Nr. 455. IH IE Kirchliches Kerordnunas-Klatt für die Lavanter Diöcese. Inhalt: Fastenhirtenschreiben samint Fastenniandat für das Jahr 1897. — Postni pastirski list in postna postava za loto 1897. ìlà?? -4. o)!l8 burri) Gottes Gimbc imb BormhcrziKit Fiirstbischos udii Vnunut, entbietet dem hochwürdigen Kterns und affen Gläubigen der Diözese Gruß. Seyen und alles Gute von Gott dem Uater und Gott dem Sohne in Gemeinschaft des Heiligen Geistes! De Jesus die ©einigen liebte, liebte Er sie bis zum Ende. (loan. 13, 1). Geliebte im Herrn! 9, j ài?) nt Griindounerstage, dem weihevollsten Tage der großen Leidenswoche des Herrn, voll-(%?X zogen sich in der HL Stadt Jerusalem Er-? ,i eignisse von weittragendster, von weltgeschicht-licher Bedeutung. Zwei derselben sind es aber vornehmlich, welche diesen hochheiligen Tag zum feierlichsten Festtage der wohlthätigen Liebe des menschenfreundlichen Erlösers erheben. Als Tag, an dem das anbetungswürdigste Altarssaerament gestiftet und eingesetzt wurde, ist der Gründonnerstag der ewig gesegnete Gründungstag des Liebessaeramentes und des heiligen Meßopfers. Als Tag aber, an dem der göttliche Heiland seinen Jüngern die Fiiße gewaschen, ist er ein hehrer Gedächtnistag der liebevollsten Demnth und der demüthigsten Liebe des himmlischen Lehrmeisters gegen die Seinigen in der Welt. Bon dem ersten geheimnisreichen Ereignisse sprach ich in meinem Fastenhirtenschreiben vom 20. Jänner 1895 In dem diesjährigen Sendschreiben aber wollen wir, Thenerste im Herrn, mit des dreieinigen Gottes Hilfe den evangelischen Bericht über die Fnßwaschnng betrachten, wollen jene wundervolle Erzählung erwägen, welche unter allen, auch den anmuthigsten Erzählungen des Liebesjüngers Johannes unfehlbar die tiefergreifendste und rührendste ist. (loan. 13,1—17). Denn hier vereinigen und durchdrungen sich in bewunderungswürdiger Weise die Hoheit und die Majestät, die Selbstverdemüthigung und die Liebe des Welterlösers auf das Allerinnigste, Vollkommenste, Vollendetste. Eine schönere und erhabenere Erzählung voll innerer Wahrheit ist in der gesammten Kirchen- und Weltliteratur nirgends mehr zu finden. Infolge des Euch schon zngekommenen gemeinsamen Hirtenschreibens der österreichischen Bischöfe ist mein heuriger Fastenhirtenbrief kurz gehalten. Uebrigens beabsichtige ich, Euch, liebe Diöeesanen, mitunter auch künftighin einzelne hervorragende Begebenheiten ans der Leidensgeschichte des Herrn vorzutragen. Die Passion unseres göttlichen Herrn und Heilandes ist und bleibt der unversiegbare Born heilsamer Belehrung, Tröstung und Stärkung für uns arme Me nschenki «der. Die Gnade unseres Herrn ititd Heilandes Jesu Christi erleuchte meinen Verstand und bewege mein Herz, um von Seiner dcmnthig-lieblichstcn Handlung, der Fußwaschnng, geziemend und fruchtbringend reden zu können; dieses sein Gnadenlicht erleuchte aber auch Euren Geist und rühre Euer Gemüth, Geliebteste, ans dass Ihr meine Worte in aller Demnth und Liebe anfnehmet, beherziget und befolget! „S e h e t, w el che Li e b e h a t n n s gef ch enkt der Vater, damit wir Kinder Gottes h e i-ßen und seien", (l. loan. 3, 1). T. geliebte im Herrn! „Wenn Gottes Allmacht vJ I,lich in Staniteli setzt, dass ich nitr schweigend sie anbete; wenn dessen litten d l i ch k e i t mich w i e ve r n t ch t e t, so dass i ch ihr gegenüber mich nur demüthigen kann, so i st es anders mit der Li e b e Gott e s, d i c in Jesns Christus sich offenbart. Diese redet mir zum Herzen und hebt mich zum H i m m e l e m p o r. " So sprach Stanislaus, • der fromme Herzog von Lothringen, der in seinem Lande mit Beistimmung des Bischoses von Tonl ein eigenes Fest entführte zum würdigen Lobe der wohlthätigen Liebe des Erlösers, wie solche gerade am ersten, ewig denkwürdigen Gründonnerstage unverhohlen zum Ausdrucke kam. 1. Hereingebrochen war der denkwürdige Abend vor jenem großen Paschafeste, an welchem der göttliche Heiland sein Erlösungs- und Versöhnnngswerk vollbringen sollte. Obwohl Er die Seinige» unablässig geliebt hatte — Liebe war der Grund seiner Menschwerdung, sie war das Ziel aller seiner Wege, Worte und Werke — so drängte es Ihn dennoch vor seinem Hingange ans Calvaria, den Todeshügel, ihnen ein großartiges Denkmal seiner herzinnigen, zärtlichen Liebe zu hinterlassen. Darum versammelte Er seine zwölf lieben Freunde in einem großen und hohen, mit Teppichen und Pölstern würdevoll ansgestatteten Saale, gelegen am Sionsberge, zum letzte» aber auch segenvollsten Abendmahle, wobei Er ein Werk verrichtet so neu und unerhört, wie die Geschichte ein zweites nicht mehr meldet, mit den ©einigen die unberechenbare Größe seiner unermesslichen, weil unendlichen Liebe ein kleinwenig zu zeigen. Es erhob sich nämlich Jesus im klaren Bewußtsein seiner Gottesherrlichkeit inmitten des gaben- und gnadenreichen Mahles vom Tische, legte sein Oberkleid ab, nahm ein Linnentnch und nmgürtete sich damit. Sodann goß Er Wasser in ein Waschbecken, kniete nieder und schickte sich an, den Jüngern die Füße zu waschen. Fürwahr, ein jedes Wort des großen Evangelisten betont und erweist diese Handlung unseres göttlichen Herrn und Heilandes als eine beispiellose und ganz außerordentliche. Denn Jener erhebt sich vor den Jüngern, vor dem sich alle Chöre der himmlischen Geister erheben; beugt sich zur Erde, vor dem sich die Knie derer, die im Himmel, aus Erden und unter der Erden sind, beugen; legt sein Kleid ab, der die Erde in den schönsten Schmuck kleidet; gürtet sich mit Linnentuch, der den Himmel mit Wolken gürtet; gießt Wasser in ein Becken, der das Meer über unabsehbare Flächen ausgegossen; wäscht mit dem Wasser die Füße, der da mit seinem heiligen, kostbaren Blute die Seelen reinigt. Ja, hier nahm Gottessohn tatsächlich Knechtesgestalt an, und verrichtete ganz nach Dienerweise die niedrigste Arbeit. Der Gott ttt e it s ch fand es nicht zu gering, umgeben von Speisen, die bestaubten Füße der Apostel zu berühren, zu reinigen und abzntrvcknen: Er, der Meister den Jüngern, der Herr den Dienern, der Schöpfer den Geschöpfen, der Erlöser den Erlösten. Wahrlich, ein Beispiel unergründlicher Demuth, ein Beispiel unsaßlicher, weil unbegrenzter Liebe. 2. Der weisheitsvolle Herr und Meister begann die unvergleichliche Liebeshandlung beim Fürsten der Apostel, dem Simon Petrus, der, als er den Sohn des lebendigen Gottes zu seinen Füßen sah, vor mächtiger Ergriffenheit ausries: Herr, Du waschest mir die Füße! Du, König der Könige; mir, armen Fischer und noch ärmeren Sünder! Waschest mit Deinen g c heiligt c n H ä it d e n meine bestaubten Füße. „Dies ist eine Sache", bemerkt zu dieser Stelle der gotterlenchtete heilige Augustinus, „wobei man eher uachsinnen als sprechen kann, indem die Zunge es nicht auszudrücken v e r m a g, w a s der B e r st a it d n b erbt es eWorte zu denken strebt". Indes ließ Jesus von seinem Vorhaben nicht ab ob des festen, aber Pietätsvolten Widerstandes des feurigen Apostels, der ja den tieferen Sinn und die höhere Absicht der außerordent-lichen Handlung noch nicht begriff, sondern nur aus das Aeußere derselben schaute. Darum sprach Jesus zu ihm : „Was J ch t h n e, w e i ß t d n j e tz t n i ch t, w i r st e S a b e r n a ch h e r v e r st e h e it." (1 oan. 13,7). Aber noch stärker wehrt sich Petrus gegen die Berdemiithignng seines hoheitsvollen Lehrmeisters, und will lieber aus das Wissen der Sache verzichten, als diese selber zugeben, die ihm mit der Größe und Würde seines Herrn ganz unvereinbar erscheint. Und so erwidert er mit Nachdruck: Nein, in alle Ewigkeit sollst du mir die Füße nicht waschen; nie werde ich es erlauben, dulden und znlassen. Aber Jesus überwand den Widerstand des edel heftigen Mannes durch eine dessen Seele überwältigende Drohung : „S o I ch di ch n i ch t w a s ch e, h a st bit ni ch t Theil mit mir." (loan. 13, 8). Lebhaft in der Ablehnung ist der liebeathmende Apostel noch weit lebhafter in seiner Bereitwilligkeit: wohl beides im Feuereifer seiner hingebungsvollsten Liebe zu Jesus, die nichts Schrecklicheres kennt, als von Jesus ge- trennt zu werden. Darum wünscht Petrus nun nicht bloß die Füße, sondern auch Hände und Haupt oder einen anderen Körperthcil gewaschen zu sehen, um ja Theil zu haben mit Jenem, der Worte des Lebens hat, und ohne den er nicht länger leben könnte. Allein Jesus sagte zu ihm: „Wer gebadet ist, hat nichts n ö t h i g, denn dass er sich di e F ü ß e wasche, übrigens ist er völlig rein." (foan. 13, 10). 3. Anspielend ans die morgenländische Sitte vor dem Festmahle zu baden, wornach es nur für die beim Heraustreten bestaubten Füße einer Waschung bedürfe, damit an den Gästen nichts Unreines sei, berichtigt zunächst der Heiland das Erbieten seines Apostels als ein nnnothwcudiges. Doch sogleich tritt Jesu Rede in den geistigen Sinn über: Wie an einem zuvor sich badenden Gaste nur die Füße in Folge der orientalischen Weise der Fußbekleidung vom Gehen unrein sind, alles andere aber rein ist, so seid auch ihr rein, doch nicht alle. Das Reinsein geistiger Weise, wie solches die Gemeinschaft mit Jesus verlangt, ist bei allen bis auf Einen vorhanden. Nur der Eine ist der völlig und vollends Unreine, dessen liebeleeres Herz selbst die großmüthigste Liebe Jesu, der auch ihm, seinem Todfeinde, kniend die Füße wusch, nicht rührte, dass es sich dem finsteren Geiste hätte zit entziehen vermocht. Da Jesus den halsstarrigen und starrsinnigen Unhold kannte, sprach er wehmnthsvoll: „Nicht alle seid ihr rein." (loan. 13, 11). Petrus nitit, von solcher Rede mit heiligem Schauer erfüllt, ließ seine Füße waschen, was auch alle Uebrigcn thaten, da sie die ihrem Oberhaupts ertheilte Antwort auf das Mächtigste bestürzte. Nach vollbrachtem Liebeswerke nahm der Heiland seine Kleider, ließ sich zu Tische nieder und sprach erwartungs-nitd vertranungsvoll: „Wisset ihr, was Ich euch g e t h a n h a b e ? I ch der H e r r n n d Meiste r h a b e e n ch den Untergebe n e n n n d I ü n g e r n e i n B e i s p i e l g e g e b e n, d a m i t, w ie Ich e u ch geth a n, s o a u ch ihr ei na n d e r t h it e t. A m e n, Amen sage Ich euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Gesandte nicht höher, als der ihn ab gesandt. Wenn ihr dieses wisset, selig seid ihr, wenn ihr darnach handelt." (toan. 13, 1‘2—17). II. M.ies ist, geliebte Diöcesanen, eine der erhabensten 2*J Scenen tut Leben des göttlichen Menschenfreundes. Ein Menschenideal, wie es hier erscheint, ist nie in ein Menschenherz gekommen. Was auch immer das Alterthum Großes und Herrliches haben »tag — ein sterbender Epaminondas, ein sterbettder Sokrates — verschwindet vor diesem Ideal erniedrigter Göttlichkeit und göttlicher Knechtesgestalt. Dieses bewunderungswürdige Beispiel Jesu umfaßt wohl alle die mattig-saltigen Dienste der Demuth und Liebe, welche Menschen je einander erweisen können. Was Wunder, dass diese lehrreiche Handlung des Fußwaschens in der kirchlichen Feier des heiligen Gründonnerstages, als mandatum novum, als neuer Auftrag Christi ihre rituelle Vergegenwärtigung erhielt. 1. In Hinblick auf den vollgiltigen Erweis der herablassenden Liebe Jesu in der Fußwaschung und in Hinblick aus seine eindringliche Mahnung der Apostel, ein gleiches zu thun, galt es unter Christen von allein Anfänge an als vorzüglich verdienstvolles Werk, den Fremden wie den Mitbrüdern aus demnth-voller Liebe die Füße zu waschen. Schon der geistesgewaltige Sauet Paulus, dieser beste Interpret der Lehre Christi, bezeichnet es als besonders empfehlend für eine christliche Wittfrau: si hospitio recepit, si sanctorum pedes la vit; wenn sie die C h r i st e n g a st l i ch a u s n a h ut it n d ihitett die Füße wusch. (I. Tim. 5, 10). Und die altehrwürdige, weil schon über dreizehn Jahrhunderte giltige, goldene Regel des Hl. Benedictus, des Vaters der abendländischen Mönche, schreibt int 53. Capitel vor, dass jeden Samstag von bestimmten Religiösen allen Ordensbrüdern, den Gästen aber vom Abte selber unter Gebet und Psalmengesang die Füße zu waschen seien. Denn in den Gästen wird Christus geehrt und ausgenommen. Hospes fui, et suscepistis me. Ich tv a r ein Fremdling, und ihr habt mich ausgenommen. (Matth. 25, 35). 2. Als speeifisch christlicher Liebesdienst war die Fnßwaschnng selbstverständlich an keine bestimmte Zeit gebunden. Aber gleichwohl lehren die christlichen Archaeologen fast einhellig, dass schon seit ältester Zeit an eben dem Tage, an welchem die Einsetzung des allerheiligsten Abendmahles besonders gefeiert wurde, überall die erhebende Ceremonie der Fuß-Waschung stattfand. Und zweifellos ist es, dass man bereits int vierten und fünften Jahrhunderte den erwachsenen Neugetauften die Füße wusch, sei es in der Osternacht oder am Osterdienstage oder am Weißen-sonntage. Nachdem aber die Kindertaufe an die Stelle der Erwachsenen trat, und so die Fnßwaschnng von sebst in Wegfall kam, ist die liturgische Fnßwaschnng am Gründonnerstage zur beständigen Uebnng und zur Regel geworden. Ja, im Jahre 694 schärfte die siebzehnte Synode von Toledo den Bischöfen ein, dass sie nach dem Vorbilde Jesu Christi ihren Untergebenen am heiligen Gründonnerstage die Füße waschen sollten. Und die liturgischen Schriftsteller des frühesten Mittelalters erwähnen schon regelmäßig die Fnßwaschnng nach der Hl. Messe des Gründonnerstages. Nachweislich seit Ende des zwölften Jahrhitu-dertes wusch zu Rom der Papst nach dem solennen Hochamte ztvöls Diaeonen und nach der Mahlzeit dreizehn Armen die Füße, vielleicht zur Erinnerung daran, dass nach frommer Tradition unter Papst Gregor I. dem Großen (590—604), welcher täglich zwölf Arme speiste, sich den zwölfen eines Tages ein Engel als dreizehnter gesellte. Nach anderen repräsentiert der dreizehnte Apostel den hl. Paulus, nach anderen den an Stelle des Verräthers Judas gewählten heiligen Mathias. Seit Papst Innoeenz VIII. (1484 bis 1492) blieb die Fnßwaschnng nur aus die Armen beschränkt, an deren Stelle in neuerer Zeit zwölf weißgekleidete Priester getreten sind. Wie in Rom der Papst, der sichtbare Statthalter Christi aus Erden, so nahm in den Cathedralen der Bischof die Fuß- Waschung vor an den Cauonikern und an den Annen, ans welche sie derzeit ausschließlich beschränkt ist, da sie von größerer Demnth und Riebe zeugt. Und so wird alljährlich auch in der Marburger Domkirche nach der sinnreichen heiligen Öhltveihe, nach der ergreifenden Hl. Communion der Priester und Laien und nach dem feierlichen Hochamte die tiesrührende Ceremonie die Fußwaschung an zwölf bejahrten armen Männern, Apostel genannt, vorgenommen. 3. Aber wie hoch man den in der Fnßwaschnng gelegenen Erweis werkthätiger Nächstenliebe hielt, bekundet zur Genüge der erfreuliche Umstand, dass wir frühzeitig auch an christlichen Höfen des Orientes und Occidentes dem tiefsinnigen Branche begegnen, dass weltliche Machthaber an zwölf armen und altersschwachen Unterthanen die Fnßwaschnng Vornahmen. So wuschen den Armen die Füße der Hl. Ludwig, König von Frankreich (1226—1270), der Hl. Ste-sanns, König von Ungarn (997 — 1038), Kaiser Lothar II. (1133—1137) und der tugendkräftige Kaiser Carl V. (1519—1556) ; ferner die viel bewunderte und rechtens vielgefeierte Landgräsi» von Thüringen, die Hl. Elisabeth, ferner die Hl. Hedwig, Herzogin von Polen, und die hl. Birgitta, Fürstin von Schweden. Nur mit Ergriffenheit und großer Rührung kann man heutzutage in dem Werke „über die Pflichten des Hofes von Constantinopel, ausgezeichnet vom Curopalaten Georgius Codinus" die wunderherrlichen Ceremonien lesen, unter welche» die einstmaligen christlichen Kaiser von Constantinopel den feierlichen Act der Fußwaschung vorznnehmen pflegten. *) Ueberwältigend sind die erhabenen Ceremonien, unter denen alljährlich am Hl. Gründonnerstage im großen Cereinoniensaale der kaiserlichen Hofburg in Wien die Fnßwaschnng an zwölf Greisen und zwölf Greisinnen vorgenommen zu werden pflegt, die nachher mit reichlichen Gaben und Geschenken entlassen werden. *) Vergleiche Iacobi Gretser 8. l., Pedilavium. Opp. edit. Ilatisbon., 1734. tom. IV. pag. 182—285. t TT heu erste im Herrn ! Wer wollte und sollte nicht v*l ■' erkennen, wie sinnvoll diese nachgeahmte, wie lehrreich diese nachbildliche Handlung sei, verrichtet nicht von Menschen gewöhnlichen Standes, sondern von im Range zu höchst Gestellten an solchen, deren ganze Auszeichnung im hohen Greisenalter, in Gebrechlichkeit und in reicher Armnth besteht. 1. Christus der Herr will zwar in allen Gläubigen als Gliedern seiner Kirche anerkannt und geehrt werde», aber vornehmlich in den Ersten und Letzten, in den Höchsten und Niedrigsten, in den Machtbegabten und Schwachen, in den Reichsten und Ärmsten, denen auf Erden kein anderer Anspruch als der aus das Mitleid geblieben. Beide hat ja Jesus als Stellvertreter seiner Person erklärt. Denn bezüglich der Hilflosen lautet sein Mahnwort: „Was immer i h r eine m a it s m e i n e n geti n g st e n B r ü d e r n g e t h a n, das h a bet i h r m i r g e t h a it. " (Matth. 25, 40). Und rücksichtlich der Machtbegabten sprach Jesus zu seinen Aposteln: „Wer euch gehorcht, der gehorcht mir." (Luc. 10, 16). Und der große Bölkerapostel Paulus ruft ans: „Gehorchet den Gebietern mit Ehrfnrcht ivie Ch risto Jesu." (Ephes. 6. 6). So will denn Christus in der Person der Hohen geachtet und geehrt werden, indem ja von Ihm alle Macht und alles Ansehen ausgeht; und gläubig geehrt und getröstet will Er werden in dem Armen, da Er selber als Armer in Bethlehem geboren ward, als Armer in seinem Mntterlande Palästina umher-wandelte und als Armer auf Golgotha starb. Und wenn nach des größten Kirchenlehrers St. Augustinus Ausspruche am geistigen Leibe Christi die Oberen das Haupt, die Armen die Füße darstellen, so hat Maria Magdalena Jesu nicht die größere Ehrerbietung erwiesen, da sie sein Haupt, sondern da sie seine Füße gesalbt. Gewiß, in der Fußwaschung wird der zwar gottgewollte, aber nur allzuleicht Missgunst erzeugende Gegensatz zwischen Hoch und Nieder in seiner heilsamen Ausgleichung vorgestellt, indem hier die Hohen sich zu den Niedrigsten herablassen und ihnen wie Christo dienen, während die Niedrigen in den Hohen Iesnm Christum als Haupt der Menschheit verehren und lieben. Ein Lichtgedanke des Glaubens ist cs, der hier im lebendigen Bilde sich ausprägt. 2. Ueberaus lehrreich ist ferner der hochwichtige Umstand, dass der göttliche Gastgeber die Fnßwaschung unmittelbar vor der Einsetzung des hochheiligsten Altarssacramentes vollführt, wodurch Er zweifellos den Aposteln und in ihnen allen Gläubigen die Lehre recht tief einprägen wollte, dass sie zur heiligen Coin-mnnion durch die größtmöglichste Läuterung ihres Herzens, durch Selbstbeherrschung und Nene, durch erneuerte gute Vorsätze, zumal aber durch das Sünden tilgende Bnßsacrament sich vorbereiteu sollen. Liebe Diöcesanen, bereitet auch Ihr Euch vor durch eine aufrichtige und renmüthige Beichte für den Empfang der Hl. Ostercoulinunion, damit Ihr im Gewissen gereinigt und cm der Seele gestärkt das hohe Auferstehungsfest freudigst begehen könnet. 3. Beherzigenswert ist alles das Gesagte, aber am wesentlichsten ist die Beherzigung zweier Tugenden, welche die Fußwaschung des Herrn machtvoll predigt: zweier Tugenden, sage ich, von denen die eine das Fundament und die andere die Krone der christlichen Vollkommenheit bildet. Die erste ist die zuvor kaum gekannte, aber auch fetzt noch vielfach verkannte, weil schwerste christliche Tugend der D e m u t H. Ja, wenn sich Jesus im klaren Bewußtsein seines göttlichen Ursprunges, seiner himmlischen Machtvollkommenheit und Herrlichkeit zu den Füßen sterblicher Menschen, die sich noch unmittelbar zuvor um ein bischen ärun licher Ehre zankten und stritten (Luc. 22, 24), kniend herabläßt, wen sollte diese tiefste Erniedrigung (l'liili|)|). 2, 8) des höchsten Königs der Welten nicht mit dankbarster Bewunderung erfüllen und zur unentwegten Nachahmung jener Tugend begeistern, die da den Menschen um so höher erhebt, je tiefer sie ihn zu erniedrigen scheint. „Kann wohl einer", fragt ein Geistesmann, „der diese Geschichte 'der F it ß w a schn ng li e st, et n F ii n k ch e n H o chili n t h c 3 in seinem Herzen behalten? Oder wo er de it it o ch h o ch in ü t h i g bleibt, i st e r des Namens Christ gänzlich unwürdig." Eifern wir alle, Priester und Laien, unserem göttlichen Lehrmeister nach in der Tugend der Demnth, die heutzutage vielfach vermißt tvird, weshalb es denn auch an heiligem Gehorsam gegen die gottgesetzte Anctorität, die Grundlage der menschlichen Gesellschaft, fehlt. Die zweite durch die Fußwaschnng laut verkündete Tugend ist der Tugenden größte: die Lieb e. „Ein neues Gebot gab Ich euch, dass ihr e n ch einander l i e b e t, w i e I ch e it ch geli e b t h a b c, dass a n ch i h r e it ch e i it a it der l i e b e t. D a r a it w e r d e it Alle e r kennen, dass i h r ut e i it e I tinger seid, w eit it i h r e n ch lieb habet unter einander." (loan. 13, 34. 35). Die Nächstenliebe befahl schon Moses: Du sollst dein e tt F r e n n d li c b e it, lv ie dich s e l b st (Levit. 19, 18), aber nicht in dem Grade wie Christus. Die christliche Liebe ist vermöge ihrer vollkommeneren Beschaffenheit, ihrer Alles aufopfernden Kraft wegen eine licite. Unter den Geboten, deren Beobachtung uns die Liebe Jesu sichert, ist das vorzüglichste das der Nächstenliebe. Diese ist immer zugleich Gottesliebe; denn wer den Nächsten wahrhaft liebt, der liebt ihn um Gottes und Jesu willen. „Dies ist m e i u G e bot, dass i h r e n ch e i n a n d e r liebet, w ie Ich e n ch geli e b t h a b e. Eine g r ö ß e r e L i e b e als dies e h a t N i e in and, dass crii ä m l ich sei n L e b e n für fei n e F r e n n d e hi n-gibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr thuet, was Ich euch gebiete." (loan. 15, ! 12 15). Die heiligen Apostel blieben Jesu Freunde durch ihre Liebe. Sie gaben für den Nächsten nicht bloß ihre Ehre, ihre Güter und ihre Gesundheit hin, sondern selbst das Leben. Ohne Liebe sind alle Gaben des Geistes und des Leibes, sind alle Neichthiimei-und Güter nichts, wie der Hl. Apostel Paulus lehrt und dann hinzufügt: „Die Liebe ist geduldig, ist gütig; die Liebe beneidet nicht, sieh a itti e l t ui ch t u n b e s ch e id e it, sie i st nicht a n f -geblasen, sie i st nicht ehrgeizig, s i e i st u i ch t s e l b st s ü ch t i g, sie l ä ß t sich ni ch t erbittern, sie denkt nichts Arges, sie freut s ich nicht der Ungerechtigkeit, hat aber F r e it de an de r W a h r heit. Si e e r t r ä g t A tic 9, s i e g l a n b t All e d, sie hofft Alle s, sie duldet Alles." (I. Cor. 13, 4—7). Die wahre, christliche, opferfreudige Liebe ist cs, die die Herzen erwärmt, wo die Welt sie erkältet; die die Herzen erhebt, wo die Welt sie niederbeugt; die die Herzen vereint, wo die Welt sie entzweit. Diese Liebe ist ans Gott und führt zu Gott; sie hört nie ans, sie ist ewig. * -i- * Jfr eliebte Lavantiner! Wenn wir letztlich die ganze Bedeutung der geist-nnd herzeinnehinenden Fusi-{ Waschung des Herrn nochmals zusammeufassen, so ist sie vor Allem ein lichtvolles Sinnbild, woran wir die Demnth die Grundlage der christlichen Vollkommenheit, und die Charitas, das Herz und das Wesen der christlichen Weltordnnng, erkennen. Und da ohne Demnth keine Liebe, ohne Beide aber keine Eintracht unter den Menschen bestehen kann, darum werden auch alljährlich am hochheiligen Gründonnerstage während der Fnß-waschnngsfeierlichkeit in der Cathedralkirche die gehaltvollsten Allssprüche des Buches der Bücher, dieser Erbschaft des Himmels, von den Priestern gebetet oder gesungen. „Daran werden Alle erkennen, dass ihr meine Freunde seid, wenn ihr euch wechselseitig liebet. Dies befehle J ch e u ch, dass ihr einander i n L i e b e z n g e t h a n b l e i- 6 ct. — Di e L i e b e C h r i st i h a t uns v e r s a inni ett und vereinigt. Dienen wir mit Ehrfurcht dem lebendigen Gott, und lieben w i r n ns gegen sciti g mit a n s ri ch tige in Herzen. Es mögen aufhören die argen 3 w istigkeit e it, auf h ören die S t r e i t i g-leiten. Und in unserer Mitte weile Christus, unser Herr. Wo die Liebe, dort ist G ot t". Mein gegenwärtiges Send- und Mahnschreiben kann ich, Theuerste im Herrn, nicht besser schließen als mit den gehaltvollen Worten des liebeersüllten Weltapostels Paulus: „So ziehet denn an als Gottes A u s e r w ä h l t e, als Heilige n it d Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demnth, S anst in nt h, Geduld! Ertraget einander und verzeihet einander, wenn Jemand Klage hat wider den Ändern, w i e de r H e r r e n ch v e r z i e h e it hat, so a n ch ihr! B or allen dies e nt a b e r h a b e t dt e Liebe, w el ch e i st das Band der Bol l-koinme nhe it. Und der Friede Christi herrsche freudig in eurem Herzen"! (Col. 3, 12—15). Amen. Marburg, am Erinnerungstage des Gebetes unseres Herrn Jesus Christus aus dein Ölberge, den 16. Februar 1897. t Wichael', Fürstbischof. Ansteiiinanbat für das Jahr IM. Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeitverhältnisse und die Genehmigung des Hl. Vaters bewillige Ich für das laufende Jahr die nämlichen Erleichterungen beziehentlich des kirchlichen Fastengebotes, wie dieselben schon seit einer Reihe von Jahren bewilligt zu werden pflegen, nämlich: I. Der Abbruch an Speisen ist geboten und nur einmalige Sättigung während des Tages erlaubt: 1. An allen Tagen (auch an gebotenen Festtagen) der vierzigtägigen Fasten mit Ausnahme der Sonntage. 2. An allen Quatember Mittwochen, Freitagen und Samstagen. 3. In der Adventzeit an allen Mittwochen und Freitagen (statt der alten Vigilien vor den Apostelfesten). 4. An den Vigilien und Vorabenden und zwar: vor Pfingsten, vor dem Feste Petri und Pauli, vor dem Feste der Aufnahme Mariä in den Himmel, vor dem Feste Allerheiligen, vor dem Feste der unbefleckten Empfängnis Mariä und vor Weihnachten. II. Fleischspeisen sind verboten: 1. An allen Freitagen des ganzen Jahres. 2. Am Aschermittwoche, an den Quatember-Mittwochen und Quatember-Samstagen. 3. An beit drei letzten Tagen der heiligen Charwoche. 4. An beit obgenannten Vigilien ober Vvrabenben vor Pfingsten, vor beit Festtagen : Petri nitb Patiti, Aufnahme Mariä in ben Himmel, Allerheiligen, unbefleckten Empfängnis Mariä mtb vor Weihnachten. III. In Bezug auf die Milderung gilt Folgendes: 1. Sv oft ein kirchlicher Festtag b. i. ein gebotener Feiertag, welcher im bürgerlichen Leben als solcher begangen wirb, auf einen Abstinenztag (z. B. ans einen Freitag) füllt, ist ber Genuss ber Fleischspeisen am selben Tage in ber ganzen Diöeese erlaubt, mtb zwar, ohne bass es nothwenbig wäre, bastie an einem ändern Tage sich ber Fleischspeisen zu enthalten. 2. N n r f n r einzelne Orte gilt die obertvähnte Erlaubnis, nämlich an einem Abstinenztage Fleischspeisen zu genießen, bann, wenn daselbst ein Jahrmarkt, zu dem sich gewöhnlich viel Volk versammelt, auf einen solchen Abstinenztag fällt. 3. I n Betreff einzelner Personen wird Nachstehendes bewilligt: a) Fleischspeisen dürfen genießen an allen Tagen des Jahres, jedoch mit Ausnahme des Aschermittwoches, der drei letzten Tage ber heiligen Charwoche und der Vigilien vor Pfingsten und Weihnachten: Arbeiter in Bergwerken und Fabriken. Reisende, die in G a st und W i r t h s h ä n s c r n speisen. Auch Andere, b. i. nicht Reisende, welche z. B. in Städten und sonstigen geschlossenen Orten i n Gast Häusern ihre Bekost i g n n g Hab e it. b) An allen Tagen mit einziger An 's it a h m e des Charfreitages können sich ber Fleischspeisen bedienen: Die Con duete u re aus den E i s e n b a h n e it. Jene Reisenden, welche i n G a st Häusern ber Eisenbahn-Stationen speisen müssen. Die Badegäste, überhaupt C n r g ä st e, welche wirklich zur Herstellung ihrer Gesundheit sich in Bade- oder Curvrten a n s h a l t e it. — Die gleiche Milderung gilt für ihre Hausgenossen it it b Dienerschaft. Hingegen gilt sie nicht für solche Personen, welche Cur- und Badeorte nur des Vergnügens wegen besuchen. c) Ohne Einschränkung, b. i. ohne Ausnahme irgend welchen Tages, können Fleischspeisen genießen Jene, welche ihrer ä tt ß e r st e n A r nt it t h wegen unter Speisen keine Auswahl treffen können, sondern eben das essen müssen, was sie bekommen, (also wenn sie nicht Fastenspeisen erhalten) ; ferner überhaupt jene Personen, welche und so lange sie in einem solchen Hanse leben Marburg, am 16. Februar 1807. (z. B. als Dienstboten), in welchem man ihnen keine Fastenspeisen vorsetzt. Doch sollen sie, wenn ihnen nur immer möglich, trachten, w e n i g st e n s am Charfreitage sich der Fleischspeisen zu enthalten. 4. Ausdrücklich verboten ist an alle» dispensierten Fasttagen des ganzen Jahres während der vierzig tägigen Fasten auch an Sonntagen — Fleischspeisen zugleich mit Fischen bei einer und derselben Mahlzeit zu genießen. Dieses gilt auch für Solche, welche wegen Alter, .Krankheit, schwerer Arbeit n. dgl. von der Fastenpflicht befreit sind. 5. Endlich wird noch bemerkt: a) Alle, die an dispensierten Fasttagen Fleischspeisen genießen, sind verpflichtet an solchen Tagen, so wie an dergleichen Samstagen des Jahres drei Vaterunser, drei G e g r ü ß e t seist b it Maria und den Apostolischen Glaube tt zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi andächtig und im Geiste der Buße zu beten. Wo mehrere Hausgenossen zusammen speisen, sollen diese Gebete laut und gemeinschaftlich verrichtet werden. Jnsbesonders an solchen dispensierten Tagen sollen nach Kräften milde Werte der Barmherzigkeit geübt und die Armen mit den Überbleibseln der Mahlzeit bedacht werden. I>) Der Gebrauch anderen Fettes, als des Rindschmalzes, ist auch an den gewöhnlichen Freitagen des Jahres, d. i. mit Ausnahme der Quatember Freitage und des Charfreitages gestattet. c) Kranken eine weitere Dispens zu ertheilen, sind Seelsorger und Beichtväter ermächtigt. Es kann sich um eine bleibende Fastendispens im Nothfalle auch an Mich unter Angabe vvllgiltiger Gründe gewendet werden. Zuletzt sei noch mit besonderem Nachdruck betont, dass die Zeit für die Ablegung der Hl. Osterbeicht und für den Empfang der Hl. Oster-Communion mit dem 2. Fastensonntage (Reminiscere) beginnt und bis zum 4. Sonntage nach Ostern (Cantate) einschließlich dauert. Zugleich wird an die alte Vorschrift erinnert, die österliche Cvmmnnion wo möglich in der Pfarrkirche zu empfangen. Auch werden die Gläubigen noch daran erinnert, dass während der geschlossenen Zeit, d. i. vom I. Adventsonntage bis zum Feste der Erscheinung des .Herrn einschließlich, und von dem Aschermittwoch bis zum 1. Sonntage nach Ostern einschließlich, alle öffentliche» Lustbarkeiten und Ergötzungen untersagt sind. Die Gnade des heiligen Geistes sei mit Euch, ans dass Ihr im Stande seid, im Geiste der Liebe, des Gehorsams und der Buße das Fastenmandat gewissenhaft zu erfüllen. Und a l l e, lv e l ch e n a ch dieser Richtf ch it tt r wandeln werden, Friede sei über sie und Barmherzigkeit. (Gal. 6, 17). t Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Vorstehendes Hirtenschreibe» initsammt dem Fasteimiandate ist an dem Sonntag Quinquagesima, in allen Pfarrkirchen den versammelten Gläubigen von der Kanzel vorznlese», und sind unter dem Jahre alle während der Woche entfallenden Fasttage am vorhergehenden Sonntage nach der Predigt zu verkünden. Druck der St. Uyrlllus-Buchdruckerel in Marburg. :L,. -L * V MK A M K. dG f. 2M Ä jp» PB po božji milosti in božjem usmiljenju knezoškof lavantinski, častiti duhovščini in vsem ljubim vernikom svoje škofije pozdrav, blagoslov in vse dobro od Boga Očeta in Boga Sina v edinosti sv. Dulia! Ker je ljubil Jezus svoje, ljubil jih je do konca. (Jan. 13, 1). Ljubljeni v Gospodu! Ieliki četrtek, najslovesnejši dan v tednu trpljenja Gospodovega, so se vršili v svetem mestu Jeruzalemu dogodki pre-važnega, zgodovinskega pomena. Med njimi pa sta znamenita posebno dva dogodka, vsled katerih je ta presveti dan najslavnejši praznik dobrotne ljubezni premilega Vzveličarja. Kot dan, ob katerem je bil ustanovljen in postavljen vsega če-ščenja in m oljenj a vredni zakrament allarja, je veliki četrtek večno blagoslovljeni dan ustanovitve zakramenta ljubezni in daritve sv. maše; kot dan, ob katerem je božji Vzveličar noge umival svojim učencem, pa je častitljivi spomin najljubeznivše ponižnosti in najponižnejše ljubezni nebeškega Učenika do svojih na svetu. O prvem skrivnostnem dogodjaju sem govoril v svojem postnem pastirskem listu, izdanem dne 20. meseca januvarija leta 1895. V letošnji pastirski poslanici pa hočemo, predragi v Gospodu, s pomočjo troedinega Boga premišljevati evangeljsko poročilo o umivanju nog (Jan. 13, 1—17); premišljevati hočemo ono čudežno povest, katera je najbolj ganljiva in mila med vsemi, tudi najljubez-nivšimi povestmi sv. Janeza, učenca ljubezni. Tukaj namreč se na čudoviten način najtesneje družijo in naj popolnejše prešinjajo visokost in veličastvo, pa ponižnost in ljubezen Vzveličarja sveta. Lepše in veličastnejše povesti, polne notranje resničnosti, ni najti nikoli nikjer več, ne v cerkvenem in ne v posvetnem slovstvu. Vsled skupnega pastirskega lista avstrijskih škofov, ki ste ga že prejeli, je moje letošnje postno pastirsko pismo le prav kratko. Sicer pa nameravam, vam, ljubljeni škofij ani, vmes tudi v prihodnje razlagati posamezne odlične dogodke iz • trpljenja Gospodovega. Sveto trpljenje našega božjega Gospoda in Odrešenika je pač in oslane vedno neusahljivi vir vzveličavnega pouka, srčne tolažbe in močne okrepčave za nas uboge po-zemeljske otroke. Milost našega Gospoda Jezusa Kristusa raz-sveti moj um in nagni moje srce, da premorem dostojno in plodonosno govoriti o njegovem naj-ponižnejšem in najljubeznivšem dejanju : o umivanju nog. Ta luč njegove vsezmožne milosti pa razsveti tudi vašega duha in gani vaše srce, ljubljeni Lavantinci, da moje besede z vso ponižnostjo in ljubeznijo sprejmete, premišljujete in spolnjujete. »Glejte, koliko ljubezen nam je ska-zal Oče, da se imenujemo in smo otroci božji.« (I. Jan. 3, 1). E I. Predragi v Gospodu ! semogočnost božja me prevzema, da jo le molče molim ; njegova neskončnost me uničuje, da se njej nasproti morem le poniževati; vse drugače pa je ljubezen božja, ki se razodeva v Jezusu Kristusu : ona mi govori na srce in me povzdiga k nebesom.« Tako je govoril Stanislav, pobožni vojvoda Lotarinški, kateri je v svoji deželi s privoljenjem škofa Tulskega uvedel poseben praznik v vredno počeščenje dobrotljive ljubezni Vzveličarjeve, kakor se je očitno razodela prvi. večno znameniti veliki četrtek. 1. Napočil je večnega spomina vredni večer pred onim velikonočnim praznikom, ob katerem je imel božji Vzveličar dovršiti presveto delo odrešenja in sprave. Dasiravno je ljubil svoje neprestano — ljubezen je bila povod njegovemu včlo-večenju, pa je bila svrha vsem njegovim potom, besedam in dejanjem — sililo in gnalo gaje vendar, da jim zapusti, prodno nastopi križev pol na goro Kalvarijo, veličasten spomin svoje goreče in prisrčne ljubezni. Zato je svoje ljube dvanajstere prijatelje zbral v veliki in visoki, s preprogami in z blazinami praznično olepšani dvorani na Sijonski gori k zadnji, pa tudi najblagonošnejši večerji, pri kateri je izvršil delo tako novo in neslišano, ki mu v zgodovini ni enakega, da bi svojim vsaj nekoliko pokazal nedomerno velikost svoje nedopovedne, ker neskončne ljubezni. V živi zavesti svojega božjega veličja namreč — ustane Jezus od mize sredi darovile in milosti polne večerje, sleče zgornje oblačilo, vzame prt in se opaše ž njim. Potem vlije vode v umivalnico, poklekne ter začne učencem umivati noge. Zares, sleharna beseda sv. poročevalca evangelista naglaša in spričuje, da je to dejanje našega božjega Gospoda in Vzveličarja povsem neslišano, da je izredno. Zakaj On ustane pred učenci, pred katerim ustajajo vsi zbori nebeških duhov; On se uklone do zemlje, pred katerim se uklanjajo kolena tistih, ki so v nebesih, na zemlji in pod zemljo; On sleče svoje oblačilo, kateri tako krasno oblači vso zemljo ; On se opaše s prtom, kateri nebo opasuje z oblaki ; On vlije vode v umivalnico, kateri razliva morje čez nedogledu e planjave ; On z vodo umiva noge, kateri s svojo presveto in predragoceno krvjo očiščuje duše. Da, tu je božji Sin resnično sprejel hlapčevsko podobo ter je hlapčevski opravljal najnižje delo. Sinu božjemu se ni zdelo prenizko, da se je med gostovanjem dotikal oprašenih nog svojih apostolov, da jim je noge snažil in brisal: On, Učenik učencem, Gospod služabnikom, Stvarnik stvarem, Odrešenik odrešencem. Zares, vzgled neumljive ponižnosti, vzgled nedosežne, brezmejne ljubezni. 2. Neskončno modri Gospod in Učenik prične delo neizrekljive ljubezni pri Simonu Petru, prvaku apostolov. Ko pa Simon Peter živega Sinu božjega zagleda pri svojih nogah, zakliče ves zavzet in močno ganjen : Gospod, T i meni umivaš noge! Ti, kralj kraljev, meni revnemu ribiču in še revnejšemu grešniku ! S svojimi posvečenimi rokami umivaš moje prašne noge ! »To je dejanje«, pripazuje od Boga razsvetljeni sv. Avguštin, »o katerem moreš bolje premišljevati, kakor govoriti, ker jezik n e more izraziti in dopovedati, kar želi um, mislili o teli besedah.« Vendar pa Jezus ne odjenja od svojega sklepa zavoljo krepke ali spoštljive hranitve gorečega apostola, ki pač še ni umel globljega pomena in višjega namena tega izrednega dejanja, mnogoveč je on gledal le na vunanjost. Zato mu odvrne Jezus: »Kar Jaz delam, ti sedaj ne veš, vedel boš pa potlej.« (Jan. 13, 7). Toda sv. Peter se še odločneje ustavlja ponižanju svojega velečastnega Učenika, in raji noče vedeti, kaj pomenja čudovito dejanje, kakor da bi privolil vanje, ker se mu dozdeva povsem nasprotno visokosti in časti njegovega Gospoda. In zato odgovori s poudarkom : Ne boš mi umival nog — vekomaj ne; nikdar ne bom dovolil in pripustil tega. Vendar Jezus premaga odpor blagega in svelo-vnelega moža z grožnjo, katera mahoma presune njegovo dušo : »Ako te ne umijem, ne boš imel deleža z menoj.« (Jan. 13, 8). Nagel v odklonitvi, je ljubezni polni apostol še nagleji v svoji privolitvi; oboje pa v gorečnosti najudarnejše ljubezni do Jezusa, katera ne pozna ničesar strašnejega, kakor to, da hi bila ločena od Jezusa. In zato sedaj nemudoma želi sv. Peter, da se mu umijejo ne le noge, marveč tudi roke in glava ali kateri drug del telesa, da bi imel le gotovo delež ž Njim, kateri ima besede življenja in brez katerega ne bi mogel živeti dalje. Ali Jezus mu zatrdi : »Kdor je umit, ne potrebuje, kakor da si umije noge, pa je ves čist.« (Jan. 13, 10). 3. V vzhodnih krajih je bila namreč navada, kopati se pred gostovanjem ; potem ni bilo gostom treba druga, kakor da so si umili noge, oprašene vsled pola, in bili so čisti. S pogledom na ta običaj opomni pred vsem božji Vzveličar ljubečega apostola, da je njegova ponudba nepotrebna. Zatem pa koj nadaljuje Jezus v duhovnem smislu : Kakor si gost, ki se je kopal poprej, onesnaži spotoma le noge vsled obuvala, v vzhodnih krajih običajnega, sicer pa je čist, tako sle čisti tudi vi, toda ne vsi. Čistost v duhovnem pomenu, ki vam je potrebna, da imate delež z Jezusom, nahaja se pri vas vseh, izvzemši enega. Samo le eden je celo in popolnoma nečist; njegovega, ljubezni praznega srca pač še najblažja in najveledušnejša ljubezen Jezusa Kristusa, ki je tudi njemu, svojemu zapriseženemu sovražniku, kleče umival noge, ni ganila in omehčala, da bi se odpovedalo duhu zla in teme. Ker je Jezus poznal trdovratnega in upornega hudobneža, zato je rekel ves užaljen : »Niste vsi čisti«. (Jan. 13, 11). Peter, napolnjen po Jezusovem govoru s svetim strahom, si torej da umili noge, in to store tudi vsi njegovi tovariši, ker so jih globoko pretresle besede, s katerimi je odgovoril Jezus njihovemu prvaku. Ko je Gospod opravil delo ljubezni, vzel je svoje oblačilo, pa se je vsedel zopet za mizo in je rekel zaupno: »Veste, kaj sem Jaz vam storil? Jaz, Gospod in Učenik sem vam, svojim podložnikom in učencem dal vzgled, da, kakor sem Jaz vam storil, tako tudi vi storite drug drugemu. Resnično, povem vam : Hlapec ni večji, kakor njegov Gospod, in poslanec ni večji, kakor tisti, kateri ga je poslal. Ako to veste, blagor vam bo, če bole to storili«. (Jan. 13, 12—17). II. V Gospodu ljubi školljani ! goraj opisani prizor je eden najveličastnejših prizorov v življenju božjega človekoljuba. Uzor človeka, kakoršen se nam kaže tu, še ni prišel nikdar v srce človeško. Karkoli ima stari vok velikega in slavnega in občudovanja vrednega, vse to izgine kakor senca pred so Inčem pred lem uzorom Bogačloveka, ponižanega do podobe hlapčevske. Ta strmenja in občudovanja vredni vzgled Jezusov obseza pač vsa mnogovrstna dela ponižnosti in ljubezni, katera si morejo skazovati ljudje med seboj. Kaj čudo, da se to tako poučljivo dejanje umivanja nog v cerkvenih obredih svetega velikega četrtka predočuje kot mandatum novum, kot novo naročilo Kristusovo? 1. Ker je Jezus z umivanjem nog jasno razodel svojo ponižno ljubezen in ker je živo spodbujal svoje apostole, naj tudi oni store tako, zalo je bilo kristijanom koj od prvega začetka sem posebno zaslužno delo, tujcem kakor tudi sobratom iz ponižne ljubezni umivati noge. Že sv. apostol Pavel, najtemeljitejši tolmač nauka Kristusovega, piše, da se krščanska udova priporoča najbolje s lem : si hospi tio recepit, si sanctorum pedes lavit; ako je sprejemala popotnike, ako je svetim (to je kristijanom) umivala noge. (I. Tim. 5, 10). In staročastito, ker že nad trinajst sto let veljavno, zlato pravilo sv. Benedikta, očeta zapadnih redovnikov, naroča v triinpetdesetem poglavju, naj vsako soboto redovniki, odločeni za to, vsem redovnim bratom, opat sam pa gostom med molitvijo in med po-pevanjem svetih psalmov umivajo noge. Zakaj v gostih se časti in sprejemlje Kristus. Hospes fui, et collegistis me. Tujec sem bil, in ste me sprejeli. (Mat. ‘25, 35). 2. Seveda, kot posebej krščansko delo ljubezni ni bilo umivanje nog navezano na tanko določen čas. Krščanski starinoslovci pa vendar uče skoro soglasno, da se je že od najdavnejše dobe prav tisti dan, ob katerem se je praznovala ustanovitev najsvetejše večerje, vršil povsod častitljivi obred umivanja nog. In dvomiti ni, da so že v četrtem in petem veku odraslim novo-krščencem umivali noge : bodi na velikonoč ali velikonočni torek ali pa na belo nedeljo. Ko so pa začeli mesto odraslih krščevati otroke, in je umivanje nog nehalo samo ob sebi, uvedel se je bogoslužni obred umivanja nog na veliki četrtek kot stalno pravilo. Da, leta 594 je sedemnajsta toletanska sinoda ostro naročila škofom, naj po vzgledu Gospodovem na veliki četrtek svojim podložnikom umivajo noge. In obredo-slovni pisatelji prvih časov srednjega veka že redno omenjajo umivanje nog po slovesni sveti maši vsakega velikega četrtka. Dokazati ni težko, da so od konca dvanajstega stoletja rimski papeži na veliki četrtek po svečano služeni sv. maši dvanajsterim dijakonom, po obedu pa trinajsterim ubožcem umivali noge, morebiti v spomin, da se je, kakor pripoveda pobožno izročilo, za papeža Gregorija Velikega (590—004), kateri je vsaki dan pogostil dvanajst revežev, dvanajsterim nekega dne pridružil trinajsti. Drugi pa mislijo, da pomenja trinajsti apostol sv. Pavla ali pa sv. apostola Matijo, ki je bil izvoljen na mesto Judeža izdajalca. Od časov papeža Inocencija Vlil. (1484—1492) so se umivale noge samo le ubožcem, katerih mesto v novejšem času zavzema dvanajstero belo oblečenih duhovnikov. Kakor v Rimu papež, vidni namestnik Kristusov na zemlji, tako so školje v svojih stolnicah umivali noge kanonikom in ubožcem ; dandanes pa jih umivajo le ubožcem, ker je to: znamenje večje ponižnosti in ljubezni. In tako se tudi v Mariborski katedrali po velepomembni blagoslovitvi svetega olja, po ganljivem skupnem sv. obhajilu duhovnikov in vernikov in po slovesni peti sv. maši vselej vrši pretresljivi obred umivanja nog dvanajsterim revnim starčkom, ki se imenujejo apostoli. 3. Kako visoko so cenili kristijani dokaz dejanske ljubezni do bližnjega, ki se razodeva v umivanju nog, spričuje dovolj vesela resnica, da nahajamo na vzhodu in zapadu tudi po krščanskih dvorih zgodaj prelepo navado, da so svetni vladarji dvanajsterim revnim in priletnim podložnikom umivali noge. Tako so siromakom noge umivali : sv. Budovi k, kralj francoski (1220—1270), sv. Štefan, kralj ogrski (997—1038), cesar Dotar II. (1133—1137) in krepostni cesar Karol V. (1519—1556) ; nadalje mnogo občudovana in po pravici proslavljena deželna grofica turingiška, sv. Elizabeta, potem sv. Hedviga, vojvodinja poljska, in sv. Birgita, kneginja švedska. Globoko mora ganiti srce vsakega, ki dandanes v knjigi «o dolžnostih dvora carigrajskega, spisani od dvor-nika Jurija Codin-a«, bere o prekrasnih obredih, med katerimi so nekdanji krščanski carigrajski cesarji opravljali slovesno umivanje nog* Vzvišeni so pač tudi nad vse častiljivi obredi, med katerimi se v slavnostni dvorani cesarskega dvornega gradu na Dunaju vsako leto na veliki četrtek umivajo noge dvanajsterim starim možem in dvanajsterim starim ženam, katere vse potem obdarujejo z bogatimi darovi. III. Predragi v Gospodu ! j do ne bi spoznal ali ne hotel spoznati, kako pomenljivo in poučno je to opravilo, s katerim se posnema vzgled Vzveličarjev, zlasti kadar ga ne izvršujejo ljudje navadnega stanu, marveč naj višji dostojanstveniki, to pa onim, kateri se odlikujejo edino le po visoki starosti, po onemoglosti in po bogatem uboštvu. 1. Jezus Kristus naš Gospod hoče sicer spoznavan in češčen bili v vseh vernikih kot udih svoje svete cerkve, posebno pa v prvih in zadnjih, v naj višjih in najnižjih, v mogočnih in slabih, v naj bogatejših in najrevnejših, kateri nimajo druge pravice na zemlji, kakor pravico do usmiljenja in do podpore. Saj je proglasil Jezus obojne za namestnike svoje lastne osebe. Zastran zapuščenih siromakov opominja namreč : »Karkoli ste storili kateremu teh mojih najmanjših bratov, to ste storili meni«. (Mat. ‘25, 40). Zastran mogočnežev pa je dejal Jezus svojim apostolom: »Kdor vas posluša, mene posluša«. (Luk. 10, 16). In sloviti apostol narodov, sv. Pavel opominja, rekoč : »Bod ite pokorni svojim gospodarjem s strahom in trepetom, kakor Kristusu« (Etež. 6, 5). * Glej: lacchi Gretser S. L, Pedilavium. Opp. edit. llatisbon., 1734. Tom. IV. pag. 182—285. Tako torej hoče Kristus spoštovan in čislan biti v osebi visokih, ker izhaja od njega vsa oblast in vsa čast; in verno češčen in tolažen hoče biti v osebi ubogih, ker je sam kot ubožec hodil po Palestini, svoji domačiji, in ker je ves ubog in zapuščen umrl na Golgoti. In ako so po izreku najslavnejšega cerkvenega učenika, sv. Avguština, predstojniki glava, ubožci pa noge na duhovnem telesu Kristusovem, skazala je Marija Magdalena Jezusu večjo čast, da mu je mazilila noge, kakor da mu je mazilila glavo. Gotovo, v umivanju nog se kaže blagodejno poravnanje nasprotja med velikimi in malimi, katero je ustanovljeno sicer od Boga, katero pa vendar le prelahko vzbuja zavist ; ker tu se ponižajo veliki k najmanjšim ter jim služijo in strežejo kakor Kristusu ; mali pa v velikih časte in ljubijo Kristusa kot glavo človeštva. Pač ljubezniv nauk svete vere se nam kaže tu v živi podobi! ‘2. Zelo poučna je nadalje velevažna okolnost, da umiva apostolom noge božji goslilnik, prodno postavi naj svetejši zakrament altarja. S lem je nedvomno hotel svojim učencem in v njih vsem vernikom prav globoko v srce vtisniti nauk, da se pripravljajo za sv. obhajilo z največjo čistostjo srca, s premagovanjem samega sebe, s kesanjem, s ponavljanjem dobrih sklepov in namenov, posebno pa z zakramentom sv. pokore, v katerem se izbrišujejo grehi. Kristijani predragi, tudi vi se skrbno pripravite po odkritosrčni in skesani spovedi na vredni prejem sv. velikonočnega obhajila, da morete očiščeni na vesti in okrepčani na duši veselo obhajati vzvišeni praznik častitega vstajenja Gospodovega ! 3. Premišljevanja vredno je sicer vse, kar smo doslej prevdarjali, ali najbolj bistveno je premišljevanje dveh čednostij, kateri nam naš Gospod in Mojster Jezus Kristus glasno oznanjuje z umivanjem nog: dveh čednostij, pravim, katerih prva je podlaga, druga pa je krona krščanske popolnosti. Ona prva je poprej skoro neznana, a tudi sedaj mnogokrat ne prav spoznana, ker najtežavnejša krščanska čednost ponižnosti. Da, ako se Jezus v živi zavesti svojega božjega rodu, svoje nebeške vsemogočnosti in veličastnosti kleče poniža k nogam umrljivih ljudij, ki so se ravno še malo poprej prepirali za trohico revne časti (Luk. 22, 24), kdo bi tega najglobokejega ponižanja najvišjega kralja sveta ne občudoval z najhvalež-nejšim srcem, in kdo ne bi se navduševal za skrbno posnemanje čednosti, ki človeka tem više povzdiguje, čim globlje ga na videz ponižuje. »Je li mogoče«, vpraša neki mnogoskušen učitelj duhovnega življenja, »da ima še iskrico prevzetnosti v srcu, kdor čita ta dogodek umivanja nog? Ako pa vendar ostane prevzeten, je celo nevreden, da se imenuje kristijan«. Vsi, duhovniki in verniki, vsi, vsi posnemajmo prav zvesto svojega nebeškega Učenika v ponižnosti, katera se dandanes pogosto pogreša, zato pa se pogreša tudi sveta pokorščina do oblasti, postavljene od Boga, katera je najmočnejša zaslomba človeški družbi. Druga čednost, katero glasno oznanjuje umivanje nog, je naj veča med čednostmi, in to je ljubezen. »Novo zapoved vam dam, da se ljubite med seboj, kakor sem Jaz vas ljubil, da se tudi vi ljubite med seboj. V tem bodo spoznali vsi, da ste moji učenci, ako bodete ljubezen imeli med seboj«. (Jan. 13, 34. 35). Ljubezen do bližnjega je zapovedal že Mojzes, rekoč : »Ljubi svojega prijatelja, kakor samega sebe« (Lev. 19, 15), toda no v tej meri, kakor Jezus Kristus. Krščanska ljubezen je nova zaradi svoje večje in višje popolnosti, zadelj svoje požrtvovalne moči. Med zapovedmi, katerih spolnje-vanjenam zagotavlja ljubezen Jezusovo, je najpopolnejša zapoved ljubezni do bližnjega. Ta je vselej ob enem ljubezen do Boga; kdor namreč resnično ljubi bližnjega, ljubi ga zavoljo Boga in zavoljo Jezusa. »To je moja zapoved«, veli Gospod, »da se ljubite med seboj, kakor sem vas Jaz ljubil. Večje ljubezni od le nima nikdo, ako kdo da svoje življenje za svoje prijatelje. Vi ste moji prijatelji, ako storite, kar vam zapovedujem«. (Jan. 15, 12—14). Sveti apostoli so po svoji ljubezni ostali vedno zvesti prijatelji Jezusovi. Žrtvovali so za bližnjega ne le svojo čast, ne le svoje imetje in svoje zdravje, temveč celo svoje življenje. Brez ljubezni so prazne vse telesne in vse dušne žrtve, brez ljubezni je ničevo vse bogastvo in blago, kakor uči blaženi apostol Pavel, potem pa pristavlja vabljivo: »Ljubezen je potrpežljiva, je dobrotljiva; ljubezen ni zavistna, ne ravna napačno, se ne napihuje, ni časti lakomna, ne išče svojega, ne da se razdražiti; ne misli nič hudega, se ne veseli krivice, veseli se pa resnice; vse trpi, vse veruje, vse upa, vse prenaša«. (I. Kor. 13, 4—7). Prava, krščanska, požrtvovalna ljubezen ogreva srca, ko jih svet dela mrzla in otrpna ; ona povzdiguje srca, ko jih svet dela potrla in otožna; ona druži in veže srca, ko jih svet loči in razdvaja. Ta ljubezen prihaja od Boga in vodi k Bogu : ona je večna. * * * i i Ljubljeni Lavanti nei ko naposled še enkrat posnamemo ves pomen častitljivega in ganljivega umivanja nog, tako nam je ono pred vsem živo znamenje, po katerem spoznavamo krščansko ponižnost in ljubezen, kateri sta srce in bistvo krščanske uredbe sveta. In ker brez ponižnosti ni ljubezni, brez ponižnosti in ljubezni pa ni sloge in sprave med ljudmi, zalo tudi vsako leto na veliki četrtek med slovesnostjo umivanja nog molijo duhovniki v stolni cerkvi ali pa popevajo jedrnate izreke sv. Pisma, knjige vseh knjig, te dedščine nebeške : »Na tem bodo spoznali vsi, da ste moji prijatelji, ako se ljubite med seboj. To vam zapovem, da ohranite ljubezen med seboj. — Ljubezen Kristusova nas je zbrala in združila. Spodobno služimo živemu Bogu, in ljubimo se odkritosrčno med seboj. Nehajo naj zlobne razprtije, nehajo naj prepiri. In v naši sredi bivaj Kristus Gospod. Kjer je ljubezen, tam je Bog«. Predragi v Gospodu ! Ne morem bolje skleniti in končati svojega pastirskega lista kakor z ljubeznivimi besedami sv. apostola Pavla, plamenečega božje ljubezni : »Oblecite torej, kakor izvoljenci božji, sveti in ljubi: prisrčno usmiljenje, dobrotljivost, ponižnost, pohlevnost, potrpežljivost. Prenašajte drug drugega, in odpuščajte si med seboj, ako ima kdo čez koga pritožbo ; kakor je Gospod vam odpustil, tako tudi vi. Pred vsem tem pa imejte ljubezen, katera je vez popolnosti. In mir Kristusov veselo vladaj v vaš ib srcih«. (Kol. 3, 12—15). Amen. V Mariboru, na praznik spomina molitve našega Gospoda Jezusa Kristusa na oljski gori, dne Ki. meseca februvarija 1897. t Mihael, knezoškof. Postna postava za leto 1897. S pogledom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s privoljenjem svetega Očeta, rimskega papeža, vse tiste olajšave tretje cerkvene zapovedi, katere so vam bile že pretekla leta podeljene. I Postili dnevi, v katerih se sinete na dan le enkrat nasititi, so ti le: 1. Vsi dnevi štiridesetdanskega posta, tudi zapovedani prazniki, izvun nedelj. 2. Vsaka sreda, vsaki petek in vsaka sobota v kvatrih. 3. Vsaka sreda in vsaki petek v adventu. Ta post je namesto nekdanjega posta ob biljah pred prazniki sv. apostolov. 4. Bilje ali dnevi pred Duhovim (Binkoštmi), pred Petrovim in Pavlovim, pred vnebovzetjem deviške matere Marije, pred vsemi Svetniki, pred brezmadežnim spočetjem Marije in pred božičem. II. Zavživanje mesenih jedi j je prepovedano: 1. Vsaki petek celega leta. 2. Vsako kvaterno sredo in soboto. 3. Na pepelnico in v treh poslednjili dneh Velikega tedna. 4. Ob vseh zgoraj naštetih biljah, to je pred Duhovim, Petrovim in Pavlovim, pred veliko Gospojnico, vsemi Svetniki, brezmadežnim spočetjem Marije in pred Božičem. III. Kar zadeva olajšavo, velja nastopna določba, in sicer : 1. Za vso škofijo. Kadar se praznuje zapovedan praznik ob dnevu, ob katerem je mesojeja prepovedana, postavim ob petku, sme se vživati meso, pa ne da bi bila dolžnost, poprejšnji dan se zdržati mesa. 2. Za posamezne kraje. Kjer se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedana mesojeja, vrši sejem, in se zbira veliko ljudstva, je dovoljeno, na ta sejmov! dan vživati meso. 3. Za posamezne osebe. a) Mesene jedi smejo vse dni med letom, iz-vzemši pepelnico, tri zadnje dni velikega ledna in biljo pred Duhovim in Božičem, vživati delavci v rudokopih, rokodelci v tovarnah ali fabrikah, popotniki, kateri jedo v gostilnicah in krčmah ; pa tudi taki, ki n. pr. v mestih ! in trgih in podrugod navadno v gostilnico na hrano hodijo. i) Vse dni med letom, izvzet je le veliki petek, smejo mesene jedi zavživati kondukterji na železnicah in tudi vsi tisti, kateri potujejo z železnico in so prisiljeni po gostilnah na železniških postajah jemati hrano. Jednako pravico imajo bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdravilstvenih zavodih s svojimi domačimi in strežniki vred. Toda ta polajšava ne velja za tako osebe, katere hodijo le za kratek čas v toplice ali v take kraje razveseljevanja. e) Vse dni med letom smejo mesene jedi vživati taki reveži, kateri si vsled velikega siromaštva ne morejo v jedili izbirati in so prisiljeni jesti, karkoli sc jim daruje. A ko pa dobijo postne jedi za milošnjo, ne smejo vživati nepostnih. Sploh pa smejo vse osebe, katere morajo služiti ali prebivati pri takih ljudeh, ki nikoli ne stavljajo postnih jedi j na mizo, smejo, pravim, jemati mesene jedi, samo ne na veliki petek, če je le nekoliko mogoče. 4. Za vse postne dni med letom in tudi za ves štiridesetdanski post z nedeljami vred je ostro prepovedano, pri enem in tistem obedu zavživati ribe in V Mariboru, dne 16. februvarija 1897. mesene jedi. To velja tudi za tiste, ki vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni, postiti se. 5. Pomniti je dobro, da morajo vsi tisti, ki vživajo meso ob polajšanih dneh, vsak takošen dan, kakor tudi ob vseh sobotah med letom pobožno moliti trikrat »Oče naš« in trikrat »Češčena si Marija« in »Vero apostolsko » v čast bridkega trpljenja našega Gospoda Jezusa Kristusa. Kjer je več ljudi j pri mizi, opravlja se naj ta molitev glasno in vzajemno. Posebič še v Gospodu opominjam vse tiste, ki se bodo posluževali postne polajšave, da o postnih dneh tem obilnejše opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja, da radodarno delijo ubogim preostanke svoje mize ali pa to, kar pritrgajo sami sebi. Namesto masla sme se rabiti mesena začimba (ali Speli) ob vseh navadnih petkih med letom, izvzeti so le levatemi petki in veliki petek. Bolnikom za nekoliko časa še bolj polajšati post, za to pooblaščam dušne pastirje in spovednike. Kdor pa želi za dolgo časa ali za vselej oproščen biti postne postave, mora se do Mene obrniti s prošnjo, katero naj podpirajo polnoveljavni razlogi. Milost sv. Duha bodi pa z vami, da bodete mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mir črez nje in usmiljenje božje. (Gal. 6, 16). t Mihael, knezoškof. F. B Lavanter Ordinariat in Marburg, am 25. Februar 1897. MrHaek, Fürstbischof. f Opomba. Predstoječi pastirski list s postno postavo vred naj se v vsaki farni cerkvi na tretjo predpostno nedeljo s prižnice bere vernemu ljudstvu. Med letom pa se mora še vsaki post posebič oznaniti poprejšnjo nedeljo. Tiskarna sv. Cirila v Mariboru