LMachcrWMtlMß. «r. 284. fl. ll, b«Wl. fi. 5.»o. Für ble l5, ^albj. N, 7.5« Dienstag, l0. Dezember ,«.poll., »»:-,ß.,lenfiy«.Z«ilt:,.»»,., >»<»ll. »». »0 ll. k. <. n-, ^»imes Da- tliu». Die Vandtage haben, soweit e« sich nn> die Vor« üihln« von Esgänzuu^^mahlen handelte, ihr«: oeifassmiqs- ««aßiqc 'Vftichi, in den Reichsralh zu wählen, hoffentlich -,»>« letztenmale ausgeübt. Der Wicdclzllsanntmitritt dcr Landtage soll dc'eitS jem große Reform durchgeflihrt finden, die da« Eentral-Parlament unabhängig machi von dem Wohl« oder Uebelwollen irgend eines kleinen sandesparlamenls und die zugleich die Wirksamkeit jedrs einzelnen Vanl»tagS in seiner wahren Sphäre wesentlich "leichtert, indem sie ihn ungeschmälert der Sorge fiir d" Landeswohl aufbewahrt und ihn dem wiedcrl-b/en. ben Partechader über Form und Eompetcnz der Reichs« Vertretung gänzlich entrückt. Es ist das ein Tausch. ">lt dem beide Theile nur zufrieden fein können. inso. ^"« man nicht die Pflicht, deren Ausübung man bis- ^l hartnäckig verweigerte, heule plötzlich als Recht re^ kl^Miert. weil man damit den Goden verliert, von dem ^ man immer noch den VerfassungS-Organismus aus ^ Angeln heben zu können vermeinte. Der.Hinblick °u> oiese« unmittelbar bevorstehende Reformwerk läßt °en Schluß der Landtage in einem bedeutsameren sichle ^scb e^ die Aufgabe der zweiten Periode sein. der Wiederkehr ähnlicher Attentate unverrückbare Riegel vorzuschieben. . . . . Jene Lostrennung des Abgeordnetenhauses von den Landtagen, welche schon die Thronrede vom Dezember 1869 m Aussicht nahm. da« Ministerium Potocli zum Ecksteine seines Programms erhob, die Thronrede vom Dezember 1871 «ufs bestimmteste als unabweisbares Hcdürfllis proclamierte — das Ministerium Nuersperg kann auch nicht einen Augenblick -daran denken, dem wiederholt gegebenen formelle» Versprechen untreu zu Gerden, daß es die Wahlreformvo läge an demselben Tagci rmbringen werbe, wo e« der ZVeidrittelmajorilitt dafür flcher lei. Darüber herrscht alfo «uch nicht der geringste gweifel; ein Wahlreformgesetz, das dk Regierung für zweckentsprechend hält, für das sie der Sanction seitens der Krone gewiß ist und über da« sie sich bis dahin doch jedenfalls mit den Führern der Verfassungspartei verständigen muß, wird gleich nach dem Anfange der Session elnuebracht werden. „Damit freilich," fährt da« genannte Glatt fort, „ist das Schicksal der Verfassung und ner Verfassungspartei selber ausschließlich in die Hand dieser letzteren gelegt." In Oesterreich liegt eben, wie jeder zugeben wird, der Land und Leute halbwegs kennt, eine flavisch'kleri' calc Majorität, die uns crst die Ghe- und Vchulgesehe. später vielleicht auch die Verfassung fortreoidiert. keines, weas außer dem Gereiche der Möglichkeit, wenn die Wahlrtsolw lediglich nach der liberale» Schablone in .»lnqriss genommen wird. Hier heißt es darum, in erstel ^init alle prallischen Rücksichten genau abwägen und über der Schall nicht den Kern oer Sache übersehen. Sonft ttlnnten wir Gefahr laufen, un« gerade durch die Wahlrcform selber jcn n «cichsrath auf oen Hals zu laden, dcn Hohenwarl pen Htutsch«« nichj zu octsoyiere,, vermochte!" Oes wiener Correspond,«! deS ..P. Ll." fügt der Mcldmiu über die Verleihung des CommandcurlreuzeS des ^eopoldordens an Herrn von Hopfen folgendes bei: «Da diese Vrrleihung mit dem polmjcheu Willen des Ausgezeichneten motiviert wird, so hat man gewiß ein Recht, in ihr ein »cues, der Versassungspartei NÜnstiM Eymptom zu erblicken. An dieser Thatsache wi,d durch die von einem Glatte dieser Decoration beigefügte Meldung, die Auszeichnung gelle dem Präsiden, ten der Dclegat>an. wenig geändert, denn eineSlhcil« ist der Präsident der Delegation und des Reichsrathes. welche beide Ilellen Herr o. Hopfen vereint, nicht zu trennen, und gehört in beiden Hopfen unbestreitbar zur Verfassungspartei. Wahrscheinlich soll mil der Betonung der Delegationsthatigleit angedeutet werden, daß der Antrag aus diese Auszeichnung vom gemeinsamen Mini« sterium ausging, was wohl richtig sein dürfte, gewiß aber nur im vollen Einverständnisse mit der cisleitha-, Nischen Regierung geschehen ist." Zur Aclisn kr fandtage. (6. Dezember.) Niederöfterre ich. Der Landtag erledige zhci wichtige Gegenstände ziemlich rasch, dcn ersten, das wiener Glaktanlehen von 63 Millionen Gulden,. Die Frage der Vermehrung der Landlagsabgeordnelen von! Wien und den Landgemeinden wurdc nach dem Aus» schußantrag entschieden: 9 Abgeordnete mchr. also ^2 statt 13 für Wien, und 5 Abgeordnete mehr für die Landgemeinden, und zwar speziell für die Vororte Wiens. Oberösterre ich. Der Statthalter beantwortet zwei Interpellationen, betreffend die Erlhcilung des Religionsunterrichtes an Vollsschuleu und die Grundsteuerregulierung. Zum Kurhausbau in Hall werM 70.000 fl. bewilligt. Salzburg. Die Salzach - Entsumpfung . die Regulierung von Seen und die Vewirtlzschaflung von Gemeindcwaldungen werden nach den Ausschußanträgen erledigt. Die Vemessung der Gemeindezuschlägc von der Einkommensteuer der Eisenbahnen ruft eine erregte Debatte hervor, und wirb schließlich ein Vermittlungs., antrag Ehiarl's angenommen. > Vöhmen. Uebcr Antrag der Vudgeicommission wurden die im Verichle des Landesausschusses betreffs der Ueberschwemmuna. gestellten Nuträge angenommen und »urde dem Statthalter für sein erfolgreiche« Wirten gelegentlich der Ucverfchwemmnng der D«lt de» Landes votiert, Da« Normalfchulf»nds . Prüliwinnre und Schulbezirl«-Pr»l,minare wurden angenommen. Der Orts- und Vezirt«jchulaufsichts«G«setzmtwurf »urden o<« Kapitel Ve^llsschulaufsic^t erledigt. Dn Lowmif-sipnsantrag betreff« der Wahl'de« Ortsschulinspector» wurde abgelehnt und die bisherige Vefetzesbeftimmung beibehalten. Der Matthalter beantwortet die Interpellation, die deutfche Overrealschule betreffend, dahin, daß die Regierung den gerügten Uebelstünden abhelfen werde. Die Orts. und Vezirlsschulaufftchts-Oesehentwürfe »er-den in Kritter 8esln»g angenommen. Der Antrag wegen Steuerbefreiung der Erwerb«- und Wirthfchaft«genossen-sfhaften wird der Regierung zur «hunlichften Veruckstch-tigung zuaewiesen. Der Gesetzentwurf betreffend die Sleuergcldfond« und die landwnrthschaftlichen Vorschuß-ltzsfen wird in dritttr Lesung angenommett. ! Mühlen. Der Antrag, die Regierung zur Vor« läge eines Gesetzentwurfes Über die innere Einrichtung der Grundbücher aufzufordern, wird angenommen. Die auf die Revision der Landtag«»ahlordnung bezüglichen Gesetzentwürfe »erden in dritter Lesung angenommen. Der Verlaus de« alttn und der Vau eine« neuen Land. Haufes wird beschlossen. Der Statthalter erarünzt die Veantwortung einer Interpellation dahin, daß die mill-tilrisch'technische Prllfnng der Elsenbahnprojecte Vrünn-Hradifch.LandcSgrenze und Vrünn-Iglau stattfinde und haß mit den Concefiionsbewerbern die Verhandlungen demnlchft beginnen. Nach langer Debatte über die Grundsteuerregulierung wird die Resolution angenommen, worin der Landtag die Erwartung au«jpricht, daß die Regierung auf jede thunliche Weis. die Abwehr der Steuerüberbürdung veranlassen werde. Galiziln. ZKmialkowsli interpellierte den Regie-lungscommissür üd^r die Abschaffung de« polnischen Vlechls als Prüfungsgegenstand an der lralauer und lemberger Hochschule. — Mit 103 gegen 3 ßlimmen wutbc folgender Dr«n«lichteit«llntlag G»arze»«li'« angenommen : In Erwägung, daß der Landtag wegen der kürz zugemessenen Zeit außer ftande ist. die größeren und wichtigeren Vorlaucn durch,ubcrathen, und daher die Gesetzentwürfe, betreffend die Oemeindereform und die Aushebung der Plopmation von der Taaesordnnng abgesetzt werden muhten, drückt er den Wunsch aus. so» fort nach Ablauf der nächsten Reicheralhsstssion wieder zusummentre'en zu tonnen. Das Strahennehgeseh und der Entwurf über die V'cinalbahnen wurden angenommen und die Regierung aufgefordert, die Militürftraßen au«, fchlicßlich auf Staatskosten zu conseroieren. Der lar< nooer Domherr Krol protcst«ert gegen da« votierte Oe-seh über den Moskaus der Meßgebühren. Da« Marfchall«-Oureau verweigert die Annahme de« Proteste«, »orauf Krol denselben zurückzieht. Dcr Vanbe«au«schuh erhält den Auftrag, gegen die Absicht, da« Vranntweinsteuer. geseh zu ändern, höhernorts elne Vorslellulng linzureichen. D>e Oiüten der Deputierten werden auf, b ft. erhöht, desgleichen werden Theuerungebeitrilge für die Lande«-ausschuß.Vlllmlen bewilligt. Gelegentlich der Debatte über die Einführung der Friedensrichter verneint der «e-aierungSlommissür du ^andtagscompltenz. Rechteprofessor Kabal setzt die Mislage des Landes hinsichtl,ch der «e-zlrlsgerichtsbllileil auseinander und saqt, durch die »n» nahmc de« Gesetze« trotz Eompetenzrücksilblen manifestiere man das grelle Vandesbedürfnis nach Abhilfe. Hierauf wird da« ssriedensrlchtergesttz einstimmig angenommen. Ueber dcn Verichl des Finanzausschusses verweig,lt der ^anb'ag der Regierung das «bsolut«rium für die Grund« enllastungsfono? Rechnung pro 1871 und »>rd dieselbe blos zur Kenntnis genommen. Vei der Debatte über den Landesfond« Rechnungsabschluß pro 1871 kritisierte Hiemallowsli in scharfer Weise die Gebarung de« VandtSllusschusse« und wils grelle Vuchhaltungsmllnqel nach. Die ^andesausschußmitalieder vertheidigen sich. Der Landtag ertheilte da« «bsolutorium. weil leine Unred» lichlcit vorgelommen ist. Der Landeserfordernis.Zufchlag pro 1873 wird mit 29 lr. ftstgeseht. Vulowina. Der Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung der Vezirlsoertretungen. und die Resolutionen wegen Uebernahme des WirlungSlreise» derselben durch den ^'andesausschuß. sowie wegen Zusammenlegung von Gemeinden werden angenommen. Steiermarl. Der Landtog beschloß nach hef< tiger Debatte den Verlauf deS landschaftlichen Theater« um 200.000 ft., eventuell, wenn sich bi« Dezember 1873 lein Käufer findet, den Umbau desselben mit einem Hostenaufwande von 100.000 e,y und Einspieler dagegen gejprochen, wird der Ausschuß' antrag mit allen gegen 4 Klimmen angenommen. Das Ministerium 3My wlld nahezu von sämmtlichen Glättern freundlich be» grüßt. Die ungarischen Journale btschllfligen sich sehr rührig mit der Rede, mit welcher Szlaoy das Cabinet lm Reichstage einführte. ^Naplo" sagt, die Rede sowohl als das ganze Vor. gehen Sjlaoy's zeigen, er wolle nicht die persönliche Frage in den Vordergrund drängen, was sehr zu bllll» gen sei. Der ^Pester Lloyd" findet, daß die schlichte, ge. schllftmäßige Rede Szlaoy's von emer richtigen Er. lennlnis der Bedürfnisse zeuge und eine Gewähr biete, daß die Regierung ihre Aufgabe erfüllen werde. Da« genannte Vlatt schließt seine Besprechung mit nachstehender Stille: „Und was uns in der Rede de« Herrn v. Szlaoy besonder« wohlthuend berührt hat — das war die Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit, die sie durchzieht. Der Mann gibt sich, wie er ist. und reflec« tiert die Dinge, wie sie find. Da ist leine Entstellung und leine Velstellunq, leine Hohlheit und lein trügerischer Schein. In boo si^uo vineeg — milchten wir ihm zu» rufen. D«e Wahrheit ist jUr sich allein mächtig genua. um auf die Dauer über Lüge und Heuchelei den Sieg davonzutragen, und sollte irgendwo auf dem Grunde un» serer politischen Strömung sich Falschheit und Hypo» lrisie einnisten wollen, so werden sie vor der Lauterkeit und Wahrheit in der Handlungsweise der Minister zu» rückroeichen, wie die Geister der Nacht vor dem Licht. Vorwärts denn mit Kraft und Ausdauer! Man er. wartet von dem Ministerium leine himmelstürmende Thaten, sondern eine ersprießliche, consequent fortschreitende Arbeitsamkeit, und an der Mitwirkung der Reichs« tagspartelen wird es nicht fehlen. Denn täuschen wir uns nicht, so ist auch die Opposition des aufreibenden Kampfes müde geworden, auch in ihr scheint Sehnsucht nach den Gütern des Friedens erwacht zu sein, und ge-Viß hat Herr v Szlavy nicht vergeblich 5li ihren Pa« trioli«mu« appelliert. Der Beifall, den sie dem Appell zollte, gilt uns als eine der erfreulichsten Kundge« bungen." Iu ahnliHem Sinne spricht sich „Magyar Poll-tila" aus. .Menör" bezeichnet die Rebe als elne ernste, ver» nünftige. höfliche, vorsichtige und verspricht die Ursachen des EabinctSwechselS demnächst zu besprechen. ..Hon" sagt. Szlaoy hielt eine kluqe Rede; aber dies se« nicht genug. Er müsse die m»teria psoo2ug, die mit Loriyay nicht ganz ausgeschieden, schalf lm Äuge behalten. Ueber den Pairgschub in Preußen werden bereits Iournalstimmen laut. Die „Kölnische He tung" meldet: «D«e Hcrabminderung der Zahl der muen Hirrenhaus'Mllglieoer hat den Sinn, oaß auf tine gründlichere R<»orm de« H rrenhauses. zu welcher dieses Haus seme Zustimmung geben mußte, vorläufig ocrz chtcl werden soll; auf wle lange die Verzichlleistullg möglich, das würde demnächst von der Haltung abhängen, welche das Herrenhaus den blvarstehenden sogenannten llrchen'politllch.n Vorlagen des Eullus» und Iuslizmini» sleriums gegenüber einnehmen wird. Auch inüelreff der Kre»soronung sollen gewisse Führer des Herrenhauses auf Koilrn des Grafen Eulenburg und des «bgeordnelei'hau« ses ein „Ellqaellee st.' vom Angeoroeienhaufe unverändert angenommen lsl. ohie jede sachllch'wcsenlliche Abä'derung annehmen, aber ooch nur gegen das ZugciländnlS, daß einige unwesent' llche Abänderungen angebracht werden, welche dann vom andern Hause nochmals wieder zu berathen und zu genehmigen wären, lediglich — damit das Herrenhaus nicht gebemüthigt erscheine. In liberalen Kreisen wird aber daran festgehalten, daß gegenüber etwaigen Abünderun» »t Stein' würfen tractlert. Das Repräsentantenhaus in Washing' ton nahm die Vermehrung de« Effcctiostande« der M' rine um 10 Emoetten an. Zahlreiche Redner spracht" dagegen und machten geltend, daß Amerika nicht nöth's /euilleloll. Nitter ßlaubart. Novelle von Albert Reinhold. (Fortsetzung.) öange aber dauerte Kenorens Unschlüsizleit gewiß nicht, es war nur em kurzes ppen. ..Ah so, ich begreife, schönes Fräulein. Na. das nlmnu mich aber wunder, da sind Sll wahrlich die erste, di« durch ,hr hübsches Lärvchen sem schnödes Herz bezwungen Hal." Lenore wurde blaß. sie stieß einen Schreckensruf aus. „Unverschämter Kerl!" donnerte in demselben Augen» blicke line Stimme, und der erschrockene Diener flog wie ein Hund zur Seite. «Gnädiges Fräulein. Sie erlauben?" fügte Frelherr von Werden bann zu der blelchen ttenore hinzu, indem er chr den Arm bot. Zitternd legte Lenore ihren Arm in den seinen, halb bewußtlos ließ sie sich von ihm die Treppe hinansühren. Die Worte des Dieners gaben ibr halo und halb die Ueberzeugung, daß sie elwaS sehr U, schickliches begangen und sich dadurch in eine äuslerst peinliche Lage gebracht habe. Der Freiherr führte,sii in ein kleines, freund» llcheS Gemach, so wohnlich und gleichzeitig so elegant eingerichtet, wie sie e« im Hause der G^heimiäthin qe« w ß nicht gefunden hätte. D»e gute Frau war mehr für solidllüt und Dauerhisligteit, als für Eleganz und mo-dcrnen Geschmack. «Mem Gott," murmelte Lenore, ,was soll ich beginnen ?" Lenore stand rathlos, aber der Freiherr von Wer« den nicht minder. Wohl glitten seine Augen m,t Ent. zücken über die zarte Oeslalt mit dem lieblichen, holden G siHlchen, welches wie von Puipurrölhe Übergossen war aber gleichzeitig drückte sein Antlitz auch daS höchste Er» staunen aus. »Mein Fräulein, was verschafft mir die Ehre Ih> re« Gesuches?' fragte der Freiherr, um dem peinlichen Schweigen «in Enoe zu machen. ..Ich habe Ihre Schwester gefunden," entgegnete Lenore nach kurzem Veslonen. „Ist's mißlich? O. mein Gott. tvie soll ich Ihnen danken?! Sie machen mich überglücklich — wo ist sie?" rief er freudig aus. indem er Lenore voll unaussprechlicher T'anlblllteit anbl,ckie. ..Sie ist nicht h>er, aber sie ist sicher aufgehoben " „Nicht her — aber wo denn. mein gnädige« Frau lein? Ich fürchte, meine arme Lyoia ist nirgends gut aufgehoben als bei mir." «Sie ist in unserem Hause," lautete Lenoren« A^" wort. «So werde ich Sie begleiten und sie zurückholen, gnädiges Fräulein." „Nein, nein. ums Himmelswillen nicht, Herr vo« Werden — begehen Sie leine Unooi sichtigkeit. Nlema^ im Hause weiß und darf es wissen, daß Ihre Schwlst^ bei mir ist," rief Lenore angstvoll aus. „N'emand weiß es? Aurb Ihre Tante nicht? fragte der Freiherr verwundert. „Auch meine Tante nicht, und gerade sie am all>^ weniasten darf so überrascht werden. Nein, nein, Htll von Werden, nicht darum bin ich hergekommen, ich ^ ich dachte nur, Sie wären in Angst und Unruhe »"> die Verlorene -" „Und um mich aus dieser «ngst uno Unruhe ^ befreien, sind Sie hierhergekommen?" fragte er mit b^ benden Lippen. ..O, wie soll ich Ihnen danken l" ..Sie haben mir nicht zu danken, Heir von O^ den. ich mache nur ein Unrecht wieder gut," saate r nore fast unhörbar. «Aengstiaen Sie sich nickt "^ um Ihre Schwester, sie befindet sich unter meinem SaM und meiner Obhut, ich werde sehen, ob es mir "'ü^e lingt, sie Ihnen wieder zuzuführen. Aber komme« ^ nicht, sie zu bolen, ich bitte Sie darum, ich habc ^ versprechen müssen, sie zu schützen - sie scheint sich l" sehlich vor Ihnm zu fürchten." .. „Ich weiß es, gnädiges Fräulein, sie vern«^'^ mich mit einer anderen Persönlichkeit." sagte der u^ Herr seufzend. „Ach. ich kann Ahnen nicht fagen, ^ dankbar ich Ihnen bin. daß Sie sich der wmen ar>» nommen. ich werde jetzt ganz ruhig sein. weih la, ' doch unter einem Schutze, wie ich ihn mir nicht "„ wünschen kann." Lenore erröthete tlef. 2014 Unter dreimaligem „Hoch" und .,3'vio" wird die Sitzung bezi hungsweife die heurige Lanolagssesfton um 8 Uhr l5 Minuten abend« geschlossen. Der eonstitutionelle Verein hielt gestern seine 43. Versammlung. Dr. v. Schrei sprach Ub.r den 1. Punkt der Tagesordnung: „Die Pro« zesslonen fllr den Papst und das Verjammlungsrecht." ^ts Redner constatieile in farlastifch-humorislifcher Sprach» Weise: daß die Wiichler des Bereins^efeyes nur zu oft die Weltlichen Uebeitrel« desselben mit strengem Aim ergreifen, politische Vereine wea.cn wmz'ger Ueberschreitunq der 2ta> tulen auflösen und das Heriammlungsrecht möglichst be» schlanken, während Ausschreitungen des Klerus auf der Kanzel, aufreizende Reven desselben bei Wallfahrten und Vmga'ngen flir den Papst ,n Oesterreich unbestraft statt» finden. Frankreich setzt aus ller cale Au^schcellnngen schioere GefänM«. und Gelostrafen fest; Deutsch and räumt mit ben Feinden des Staate» und der Freiheit auf. Wo dleibt bei uns die Gleichen vor dem Gesetze? — Warum ist in Oesterreich den Vollstrecken des Gesetzes a/genllber der Iesuilenpartei die Hand gebunden? — Der durch Bei» lallorufe mehrmals unterbrochene Redner beantragt eme ^solution: Der constllulionelle Verein wolle dahin wirken, baß das Vereinegesetz in Beziehung auf öffentliche Ver> sammlungen auch auf Wallfahrten und öffentliche kirchliche Auszüge in Anwendung komme. (Wil Befriedigung den ruhigen, ernsten und würdevollen Charakter der Sesslon. Die Action bestand in erster Linie in der Behandlung der Regierungsvorlagen. Die Action des Landtages umfahle folgende Gegenstände: 1. Einrichtung und Erhaltung der Volksschulen. 2. Rechtsverhältnisse der VollsschuUehrer. 3. Veitragsleistung aus Verlasscuschaslen zum Normalschulsond. 4. llrrichlung von Gemeinde«Ver< wmlungsämlern. 5. Straßengesetz, 6. Regelung des Landes« Haushaltes. 7. Errichtung einer Obst» und Weinbauschule in Wlppach und einer Nckerbauschule in Umerlrain. 8. Steuerbefreiung der Erwerbsgenossenschasten. 9. Unterbrin-gung der Irren. 10. Dlreclion der Wohllhätigseilsanstalien. 11. Ernennung des Dr. Mlhal zum ^andcsschulralhsmil. gllede. 12. Wahloerificielung. 13. Kalseraltresse. s Beifall.) Regierungeralh Laschan hebt die correcte Haltung der verfassungstreuen Minorität des Landtages hcrvor und beunlragl: derselben sei die Anerkennung durch Ausstehen don den Sitzen auszudrucken. (Wird angenommen.) Vr. Suppan spricht Über den drillen Punkt der Tagesordnung: „Das Prämienanlehen der ^an» deshauplstadi Laibach " Redner constatiert, die Stadt habe in neuester Zeit bedeutende, die Einnahmen weit ubersle»» genoe. unaufschiebbare und nothwendige Uuslagen zu be. streiten. D»e Erhaltung der Schulen nehme mehr als jährlich 10.000 fl. in «nspruch; die Gehalte und Löh. Nungen der städtischen Aeanuen und Diener mußten erbüht werden; der Bau ei„er Volksschule, Mädchenschule. Vllr-gerfchule, Schwimmschule, Mililärkaferne, die Stadterwei-terung. Wasserleitung u. a. weiden große Geldsummen in Anspruch nehmen. Die Geldmittel werden im Wege eines unverzinslichen und binnen 50 Jahren in Annuitäten ö, 65.000 st. rückzahlbaren Prämienanlehens ohne Bela» stul,g der Steuerträger beigeschafft werden. Die hieraus entstehenden Gebäude werden durch Zinsel'rag bei der Rllck« zahlung mitwirken. Der lrainische Landlag genehmigte bieses Project. Redner beantragt eine Resolution: der constilulionelle Verein erkennt in diesem Nnlehen eine un^ «rlahliche Bedingung für den Aufschwung und die materielle 3oilentwickelung der Landeshauptstadt Laibach; der Verein Wirb gehörigen Orts den Wunsch ausdrucken, daß bilsem Plvjecte die Genehmigung zulheil werde. (Beifall.) Hiernach wird die Verfammlung geschlossen. — (Thea terna chricht.) Mittwoch den 11. d. ßeht al« Venefizoorstellung des Fräulein« Brambilla wTherese Krones" in Szene. Dle verdienstvolle steißige Schauspielerin und schätzenswerthe Darstellerin jüngerer Damenrollen will uns einen ganz besonders angenehmen ^ Abend verschaffen. Ueber persönliche Einladung der Bene-si.iamin wird Fräulein Vlii, na Sche n l«Ul l ma yer, die gefeierte erste Localsängerin am Siadtlhealcr in Graz, ^ den Hauplpart — die Titelrolle — Übernehmen; Herr Aufim tritt als „Raimund" in Szene. Wir werden uns jedenfalls eines theatralischen Hochgenusses zu er» ^ freuen haben und wünschen deshalb auch der Beneftzianlin ein recht volles Haus. — (Theaterbericht vom 9. b.) Mosenthals „Olstni" wurde vom mittelgut besuchten Hause sehr bei' fällig aufgenommen. Sämmtliche Rollen waren bestens studiert, die Costüme historisch »reu gewählt; das ganze Drama ging ohne Störung recht gut über die Bretter. Als hervorragende Leistungen bezeichnen wir jene der Her» ren Ear ode (Venier), Riiber (Medici), Hof bau er (Fernando), Wauer (0»sini), der Fräulein Bram» bllla (Bianca) und Brand ^Isabella.) Das Hau« zeichnete die Darsteller in den vier letzten Alten durch Her» vorrufe auf offener Szene und nach den Aktschlüssen aus. — (Aus dem Amtsblatt«.) Kundmachung betreffend die Beseynng einer Obellandesgerichlsrathsstelle in Graz. — Vorladung betreffend die Einzahlung von Steuerrllckständen. — (Schlußverhandlungen beiml.k. Landesgerichte in Laibach.) Am 11. Dezember Io< sef Pllnal: Diebst^hl; Johann Mlalar: schwere körperliche Beschädigung; Martin Roih: schwere körperliche Be!chädi gung; Andreas Melinit: schwere körperliche Beschädigung. — Am 12. Dezember. Barllma Semrajc: schwere körperliche Beschädigung; Maihias Kramar: schwere körperliche Beschädigung; Johann H^a.«- schwere körperliche Bcschäoigung. — Am 13. Dezember. Ignaz Vogel: Todt» schlag; Johann Mitlaut: Raub. Vemllc M. (Orlalnal-Telearamm der..Laibacher Zeitung"» Berlin, v. Dezember. Das ^rrrenhauS nabln defitlltlv daS ssanzc Kreisordnu„ssössrs»y mit lltt sscgrn U> Stimmen an. Dlc . )ta t«onalz 9.« l TW. heftig Regen ^«'" Nichts ziemlich heiter. Vormittag«! lrllbe. Vegen Witw« Regen, den gan^n Tag anhaltend, Da« TageOmittel der Wtirnn f- 7 7°. um S ^" Über dem Normale. Ve^üt.unrlliH^r Msdortenr: IssNÄi " 5k l > „ m 2 u ! 1lln^«««l,«^i^» Wien. 7. De,ember. DieVörse war sehr belebt und favorisierte ncben den als Nebeupaplere geltenden Effecten heute auch die .haut,!»°»,i^ c»« ^„ « ! 17' zllvljeNllelllyl. lion ergab sich leine wesentliche ÄerNndtlung. 7 v°up>p°p'"e. 3n der allgeme.nen 3,tu°- «lir lW si 2'nhtWche Vtaalsschuld zu 5 p«t.: 'N Viot-n verzins! Mni-3loutml>tl 66.— 66 20 » ^ , Februar-Nullufi 66- 66 20 . Silber » Iänner-Iuls 7<»4') 70 00 » « „ «pril-Oclober 70 40 70,60 "ff V I 1«38..... Ii'i- 3)5- « ^ 1854 (4'/,) ," 2ö0 fl. i<7 - 9U-» 1860 zu 500 fl. . . Il)ii ü0 103,— " » 1860 zu 100 fl. 125- 12«.— < « 1864 zu 100 N. 144— 145- Sillllts.Domtlnen-Plaudbriefe zu lw st. ü W. in Silber . . 114.50 115-^' G»n»deu»laftunasO!»!,n<,l,o„« , FUr 100 fl. O," Waare vilhVtN .... ,u5p . 34>» 75 341 5»0 «lrebitanNalt, allgem. nngar. . l4N. - 147 — Deposileubant...... 134.-- 1A4.50 «tscompte-Oestllschaft. n, «. . 11»0 itz90 -Franco-üfterr. »a«l . . . 1^8— I3^2'> Handelsbank. ... . 3l6— 8>6öft ^ationalbllnf. 965— 96? — Unilmbllnt . . . 27«.— 276 50 «tremsbanl . . , . 210— 21 l — «erlrhrsbanl...... 263.— 264 — «. Metten »on tvan^poreunlernetz» mu»«e» Gell» V»°r!> «lfold-Fiumaner Vahn . 174— 174 t»0 V5l,m, «leslbahn . . . .____-.-- tarl-Vudn,iy-«ahn.....232—23250 DllNouDamplschifff. Oesellsch. . 642.- «4"» — <2lisadttt,.Wrfl!)al,u.....247,50 248 - Elisabelh-WlNbllhn (Linz-Vud- weiser Strecke).....212— 21U.- Fel.dmands«N«rdb»hn . . . 8125—2435 -Ii<»,ft'!'<»lN''^,r,'-»Vsthr —.-. —.— »»r«»,,-^o!lvb^<^ »l,u . . 218 50 2l9 50 Leml>erll,«,t,».,Iafiyer,V«>^^ 15.6.^0 157 50 klont,. »Nerr....... 57,,^ 577 ^ Oefterr. NordweNbahu . . 216—2,7 — «ubl>lf«-Val)n..... 172 75 173 25, Oiebenbltrger Vahn 179— i^._ Staatsbahn .... »39— .^40 — Vllbbahn....... ic,c» f^s. ys,. Gttd.nordd, «erbind. «,^ : 17/" ,7g Theih-Vahn . . , ^^ ^. ^y'^ Ungarische Norbolibat.,! . . ,««50 I6l l>0 Ungarische Oftbahn . , , 13550 ,83 — Tramway....... 343.— 345... V. »4>s>..«»brief, sfkr 1^» ft , »U«. oft «o°.u-4ieb,t Nuftall Veld <»<»«, -lrlosbllr iiu i> pCt. m Kilben 101 — Il'I 50 olc.m33I.r««lz.ju5p«t in il.W. 8-< - 8825 VtaNnulllb. zn b ptt d.W. . UY75 », p«t. 86 N 87- <Ä,tt Waare' W!.-Weflb, w S. ver,. (I. Lmiss.) 90 50 91--Herdmauds-sillldb in V^«, oerz. 10' 25 ll'1.50 .ft'mz-Io»l,n .... 99 75, i<^, — , ".^ail^dN) Ä.t. V.r '. -. 100 5.0 101 — 0tpn^> V'"?!'^!«.» 98.70 99.— ' s'tbeno. V»h„ ,» Gilbel ,?,<,. 8750 88 stoalsb. «.?;', ,^X)Fr.«!«m. - .— ^__ si'db. V, »°<. , 500 Frc pr, Stlicl 109 — 109 51 siidb-V.«.^l)0fl.z 5".,ftll100fi 32 75 93... . Vt>i<« «' ,187!» ?'»» ?>00 Fr<-5 pr. ^rltck ------ lln»! Oftbnbll 'ftr 1s)0 ff 75 7b 76 ^ ». Vrivsstluse pe, s'tlck). ^, 5 ^","«'» :,?,!)l^n«d'°7 . . 8 „ 70l « 7? Preuß. «afsenschein- l « 6g' " , ^. " " ' l07 ^ l»b zyg _'^ «"in^ch. «rnndenUtthuu,, . Oi.lia«t»o!.«. Pei. '" ^^"5- l^.75 G»'e »6 «- , 2013 habe, «in« Seemacht sein zu wollen. Der Präsident er- > nannte den Gouverneur von süd-Carolina, Scott, zum Gesandten in Petersburg. ülaqesnemgkeiien — (Neues Irrenge ie h. ) Der oberste Sa uitätsrath beschäftigt sich gegenwärtig mit der Veralbung eines Entwurfes zu einem Irrengesetze, was bereu« ein längst empfundene« Bedürfnis ist. — (Eine neue illustrierte Zeitunq in Oesterreich) in jener vollendeten Form, nne Deutsch« land deren deceits mehrere besitzt, soll nun »on der wiener durch ihre ausgezeichneten Leistungen besten« telannten lüe rarisch«artistischen Anstalt Gebrüder Deutsch ins Leben ze» rufen werden. Die Heilung wird unter dem Titel „Neue illustrierte Zeitung" lm Laufe des Monats Dezember in mehreren Probenummern ausgegeben werden, der erste Jahrgang beginnt mit 1. Jänner 1873. Als Redacteur fnlgie« I. Nordmann. — (Gegen die Iesulten.) Der kärntnerische Landlag hat in sein« Sitzung vom 5. d. den Antrag, es sei die Regierung ;u ersucken. einen Gesetzentwurf über die Iesuilenaustveisuna. im Reichsrathe einzubringen, mit allen gegen 4 Stimmen (der des Fürstbischofs und der Abg. Einspleler, Jäger, Pontraz) angenommen. — (hciusereinstnrzinPrag. ) Am 7. d. u« 10 Uhr vormittag» fand ein zweimaliger Einsturz eme« Neubaues am Heuwagsplahe statt. Viele Arbeiter und Feuecwehlleulc, oie zu Hilfe tamen, wurden beim zweiten Einstürze unter den TrUmmern begraben. — (Vlallet u in Trieft.) Nm 8. d. kamen in der Stadt und im Territorium 7 Nlatternfälle vor; ms Spital wurde 1 Erlranller gebracht; 1 starb. 14 wurden ' geheilt, 58 blieben m Behandlung. ! — ( Vertehr« stö ruug. » Zwischen den Stationen l Friefach und Echeifling ist infolge eu«er Irdabrutschung der Perlehr auf der Rudolfsbahn auf o« Noute «ach Leoben gänzlich eingestellt, Frachten werden über Marburg versendet. — (Ueberschwemm ung in Friaul ) Durch anhallende starte Regengüsse entstand eine große Ueber» schwemmung. Der Ison^o hat bei Farra die Uferdä'mme durchbrochen. Einige Ortschaften sind in größter «sefabr; ein Haubeamter wurde telegcaphisch dahin derufen. — (Großer W albbrand.) Aus Hermanustadt wird unterm b. d d«m «P Ll." beachtet: ^Veit vor. gestern wllchet auf der gauzen Karpachenlctte von Katooa angefangen auf den Eibin, Zoodter« und Hoaarascher Ge» dlrgsabhängen dies« und jenseits des Allftussis in einer Ausdehnung oo» mindestens 8 Meilen ein fürchterlicher Waldbrand, der vermuthlich infolge der grenzenlosen Unvorsichtigkeit der Schafhirten entstanden sein dürfte. Zur Nachtzeit gewährt del riesige Waldbrand einen schauerlich erhabenen Anblick. Der hieourch verursachte ooltswirthschaft' llche Schaden ist im Hinblicke auf die in den nächsten Jahren zu gewärtigenden verheerenden Ueberscbwemmungen der Thalgebiet«, ungerechnet der unermeßlichen Verluste an Brenu' und Baumaterialwenhen, unberechenbar. Gestern war der Rauch in unserer Stadt nicht nur sichtbar, sondern für die Oeruchsorgane a^ch fühlbar, obgleich die geringste Entfernung vom Branoplatze in gerader Luilrichlung min» bestens IV, Meilen beträgt," „Es lst eine lange, ttaur>ie Geschichte mit Lydia und noch ni? ist sie üb r mein»'kippen yelommen." fuhr der ssreihen' fort, „aber Sic sollen sie erfahre,,, wenn auch nicht heute Ja, hcutc will ich Sie so^ar bitten," fügte er mi leidenschaftlich auf sie gerichtetem Gl'ck hinz>l. „nicht länger hie> zu verweilen. Ich habe elnen Blick ^ Iv/ reine«, unschui ^«volles Herz gthan - kein Mädchen ^iiscrcr Taae wü> dc einen solchen Schrill unternommen haben." Lenore verstand ,hn nichl recht, ader sie fühlte doch, daß er ihr eine Schmeichelei sagte, oder vielmchr etwas, was so, wie er es aussprach. in seinem Herzen lebte. ..Wollen Sie die Gütc haben, mich nach Hause zu bereiten, wenigstens bis zum Pavillon?" fragte Lenore schüchtern, denn sie gedachte des Dieners. „Sie ttnnen noch fragen? O," fü^te er hinzu und doch war es, als wäre es »hm unmöglich, das auszuspre« chen, was sein Herz so mäcktig bewegte. ..wenn ich Sie doch überall begleiten lönnle!" Er reichte Lenor>n den Arm. zitternd legte sie den ihren hinein, Neide sprachen lein Wort und doch waren ihrc H.rzen so bewegt. Wie unrecht halle Lenore ihm gethan unk» wie schmerzlich fühlte sie dieses Unrecht! Jetzt standen sie e Anträge des LandcsaüSschusseS wegen Verlhci-lung: ») oer Hutweide der Gemein« Ostrozro angenommen.) Punlt 6. Bericht des ftinaiizausschusfes Über den Land^ausschußbericht, betresseni» den Stand des Grund» enllastuttysgeschäftes in Kram. Berichttsstatter Dr. C osta bcantrll.tt: D«e Regierung sei aufzufordern, die Ausfüh» rung drr 1870gct Antrüge und Beschlüsse inbetreff dls Gl-lln>>)blösung«^eschäft?« und der dabei beschäftigten Oraanc zu realisier«». (Wird angenommen.) Punlt 7. Bericht deS Finallzausschusscs, betreffend die lftewilligung einer Uliterslüyung zur Herstellung lincS GtmeindemegcS am rechten Saoe»Ufer von Rat« shach bis Saocoüifi. (Vcrichterstatter Murnil.j Ueber Antrag de« Ausschusses wild eil, Getrag von 1000 ft, aus dem Landesfonde bewilligt. Punlt 8, Bcrichl deS Gimeindeauesckuss-s über die oorzunehuntlde llmlequng der über den Wagensbcrg im Oezirle ^iltai führenden Concurrenz-Zlraße. Grrichterstatler ssromer bemerlt. daß mit Rück» sich! auf 5ie unterlrainer Gahutrace und die obwaltenden Localoerhälln'sse ein lebhaftcr Vcrlehr auf der projtc» lierte.i Straße nicht zu erwarten sei; es wäre demnach nicht augczei^t. für die UmlegunH der Straße Voraus« lagen ^ll machen. In d^n Antrag i>rs Gcmeindtaus« schusses sei also nicht emzuyehen. (Wild angenommen.) Punkt 9. Gericht des PollswlrthschaftsauSschusfcS über de!, A'itiaq dt« Heü > ^.dg. Dr. Pol'ular, bc< treffend dll Trieft'^ack'Kärntner Vahn uno üic bezüg' lichc Petition. Dr. P oll u tar beantragt, die Negieruua sei aufzufordern, das Predil-Project zu verwerfen und das Project i^ack Tr«est zu mtterslützen. Puntl 10, Erledigungen der Petioneu: l. Den Juristen in Äyram wuroen entgegen dcm Llusschußantragc 30 fl.; 2, ^en> l'ain'schen ^ushtlfsbeclmtc'^ssranlcii' und Unterslützungevereinc zum GründungSsonde 5)0 fl. passiert ; 3, die Petltion betreffend die Valinlinit ^aibach» Karlstadt durch oaS Tnmntzthal (Herichtc'statter Murnit) wird aus national-ütllsiomischen Rücksichten unle? Gc» tonunq des Punkte? RuoolfSwcrlh büfürworlcnd vor» qele.jt werden, und 4. jene betreffend di? Coxsoltialslirle ('Herichlerstatter Deschmann) angenommen. Punlt N Ve !cht deS Ausschusses zur Piüfung dt>. Wahl dcr Landtugsabgeoroncten für die öandeshaupt» stadt ^a'n-3t^lo?rtvelcr P, Kosler übcr< nimmt den Vorsitz Abg. Dr. Zar nil oeslicst den ii cricht. Abg. o. Langer vestreittt dem ^„oesausschusse t>as Recht, aus Anlaß von Wahlprüfunqen den Oe» m.itiden die Steuirooischreibungen, ^cgltlmationslalten. Wahlcerlificate und die Nachwcisung der erfolgten Z,i» stcUung an Wahlberechtigtc abzufordern. Die Amor-oerungen dcs lrainer Randlage« erinnern an das In» quisitmnevelfahren Redner beantragt: die Wahlen Dr. 0. Kaltenegqers und Dr, Suppans seien zu verlficicrcn. (Ae'fall.) Abg. Dr. Razlag spricht für die Verificleruna,; diese Frage schleppe sich bereits durch Jahre und con< ftatiere bedeulllche lranlc Zustände. Aog, Dr. o. Savlnschegg tritt ebenauch für die Ver'ficierung ein und hält jede weitere Constatie« rung für iwelftüssig. D<°r Magistrat habe von dcr Mllllärbehösdc das Verzeichnis der wahlberechtigten 1. l. Militärs erhalten, deren Wahlberechtigung sei nicht zu bestreilen. Der Landtag habe sich ihm nicht gebüh» rende Röchle angemaßt, als er die Sleuervorschreidungen abforderte. Redner betont, daß der Vericht in der Aus» schußsihung gar nicht verlesen wurdl und verletzende Ausfülle ei.thült. Aug. Svclec spricht für dle Verificieruna. Abg. Deschmann spricht für di- Verificierung und oettheidigt in längerer Rede den geschlichen Vor» gang, die Ehre und Würde des Magistrates. Nbg. Dr. Zarnil als Btrichlerstatler betont die eminent politische Seite dieser Frage; in dieser Frage sei der Landtag souverän; die Vorgänge in den Landtagen zu Innsbruck und Pest bestätigen diese Ansicht; der Landtag halte am Gesch. icst. Oe« Redner achte die Persönlichkeit des Or. v. Kaltenegger hoch. aber der Wahlalt müsse strenge geprüft, entweder verificiert oder annulliert werden. Aei namentlicher Abstimmung wurde der «usschuh-antrag — auf weitere Prüfung beider Wahlen — mlt 15 gegen 14 Stimmen angenommen. Die Sitzung wird um 3 Uhr nachmi'lag« abge» brochen und um 5 Uhr 20 M. wieder aufgenommen. Punlt !2. Gericht des Adressenausschusst« über die Kalseradrcsfe. Verlchttrstatter Abg. Dr. Lost,. Abg. Baron Npfaltrern vertritt die Minorität des Ausschusses und veantragt Uebergang zur Tagesordnung Redner bemerkt: onl Pui'lte sind es. in denen Majorität und Minorität sich in Uebereinstimmung befinden; rrstens, in Angelcgenheiteu der Grundlastenablösung : 2. in der Grlmbsttuerrrgulierungs'Frage, und 3. in der Unterstützung des Tricst'Lacker Eisenbahnprojictes, Alle drei Punkte habe« in der so eben ablaufenden Landtagssession bereits ihrc Erledigung gefunden. Was den Ausdruck der Loyalilätsgefühle des Landes gegenüber der Kione betrifft, so werben auch diese heule noch zur Erledigung gelangen. Abgeordneter Dr. Razlag unterwirft oie Adresse einer strengen Kritik. Der Rebner erkennt die Wichtigkeit der Adressen an, kilnne aber für eine Adresse nicht stimmen. Die fragliche Adresse des lrainifchen Landtages wurde erst vor luzzem verfaßt uno zur Prüfung vorye» leqt. Retmer warnt vor M,«branch diefes dem Landtage zustehenden wichtigen Rechtes gegenüber der Krone und ocmerlt, daß der Adteßentwutf zu wenig Gewicht auf die Wünsche der slovenischen Nation lege. weshalb er auch für >>ie Aorefse ln der vorliegenden Fassung nicht stimmen könne. Dr. Razlag stellt den Antrag: die Adresse sri einem Ausschüsse zur eingehenden Berichterstattung zuzu-weisen und die Regierung auf^uforderu, die Sessions-dauer des krainischcn Landtages bis 10, d. zu verlängern. (Der Antrag wird nicht unletstützt.) At>g. A. E. Suppan zeigt an, daß er wit der Adresse nicht einverstanden sei und sein Mandat niederlege. " Verichterstatter Dr. Eosta spricht gegen Apfaltrern und Razlag und empfiehlt die Annahme der Aortsse. (Wird angenommen.) Punkt 13. In den Reichs rath werden gewühlt di« Abg. Dr. Costa und Horal. Puntl 14. Abg. Varo»: Apf« ltrer » wird zum Mitql'td der Orn^steuerreaullerungs . Commission gewählt. Pulilt l5. Vericht des Schulausschufsc« über die Ernennung d, sei in dem Vorgange des Un< terrich»sm!nisters tue Gesetzesoerlehung nicht wahrzunehmen. Redner bemcrlt schließlich, daß es höchst unllug sei, gegen den Minister zu einer Zeit aufzutreten, in der feine Unterstützung durch Bewilligung erforderlicher Sud» oenliunen vom Landtage in Anspruch genommen wird. Die Abg. Deschmann unt> Kromer stellen sich auf den Slandpunlt der Regierung. Nbg. Dr. Costa vertritt seinen Vertagungs-Nn-trag. der i„ zweiter und dritter Lesung angenommen wird. — Der l. l. Lande sprllsident ladet den Landes« hanplmann ein. die Landlagssession zu schließen. Der Landeshauptmann constaliert in längerer Rede die Thätigkeit des Landtages und das eifrige Wirken dea LandeSausschusfeS; er danlt dem Landes« reaierungs Präsidenten für die persönliche Theilnahme an den Sitzungen und ersucht denselben um gütige se-fürwvltulig, daß den zum Beschlusse erhobenen Oeseyen die A. H. Sanction ertheilt werde. Der Herr Landespräsident Graf Nuersper« erwidert: daß er nur seine Pflicht erfüllt habe und die beschlossenen Gesetze der landesherrlichen Sanction befürwortend unterbreiten werde. Abg. Dr. Gleiw«is danlt lm Namen des Hauses dem Landeshauptmanne Dr. R. v. Kalten egger sür die umsichtige, taktvolle und unparteiische Lettung der Lanotaqsverhandlungen. drückt demselben hlefür die vollste Anerkennung des aanzen Hause« au«, und betont überdies dessen energisches Eingreifen in der Functions« gebührenangelegenheit. (Lebhafter Beifall.)