für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ , V-1>-I2N,x Knäuel«", Sian^ genklettern; abends ein große» Feuerwerk am Schul­platze, Ball, Beleuchtung u. s. w. 21. Reist Marschall Marmont mit Gemahlin über Sal­loch auf dem Saoeflusse zur Besichtigung Croaciens von hier ab. Starb Anton Geiswald, bürgerl. Kürschner­meister, in dem seltnem Alter von 102 Jahren. 22. Wird ein junger Bauernbursche bei Sc. Christoph wegen Straßenraub erschossen. 28. Wird der Theilnehmer des Vorigen, ebenfalls noch nicht 20 Jahre alt, erschossen. 30. (Stirbt in Wien Hr. Johann Philipp Graf von Coblenzl, k. t. österr. Staatsminister, als der letzte dieses auch in IUyrien reich begücercen Stammes; Herr Michael Graf von Coronin i ist sein Universalerbe.) September i 8 i 0. 10. Ankunft unsers neuen Iustizministers Coffinhal aus Paris. IS. Heuce treten der gewesene Gubernialrath , Herr B a­selli, als Intendant von Oberkrain, und der gewe­sene Kreishauptmann von Laibach, Herr Wilcher, als Intendant von Untertram, ihre Acmtcr an. ') l> bleuet hcißt der Kübcl. 19. Ist ein Bauer aus der Pfarre Billichgraz in Ober­krain wegen Straßenraub erschossen worden. 2?. Wird das aufgehobene Capuzinerkloster mit Militär beauartirt. (Vom 23. bis 27. d. genoß die Stadt Klagenfurt das Glück, den Kaiser Franz mit allerhöchstdessen Ge­ niahlin in ihren Mauern zu beherbergen. October i 8 i 0. 13. Bis heute sind bereits 112 Erziehungknaben aus Croatien hier nach Paris durchgeführt worden, welche dort militärisch erzogen werden sollen. 29. Der Marschall Marmont , Herzog von Ragusa, ist vom Kaiser Napoleon mit den Cameralherrschafcen Görcschach, Bischoflack und Veldes beschenkt worden; statt Görcschach, erhält nun unser hochwürdiger Bi­schof die kleinere Herrschaft Münkendorf. 30. Laut dem neuen Darlehnspatent für die Summe von 1,200.000 Gulden sind nun schon sehr viele Kausteuce und Bürger mit ihrem Ancheile sehr stark bedacht worden. November 1810. 2. Wird durch den General»Gubernial-Secretär Le Clerc Montpi« das neue Besteuerungsystem für Krain bekannt gemacht. 6. Scatt des bisherigen Lyceums soll Laibach künftig eine vollständigere Lehranstalt unter dem Titel »C e nt­ra l schulen von Illyrien » besitzen, in welcher, außer den bisherigen philosophischen und theologischen Studien, auch alle Zweige der Medicin, der Chi­rurgie, der Apothetertunst, der Rechiswissenscuasi, der Bau-, Ingenieur, und Felomeßtunst gelehrt werden; auch soll man a«5 allen diesen Fächern an dieser Centralschule (Universität) den akademischen Grad erhallen tonnen. Den 13. d. >st der Schulen­anfang bestimmt. (Fortsetzung folgt.) Neues aus der Monarchie. Der «österreichische Beobachter« gibt seinen Abonnenten ol)»e Preiserhöhung mieressance Beilagen über das Eisenbahnwesen, so auchstatistischeMn ­theilungen; sie fuhren den Tue!: „Archiv für Eisenbahnen und die damit verwandcen Hulf»wissen>chafcen, nebst Aus­sätze statistischen Inhalt».« I n Pesth wird im Monate August d. I . eine Gewerbe- und In ­dustrie-Ausstellung Statt finden. Brandlegungen. Zu Kücsa im torontaler Comicate Ungarns fanden, nach der Angabe des „temeswarcr WochenblacceS", binnen 3 Monacen bei 30 Unterthanen «4 Brandlegungen Statt. Homöopathie. Der „Pilger" berichtet aus Wien: Nächstens erscheint hier ein homöopathisches Journal, zu welchem die Herren «>-. Fleischmann, Wurm, Watzte und Wurst! die Genehmigung erhallen haben. Ebenso hat die Hoslaiizlei die Errichtung einer homoopaihischen Lehrkanzel bewilligt, die wahrscheinlich Hr. Wurm besteigen wild; ihr zur ^eice würde da» Krankenhaus der grauen Schwester» in Gum­pendorf al» Klüut im praktischen Interesse dienen. 4n» Neues Siegellack. Man hat jetzt ein Siegellack erfunden, das man nicht über einem Licht, sondern bloß durch Reiben entzündet. Es heißt »Friction-Siegellack«. Die chemische Waaren> fabrik Preshel und Pollat in Wien, Haarmarki Nr. «42, hac ein aufschließendes Privilegium auf diese Erfindung genommen. Auswärtige Neuigkeiten. (Geisteskrankheit in England.) Der ^Wan­derer« berichtet aus der „Morning Post": Nach glaub­würdigen Berichten sollen diese schrecklichen Krankheiten dorr in den letzten 4« Jahren fast um das Dreifache sich vermehrt haben. So sollen sich gegenwärtig in England bei 14.000, in Wales 1.000, in Schottland 3.053, in Irland über 8,000 Wahn- und Blödsinnige befinden. Ein erfahrner Arzt, der sein ganzes Leben diesen Unglücklichen widmete, schreibt diese Krankheit folgenden Ursachen zu: 110 übermäßigem Genüsse geistiger Getränke, 100 dem Mangel, 24 dem Kummer, 73 dem Ehrgeize, 4? der Liebe, 29 religiösem Enthusiasmus, 2« politischen Ereignissen, ?3 übergroßer Anstrengung in der Arbeit, 63 verschiedenen Unglücksfällen, 33 Zufälligkeiten, 8 Verbrechen, Gewis­sensbissen und Verzweiflung, 69 hohem Alter, 78 der Epi­lepsie, 17 in Folge von Giften, 12 schlechten Gewohnhei­ten, 4 schlechter Organisation des Hauptes, 71 blöde von Geburt, 5 vorgeblichem Wahnsinn und HZ unbekannten Ursachen. — (Duellgesetz.) Ein nordamerikanisches Blatt be­richtet, die gesetzgebende Versammlung von Mississippi habe ein Gesetz angenommen, wornach Jeder, der einen Andern im Duell lobtet, die Schulden des Gecödiecen zu zahlen hac. — (Schmuggelhandel.) Die Engländer sind immer großartig, selbst im Schmuggelhandel. Man denke an China. Auch der Schmuggel in Spanien zeigt diesen kühnen Un­ternehmunggeist. I n Gibraltar hat sich jetzt eine Gesell­schaft zur Betreibung des «Vchmuggelhandels mit Hülfe eines Dampfschiffes gebildet. — (Corso in München.) Unter den Ausvicien des köniqlichen Hofes hat sich in der baierischen Hauptstadt ein Verein von 112 Herrschaften gebildet, der fortan jeden Donnerstag und Sonnlag einen Corso hallen will, wozu die schöne und breite Luowigsstraße gewählt wurde. Am 24. März fand die erste Fahrt Statt, bei welcher auch die Hofeqiiipagen nicht fehlten. Korrespondenz aus Salzburg. I m Winter ist für die genußsüchtige Menschheit unstreitig dos Theater eines der grüßten Vergnügungen. Schaue, daß unser dießjähriges Theater so wenig bedeutend ist! In den Herren Wiebc, Rostock, Büsche, Cleft y besitzen wir Priester der Kunst, die, wenn gleich noch in den Vorhallen der Mimik, einem nachsichtigen Publicum immer zuweilen ein Beifallsklatschen abringen tonnen; unter den Damen zeichnet sich Dlle. Vol l durch Naivetät vorlheilhaft aus; der Stern Mad. Sccvilles , der Silberglünz, mit dem sie gern prunfen müchle, ist eitel. An den neue/ sien und anerkanntesten Pieccn ließ es die Direktion nicht fehlen, in Wahr« heit ist aber auch dies der einzige Dienst, für den wir ihr Dank schuldig sind. — Die llper war unter jeden, Maßstabe der Kritik; bedcutunglose Sänger und Sängerincn wechselten mit jeder Woche, beinahe jeder Sän­ger wurde ausgezischt, und mag gleich Hr. Gündle r sich selbst in einer sehr gelesenen wiener Zeitschrift auf das Vortheilhafteste herausheben, so wissen wir doch besser, was die Wahrheit ist. Keine Hoffnung der Genesung war vorhanden, und das jammervolle "Singspiel» wurde aufgelöst. — Un­ter Erscheinungen Von fremden Bühnen, die uns wiitlich die herrlichsten Abende verschafften, nennen wir bloß die Familie Fenz l »us Wien und den beliebten Komiker, Hrn. Wallner . Der hier zu Lande, als in seiner Wiege, besonders geschähe Dichter, Franz S lelzha mn, er, las »uf seiner Reise nach München zwei Mal. Dtelzhammel's Ruf ist in stetem Wachsen; wenn er nun, auf kurze Zeit die Fußssapfcn der Volksdichtung «erlassend, uns bald mit seinem grö­ ßere» Lucius von Gedichten, dem »Liebesgürtel«, beschenken wird, so bin ich »ersichert, daß man seinen Leistungen eine hohe Stufe in der Literatur unserer Tage günnen werde. Salzburg ist eine herrliche Stadt; Wer Gott in seinen Werken nie ge­ ahnt, den muß es leise hier durchbeben wie selige Himmelslust, denn so großartig schafft die Natur selten. Aber auch die Menschen sind so frei und so herzlich in die Augen blickend, wie ihre Berge, Lebensfrischc glüht i» allen Pulsen, und der Geist der Liebe windet um die feohcn Bewohner sein blumiges Band. Wen konnte es daher wundern, auf den vielen Nullen dieses Carnevals die harmlose Jugend, so wie das gereifiere »Mittelalter" reich versammelt zu sehen, da das MusrumslLocale, wenn auch klein, ein herrlicher Tummelplatz für Tanzende ist? Die Bälle sind jetzt von den Eon« certen verdrängt, welche die Mitglieder des Mozarteums mit der höchsten Eleganz veranstalte». Satler' s Kos moram» entzückt das Auge und versetzt im Geiste nach den fernsten Gegenden des Erdballs; sein hoffnlinavoller Sohn ist seit Kur­ zem aus Aegypte» zurückkehrt, — welche Genüsse sind da zu erwarte»? Der Winter scheint uns »erlassen zu wollen, um einem üppigen Früh­ lingc Platz zu »lachen, einem Le»ze» der bereits die schö»sie» Blumen der Erde an den keuschen Busen steckic. Mit dem Wunsche, daß er in seiner erfreulichen Entwickelung durch teinc rauhe Hand gestört werden möge, schließe ich. Im März «843. Aril. Das Kosmorama des Professors Satler. Jedes Ding auf der Well hat zwei Seilen. Professor Satle r hat uns am >c>. d. M . die zweite Aufstellung seines Kosmoram a eröffnet, und darüber müsse» wir de»» auch, je»nchdem wir die Sache betrachte», froh und betrübt sei»; froh über die neuen Herrlichkeiten, die er uns zu genießen giebt, betrübt, weil wir vielleicht für immer von der ersten Auf­stellung haben Abschied nehmen »»rissen, während doch die satler'scheu Kunstwerke unter »ielem Andern auch Das mit der Natur aemci» haben, daß man sich an ihnen nicht satt sehen tan». Künnte u»s Etwas für das Verschwinden der erste» Ausstellung entschädigen, so wäre es höchstens die Sorgfalt, mit welcher unser geschätzter Gast getrachtet hat, uns die zweite Aufstellung ganz besonders schmackhaft und pikant zu »lachen; denn wen» gleich der anerkannte Kunstwerth der nun abgetretenen Bilder hinter dem der jetzt ausgestellte» durchaus n,cht zurückbleibt, so aihmct doch die gegen­wärtige Vllderreihe, wie uns dünkt, einen »och giüßern Zauber durch die Eigentümlichkeiten der dargestellte» Naturseencn, und durch reichere Ab­wechselung der Momente, i» denen diese belauscht und aufgefaßt worden sind. Vori k theilt bekanntlich in seine», „l> 8er,t!m,.>rttl>I jurire^» die zu Wasser und Land Reisenden in cilfClassen ei»; wir sehen nicht ein, war­um ma» nicht auch ei»e ähnliche Einlheilung der »zu Zimmer Reisenden« voinchmen tonnte, sind aber fest überzeugt, daß alle Arte» der «zu Zim­mer Reisenden« vom »Llinple tri>vell°r< angefangen bis zum Kunst­kenner und Künstler auf Zilnmerrcisen, nach Maßgabe ihrer verschiede­ne» Eigc„lhü,»,ichkeitcn erquickt, erfiischl, wohlthälig angeregt, bezau­bert, begeistert, erheitert, nachdenklich, erhoben, gerührt, bewundernd, u. s. w., Jeder aber auf seine Weise vollkommen zufrieden gestellt, die Wanderung durch diese zweite Aufstellung zurücklegen werde». Wie sehr Professor Salie r auch diesmal für einen «»ziehenden Wechsel interessanter Gegenstände gesorgt hat, zeigt die nachfolgende Aufzählung der fünfzehn Bilder, »us denen auch diese zweite Aufstellung besteht: Ansicht des hnll­städier Sees, Ansicht der neuen londoner Brücke, Gegenstück zum Sturm der ersten Aufstellung, Uebersicht von London, Stadt und Festung Hohcn-Salzburg (Wlnterlandschaft), der Sund, Krünungzug der Künigi» Victoria, Hauptfacadc des Mll»sters i» Straßburg, St, Gilguer- oder Aber-See, Ansicht des grüßte» Seehafens i» England, i» Portsmouth, Stephausplatz i» Wien, die Stadt Obeewesel am Rhein, das Stadthaus in Lüwen, der Trounsce, eine Pariie des Nordcaps, der äußersten Spitze von Norwegen, mit der höchst cigcnthümlichen Noveuiberbcleuchtung. Sehr freut es uns, aus des Professors Salie r eigenen Munde berich­ten zu tünncn, daß die Bewohner unserer Stadt für die erste Aufstellung kunstsinniges Interesse und lebendige Theilnahme in einer Art an de» Tag legten, wie sie oft selbst in weit bedeutender» Städten nicht gefunden wird, und so ist nicht zu zweifeln, daß das Kosmorama auch in seinen wettern Stadien jenes Zuspruches sich zu erfreuen haben wild, dessen so ausgezeich­nete und allgemein ansprechendeKunstlcistungen in vollem Maße würdig sind. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.