt echten wunderschönen türkischen Kostümen (aus dem Modegeschäft Anna Stau-d 1 n g e r) nahm die Zuschauer gefangen. Alle über-ragte der gefährlich dreinschauende, aber harmlose Obereunuch, Werner Stiger. Mit einer Gemüt«-ruhe ohnegleichen sah er dem Tanz der Harem»-damen zu, die sich mtt recht orientalischen Tanz-bewegungen und dem noch älteren Dschamileh-Lied um die Lieblingsftau Mirza (Frl. Degel-mann) drehten. Trefflich wurde die orientalische Beßechungsmethode geschildert, mit der sich nun die Welkeisenden Professor Lustig und Schall den Zutritt in den Harem verschafften. Während der Professor teilweise noch dem Gesänge zuhörte, war der Ähalk von der Schönheit der Harem»damen schon ganz betört und vergaß ganz den Zweck seiner Weltreise, so daß er schon im Harem bleiben und fich da» Gewand vom Eunuchen ausborgen wollte. Erst die Antwort de» Eunuchen brachte ihn wieder St Besinnung und mit schallendem Gelächter und eisall schloß sich der Borhang. Die Weltreisenden machten nun einen großen Sprung, der durch den schmucken Kapitän-Fritz Gradt mit den Worten: „Jung»! Jetzt fahr' ma zu die Fidschi-Insulaner" angekündigt wurde und als der Vorhang aufging, befand man sich in Hawaii am Seestrand mit Palmen und wa» dazu gehört. Bon fern erklang, vom Quanett sehr schon gesungen, ein Lied von Hawaii. Süds««-insulantsch gekleidet, da» heißt, in «troh» und Bast-Neidern und mtt Blumen geschmückt, bastelten spielend eine Hawaianerin-Frl. Böthe und ein Hawaianer- 44 W. Stiger, verträumt saß daneben ein Hawaii-Junae-Zoll! Adolf und schlafend lag die Hawaii-Tänzerin-Frl. Erna K o v a c am Strande. Hawaii-Gitarre, Gesang und Bambusttommeln wecken sie aus ihrem Schlummer. Mit langsamen rhythmischen Bewegungen erhebt sie sich, beginnt zu tanzen, immer rascher und rascher dreht sie sich in einem erotischen Wirbel und bricht jäh ab. al» sie die beiden Weltreisenden er-blickt und flieht. Wieder ist der Wüstling« Schalk nur von der Schönheit der Frau betört und nicht von der Musik und dem Gesang, so daß er nun schon selbst daran zu zweifeln beginnt, die Wetteiemals zu gewinnen. Mtt dem 4. Bild werden wir in da« kalte Rußland versetzt, nach Kazan Die Wolgalandschaft im Schnee liegt vor un». Leise erklingt das Wolgalied mit Balalaikabegleiiung, Prof. Lustig und Schalk tauchen mtt ihrem Hand-wagerl auf. Ueberaus heiter wird die Zahnschmerzen-Szene mtt „^jutt-nem" vom Schall und da» glück-liche Zahnziehen vom Professor gespielt. Der Bolschewik-W. Stiger tritt echt-russisch-fluchend auf und hinter ihm kommen mit schweren Schritten die Wolgaschisser. Trotz der Peitschenhiebe vom Bolschewiken ziehen sie und ziehen und ziehen ej juh nem-singend ein lange» schwere» Tau. Zum Schluß erscheint ein winzig kleine, Schifflein. Professor duftig und Schalk treten mit dem Ruf „Schalkfahrt ahoi!" «b, der Vorhang fällt. Die Weltreisenden fahren ein wenig Zickzack und kommen in einen fabelhaften Buddha-tempel nach Honkong Hier erleben sie, und mit ihnen die Zuschauer im bichlgejüllten Saal, eine der herrlichsten Szenen während der ganzen „Schalkfahrt". Dunkelblaues und bengalische» Licht bestrahlten eine riesige Budd-hastatue, und zwei FeuerKäger (rechts und link»). Bor der Riesenstatue de» Gottes saß der Oberpriester (Adolf Periffich) und recht» und links noch je ein Priester (Erwaldus und Ing. Unger-Ullmann) in Priestergewändern. Von recht» erscheinen Prof. Lustig und Schalk. Hinter der Bühne fang da» Quartett ein „chinesische»" Lied. Langsam ganz langsam be-ginnt sich die bi» dahin stille fitzende Gestatt de» Oberpriester» im Tanztempo zum dumpfen Pauken-klang zu erheben und zu tanzen, immer erregter wird der Tan» de» Oberpriester» mtt dem Doppel» geficht, plötzlich macht er eine Drehung zeigt mr größten Ueberraschung sein zwette», wahres Gc!>chi und setzt fich dann erschöpft auf seinen alten Platz vor der Statue nieder. Nun erst treten die beiden Weltreisenden vor die bi» dahin unbeweglichen chi-nesischen Priester und ersuchen, dem Schalk die Zu-tonst zu sagen. Geheimnisvoll, spannend wallet der eine Priester seines Amte», unter langen anbetenden Bewegungen, d e die beiden Wettreisenden mttmachen zu müssen glauben. Aus einer Opferschale zaubert der zweite Priester ein bengalisches Licht und nun ist der erste Priester erleuchtet und beginnt dem er-schrockenen Schalk dessen Vergangenheit und Zukunft zu sagen. Er erfährt fein erstes Leben al» Zwerg Perkeo, feine Wiedergeburt als Kamel, seine zweite Wiedergeburt al» Ratte und daß er zum dritten Male wiedergeboren war in seiner jetzigen Säufergestalt. Darauf mußte er nun noch seine künftigen Erlebnisse erfahren und die Warnung, daß er die Wette verlieren werde. Nach der großen Pause finden wir Prof. Lustig und Schalk hoch oben im Norden, in Sotimonia Eislandschaft in der Mitternachtssonne, Eisberge, Eskimos und Eskimohütte, ein Eskimomädchen (Frl. Sidi), ein E»kimojäger (W. Stiger), zwei Eskimos (Koschell und Reiiter) bildeten den Hintergrund. Mit komischen Liebesgaben, Schinkenbeinen und Fischen, werben die beiden Eskimo» um die Gunst des singenden Eskimomädchen» bis der wahre kskimojäger hinter der Eishütte erscheint und mit einem Gesang da» Mädchen zu sich lockt und sie ich echt nach Eskimositte gegenseitig die Nasen reiben. Professor Lustig ergötzt sich inzwischen am Gesang, während der arme Schalk verzweifelte Hilferufe aus einer Gletscher spotte, in die er gestürzt war, ertönen läßt, bi» er nach vielen Mühen gerettet wird. Wieder kündigt der Kapitän eine Seereise an: „Jetzt fahr'ma nach Amerika", Schalkfahrt ahoi!", der Vorhang öffnet sich und die Schalkfah-rer befinden sich in Ändianopoli» In weiter Prärie steht ein Marterpfahl. Auf der Bühne erscheinen wild um sich schießend Prof. Luftig und Schalk, verfolgt von einem Gri»lybär (Herr Wiston). Kaum hatten sie fich dieses Feinde» erle-digt. werden sie schon von einer wilden Indianer-Horde umzingelt. Während es dem Professor gelingt, noch rechtzeitig zu entfliehen, wird Schalk an den Malierpfahl gebunden. Trotz der Drohungen und Qualen aber will er seinen Freund nicht verraten. Der Medizinmann (Ferdl Wusser) redet dem Ge-fangenen zu und weil alle, nichts hilft, beginnt unter wildem Krieg»geh«ul der Indianerhäuptling (W. Stiger) den Gefangenen zu skalpieren. Während sich nun alle um den Häuptling versammeln, der den Skalp auf den Giedel de» Indianerzeltes be-festigt, springt Prof. Lustig herbei, nimmt den ge-fesselten bei der Hand und sie entfliehen mitsamt dem Marterpfahl. Im 8. BUd landen die Wettfahrer in Rio de Janeiro Im Vordergrund eine Osteria mit Sonnendach, im Hintergrund die Märchenstadt Rio im Abend-licht. Bor der Osteria sitzt Schalk allein und lauscht dem Gesang de» Quartettes, welches in spanischer Tracht am Nebentische sitzt, singt und fich unterhält. Rechts vom Schalk, am Eingang zur Osteria, fitzt ein Gaucho (W. Stiger) und schäckert mtt der Wirtin (Senortta, Frau Unger-Ullmann), einer bildsauberen Spanierin, die auch mtt den übrigen Gästen lieb-äugelt. Doch al» sie auch dem Schalt tief in die Augen schaut, und dieser später durch ihren Tanz zum Mittanzen aufgereizt wird und er nach ihren Hüften greift, rennt sie schnell hinter ihren Geliebten, so daß die beiden nun zusammenstoßen. Schall fällt zu Boden, drohend steht der Gaucho hinter ihm und fragt ihn. was er hier suche. Aengstlich ant-wortet dieser: „31 prosessore". ..Niki da professore", sagt der Gaucho, wirst ein Lasso hinter die Bühne, zieht damit den Professor herbei, und weil Schalk dem Professor in die Arme fliegt, werden beide in» Seil verwickelt und find nun Gefangene de» Gaucho. Die Schalkfahrer kommen nach Afrika, nach Addis Abeba Hinter der Bühne singt da» Quartett ein „afri-konische» Lied, ein Nasenlied". Pros. Lustig sitzt al» Reporter mtt einer Schreibmaschine mttten in einer abessinijchen Landschaft. Schalk, der dazukommt, ist ganz enttäuscht, daß da unten nicht» lo» ist, bi» plötzlich ein kleiner Negerjunge auftritt und den Prof. fragt: „Du sein Reporter von France?" „Ro, no", „Du sein von die Time»?" „No. no", „Ah, Du sein von die Deutsch« Zeitung?" und zeig« auf dessen Bild in der D. Z. Auf einmal er-tönt Kriegsgeheul und herein stürmen abessinische Krieger mit einem italienischen Gefangenen (W. Stiger). Wild wird dieser umtanzt, bi» plötzlich der Ras F o r n a r a Gugsa, von einem Regenschirm be-schattet, erscheint. Alle beugen fich zu Boden und zwingen auch den Gefangenen zu Boden. Die Abes sinier deuten unter Kriegsgeheul dem Ra» Gugsa an, daß sie den Italiener bei Asmara gefangen hätten. Der Gefangene entledigt sich der Umklam-merung und ruft den Abessiniern zu, er sei kein Italiener sondern ein Südttroler au» Bozen. Auf einer riesigen Landkarte finden die Abejsinier wirk-lich Bozen und Ra» Fornara Gugsa tritt freundlich auf den Gefangenen zu und sagt: „Du sein also kein Italiener, Du sein unser Bruder", worauf ihm zur größten Erheiterung de» Publikum» der Süd-tiroler antwortet: „Ja, Freunde sind wir wohl, aber Schwarze keine." Im Zwischenbild erfcheint abermals der Ka-pitän und kündigt an: „Jung»! Jetzt fahr'ma zu-ruck nach Europa!" Krähwinkel Eine Kleinstadt bekommen die Zuschauer zu sehen. 2m Vordergrund eine windschiefe Laterne im Mondenschein. Ein alter Nachtwächter (W. Stiger) kommt stark angeheitert nach getaner Runde zur La-terne und hält Zwiesprache mtt ihr. Wie er da»' macht, ist fast unmöglich zu beschreiben. Die Zu-schauer kamen au» dem Lachen überhaupt nicht her-au». Schließlich sinkt er vor der Laterne nieder und schnarcht. Leise erklingt hinter der Bühne die Mufik zur Fledermaus und lautlos kommt die Fledermaus (Frl. Erna Kovac) selbst hereingeflattert und führt einen künstlerisch vollendeten Fledermaustanz auf. Die Musik verstummt, lauttos, wie sie gekommen, verschwindet auch die Fledermaus. Und nun kommt da» Quartett II herangeschlichen, vier Kleinstätter mtt Hochzylinder (die Herren: Dimetz, Berna, Kullich Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 18 und Svet), hinter ihnen Professor Luftig und Schalk. Das Quartett II stimmt in zwerchfellcrschüt-ternderweise die „Mondsercnade">Parodie an. Der Professor und der Schalk lauschen diesem Nachtgesang, der alsbald in einem wüstem Lärm endet. Ein Nachtgeschirr fliegt herunter und Katzen und Hunde stimmen in den Lärm ein. Jetzt beenden Schalk und Lustig die Wette. Pros. Lustig ruft dem Schalk zu: „Da» also ist Dein Europa!" „Schalk: „Schön — n cht?" Prof. Luftig: ..Sehr schön, wahrlich!" Scha k: „Na — und???" Prof.: ..Da, heißt, daß Du Deine Wette verloren haft!" Schalk protestiert nun in einem fort und der Professor zählt ihm auf: Harem, Hawaii, China, Rußland. Eskimo, Indianer, Rio de Janeiro, Abesfinien — Naturgesänge! Perkeo kommt herein-geschlichen, nähert sich rasch und ruft dem Professor zu: „Ha! Prof. Lustig, bis jetzt haben Sie die Wette gewonnen!" Der Schalk muß die Wette be-zahlen und gibt dem Professor da, Geld. Perkeo locht schrill auf. Und nun kommt die Uebermschung: Hinter der Bühne erklingt das Präludium „Am Brunnen vor dem Tore". Schalk und Lustig sehen sich verblüfft an und gehm dem Tone nach. Da» Quartett singt hinter der Bühne da» Brunnenlied von Eichendorff zu Ende. Im ganzen Saal aber ist'» mäuschenstill, nur der Zwerg Perkeo spricht leise dazwischen: „Schuberts Lindenbaum ... Alte Brunnen rauschen wieder!---Jugend ... Liebe ... Heimat..., Ewig deutsches Volk!"-- Ewig deutsche» Lied! Und al» Scholl und Prof. Luftig wieder in den Bordergrund treten, lacht Perkeo noch einmal auf und ruft: „Schalk, Du bist Sieger! Professor Du hast die Wette verloren, denn e» gibt nicht» Schöneres als dos unsterbliche. Deut-sche Lied!" Prof. Lustio: „Da haft Du Deine lumpigen Dinare! Du hast gewonnen Schalk!" Mit dem Aufmarsch der „Nationen", die zum Steirer-buammarsch gesungen hatten und mit dem Ruf „Schalkfahrt" und der Antwort des Publikum» „ahoi!" endete die „Schollfahrt" und mündete in eine frohe Tanzfahrt. Halt! Nicht so endete die Schalkfahrt, sondern mtt der redlich und ehrlich verdienten Ehrung des Re-gisfeurs, des Schöpfers, des Anders und des un-ermüdlichen Einpaukers bei den mühseligen Proben, des Herrn Mar Oswotitfch d. I. Bevor die Bühne dem tanzlustigen Publikum überlassen wurde, öffnete sich noch einmal der Borhang und dem im Kreise seiner vielen Mitarbeit« stehenden Regisseur und Freund wurde ein großer schöner Lorbeer-kränz überreicht. Das war der Dank für sein« unermüdliche Arbeit am gemeinsamen völkischen Streben nach Gemeinschaft, Opfer und kulturellem Aufschwung. Denn wahrlich, was un« diese Fo-schingsliedertafel des C. M G. B. geboten hatte, war kein alberner Faschingsscherz und kein flimmernder, flitternder Tand, sondern eine nach vielen opferreichen und schweren Proben, durch Wochen vorher vorbereitete künstlerische Dar-bietung, bei der alle S1 Rollenspieler ihr Bestes hergegeben und nicht nach Ruhm gestrebt hatten, sondern «inzig und allein, um in unseren schweren Zetten vielen Hunderten von Volksgenossen einen bunten, heileren und genußreichen Abend erleben zu lassen. Eine Reise um die Welt, wie wir sie ange-kündigt hatten. Au» dieser Uneigennützigst herou» erübrigt sich auch jedwedes Sonderlob, denn jeder >at sein Bestes gegeben, das heißt aber auch, daß edermann nicht nur die Anweisungen des künstleri-chen Leiter» befolgt hat, sondern auch zu selbstschöp-erischen Darbietungen angeregt wurde und zur ge-meinsamen Zusammenarbeit freudig bereit war. Ein Sonderiob sei hier ober doch gestattet, und zwar für unseren lieben Gast aus Maribor, für Frl. Erna Äoöfll Wir hörten nämlich, daß sie ihren Beruf aufgeben will und bedauern dies |ehi; denn gerade an unserem Abend zeigte sie. daß sie bei richtiger Anleitung und hingewiesen auf einen Bildmtttel-punkt nichi nur rhythmisch, sondern auch schauspiele-lisch Vollendetes leisten kann. In ihren Tänzen zeigte sie zwischen Ruhepunlten, Steigerungen bis zur Spannung, und ein Eingliedern in ein Ganze» und so auch ein großartiges schauspielerisches Talent. Es fei dies deshalb hier erwähnt, weil wir wissen, daß da» Frl. Kovai nur eine Probe mitgemacht und dennoch Herrliches geboten halte. Bester Dank sei hier auch noch ausgesprochen den verschiedensten Firmen für die bereitwilligst geborgten technischen Hilfsmitteln und den vielen technischen Mttar-beitern. Schönen Dank aber auch der Firma B. R a d u l o o i i Zagreb, Haramliasiceoa ul. 7 für die leihweise Überlassung der Tropenhelme, die sonst nirgends im Lande aufzutreiben waren. Die Lösung de» Preisrätsels müssen wir au, technischen Gründen leider nöch einmal verschieben. Alle Schaltfahrer die ihre Requisiten zu-rückgelassen hatten, müssen diese Montag von 6—8 Uhr im Bereinszilumer abholen. Sport Athletik: Rapid Auf der «Slacis um 15.45 Dieses für Athletik ungemein wichtigeMei-stelschaftsspiei mußte aus den Sportplatz des S. K. Celje verlegt werden, da der einige Sportplatz durch das letzte Hochwafser leider noch immer nicht benützbor ist. _ Da nun der Vorteil des eigenen Spielplatzes entfällt und beide Mannschaften auf einem neutta-len Spielfeld diesen Punktekampf austragen werden, wird dos Spiel vollkommen offen fein. Athletik hat bis jetzt nur ein Meisterschafts-spiel ausgetragen und dabei gegen Cakovec mit 3: 1 gesiegt. Rapid Hai dagegen schon 4 Meister-schastsspiele hinter sich. Sein bestes Spiel war sein letzt angetragenes, welches gegen Zeleznikar, am Platze des Gegners 4 : 4 endete. Als Schiedsrichter wurde im gegenseitigen Einverständnis Herr Camernik au» Ljubljana be» stimmt. Um das Spielfeld für das Meisterschaftsspiel zu schonen, wird kein Vorspiel ausgetragen werden. Meisterschaft der ersten «lasse S. K. Celje: Korotan Kranj 2:0(1:0) Dieses auf dem Platze der Jugoslavija ausgetragene Meisterschaftsspiel sah S. K. Celje mtt 2:0 siegreich. Korotan leistete sehr harten Widerstand und war ein gleichwärtiger Gegner. Da» S. K. Celie ohne Torverlust davon kam. war nur dem Schuß pech des Korotan zuzuschreiben. Schiedsrichter Herr Sustersic aus Ljubijana wor sehr gut. SSK Maribor: Heleznicar 2:0 (0:0) Zelejnicar als haushoher Favorit wurde von SSK Maribor 2:0 geschlagen. Da» Spiel am vorigen Sonntag gegen Rapid welches 4 :4 endete war schon eine Ueberraschung, da man ja auch in diesem Spiele an einen glatten Sieg von heleznicar rechnete. Zeleznicar hat nun in zwei Spielen 3 Punkte verloren. Hermes : Jlirija 4 : 0 (I : 0) Jlirijo mußte seine ganze Reserve stellen, da die erste Mannschaft wegen der Vorfälle am von-gen Sonntag im Spiele gegen Primorje vom LNP suspendiert wurde. Herme» hatte somit keinen schweren Gegner zu bekämpfen. Stiklub Celje - Wir bitten alle Damen und Herren die auch im Vorjahre bei der Dekoration der Räume für den Skiball mitgetan haben, ab Montag pünktlich um 8 Uhr jeden Abend zu erscheinen und mihm-schaffen, damit dasselbe farbenfrohe Bild den Be-suchern geboten werden kann, wie es noch in jedem Jahre der Fall war. Der Festausschuß. Das deutsche Buch Die unbequeme Frau «Sthe Schirmacher im «amps für die Freiheit der Frau und die Freiheit der Nation I«k5-lSl0 Hanna Krüger, die viele Jahre hindurch Käthe Schirmochers rechte Hand gewesen, gab nun ein Buch über diese unermüdliche Kämpferin für die Rechte der Frau heraus. (Hans Bott Ver-log, Berlin-Tempelhof). Das Leben der Danziger Kaufmannstochter mit ihrem unstillbaren Drang nach Tat und Entfaltung, mtt ihren Freuden und Leiden als eine der ersten weiblichen Universitätsstudenten in Paris und Zürich, ihren Reisen nach Amerika. England und später Aegypten, ihren ernsten, sie reifenden Berufsjahren in Paris, in denen sie doch immer die Deutsch« blieb, ihren Hampf um die Rechte der Frau, ihrer Freundschaft mit Klara Schleker, die erst der Tod löste, ihrem Kummer über den Krieg und jenem noch viel größeren über den Bersailler Frieden ziehen der Reihe nach am Leser vorüber und zeigen ihm, wie aus dem zarten, dichtenden träumenden Mädchen die Frau mit dem hatten Mund und den strengen Zügen wurde, die fanatisch wahrheitsliebend war und die auch von allen anderen Menschen reinste Wahrheit fordette. Sie war tatsächlich die „unbequeme Frau", wie Hanna Krüger sie in ihrem Buche nennt, denn sie scheute sich nicht dem höchsten Staatsmann ihre Ansichten darzutun und blieb ein Leben lang ihren innersten Grundsätzen treu. Mit Voltaire vertrat sie die Ansicht, daß für ein Volk gesorgt, daß es aber regiett werden müsse und je ätter sie wurde, desto hartnäckiger kämpfte sie gegen das Judentum und dessen wachsende politische Macht. Ich möchte Hanna Krügers sehr fesselnd geschriebenes Buch allen Leu-ten, nicht nur allen Frauen empfehlen, die fich für die Geschichte Deutschlands zwischen 186S und 1910 interessieren, denn Käthe Schirmacher war nicht nur eine Kämpferin für olle Rechte der Frau, sondern eine begeisterte Deutsche. Sie kannte die Mehrzahl der Hauptakteure des kaiserlichen Deutschlands, war selbst Mitglied der Nationalversammlung und arbei tete mtt allen berühmten Frauen der Gegenwart zusammen, ohn« sich jemals ihren Grundsätzen untreu zu werden. Sie war «in mutiger, tatkräftiger und guter Mensch. Ich bekam Käthe Schirmacher» Wahrheitsliebe an mir selber zu spüren. Kurz nach dem Erscheinen meiner „Weltreise" fragte sie an, was und wo ich studiert hatte, wie meine Einstellung in völkischer Beziehung und so weiter und ob ich am EndeJü-bin war. Dos konnte ich, nicht wenig belustigt, ver-netr.cn, teilte ihr jedoch auch wahrheitsgemäß mit, daß ich in der Einstellung zu Menschen und Dingen öfter von ihr abwiche. Sie antwortete mir sehr nett und es entspann sich ein Briefwechsel, der nach ihrem Tode von Hanna Krüger fottgesetzt wurde. Käthe Schirmacher, die versprochen hatte mich nach ihrem Aufenthalt in Tirol zu besuchen, starb leider schon am 18 November 1931 in Meran, und im Frühjahr 1932 sagte Honna Krüger ihren Besuch bei mir an. Sie hatte mir vor Monaten ihr Bild ge-schickt, und sah darauf so unglaublich streng aus, daß ich es beinahe mit der Angst zu tun kriegte. „Sapperlot!" jeufzie ich unwillkürlich. Bon weitem waren selbst feuerspeiende Berge schön, aber nahe gesehen ... ? Dann erinnerte ich mich jedoch, daß ich ja auch nicht zu den Frauen gehörte, die au» Butter geschnitzt sind, und traf alle Borbereikungen. Als ich Hanna Krüger gegenüberstand, wußte ich. daß ihr das Bild Unrecht getan hatte. Bor allem erkannte ich. daß es eine ungewöhnlich kluge ünd lebensweife Frau war, die mein Gast geworden, und mtt klugen Leuten läßt es sich immer leben. Sie wollte eine Woche bleiben, aber meine Koch-kenntniss«, die in jenen Tagen noch im Knospensta-dium waren, veranlaßten sie schon am fünften Tage abzureisen. Dos hat indessen unseren gegenseittgen Beziehungen keinen Abbruch getan. . «lma M. tlarlin. Regenmäntel aus Papier und Noten auf Gummi bei den Olympischen Spielen in Berlin Das Reisebüro „Putnik". Celje teilt un» mtt: Für den Fall, daß die eine oder andere Beranstal-tung im Olympia-Stadion verregnen sollte, ist Vor-sorge getroffen worden, daß die Zuschauer auf den nicht überdeckten Tribünen für wenige Pfennige Re-genhüllen aus Papier erstehen können, die sie für die Dauer der Veranstaltung vor Nässe schürn. Ssür den gleichen Fall schlechten Wetter» werden die toten der Nationalhymnen und sonstiger Musik-stücke, die während der Beranstattungen im Berliner Olympia Stadion gespielt werden, auf Gummipapier gedruckt. Stummer 18 Deutsche Zeitung Seite 5 Aus Stadt und Land Celje Wir rufen alle! Wer schon einmal in seinem Leben für einen Ball gearbeitet hat, sei es al« Dekorateur oder als Organisator, der weih, welche Arbeit zu bewältigen ist. Wenn nun der Skiklub sogar eine Winter-olympiade am 7. März veranstalten will, dann kann sich jedermann eine Borstellung machen, welche» Auf» gebot an Mitgliedern des Klubs am Würfe ist. Es wild so rege gearbeitet, daß es den Anschein hat. man wolle die „Grüne Wiese" in ein Winter-paradies verwandeln. Und doch wird das Restaurant an der Boglajna ein Paradies werden, in welchem jedem Besucher alle Wünsch« erfüllt werden. Man denke nicht an Essen und Trinken, denn diesen An-forderungen wird schon seit Jahren bestens rnt-sprachen. Nein, man erinnere sich an die Ronny-Jaz^Kapelle. Der schelmisch lächelnde Primgeiger yeigt die Tänzer in den siebenten Himmel, der Saxophonist bläst einem die Sorgensalten von der Stirne, während der wüste Paukenschläger un-ermüdlich drohend, drohend den Trommelschieyel schwingt und niemanden wegläßt. Wer erinnert sich nicht daran, wie er das Finale der Quadrille in der Küche führte, in der man den Duft bratender Würste einatmen dürfte. Wir rufen alle zum Skiball, der am 7. März um 8 Uhr bei der „Grünen Wiese" als „weiße Olympiade" beginnt, bis in» Morgenrot dauert, rosige Erinnerungen schafft und keinen schwarzen Kater aufkommen läßt. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den I. März, findet um 10 Uhr drr Gemeindegottes-dienst und um I t Uhr der Kindergottesdienst in der evangelischen Christuskirche statt. Der Bortrag am Donnerstag entfällt. Die Lederfabrik Woschnagg in SoStanj hat ihren Betrieb eingestellt und alle 300 Arbeiter entlassen. Samstag, den 22. wurden die Arbeiter entlassen und Dienstag, den 25. kamen die ersten 172 Arbeitslosen nach Celje. um sich beim Arbeitsamt anzumelden. Die übrigen werden noch nachfolgen. Mit diesen hat sich nun die Arbeit»-losenzahl bei der Arbeit»börse in Celje sprunghaft vergrößert. Der Gemeinderat in Dobrna wurde aufgelöst, am 29. März finden neue Gemeinde-wählen statt. Todesfall. Am 25. Februar verschied hier der Schriftsetzer Josef Stergar. Er wurde am 27. d. M. unter starker Betellung seiner Berufs-genossen und Freunde zu Grabe getragen. Am offenem Grabe widmete ihm ein Kollege zu Herzen gehende Abschied» worte und ein Sängerchor brachte ein ergreifende» Lied zum letzten Gruß. „Rasch tritt der Tod den Menschen an". Zu unserer Notiz vom 27. Feder vom Tode de» Obers«. Jfidor Hengel ging uns noch oieser ergänzende Bericht zu. Oberstleutnant Hengel wurde am 4. April 1869 in Znmm geboren und widmete llch nachher dem Militärberufe. Als Ober-und Stabsoffizier diente er tn vielen Garnisonen. Im Wellkriege kam er zum hiesigen Ersatzbaon des Inf.-Reg. 87, wo er au cd zum Oberslleutnam vor-rückte. Nach dem Umstürze trat er in den Ruhestand und entschloß sich, trotzdem er tschechoslowakischer Staatsbürger wurde, seinen Lebensabend in unserer, ihm zur zweiten Heimal gewordenen Stadt zu be-schließen. Auch eine empfindliche Pensionskinzung tonnte ihn nicht bewegen, in seine Baterstadl aus-zuwandern, denn er fühlte sich in Celje äußerst wohl. Als Frühaufsteher war e» schon zeitlich am Markt zu sehen und hatle für jeden seiner zadl-reichen Bekannten einen freundlichen Gruß und einig« lieb« Worte. Am Markt machte er täglich Einkäufe an Blumen und anderen Aufmerksamkeiten für ihm iicbgewordrne Menschen. So erschien er auch noch an seinem Todestage frühzeitig strammen Schrittes am Markt, machte (einen Rund-gang, speiste vor 12 Uhi, ging in sein Heim und um halb 1 Uhr nuchmitiug» machte ein Hertichlag diesem lebensfreudigen Manne ein rasches Ende. Der sofort herbeigerufene Arzt konnte nur den un-mittelbar vorher emgettelenen Tod konstatieren. Am 24. wurde diese symbolische Svldatengestalt mit militärischen Ehren zu Grade getragen. Eine statt-liche Zahl von Offizieren des Aktiv und Ruye-stände», sowie auch eine große Beteiligung aus dem Zivilstande, besonders aus Damenkreisen gab ihm das letzte Geleite. Im Schein der Abendsonne fielen die ersten Schollen ins offene Grab. Die Soldatenhörner ertönten zum letzten Gruß und die würdige Leichenfeier war zu Ende. Gin ungewöhnlich rötlichgrauer Himmel, bot sich am Freitag vormittags den Be-wohnern von Celje dar, der auch am Abend seine UnHeimlichkeiten noch nicht verlor. Der schon sieben Tage lange Regen droht wieder ein Hochwasser zu bringen^ im Oberlauf der Sann sind die Wiesen und Felder schon überschwemmt. Der Wiener Rund-sunksender gab zweimal die Meldung durch: Achtung Sturmgefahr! M a r i b o r Steigendes Interesse für den Rund-funk. Die vor zwei Jahren eingeleitete Aktion zur Errichtung eines Rundfunksenders hatte wegen des geringen Interesses der Bevölkerung keinen Erfolg. Damals erklärten sich in Maribor nur 560 Personen bereit, einen Apparat anzuschaffen, wenn in Mari-bor ein Sender errichtet würde. Damals gab es etwas über 1000 Abonnenten, heute, nach zwei Jahren, gibt es bereits 2057. Die Tatsache, daß man in der Oeffentlichkeit überzeugt ist, die Aktion werde diesmal nicht ergebnislos sein, genügt, um da» Interesse für den Rundfunk »u steigern. Bei den Radiohändlern interessiert man >ich in steigendem Maße vor allem für billige Empfänger. Bon den 10.400 Abonnenten im Draubanat entfällt etwa ein Drittel auf den nördlichen Teil. Diese Zahl wird sich zweifellos beträchtlich erhöhen, wenn Mari-bor eine Station erhält. Im Jahre 1934 gab es in Jugoslawien 66.500 Rundfunkabonnenten, da-von im Bereich« der Postdirektion Beograd 10000. in Zagreb 15 300, in Ljubljana 10.400, in Novi Sad 22.118, in Sarajevo 2700, in Skoplje 2961. in Split 2040 und in Cetinje 899. In Slowenien gab es nur 468 Detektoren, alles übrige waren nur mehn öhrige Empfänger. Der heutige Stand der Rundfunkempfänger im Staate dürfte rund 100.000 betragen, darunter auch 30.000 Apparat« mit Kurzwellenempfang. Für diese und fürs Aus-land wird nun in Beograd »in Kurzwellensender errichtet, der auch in fünf Sprachen ansagen wird, und zwar: in französischer, deutscher, italienischer, ungarischer und albanischer Sprache. Todesfall. Donnerstag verschied unerwartet in Maribor Dr. Vinzenz Drasch. Der Verstorbene, der schon lange Jahre hier sein« Praxis ausübt«, war ein« liebenswürdige, feinsinnige Natur, der sich allerorts der größten Weilichätzung erfreute. Ganz besonders beliebt war er als Bahnarzt bei seinen Patienten, die er nicht nur amtsmäßig behandelte, sondern denen er auch ein treuer Freund und Berater war. Mit Dr. Drasch verliert die Grazer Burschen-schuft Styria und der Mariborer Verband deutscher Hochschüler einen verehrten Alten Herren. Die Erde sei ihm leicht! !v«i ttrippe «nd vertiihlunge« wirkt eine Schal» heißer Milch gemischt mir »onrivniika-Slatrna («ostreinitzer Sauerbrunnen) sehr mildernd. — Bei Stiger und in allen bcfteten einschlägigen Geschäften. Kino „UNION" Celje An Sonn- und Feiertagen 3 Vorstellungen um 16*15, 18 30 und 20 45 Uhr, an Werktagen um 16 30 und 20 3Ö Uhr HEUTE, SAMSTAG, NEUES PROGRAMM: „l'olizeiauto No. 99" Ljubljana Die slowenisch-deutschen kulturellen Beziehungen im Laufe der Jahrhunderte Am vergangenen Montag sprach im Rahmen der Ljublsanaer Bolksuniverfilät Universitätsprofesfor Kekemina vor einer zahlreichen, überwiegend aus Hochschülern zusammengesetzten Hörerschaft über da» gerade für unsere Volksgruppe sehr aktuelle Thema. Aus dem eineinhalbstündigen Bortrage werden dei unserer Leserschast folgende Aeußerungen besonderes Interesse erwecken: Drr Germanoslawistik, eine in den Nachkriegs-jähren zu Parker Geltung und Entfaltung gel rngte Wissenschaft, die ihre Hauptaufgabe im Feststellen der gegenseitigen kulturellen Beziehungen beider Na- Olympischer Eid am 7. März schwören wir alle: 1. fair zu tanzen 2. viel zu tanken 3. lustig zu sein . 4. Abesfinien zu besuchen und 5. nicht nach Hanfe zu gehen. Diese fünf Eidesformeln find die Boraus-setzungen, daß die Olympiade der Gemüt-lichkeit bei der „Grünen Wiese" gelingt. tionen sieht, hat auch bei uns Fuß gefaßt und schon bemerkenswerte Erfolge erzielen können. Die beut ch-slowenischen kulturellen Beziehungen sind heute kene „österreichisch-slowenische" sondern eine jugoslawi ch-deutsche Angelegenheit. Bald nach der Ansiedlung in der heutigen Heimat sind die Slowenen unter kuliurellen Ein-fluß und in politische Abhängigkeit gekommen. Der Re t der schon romanisierten Rhätier, die zwischen Slawen und Germanen aufgerieben wurden, über-lieferte den neuen Siedlern romanische Kultur. Ausschlaggebend war jedoch der deutsche Einfluß. Die Slowenen hatten kein Bürgertum. Dadurch fehlte die organische Verbindung zwischen Bauer und Edelmann. Der slowenisch« Adel assimiliert« sich schnell mit dem zugewanderten Deutschen. Die soziale Lage des slowenischen Bauern sank immer tiefer. Der Bauer, der vor der freiwilligen oder unfreiwil-ligen Unterwerfung Herr auf seinem Boden war. wurde schließlich Leibeigener. Der slowenische Bauer lebi« friedlich neben den deutschen Kolonisten, von denen er so viel übernahm, daß er sich nur in der Sprache und in der rechtlichen Lage von ihnen unterschied. Der ihm gegebene Name, „Winde", später „Windischer" war kein Schimpfwort. Bolksbräuche und anderes Volksgut wurden Gemeingut beider Nationen. Der Germani-sierung des Adels folgte die Germanisierung des Bauerntum«. Natürlich ist auch die Assimilierung deutscher Kolonisten nicht unbedeutend. (Saatz, Oberkrainer Gebiete, Randgebiete der Gott-schee, da» südsteirische Kolonkstentum usw. Ainner-kung des B.) Es ist bemerkenswert, daß gerade au« den Reihen der der Assimilation anheimgefallenen Deutschen, Führer des Slowenentums emporwuchsen. Der Bortragende erwähnte al» Beweis für seine Be-hauptung die Namen Taviar einst Deutscher, öuklje einst Schickele, Lampe, Krek usw. Der gewaltige Einfluß dieser Fllh-rerschicht berechtigt hen Historiker di-rett von einer deutschen Renaissance in El»-wenlen zu sprechen. Selbstredend findet man auch unter den Deutschen viele, an deren Wiege die Mutter oder die Großmutter slowenisch« Lieder ge-sungen hat. Di« Amtssprache war die lateinisch«. Erp in der zweiten Hälfte de» Xlll. Jahrhundert» taucht die erste in deutscher Sprache, im bayuworischem Dialekt verfaßte Urkunde aus. Nur langsam seHte sich die deutsche Sprache durch, ohne jedoch das Latein vollkommen zu verdrängen. An der schön-geistigen Literatur hatte da» slowenische Voll leinen Anteil, auch auf kirchlichem Felde nicht, e» spielte nur eine passive Rolle. Da» Ergebnis am Ende de» Mittelalters: Da» slowenische Volk o^ne Adel, ohne Bürger-tum, mit einer geringen Anzahl Intelligenzler, tritt vollkommen unter deutschem pÄitischen und kulturel-len Einfluß den Weg in die Neuzeit an. Ko Der Storch in der Straßenbahn. Bor einigen Togen hatte der Straßenbaynschossner Hans Müller, der seinen Beruf erst kurze Zeit ausübt, schon das drittemal einen ungewöhnlichen Besuch. Während der Fahrt von der Hauptpost zum Kran-kenhaus erblickte ein gesund«? Erdenbürger da» Licht der Welt. Da solche Fälle angeblich für den Schaffner Glück bedeuten, wurde er von feinen Berufskollegen herzlich beglückwünscht. Böfe Zungen sollen ihm schon einen Ehrennamen beigelegt haben. Seitr 6 Deutsche Zeitung Nummer 18 Am 7. uad 8. April d. J. besinnt abermals di* I. Ziehung der neuen 32-ten staatlichen Klassenlotterie, di» auch diesmal wieder in kurzen fünf Monaten die Riesensumme von 64 MILLIONEN UND 520.000 DINAR zur Ausschüttung und Auszahlung bringt. Aus diesem Anlasse verweisen wir aul di» heutig* Beilage in unserem Blatt», der führenden tfivd durch ihre Solidität u. unerreicht» Ge-.*v - winnresultat» bestbekannten ' ■ Haupt kollektur . , der staatliche« ' t, Klassenlotterie 1 1 A R»la & Co., Zagreb, Gajeva ' ' '■ »I. 8. u. Ilica 15. 3 Hoher Besuch. Am vergangenem Mittwoch hat der Bonus für die Draudanjchaft, Herr Dr. Natlaken der hiesigen Universität «inen Besuch abgestattet. In Begleitung seines Sekretärs, Herrn Dr. Kovakii besichtigte er eingehend die einzelnen Fakultätsräume und Seminare. Der Rektor sowie die Dekane der fünf Fakultäten benützen den Be-such zum Bortrage über die schwierigen Verhältnisse und zahlreichen Mängel, unter welchen die Unioer-sttät ut leiden hat. Der Bonus versprach seine ganzen Kräfte zur Verbesserung der derzeitigen Lage einzusetzen. Der Besuch dauerte eineinhalb Stunden. Zehn Jahre staatliches Konservatorium. Das hiefive Konservatorium wurde am l. April 1926 eröffnet. Anläßlich der zehnten Wiederkehr, des für die slowenische Musikerwelt so wichtigen Ereignisses, veranstalten die Zöglinge der Anstalt im Frühjahr eine Feier, die vier Konzerte umfassen soll und die Berechtigung de» guten Rufes, den die Schule genießt, beweisen wird. P tu i Heiterer Faschingsabend des Gesangvereines der deutschen Minderheit in Ptuj Samstag, den 22. Februar 1936 veranstaltete der Gesangverein der deutschen Minderheit einen heiteren Faschingsabend, dessen Besuch sicherlich niemand bereut hat. Die Unterhaltung begann nach 20 Uhr, wir sind's ia so gewöhnt. Herr Adolf Kalb wirkte in äugelst humorvoller Weise als Ansager. Das Vereins orchester, der Ansager nannte es unsere Symphoniker, eröffnete unter der be-währten Lettung des Herrn Josef Wratschko den Abend mit flotten Marschklängen, mit der jüngsten Schöpfung unseres einheimischen Kompo-nisten Josef Gorischek: „Grüße aus der Süd-steiermark". Dieser Marsch entfesselte ebenso wie der aus ihn folgende Strauß'sche Frühlingsstimmen-walzer wahre Beifallsstürme. Nach kurzer Pause war sodann der Männerchor auf der Bühne ver-sammelt, der formvollendet zwei volkstümliche Weisen zu Gehör brachte. Und als der Vorhang sich wieder auftat. war unser gemischter Chor versammelt. Man jubelte ihm zu, wußte man doch schon im Voraus, was dieser unter Dr. Eduard Bucar. des ersten Chormeisters vortrefflicher Leitung leistet. Die Er-Wartungen der Zuhörerschaft wurden durch „Die Dorfklänge aus der Steiermark" tatsächlich um Vielfaches Übertroffen. Ja, die Begeisterung der Zuhörer war so, daß man sogar teilweise in den ^chluMchzer des Chores miteinstimmte. Der Einakter „Lottchens Geburtstag" mit den Damen Frau Julie S kling er, Frau Peperl Sakotnik, Fräulein Ridi Kröpf und Fräulein' Grell M a s ch a l k a, sowie den Herren Mai Kalb und Jng. Herbert Artenjak muß als etwas ge-radezu erstklassiges bezeichnet werden. Das Spiel oller Darsteller war so vortrefflich, daß man sich besseres nicht wünschen kann. Wieder folgten Darbietungen „unserer Sym-phonUa": der flotte Walzer „Das ist der kolloser Wein", von unserem heimischen Komponisten A. Weilanditsch und Melodien aus dem Zigeunerbaron. Die tanzlustige Jugend kam auf ihre Rechnung. Wieder erschien der Ansager vor dem Vorhang: E» folgt die heitere Gesangszene „Der Onkel aus Amerika" dargestellt durch die Herren Josef M u r s ch e tz (Baß) und Leopold S ch a r n e r (Tenor) am Flügel begleitet von Frau R. Mur-s ch e tz. Tosender Beifall lohnte die über jede Kritik erhabene Darbietung. Wieder hotte die Jugend Gelegenheit, sich eine Weile im Tanze zu drehen. Da erschien ein junger Mann in der Saattüre mit einer Ankündigung«-tafel: „Schulze's Heiratsvermittlung". Was soll das, fragte man sich; aber der Ansager erklärte bald«: Frau Adele Behrbalk und Fräulein Lotte Urschitz am Flügel begleitet von Frau Mari, Starke! bringen die heitere Gesangsjene. Na das war nun richttger Fasching! Frisuren und Kostüme aus der Zeit um 1890! Man lachte Tränen! Die gesanglich« Darbietung war Ia. Jede» Wort bis in die äußersten Saalwinkel deutlich ver-ständlich! Entsprechend war auch der Beifall. Da» Vereinsorchester war unterdessen durch die Jazz-abteilung der städtischen Musik abgelöst worden und die Jazzklänge leiteten hinüber zu einem Neger« dreigesang. Die Neger, Herr Jng. Franz Celoti. Herr Herbert Blanke und Herr Josef Prelog waren von geradezu zwerchfellerschütternder Komik: von einer Gelenkigkeit, wie man sie zuweilen an jenen lustigen Reklamefiguren in den Schaufenstern von Radiogeschäften belacht. Besonders die Strophe vom Känguruh erregte Beifallssturm und musste sogar wiederholt werden. Mitternacht war längst vorüber, als der Tanz endgülttg zu seinem Rechte kam. Und gedraht wurde ordentlich. Es soll schon recht hell gewesen sein, al, die letzten Drahrer heimkehrten. Kulturbund Einladung zur Jahreshauptversammlung de» Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes Ortsgruppe Celje Der Ausschuß der Ortsgruppe Celje de» Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes ladet alle Mit-Glieder zu der am 2. März 1936 um 8 Uhr abend» lm „Hotel Post" stattfindenden Jahreshaupt-Versammlung ein. Wirtschaft uBerkehr Billige Fahrt zur Wiener Frühjahr», messet Zur Wiener Frühjahrsmesse in der Zeit vom 8.—12. März veranstaltet der Putnik einen Ausflug mit dem Sonderzug nach Wien. Abfahrt von Maribor am 8. März um 2 Uhr 40, Rückkehr in Maribor am 12. um V, 5 Uhr nachmittag. A b-fahrt von Celje am 8. um 0.30 Uhr. Fahr-preis ab Maribor hin und zurück 240 und 300 Din. Ab Celje 265 in der 3. Klasse und 335 in der 2. Klasse. Die Reise erfolgt auf Grund eine» Kollektivpasses. Daten beim Putnik mit der An-Meldung abgeben. Spätester Anmeldetermin bi» 25. Feder bei Putnik in Maribor und Celje. Es ist wirtschaftlich zu inserieren! BLI1JPII1HT SABA- D. TELEFOKKEH- RADIO APPARATE gegen günstige Abzahlung; Uebernehme »och Reparaturen für sämtliche Apparat« tu niedrigsten Preisen bei guter Ausführung. W. PUKMEISTER Vertreter CELJE, Kersnilcova ulica 40. 20-6 Feine, gewissenhafte Wäscherin empfiehlt lieh in« Hau*. Schmutiwiseho zum Wasehon und Rtgeln wird übernommen. Billigste Preise! 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