Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. Schriftleitunft und Verwaltung: Pieicrnmm ulkt» Nr. 5. lelepoon 81. -y A n t fl n dt g u r«j »f nimmt die Verwaltung gegen Berechnung billigster Gei'üitren entgegen. Bezugtprei«: V^rteljährig K 18.—, halbjährig K 3«.—, ganzjährig K 72.—. Für« Ausland entsprechend« Erhöhung. — Einzelne Rummern 70 Heiler || 2. [45.] Jahrgang Nnmmcr 18 (Silii, Sountaq den 7. März 1920 vergehen wird. Ich flöh? mich bei dieser sehr kühn erscheinenden Behauptung keineSweg« auf statistische Angaben, denn denen wifcttiwe ich im Augenblick, ganz gleich.aus welcher Quelle sie kommen. Aber die privaten SDNluHiinßat ausländischer Diplomaten haben mich in dieser Neverzeugnng bestärkt. Diese Herren, die persönlich kein Jniertlse an hohen Waren-preisen haben, machen sich Lei knoffiziellen^Gesprächen ganz ungeniert über die verlogenen Berichte aus ihren Ländern über nit\ lose Knavpheit gewisser Warengattungen, beziv. Rohprodukte, zum Beispiel für Leder», Knrz- und Galanteriewaren, lustig. Aber offiziel dagegen protestieren dürsen sie nicht, da sonst die ganze Meute der Warenhamster, deren Kapitalkroft und hiedurch blinzle Macht! in den betriffendkn Ländern unbe'ch'öickt ist. sofort über sie Hers allen würde. Sich aber solchen Zorn und Rache auf den Hals zn laden, haben diese Herren gar keine Veranlassung, deshalb schweigen sie. Aber bei gemütlicher Untetha! ung machen einiz« von ihnen kein Hehl euS ihrer felsenfesten Ueberzeugung, daß in verhältnismäßig sehr kurzer Zeit das Preis« treiberge^äude mit jähem Ruck zusammenbrechen wird, denn e« ist einfach rnmöglich, immer neue Warenbestände ans Spekulation a> fzuhäuf^n, di-S halten auch scheu bar auS Eistu geschmiedete Trusts nicht mehr lange au?. Unglaublich nngefunde Zustände zeigt der Weltmaikt z^ B. in der Schuh> und Leder» brauche. Leute aus Ueb«rfee, die sich zurzeit von der Lost ihrer Nicsevgewtnne in der Lust der schönen Schweizer Berge erholen, erzählen übereinstimmend, obgleich sie auS ganz verschiedenen außereuropäischen Weitgegenden kouimcu, daß alles mit der Lcderbranche zusammenhängende Rohmaterial in solchem Überfluß vorhanden ist, daß avf lange Zeit hinaus Waren- mangcl in Lederfabrikaten unmöglich eintreten kann. Auch Fertigfabrikate und Schuhe türmen sich in der Union z. B. zu solchen Bergen ans, daß keinesfalls von Mangel, höchstens von Uebersluß gesprochen werden kann. Wenn man diesen Gemütsmenschen, die gerade an dieser Btanche ganz uninteressiert sind, denn sonst' würden sie sich schwer hüten, ans der Schule zu plaudern, vorhält, daß nach allen letzten vorliegenden Berichten die Preise sich nicht nur auf ihrer anormalen Höhe halten, sondern noch immer weite, steigen, dann antworten sie mit verschmitztem Lächeln: „Wir haben heute die Macht, ohne irgend eine Konkurrenz sürchten zu brauchen, fest in der Hand ; kenn unsere großen Trusts sind so musterhaft organisiert, daß jeder Außenseiter, der uns entgegen-arbeiten wollte, sofort zugrunde gerichtet werden kann. Europa unterstützt un» in dankensvetter Weise durch nicht endende Streiks. Jeder eurcpäische Streik bedeutet für un« in Uebersee ein Milltoitengefchenk. Denn dies« Streiks im alten Europa bedeuten für uns echte Geschenke, die un« mühelo« in den Schoß fallen. Ganz besonder« in Latcinamerika reibt man sich jeden Morgen vergnügt die Hände, wenn der Telegraph ei« Dutzend neuer europäischer Streiks meldet. Wir waren schon dort in ungewöhnlicher So--ge und größter Aufregung, aus welche Weise wir unsere immer höher anschwellenden Stocks reali» sieren könnten, und sahen schon die schauderhafteste Baisse kommen. Da kamen wie ein rettende« Wunder vom Himmel die Streik«, und unsere Sorge war vorläufig gebannt." „Sie sazeu vorläufig", wandte ich ein. „Ja, aus die Dauer", antwortete er achsel» zuckend, „müssen wir in Amerika doch unsere Bor« räte an« Tageslicht bringen, da« ist doch felbstver» ständlich. Bedenken Sie die ständig wachsende Ueber- Dir hohen Weltmarkt-preise.'' Aus einem Gespräch mlt einem Amerikaner, l&o» einem Schweizer Fachmann ) I« Mitteleuropa tst man wohl hauptsächlich auf ausländische Warenberichte angewiesen, die keines-weg« immer die tatsächlichen Berhältnisse widerspiegeln; denn die meisten Blätter deS Auslandes sind weiter nich?S alS gehorsame Sklaven deS Großkapitals. Letztere haben ober da« größte Interesse daran, die Warenknappheit in dürrsten Farben j« schildern, denn wie sollten sie sonst die oft viel zn hohen Preise rechtfertigen, die sie den Zentralmächten ab-zuknöpfen gedeihen? Da kann die Warenknappheit und Verteuerung gar nicht dick genug aufgetragen werden. Zuverlässige Statistiken fehlen ganz, denn die vorhandenen, keineswegs lückenlosen statistischen Angaben rühren von Beauftragten großer Waren« trnst« her und diese von den Trustgesellschaften meist abhängigen Statistiker jonglieren mit den Zahlen nach Kommando ihrer Austraggeber. So arbeitet sich alle« in die Hände, vur von dem einen Wunsche beseelt und durch ihn vereinigt: Nur kein Nachlassen der Preise, komme was da komme. Kurze Zeit wird man mit diesem frevelhaften Spiel sicher.noch die Wareubczieher in den Zentralläüderu au der Nase herumführen können. Sobald aber die Schiffahrt nur halbwegs wieder in Gang gekommen ist, kann kein noch so starker, mächtig»? Großkapitalistenwille mehr einen Warenpreisstur; verhindern, bei dem waghalsigen Haussespekulanten Hörnt uud Sehen ♦) International«» Versandhaus, 2/3. Am atten See. £ Bon Friedrich Rormann, Azram. ES war ein Frühlingstag. Die dunklen Tannen-Wipfel verbargen mir dz« holde Bild der scheidenden Senne. Ich fuhr über den tiefen See dahin und dachte sehnigllch de« Lande», wo seht die Sonne von de» Himmel» Scheitel herunterstrahlte. Ich träumte von den fiohen Tagen meiner Klüderjahre. — Und wie war Ich Im Laufe der Zeit ein ganz anderer geworden l — «u» dem frohen Anaven war ich zum ernsten, fast traurigen Jüngling umgewandelt, von dem Ellernhausc fortgerissen zu fremde», ernste» Menkchen.tr Ach iuLhSr' ich in der Fern, Ein Tönen so bold und so rein; Da« wird der Junker Frühling Mit seinem Vekolgc sein An einem solchen Frühlingstage eilte ich wieder an den See. Froh setzte ich mich in da» Boot und schaukelte über dem grünen Waffer. Dann nahm ich mein Tagebuch zur Hand und blätterte auf den Jahre«-tag zurück. Ich erschrak fast; denn genau vor einem Jahre hatit ich die flüchtige Erscheinung im Waide ge-sehen. Ich beschloß, die Stelle heute wieder aufzusuchen. Zwischen den Stämmen schimmerte wieder ein weiße« «leid. E» war keine Täuschung: fast konnte ich die Sesichtszüge erkennen. D.r trat im Weiterfahren die Uferböschung zwischen mich und da« geheimnisvolle Bild. Nasch sprang ich an« Ufer; doch al» ich hineilte unter den Bäumen, da fand ich nicht« mehr al» da» zarte, welche Moo«, wo sie, die Unbekannte, gestanden. Ich mußte beruflich auf mehrere Wochen fort. Die Unruhe meine» Herzen«, die seit dem Erscheinen deS Mädchens nicht mehr zu bannen war, verlangte nach Abwechslung, Zerstreuung, Gesellschaft Und eine« Tage» nannte ich ein Mädchen — meine Brau». Sie war die Tochter eine» biederen Firster«, dcr nicht allzu ferne von „meinem see' fein Heim hatte. Auch er gewann mich lieb uud oft streiften wir zusammen durch sein grüne» Revier. Im Wintce war ich täglicher Gast Im Förster-hause. E« war die schönste Zeit meine« Leben« gewesen. Al« ich meiner Braut die ersten Beilchen im er» wachenden Frühling bracht«, da wollte sie hinan» a« den See. Zum ersten Male tat ich etwa» ungern; denn es jährte sich wieder jener Tag, den ich nimmer zu erleben wünschte. Aber ich bezwäng mich. Wortkarg stieg ich mit meiner Braut in« Boot und fuhr hinaus auf die spiegelglatte Fläch«. Sie konnte sich mein Schweigen nicht erklären und fragte liebevoll besorgt nach der Ursache. Da nahm ich sie statt jeder Antwort in meine Arme und küßte fle auf Mund und Stirne. Warum irrten meine Augen in diesem Augenblick nach dem Walde hinüber? Mich d«uchte, ich sähe zwischen den Stämmen wieder da« weißgekleidete Mädchen. E« nähert« sich dem Ufer, stand einen Augenblick still, winkte zum Abschied mit der Hand zum Boot herüber und — ließ sich stumm und laullo» in die dunklen Flute« gleiten.-----i Den toten Kiirper fand man niemals wieder. Nie wieder fuhr ich über den alten See. Seit- 2 Produktion, da in unserem Erdteil während der ganze« KriegSdauer fleißig gearbeitet wurde. Wohin soll da» schließlich führen? Wir erhoffen eine« Riesen« absah." „Sie widersprechen sich augenscheinlich," warf ich ein, .denn Sie können gar nicht genug von der Warenüberfülle Ihre« Erdteilt berichten, aber die ständig zunehmende Teuerung in Ihre» Erdteil straft ihre Worte Lügen." . Keineswegsantwortete er etwas verächtlich. „Sie können sich eben von der unpraktischen europäischen Gedankenwelt nicht de« freien. Bei Ihnen klafft zwischen Kapitalismus und N, beitertum eine Kluft, die wir drüben nicht kennen. Bei uni arbeitet Kapitalist und Arbeiter meist Hand in Hand. Wir lassen de« Arbeiter sehr gut verdienen, er stellt sich aber auch willig in den Dienst deS Kapital». Der Warenbestand erlaubte bei un» sicher viel niedrigere Preise, wie sie zurzeit anzutreffen find. Wir können aber unmöglich untereinander billige Preise notieren, dem europäischen Importeur dagegen Riesenpreise abnehmen, solche augenfällige Differ:izen würden unseren Handel in schlimmsten Mißkredit bringen. Die» begreift der amerikanische Arbeiter sehr wohl. Er hat soviel Weitsicht, einzu« sehen, daß hohe Exportpreise seinen speziellen Jndu-»r ftriczweig, in dem er arbeitet, und der ihm daS Brot liefert, für lang« hinaus leistungsfähig erhalten. Daher nimmt er die augenblickliche große Teuerung ohne diel zu murren auf sich, wissend, daß die Pro» kperitäl feineS AlbeitSbetriebe» auch ihm gute Arbeit»> gewinne sichert. Deshalb stcht ein großer Teil der Arbeiterschaft den großen Trustgesellfchifie» viel weniger feindlich gegenüber, alS d!«S in Europa der Fall fein würde. Und so halten bei un» Arbeit« geber und Arbeitnehmer gemeinsam die Preise hoch, denn sie wissen genau, daß der Tag unheimlich nahe gerückt ist, von dem an die Notierungen sast jedeS Artikels in die Tiefe sinken werden.' Sie Aufgaben des Kaufmannrs. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß der Sauf, mann nur Geld verdienen soll; er hat wichtige volkswirtschaftliche Ausgaben zu erfüllen und ist in einem Staate wie bei uns ein erst recht unentbehrlicher Beruf. Je höher feine Vertreter gebildet sind, je mehr sie von der Welt gesehen haben, je mehr sie Kultur in sich haben, umso rascher werden sie diesen im allgemeinen aoch minder entwickelten Staat aus ein Kulturniveau heben helfen, der dem ganz besonders weit vorgeschrittenen nordeuropäischen Kul« turgrade entspricht. E« wird unendlich viel darauf ankommen, wie der Kaufmann im Auslande den Bedarf des Ja« lande» deckt. Denn e» steht den Kaufleuten, flüchtig betrachtet, im gesamten Staate eine gewisse Menge von Geld zur Verfügung, mit dem sie den Import bestreiten können. Wenn nun z. V. von unreellen oder minder gebildeten Kaufleuten schlechte Ware »der auch nur nicht die best« eingekauft wird, so muß da» einmal zu größerem oder kleinerem, jeden« fallt aber recht empfindliche« Schaden in dcr Ent» wickluug de» Staate« ausschlagen. Wenn «an die Preise und Waren im Auslande jetzt ansieht and überhaupt von der Verteilung der Erzeugung»stätten, von den Frachtverhältnisse«, von der Anpassung an die Bedürfnisse unsere» Lande» etwa» weiß, so muß »an sagen, daß unser ganzer »auftnanstand fein« Ausgab« dann am besten erfüllen wird, wenn er den Fabrikanten oder allenfalls Großhändler in Deutschösterreich and in Deutschland kennt und zu behandeln weiß. Die anfängliche Begeisterung nach dem Um-stürze hat vielen die Idee eingegeben, daß man nun allet ant Frankreich, England, ja sogar au» Ame> rika kaufen werd« ; aber »it Maßnahmen, die bloßer Leidenschaft »»springen, schafft »an flch nur selbst Schaden. Denn Deutschland hat ganz unge« Cillier Zeitung heure Absatzgebiete in Rußland und wird in Kürz« deren noch «ehr gewinnen. Da nun diesem Industriestaat« für seine Produkte in ausreichender Menge Kompensationen geliefert werden können, welche den unsrigen gleichwertig sind, so ist et klar, daß wir die Aufnahme wirtschaftlicher Beziehungen mit den deutsch.'» Gebieten nicht durch irgend einen Besehl zu erzwingen vermögen. Um Erfolg zu ha-b«n, wird unser Koufmannstand, fehr im Interesse der Allgemeinheit, Entgegenkommen bezeugen und im guten Sinne de» Worte» deutschfreundlich »erden müssen. Diese natürliche Forderung umfaßt aber auch al» unumgängliche Bedingung, daß dem hiesigen deutschen Kaufmann«, der die natürlichsten Beziehung gen zu unseren natürlichsten EiokausSgebieten ha», nicht nur eine gleichwertige Existenz zugestanden wird wie seinen slawischen BerusSkollegen, sondern daß er vielmehr gefördert wcrden muß ES ist schon genug und übergenug in dieser Hinsicht gefehlt worden und wenn.man den Fehler fortfetzt, so wird man nicht nur einzelnen schaden, sondern auch der Gesamtheit eine wichtige Triebkraft nach vorwärts nehmen. Ab und zu hört und liest man wohl schon ei-nige Andeutungen in diesem Sinne aus de« ander,« Lager. Aber es genügt bei weilem nicht, schöne Worte zu gebrauchen und den Unterdrückten zu dulden, sondern man muß an Sielle des in diesem Zusammenhange ganz unverständlichen und oder-flächlichen Ausdrucke» vom „Vergessen" den taliäch-lichen Wiederaufbau de» deutschen Kaufmannstande« betreiben. Politische NuMchau. Inland. Die adrlatische Kriegsgefahr. Präsiden» Wilson hat in einer Note an Eng-land und Frankreich erklärt, daß er seinen Kompro» mißvorschlag vom 9. Dezember als Höchilmaß der Zugeständnisse an Italien betrachie und die ohne Vorwissen Amerika» zustande gekommene Verein-baiung vo« 14. Jänner nicht anerkenne Keine Regierung oder Bereinigung von Regierungen b< sitze da» Recht, über ein Gebiet oder di« Poliiik irgend eine« freien Volke« zu entscheiden, und jeder GebietSmachihunger sei im Sinne de« Völkerbund-Vertrages mit der freien polnischen Selbstbestimmung d«r Bölk«r unvereinbar. Präsiden» W l>on droh» schließlich, daß er den Frieden«ver»rag ml» veutich land und den Berteidi^ung«ver»rag mit Frankreich auS dem Senate zurückziehen un» den besreundeien Mächten di« Berantworiung sür die Neuordnung d«r Dinge in Europa überlassen werde In ihrer Antwortnote weisen England und Frankreich darauf hin, daß der Hauptpunkr de« amerikanischen Kim-promißvorschlageS die Schaffung eine« Freistaare« Fiume belasse; di« F«stl«gung emcS schmUenLanb-streisenS, der Fiume mit dem italienischen Gebiete verbinden soll sei nur eine natürliche und not» wendige Ergänzung deS amer kaniichen AnlrageS. Die amerikanische Regierung könne sich in der Adriafrage nicht aus die grundiätzliche S^lbitvrstim« mung der Völker berufen, da mit Zustimmung Amerika» über drei Millionen DeuNche in die Tschechoslowakei und mehr al» dreieinhalb M flionen Rulhentn in den polnischen Siaat ausgenommen wurden. Sollte sich zwischen Jugo'lawien und Italien iu der Adrinjrage nicht «ine Einigung aus gütlichem Wege «rzirlen lassen, so bleide nichts an-dere» übrig, al» den Londoner vertrag in Krajt zu setzen. Eine schleunig« Regelung der «ldriasrage sei jedoch dringen» von»öten, den« »er gegenwärtige Zustand, erklären England und Frankreich de.^e eine Fülle von Gesahien und dkdiohe den Frieden. gur jugoslawischen Außenpolitik. Jeder Bertrag, der nich» au> den Wilsonschen Prinzipien beruht, scheibt die Sarajewoer Suva, ist für unser Volk unannehmbar un» wir» von un serem Volke auch niemal» aneikannt werden. Wo» unsere Friede»«del'gat>on heute oder morgen unter schreibt, wird keinen anderen ffint haben al« den eine» Fetzen» Papier, von einem Kompromiß mit Italien aus Grund der gegenwärtig i« Ver Hand- Nummer 18 lung stehenden Punkte kann keine Rede sein; wenn unsere Delegation daraus auch eingeht, unser Volk wird sie niemal» genehmigen. Wenn wir »ich» alle von Slowenen bewohnten Gebiete, einschließlich Görz und Trieft, erhalten, ist e» für un« schließlich und endlich ganz belanglos, ob wir die jetzig« italienische Demarkationslinie oder die Wilsonsche Linie al« Grenze bekommen. ES würde unserem Interesse besser entsprechen, wenn man sich mi» Italien« »erritori-alen Ansprüchen irgendwie abfinden und dafür lieber andere Zugeständnisse fordern würde, vor allem eine vollständige nationale Autonomie sür die unter italienische Herrschast gelangenden Slowenen unter der Kontrolle deS Völkerbunde«. Denn besser für un«. wir verlieren staatlich zehn Slowenen al» wir verlieren national nur einen einzigen. Staatlich ver loren, ist nur vorübergehend verloren, national ver« loren aber, ist für immer verloren. Eine Meldung über Italiens Einlenken. Ein' römisch« Nachricht besagt, die italienische Regierung hab« auf die Herstellung eine« Landstreifen« zwischen Fiume und dem italienischen Gebiet« ver« zichlet und begnüg« sich mit d«r Stillung der Stadt Fiume unter italienisch/ Oberhoheit und de« Fiumer Hafen« unter die Aufsicht deS Völkerbünde». Eröffnungssitzung der National-Vertretung. Am 3 März wurde in Belgrad die 70. «it« zung der Nationalvertretung vom Präsidenten Dr. Pavlovic eröffnet. Ueber «ntrag deS Ministerpräsidenten Pcotic wurde daS Quorum, da« heißt die Mindestzahl der zur Beschlußfähigkeit erforderliche« Abgeordneten, auf hundert herabgefetz'. Durch diesen Beschluß ist die jeweilige Regierungsmehrheit von den Launen und Ränken einer starken Opposition unabhängig gemacht worden. Slowenische Kriegsschuldige. In der Jugoslavija wird ein Aufruf ver-öffentlich», worin alle Angehörigen de« ehemaligen k. u. k. Jnft.-Reg. „Kronprinz" Nr. 17 aufgefordert werden, jene Offiziere slowenischer Na»io« naliiä», welche dem allen Staat« bis in di« letzten Stunden Treue bewahrt haben, anzuzeigen, damit sie nach Verdienst bestrast bezw. auS der jugosla-wischen Armee ausgeschlossen werden. Manche flo-wenische Offiziere, sagt da« Blak», halten die Mannschaft viel schlechter behandelt al» die deutschen, hätten nationalbcroufjte jugoslawische Soldaten ver> nadeit un» die immer zahlreicher auftretenden De-ser»!on«säU« al« Schandfleck am slowenischen Volke gedrandmark». Ein königlicher Offizier, der jetzt in den Laivacher Straßen herumpromeniere, habe kn jenen kritischen Tagen seine Disziplin und Treue in Wort und Tat bewiesen und am Abend nach der Meuterei deS Regimentes mit Stolz erklärt: „Ja-wohl, Herr Oberst, meine Kompagnie geht in di« Stellung!" Zum Schlüsse konstatiert da» Blatt, daß der jugoslawische Staat die 164 Kriegsschuldigen, deren Suslieferung er begehre, in der eigenen Armee habe. Ausland. Ein Zournaliftengesetz in Deutsch-Sfterreich. DaS in Deutschösterreich bereit» in Kraft ge-»reiene Journalistengesetz regelt den Dienstvertrag, die U'laube, die Kündigungsfrist und die Schaden-ersatzleistung an die Journalisten für den Fall, daß dat ZeimngSnnlernehmen feine politische Richtung ändert oder daS Erscheinen einstellt. Da» Unternehmen hat zehn Zahre je SOO Kronen rn den Sl ler«vers»rgung«fon d zu zahlen. Ein ungarischer Reichsverweser. Die Nationalversammlung in Budapest hat N>kolau« v. Horthy. den Oberbefehlshaber der neuen ungarischen Arme«, zum ReichSverweser Ungarn« gewählt und ihm eine jährliche Ehrengabe von drei Millionen Kronen bewilligt. Da der neue Reich«« Verweser zugestandenermaßen dem künftigen ungarischen Königtum die Wege ebnen soll, fo ist die Rückkehr der Habsburger-Dynastie auf den Thron de» hl. Stephan in absehbarer Zeit nicht auSge« schlössen. Die »ußenpclitik der Rachbarstaaten und im besouSeren Maße Jugoslawiens wird dnrch die Entwicklung in Ungarn entscheidend beeinflußt werden. Milderung der Enteignung«-bestimmungen in Italien. Die italienische Regierung beabsichtigt, die Verordnung über die Enteignung feindlichen Eigentums abzuändern. Kleinere Ber»ögen solcher feindlicher Untertanen, die sich längere Zeit in Italien aufge« Nummer 18 \ Cillier Zeitung Seite 3 kalten hoben, werden zur Gänze ireigeg ben, damit dies« UntrtJnen, die größtenteils zurückgekehrt sind, UiiterhaltS-nittel gewinnen. Wahlausschreibung in der Tscheche» slowakei. Der tschechoslowakische Innenminister hat am 4. März die Wahlen für die ganze Republik aus-geschienen. Die Wahlen siir da« Äbgeo.duetenhauS werden um 18. April, für den Senat am *35. April vorgenommen werden. Meldung über ein russisches Fried»«?' angebot an die GrohmLchte. Einer amerikanischen Meldung zufolge ho» Rußland den Großmächten telegraphisch einen Frie-denSvorschlag übermittelt. Es verpflichte sich zur Einführung einer demokratischen Republik und zur Bezahlung von 60 v. H, der auswärtigen Schulden, verlange aber, daß sich Sie Großmächte jeder Ein-miichung in die russischen Angelegenheiten enthalten. Die amerikanische Regierung habe jedoch beschlossen, das Friedensangebot der Bolschewiken nicht in Be» »räch» zu ziehen. Der Friedensvertrag mit der Türkei. Den FriedeuSbedingungeu zusolge wird, wie bereit» berichtet, Konstantlrropel unter der Oderhoheit de» Sultans belassen. Smyrna fäll» an Griechen-land, Syrien erhält die Autonomie unter dem Schutze eimr europäische» Macht, wahrscheinlich Frankreichs, und Armenien »vird in eine» selbständigen Slaat umgestaltet. Die übrigen Gebiete deS OSwanischen Reiches verbleiben unter türkischer Herrschaft. Aus Stadt und Land. Der Jagaball ist eine traditionelle Beran-staltung deS Cillier MännergesangvereineS und im ganzen stcirischen Untcrlande zählt seit jeher der Jagaball zn den schönsten Festen, wo gesellschast-liche Ungezwungenheit «nd echte Heiterkeit im Rah-men einer geschmackvollen und kunstsinnigen AuS« schmückung zu einem harmonischen Ganzen verwoben ist. Durch den Ausbiuch deS Krieges hat die Auf-etnanderfolge dieses Festes eine jähe Unterbrechung erfahren. Jäger und Sänger, die mit allen Fasern ihre? Herzens am Jagaball hingen, sind seither inS Grab gesunken und ruhen unter fremdem Rasen aus, frei von Mühen, Sorgen und L>oss»u»gen. Die Zeiten haben sich gewandelt uud da» Antlitz der Heimat ist ein andere? geworden. Aber der Jagaball, der totgesagte, ist wieder zum Leben er-standen, denn die Gewähr für seine Dauerhaftigkeit liegt in seiner iverbcnden Kraft. So hatten denn auch Festgäste auS nah und fern dcr Einladung deS Eillicr Männergesangvereines Folge geleistet und waren am 26. Februar in hellen Scharen in das Hotel Union zusammengeströmt. AuS unserer Schwe' sterstadt Marburg waren sie g.kammen, au« Win-disch-Graz, Rohitsch-Sauerbrunn, Tüffer, Pöltschach, Gonobitz, Laibach und vielleicht auch au« anderen Orten Sloweniens, die der aufmerksame Chronist nicht absichtlich unerwähnt läßt; selbst au« der be-nachbarten Republik, au» Graz und Leobcn, waren die Festgäste herangeeilt, trotz Paßzwang uud Grenz-sperre, um sich wieder einmal vom Herzen zu unter-hallen and »en treuen Freunden in der lieblichen Sannstadt die Hand zu drücken. Und eS ist nicht unbescheiden zu behaupten, daß sie alle, alle mit dem Verlauf des Jagaball eS höchlichst zufrieden waren und die Beschwernisse der Reise und der allgemeinen HerbergSnot vicht einen Augenblick bedauerten. Jene, die trotz der erhaltenen Einladung zu Hause geblie-den sein sollten — e« dürsten ihrer nur wenige gewesen sein — haben sich durch ihre Abwesenheit selbst am härtesten gestraft. Sämt liche Saallokali-läten des Hoiel« und die Galerien waren „bu«"voll und die Zahl der Teilnehmer ist mit tausend eher zu niedrig als zu hoch veranschlagt. Der vallaus-schuß, der Au»schmückung«au«schußundderWirtstastS-auSschuß, denen unsere hochgemuten Damen mit dienen» hafter Unermüdlichkeit hilfreich und opferwillig zur Seite standen, haben durch die Vorbereitei den AuS-schaückung»- und EinrichtnngSarbeiten wirklich ganz Hervorragende« geleistet. Der große Saal war in einen Hain verwandelt, mit Tannen bestanden, von Efeu umrankt, und von der Stirnseite de» Saale» grüßte der Schloßberg, m winterlichem Kleide, au» einem Gemälde hernieder. Verschiedene Buden hatten geheimnisvolle Heinzelmännchen und -weidlei« unter und neben die hohen Pfeiler gezan-berl, »u> Blumeuzelt, «ine Konditorei, ein Kaffee- haus, einen Wein- und Bierausschank, eine Fleisch-bude usw. Da gab eS «ine Khampagner-Biide. wo auf > iner wirkungsvollen Landschaft die Sonne durch ein Transparent erstrahlte, eine Almhüite mit Moos bewachsen und steinbeladenem Dache, unter dessen Sparren kurloser Weise Wein und Bier verzapft würd-, und eine Rutschbahn, die sich vom 1. Stock-werke in steiler Bahn in die Tiefe de» Saale« erstreckte. Der Vorraum zum Saale war in eine winterliche Idylle umgewandelt worden und Schnee-flocken, die wir Heuer nur spärlich zu sehen beka-men, täuschten uns über den sieghaslen Einzug des Lenze» in der Natur hinweg. Der Abend begann mit einem feierlichen Einzüge unter den Klängen der Südbahnwerkstätten-K -pelle unter Leitung de« Herrn Kapellmeisters M .x Schönherr. Dann hielt der Bürgermeister' der Ginoan eine Ansprache in Versen und gab seinen Gmoan-Milgliedern in ulki-gen Wendungen Verhaltungsmaßregeln. Und aus einmal wirbelte sich eine lachende und scherzende Schar in flottem Reigen und der Geist TerpsichorenS, der sich der Teilnehmer bemächtig» hatte, obsiegte über Schlaf nnd Müdiqkeit bis in die fünfte Mor-genstunde. Auch im kleinen Saale, wo da« Musik-vereinSorchester mi» alibeivährtem Schwünge znm Tanz? aufspielte, drehten sich die Paare in fröhlich-stem Wirbel. Dem schwirrenden Gewoge in den Saalräumlichkeiten konnten auch die Verfinsterungen, die um 8 Uhr und noch einmal später um l0 Uhr das Hotel für einige Minuten in Diinkel hüllten, keinen Abbruch tun. Denn eine Anzahl Kerzen, die eine mystische Helligkeit verbr«!teten, waren bald zur Sielle und aus den Galerien zuckien magische Taschenlampen auf, d'e den verräterischen Schein in die ruhig weiter tanzende Menge warfen, sodaß die Launen der elektrischen Bclcuchiung den Reiz de» Abende» nur »och erhöhten. Es scheint aber, daß. trotz aller zur Schau getragenen Sitt amkeit sich auch gefährliche Berbrechergestalten in die frohbewegte Menge eingeschllchen hatten, denn der Gmca i«Kotter, auf den der Gemeindeälteste in seiner Ansprache warnend hingewiesen hatte, verzeichnete eine auffallend starke Fre-quenz Bärbeißige Polizisten, die zu Wächten, der Ordnung berufen umreit, schleppten widerspenstige Elemente, und mit besonderer Vorliebe Damen, scharenweise in den Gmoan Kotler, aus dessen Schranken die Freilassung nur durch Erlag eines hohen Lösegel»eS zu erwirken war. Für die hals- lind beinbrecherischen Touren dagegen, die untcr unaushörlichem Zulaufe b.i der Rutschbahn organisiert und produziert wurden, bekundeten die Organe der öffentlichen Sicherheit nicht das geringste Interesse. E« soll auch erstaun-licher Weise, w.e die Fama berichtet, am ganze« Abend niemandem ein mit der Rutschbahn in Zu. sammhang Nehendt» Unglück zugestoßen sei». Daß d.T ganze Abend im Zeichen de« JagaballeS stand, beweisen die überwiegend vorherrschenden JZgertrachten und sonstigen Kostüme, unter denen sogar eine« aus dem fernen Gotifcheer Lande vertreten wir. Trank und Speise, die daS Hotel Union unter der Leitung deS rühmlichst bewährten Hoteliers Martinov'c in vorzüglicher Qualität auch an diesem Abende lieferte, haben die Teilnehmer den Sorgen des Alltag» eut-rückt und jedenfalls di« günstigste Disposition für die uilgebuudenste Fröhlichkeit geschaffen. A« dank-barsten aber werden allen Herren, die zum Gelingen de« ZagaballeS beigetragen, und besonders den Damcn, die sich um den verkauf der verschiedenen Gegen-stände bemühten, die Invaliden und Stadtarmen sein, denen der gewiß nicht unerhebliche Reinertrag, über dessen Höhe wir seinerzeit noch berichten werven, zufließen wird. Gremialversammlung. Au» kaufmänni-schen Kreisen wird uns ge,chrieben: Wenn die Gremialvorstehung durch ihre Einberufung zur Gre-mialVersammlung am Sonntag den 29. Februar im Narodn, Dom in Eisahrung bringen wollte, wie sich di« dtutschen Kaufleute zur Mitarbeit in Sian-deSsragen stelle, so bekam sie eine klare Antwort. Obschon der Zeitpunkt für d « Deutschen nicht günstig gewählt war, erschien ooch die überwiegende Mehrzahl pünktlich im Sitzung»saale. Dann wurde e» ihnen allerding» unmöglich gemacht, mit gutem Willen sachlich witzuberaten, weil ihr Verlangen, daß auch in der deutschen Sprach« verhandelt »ver-den könne, abgelehnt wurde. Ein solcher Vorgang ist bei Behandlung gemeinsamer Stande»sragen in einer Sitzung von Nachteil. E» waren mehrere Punkte aus der Tagesordnung, zu denen d»e deut-ichen Kauflrut« auch gern« Stellung genommen hätten und e» wären bei Besprechung der Arbeit»-zeit, Statutenänderung und anderer Punkte von ihnen sicher wichtige Anregungen sachlicher Natur um allgemeinen Vorteile vorgebracht worden, was o leider nicht geschehen konnte. Nur zuletz», al« über die Frage der allgemeinen Ablösung von Spei»-oen frefa'tiert un» abstimmt wurde, konnten sich die Deutschen an der Ero terung beteiligen, weil von ihnen schriftliche <&«&.,tat vorlagen, in denen sie l'gen eine solch.' Mißnahm protestierten. Bei der Abstimmung blieben die deutschen Ka»fl ute, die gegen die Ablöii'.ng waren, mit vier Su«««« in der Minderheit. DoÄ ist Vt: Sache allerdings, wie wir l ören, » oh ni« ganz geklärt, »m l die Gremialvorstehung ötn S andpuukt einnahm, daß bei der Abstimmung ü'er diesen Gegenstand eine adso-lute Simmenmehrheit genügt, während laut Statut eine größere Meh'heit erforderlich ist. U der die Frage der Spendenablösung ist schon viel geschrie« ben und gesprochen worden. Es ist dies auch eine meikwürdige Frag?, die eiu Beispiel in der Bergan, genheit „ich! hat, »veil daS S»mmrln allgemein und überall Üblich ist. Die deutschen Kaufleute be< nahmen sich bei den verschiedenen sammluagen voll» ständig korrekt. Niemand hitie Ursach-, sich über zi geringe Spenden zu beklagen. Natürlich wollen die Deulschen auch in Zukunft sich da« Recht wahren, ihre Spenden nach eigenem Belieben zu verteilen. (Die Schrifileitung beh lt sih vor. über die Frage der Zulässigkeit der deutschen Sprache als Verhaus-lungSsprache in der nächsten Zeit den grundsätzlichen Slandpu.ikt klarzustellen.) Die Wohnungskommissionen sollen ausgelöst sein, niemand soll mehr aasgetündigl werden, alle aus die Straße Gesetzten sollen eut-schädigt werdeil. Dies« Nachricht, die uns auZ Laibach zukommt, würde, deren Richtigkeit voraus-geletzt, in weitesten BeoöikernngSkreisen mit Befriedigung ausgenommen werde»; an hiesiger amtlicher Stelle ist, unseren Erkundigung«» zufolge, hievon jedoch nicht» bekannt. Evangelische Gemeinde. Ssnntag. den 7. d. M., findet im evang« lischt« Gemeindesaale um 10 Uhr vorm ein öffentlicher Gottesdienst, an-schließend ein KindergotteSdienst, sta»». Die Edle von Lichtenau, von deren Zweikampf mit dem Stubenmädchen Agne» K. wir in c«r letzten Blattfolge berich eten, hat d:I der Ein-vernähme eingestanden, mit der Christine Roth au» St. Paul bei Pragwald identisch zu sein. Verloren: Eine braunlederne Geldtasche, enthaltend eine Banknote zu 20 K, eine zu 10 A und nngesähr 6 K Kleingeld; «in LebenSmiltelau»-weis Nr. 565, ein Pake» Nadeln und eine Petrole-umlartc; ferner eiue schwarzlederne Geldtasche, ent« hallend ungefähr 1000 K in Banknoten und ein militärischer Entlassungsschein (odpustnica), lautend aus den N'.men E jak Alojz. Papiergeldsorgen. Um die Weiterverbrei-tung ver mit falschen Marken beklebren Tausend-kronennoten zu verhindern, hat der Finanzminister angeordnet, daß die betreffenden Banknoten zurück-gehalten und nur Bestätigungen über den Empfang derselben ausgegeben werden. Ferner würd« ange-ordnet, daß die Staatskassen keine Auszahlungen in Tausendtronenbank.ioleu mehr vornehmen dürfen. Die F-ist für die Einziehung der Tausendkronennoten wird keinesfalls verlängert werden. Wie Politik« meld«», existieren 20 verschieden« Falsifikate von Marken für Tauseudkroaennoteu. Es wurden falsche Marken auch schon aus Banknoten von lOO, 50 und 20 Kronen konstatiert. Das Büffet ant Cillier Bahnhof wird in ein« Restauration erster, zweiter und dritter Klasse umgewandelt. Die Vorarbeiten werden in kürzester Zeit beendet sein. Verlängerung der Gonoditzer Bahn. Die Bonobitzer Bahn wird von Radelsdorf di» Rötschach, d. i. um 24 km, verlängert; die Arbeiten dürsten noch anderthalb Monat« dauern. Aus Gonobitz schreibt un» eine Leserin zu der Notiz „Katholischer Gottesdienst" in unserer letzten Sonntagsnummer u. a.: Man sollte nachforschen, wer diese Sitte beantragt hat, und dann doch unseren obersten Hirten, den Fürstbischof un. lerer Diözese, um die Wiederherstellung des früheren Zustandes bitten. Ich erinnere an da» von ihm herausgegebene Werk „Gebet, wa» des Kaiser» ist, dem Kaiser I", also gebe er auch dem Volk«, wa» des Volke» ist. Ich hoffe, daß der Oberhirt «» ändern kann und wird, d«nn di« b«r«chtigte Klag« über ein solche» vorgehen ließe sich mit der verantwort» lichkeit seine» Bernse» nicht vereinbaren, vor Gott sind wir alle gleich; darum wäre eS edler, da» Evangelium und die Gebete in Deutsch »nd Sie« wenisch vorzutragen. Bon der Kanzel herab sollte da» höchst« aller Gebote verkündet werden: «Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!' Da» ist Ehristi Wort und wir alle sollten «S beherzigen. Partei« Hader und Nationalhaß müßten au» dem Haufe Seite 4 Cillier Zeitung Nummer 13 Gottes ganz verbannt werden. Ich bin tief verwun-det. daß man e« versucht, an Stelle dessen. waS jedem heilig und verständlich ist, da« Gegenteil oder Gleichgültiges zu setzen. Die Roheit auf den Eisenbahnen ist ei« vielfach vermerkter Uebelstand unserer Tage. Schuld daran trägt der Weltkrieg, der die Ehrbar» feit weiter Volksschichten unterhöhlt hat; Schuld daran trägt da« schlechte Beiplel, da« angesehene Personen im öffentlichen »in» privaten Verkehr durch ihren Lebenswandel dem Volke bieten; Schuld daran trägt aber auch die Presse, w lche durch da« Ueber-mag ihrer Leidenschaft die allgemeine Moral er tötet. Es ist nur ein krasser Fall unter den vielen an-deren, dah auf der Strecke Steinbrück—LNtai na-gehobelle Elemente, wie Jugoflavija meldet, eine» Revisor mit dem Hinauswarf au« dem Eisenbahn-wage» bediohten, und sehr elegisch klingt die Klage, daß der Mensch lischt w sie, ob er irgendwo in Asien reise. Gespräch. Die Kathi von brr Thesen: Gut» Tag. Iran Unte.diückter, ja wa» denn das bei Eich? Da kennt si kei Teixel nuh« au«, wohin ma geht. — Frau Unterdrücker t I« hall schwer, liebe Kath', aber, '« kömmt schon wieder auf untere Wer«. Die nächsten Weg', die aufg'macht werd'», die wer ma lchon wieder alle lej'n können. Da gib:« dann an Meisterpiomena» und die Pfeiffer-all.«. Empfehl mi. hast weiter ,.x giagt, empfchl mi. Wirtschaft n»d ltrtkrhr. Natürliches und Unnatürliches vom Geldmarkte. Der Bankdinar wird von Eisen-bahnkafsen seit geraumer Zeit mit 3.7V bis 3.30 Kronen in Zahlung genommen. Im Piivat und Börsenverkehr ist da« Verhältnis für die Krone noch günstiger geworden und würde sich noch weiter zum Vorteil der Krone entwickeln, we n infolge der all' gemeinen Geldknappheit nicht jede Note zu säst j.dem Kurse genommen wür»e. U;id nun erscheint anfangs März eine RegierungSveivrdnung, nach der jedermann bei Strafe verpflichtet ist, den alten Bantvinar mit 4 St orten zu verrechnen. Wenn dies« Stützung und Pölznug d.s allen Dinars bis zur großen Parlamentssitzung andauert, in der der Um-rechnungSkurS endgültig festgef.tzt werden soll und kann, so ist all da«, wa« in den maßgebende» Blättern gegen die Umrechnung 1:4 ge ichrieben und gearbeitet wurde, unnatürlicher Theaterdonner c,e< wesen. Die genannte Verordnung und ihre ruhige Hinnahme im Blätterwalde d.utrt nach dieser Richtung! gur Notennot. Von den alten, mit Marken beklebten Noten werden unter vielen anderen auch solche alS Fälschungen zurückgehalten, welche im slowenischen Text kraljivsjtvo gedruckt haben, weil da« ein Schreit- und Sprachfehler ist, denn im slowenischen heißt es kraijestvo. — Die neuen Noten — auf dem schönen, dünnen Papier — haben nun durchwegs den gleichen Fehler, nämlich im slowe-nilchen wie kroatischen Text irr»ljev-»tvo. Da fragt man sich vergeblich, wie der noch so ausgeilärte Untertan den ersten Fehler hätte entdccken sollen, um sich vor Schaden zu schützen. Teilweise Freigabe der Divisen in Deutschösterreich. Di« Sperre über die Divisen der Nationalstaaten sowie der auf Rubel, Lewa und türkische Pfund lautenden Wechsel wurde aufgehoben. — Ferner wurde die VeredlungSindnstrie von der Verpflichtung zur Ablieferung der beim Export er-zielten Valuta biS auf den Bettag der bei der De-visenzentrale zum Bezige der Rohstoffe in Anspruch genommenen Valuta enthoben. Die Steinkohlenförderung Deutsch Ssterreichs ist von 8 t.8f>4 Meterzentner im November auf 92.73. Meterzentner, die Brauntohlengewin-ming von 1,681.883 Meterzentner aus 1,877.777 Meterzentner gestiegen. Insgesamt stellte sich die Dezemberförderung auf 1,970.512 Meterzentner gegen 1,765.737 Meterzentner im November vori-gen Jahre«, die Kohlenproduktion hat also gegenüber dem November um mehr al< 200.000 Meterzentner zuzemommen. Gegenüber dem Jänner l91i> zeigt die Dezemberförderung ein PluS von 408.V00 Me-terzeutner. Im ganzen Jahre 1919 stellte sich di« Kohlenförderung Oesterreichs auf 20.7 Millionen Meterzentner, gegen 27.5 Millionen Meterzentner im letzten FriedenSjahre. Deutschösterreich und Italien. Wie aus Trieft gemeldet wird, steht dort die Bildung eines BankenkonsortinmS ln Aussicht, das in erster Linie der Belebung der deutschösterreichisch itatieni-scheu Handelsbeziehungen dienen soll. Wiener Häute und Fellpreise. Rinds-häute K 6b'— pro Silo, Kalbselle 690 bis 700 pro Stück, Schaf, und Geißselle 300 bis 350 pro Stück, «itzselle 60 pro Stuck, Rehe 150 pro Stück, Hirsche 70 bi« 80 pro Kilo, Kanin 250 pro Kilo, Hasen 90 pro Stück, Füchse 1500 bis 2000 pro Stück, Marder ebensoviel, JltiS 600 bis 700 pro Stück, Maulwürfe K 40 — pro Stück. Verlangt wird teilweise auch mehr. Erhöhung der tschechischen Eisen preise. Die tschechische Eisenpreiskommission hat eine Erhöhung der Eisenpreise mit rückwirkender Kraft vom 1. Februar beschlossen. Danach stellen sich die Grundpreise sür die Engrosabnehmer ab Werk der Präger Eisenindustrie sür den Meterzent-ner Walzeisen, Träger und Gruben schiene» ans 260.—, Feinblech auf 360.—, verzinktes Blech auf K 42o*—. Die Pveije gelten gleichzeitig als Maxi-malpreife für die anderen Hält nw«rke, franko Sia-tio» der Hütte, stellen sich für Rohgnß auf 124- —, HZmatit auf 135'—, Stabeifen, Schienen, Träger. „U"« und Fafson.isen aus 250'—, Bandeisen auf 2fcO'— und G.obbleche auf 290'— bis K 320'—. Die beschloss ne Erhöhung der Preise muß aber noch vom Handelsministerium genehmigt werden. Kunstdünger aus Nordafrika. Um die Versorgung Deutschisterreich« mit Kunstdünger zu sichern, wird gegenwärtig i» PniS mit der ReparationSkommission wegen deS Bezüge? von Kunstdünger aus den nordasukanischen Gebieten, insbesondere aus Algier und Tunis, verhandelt. Mitbestimmend hiesür sind valutariiche Gründe, da die Preise sür Kunstdünger uns den europäischen ProduktionSgebieleil sür Deutschösterreich unerschwinglich geworden sind. Buchhandlung Fritz Rasch PreSernova ulica (Rathausgafft) Nr. 1. Schrifttum. Neue slowenische Unterrichtsbriefe. Die Kenntnis der sloweatschen Sprache ist sür jeden im SHS-Staate unbedingt notwendig. Bisher fehlte eS an geeigneten Büchern, um sich diese Sprache durch Selbstunterricht anzueignen. Diesem Mangel hat Herr Fr. Fink durch Herausgabe von Unter-richtsbrüfen zur praklischen Erlernung dcr slowenischen Sprache in origineller Weise abgeholfen. Der Lehr-und UebangSstäff ist der Praxis entnommen und wird in leichtfaßlicher, methodisch einwandfreier Form dem Lernenden vorgeführt. Zedem Briefe ist ein Gutschein beigelegt, der die kostenlose Korrektur der ausgeführten Aufgaben gewährleistet. Die ersten zwei Briefe sind bereits erschienen und tö men von der Verwaltung der slowenischen Unterrichtsbriefe in Marburg, Kaiset straß« 6, bezogen werden. Sätze Von Hans N a t o n e k. Wer sich für dumm hält, ist nicht halb so dumm, als er sich einschätzt. Wer sich aber für klug hält, und sei er noch so klug, überschätzt sich gewiß. # Dichter sein, heißt »ich. nur: sagen können, was man leidet, sokdern: leiden können. * Ursprünglich hat Gott mich alS Menchen ge-schaffen; dann erst wurde ich Staatsbürger, leider GotleS. _ Ich sitze und schaue. Von Walt W hit man. Ich sitzt und blick« nach allen Qualen der Welt au« und nach jeder Unterdrückung und Schmach. Ich höre verhohlene», krampshastes Schluchzen von jungen Menschen in Selbstquälerei, die in Reue sind nach geschehenen Taten. Ich sehe im niederen Leben die Mutter von ihren Kindern mißhandelt, sterbend, vernachlässigt, ausgemergelt, verzweifelt. Ich sehe das Weib vom Gatten mißhandelt, ich fehe den niederträchtigen Verführer der jungen s^cauen. Ich fehe da« Nagen der Ersersucht und nner-widert« Liebe mit Mühe zurückgedrängt, ich sehe dies« Geschichte aus Erden. Ich sehe die Werke der Schlacht, der Seuche, der Tyrannei, ich sehe Märtyrer und Gesängen». Ich gewahre Hungersnot auf dem Merke, ich gewahre Seeleute, die Lose werfen, wer von ihnen getötet werden soll, um den andern da« Leben zu retten. Ich gewahre Schimpf und Verachtung von an-maßenden Herien Arbeitern zugeworfen, den Armen und Negern und dergleichen. Nach allsem — nach all der Gemeinheit und Todesnot ohne Ende, halt« ich im Sitzm Ausschau. Seh«, höre und schweige. lTe»tsch von Gustav Lan au r.) Berauschtes. Eine Hochschule für Spiritismus. Die spiritistische Welle, die jetzt Eiqlin) über« flutet und jeden Tag neue Berio-ie über Gespräche mit Toten und fabelhafte Erfolge von M'dien zeitigt, hat auch zur Grün-ung einer Hochschule ge-führt, die demnächst in London eröffne, werden soll. Die seltsame Hochschule, di« jedenfalls die einzige ihrer Art ist, befindet sich in e nem großem Hause in Holland Park und ist von einem bekannten tpiri-tistiichen Schriftsteller I. Hewat McSenzie und f«mer Frau ms Leben gerufen worden McKeuzie be-hauptet, positive Beweise für daS Fortleben nach dem Tode zu haben »nd will von vielen abgeschiedenen Freunden genaue Einzelheiten über ihr Da-fein nach dem Tod« erfahren haben. Di« Lehre vom Leben »ach dem Tod« ist deshalb auch r>er Haupt-unt«rrichtSgeg«ustand an dtejer spiritistischen Hoch-schule. E»ie «nzahl von L hrern ist beren« filr das Institut verpflichtet; die Anzahl der Schüler wird für da« erste Zihr ans 500 beichränki. Der größte Raum der Hochschule w.rd alS Vorlesung«-faal benutzt und h*r 'st auch die umfangreiche Bibliothek spiritistischer Wert« aufgestellt. Sodann gibt eS besondere Raume ,üc „Materialisationen" und sür .Geisterphoiograph e". McSenzie wünscht sich als Schüler seiner «„stall „normale Männer und Frauen, nicht überempfindliche Neura>thenrk«r, die zn leichtgläubig sin»." Elektrisches Rasieren. Im nordameri-tonischen Staat M.fsour, hat ein Eifinter einen elektrischen Rasierapparat konstruiert, dessen Vorteil darin besteht, daß er d-e Bar.haare nach Art der Biirstenhaare senkiecht zu B.rge stehen läßt und auf diese Weise das Rasieren bedeutend leichter macht. Es werden mi'tels eine? elektriichen D.ahteS einfach IuduktwirSströme va-ch daS Rasie in.,ser ge-leitet; eine »ontatlptatle wir» mittels eines RiemenS am Handgelenk beseitigt, während die jndukiionS-rolle mit einer Batterie in Verbindung steht. Ter eteltci'che Strom ruft alsdann Muskelkontraktionen hervor und dies- bewirken, daß die Baithaare senk-recht emporstchen. ' Das japanische Frauen ideal. DU japanische Zeitschrift „Schukowo Gohano", aus deutsch .Lie tugendhaft« Frau«, hat eine größere Umfrage veranstalte«, um zu «rsahrrn, wrlch« Eigenschaften ein idealer Gälte haben muß. Die Forderungen, die am häufigsten von den Fratlen aus dem Reich deS Mikado aufgestellt wurden, sind die solgeuden: 1. Er darf sich nicht ,u viel mit feiner «leidung und seinem Aussehen beichäfiigen. 2. Er muß ein männliche« AuSjehen haben und darf nichl zu dick fein. 3. Er darf mit anderen Frauen nicht zu vertraut sein. 4. Er muß sich immer klar und deutlich ausdrücken. 5. Er muß von fchneller Eiitjchlußkiafl fein. 6. Er muß ein Ideal ha^en. 7. Er dar, sich niemals in der Küche ieigen. 8. Er darf niemals die Frisur oder die Toilene einer Frau einer Kulik umerziehen. 9. Er darf nichl seine jj«,t damil ocr-bringen, daß er den Frauen erzählt, welches fern besonderer Geschmack ist. 10. Er oar, nlchl zu eis er-süchtig sein. Ei» Lond, wo man das Älter nicht kennt. Di- .Neue Wels hat mit so manche» Vor-urteilen ausgeräumt, die bei uns noch i» Geliung sind; sie überspringt auch die Schraulen, die da» Lebensalter in Europa ausstellt. Diese Beobachtung macht Joiej flquilin Leilenbaur in einem jo< eben erschienenen interessanten Buch, das tr ,,^ ist, werde» ans China, Indien urd den anderen ostastatischen Ländern Unmengen von Waren eingeführt. Fü» diese Waren muß man, io Ai>passung an eine in den betreffenden Bezug«-läiideiii seit Jahrhunderte» bestehende Gewohnheit, mit Silber zahle», welches von dort niemals wieder zurückströmt, weil es angebäuft wird und al« tote« Kapital zu betrachten ist. Und di>« hat eben zur Folge, ba& sich die Beschaffung in Euiopa von Tag zu Tag schwieriger gestaltet, da da« vorhandene Silber ständig abstieß«, und daß der Preis sür S.llxr domensprechen» steigt. Ja der letzten Zeit hoben die Nordamcnkancr und auch die Franzo>en bedeutende Silbe» m>ngen nach Ostasien ge^ch ckt, um dort gemuch-e Einkäuse zu bezahlen. Wie sehr der S'lberbestand Europas abgenommen hat, läßt sich folgenden Angaben entnehmen. Danach versiegte die Bai.k von Frankreich vor den» Erlege ftfrer 640 Millionen an Silbngeld, die Dcntsche Rcichsbank über 27ö Millionen und die österreichisch ungarische Bank über 291 Millionen. Die heuligen Bestände belaufen sich dagegen nur auf 286, 20 und 56 Millionen. Wa« der vetlorene Krieg kostet. L »ut der der deutschen Nationalversammlungvorgel,gttn Vorlage werden von drn neuen Steuern solgende Einkommen erwartet: Vermögenssteuer 3 Milliarde« 600 Millionen Mark, Einkommensteuer 10 Milli-enden 600 Millionen Mark, Vcrmögenszuwachs-und Erdsteuer 6 Milliarden Mark, Koh'ensteuer 2 Milliarden Ma^k, Transportftener 1 Milliarde 500 Millionen Mark. Mit den neuen Steuern soll dem Reiche daher eine Einnahme vo» zusammen 24 Milliarden Mark gesichrrt werden. Zur Deckung der ReichSbedürfniffe iin Jahre 193) werden 17 5 Milliarden Mark erforderlich fein. Rückgang derWiener Bevölkerung», zahl. Räch einer vorläufigen Schätzung hat die Wiener Bevölk-rang um nahezu eine Biertelmillion abgenommen. Da an dieser Abnahme daS weibliche Geschlecht mit nahezu 5V v. H. beteiligt ist, handelt es sich hiebei zum größten Teile um eine Abwandern»'gSerschnnurig. Die Arbeitslosigkeit in Wien. Die letzte Kontrolle hat »inen Stand von 56 556 AibeitS-losen ergeben. An diesem Rückgänge sind sast gar nicht beiciligt die kausmäittttschei» Augestellten wie die Angehörigen der sogenannten Jntelligenzberuse im ollgemeinen. Augenblicklich he»rschi auf dem Ar-beitsmarkte nur Rachsraze nach Angehörigen manu eller Berufe: Handlanger, Siraßenarbeiter, Bergung Sieiiiarbeiter, Schuhmacher usw.; von weiblichen Bediensteten sind begehrt HauSperional niederer Art, Stubenmädchen, Köchinnen, Aufräumerinnen usw. „Prag—Hungaria." Die Rar. L'sty haben eine» Slich ins Herz erhalten; eine englische Aerztefichsch ist ist aus England in Prag unter der Adresse „Pra^. Hungaria" eingetroffen. Deshalb fei e« höchste Zeit, daß die Regierung mit der Aus- gäbe eine? französisch und englich geschriebenen Blattes, daS daS Ausland über die Verhältnisse in der Tschechoslowakei unterrichten soll, beginne. Das GlaSauge. Oberst Dr. Rigmann, der viele Jahr« in Deutsch Ostafrika lebte, erzählt in dcr B. Z. a. M : Einer unserer ältesten und vortrefflichsten Afrikaner warder Oderleutnant v.M., der schon in seinen ersten afrikanischen Jahren auf Expedition ei» Auge verloren hatte und ein GlaS-äuge trug. Ihm war die Einrichtung eines Postens übertragen worden in einer Landschaft, die erst er-schlössen werden sollte. Tatkräftig begab er sich zu. nächst an den Bau deS Postens. Da die Eingeborenen der Landschaft eben noch sehr zurück waren, zahlten sie auch noch keine Steuern; ihren Veipflichlungen gegen den S:aat kamen sie durch „Stenerarbeit" nach, b. h. jeder männliche Eingeborene arbeitete etwa acht Tage am Bau des Postens mit. Eines Tages arbeiteten die braven Mohren unter Ms. Aufficht wieder Iren und redlich am Bau des Postens, als M. abbeeufen wird. — Er nimmt fein Glasauge heraus, legt es auf eine niedrige Mauer und sagt zu den Mohren: „Also seht einmal hcr. Ich muß jetzt sort; ich lasse aber mein Auge hier, das wird auf euch aiifpassen, daß ihr inzwischen auch hübsch fleißig seidl" — Als M. zurückkommt, sind d;e N>ger auch erfreulich fleißig gewesen. Probatum est. — Am nächste»» Tage wio M. wieder abberufen; wieder läßt er sein Äuge zurück, hält eine schöne Rede und geht so.t. AiS er zurückkommt, sieht er schon von w.Uem, wie alles im tiefsten Schlummer liegt, uud eS keinem der Mohcchen einfällt, zu ar> beiteu. W e er näher kommt und nach seinem Äuge ficht, — da hat ein erfindungsreicher Mohr einen allen Hut da»übergedeckt. Wie Hosklatsch entsteht. Von einem Zusammenstoß des Königs der Bulgare» mit dem Oeutschen Exkaiser beim HochzeilSfrühstück im Braun-schweige? Resideuzschloß war vor Iahten viel die R d>. Danach sollte der Kaner dem König der Bulgaren, als dtcser sich zum Fenster hinauslehnt', eine» Schlig aus einen gewissen Kö-pertcil v rsetz haben, worauf der Ko;i»g die Bemerkung gemacht habe, er verbäte sich derartige handgreifliche Scherze, und auS Braunschweig abgereist fei, ohne sich vom Kaiser verabschiedet zu haben. Diese Erzählung war durch folgenden Vorgang en standen, den ein Augen-zeuge verbürgt hat. Al« der bulgarische Fürst in Bctrachiung versunken znin Fenster hinruSlehnie, trat die Kaiserin an s.iae Seite und berührte mit dcr Hand leise seine Schultert Sofort wandte sich der »öivg etwa? haitig um und z-igle sich, als er d c Kaiserin ncben sich gewahrte, auss angenehmste überrascht un; geehrt. E »rerbictig m.ichU er ihr seine Verbeugt'ng, ergriff ih^c Hand und küß e sie mit »ttte«lichcr Galanterie und sowohl in sehen Mi nen wie in der A>t, mit bei er sprach, nt.ilfe sich der An« nick der Freude. 19 Kilometer in das Erdinnere In der EcöffiwnjSribe, die Sir ChrrieS Parson«, der Erfinder der nach ihm benannten Dimpf>urbiae, kürzlich auf der Äersommlung der B itish Associa« tion in London h'elt, redne er erneut dem Plane das Wort, ein Bne reue und teichlichc Quelle hoch weniger Energie erschließen. Derbritische Ingenien?verwies in seinem Bortrag ans die in den vulkanischen Gebieten Italiens voikommeaden natürlich n Tiefschächte un» insbesondere ans die billige BetriebSkrajt, die man durch Bohrlöcher in Gestalt vulkanischer Gase ge» .vounen habe. Am tiefsten in die Erde vorgedrungen ist man im Sommer v. I. in Virginia in den- Ver» einigten Staaten bei der Mutung einer Petroleum-quelle. Es wurde eine Tiefe von nahezu 24 Kilo, nieten erreicht. Als man jcdoh bei dieser Tiefe angelangt war. zerbrach der Bohrer und gleichzeitig riß auch da« Verbindungsglied. Die Bersitche, es wieder zu fassen, waren erfolglos, so daß das Welk' zeug un» das Ende des Verbindungsgliedes in dem Bohrloch blieben, das dann ausgegeben werden mußte. Etwa drei Jahre hatte man aus diese Bohrung verwendet und die Gesellschaft sah sich hier zu» zweiten Male vo t einem Mißgeschick belrop fen, das ihr bereits bei einem früheren Versuch pastirrt war. Die tiefste erfolgreiche Bohrung in der Welt wird somit noch immer durch daS bekannte Bohrloch in Paruschowitz bei Rybnik in Schlesien dargestellt, da» eine Ttese von 2003 Metern aus »eist. Wj« den «runglückicn Bohroeisuch in Vir- ginia anbetrifft, so wurde bei einer Tiefe von 2000 Metern eine Temperatur von 80° C festgestellt und die Zunahme der Wärme in dieser Tiese betrog für je 25 Meter 0*4° C. J't di«se Zunahme — wie vielfach angenommen wird — konstant, so müßte bereits bei einer Tiefe von 3250 M.tern die Temperatur den Siedepunkt erreicht haben. Ein unbestellbarer Brief an Beet» h o v e u. Vor einigen Wochen ist in Wien am Postamt IX/3 ein Brief angekommen, der folgende Adresse hatte: Wohlgeboren Herrn Ludwig Beethoven, Professor am Konservatorium W!en, 9. Bezirk, Schwarzspanierstr. l5, I. Stock. Der Briefträger, der diesen Brief auSzutragen hatte, stellte nach dem Adressaten gewissenhafte Nach-forschunzen an, dere» Resultat nachfolgender amt» lichcr Veim rk auf d-in K»?e?> war: Adressat IX/3, Schwarzkpanierstr. 15, jetzt un-b.kannt. Vor 92 Jahren wohnte hier ei» Ludwig Beethoven, selbiger gestorben im Jahre 1737. An» frage Konservatorium, Wien, Ill/3. Der zur Anfrage an d'? Musikakidemie gelangte Brief hat folgenden Wvi tlaut: Sehr geehrter Herr Professor! ES handelt sich dar im ob Sie meine !6jährige Tocht'r für die Oper ausbilden körnen. Ihre Opcin haben mir sehr gu? g.'allen, so daß ich nur zu Ihnen, flhr geehrter Herr Professor, Vertrauen habe. Ich bezahle alleS, was Sie verlange-», denn ich bin sehr reich, auch 200 Kr. sür die Lektion. Möchten Sie das übernehme» ? Da ich heute abreisen muß, so bitte ich um Ihre Znschrist. Mit Hochachtung (Folgt grnane Adresse und Name!) Kolomea, Galizien. (Beigelegt ein Stück 20-Heller-Lriefmarke!) Goethe-Anekdote. Eine schöne, ltedenS» würdige, unbescholtene Frau war so »uvorsichtig, einem heimlich begünstigten Jüngling b.'im Abend» spaziergaug, wo sie unbeobachtet zu sein glaubte, einen flüchtigen Kuß zu geben. Goethe sah cS und sein Frennd, dcr mit ihm ging, sagte: „Hast Du es gesehen„Ja", erwiderte Goethe, „aber ich glaub' es nicht l" Damit war die Sache abgetan und verschwiegen. Triumph dcr Technik. Im Berliner Vorwärts stellt jem int» solgende Betrachtungen an: Im Jahre 1920 konnten dic Mcnschca: Wie Vögel mit 20.> Kilometer Geschwindigkeit durch die Luft fliegen. Äu einer flachen Leinwand jedeS Bild getreu« lich dcr Wirklichkeit in voller Bewegung wieder-geben. AuS Trich'e»n menschliche Stimmen nnd die wundirbarste Musik erklingen lassen. Durch die bloße Luft sich auf viele Tausend Kilometer durch Zeichet und Laute verständigen. Ua) noch ungeheuer viel andere?, was die ge'amte Vorwclt in unendliches Staunen versetzt hätte. Und im Jahre 1920 geschah eS in den Städ-ten, icq diese Wunderdinge erschaffen wurden, daß die Menichen zu Taufenden an Hunger starben, weil sie nicht soviel Brot erzeugen konnten, um sich sattzuesi.n, was ihre Vorfahren schon vor fünf-lausend Jahren vermocht hatten. Die Gefahren des MariikürenS. Wie gefährlich das Maniküren der Finger »verden kann, legt PrimariuS Dr. Körbl iu der letzten Nummer der Wiener klinischen Wochenschrift in einem Be-richt übcr „Maniküiinsektionen" dar. Er hat in den letzt«» Jahren 32 so'cher Manikürinfektionen gesehen, die sich iu schweren entzündlichen Prozessen äußcrten und bisweilen sogar lebcnSbedrohendcn Charakter annahmen. Die Art und Ursache dcr In-fektionen ist folgende: Jener Teil des Nagelbettes, der als Hautfaum die Ränder des Nagels überla-gert, der Ragelwall, der die sehr empfindlich? Haut-lasche deS Nagclbcttc« mit einem feinen Häuichen abschließt und schütz«, wird anscheinend als unschön augesehen, gewaltsam mit Instrumenten vom Nagel abgedrängt und mit seinen Scheren abgetragen. Hiebet erleidet Nagelbett und Nagelwall zahlreiche kleinste Stichverletzuageu. Dann wird der Nagel mit Paste und Puder psliert und damit die vorher gesetzten GewebSvcrletzuugen künstlich verschlossen und verklebt. Sind nun bei der Verletzung Eiter-keime in daS Gewebe eingedrungen, so dringt der Liter in die Tiefe deS Gewebe», weil ihm der Weg an die Oberfläche erschwert ist. Dazu kommt noch, daß beim Poliere» de« Nagels durch den Druck, mit welchem der Polierpolster über die benachbarte« Weich'eile dcS Nagel» «leitet, die Bakterien mit Gewalt iu die GcwcbSfpaltcn und Lymphbahncn Seite 6 Cillier Zeitung Nummer 18 hineingepreßt wnden. Der Eiter zeigt mikroskopisch meistens ein Bakierievgemisch und es könnte in den angeführten Fällen mi» den gebrauchten Jnstrumen-tw, wie auch mit der Nagelsalbe auf entsprechen-den Nährboden eine direkte Bakterienflora zum Auf« keimen gebracht werden. Drei ungarische Kaufleute, die sich nacheinander beim Hotelsriseur von derselben Person hatten manikür«n lassen, bekamen aus diese Weise sogar Rollauf, eine alte Frau, die an die vom Arjt bezeichnete InsektionSstelle nicht glaubte, bekam nach Ausheilung einer Entzündung an einem Finger, eint neuerliche an einem anderen, weil sie ;ich ruhig halte weilermaniküren lassen. Die Folgen der durch die mit Außerachtlassung jeder Äsep-sis und Antisepsis ungenügend gereinigten, nie aus. gekochten, meist in einer schmuhigrn Samtkasiette ausbewahrten Just.umente verursachten Infektionen sind Nogclbetlentzür.dungen, Panariticn Finger-wurm") verschiedener Art, Hand- und Armphleg-monen, ja Blutvergiftungen. Bei den berichtete» Fällen kam es ,u Fingerversteijungen,, einmal zur Abnahme eine» Fingers und einmal sogar zur Am-pulation eines Vorderarmes. Dr. ttörbl hält es für gar nicht ausgeschlossen, daß aus diesem Weg auch z. B. Tuberkulose und vor allem Syphilis übertragen werden könne, und schlägt zur Verhütung dieser Gcsahre» vor, in der TageSpresse aus die JnsektionSintLlichkeit bim Maniküren hinzuweisen, und verlangt eine behördliche Verordnung, derzn-folge olle bextist'chni Handpflege? unter Strafandrohung Her ballen werden, die Instrumente zu desinfizieren und die Salben nicht mit der Hont in Berührung zu bringen. Die Salben sind nur mit einem Jnsliumcnl, das mit der Haut nicht in Be-rührung kommt, zu entnehmen. Amerika ohne Alkohol. Das Alkohol-verbot der Kriegszeit ist in Amerika, sehr znm Leid-wesen sruchter siehltn, auch zum FriedenSverbot ge-worden. Ein Heer von Soldaten bewach« die noch nicht vernichteten Lager geistiger Getränke. Millionen Bierflaschen wurde schon behördlich der Hals gebro-chen. Aber die Durstigen wurden nicht mü»e, di« harten Gesetze zu umgehen. So hat daS Sch'ffahrtS-am« „nach langen Debatten und sorglicher Erwägung' tntschieden, daß die BüsettS auf den Ozeandampfern auch im Hafen geöffnet bleiben — während bis dahin innerhalb einer Dreimeilenzone der AuSfchank verboten war. In manchen Staaten wurde da« Al kvholverbot für ungesetzlich erklärt, z. B. in New-Orleans. Ein New Korkn Zeitung bringt eine» Spezialbericht unter der Ueberjchnst: New Orleans wieden naß: Seine berühmten Gaststätten bewirten riesige Menschenmkngen, die viel zu trinkeu bekommen, obwohl die Qualität deS Gebotenen schlecht ist und die Preise hoch sind. Die unverheirateten und die Besucher von New Orleans statten ihren Dank in diesem Kehrreim ab: „O Herr, wir danken Dir für diese» Fest des Segens und im besonderen, o Herr, sür da« überaus reichliche Getränk dazu". Nur der sehr hohe Preis konnte verhindern, daß in den Bar» die Türen ausgehängt werden mußten Die Brauereien arbeiten mit Ueberstui den. Ein eng-lischeS Blatt bespricht die Wirkungen dcr dxrch die Einschränkung deS Konsums verursachten Erhöhung der amerikanischen »uSsuhr an Whisky: Es müssen dem nmerikaniiche» Whisky besondere Eigenschaften ionewohnen. Die GlaSgowrr Polizeibehörde» klagen darüber, daß, seitdem die Bereinigten Staaten „trocken" leben und ihren Whisky iu Schottland einführen, die Zahl der Personen, die sinnlos betrunken ans gefunden werden, sich stark verwehrt hat. .Der Whisky hier drin'", sagte der Polizeidirektor, indem er eine Flasche aus der Brnsttasche zog, „würde einen Stummen in einen heulenden De> wisch ver-wandeln und ein Kaninchen da,» bringen, einer Bulldogge ins Gesicht zu spucken" Der Esel und der Alkohol. Ein her-vorragender Vorkämpfer deS AntialkoholiSmuS in Amerika, Stern Mingham, hat jüngst eine Reise nach England unternommen, um dort Anhänger zu gewinnen. Er hielt mehrere Borträge, in welchen er die Borteile deS AntialkoholiSmuS schilderte. Während eine« Bortrages hatte er an seine Zu-Hörerschaft folgend« Frage gerichtet: Ich stelle zwei Gesäße hierher. DaS eine voll mit Wasser, das andere voll mit Bier. Ich führe einen Esel neben die zwei Gefäße. Was glauben sie, zu welchem wird er gehen? „Zu dem, in welchem das Wasser ist', antwortete da» Auditorium. „Ganz richtig", meinte der Feind des Alkohol« triumphierend, „aber sagen Sie mir. weshalb der Esel sich zum Wasser wendet?" „Weil er eben ein Esel ist", antwortete ein Zuhörer unter dem schallenden Gelächter de« Auvitorium«. Prophet Mingham nahm hierauf seine Papiere und entfernte sich nach dem gelungenen Bortrage. Europäischer Menschenverlust im Kriege. Es find grauenhafte Ziffern, die da« letzte Bulletin der «openhagener .Studiengesellschaft sür soziale Folgen des Krieges' in die Oeffentlichkeit bringt, Ziffern, die jedem Menschenfreund daS Blut gerinnen lassen. In dieser Arb«it, die den Gesamtverlust an Menschen berechnet, den alle kriezführen. den Staaten erlitten haben, wird festgestellt, daß Europa vom Jahre 1914 bi« Mitte 1919 über 35 Millionen Menschen verloren habe. Dabei sind einige kleinere Staaten, und zwar Portugal, Griechenland und Montenegro, überhaupt in den Kalkül nicht einbe-zogen »nd ebensowenig das Gebiet der europäischen Türkei sowie die neutralen Linder, die skandinavi-schen Staaten, ferner Holland und die Schweiz. Die übrigen zehn europäischen Staaten verloren in dem angegebenen Zeitraum Über 35 Millionen Menschen. Infolgedessen hat In der Entwicklung der Bevölke-rnngSzahl eine stark rückläufige Bewegung eingesetzt Die Gefamteinwohnt'-zahl ist Eirde 1913 bis Mitte 1919 von etwa 401 auf rund 389 Millionen ge« funkln. Davon sind etwa 187 Millionen männlichen und 202 Millionen weiblich?» Geschlechts. Bon dem Gefamtverlust entfallen 20 Millionen auf den Ge-burteurüekgang und 15 Millionen aus die Zunahme der Sterblichkeit. Fast zehn Millionen Menschen sind auf dem Schlachtfelde geblieben. Altersaufbau und Zahlenverhältnis der Gefch'echter sind voll-kommen zerrüttet. Auf tausend Personen männ» lichen Geschlechts Lmmeu anstatt 1026 nunmehr 1080 weiblichen Geschlechts. Dcr gesamte Frauen-Überschuß stieg von 52 Millionen aus rund 15 Millionen. In den AltrrSklasfen von 18 bis 45 Jahre» ist daS Verhältnis noch weit ungünstiger. Die Zunahme dcr Sterblichkeit hat inkolge der blutigen Verluste (fast zehn Millionen) in erster Linie die kräftigsten und leistungsfähigsten männ-lichen Jahrgänge betroffen. Die Anzahl der Männer im wehrfähigen Alter ist um etwa 12 Prozent ge-sunken. Dazu kommt, daß weitere Millionen der Ueberlebinden schwer verkrüppelt sind.. Durch diese nmgekehite RassenciuSlese ist di« beste Arbeitskraft der europäischen Völker zum größ'en Teile vernichtet worden. Der Totalverlust an Manschen in allen Erdteilen wird auf über 40 Millionen bei 12 Mil lionen KriegStoten berechnet. Allerlei bulliges. Zu guter Letzt. Richter: ,sie schlugen dem Hinterhuder ein Loch in den Kops." — Angeklagter : Ich hab' ihn eigentlich nur beuteln wollen.' — Richter: „Warum haben sie ihm aber ein Loch in den Kops geschlagen?' — A»g.klagten „Weil er keine Haare g'habt hat." BoShast. Frau Renncbusch: „Glauben Sie mir, schon viele junge, vei irrte Menschen haben sich an me'nem Busen ausgcweint. . . — „Gleichzeitig ?' AuS einer Buchkritik. , . . . und es ist unbedingt anzuerkenne,', baß der beliebt-, n Verfasserin noch kein Wurf so gelungen ist wie dieser." Ein goldenes Wort von Jean Paul. Nur mi Sott sollte Wurst esten. Leun er allein weiß, was drin ist. Totenliste, Monat Februar. In der Stadt: Maria PodergajS, 58 I., Näherin. Elise Laßnig, 77 I., Private. Emilie L'lek, 32 I., Lehrerin. Forlunat Gorschek, 51 I., Privatier. — Im Allgemeinen Krankenhaus: Josesa PreSker, 74 I , Arbeite» in aus Pletrowitsch. Anton Planiuc.65 Z . Bergarbeiter au« It. Lorenzen bei Proschin. Rosa Laznik, 59 I, Taglöhner auS Slernstein. Maria Peer, 77 I., GemeindesekretärS-witwe auS Cilli. Maria Gcacner, 21 I., Keusch-lerStochter au« Gajrach. Franz Bek, 50 I, Berg-arbeite? auS Trifail. Justine Vobnik, 23 I., B.°-dienert» au« Cill>. Josefa Gregl, 40 I., Fabrik«-arbeiterSgatnn au« Umgeb. Hochenegg. Emma Bla-gotinsek, 23 J^ Wäscherin auS Tüffer. Anna &ui, 34 Z., Steuerofsizialsgatlin aus Cilli. Karl Der-gajner, 24 I., Knecht auS Neuk rchen. Maria Oblak, 61 I., Gemeindearme au« Grei«. Maria Doosek, 34 I., Bedienerin. Joses Juri, 16 I., Arb«it«r. «ntonia Brunc. 66 I., Besitzerin anS Umgeb. Cilli. Amalia ZavSck, 18 I, Magd auS Swelina. Franz Pauinik, 62 I., Hilfsarbeiter. Martin Napotnik, 22 I., Taglöhnrr. Franziska Stifter, 58 I., Jn> wohnerin au« Cilli. Agnes Agr«}, 66 I, Gemeinde-arme aus Neukirchen. Anna Doväek, 1'/, I., Tag- löhnerSkind au« Pletrowitsch. Fran,i«ka Dezelak, 5 I., Besitzerstochter auS Mariagraz. Valentin Razpotnik, 59 I., Taglöhner auS St. Peter Int Sanntal. Binzenz Leskov»ek, 1 I., an« Ratschach. Andrea« Ojstei»ek, 68 I., Gemeindearmer au« Mariagraz. Anton Grejan, 8 Monate, au>« Umgeb. St. Georgen. Barthel Melansek 38 I., Bergarbeiter aus Trisail. Johann Spegu, 49 I., Taglöhner au« Uiterdollitsch. Maria Dabersek, 22 I., Dienstbote auS Trifail. Josefa S^vs k, 14 I., Schülerin au« Ponigl. Maria LeSkovöek, 25 I., Taglöhner!» auS Raischach. Felix Perkovaik, 71 I, Zimmermann auS Sterustein. Josefa Mlaker, 71 I., Gemeindearme au« St. Johann bei St. Lorenzen. Ferdinand Leskovs k, 3 I., aus Raischach. lugust Erber, 32 I, Fleischhauergehilse au« Cilli. Anton Polanc, 48 I., Gemeindearmer aus Lösche. Amalia Kozar, 19 I., Näherin aus Laibach. Felizian Jvac k, 68 I., Gemeindearmer auS St. Christoph. Martin Brrcek, 69 I., Taglöhner auS Süßenhcim. Maria SuUlj, 65 I., G meindearme au« St. Veit bei Montprei«. ZI. 1145/20. Amtliche Kundmachung in deutscher UebersetzuDg. Infolge des Auftretens der Hnndswut in der unmittelbaren Nähe der Stadt weiden im Sinne der §§11 und 12 des Ti"rsetich*ngesetzes vom 6. August 19u9, St.-G. Nr. 177, für die Stadt Cilli folgende veterinär-polizeiliebe Anordnungen getroffen: Alle Hunde missen »m Leder- oder Metall-halsbande eine von der Gemeinde ausgegebene Marke tragen. Die Besitzer von Hunden sind verpflichtet, jede Vermehrung oder Verminderung der Zahl der Hunde binnen 24 Stunden beim Stsdtmagistrat anzumelden. Es ist verboten, Hunde oder Katzen frei umher laufen zu lassen. All« Hunde müssen daher mit einem Sicher-höitsmaulkoro veisehe i sein, der jegliches Baissen vollständig unmöglich macht, oder tutUsen an einer entsprechend starken Leine geführt werden. Di» zur Bewachung des Hauses gehaltenen Hunde müssen bei Tag und Nacht an eine ver-lässliche Kette gefesselt sein. Jäger können ihre Jagdhunde während der Jagd verwendan, aber nur am Orte selbst, wo die Jagd stattfindet. Vor und nach der Jagd gelten die Sperrvorscbriften auch für Jagdhunde. Es ist untersagt, Hunde in Gasthäuser od r andere öffentliche Lokale mitzunehmen. Solange die Hundesperre dauert, dürfen Hunde aus der Stadt nicht ausgeführt werden; hievon sind jene ausgenommen, welche zur Vertilgung bestimmt sind. Hunde, w<-lche nicht gemilss diesen Weisungen gesicbcit wären, bezw. welche oLne Marken angetroffen werden, fercer frei umher streikende Katzen müssen ausnahmslos vertilgt werden, und zwar, wo:auf besonders aufmerksam gemä ht wird, auf Kosten des Eigentümers, gegen den ausserdem noch das Strafverfahren eingeleitet würde. Die Wasenmeister sind angewiesen, in entsprechenden Zeitabständen Kontrollgänge zu unternehmen. An den Gre nzen kontumazierter Gemeinden und zwar an Strassen und Wegen sind mit Strohwischen auffallend bezeichnete Tafeln mit der deutlichen Aufschrift Pasji zapor (Hundesperre) aufzustellen. Jeder Fall einer verdächtigen Erkrankung bei Hunden muss sogleich beim Stadtmagistrat angemeldet werden, der erkrankte Hund muss sogleich vertilgt oder unter sichere Sperre gesetzt werden. Hunde und Katzen, die mit einem tollen Hunde in Berührung kommen, müssen sogleich vernichtet werden. " Die Bevölkerung wird auf die leichte Ueber-tragbarkeit dieser Seuche auf Menschen aufmerk- . sam gemacht und auf die Gefahren, die mit dieser Krankheit, die fast ausschliesslich tödlich verläuft, iu Verbindung stehen. üebertretungen dieser Kundmachung werden im Sinne des Absatzes VIII des allgemeinen Tierseuchengesetzes strenge bestraft. Stadtmagistrftt Cilli, am 1. März 1990. / Nummer 18 8) (Nachdruck verboten.) tl)er war es? (Driginalroman von Lrich Lbenstein. Aber seit Hardy aus WolferShagen zu Gast «ar, dachte Vera gar nicht an Lesen, sondern streifte lieber stundenlang mit ihm durch die herrlich« Um» gebung. Oder beide saßen verträumt irgendwo im Part, sprachen von ihrer Liebe und bauten Luft-schlösse? für die Zukunft. „Die beiden find ja rein närrisch!• sagte Fräulein von Troll mit mißbilligendem Kopsschütteln leise zu ihrer Schwägerin, nach der Fensternische hin-deutend, wo daS Brautpaar Hand in Hand saß, die Blicke stumm ineinander verlenkt. .Bei den Mahlzeiten essen sie nicht», weil sie einander sortgesetzt anstarren müssen — du hast doch bemerkt, daß sie von dem Spargel und den jungen Hühnchen kaum einen Bissen genossen? — und nun sitzen sie wieder da und sehen sich an, al« entdeckten sie einer i« andern daS achte Welt-wunder! ES ist geradezu unheimlich! Man begreift nicht, woher sie noch so blühend aussehen? Eigentlich müßten sie bei den Hungersyste« schon ganz ab-gezehrt sein. Und da» geht nun schon vier Tage so fort! Ich an deiner Stelle würde ein ernste» Wort mit den beiden reden, Sephinel" Sie wippte heftig mit dem Schaukelstuhl hin uud her und hatte offenbar ganz vergessen, daß die Zeitung noch ungelesen in ihrem Schoß lag, so sehr beschäftigte sie der Anblick de» stummen, ver» liebten Paare». Krau von Troll, die neben ihr am Schreibtisch saß und Butterrechnungen durchsah, blickte lächelnd aus. Sie hatte wohl bemerkt, wie völlig die Phan-laste ihrer Schwägerin in diesen vier Tagen durch du Beobachtung deS Brautpaare» in Anspruch ge» nommen war und wie ihr «lijungsernherz dadurch außer Rand und Band gekommen. Es war ja auch so begreiflich. Renate selbst hatte nie geliebt. Häßlich, aber klug und von sast männlicher Energie, fand sie nie viel Beachtung in der Männerwelt und hatt« sich daher in eine gewisse überlegende Geringschätzung allem Männlichen gegenüber himingelebt, von der nur ihr Bruder «»»genommen war. An ihm, noch mehr aber an Bera, hing sie mit schwärmerischer Liebe, während ihre Schwägerin sich nur achtungsvoller Freundschaft erfreute. Frau Sephine war ihr zu sehr „Weib", da« heißt zu ge-fühlvoll und vor allem zu sehr erfüllt von rein weiblichen Interessen. In Bera dagegen, die gleichsall» sehr an ihr hing, erkannte sie ein Stück ihrer eigenen selbstän-digen Energie. Und da Bera bisher allem Männ-lichen gegenüber gleichsall» kühl, skq>tisch und ab-lehnend geblieben, hoffte sie, Bera würde nie heiraten und sie all« vier »ohne fremden Einschlag" auf WolferShagen beisammen bleiben bi« an ihr selige» Ende. Aber nun war wider Erwarten und gleichsam über Nacht der „fremde Einschlag" doch gekommen! Al« Sonntag abend der ObergenchtSrat Dr. Hardy mitbrachte und ali Bera» Erwählten vorstellte, war Fräulein Renate wie vor den Kops geschlagen und wußte offenbar auch jktzt noch nicht recht, welch« Stellung sie zu den Ereignissen nehmen sollte. Aerger, Eisersucht, Neugier und ein wenig unbewußter Neid aus ein Glück, da» ihr selbst nie zuteil geworden, stritten beständig in ihr mit dem aufkeimenden Wohlwollen sür den „Eindringling", da» sie nicht unterdrücken konnte, und einem grenzen» lose» Staunen, daß Liebe Menschen so völlig be-herrschen könne. Frau von Troll la» da« alle« viel deutlicher w ihr, al» Renate e« selbst wußte. Darum sagte st« jetzt unr nachsichtig: .Wozu denn, liebe Renate? Sie find doch nur, wie L»ebe«leute sein sollen !" «Oho l Sollen die etwa total verrückt sein nach deiner Meinung?" „St« find nicht verrückt. Ihnen ist nur einfach die Welt ring»um versunken. Si« sehen, denken und fühle« nur stch." »Willst du etwa behaupten, daß du und Han» seinerzeit ebenso . . .Natürlich waren wir ebenso! Da» gibt sich erst später — »it b«m ruhigen Besitz. Und ich bin sroh, daß Bera gerade so empfindet! Denn da« ist die beste Gewähr für di« Echtheit und Tiefe ihrer Liebe. Eigentlich fürchtete ich immer ein bißchen, Vera, deren Beistand so schars auigeprägt ist und die stet» ein wenig kühl schien, würde nie fähig sein, sich von ihre» Gefühl ganz beherrsche» zu lasse»." Cillier Zeitung .Sie ist auch kühl! Und da» ist wie eine Krankheit über st« gekommen l Ich begreise gar nicht, wa» sie an dem Menschen findet!" «Gott, sie liebt ihn eben! Da findet ein Weib alle« in dem Mann ihrer Wahl. Uebrigm» ist Hardy ja auch ein prächtiger Mensch! Bildschön, Nug, warmherzig und der verläßlichste Charakter, de» c« gibt. Wir hätten un« wirklich keinen lieberen und besseren Sohn wünschen können al» ihn!" Fräulein Renate sah ihre Schwägerin mit eine« unbeschreiblichen Blick an. „Na, »un sag« ich aber schon gar nicht« «ehr!" bemerkte sie trocken und faltete endlich ihre Zeitung «»»einander, um zu lesen. „Wenn du selber in den Bräutigam deiner Tochter verliebt bist . . . Den» ander» kann man sich ja diesen Götzendienst nicht mehr erklären!" Da» Gespräch war leise geführt worden, und die Verlobte» in der Fensternische vernahmen kaum ein Flüstern davon. Uebrigen» hätten sie wohl über-Haupt kaum darauf geachtet, so vertieft waren sie ineinander. Eine Biertelstunde lang hörte man nicht« al» den Vogelfang draußen im Park, der durch da» geöffnete Fenster hereindrang. Plötzlich aber suhr Hardy au» seiner traumhaften Bersuukenheit aus, und starrte au« weitgeiffneten Augen nach den bei-den Damen in der Schreibtischecke hinüber. Fräulein Renate hatte laut ausgerufen: „Nein, da« ist zu schrecklich. Sephinel Da« mußt du hören, wenn du auch sonst nicht» von Mordgeschichten wissen willst. Denke dir nur, am Nordbahnhos wurde in eine» Koffer die Leiche einer jungen Dame gesunden I Und weißt du, wer es ist? Die Sängerin Helene Wildenroth I" Der Name hatte Hardy wie ein Schuß ge-troffen. Fahle Blässe im Antlitz, horchte er, weit vorgebeugt, während Fräulein von Troll ihrer Schwä> geriu den Bericht vorla». .Die junge Künstlerin, deren Talent und Schön-heit ihr im Flug die Sympathien de» Publikums gewannen, al» sie vor nun zwei Jahren zum ersten-mal al« Elsa in Lohengrin hier auftrat, wurde durch einen Schuß in die Schläfe getötet. Man fand den Leichnam, der mit einem dunklen Seidenkleid und ebensolchem Mantes bekleidet ist, in einem Rohr-platlenkoffer eingezwängt, den ein unbekannter Herr Sonntag, den 28. April abend«, nach dem Nord-bahnhos brachte. Ueber den Täter fehlt zur Stunde noch jede Vermutung, doch hofft man noch im Laus de« Tage« seine Person festzustellen. Der Träger nämlich, der den Koffer am Bahnhos übernahm, kann zwar keinerlei Beschreibung über den unbekannten Herrn geben, da er ihn kaum mit einem Blick streifte und der Herr nachher sogleich spurlo» verschwand, aber er merkte sich die Droschke — Nummer 84 —, deren Kutscher er zufällig kennt. Durch diesen Droschken-kutscher, der, wie wir erfahren, heute Abend von einer Fahrt über Land zurückerwartet wird, muß sich leicht feststellen lassen, wo der Koffer ausgeladen wurde. Damit aber wird wohl auch der Schauplatz de« Verbrechen« und der Täter ermittelt werden." Eiskalte Schauer de« Entsetzen« rieselten durch Hardy« Leib, während jede« Wort de« Bericht« sich sörmlich in sein Ohr eingrub und gleich einer Vision daneben Erinnerungsbilder in ihm auftauchten. Selene Wildenroth . ..! Helene Wildenroth . .! ollte er denn nie Ruhe vor ihr haben ? Selbst im Tode noch wollte sie sich an ihn klammern . . . Er almete schwer. Schweißperlen standen aus seiner Stir». Ihm war, al» äffte ihn ei» schwerer, döser Traum. Stand da» wirklich alle» in der Zei> tung? Und er saß hier ... neben seiner Brau« .. und hatte eben noch da» Herz voll sorglosen Glück»-gesühl gehabt, während doch Helene Wildenroth . . „Berti«? Um Gotte«willen — Bertie, wa« ist dir?" schrie Bera plötzlich angstvoll aus. so laut, daß die beiden Dame» am Schreibtisch drüben ganz erschrocken zusammensuhre». Hardy sah seine Braut an. Verstört, leer, mit Augen, die sich mühsam au» weiten Fernen zu ihr zurückzutasten versuchten. .Nicht»," murmelte er, sich über die Stirn streichend. .Wa« soll mir den» sein?" „Du stehst au«, al» seist du schwer krank!" „Ich bin nicht krank. Nur — wa« deine Taute eben verlas — hat mich erschreckt." Dabei stand ihm der Angstschweiß auf der Stirn. Droschke Nummer 84 — ja, 84 war es gewesen — ganz zusällig hatte er im letzt«, Augen-blick die Nummer erblickt «nd mechanisch behalten. Vera« Augen, die groß aus ihm ruhte», quäl-te» ihn plötzlich unsäglich. Wen» sie wüßte —! Aber würd« e« nicht morgen scho» alle Welt wissen? Und dann — Seite 7 Ohne zu wisse», wa» er sprach, murmelt« er hastig : „Du mußt das doch begreisen l — Es ist so gräßlich! Ich — kann e« — kaum fasse»." Er sprach mit Anstrengung. Und Vera, di« «it dem Instinkt deS liebenden «etbeS in seinen Auge» la«, daß er ihr etwaS verschwieg, wurde plötzlich ebenso blaß wie er. „Bertie — du hast die Tote gekannt?" Er nickte stumm. Da glaubte sie alle« zu verstehen. „War e« — sie?" srug sie leise. Wieder nickte er. Zu sprechen war ih« un» möglich. Al» ste aber in stum«em Mitgefühl seine Hand mitleidig zärtlich streichelte, entzog er fie ihr sast ungestüm und stand, von eiue« plötzlichen Ent» schlug gepackt, aus. »Vera — ich muß nach Wien zurück. Heute noch. Sosot. Du bist mir nicht böse, nicht wahr?' „Böse? Ne.m, gewiß nicht —! Aber — mußt du wirklich?" .Ja, ich kann dir nicht» — erkläre» — jetzt. Bitte, frage daher uicht. Nur — daß «eine Anwesenheit in Wien unerläßlich ist, glaube mir!" „Wenn du «» sagst, wird e« ja auch so sei». Wann willst du fahren?" »Mit de« nächsten Zug." Die Damen am Schreibtisch waren scho» durch Vera» Ausschrei aufmerksam geworden und hatten dem kurzen, daraus folgende» Gespräch verwundert zugehört Nun drangen fie in Dr. Hardy mit zahl» losen Fchüttern? Und zwingen — seine Braut Knall und Fall zu verlassen? Wir ihm die Tote den» teurer als fie — die er über alles zu liebe» be-haupiete? In diesem Augenblick erschien Friedrich, der Hausdiener, und überbrachte Krau von Troll ei» Telegramm von ihrem Galten: .Trachte H. zu ve>anlassen, WolserShageu so» fort zu verlassen, und ve»hindere Begleitung zur Bahn. Unter keinen Umitäaden, auchuäpiten Freua» den nicht, Verlobung erwähnen. Sehr ernste Dinge vorgefallen. Ko«me selbst «>t Abendzug un» bringe Aufklärung. Troll." Die Depesche zusammenfaltend und in die Tasche schiebend, sagte Krau von Troll «it rtthi» gem Ernst zu Hardy: „Ich glaube, e« ist wirklich besser, wir halten sie nicht auf. lieber Hardy, »ad Sie fahre» mit dem 5 Uar >0 JRinuun absahreaden Zug. Me>»Man»telegraphierte -den >» diesem Sin«, also muß ihre Anwesenheit in W><» wohl nötig sei«. Ich will gleich Auftrag wegen de« Wagen« gib«*." Hardy starrte fie btttäq« an. Ihr Ton war so seltiam gewesen . . . un» wie konnte der Oder» gerichtSrat überhaupt schon wisse»? Aber bann siel ih« ein, daß der Zeitungs-bericht ja doch bereits gestern geschrieben morde» war und büß man inzwischen den Lroschke,>kutscher vernommen haben magte. vaooa hatte Herr von T oll wahrscheinlich durch einen Zufall erfahre«, »nd da er wußte, daß Hjrdy ihm jelben Hause wohnte . . . Wieder traten Schweißperlen aus seine Stir». Wa« wußten fie ton» noch? .Wr« stand in der Depesche, die Frau vo> T ot mit so auffälliger Hast in ihrer Tasche verschwinden ließ?" .Ich will gleich pack n," sagte er mit eine« unsicheren Blick aus ietne Brau«, die regungslos daneben stand «nd keine Frage «ehr stellte. (F. f.) S«itt 8 (SiHter Zeitung Nummer 18 Verkäuferin oder Kas&ierin mit sehr gutem, langjährigen Zeriguis sucht rosten. Au-tfuge unter ,A.Z. 2&7Q1' an die Verwaltung des Bfatles. Kassiers-, Vertrauens- ' • oder Reisekassiersstelle sucht'gcgen Kaution ein im Kassen-und Rechnung»fache versierter, mit dem ParteiWiVerfcebre vertrauter, der slowenischen uud deutschen Sprache vollkommen mächtiger, vertrauenswürdiger und repiäsantationsfähiger Herr. Geneigte Anträge wollen unter ,Treu wie Gold 25707* bis 15. März au die Verwaltung dieses Blattes eingesendet werden. Komniis der Spezerei- u. Delikatessenbranrhe sucht Posten. Auch als Mngazineur. Antritt sofort. Oefl. Antilge unter „J. Z. 25701" an die Verwaltung des Blatt« s. 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Franz SeUak IIsfM a. d. montan. Isocb»Ofcule I.«ol»*n als Sobn. .# - c** m - - Die Genossenschaft der Fleischhauer in Cilli für den Gerichtabezirk Franz, Gonobitz und TöftVr gibt hiermit geziemend Nachricht, dass ihr langjähriges verdienstvolles Mitglied und Yorstaodstell-vertreter, Herr Franz Sellak am 4. März im allgemeinen Krankenhause in Graz im 64. Lebensjahre verschieden ist. Die Bestattung erfulgt Samstag den 6. März nachmittags auf dem St. Peter Friedhofe bei Graz. Ehre seinem Andenken! Cilli, im März 1920. Ginftteitunß. LerwatNinq. unb l'ertoa: ®«reinS^ud?bru^rct „de/eia'* in Ottül. — B«ant)rörtii4er Leitn: »9nt#j S