Piänumerationspieise: Für Laibach (sammt Zuftl-llung in'« Haus): Ganzjährig . . fl. 5.— Halbjährig . . „ 2.Z0 Vierteljährig . „ l.25 Mit Post Versendung: Ocnizjäbng , . fi, 6.— Halbjährig . . „ 3.— Vietteljählig . „ !.5<1 Einzelne Nummern 5 tr. Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Erscheint Tillstllg und Freitag.) Manuskripte werden nicht ^ilückgeseudet, anonyme Mittbeilmigen nicht berückss poltiqc Petit» zeile c>lcr drrrn 'Nouni bei e,„maller Einscbllltnng «lr.,lm,il^!fr., 3nial >0tr. Stempel ,cte«ma>30lr. Redaktion: Honptplbh !"r, 3,3, II, St°ct.! Administration cb daselbst in Otlolar KIer r Buchbcmdluüg. Nr. 72. Die verfassungstreuen Dissidenten. n. I n unserm letzten Artikel habe» wir die Inkonsequenz der „liberalen" Sekte im Landtage beleuchtet und nachgewiesen, daß sie nur in eine m konsequent ist, nämlich im Hasse gegen alles, was nur im geringsten im Gerüche des Slooenismus steht; auf diesem Wege ihr nachgehend gelangten wir zu dem Kapitel, welcher von der Liebe zum Volte und Vertretung seiner wahren Interessen han­ delt, und fanden darin unsere „liberale" Minorität abermals nicht. Heute wollen wir unser kritisches Licht auch von dieser Seile weiter auf sie fallen lassen; sie ist so erponirt, daß uns unmöglich etwas im Dunkel bleiben kann. Wollen wir auch nur auf die Elemente hinweisen, aus denen die Minorität zusammengewürfelt ist, so könnten wir a priori, ohne auf die Gesinnung Rücksicht zu nehmen, unsere Behauptung aufrecht erhalten, daß dieses parlamentarische Gemenge, das nur einer un­ gerechten Wahlordnung sein Entstehen verdankt, unmöglich das slo» venische Volk — und ein anderes gibt es ja doch in Krain nicht — vertreten kann. Es fehlt ihm hiezu das Kriterium, nämlich der Beruf. Wi r suchen nnter den „Liberalen" vergeblich auch nur einen einzigen, der vom slovenische n Volke zur Vertretung slovenischer, daher Volksinteressen berufe n worden wäre. Eine wahr e Ver­tretung ist ohne Willen und Beistimmung des zu Vertretenden gar nicht möglich, schlechterdings nicht denkbar, und von einer falschen, ottroyirten, aufgedrungenen Vertretung kann in einem liberalen, kon­stitutionellen Staate und Siaatslebeu doch nicht die Rede sein. Ja, wir gehen noch weiter, wir sagen sogar, daß die „liberale" Minorität des krainischen Landtages gar nicht befugt ist, das Volt zu vertreten; wenn sie trotzdem unter diesem Vorwande im Landtagssaale sitzt, so ist dieß eine PräPotenz, eine Ueberschreitung des Mandats, der Berufspflicht, eine Verletzung der konstitutionellen Verfassung, welche doch jedem Staatsbürger die vollste Freiheit ga» rantirt. Was aber wäre das für eine Freiheit, die nicht einmal so weit sich erstrecken würde, daß sich wenigstens jeder Staatsbürger eine Vertretung nach seinem Wunsch, nach seinem Gutachten wählen tonnte?! Nun ist es eine auch nicht im geringsten anzufechtende That­fache, daß die Minorität nicht ein einziges Mitglied zählt, das vom Volke zum Vertreter von Volksinteresscn gewählt worden wäre. Die Interessen jener Koterie aber, als deren Vertretung die Dissidenten billigerweise anzusehen sind, laufen gewiß den Interessen des slove­nischen Volkes und Landes geradezu zuwider und wollen die Dekla­ranten ihren Wählern nicht gerechten Grund zu Mißtrauen geben, sondern im Sinne derselben handeln, so müssen sie schlechterdings allen Vorlagen der Majorität gegenüber, die ja doch nach allen Bestimmungen der konstitutionellen Verfassung das eigentliche slove­nische Land und Volt vertritt, jene Haltung einnehmen, die sie schon seit Jahren, freilich mit zusehends abnehmender Würde eines Ver­tretungskörpers, zu behaupten suchen. Daher ist ihr Standpunkt immer der gleiche, er wird durch den fortschreitenden Zeitgeist und durch gesunde freiheitliche Ideen nicht im geringsten verrückt, ihre Anschau­ungen über die nationalen Fragen sind noch immer jene urwüchsigen, zöpfischen, wie sie es zur Zeit der höchsten Blüte des Absolutismus, der »emZkutarischen Zwingherrschaft waren, sie haben an Humanität und Freiheit de« Denkens und Handelns, soweit diese anderen zugule kamen, nicht im geringsten gewonnen. Daher müssen ihnen zeitge­ mäße und mit dem Zeitgeiste, mit der fortschreitenden Bildung der Nationen Schritt Hallente, dieselbe fördernde Neuerungen als revo­ lutionär, stlllltsgefährlich erscheinen, da sie allerdings im Stande sind, die jetzige unnatürliche Ordnung der Dinge, die jene „Staat" nennen, umzustürzen und zu regulireu. Das lieg! nun nicht im In ­ teresse jener Klique, welche auf diese unnatürliche Ordnung ihre Herrschaft baut und als deren Vertretung unfere Dissidenten nach der allerdings uugerechlen, aber doch in Kraft bestehenden Wahl­ ordnung anzusehen sind. Biese Thalsache schließt natürlich eine Ver­ tretung des Voltes durch die Kastendcputation aus und wenn sie trotzdem, ihren Wählern zum Trotz, die Interessen des slovenischen Krains vertreten wollte, würde sie ihr Mandat überschreiten. Wie unklug ist es daher, wcun sie im „Organ für volksfeindliche und antinationale Interessen" öffentlich sich brüstet, daß sie und nu r sie allei n das Volt vertrete! Würde es jemand glauben, so könnte es Mißtrauensvota regnen. Aber dem „Tagblatt" glaubt längst niemand mehr und das ist ein Glück, welches die Dissidenten nicht genug würdigen können. Eine weitere Beleuchtung ihrer Worte und Reden sowohl wie ihrer Thalen liefert den Weilern Beweis, daß sie das slovenisch e Volt — und es gibt, wie gesagt, in Krain kein anderes — wirtlich nicht vertreten, da sie es nicht lieben. Der Beweise davon gibt es so viele, daß wir sie nur anzudeuten, nicht auszuführen brauchen, die Sitzungsprotokolle und die stenografischen Berichte entheben uns der Mühe. Die Hallung der Deklaranten den gewiß liberalen Sprachen- uud Schulgesetzen, der Aenderung der ungerechten Wahl­ordnung gegenüber, die doch alle im Interesse des Landes und Volles sprechen, dann in der Frage wegen des Majestälsgesuches um Be­gnadigung der armen Insassen von Ianjöe und Vevöe, worin sich doch eine eminente Volksfreundlichkeit dokumentirt, — illustrirt ihre Absichten in einer Weise, daß füglich niemand mehr im Zweifel fein tanNs daß diese Klique die Volksinteresscn faktisch auch nicht vertreten will, nicht vertritt und nie vertreten hat. D a also unsere Deklaranten das Volk nicht vertreten, so muß die verhältnißmäßig große Minorität mit Rücksicht darauf, daß das Land ja doch ein slovenisches ist, jeden billig denkenden wahrhaft befremden. Gibt es denn mehr als ein Drittel nichtslovenische Steuerzahler in Krain? Svetec hat berechnet, daß in Krain mit Ausnahme Gottschee's, nicht über 300 reine Deutsche wohnen; ob­wohl uns diese Ziffer damals fast zu hoch gegriffen schien, so wollten wir daran dennoch nicht mäkeln, denn wo nach Hunderltausenden gerechnet wird, sind ein ober auch zehn Köpfe nicht entscheidend. Jedenfalls aber übersteigen die eigentlicheu Deulschen in Krain die Zahl 300 nicht. Wie kommen sie nun zu einer Vertretung von ^>4 Stimmen im krainischen Landtag? Dieses seltene Fänomen findet feine natürliche Erklärung nur in dem Gruppensisiem sowie in dem Umstände, daß die Abgeord­neten, welche nicht das Land und Volt vertreten, durch eine künst­liche Kulmination solcher Elemente zu ausschlaggebenden Wahlfak toren, namentlich in den Städten, in den Landtag gewählt wurden, denen nach Recht und Billigkeit ein Wahlrecht gar nicht gebührt, die von einer Landesvertretung, mag sie wie immer usammengefetzt sein, nichts zu hoffen und nicht« zu fürchten haben, deren Interessen mit de» Iutcc>,»en des Volkes nud de» Tagesfragen u> gar keinem Zusammenhange stehen; als: besoldete k, f. Beamte und Pensionisten, Regierungsniänner und deren devote Schlepptrager, lauter Leute, die aus dem Steuersäckel gezahlt werden, mag es dem Volle gut oder schlecht ergehen, Leute, für deren Wohl nicht das Land, sondern die Protektion und das Auancementsgesetz sorgt, Dinge, die vom Landtage ganz unabhängig sind und nicht in seinen Wirkungskreis gehören. Was weiter noch an der Klique der „Liberalen," die 14 Stimmen, also über ein Drittheil, im Landtage zählt, ist ein kor­rumpirtes, abhängiges, sich selbst überschätzendes, gewinnsüchtiges, ehrgeiziges, verblendetes, deutschlhümelndvs Gemenge, welches un­möglich als Vol k angesehen werden kann. Und dieses werthlose Gemenge sollte überhaupt oder gar aus seiner Mitte dem Lande Kram Vertreter geben?! Nein, das will das Land, will das Volk nicht, eine derartig ihm aufgedrungene Vertretung wäre eine Schmach für dasselbe, und diese wird das Volk entschieden von sich weisen. Zur Situation. Die französische Republik wurde in Paris mit der nachfolgenden Proklamation eingeführt: Das Volk ist der Kammer zuvorgekommen, die zu wissen zögerte, ob das Vaterland in Gefahr ist. Es hat die Republik verlangt und daß dessen Vertreter nicht nur zur Negie­rungsgewalt, sondern anch in die Gefahr bestellt werden. Die Republik hat die Invasion von 1792 besiegt. Die Republik ist protlamirt. Die Revolution ist im Namen de« öffentlichen Rechtes und Wohles erfolgt. Bürger! Wachet über die Stadt, die Euch an­vertraut ist. Morgen weidet Ihr mit der Armee Rächer des Va­terlandes sein. Das Ministerium ist in folgender Weise zusammengesetzt: Favre Aeußeres, Gambetta Inneres, Leflo Krieg, Fourichon Ma­rine, Cremieux Justiz, Picard Finanzen, Simon Unterricht und Kultus, Dorian öffentliche Arbeiten, Magnin Ackerbau. Der gesetzgebende Körper ist aufgelöst, der Senat ist abgedankt. Die Fabrikation, der Handel und der Verkauf von Waffen sind absolut frei. General Trochu ist mit Vollmachten zur Nationalver­theidigung bekleidet und zur Präsidentschaft der Regierung berufen. Etienne Arago ist zum Maire von Paris ernannt. Floquet und Brisfon sind dessen Adjunkten. Steenackers ist zum Telegrafendirektor, Laurier zum Generaldirektor der Personalien und des Kadinets im Ministerium des Innern ernannt. Es ist eine vollständige Amnestie für alle politischen. Verbrechen und Vergehen erlassen. Die Kommission für die Nationalvertheidi­gung besteht aus allen Pariser Deputaten. Trochn ist Präsident, Favre Vizepräsident und Ferry Sekretär. Feuilleton. Dr. Toumns Tod. (Fortsetzung.) „Sei mir gegrllßet, o Sohn der begeisternden göttlichen Muse! Zwar Dich die Slaoin gebar, entstammend dem Erdengeschlechte; Eva's Tochter sie war, zu gebären nur Menschen bestimmet, Sterblich wie sie, mit vermoderndem elendem Leibe belastet; Doch ist die Hüll' nur von ihr, die Seel' Dir von Göttern gegeben. Nimmer, solange der Leib Di r lähmet die geistigen Schwingen, Ist's Dir gegönnet allhier zu schauen die duftenden Hallen, Welche der Körper entweiht, mit sterblichem Moder sie füllend: Erst wenn die Hülle gebannt, enthoben der geistigen Herrschaft, Wenn ermüdet der Körper dann ruht, der Geist sich entwindet, Fliehend entschwebet alsdann, zu wandern in andern Gefilden, Dann ist es manchem vergönnt, zu schaneu, was Menfchen verwehret. Anders den Söhnen der göttlichen Muse. Entfliehend der Scholle Irdischen Bodens sie schweben zu schwindelnden Höh'n des Olympos, Wenn die Muse sie ruft. Doch weh' dem verwegenen Thoren, Welcher gierig, zu pflücken den duftenden grünenden Lorbeer, Sich zu kränzen die Stirn, in die schwindelnde Höhe hier steiget, Den nicht die Muse erkor zu ihrer Erwählten Gefolge! Kaum die Höh' er erreicht, die Schwingen ihm Plötzlich erlahmen, Nimmer vermögend zu tragen die Last des prosaischen Körpers; Jählings hinab er stürzt zurück zu der bleiernen Erde; Bezüglich des Vormarsches der Preußen gegen Paris verlautet nach mehreren Münchener Telegrammen aus dem preußischen Hauptquartier zu Varennes, daß die preußische Avantgarde, bestehend aus der Kavallerie der ersten, dritten und vierten Armee bogenför­mig den Marsch nach Paris angetreten hat. Die Kavallerie der dritten Armee bildet auf der Straße Chalons-Paris die Vorhut und befindet sich zur Stunde schon über Chalons hinaus. Nach offiziellen Telegrammen hob der Kronprinz von Preußen schon gestern sein Lager auf, um sich gegen Paris zu wenden. Die Preußen scheinen sich zu beeilen, um der provisorischen Regierung zu energischeren Vertheidigungsmaßregcln, als es die bonapartistischen waren, keine Zeit übrig zu lassen. Unbegreiflich bleibt es in dem gauzen Kriege, daß die franzö­sische Flotte gar nichts von sich hören läßt. Ist sie etwa auch nur auf dem Papiere gewesen? wurde das Schießmaterial von der an­rüchigen Verwaltung verlumpt und wurden die Kommandostellen wie bei der Landarmee mit unfähigen Hofleuten besetzt? Preußische Be­richte sagen es offen, daß die französische Flotte nicht einmal die Vlotade effektuiren kann, geschweige den», daß sie aktiv vorgehen würde! Nach einem Berichte aus Helgoland, 30. August, lag die dortige französische Flotte daselbst noch in derselben Starte und der­selben Nnthätigteit auf ihre», alten Ankerplatz. Von einer strengen Blokade scheint kaum die Rede zu sein, da es am 28. August Mor­gens einem englischen Dampfer, aus der Elbe kommend, ohne Schwie­rigkeit gelang, die Blokadelinie zu durchbrechen und ungehindert von den Kriegsschiffen die hohe See zu erreichen. Aus der Ostsee be­richtet man dasselbe, und Stettiner Zeitungen vom 1. September berichten, daß von den Bcobachlungsstationen an der Ostseeküste bis Stolp hin seit längerer Zeit keine Meldungen über Bewegungen französiscker Schiffe gemacht worden seien. Tagesuelligkeiten. — Ans Wien bringt das „W. Tagbl." die nachfolgende fehr wichtige Nachricht: Der für den 15. September bestimmte Termi n für den Zusammentritt des Reichsrathes wird, wie ver­sichert wird, nicht eingehalten werden, sondern, und zwar in den nächsten Tagen, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Genauer präzisirt dürfte derselbe vorerst kaum werden können, da die Regierung sich mit der Absicht trägt, die Adreßdebatte im böh­mischen Landtage nicht zu unterbrechen, wohl aber denselben auf­zulösen , wenn die von öechischer Seite entworfene Adresse ange­nommen wird. — Einige Wiener Blätter melden, daß der Reichs-Kriegsmi­nistcr seine Demission eingebracht habe. Als Veranlassung dieses Hohn und Gelächter der Lohn des verwegen begonnenen Raubzugs, Trödler und Stecher des Käses sich freuen des luftige» Ausflugs, Kaufend nach Pfunden die Beut', die Pfunde nach Kreuzern bezahlend. Dir hat die Muse schon oft geöffnet die duftigen Hallen, Oft schon hast D u auch erquickt die Menschen mit lieblicher Beute, Die Du der Göttin geraubt; doch niemals Dir grollte die Muse, Gleichwie das Weib nicht grollt, wenn keck ihm ein Küßchen geraubet, Wenn das Herz schon geschenkt, die Liebe auch thronet im Busen. Nimmer jedoch ist es Dir, zu ruhen auf Lorbeer, Bestimmung; Weiter und edler Dein Ziel, die Flügel geschaffen zum Fluge Fernerer Höhe, es harrt die Nation der bald'gen Erlösung; Laut schon die Klage ertönt des schmachtenden slavischen Volkes, Dem die Zukunft gehört, das fruchtbare Eden „Sloveuien," Ietzo die Ferse es drückt, die arm zu den Slaven gezogen, Später jedoch sich bereichert durch Hände des leidenden Volkes, Nimmer jedoch ihm zum Wohl, wie Schlaugen am wärmenden Busen. Also macht' es dem Fuchs der arme, erfrierende Igel, Als er im Loch sich gewärmt, vertreibend den Fuchs aus dem Baue, Den er gegraben sich selbst und den Jungen als schützende Wohnstätt'. Auf denn, ermahne Dich, kräftig erfasse das leitende Banner, Trage es muthig voran, erkämpfe dem Volke die Freiheit, Führ' in das Eden es ein, in das heiß ersehnte „Sloveuien." Jedem darin wird Recht und keinen bedrücket die Herrschaft. Schwierig der Weg dahin, belagert von grimm'gen Gestalten; Schnaubend und brüllend sie lauern am Wege, am Thore des Eintritts, Wüthend, bespritzend den Wand'rer mit schmutzigem^ ekligem Geifer, So sie bergen in Meng' in dem giftig geschwollenen Bauche, Schuttes wild eine tiefe, laugwährende Bestimmung des Baron Kuhn bezeichnet, die besonders durch Konflikte mit dem Finanzmini­sterium hervorgerufen worden, und ihren Grund darin haben soll, daß es angeblich dem Reichs-Kriegsminister erschwert, ja unmöglich gemacht wird, die für die Instandhaltung der Armee und Anginen' tirung der Vorräthe nöthigen Vorsorgen zu treffen. Baron Kuhn foll seine Entlassung formell überreicht haben, und zieht sich seitdem auf­fallend von den Geschäften zurück. — Wie wir weiter hören, ist diese Demission vom Kaiser nicht angenommen worden und der Reichs-Kriegsminister bleibt auf seinem Postett. — I m Innsbruc k er Landtage wurde über Aufforderung des Landeshauptmanns, das Gelöbniß unbedingt zu leisten, allseitig angelobt; bei den Bischöfen wurde dasselbe vom Landeshauptmann nicht mehr als nothwendig erklärt und ist daher unterblieben. — Aus Zara schreibt man der „Pol.": In Beantwortung der kaiserlichen Botschaft hat der Landtag fast einstimmig eine Adresse an Se. Majestät volirt, welche nach einem historischen Rückblicke auf die staatsrechtlichen Verhältnisse Dalmatienö mit dem Wunsche auf seinerzeilige definitive Klarstellung und Feststellung derselben in der unbedingten rückhaltlosen Bereitwilligkeit gipfelt, aus seiner Mitte die gesetzlichen Vertreter in den Reichsrath zu entsenden und den Ge­fühlen der treugehorsamsten Hingebung und unerschütterlichen Loyali­tät des Volkes und Landtages an Se. Majestät Ausdruck gibt. — Zu Neichsrathsmilgliedern wurden sodann gewählt: Gregor v. Voj­noviö, Peter Vudmani, Josef Dr. Antonietti, Weltpriester, Johann Danilo, Stefan Ljubisa, Landtagspräsident (sämmtliche der Majo­rität des Landtages ungehörig). — Bekanntlich hat das Volksschulgesetz durch die auf die Dauer von acht Jahren ausgedehnte Schulpflicht der Kinder seinerzeit auf dem flachen Lande große Mißstimmung erzeugt. I n der neuen, soeben erlassenen Volksschulordnung wird allen diesen Nekriminationen im §. 13 ein Ende gemacht, indem derselbe eine Verkürzung der gesetzlich vorgeschriebenen Schulzeit für die den zwei letzten Iahres­stufen «»gehörige Schuljugend auf dem Lande gestattet, ohne den Unterricht gänzlich auszuschließen. Es bleibt nämlich unter Berück­sichtigung einschlägiger Wünsche und Anträge der Orts- und Ve­zirtsschulbehörden der Landesschulbehörde die Vefugniß, diese Ver­kürzung der Schulzeit durch Verminderung der wöchentlichen Stun­denzahl, durch Einschränkung des Unterrichtes auf das Winter« Halbjahr, durch Einführung von Abendschulen oder abwechselnden Werktagsschulen u, s, f. zu erreichen. Lokales. Lllibllch, 8. September. — (EmelUllMgen.) Zu Sanitätsräthen, resp. ordentlichen Nicht erschrecke davor, und wende Dich nimmer zur Umkehr, Willst D u befreien das Volk aus lange schon dauernder Knechtschaft. Großer Nuhm Dir zum Lohn, ein jubelndes Volk Dich verehret, Richtet im Herzen Di r auf ein ewiges, lebendes Denkmal, Theurer, als Statuen aus Erz, die jetzo so leicht zu erwerben. Und nach dem Tode der Sitz Di r gesichert im Kreise der Helden, Welche die Völker verehren nnd preisen als ihre Erlöser. Es sei vergönnet Di r noch, zu schauen die reichen Gefilde, Welche „Slovenien" genannt und bestimmt den Sloveueu zur Wohnstätt'. Hefte die Fersen mir an und folge dem wandernden Fusse, Bald ist das Eden erreicht, noch wehrt dem Besucher den Eintritt Finstres Geschick, das jetzo auch drücket die armen Slovenen, Wunder das Auge soll schau'n, sich ergötzen am lieblichen Anblick." Also die Göttin. Erstaunt ihr folgt und begierig der Kämpe Slavischcn Rechts, an die flüchtige Ferse sich heflend der Göttin; Kaum sie den Boden berührt, sie schwebt wie ein wolkig Gebilde. Jetzo sich öffnet das Thal, von schattigen Bergen umsäumet, Städte und Dörfer darin und Weiler mit Gärten und Wiesen; Liebliches Klima befördert und treibet zur Höhe den Wachsthum; Blühende Gärten erblickt das Auge und Bäume mit Früchten Ueppig beschweret, zum Brechen die wuchtigen Aeste gebogen, Und die Felder auch prangen, die Accker in üppiger Fülle Reifen Getreides und tief gebeuget die schwangeren Halme. Sinnend der Wanderer schaut und denket der Göttin Verheißung. Weiter die Göttin ihn führt, zu schauen des Volkes Verfassung, Welches glücklich hier wohnt, befreit der fesselnden Knechtschaft. Migliedeni de« Landes.Samtätslalhcs für Krai u wurde» voi del Regienmg die Doktoren Gauster, Schiffer, v. Stöckl und Valent a und vom Landesausschufse die Doklorcn Ble i wei s srm. und Dr. Raupet ernannt. — (Feierlichkeit.) Mittwoch wurde die am Et . Iakcbsplatze durch die Bemühungen des Pfarrers von St. Jakob, Herrn Köstl wieder aufgestellte Marienstatue feierlich enthüllt. Eine große Menge Menschen wohnte dieser Feierlichkeit bei und Abends war der Platz beleuchtet, Transparente glänzten an den Fenstern, Durch die Ma ­riensäule, deren vier Ecken durch die Statuen der Patrone der vier Haupipfarren Laibachö geschmückt erscheinen, erhält die an Orna­menten und Denkmälern ohnehin sehr arme Stadt Laibach eine aucl> im Interesse der Stadtverschönerung sehr notwendige Bereicherung, sie ist ncbstbei ein Andenken des frommen Sinns unserer Vor­fahren, welche die Statue zur Erinnerung an eine großartige Pest gießen ließen. — Anknüpfend an diese Notiz können wir nicht umhin, dem Wunsche des größten Theils jener Gegend nach einein öffent­lichen Brunnen Raum zu gönnen, da ein folcher nirgends uothwcn diger ist, als hier. Die Stadtverlretung hat nämlich den einzigen Brunnen, der knapp an der Säule stand nnd derselben allerdings weder eine passende Umgebung noch dem Platze eine Zierde war, einfach verschüttet, ohne einen andern herzustellen, was doch leicht und ohne große Kosten an der Mauer des Virant'schen Hauses oder sonstwo thunlich wäre. I n jener Gegend befindet sich sonach kein öffentlicher Brunnen, obschon dort häufige Viehstallungen zu treffen sind. Die steuerzahlenden Bewohner jener jetzt wasserarmen Gegend erwarten recht baldige Abhilfe. — (Für das neue Nealschulgeliiinde) beabsichtigt, wie wir hören, die krainische Sparkasse das Maliö'sche Haus (Hotel zur Stadt Wien) anzukaufen. Die fast allseitig ausgesprochene Ansicht, der auch wir uns anschließen, ist nun die, daß dieses Haus sich zu einem Nealschulgebäude am allerwenigsten eigne, ganz abgesehen davon, daß es nur um einen verhältnißmäßig sehr großen Kaufpreis zu erlangen ist. Dem angeführten Zwecke würde beispielsweise das ehemalige „Ballhaus" viel besser entsprechen; es liegt an einem we­niger freaueutirten Platz, der Unterricht ist weniger Störuugen aus­gesetzt und das Gebäude ist dennoch geräumig genug, so daß alle Appartements der Realschule leicht untergebracht werden. Wir hoffen, daß auch die Verwaltung der Sparkasse dieses einsehen und nicht etwa Einflüssen zugänglich sein werde, die sich, wie wir hören, für das erste« Gebäude und zwar mehr aus persönlichen Interessen auf dieselbe versucht werden. I n Sachen des allgemeinen Wohls soll persönliches Interesse aus dem Spiel bleiben. — (Veränderungen im Klerus der Luilmchcr Diözese.) Herr Stef. Gnjc^da, Kooperator in Moravöe, ist nach St. Freude und Glück das Gesicht der ihnen Begegnenden kläret; Nirgends Gensdarmen zu seh'n, noch Diener des strengen Gerichtes, Welche mit Zettel» beschwert, mit deutscher Schrift für Slovenen. Nimmer der Bauer in Furcht entblößet das Haupt vor dem Nichter, Der ihn des Blickes nicht würdigt, vorüber schreitet mit Hochmuth; Nimmer mit Zittern hier naht der Baner, den Hut in den Händen, Schlotternden Knie's der Kanzlei, zu bezahlen an Steuern den Rückstand, Leere Taschen dann tragend in schauerlich leeres Gehäuse, Wo der Hunger schon haust und Kinder den Vater umringen Schreiend um Brot und Nahrung begehrend vom hungernden Zeuger, Welche der Nachen verschlingt des niemals gesättigten Molochs, Steuer genannt und bestimmt zu uähren die Diener des Staates, Wenn sie zu schwach und zu alt, zu drücken die zahlenden Völker, Auch Generäle, wenn sie gestürzet den Staat ins Verderben. Nirgends das Auge hier sieht Vureanlraten mit üppigen Zöpfen Wandeln ini Schatten, den Leib, de» fetten, durch mllssige Gänge Heilsam zn wahren vor Fänlniß, zu starten nach muffigem Nichtsthun. Brüderlich lebet allhier der Bauer mit Städtern, sie ehrend Wegen des Wissens, das ihm zur Quelle der heilsamen Nathschläg, Die er häufig sich holt und nimmer mit Silber bezahlet. Mächtig und fest sich erhebt dort ein drohendes, finstres Gebäude, Männiglich furchtbar bekannt als Käfig vermess'nem Geflügel So in Journalen zu hoch geflogen; die Flügel zu stutzen War des Richters gar schlau und löblich berechnete Absicht Jetzo die Käsige leer, dem Winde geöffnet die Thore, (Forlsetzung folgt,) Georgen bei Krainburg, nach Moravoe dagegen Herr Anton Paier , Telegrafische Wechsellourse vom ?. September i8?u. Seminarsgeistlicher, versetzt. Herr Georg Steurer , Pfarrer bei ZVeiz. Metallique« 55,50. — 5ver;. Mewlliqncs mit Mai- und Altkirchen nächst Gottschee, geht in Pension und die Pfarre ist also November-Zinsen 55.50. — 5verz. National-Anlehen 65,25. — 1860er seit 3. September 1870 ausgeschrieben. — Gestorben: Herr Lo­Staats-Nnlehen 90,50. — Bankaktie» «94, — Kreditlinien 25N.75. — renz Albrecht, Kooperator in Pension, in Adelsberg am 2. Sep­ London 125.10. — Silber l23,«0. — ,ss. l. Dükatc» 5.92. — Nccho­leonsd'or 9.96. tember. — Herr Jakob Mrat , Koep.'ratcr in Nltlak, erhielt die Pfarre Eisnern. — (Ter Ausschuß der „Matten »luvend»") kündigt an, daß jene Mitglieder des Vereins, welche ein Diplo m wünschen, sich diesfalls an denselben entweder schriftlich oder mündlich zu wen­den haben. Der deutlichen Namensschrift :c. sind 50 tr. als Kosten des Diploms beizuschließen. Bekanntlich ist das kunstreich ausge­führte Diplom das letzte Geschenk Dr. Tomans an die „Natie»," welches er auf seine Kosten anfertigen ließ. — („Lreiieährig 14 st. 40 lr. Ganzjährig . 18 fl. — lr. Halbjährig ? „ 20 „ Halbjährig . 9 „ — „ Vierteljährig . 3 .. 60 .. Vierteljährig . 4 „ 50 „ Monatlich 1 ,. 20 .. Monatlich . 1 „ 60 „ LlU^elllO Xnmmorn « 5 Kr. Mitbürger! — Patrioten! Wer ein guter Oesterreicher, wer ein wahrhafter Patriot ist, wird lein anderes Wiener Blatt abonniren, als dasjenige, zu dessen Herausgabe sich die Unterzeichneten vereiniget haben. Wien , Anfangs September 1870. 65-1 . Mehrere österreichische Patrioten. Als Lehrling oder Praktikant wird ein Knabe, der wenigstens die erste Gymnasial- oder Real­schulklasse mit gutem Erfolg absolvirt hat nnd der slouenischcu und deutschen Sprache mächtig ist, in einem HIannlnKtu!>>v»»i'eu - tieselliitt am Hauptplatze sogleich aufzunehmen gesucht. 63 — 3. Näheres aus Gefälligkeit in der Administration d. B. Mujer zum verkaufe. Die beiden in der Landeshauptstadt Lüibllch gelegenen zum «loset 6»8el!i'schen Verlasse gehörigen Häuser Nr. 8 in der Gra­oischavorstadt und Nr. 20 in der Vorstadt Krakau sind aus freier Hand unter dem Käufer sehr günstigen Bedingnissen sogleich zu verkaufen. — Das Haus Nr. 8 enthält 9 Zimmer, 4 Küchen, 1 Keller, 1 Boden, 1 Holzlege und wirft einen jährlichen Micthzins von 232 fl. ab. Das Hans Nr. 20 enthält 12 Zimmer, 3 Küchen, 2 Keller, 4 Holzlegen und wirft einen jährlichen Miethzins von 31? st. ab. — Zu diesem Hause gehört auch ein sehr hübscher ertragsfähiger Garten. — Kauflustigen ertheilt weitere Auskunft Herr t^«ri lanllw!'­uilin, Juwelier am Kongreßplatze, sowie auch die Advo­katurskanzlei des Herrn Dr. O»r1 ^lnxkizüli, Hauptplatz, Röß­mann'sches Haus, 2. Stock. 64-3 . I^3«K ^VUß»V«,«z»«5 «3x H erkläre hiemit öffentlich, vorgekommener Fäl­daß ich als Witwe des schung aufgelöst habe. weil. Tr. A. Rix seil Meine echte Pasta Pom­ Echte llcht Jahren die llllcini padour, auch Wunder­ge und einzige Erzew Pasta genannt, wird ihre gerin der echten und Wirkung niemals ver­unverfälschten Olilli fehlen ; der Erfolg dieser nal-Pasta Pompadour Pompadour. unübertrefflichen Ge­ bin, da nur ich allein sichts-Pasta ist über alle das Geheimniß der Zu­Erwartung; das einzige bereitung kenne. Indem gaiantilte Mittel zur I m Nichtwirkungs ich nun hiermit anzeige, schnellen und unfehlba­daß besagte Pasta Pom­ren Vertreibung aller falle wird das Geld padour von nun an nur Gesichtsausschläge, in meiner Wohnung, Mitesser, Sommer­ ohne Anstand retour Wien , Leopoldstadt, sprossen, Leberflecke und große Mohreugasse 14, Wiinmerln. Die Ga­ gegeben. 1. Stiege, Thür 62, rantie ist derart sicher, echt zu haben ist, warne daßbeiNichtwirlungdas ich vor dem Ankaufe Geld retour gegeben derselben bei scdem an­Versandt gegen wird. Ein Tiegel dieser deren, da ich gegenwär­vorzüglichen Pasta tig weder ein Depotnoch Nachnahme. sanimt Anweisung kostet eineFiliale halte und alle 1 fl. 50 tr. öst. W. früheren Depots wegen 46-7 . vlnikselii'ejdkn ^veräen uietit veröttentliekt. Eigenthümer, Heransgeber und verantwortlicher Redakteur: ^n,K. ^iLLOV«. — Druck von ^««yl LiasniK in Laibach.