Mtmcher 'Zeitung. Nr. 31. Pränumtrationsprti«: Im üomptoir ganzj. si. 11, hall'j. ss. 5.50. Für dlc Zusicllunst ins Haus halbj.50lr. Mit bcr Post ganzj.st. 15, yalbj. fl. 7.50. Freitag, 23. Jänner Inlertl onsgedüyt b<« 10 Zeilen: imal so lr., lim. 8Ulr., 8m. I fl.; sonst pr. Zeile im. 6 lr., 2m. 8lr>, 3m. 10 Ii. u. s. w. Insertionsstcmpcl jedcc«!!!. 30 li. 18«7. Alntlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn dcm Sigmnnd Grafen Braida dick. k. Kämmcrcrswürde allcrgnädigst zu verleihen geruht. __________ Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn mit Mer-ho'chstcr Entschließung vom 20. Jänner d. I. dcni Sec-tiousrathc im Staatsministerium Dr. Glistau Hcidcr taxfrei den Titel und Eharaltcrlcines Aiiuisterialrathcs allcrguädigst zn verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchste Entschließung vom 20. Jänner d. I. den Mini-slcrialsccrciär im Staatsiuiuistcrium Joseph Iirecet znm Scctionörathc und die Ministcrialconcipi,ten Joseph Krumhaar und Franz Fleißncr zn Ministerial-sccretäreu in denl genannten Ministerium allcrgnädlgst zu ernennen, ferner dem Ministerialconcipistcn Johann Anlbroz taxfrei dcn Titel und Rang eines Ministerial-sccrctärs allcrgnädigst zn verleihen geruht. Der Staatsministcr hat den Titularmiuistcrial» concipistcu Dr. Franz Hillardt nnd die Concepts-adjunetcn Ivan Lautay uud Lncas Ritter v. Führich zn Ministcrialconcipistcn, die beiden letzteren oxwl ^wtnin, im Slnatsmiuisterium ernannt. An, 2Z. Iänn^ ^<>7 wnidl' v. ^.">. INnnrr,) Zur Cichcrslcllliug des Answandcs für die ordentliche Instandsetzung der Ncuriugthalcr Eoncltrrenzstraßc hat das Berg- und Hüttenwerk Johannisthal Spreng-arbeiten nnd andere Arbeitslcistnngcn bis zum Vetrage und rücksichtlich Werthe von 5>00 fl. bereitwilligst zugesichert. Was mit dem Ansdrnckc des Dankes znr allgcmci' ncn Kenntniß gebracht wird. Laibach, am 17. Jänner 1K67. Vom k. k. Landes-Präsidium. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 25. Jänner. Die Wahlcu zum norddeutschen Parlament beschäftigen jetzt die Parteien aller Abstnfnngen in Preußen, nnd so viel scheint schon jctzt gewiß zu seiu, daß den Bestrebungen der Regicrnng hicbci nur eine nnbcdcn-tcndc Opposition gemacht werden wird. Der hcrvorra» gendstc RX'präscutaut der anti-gonvcrucmeutalcu Partei, Johauu Iacoby in Königsberg, hat wohl im Gefühle dieser Thatsache die Annahme eines Mandats für das „sogenannte" Parlament abgelehnt, nnd zwar ans dein Gruudc, weil er den Zweck dieses Parlaments nicht billigen tonne. Die Bildung eines norddeutschen Soudcr-bnudes unter preußischer Militärhcrrschaft widerstreite eben so sehr der Einheit, wie der Freiheit des deutschen Vaterlandes, nnd diese Erkenntniß zwinge ihn, seine politische Mitwirknng für das Parlament zu versagen. Die ,.N. Allg. Ztg." bezeichnet es übrigens als einen Irrthnm, wenn man e.twa daraus folgern würde, daß die radicalc Partei ihre Thätigkeit überhaupt als geschlosscu ausicht. Sie überlasse jetzt uur wieder deu weuigcr dnulel gefärbten Fractioueu, den Weg vorzubereiten, anf welchem sie, wenn ihre Zcit gekommen, vorzurücken glanbt. „In dem Wahlprogranint der einzelnen Persönlichkeiten, in den Versammlungen uud andc< rcn Kundgebungen jener Parteien tritt überall das Strcbcu zn Tage, an die rein nationalen Fragen, welche bei der Grüuduug des 'Norddeutschen Anndes an nnS herantreten, Parteifragen zn knüpfen, welche dem Werke nicht förderlich sein können. Ferner bringt die „N. Allg. Ztg." folgende osficiösc Mittheilung: „Die Regierungen von Mecklenburg-Strelitz und von Sachsen-Weimar haben, die erstere nntcrm 15., die letztere nulerm 10. d. M., znr Kenntniß des hiesigen Cabinets gebracht, daß auch ihrerseits die Wahlen für den norddeutschen Reichstag anf den 12. Februar ausgeschrieben worden sind. Ebenso ist dnrch Ministc-rialverordunng für die Herzogthümer Cobnrg-Gotha der 12. Fcbrnnr als Termin für die Wahlen znm nord-dcntschcn Parlament festgesetzt." - Iu Rom wurde eiu Oehcimbnnd entdeckt, der den Namcu ..katholisch-royalistische Actiou" führen soll; sein Programm sei, anf jede Weise die Männer nnd Rc-gierungen zn stürzen, wclchc nicht den Thcoricn des Syllabns zlistiinmtcn; als hauptsächlichste Mittel zn diesem Ende seien anscrschcn: die Zcrstörnng dcr napole-onischen Herrschaft in Frankreich, die Wicdcrhcrstellnng Polens nntcr einem österreichischen Fürsten, die Vertrei-bnng dcr savoischen Dynastie nnd die Theilung Italiens in drei Staaten: ciuen obcritalienischen ilntcr der öster- reichisch.cstcnsischcn Dynastie, einen mittelitalicuischcn unter dem Papst, Süditalicu uutcr den Vourboucn. Diese Pläne erscheinen so abenteuerlich uud uuanöführ-bar, daß dcr Zweifel an dcr Wahrheit dieser Angaben wohl ein begründeter ist. Oesterreich. Wien. Die „Deb." schreibt: Neulich erst reprodn-cirten wir nach dem „Naplo" Mittheilungen ausEroat i eu, wclchc von einer gewissen nicht uäher zu bezeichnenden Agitation fremder Emissäre in jenen Vandcsthcilen handelten. Die jüngste Nummer des „Marmaros" bringt mm ans dcr Vukowiua und dem oberen The is;-theile gleichfalls Nachrichtcn, wclchc anch hier Spuren einer ähnlichcn „fremdartigen" Thätigkeit nachzuweisen geeignet scheinen. Es sollen in dcn eben bezeichneten Gcgcndcn unter dcm russinis ch c n Landvolke verschie^ dcuartigc Gerüchte eirculircu: zum Äcispiel, daß fortan die Steuern aus dem Grnnde nicht zu zahlcu seien, „weil der russische Czar kommcu uud sie ihnen erlassen werde." Einer anderen Version znsolgc wären die jetzt gcfordcrtcn Sicncru für dcn Ezarcn zurückzubehalten. Zn anderen Zeiten — bemerkt „Marmaros" hiezu — wären derlei buutc Gerüchte gar uicht des Verzcichnens werth; doch jetzt, wo wir solche nnd ähnliche iu zicm-lichcm Znsammcnhange stehende Nachrichten von ander-wärts her vernehmen, könucn wir dies doch uicht gauz ignorireu." Trieft. Wie die „Tr. Ztg." hört, hat das hiesige Stabilimcnto tccnicc» tricstino nun definitiv von der k. k. Kriegsmarine die Ordre zum Aane dcr Maschine von lausend Pfcrdckraft für die Fregatte „Lissa" er. halten, dcrcu Aan Herrn Tonello übertragen wurde. Die Maschiuc von U»M Pfcrdckraft ist bis jetzt die größte, wclchc je in Oesterreich aus einheimischem Ma-tcriale constrnirt wurde. Die beiden gcuauutcu Etablisse-meuts (Touello nnd Stab. tccn. trieft.) habcn dnrch eine Reihe von Jahren dcn Vcwcis geliefert, daß man iu Oesterreich besser nud wohlfeiler baueu kauu, als m England, von lvelchem sich die k. k. Kriegsmarine eben durch diese heimischen Etablissements vollkommen cman-cipirt hat. __ Unsland. Vcrliu, 19. Iäuuer. (Allg. Ztg.) Die feudale „Corresvondcnz" nimmt hentc die von dcr „N. A. Z." bereits zurückgewiesene Idee dcr „Krcnzzcitung" in Äc-trcff dcr Vildnng eines Oberhauses wieder auf, das, abgcscheu von dcn dort zu vcrtrctcudcu Körperschaften und Vcrbäudcn, dcu rcgicrcudcn Dynasticn Gclegcnheit bieten würde, dnrch Dclcgirtc oder durch persönliche Theil- 'iMsssl'lM. Die Politit dcr Ältäuncr uud Fraucu. . ^. Alle Welt macht jetzt Politik. — Es dürfte daher mcmandcn wuudcrn, daß anch dcr Fcnillctouist das Po-lltischc Fcld betritt und mit vorwitzigcn Aügeu hernm-sftäht, waS anf der großcn politischcii Schaubühne vor und hiutcr dcu Eoulisseu vorgeht. Er muß zwar offtu gestchcu, daß er sich bei dieser Rolle vorkömmt, wie eiu m dcr Mcuagerie crzogcncs Kamcel, das sich plötzlich iu dic ssvoßc Wüstc versetzt fiudct; allciu er weiß sich dar. l'^. !n , '" ^'"ltcn, wcuu er sicht, daß anf dcr politi-d?, .^'"^ ""c auftreten, die sich mit il.u in ^/ '^ ?'^^'5',?" ^finden, uichtsdestoweuiger aber ^l' spieen wollen. - „Nnr- Lnmpe md bc,chcldcu,^ hat Goethe gcsagt. Dieser Sprnch scheint von uusere.i Zettgcnosten im "ollsteu Niaße beh r iget zu wer cu. Wer soltte auch di. Bescheidenheit nicht als cuicu ubcrwnudcncn Staudpuukt betrachten, wenn er sich dadurch vou einer odlo,cu Qunlificatiou bcfreicu kann? — Doch scheu wir, was auf der ftolitischcu Schnnbülmc vor fich gcht! ^ Da schcn wir die Wahlagitation im bcstcu ^nqc Die Wnhleaudidatcu nnd ihre sogenannten Frcnudc"lum^ wcln sich theils öffentlich herum, thcils cutwickclu sie ciuc rnhclosc Thätigkeit, dic inau sonst nur au den Maulwürfeu bewundert. Dic haruiloseu Nrwählcr stchcu gedaulenvoll bor deu hochtönenden Programmen nnd scheinen — indem sie sich den Sand ans den Augen wischen, dessen Ursprnng auf uatürlichcm Wege uicht erklärbar ist — gauz entzückt über das, was die Eandidatcn wollen. Äis auf das historische Hnhn im Topfe dcr Aaucrn fehlt uichts in den Programmen zur Iuaugurirung dcs goldenen Zeitalters. Wenn die Urwähler von ..Föderalismus, Ecutralismus nnd Dualismus" lesen, kann dcr aufmerksame Veobachtcr ein Zwiukern der Augen wahrnehmen, das andere Erdcnkindcr nur bei sehr starkem 'Nebel befällt. Ein scharssinnigcr Staatsmann hat über alle politischen Programme ciu schr wegwerfendes Ur-theil gefällt. Dcr Fcnillctouist ist nicht so strenge, fiudct jedoch dic Programme, gleich dcm ^icde dcr Spatzen, schr monoton nnd lückenhaft. Die Eaudidatcu sagen zumeist unr das, was sie wollen wie sie jedoch das Gewolltc durchzuführen gedenken, sagen pc selten oder gar nicht Boshafte Leute könnten meinen, dieses Schwci« gen habe einen schr natürlichen Grund; mit dieser Zn-innthung würde man jedoch dcu Programmmachcrn schr Uurccht thuu, sie verschweigen ciueu Theil ihres Programms offenbar mir deshalb, um sich dcu Triumph dcr Uebcrraschnng iu dcm gccignctcu Momente uicht iu vorhinein zn vcrdcrbcn. Während die Männerwelt ^o ihre uufcrtigc politische Weisheit öffcutlich fcilbictet, verfolgt das schölle Geschlecht hiuter dcu Eoulisscu sciuc eigene stets tact-uollc Politik; es prüft mit tiefsinnigen Augen nnd klug bcrcchncudcm Hcrzcn die verschiedenen Berfassuugssystemc, dic jetzt im Munde aller sind. Es ist begreiflich, daß die Frauen ihrcn Mäuucrn das System des tyrauuisi-reudcu Ecutralisiuns nicht empfehlen uud dagcgcu für den versöhnenden Dnalismus Propaganda zn lnachen snchcu. Ebeuso darf nuiu sich nicht wnndern, N'cnn sie ihrcn Viänncrll dcn ucu erfundenen Plnralisiuus als ein Schreckbild vormalcn und sich lieber dcm autouomcn Föderalismus iu die Arme werfen. Die Francn schwärmen stets entschieden für einen autonomen Wirkungskreis, — jedoch — die böse Wclt mag sagcn, was sie will — ganz gewiß nnr deshalb, um den Männern das odiose Viclregiercu zu crsparcu. Dcr „Ausglcich" — dicscS probate lind zcilwcilig nncntbehrliche Viittcl, nm der chclichen Verfassung cincn neuen Reiz zn gcben — »vird vou ihnen stets mit so sicherer uud unwiderstehlicher Anziehungskraft in Scene gesetzt, daß die Mäuucr auf jede Rcchlscoiitiuuität, ja sogar anf das „Soll" lind „Habcu" dcr Familien-Vilauz gauz vergcfscu. Das Programm dcr Frauen ist stets klar, entschieden uud nie lückcuhaft. Es ist kciu Spatzcnlicd, sondern ein Nachti-gallcnlicd, hin uud wieder mit dem reizenden m^/H voco cincs Zeisig. Die Frauen sagen uicht blos deutlich uud oft, waö sie wollen, sie sind vielmehr auch über das Wie dcr Durchführung nie im Unklaren, nnd im „Schwci-gcu" suchcn sie dcn Triumph einer Uebcrraschnug uic° malö. Wcun je ihr beglückendes Wollen znr brennenden Eabinctsfragc wird, bewirken sie durch dcn Duft dcr bckannteu himmlischen Noscu, dic Friedrich Schiller entdeckt hat, fast unglaubliche Wunder. Fragt mau, wie es dcuu komme, daß die Politik dcr Frauen gcgcn jcnc der Männer so vorthcilhaft absticht, so kann dcr Feuilletonist nnr antworten: Dic Politik dcr Franeu ist jcuc des Herzens, nnd das Herz trügt seine Kenner nic; d«e Politik dcr Männer aber ist jene des Verstandes, und der Verstand läßt scinc Träger leider oft im Stiche. I^ nähme ihrer Mitglieder bei dcr Gesetzgebung mitzlilvirkeil. An maßgebender Stelle scheint das Project indeß bis jetzt wenig Anklang gefunden zn haben, wie sehr anch die rcaetionärcn Organe eine „bcfondcrc Berücksichtigung" dafür bcausprucheu nnd dic Nothwendigkeit ciues per» söulicheu Heranslrctens der Fürsten betonen. Nas das erwähnte Blatt weiterhin von dem allgemeinen Bestreben, die Basis dcs norddeutschen Bundes zu befestigen, sagt, hat dagegen vollkommen seine Nichtigkeit, nnd in . der That wird anch von anderer Seitc bestätigt, daß ans dem Echooßc der Verbündeten selber Vorschläge hervorgegangen sind, welche ans die Kräftigung jener Grnnd' läge hinzielen. Die Angabe, das; die thüringischen Staaten, um dnrch eine Vereinfachung des Vcrwaltnugsappa-ratS zu Guusteu der erhöhten Äuudcspflichtcu wesentliche Ersparuugeu zu erzielen, dic Verwaltung vcrschmcl« zcu lind unter preußische Oberleitung stellen wollen, daß sie also demnach direct auf die Medintisirung losstcueru, dürfte indeß wohl zu weit über das Thatsächliche hinaus-ssrcifen. Bis jetzt wenigstens ist nur von cincr Ver-cinfachnug der Vcnvaltliugsmaschinericn, vou Ersparnissen in allen Zweigen der Verwaltung nnd vou einer Aenderung des Steuersystems die Nedc gewesen, um den Ansprüchen des Buudcs zu genügen. — Die Kla« gen über die fortdauernde Thcilnahmslosigkcit des Pn-blicnms an den bevorstehenden Parlamcniswahlcn wollen lein Ende uehmcu. liberale und Altliberalc werden nicht müde, ihre Parteigenossen zu größerer Nührigkeit anzufeuern, indem sie ans die großen Anstrengungen der von der Negicrung unterstützten konservativen hinweisen, während das Hanptorgan der letztern deren Negsamteit sowohl als die" Unterstützung der Negicrnng schmerzlich vermißt. Hier scheint übrigens das Interesse sür die Neichslagswahleu seit einigen Tagen sehr bedcntend gestiegen zu sciu. Wenigstcns isl der Andrang der Wahl-berechtigten zu den Wahllisten ein ausfallend starker, und auch die V^ahlversammlnngen, welche Schlag ans Schlag folgen, erfreuen sich jetzt eines zahlreichen Besnchs. Daß die Stimmung hier stark nach links geht, brauche ich wohl nicht zu bemerken. Trotzdem bleibt Jacoby's Wahl noch sehr zweifelhaft, weil er sich zu entschieden gegen die Annexionen ausgesprochen hat. Sein Organ „Die Znknust" hält indeß nichtsdestoweniger seine Fahne mit dem Motto: „Durch Freiheit zur Einheit" hoch. Die nationale Einheit, wiederholt es heule, könne nnr die Nc< volntion oder der Krieg herstellen. Der Frage der Eini-!Nl»g gegenüber sei jedes Parlament machtlos. Das einzige was noth thue, sei also dic Frcihcitsarbcit. Dic „N. A. Z." bemerkt heute in Betreff der Iragc wegen der Diätcnverweigcrnng: solange die Sorge um das tägliche Ärod die erste Nolle im Leben spiele, so lange sei ihrer Meinung nach die Zeit noch nicht gekommen, cms den politischen Angelegenheiten eiueu bezahlten Ae-rufüslaud zu machen. In dem gestrigen Ordcuscapitel erfolgte die Investitur der im Vaufc des Jahres neuer-nauuten Nitlcr vom Schwarzen Adler, der Generale: Kriegsmiuisler v. Noou, v. Mollle, v. Slciumctz uud Hcrwarlh v. Bittenfeld. Zn dem morgen im Schlosse stattfindenden Ordcnsfest sind vorwiegend Militärpcrsoucu geladen, welche im letzten Krieg decorirt wnrden. Ans den beiden Hänsern des Landtags haben nnr je 25 Mitglieder Einladungen erhalten, daruutcr der Präsident des Abgeordnetenhauses Herr v. ssorckenbcck, der also selbstverständlich auch mit eiuenl Orden begnadigt werden wird. Vcrlin, i^2. Jänner. Dr. Johann Iacoby hat nu den Vorsitzenden der Wählcrvcrsammlnna. des dritten Berliner Parlaments-Wahlbezirkes, Herrn Dr. Langer-hanns, nachfolgendes, in der „Zuknnft" veröffentlichtes Schreiben gerichtet: 18. IelUNlr. Geehrter Frcuud! Aus Ihrem Schreiben ersehe ich, daß die am 15. d.M. versammelten Wähler des dritten Veiling Wahlbezirkes ten Aeschlnf; gesaßt, mich als ihrcu alleinigen Candidatcu für da^? „norddeutsche Parlament" auszuslelle». So schr ich daö Vertrauen zu schälen weift, nu't welchem meiue Mitbürger mich beehrt haben, sehe ich mich deunech genöthigt, die mir angetragene Ccmdidatur abzulehnen. D—ohne meiner politischen Vergangenheit untren zu weiden— cin Mandat sür das sogenannte „Parlament" m'cht a»zu< uchulcn. Indcm ich Eie, geehrter Herr! ersuche, dcu Wühlern, welche mir ihre Summe zu gcdcn beabsichtigten, meinen auf' richtigen Dant auszusurcchen, verharre ich in frcundschafllichcr Ergebenheit Ihr Dr. Johann Iacoby. Verlin, 22. Iünncr. (Sitznng dcS Abgc-ordneten Hanfes.) Die Interpellation des Abgeordneten Waligorski, betreffend die Erschwerung des rnssisch'prcußischcn Grcnzvcrkchrs, wird wegen Krankheit dcS Interpellanten verschoben, Ein Antrag Panr's, be< treffend den Schutz wahrheitsgetreuer Neichstagsbcrichtc, wird nach knrzcr Debatte augcnommeu. Bei Bcrathuug dcv Frankfurter Petition bezüglich der Kriegslasten beschließt das Hans die motivirte Tagesordnung. Der Ncgicrllngscolnmissär erklärte, die Nückzahlnug dcr sechs Millionen Kontribution odcr dcrcu Verwendung zn Gnnstcn Frankfurts kiinne nicht in Aussicht gestellt werden. Mönche», 1<.). Jänner. Prof. v. Pcttcnt o fc r ist seit cinigcn Tagen vou sciucr Neise zurück. Derselbe soll über die Ncsultatc seiucr Forschuugeu, die er iu den vergangenen Sommer von dcr Eholcra hciuigc-snchtcn Städten gemacht, vollstäudig befriedigt seiu, liud cbcuso soll auch das Ergebniß der wisseuschaftlichcu Bc^ sprcchuugeu nlit den Profcssorcu Gricsingcr, Wunderlich nnd dcm Engländcr Äiacphcrsun eine fast übereinstimmende Gleichheit der Anschannngen erzielt haben. Wie man hört, wird Prof. v. Peltenkofer die Znsammcn-stcllnng der jüngsten Erfahrungen dem ärztlichen Vcrciu iu eiuem ausführlichen Vortrag darlegen. Zu gleicher Zeit wird anch ans Wien eine überraschende Beobachtung mitgetheilt. Dr. Klob hat nämlich dortselbst mit Hülfe ciuer t?00 — WWfachen Vergrößerung in den rcisar-tigen Stühlen dcr Eholera-^rankeil Ätillionen ulikrosko-pischer Pilze entdeckl, die in der änßern Form wenig vou nuseru ciuheiiuischeu verschieden siud, uud daß diese die Basis dcr furchtbaren Krankheit bilden nnd dnrch dieselben die leichte Uebcrtraguug dcr Cholera bcwirkt wird, dürfte jetzt wohl kaum mehr bezweifelt werdcu können, da ja von vornherein bekannt ist, wie nngchener rasch bei cincr günstigen Disposition überhaupt die Pilzc sich vermehren. Die atomistischeu Pflaumn uud ihre Kcimspornc scheinen überhaupt unter gegebeueu Bc-dingnngen cinen noch nicht geahnten Einfluß auf uuscrcu Organismus zu übeu obwohl die Behauptuug großer Aci'zte,. daß Schleimfieber, Typhus, Pockeu, Scharlach uud auderc ausleckende Krankheiten mit der Eholera so ziciulich gleiche Unterlagen haben, immer luchr au Ver-brcituug gewiuut. Wir eriuncrn uus, vor eiuigeu Inhreu gcleseu zu habeu, daß ein junger kräftiger Mann ans einer angesehenen Familie in England plötzlich mit alleil Erscheinungen der Kehlkopsschwindsucht erkrankte uud außerordcutlich schnell verstarb. Die Section dcr Leiche ergab eine förmliche Ueberwncherung des Kehlkopfs mit zahllosen kleinen Pilzen, und der Fall machte außeror-deulliches Aufsehen. Vielleicht gelingt es nunmehr bald der rationelle» nr^ milieu, wenn sic die Eholera üls greifbaren Feind gefunden, sie auch mit gleichen Waffen zu bekämpfen und ihr dadurch das Entsetzen zu bcuch-mrn, welches ihr Erscheinen über ganze Gcgcudcn vcr-breitet. Floren;, iN. Iäuucr. Esbcstätigtfich, daßdcrKöuig eine halbe Million Frankeil zn Gunsten des kretischen Ansstandcs unterzeichnet hat. Das scit ungefähr eiucm Vionatc gebildete philhellcuischc Eomiti^ richtet cill Manifest an die Italicner, welches nüt zahlreichen Nnterschrif-leu von Äl'änucrn versehen ist, die dcr ilal. Aristokratie, der hohen Finanz, dem Parlamente, zum Theil auch der Diplomatie angehören. Dasselbe ist vou N. Tommaseo verfaßt, dcr mit dem greiscu Giuo Eapvoui zl> deu Hauptbeförderern des Nntcrnchiucns gehört. Paris, N». Iäuucr. Dic angelündigtcn Ncformcn haben ihre schr ernsthafte Seite: die Neuorganisation der Freiheit und des Heeres. Dcr vou hier iuspirirle nnd unterhaltene, niemals cousiseirtc „Iuternatioual" gibt hiezu folgenden Eommeutar. ^iach Sadolva, fagt er, hat Frankreich daS Wort „Eompcusation" nlisgcspro-chen. Es kann dieses Wort nicht znrückuchmeu. Die prcnßischc Llllianz, welche dcm Kaiser manchmal empfohlen wird, wärc zu theuer erkauft, weuu wir ihr uuserc Julcrefseu opfern müßten. Ohnc den ^lhein sind wir nothweudigerwcise dic Feinde Prenßcus. Dcr Kmscr hat also zwiugcndc Grüudc ciucr ^tellorgauisation dcs Heeres und der Freiheit. Anch cr lalln sich sammclu uud abwartc!', hat aber dic Stuude geschlagen, ohne daß cr das Bcrliucr Eabinet zn dcr uns schnldigcn Eoiupen-satiou überreden koilute, so wird cr die Friedensfanatiker hinwegwciscn, welche dein Frankreich Ludwigs XIV. nud Napoleons eine zahme Selbsterniedrigung zumutheu. Im ^ahre Idl^ werden wir den Rhein odcr den Krieg haben. ^ Gewiß steht die französische Negieruug iu kciuem Zusammeuhaug zur Veröffentlichung eines folchen Zeitnngsartikcls. Doch ist cs bemerkenswert!), daß cr in Paris und von cincr dcr Regierung intim befreundeten Persoil geschrieben ist, uud daß dic betreffende Nnmmcr dcs Ionrnals mit Genehmigung des Ministeriums dcö Innern vertheilt werdcu kouute. — Die Ueberzeugung dcs Kaisers, daß dic Znknnft dcs Landes nnd seiner Regierung in den Arbeitervereinen liegt, verhindert nicht, daß aller Verkehr mit dcm in London sitzen, deu Generalralh dcs internationalen Arbcitcrvcrcins nntcr strengster Anssicht dcr französischen Polizci steht nnd von ihr bei jeder Oclcgcnhcit ausgefaugcu, nutcrschlagcu uud coufiscirt wird. — Die „Patric" hat Iuformationcn über dic Stellung dcö Wiener Eabinets zur oricut a lischcn Fragc. Danach hättc Hcrr von Bcllst dic strikte Ans-führnng des Hatt von 1tt5)0 als das wirksamstc Mittcl znr Vorbcngling weiterer Bcrwickelnngcn vorgeschlagen, iudcm cs übrigcus im Iutcressc Ocstcrrcichs, wic allcr Welt, läge, daß die Diugc im Orient zu keiner allgemeinen Eonflagralion führten. Prcußcu hättc tciucu Gruud, ciucll nuderu Standpnnlt cinzllnchlnen, und was Rnßland betreffe, so hoffe man in Wien, daß cö nicht ans Furcht vor ciucr curoväischcn Eoalition, nbcr vor dcr schweren Vcrantworllichleit der Entfeffelling eines ill scincn Folgen so unberechenbaren Eonflictcs zurückschrecken wcrdc. Tt. Petersburg, 14. Jänner. Dic Angelegenheit dcr Eandiotcn ist jetzt an der Tagesordnung. <^eit längerer Zeit widmet nnserc Presse derselben ihrc volle Anflnerksamkeil, uud wcuu ihre Stiumic ans ocm Poli-tischcu Gcbietc auch bis jetzt spurlos verhallt, iu dein russischeu Volle fiudct sie deu vollsten Aullaug, Dcr Russe sicht in den Eaudioteu uicht blos die Opfer der durch Jahrhunderte hindurch dauerudcu türkischen Gewaltherrschaft nnd der noch elenderen Eifersüchteleien der christlichen Großmächte, er sicht in ihucu auch ocu Glaubensgenossen, der ein Aurecht auf seine Theilnahme, Unterstützung und Schntz hat. Eiuslweileu bcschräullc man sich ans die beiden ersten, aber wir glanben nicht zn irren, wenn wir auuehmeu, daß bald von Seiten dcr Rcgicrnng ernstliche Schritte geschehen dürften, die anch in Bezng anf den dritten Pnnkt den Wünschen des Volkes Gcungthuuug verschaffen nnd dcr christlichen Bevölkerung des türkischen Reiches den so lang ersehnten Schutz gewähreu. Uutcr deu Mauifestatioueu zu Guustcn dcr Griechen steht hier obeu an cin am N. Jänner im großen Theater gegebener Maskenball, mit dein cinc Lotterie verbunden war, zn dcr tanscnd Gewinne, wor-nntcr znlu Thcil sehr wcrthvollc, geschenkt waren. Dcr Zudrang zu demselben war so außerordentlich, daß für dic Eintrittokartcn ganz nugcwöhnlich hohe Preise bc-zahlt wnrden. Dic ursprünglich festgesetzte Zahl von Eintrittskarten war fofort nach Ankündigung dcs Ballcs vcrgriffeu. Es wurde daher die Zahl dcr Eintritts' karten, so weit dcr Raum cs gcstattctc, bcdcntend vergrößert. Der Kaiser nnd die Kaiserin, sowic dcr Groß--fürst-Thronfolger nebst Gemalin, dic Großfürstcu Wla-dinlir ulld Alcxci Alcxandroivitsch, dic Großfürsten Eon-stantill nnd Nilolai Nilolajewitsch, sowic dcr Großfürst ^lilolai Eonstantinowitsch nnd dcr Prinz von Oldenburg, Alexander Petrowitsch, beehrten deu Ball mit ihrer Gegenwart. UnscrcBörse hat zn dem bedculenden Ertrag des-sclben die Enmulc von ^5).(X)<)9l»bcln Silber zugeschossen. Dic iul Jahr !!-?<.><» ausgesührle Alishcbilng crgab 178/^38 Militärpslichtigc. Davon wnrdcn nnr'87,098 eingereiht, 4l>,()5)l> als dienstunfähig cnllassen mld 50,881 als überzählig zurückgestellt. 12,-'><', l hatleu sich freige-lauft. Da im Jahr I8l!5 108,924 Aiann znm Alili-tärdicust herangezogen worden waren, so rrhclll, daß das Jahr 186li wcit weniger R^ekrulen vcdnrfte. — Nach cincr im Jahre 186(> in Finnland vorgcnommcncu Volks zäh l l! ng belief sich die Einwohnerzahl auf 1/.)00M) Menfchcn, von denen 1,808,248 Protcstanteil. Ueber die Hälfte von dicfeu gehört dem weiblichen Gc schlecht an. (3onstalltiuvpel, 22. Jänner. (Direct.) Dand Pascha, Gouvcrneur des Libanon, ist mit Z000 3N'ann gcgen dcll aberuials dnrch den Maronitenfnrslen Inssns Karam iusurgirteu District ittsruau im Anmärsche. Mnschir Derwisch Pascha ist vou Damascus mit Trnp -pen ill Beyrnth angelangt. Ncw-A"rk^ 5). Iänncr. Die Legislative des Staates Ohio hat das Verfassuugsamcudcment augc-uommeu. Dic gegen dic canadischcn Fcuier cmsgespro-chcilcu Todcsurthcile lvurdcu iu zwanzigjährige Gesäugt uißstrafc uingcwalldclt. Die Mission Eampbcll's ist auf^ gegeben. — Nachrichtcu aus Ätc^ico zusolgc siud durch cin Dccrct dcs Kaisers Maximilian Bestimmnngcn über dic Rückseudung dcr östcrrcichischeu nud bclgischcn Truppen getroffen worden. General Eastclnau ist crkraukt. Hagesnemsslieiten. — (Wchrgesctz.) Wir gcbeu uachslchendc Mitlh^i' lung dcö „N. Frdbl." mit allem Voibchalt: Wie in militärischen Kreisen verlautet, soll gcgcuwttrlig im Krlegsmini' slcnum mit (instwciligcr Äciscitclcgung dcr Vorarbeiten silr daö AvaincnlcnlöGes^ die Arbeit der Armce.Neorgamsa-liou alö wichtiger in Vordergrund gezogen werden, uud sollen darüber Lommissions-Vcrathungrn uncmZgcschl stall-siüden. Das Hauptinotiu dazu sollen, wic uns von compc-tenter S-ite mitgetheilt wird, dic Schmi'erigkeitcn g^^cbcu hadcu, welche die Durchführung dcr allgrmmu'u Wehrpflicht allenthalben heruoriuft. Es ist in dcr Absicht gelegen, alv Anskunstsmittll, um für allcufMgc (3oeutualitäten gesntclt zu sli», di? Organisation der Zlrmc in tcietischer Vczichu»ss vorderhand durchzusührcu, um dic Armee in, Vedarsssalle auf die durch dic allgemeine Wehrpflicht zu erzielende Höhe bringen zu lönnen. M soll in dieser Nich' tuug das Project dcr Errichtung vou 20 ueueu Infanterie-Regimcntcru (von 80 auf 100), Vermehrung der Jäger-ttupv,.' bis anf 50 VataillouZ, ferner dcr Ausstellung dcr 5. Felo>VatailIon5 und des 1. Landwchl'Aataillons pcr Regiment (letzteres für dcn Kriegsfall, mit Verwendung vou pensionntcn Ofsicicren) bestehen, überhaupt darauf hingcar« bätct werden, um die Wehrkraft biö zur Einführung dcr allgcmrmcn Wehrpflicht in alleu Thüilcu dcö Neichcs auf dic erforderliche Hiihe zu briugeu. — (Jubiläum.) Am 21. d. überbrachte dcm Feld-zcugmcistcr Grafen Mazzuchclli iu Wieu ciue OffieierH' Dcputatiou seines Regiments zu seinem 50j5hr!geu Inhabers' Jubiläum dic Glückwünsche des NegimcniZ. Im Laufe des Vormittags wurde dem Jubilar dic Ehrc zu Theil, eine»' Aesuch dcö Feldmarschall.Erzherzogs Albrecht zu crhaltcu, dcr im Namcu dcr Ariuec deu Jubilar zu dem sclteucu Fcs^ bcglüäwünschte. Iu dcr Wohnung deL Fcldzcugmcistcrs ^' sen Mazznchelli sand um 4 Uhr Nachmittags ciu Diner slall, welchem sowohl dic Tepulaüou dc'? 10. InfantencÄeginlents, 133 als mehrere daselbst lebende pcnsionirte Militärs, die in diesem NegimciUe dienten, als Gäste beiwohnten. Feldzeug« Meister Graf Mazzuchclli brachte diesen Ehrentag in beson« ders heiterer Slinlmuug in der Mitte seiner G5stc zu. Locales. (Klcinkiudcrbcwahau st a l t.) Wir werden um Aufnahme uachstcheudcr Mittheilung ersucht: Mit dein Abschlüsse der Iahrcsrcchnnng über die Empfänge uud Auslagen der hiesigen illeinlindcrbewahr-anstalt für das Jahr 1800 erachtet es die Direction pflichtgemäß, dieselbe zur öffentlichen Kenntnis; zu bringen und den vielen uud hochverehrten i>. t. Gönnern uud Wohlthätcru, die ihre stets bewährte Mcnschcnfrcnndlich-keit znm Besten der armen kleinen Kinder anch im vcr< flossenen 7>ahre an den Tag legten, fiir ihre wiederholten großmüthigen Beiträge und mildeu spenden anmit den wärmsten Dank aufzudrücken uud die angelegentlichste Bitte damit zu verbinden, auch in diesem Jahre uuscrcr so wohlthätige,, Anstalt ihre Gewogenheit uicht zu cut-ziehcu. Als sicherste Vernhignng mag deu vielen i». t. Wohl-thätcru der Uuistaud dicneu, daß die Zahl der die Au-stalt bcsucheudcn Kinder immer zunimmt, uud wem, sich diese im Jahre 18L4 mit Ui4, im Jahre 1805 mit 143, im Jahre 1806 mit 154 uachwciscu läßt, so ist dies der thatsächliche und erfreulichste Beweis, wie sehr die minder bemittelten Classen unserer Stadtbevölteruug die Wohlthat der Bewahranstalt ihrer kleinen Kinder cmcrkcuueu uud mit wirtlichen, Eifer anch bcuützen, wo ihucu ja bereitwillig Schutz für die Tagesstunden, ein leichter, dem Fassungsvermögen der Kinder angemessener, den uachfolgeudeu Schulbesuch anbahnender Unterricht, den Mädchen anßerdem schon frühzeitig das Angewöhnen an Arbeitsamkeit dargeboten wird. Von deu 154 im verflossene,, Jahre uuscrc Austalt besuchenden Kindern, nämlich 0i) Knaben nnd 89 Mäd« chen, entfallen ihrem Wohnorte nach anf die Stadtpfarrc St. Jacob 77, anf die Dompfarre 14, nnf die Vorstadt-Pfarre Maria-Verkündigung 15, anf die Vorsladtpfarre St. Peter 19, auf die Vorstadtpfarrc St. Johann in Tirnan 29, und so ist anch in dieser Aufzählung dar» gelegt, das; die, vun den arbeitenden Classen zumeist bc< volterten Pfarren St. Iaeob und Tiruau auch die größte Hahl Kinder der Anstalt znführen, jedoch anch ersichtlich wird, daß 48 Kinder ans den drei anderen enllcgcucren Pfinrbczirlcn selbst der weite Weg uicht hindert, sich der Wohlthat der Austalt theilhaftig zu machcu. Die Direction muß sich ferucr uur glücklich fühlen, daß die gütigen Jahresbeiträge edler Menschensrcnnde es ermöglichen, in den Winlermonaten an 00 Kinder täglich die Mittagskost verabreiche,, zu köuncu, wobei auf die Armnth der Eltern und entlegenen Wohnort derselbe,, thuulichste Rücksicht genommen wird, was sogcstaltig nnr beiträgt, die wohltätigen Absichten, die diese Anstalt in allen Richtungen anstrebt und zn erhalten sucht, zu erhöhen. Mögen sich die vcrehrlichcn Wohlthäter nnr zu einem Besuche uuserer Anstalt veranlaßt finden, fie werden selbe mit Beruhigung verlassen, sich die Ueberzeugung leicht verschaffen, daß in Beziehung anf die zweckmäßigste Eintheilnng, auf Ordnung nnd Reinlich-leit, als anch die vollkommen entsprechende uumittclbarc Uebcrwachnng der Kleinen alles Erreichbare erzielt wnrdc, daß sohiu die Direction, vereint mit dem i). t. verehr-! lichen Frauene»,,,!^, die seit Jahren ihre gütige Theilnahme der Anstalt widmeu, die Hoffnung hegcu darf, das; dcrcu blshcriger Wjährigcr Bcstaud zum Wohlc der t^!'^""n ^'^c "nserer Hauptstadt der ferneren I "lt'?"' l nterxütz»»^ «ller wahreu Menschenfreunde wmd.g cttannt und diese für immer gesichert bleiben Vaibach, am 10. Immer 1807 — (Juristische Gesellschaft.) Heute Abends um >Ur sin et e,ne Monats.ersannnlung der juristischen Gc,cllschc>ft nut dem von uns schon in der vmiacn Woche mitgetheilten Programme statt. — (Gounods „Fan st") wi.d nwrgen bcrcitZ bei gewöhnlichen Preisen gegeben, daher ein noch zahlreicherer Theaterbesuch wie bisher zu erwarten ist. — (Theater.) Gestern hatte unser neue Konüler Herr F i ndeiscn Gelegenheit, seine treffliche Aefahianna un lonuschcn Fache cm den Tag zu legen. Echon im ein- d ?°r 1^ .."^' Prudent" 'and er als Theater. M s l ^ ^ wiederholten nnd ganz wohlverdienten Ve f l, noch mehr ader in dcn darauf folgenden „Flotten Vmschen in denen cr den „Wichs.er Flecl" in einer Weise gab die beun Pudl.cmn, welches diese Operette doch schon so ost horte, cm« ganz ungezwungene Hcitcrleit erzengte. Ganz besonders ges.el Herr Findcisen im (3>,gla>'derduelt dc>3 wiederholt werden mnßte, und durch den Vortraq des recht witzig »nd ncn zusammengestellte!, politischen Liftos^'ö. Aus der Sitzunss des Gemeinderatheö vom 24. Jänner. Ter Vürgermeistcr eröffnete die Sitzung nach Genehmigung dcö Protokolls der lchten Sitzung mit folgenden Mittheilungen: I. Betreffend die der 2tadtgcmci„dc Laidach nu't Schreiben Er. kaiserlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs Albrecht vom 19. Tcccmber 18L6 kundgegebene allerhöchste Aucrlenuung fur die während der Kriegsereiguissr bc- wÄhrle werktätige Treue uud Loyalität (vollinhaltlich mitgetheilt in der „Laibacher Ztg." vom 29. December 1800, Nr. 297). Der Bürgermeister beantragt, daft dieses Huld-volle Schreiben in Glaö und Nahmen gefaßt, im NathZsaale zum bleibenden Andenleu ausgehängt werde, was angenommen wird. H. Betreffend die Liquidirung zweier Verdienst» betrage für Pflastcrungsarbeiten und Setzung von Barriere-steinen vor der Domtirche mit 108 st. 80 kr. und respective 45 fl., durch die Aausection, welche die Versammlung genehmigt. 3. Die abschlägige Erledigung de3 l. l. Landesrcgierungs-Präsidiumä vom 13. December 1860 in Betreff Ausscheidung eines zu der Gemeinde Unterschischla gehörigen Terrains und dessen Einverleibung in das Stadt» pomcnum. Ueber Antrag des Bürgermeisters wird dieser Gegenstand an die N cch t sscctio n znr weiteren Antragstellung gewiesen. 4. Gibt der Äürgrrmcister den nach § 11 des Gemcindcstatute-3 von Laibach erfolgenden Austritt von zehn Gemcmderälhen und dcö Bürgermeisters mit Rücksicht auf die verflossene dreijährige Periode bekannt und theilt mit, daft das Nöthige wegen Anfertigung der Wahllisten und seinerzcitigeu Ausschreibung der Neuwahl verfügt wird. GN. I. Blei weis interpellitt den Bürgermeister wegen Herstellung der Pflasterung in der Lingergasse, welcher Gegenstand an die Aausection verwiesen wird. GN. Dr. Valenta interpcllirt wegen Errichtung von öffentlichen Flußbädern in der Laibach mit^lücl' sicht auf die dnrch Neguluung des Flußbettes sich darbie. tendc Gelegenheit, und bezieht sich dabei aus ein vom hiesigen arztlichen V^rcinc bereits vor 5 Jahren dicsfallZ ausge. arbeitcteS und an deu Gemcinderath geleitetes Promcmoria, auf welches bisher noch leine Antwort erfolgte. ^ Der Bürgermeister beruft sich auf sämmtliche Mitglieder der Aauscttion, welche in der Lage seien, zu be« stätigen, daß im verflossenen Jahre die so sehnlichst gc« wünschte Errichtung einer öffentlichen Badeanstalt ihrer Ver-wirtlichuug ganz nahe war, indem das l. k. MilitÄr bereit war, ein Terrain zu diesem Vehufc abzutreten und die Austalt johin eine für Eioil uud Militär gemeinschaftliche geworden wäre.. Die Ausführung sei durch die Kriegscreiguisse vercilclt wordeu. Es liege jedoch dem Gemcindcrathe noch ei» anderes Project zur Errichtung eincr solchen Anstalt an der Gradaschza vor, welches sVincrzlit dem Gcmeiüderalhc wcrdc zur Kenntniß gebracht werden, es winde jedoch dessen Ausführung z» große Kosten verursachen. Jedenfalls werde dll Gegenstand im Auge behalten und wo möglich realisitt werden. GN. Dcschmann intcrpcllirt den Bürgermeister, warum den Wäblern mit den Lcgitimationslartcn für die bevorstehende Landtagswahl leine Wahllisten zugestellt worden seien. Der Bürg rmeistcr cntgegnct, daß dieses auch bei der letzten Wahl nicht geschehen, gesetzlich nicht vorge» schrieben nnd auch anderwärts nicht üblich sei. Uebli> gens wäre bei der Küize der Zeit die Drucklegung der Listen nicht möglich gewesen. Deschmann rcplicirt, daß bei den G cm c i ndew a hle n die Listen dcn Wählern zu» gestellt wurden, und die Landtagswahlen seien doch vi>'l wichtiger als jene, nnd schon wegen der statistischen Daten sei die Mittheilung dersclbeu wünschenöwerth. Der Bürgermeister indcm er dies anerkennt, bezieht sich auf das früher Gefagte und theil! mit, daß unter den Angehörigen der Stadtgemeinde 810 wahlberechtigt seien. Außcrdona,-A»lchen 7N. -.Vault actim7.'U/— Creditattic!, 10.l.l0. — 18!!0sr Staalöanlchell 85,80, — Silber 131.5)0. — London 132.80. — K. l.Ducateu 6.27. Angekommene Fremde. Am 23. Iiuiuer. TtaVt Wlen. Die Herreu: Haau, ssabrieaut, ssähndrich und Hahn. Kauf!., und ^,'nßniag, von Wim. — Maninal, von ^üibl>i'i»a. — Marizza, von Gi)r;. -- Fitz, Kcnifm,, von Graz, - -^lariei, Gilterdircelor, von Haaölicrg. Elephant. Die Herren: Pcoolti, Handclsm., uou Trich. — Hochsinger, Handclsn,,, von (5;aüUl,urli. — Ungcr, Hnndclsm., vc>u Wtt'u. — Kriövcr, Handrlsm,, von Kraiulinrg. Mohren. Herr Grin-, Handrlöin,, von Littai. H»otto;iel)NNss vom 23. Jänner. Wien: 3!) 85. Graz: 7^ 80 21 46 59. Theater. Heute Freitag dcn 25. I ä n u r r : Slilliva». Lustspiel iu 3 Äclen. 2)iorl^ cn Samstag dcn 26. Innncr: Fällst (Mavssarethe). Große Oper iu 5 Acten von Gounod. HeuteAbeud Streichmusik von Mecklenburg «Strcl itz bei freiem Gntr^e. — Anfang 8 Uhr. .MetelirollMsche ^eolinchlmlssell in Qnliach. <;U. Mg., 327,g8 — 8-l windstill ganz l>cw. . '.'1. 2 „ N. ! 327.4« -- 1.4 ' H?,schwach i düiiü vlw. , s»,o(! 10 „ Ab. I 326,8l ^— 0.I ' Oschwcuh ! «anz bcw. j ,' Molgl'inolh. Dic Alpen sichlbar. Aiifthcmn»«. Gcgrn Abmd ;n!N'Ii»>l!i!)e ÄrUnUkung, Pcraillworllicher Rtdacleur: Iguaz v. Klein m a u l.