KamstaZ den 7. Auny 1823. N b s ch i e V. «Vaterland» ich scheide wieder, Da mich kaum dei» Hauch erwärmt. In das Leben muß ich nieder. Das mich kalt und rauh umschwärmt: Lange bin ich fern geblieben, Lange bleib ich wieder fern. Bis zurück mich zu den Lieben, Führt ein glücklicherer Stern. Gern« aus der Vrust mein Leben Opfert' ich, und freudig hin Könnt' ich «K für dich auch geben, Wär' eO dir nur zum Gewinn» Innig liebt dich meine Seele, Glühend schlägt mein Herz für dich, Diethet Eden mir, ich wähle, Vaterland: ich wähl« dich. Habet Dank, ihr Viederherjen, Die den Fremdling treu geliebt, Wonnen gabt ihr mir — durch Schmerze» Dieser Trennung nur getrübt. Möge nicht mein Vild verfchweben. Wenn die Ferne mich umfängt; Laß ich doch mein halbeö Leben Hier, wohin mich Sehnsucht drängt. Wohl ich schade — was ich habe. Sind nur Wünsche, reiu und voll. Nimm o Vaterland die Gab» Meines HerzenS läutern Zoll c WaS die Vorsicht Gutes spendet, WaS sie Segnendes beschert.. Sey dir immer zugewendet, Schmücke der Penaten Herd? Blühend «nter Haböburgb Aaren, Werde dir das schönste Loos, Um die vaterländischen Laren Dreite sich des Glückes Schooß. llnd der Edle *) vom Vertrauen Seines Fürsien dir geschenkt, Müß' «in Gr so nähert er sich immer mehr, bis eine dieser Sirenen die Thür des Einfangs von außen erreicht hat und hineiMiitt. Hierauf ruft sie die andern, indem sie mit dem Rassel auf die Erde schlägt^ Diese schließen nun einen Kreis um den Elephanten Rd^rän-gen ihn spielend immer weiter, bis sie mit ihm durch die Thür des Einfangs gelangt sind. Jetzt HM es weibliche Schlauheit zeigen! Eine Elephantinn spaßt und spielt mit dem Gefangenen in einem WinM und hält ihn so fest, während die andern sich der Thür nähern und sich hinaus drücken. Endlich ist nur nsch die Eine übrig, und auch diese dreht sich so geschickt, bis sie die Thür und damit den Ausgang gewinnt; sie kehrt vorher dem Elephanten so lange die Zähne und dcn Rüssel zu, bis er sie nichH mehr verftlgt. Ist sie abee aus, so fällt das schwere Gitter zu, und der Elephant ist ganz gefangen. Er wird nun wütkend, daß er den andern nicht folgen kann,^läuft überall herum und sucht einen Ausgang; aber, wo er auch hinaus will, wird er mit 4,inew Speere Kochen, oder es fliegt ihm eine Rackette entgeg.ey, oder ein anderes Feuerwerk knallt ihm an den Kopf. Er sieht seine Feinde, aber er kann sie nicht erreichen? ,,SoHge^ räth.das Thier von Augenblick zu Augenblick in größere Wuth, und doch dauert dieß Hetzenden ganzen Tag. Dabei zeigen aber doch die Eingebornen viel Muth.-Lnnge lasse« fie sich von" dem wkchmben Elephanten verfolgen, und flüchten sich nur dann erff hinter das Gitter, wenn sie vor Müdigkeit nicht mehr können. Cm so verfolgter MannM^'as llngMck, auszuglei- tm uO zu falle«: da erreichte ihn das Thier und mlt Finech^iVigenIußtM machte es ihm den Garaus. Alb nun der Gefanaem'geHen Abend ganz matt «Mo müde war,, wur^s^drei a^ße Elephanten zu ihm ln" den^Einfang Z'^ Knd stießen Hu, warf«nM, auch-oft^mm^Wpätee^kam Hn großer Elestha,ntHi,nz'/, auf dem'eiitzM^wfiD^M'n mMey 'die anoftn " linqu'ett'ti'n ltl , so, dass- er'jWhAtt^ .u^,. Dcr Ma»u. ^^ <«,.^ ein stark mit' Eisen beschlagenes Halsband um. und befestigt es mit KettM^lW einen Pfahl, ^daS de^El^ha„t nicht von d«r HteMZmn. Eine'^ditlü^f wkom!pi er nichts zu fr'tzFen^ wa^r>nd die za^Mcn ThiM reichlich neben ihm gefüttert, und gelsebkost w«ben7^Er sieht, überlegt und wAh. am Ende auch zahm. ^..H^ diesem Sest ziig.t'sich.ber König eben nicht . m semer.Pracht. Wir waren nahe bei ihm untrer, sprach öft mit uns, und both uns soggr Erfrischungen an, Als der Elephant festgemacht war^erßhieneNfKäiWpfA a^f der Arena, und den ganzen übrigen Ta.g sahen wir Hren Uebungen zu. Bevor wir aber weggingen, lud uns der König zum Entwöhnen nnes jungen Eleßhanten für'den folgenden Tag ^-und für einen Thierkampf ein. Wir gingen auch. dahin, und man empfing uns im WasserpcEast,: wo der kleine entwöhnte Elephant gegenüber feine Stelle .einnehmen sollte.^ Hier W »in künstlicher Berg ,nM Felsen, und daraus sind Bäume so gut gepflanzt, daß sie, Laub-, und Bogengänge bilden. Am Fuß dtzr Anhöhe liegt gleichfalls ein vierecki--ger, stark befestigter Einfmg. Der König kommt oft unter die Baume,,, um seinen Lieblingselephantsn zu sehen. Alle weiblichen Elephanten wurden mit ihren Kleinen in diesen Ejnfang geführt l,und der König bezeichnete den, welcher entwöhnt, werden, sollte. Hierauf erschien ein großer Elephant mit einem Manhß auf dem Rücken, und wendete'sich so gespickt,"Kaff ein« Schlinge üm ben FuI'des Säuglings geworfen werden konnte. Das große ThVer zog sich nun mit dem Strick um den Hals in eine Ecke bes Einfangs zurück, und dadurch ward die Fußschlinge des kleinen Thieres immer enger und fester; die Elefantinnen aber g'wgeu durch die entgegengesetzte Thlsr'-rmt 'ch^en Kleinen aus dem Einfang.' WorhZi- nahm'ftdoch 'die MkkteH von dem Säugling »Abschied «nb-folgte^ dann den andern. Wenn das arme MnV sieht,'däß 'ksder Mutter nichl folgen kann, wird es wie wahnsinnig. Der alte Ele-phant aber bleibt ganz ruhig und hält es fest^wcm, es auf ihn loK kommt, um sich los zu-wachen, grunzt er es an, oder gibt ihm einen Schlag mit dem Rüssel. So geht es alle TtM. Mmn d^MephMMkwd et' was verstMdjger gewardM.M, sv wird,.es.zwei aroßen Elephanten zur wcitern Huth und Erziehung übergeben' Diese lassen es nicht aus den Augen, und es muß Nvspect vor ihnen haben. Als diese Entwöhnungs-^Ceremonie vorüber war, gmgen wir mit dem König zu einem andern Einfang, um einen Elephantenkampf mit anzusehen. Hier wurden mehrere Paare aufeinander losgelassen. Der Sieg bestand nur darin, daI der Schwächere von dem Stärkeren umgeworfen wird. Dann erhält der Fährer des Siegers ein Geschenk vom König. Seine Majestät war folgendermaßen angethan- Turban von Musselin, ge-geschmückt y-lit Goldstittern, und Pantoffeln von rothem Sammet. Dieß ist im Allgemeinen die Kleidung der Großen, wenn sie ihre Elephanten besteigen. Kommt der König aus seinem Pallast am Wasser, so trägt ihn sein Lieblingselephant, und er leitet ihn selbst mit einem goldenen Stab. Dieß ist der schönste Elephant, den ich je gesehen. Er trägt seinen klugen Kopf stolz und würbevoll; man möchte glauben, er wisse, daß er den Kö-".lg^ trage. -------»---------- Wie türkische Seemacht. Die Türken können 100 bewaffnete Schiffe ausrüsten, wiewohl sie nie wehr als 50 auf.ein Mal.gestellt haben. Tunis, Tripoli und Algier haben zuweilen gegen 2l) Kriegsschiffe geliefert, die aus Korvetten, Zweimastern und Schoonern bestanden, wohlgerüstet und bemannt, aber obgleich sie unter dem türkischen Admiral stehen, so thun sie doch was ihnen beliebt. Die eigentliche türkische Seemacht, das heißt die Schiffe, die das See-Arsenal m Constantinopel ausrüstet, besteht aus fünf bis fechs Dreideckern, sechs bis acht Schiffen von' ^Kanonen, dreißig Fregatten und Korvetten und , vierzig bis fünfzig Schoonern und Zweimastern. Es glbt keine regelmäßigen Seesoldaten, und so oft Schiffe ju einem Kriegsunternehmen zu bewaffnen sind, wird gepreßt. Die Prcffer laufen in Kaffehhaufern und Weinschenken, wo die ärmern Volksclasscn zusammenkommen, und ergreifen alle ohne Unterschied, und ohne ü" mindesten zu untersuchen, ob sie etwas vom Seewesen verstehen. Ja, selbst Leute, die ruhig auf der Strasse'aMn, entkommen Nicht.- Bessere Seeleute flndct man unter den Kauffahrern auf dem schwarzen Meere und untcr den. Bootsleuten am Hclespont, und "''ese werden ohne Erbarmen aufgegriffen. Die Inseln Hydra und Ssiezia mußten eme gewisse Anzahl von Seeleuten liefen, so oft sie von d'cr Vforte dazu aufgcfochcrd wurd«n, und dieß war die Bedingung, unter welcher ihnen ^^cn4 Venvaltung -. 'hrcr öffsntti'l'en Ang, ?^^it-n ."st;" ' ^ ', "^ ' erklärt den Umstand, baß bel dem Ausbuche des Kriegs so viele Griechen auf den Schissen waren. Auch fühlt es nie an Abendländern, aber man muß so billig sein zu bemerken, daß viele von diesen in den türkischen Seedimst verlockt worden waren. Es gibl in Konstan? tinopel mehrere, von Maltesern und andern Europäern gehaltene Weinhäuser, wo fast alle europäischen Ma-troftn zusammenkommen. Der Wirth fragt den Ka-pudan, ob er Europäer brauche, und wie viele. Der Kapudan gibt die erforderliche Zahl an, und zahlt gewöhnlich sogleich den Preis. Der Wirth kchrl in seine Schenke zurück, sucht alle unzufriedene Matrosen aus, schenkt ihnen freigebig ein und bringt sie dahin, eine bündige Verpflichtung zum Seebienstzu unterzeichnen. So bald dieß geschehen ist, bringt man sie in der Trunkenheit sogleich an Bord eines Schiffes, und es wird sorgfältig darauf gesehen, ihnen jede Gelegenheit zum Landen abzuschneiden, so lange das Schiff im Hafen licgt. Sie haben gleichen Speiseantheil mit den türkischen Seeleuten, aber für Wein, Branntwein und Grog müssen sie besonders bezahlen, wenn anders ein unglücklicher Christ es im Standeist. Auf jedem türkischen Schiffe befindet sich ein ordentliches Kaffehhaus, wo man alle ersinnliche Bedürfnisse befriedigen kann, und vielleicht ist der Inhaber dieseS Kaffehhauses derselbe Schurke, der zur Verlockung der Europäer beitrug, oder er ist wenigstens dabei betheiligl. Braucht der Europäer irgend etwas, so kann er es im Kaffehhause borgen, und es wird ihm gegen 2U0 Prozente vom Werthe des Erborgten zur Last geschrieben. Hat der Matrose einige Monate gedient, so bekommt er nicht nur keinen Sold, sondern er muß auch hören, daß der Kaffchwirch das Ganze zu fordern hat, er diesem noch übcrdieß eine Schuld abtragen muß, wasnatürlich nicht anders, als durch längeres Dienen geschehen kann. Die Offiziere werden aus dcn Seesoldaten genom« mcn, und ihre Ernmnug steht dem Kapudan - Pascha zu, der davon seine Vortheile zleht. Geschicklichkcit im Dienste gibt es nicht unter den Türken, und jeder der so glücklich war, auf dem Geschwader gewesen zu sein, das unsere Flotte, während Vuonaparte's Einfall in Aegopten begleittto, wird für einen wahren Nelson gehalten. Man muß,sich wundern, baß die Türken mit solcher Mannschaft überhaupt Seefahrten machen kön^ ncn; aber die Sache erklärt sich, wenn man weiß, da.ß Europäer bei den Segeln und bci den Steuern arbeiten, während das Fechten ausschließend den Türken obliegt. Man hat mir gesagt, und nach Allem was ich gesehen hadc, glaube ich cs gern, daß die Verwirrung am Berd eines türkischen Schiffes höchst lächerlich fei. Die Hälft te der Mannschaft vielleicht fürchterlich seekrank, liegt ",-5 dem Deck ausgestreckt, während die andere an den Tauen zieht, ohne etwas davon zu verstehen. Über- , all sieht man einen Tschaus hin und her laufen, rechts , und links Fußfohlenhiebe austheilen, und die Leute zur i Arbeit zwingen. Die Art, wie man die Seeleute in Behandlung und Kenntniß der verschiedenen Taue un- , terweiset, ist, wie man mich versichert, ganz im Einklänge mit allen Übrigen. Gemüse, Pfeifen, Klei» dungsstücke und ähnliche Dinge werden an das Tauwerk gehängt, und dann hört man die Befehle: »die lange Pfeife aufgezogen — Laß den Kohl gehen!« Der Pascha von Ägypten hat seine Seemacht seit. einigen Jahren allmählig verstärkt, und sie besteht jetzt aus wenigstens 60 Kriegsschiffen. Unter diesen sind 3 bis 7 Fregatten , die meist auf Privatwersten zu Marseille, Livorno und Venedig gebautworden. Die übrigen Schiffe sind Korvetten, Zweimaster und Schooner, und mit wenigen Ausnahmen sind alle diese Fahrzeuge von sehr vorzüglicher Güte und in der beßten Ordnung. Im Gefecht und in der Führung ihrer Schiffe haben sich die Aegyptier den Türken aus Constantinopel weit überlegen gezeigt, ohne Zweifel aber ist dieß dem Umstände zuzuschreiben, baß sich viele fremde Seeleute in des Pascha's Dienste befinden, die auf jedem Schiffe einen Theil der Mannschaft bilden. Voesie unv Wtirklichkeit. Ein junger Kornet pflegte seine Kampflust während des Rheinfeldzuges 1795 bisweilen ganz für sich in Verse zu ergießen. Einstmal, sich unbeobachtet wäh-nend, declamirte «r ein solches Machwerk laut her. Er hatte sich selbst m der dritten Person geschildert, und daß es auf den Tob hinaus sollte, ergab das herausfordernde Reimwort der zweiten Zeile in der letzten Strophe, wo er sich mit Donneistimme folgendermaßen vernehmen ließ: »Sieh, er eilt I Ib« feigen seine Schaaren, Hm «o M«z aus Feuerfchlünden droht!' Aber ein älterer Offizier trat unversehens herzu, und vernichtete den überkühnen Traum mit den freund« lichen Worten:' „Verzeihung, lieber Camerad! Aber Sie reiten ja nur noch als blind mit vor dem ersten Zuge, und dürfen nicht einmal nachkommandiren. Wenn Sie also dem Mars in die Feuerschlünde eilen, kommt keine Katze hinterdrein, geschweige denn ganze Schaaren. Und vor Ihnen hält Ihr Rittmeister, und noch weiter vor der Obrist. Die würden Sie schön wieder zurück svediren von den Ftuerschlünden, und Sie kämen ver- muthlich , statt in den Tod, auch acht Tage in Arrest mein Freundchen, die Historie kommt nun einmal nichts in Gang.« — Auch lebt der bamasige ^Körnet wirklich noch bis auf diese, Stunde. SonVerbares Duell. Vor Kurzem hatte zu Paris ein Duell zwischen einem jungen Frauenzimmer und einem (Taille — sagte trocken ein Dritter, zum nicht geringen Aergerniß der Dame. Das Schwein als Uugbieh. - Auf Mmorkn werden die Schweine als Zugvieh » benützt. Sie ziehen den Pflug und den Wagen bis' ? weilen ln Gesellschaft mit anderem Vieh. So sah Rich-ter «in Pferd und eine Kuh, einen Esel und ein Schwein > zusammengespannt, wobei das Sonderbarste war, baß l Letzteres unter Allen am besten zog. Nrdmteur: ^r. kav. Heinrich. Verleger: 3gna, M. Svler v. Aleinmsyr.