lßW D^otardijche ' UH ! MV Lalbachcr Zcltung, M . A W Mittwochs den 12. Iuny' 799. , ' WU ^ Mil'tär Märsche durch Latback,. —Ankunft der russis. Armee in Pest und vsen. >« < Amtsbcrickit vonGeneralHotze.--Krieg inItalien. —Toleranz in der lpfal^. — Nevüe m Berlin —Berichte aus dem mttora Italien. —KrieMericht mStraßburg, —Besondere^ Braten ia Konstantinopel. —Nebst Hofbenchten. ^ -°-----------------^-^" ^ V"'^ ^ ^ ^7"^ " ^ Die Nativitat. > Wen« Porta sagt/die Mensherhätten ' i Vom L^wen Muth / v«m Hasen ^ursl'fsivnkeit ' Vom Varen Kraft, vom Fnch'e-^ Zchlauigkeit: i So hat More.-'n / ich wollte wctten, ,^ Vom Krebse, wie wir alle s hn '« Die Gabe stets zurück/ nie vor sich hin zu gchn. ^^, ' InländjsHe Vegebclcheiten. <^„ 1 " aibach. Den 7. Juni kämm i, nem Oberljeutenant und '' Wage,l ^ kin Transport von Fuhrwesen mtt ci- z hur an, hje nach Italien geh?n> ^-° ^ Wieder kämm den 9. ei« Unterlieutenant mit 132 Köpfen von verschiedenen Regimentern hier an, die er nach Italien zur Armee führet. — Endlich kämmen den l o um i O Uhr Morgens ! 69 Stabs-uud Oderoffiziere und 1 on Mann vomFrldwcbel abwärts kriegs- ! gefangene Franzosen unter k. k. Eskorte von 57 Mann unter Anführung des k.k.Fähnrichs v.Eyerfperg hier an. Ungarn. Nach einem Schrei-- ben aus Kaschau, ist d an der Zahl, wurden mit Wägen zn der, von der Pester Stadt 4M Hackcrischen Sal bestoll-tcn Tafel, abgehohlet, und auf das doste bewirtbet, wob^i auf die Ge-si^dheit heider Kai^r - Höfe, Sr., Königl. Hoheit d.-s Reichs ^P.'lati-n»s und d?r Kaiseriichcn Prinzeßinn, Alexandra Pavlovna, Sr. K. H. deS Erzherzogs Karl, und des Feldmarschalls Grafen v. Suwarow, getrunken wurde. Nach dem Mittagmahle wnrden sie in die Optischen Vorstellten eingeführet, und auf verschiedene Art unterhalten. Am 27. wurden die Generalität uud die Stabsoffizier zu Mittage zu Sr. K. Hoheit geladen, die übvigen 6o Of-sizier aber alle, mit 17 Wägen, von ^ dem Ofn.^Magistratsrath, Tobias V.Eigner, aus d.m Lager, durch die Festung, in den sogenannten Stadt- ? Mayerhof ahgchohlet, wo sie, un- « ter Abfeuerung dcr Pöller, mit « ^rompeten-undPauke^schall empfan- ^ s^u, und ln dem a!Wa b<.sindlichen ^ ^U ' untcr fortdanrcndcr Tc?f lmu- ^ M, bewirthet, und obige Gesund-helton^, umer Lösnng d^r Pöller, und dcm Schall? oer Trompeten und Vau- ' kcn, getrunk.n wurden. Nach dem Mlttagmahle sind sie wieder in das ^ ^agcr zurückg.fühnt worden, wo, -in Anwesenheit des Palatinns und v5r Ee. K. Hoheit begleitenden Ka- valier, von den Jägern und Kosaken ein Maneuvre ausgeführet wurde. Nach dem Maneuvre sind sie wieder in das Ofncr-Theater, wo die Oper, Palmira, gcgebrn wurde, nach dem Theater aber in den Land-haussal, auf den von beiden Königl. Freystädten abgehaltenen Freyball, in Wägen überführet worden. Unter die übrige Mannschaft der Kolonne wurde täglich eine Halbe Wein und ein halbes Pfund Flcisck, für jeden Mann, ausgetheilet. Am 28. ist diese Kolonne von h bildeten, aus einer Division rciten-dee Artillerie mit dem erforderlichen , schweren Geschütze, aus zwcy Feld-regimemern Infanterie, mit dcr nöthigen Aetillcrie, dann aus Pulver-verraren, Wunizions-Vagagewägen ic. Ucberhaupt wird die ganze M? theilung aufz9;5Mann angegeben, und ist dcn ,. Iunius früh um 5 Uhr, wie die übrigen abgezogen. Gegen Mittag endlich ist die vierte und WM Kolonne in Pcst eingetroffen. Krieg an Rhein. Vregcnz, den 26. May. Disk. k. Armee, die seither, von den Lan-desschü^en unterstützt, Tyrol vertheidigte, hat sich mm in zwcy Theile getrennt, wovon der eine unter dem General Vukassovich den reckten Flil-gel der Italiänischen, und der andere unter General.Vellegarde den linken Flügel der deutschen Armee bildet. Da die Tyroler Armes auf 30,00a Man» geschätzt wurde, so beträgt je-dcr Theil 14 bis 15,000 Mann, welche für eine im Vorrücken begriffene Armee schon als ein ansehnliches Verstärkungskorps anzusehen ist. Die Kais. rücken immer weiter in die Schweiy vor; wo sich aber ihre äußer« sten Vorposten befinden, kann man nickt mit Gewißheit angeben; indes«-sen sckcint es, daß sich die Franzosen hei Zürch halten wollen; wenigstens ist bis jetzt noch keine Nachricht eingegangen , daß die Kais. in dicseStadt eingezoaen seyn. AMSbericht vom F. M. L. Baron Hohe an des Hrn. Hofkommissärs !0. Grafen v. Vissingcn Exzellenz. „Ich etle, Eurer ExeLenz die erfreuliche Nachricht zn bringen, daß ich gestern den Femd zwischen Wilttcrthur Wd Nätsch gänzlich geschlagen, WinieV-thur besetzt, dcn sogenannten Staig-paß eingenommen, und den Feind weit überThöß gciagt habe.Es war eines derhimgstenTrcsfen dieftäKriegcs welches vom anbrechenden Tage bis ü», die späte Nacht danerte, und man muß demFeinde die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er den hartnäckigsten Widerstand leistete, und jeden Schritt TcrreinsaufdasAeußerste vertheidigte. Allein dcr umcherwmdliche Muth der Truppen, welche ich die Ehre habe zu kommandiren, besiegte alleHinder-nisse, und derFeind erlitt e^ue der voll^ kommeusten Niederlagen. UkserVer-lust ist zwar ziemlich beträchtlich; l'c-ner des Feindes hingegen läßt sich kaum berechnen. Wir eroberten mehrere Kanonen, und machten viele Ge- fssttgsne. Am Abend des nämlichen ^ Tages geschah die Vereinigung mit einem Theile der Hauptarmee, und Se. königl. Hoheit deren Chef komman-dircnde Erzherzog nehmen Hochstdero Hauptquartier in Winterthur. „ Innnsbruck, den 30. May 1799. K rieg in Italien. l Das die beiden Kaiftrtruppen den 17. May um 11 Uhr Mittags wirklich zu Turin eingezogen sind, wird durch Couriere bestätigt. Auch der am 16. May übevMoreau zwischenSauGiu-liano undMarengo erfochten Sieg der Kaiserlichen, wobei der Feind über 7QQO Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen eingebüßt hab?, wird mit dem Beisatz aus Lumello unterm 17. May bestätigt, daß die Franzosen als Verzweifelte, die Uns-rigen abcr alsHelden gefochten haben. DerEinzug dcr Kaiftrl. inAlessandria war die Folge davon. Lugano war am 18.May weder von denFranzosen, noch von denKaiserl. besetzt, welche nach allen Seiten im Kampfe begriffen waren. Die Einwohner hatten sich in die Gcbirge geflüchtet. Die ganze BelaZerungs-Artillcrie ist von Mamua nach Verona zurückgeführt ! worden, und am 25. May dort ange- ! kommen. Man glaubt, die Besatzung hahe fapitulirt. Ferrara hat Nch nach 2 Stunden Beschießung am 21. May ergeben, und am 23. um 8 Uhr sind die Kaiserl. in die Stadt und , Citadelle eingerückt. Nach Briefen ! aus Rimini ist Ancona am 17., 18. und 19. May von einer türkisch-rus-flschen Flotte bombardirt worden, wo-Aach man.keinen Kanonendonner hor- te, woraus man dis Nebergc.b? he? Stadt vcrmuthot. Paläste, Kirchen , Klöster und daS Theater haben durch Brand gelitt, n. Am 26. soll man nach den letzten Nach« ^ richten von dori her kanoniren gehört haben. In Toskana soll der Vortrah des Generals Macdonald Von 7000 Mann geschlagen, und größten Theils kriegsgefangen geworden sein. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Mannheim, den 24. May. Für die Pfälzer Unterthanen eröffnen sich jetzt, in Rücksicht auf das evangelische Kirchenwesen, sehr frohe Aussichten. DieEvangelischcn waren bekanntlich von beynahe allen weltlichen Staatsämtern bisher ausgeschlossen» Der neue Kurfürst hat nun aber folgendes Reskript in die Pfalz erlassen. „Da Se. kurfürstliche Durchlaucht Ihre samtlichen Unterthanen 7 ohns Rücksicht ihrcrkirchsichcn Conf ssion, mit gleicher landcsväterlicher Llcbe , umfassen, und hey der Wahl der l Staatsdiencr nie auf die Confesswn des Mannest, wenn nickt die gesetzliche Verfassung des LandcS folchcS besonders gebiethet; sondern nur aüf k seine Würdigkeit Rücksicht zu nehm.« fest entschlossen sind; so versichern l Höchstdieselbe das evangeNsche luthe-l rische Consistorium, und dld dieser ! Confession zugethanen Unterthanen l in der Nheinpfalz Ihres vollständig-« ste« landesherrlichen Schutzes, iind ! erwarten nähere Vorschlage zur bcs- ser nig ihres firHlitbenZustandes, je-dock m,r solche, die vermahlen aus-snrbar sind, und m die landesver-fassungsmägia/n Reckte der übrigen inderRhcinpfalz btstchendcn Kirchen nicht eingreift«. München, den 16. April 1799." Maximilian Joseph, Kurfürst.,, Hamburg Am 16. May hat der sranzösis. General- ConsulLagau in Hamburg dem Senat eine Note übergeben lassen, worin er sich über mchrcre seit einiger 3?it von den Emigranten erlittene Schmähungen und .Verfolgung?« beklag', und den Senat auffordert, Maßregeln zur Sicherung der dasigen frauzösis. Republikaner zu treff:«, widrigenfalls er sich genöthig, sehen wnrve. Hamburg zu verlassen, und sich an einen anderen Ort seines Departements zu begcbcn. Nach dieser Note hat er nickt nur auf dcr Straße und unter ftincm Fenster Verwünschungen und Schmähungen anhörcu müssen; sondern ein Emigrant hat sogar mit ei-ncm Stcine nach ihm geworfen. Daß die Emigranten zu Hamburg seit den Niederlagen dcr Franzosen ein sehr stürmisches ' Betragen angenommen haben, b.merkt man besonders im französis. Sckauspielha'lft, wo sie jede royalistische Aeußerung mit tobendem Vcysalle aufnehmen. Die diplomatischen Verhältnisse mit Frankreich scheinen in H imbnrg doch nicht ganz aufgehört zu hab.n. Wenigstens unterzeichnet d-r dort gcdliebcne Ge-sa-ndtschafls-Sekretär Lemaitre die Passe als Geschäfts-Führer bey Yen Hanse-Städten, Die dießjä'hrigeNevue der bcyVer-lin versammelten Preußischen Truppen , ist am 2;. May'mit einem gros-ftu Manövre geendiget worden. Hierauf waren Cour, Vall und Gast-» , mahlp. Am 24. Nachmittags, giells ! gen der König und^die Königinn nach Potsdam zurück, und am 25. Mor-i gens traten sie die Neise zur Revue, in das Magdcburgi'che, au. Die Revue ward am 27. nnd 28.Maygs-halten. Von dort gehen II. MM. zu gleichem Zwecke, nach Westpha-len, und dann nach den Fränkischen Fnrstenthümern. Se. Maj. haben nach Endig'^g der Berliner-Revue, beyder Arm c, ein zahlreiches Avancement b.kannt gemacht. Ein am 23. May in Berlin ein-^trossencr Französischer Kurier, bat dem dasigen Französ. Gesandten, Cit. Sieyes, dessen Ernennung zum Mitgliede des Directorii überbracht. Scho»r am folgenden Tage ist derselbe nach Paris abgereiset. Italien. In einem Schreiben, aus Aneo-na, vom u. May, heißt es: „Dcv Aufstand in dem Gebiethe vom Rom ist allgemein. Diese Stadt selbst ist seit mehreren Tagen gespcrret. E-b.'n so sieht es im Neapolitanischen Staate aus: Die Besaynng, welche der General Macdonald in Neapel gelassen hatte, sah sich genöthiget, diese Stadt zu räumen, und sich nach Capua zu ziehen. Diese Woche sind hier viele Französis. Offizier ange-kommiN, die sich ans dem im Anft stände begriffenen Lande hah>n siHH- ten müssen; als sie aber hörten, daß die K. K. Truppen Modena besetzt haben, und gegen Bologna vorrücken, sind sie nach Peruggia zn-rückgekehret, um auf diesem Wege nach Toskana zu kommen. .Hiergeht dasGerücht, daß dieNeapolitanis. Insurgenten , in Verbindung mit Nußischen Truppen , Ascoli und Citanuo-va besetzt haben. Hierüber sind die hiesigen Patrioten in der größten Bestürzung. Alle hier und in der Nachbarschaft befindliche Franzosen machen Anstalten, sich zu entfernen." Spätere Berichte aus Ankona melden, daß am 17. May sich vordem Hafen 8 Nußische und Türkische Kriegsschisse gezeiget, und dieStadt zu beschießen angefangen haben, die aus ihren Batterien das Feuer lebhaft erwiderte. Gegen Abends ent-^erutcn sich die Schiffe. Am folgen-drn Tage kamen sie in grösserer Anzahl wieder, legten sich an die Reh-d?, und erneuerten ihr Feuer, das den 'ganzen Tag währte. Viele Einwohner haben sich, diese zwey Tage hindurch, aus der Stadt nach Njmmi, und an andere nahe Orte geflüchtet. Diese meldeten, haß die Festungswerke der Stadt, durch das Feuer der Flotte, zum'Theil schon stark beschädigt styn, daßdieVesay-"ng bloß aus 700 Mann, theils Fran-z?seu,theilsCi^lpincrn,bestehe, u. an ^iunizion einen geringenVorrach ha-ve— Nach Berichten ausRom, langten die ersten von Neapel kommenen Truppen, daselbst am 15. May an.^ettdem geht der Zug dcrTruppcn Arch djcseStadt ununterbrochen fort. ^er Gen. Wacdouald hatte AnfangS dieNichtung l»ach Ferrara.genommen; aber unter Wegs hat er andere Befehle erhalten, unV si^ftit dem durch das Tostanische gegen Genua gezogen. Das Direktorium hat den Generale Schcrer, als er von der Armee in Italien abgerufen wurde, zum General - ^nspector der Kavallerie von der VatavischcnMmee ernannt. Eben so ist der Gen. Grouchi, dcr dishcr in Piemont kommandirte, zum In-spector der Kavallerie von dcr Arm?3 vvA Italien ernannt worden. Frankr ei ch. Paris, den 2?. May. Es ist nun entschieden, daß die Generale St. Cyr, Vaudamme, Hautpoult«* und Decaen, die sich sämmtlich zu Straßburg befinden, daselbst von ci-ncm Kriegörathe wegen der ihnen beym Nückzuge der Iourdanschcn Armee zurLast gelcgteuFehler und Nach-läßlgkciten zur Rechenschaft gezogen, und gerichtet werde« sollen. IhrPro-zcß wird öffentlich verhandelt werden, und kann nicht anders, als sehr interessant styn. Sämmtliche Generale sind übrigens nicht arrctirt, und gehen in Straßburg frey umher. Am 21. d. haben Ocsterreicher und Bauern unsere Truppen eine Stunde von Vischofsheim mit vielem Nachdrucke angegriffen: sie verloren viele Todte und Verwundete und mehrere Gefangene, welche inStraßburg eingebracht worden sind. Da die Bewohner von Waldulm sich dabcy besonders ausge-zcichnethabcn, so wurde drr 5>rt verbrannt. An die Einwohner von Kappcl und Ober-Achcr'n, die cbeufallS mit den Oestreichern vereinigt sind, sern?g ihres firchlicbenZttstandes, jedoch nur solche, die dermahlen aus-fürbar sind, und m die landesver-fassungsmäma/n Rechte der übrigen inderRhcinpfalz btstchen^cn Kirchen nicht eingreifen. München, den 16. April 1799.— Maximilian Ioftph, Kurfürst.,, Hamburg Am 16. May hat dcr französis. General- ConsulLagau - in Hamburg dem Senat eine Note übergeben lassen, worin er sich über mehrere seiteinig?r Heit von den Emigranten erlittene Schmähungen und .Werfolgungcn beklagt und den Senat auffordcrt, Maßregeln zur Sicherung dcr dasigen frauzösis. Republikaner zn treffen, widrigenfalls er sich genöthig, sehen wurde. Hamburg zu verlassen, und sich an einen anderen Ort seines Departements zu bcgrbm. Nach dieser Note hat er nickt nur auf der Straße und unter scincm Fenster Verwünschungen und Schmähungen anhören müssen; son-dcrn ein Emigrant hat sogar mit ei-ncm Steine nach ihm geworfen. Daß die Emigranten zu Hamburg seit den Niederlagen dcr Franzosen ein sehr stürmisches ' Betragen angenommen haben, b.mcrkt man bcsonders im frauzösis. Schauspielhaus?, wo sie jede royalistische Aeußerung mit tobendem Bcnfalle aufnehmen. Die diplomatischen Verhältnisse mit Frankrcich scheinen in H imbürg doch nicht ganz ai^fgehörtz^hab.n. Wenigstens unterzeichnet d.r dort gcdliebene Ge-sa^ndtschasis - Sekretär Lemaitre die Pässe als Geschäfts-Führer bey den Hanse-Slädt?u> Die dießjä'hrigeNevüe der beyVer-lin versammelten Preußischen Truppen , ist am 2;. Mal/mit einem grosse« Manövre geendiget worden. Hierauf waren Cour, Vall und Gastmahle. Am 2 4. Nachmittags, giell^ g?n dcr König und-^die Königinn nach Potsdam zurück, und am 25. Morgens traten sie die Reise zur Revue, in das Magdeburgi'che, an. Die Revue ward am 27. und 28. May gehalten. Von dort gehen II. MM. zu gleichem Zwecke, nach Westpha-len, und dann nach den Fränkischen Furstenthümern. Se. Maj. haben nach Endigu^g der Berliner-Revue, beyderArm e, ein zahlreiches Avancement b.kannt gemacht. ^ Ein am 23. May in Berlin, ein-^etroffcncr Französischer Kurier, bat dem dasigen Französ. Gesandten, Cit. Sieyes, dessen Ernennung zum Mitgliede des Directorii überbracht. Scholr am folgenden Tage ist derselbe nach Paris abgereiset. Italien. In einem Schreiben, aus Anco-na, vom «. May, heißt es: „D.r Aufstand in dem Gebiethe vom Rom ist allgemein. Diest Stadt selbst ist seit mehreren Tagen gespcrret. C> bcn so sieht es im Neapolitanischen Staate aus: Die Vesaynng, welche der General Macdonald in Ncapel gelassen hatte, sah sich genöthiget, diese Stadt zu räumen, und sich nach Capua zn ziehen. Diese Woche sind hier viele Französis. Offizier angekommen, die sich ans dem im A:lf< stände begriffenen Lande ßabm ftäH- ten müssen; als sie aber hörten, daß die K. K. Truppen Modena besetzt haben, und gegen Bologna vorrücken, sind sie nach Peruggia zn-rückgekehret, um auf diesem Wege nach Toskana zu kommen. .Hiergcht dasGerüchs, daß dieNcapolitanis.Insurgenten, in Verbindung mit Rußischen Truppen, Ascoli und Citanuo-va besetzt haben. Hierüber sind die hiesigen Patrioten in der größten Bestürzung. Alle hier und in der Nachbarschaft befindliche Franzosen machen Anstalten, sich zu entfernen." Spätere Bericht? ans Ankona melden, daß am 17. May sich vordem Hafen 8 Nußische und Türkische Kriegsschisse gezeiget, und dieStadt zu beschießen angefangen haben, die auö ihren Batterien das Feuer lebhaft erwiderte. Gegen Abends entfernten sich die Schiffe. Am folgen-drn Tage kamen sie in grösserer Anzahl wieder, legten sich an die Reh-de, und erneuerten ihr Feuer, das den 'ganzen Tag währte. Viele Einwohner haben sich, diese zwey 3age hindurch, ans d?r Stadt nach Njmwi, und an andcre nahe Orte geflüchtet. Diese meldeten, haß die Festungswerke der Stadt, durch das Feuer der Flotte, zum'Thcil schon stark beschädigt seyn , daß die Vesay-""g bloß aus 700 Mann, theils Fran-z?seu,theilsCis^lpinern,bestehc, u. an /"unizion einen geringenVorrach ha-ve.— I^ch Berichten ausRom, langten die ersten von Neapel kommen-oe« Truppen, daselbst am 15. May "" seitdem geht der Zu^derTruppen ourch dzcseStadt ununterbrochen fort. -^er Gen. Macdonald hatteAnfangS dieNichtung nach Ferrara.genommcn; aber unter Wegs hat er andere Befehle erhalten, unö siAscil dem durch das Tostanische gegen Genua gezogen. Das Direktorium hat den Generale Scherer, als er von d?r Armee in Italien abgerufen wurde, zum General - Inspektor der Kavallerie von der VatavischcnMmce ernannt. Eben so ist der Gen. Grouchi, dcr bisher in Piemont kommandirte, zum In-spector der Kavallerie von dcr Arm53 von Italien ernannt worden. Frankreich. PariS, den 2z. May. Es ist nun entschieden, daß die Generale St. Cyr, Vaudamme, Hautpoult«* und Decaen, die sich sämmtlich zu Straßburg befinden, daselbst von ci-nem Kriegsrathe wegen der ihnen beym Rückzüge der Iourdanschcn Armee zurLast gelegteuFehler und Nach-läßlgkciten zur Rechenschaft gezogen, und gerichtet werde« sollen. IhrPro-zcß wird öffentlich verhandelt werden, und kann nicht anders, als sehr interessant styu. Sämmtliche Generale sind übrigens nicht arrttirt, und gehen in Straßburg frey umher. Am 21. d. haben Ocsterreicher und Bauern unsere Truppen eine Stunde von Vischofsheim mit vielem Nachdrucke angegriffen: sie verloren viele Todte und Verwundete und mehrere Gefangene, welche inStrasiburg eingebracht worden sind. Da die Bewohner von Waldulm sich dabcy besonders ausgezeichnet haben , so wurde d^r 0rt verbrannt. An die Einwohner von Kappcl und Ober-Achcr'n, die ebenfalls mit den Oestreichern vereinigt sind, h5tGen?ral Leval oincAdreffe erlassen, worm er sie anffordert, die Waffen niederzulegen» »m Weigerungsfalls werden di.< beyden Orte ebenfalls verbrannt werden. Ein Slraßd-n'gor Emigrant, Nahmens Naucnstein, ehemals Baron, soll dicseVa-iern anfahre». Gen. Desenfans, Commandant von Kehl und ?l«?nhciln, hat den Biirgcrn für den Eifer g?danckt, mit wachem sie an dcn Festungswerken v/n Kehl arbeiten. Die neuen Amerikanischen Abgesandten werden bald zuParis erwartet. Kraft eines Vescklußes des Direktoriums vom 27. Florea! wird ein Lager vor Lyon, u