Mbacher Nl. 163, fi, >>, halb>. ft, 5 5<>. yl!i b<« >che Alätter haben mit knndiger Hand hervorgehoben, ^uege in dem kaiserlichen Handschreiben der Beweis, 'ss Gras Taaffe nach wie vor das volle Vertrauen ^ Krone besitzt. Das ist ebenso richtig, als wesentlich. 2 lst aber auch innerlich gekräftigt, weil nnnmchr ^ gewisse Missbehagen gewichen ist, das es in ^kr bisherigen Zusammenschliug beherrschen mnsste, nd das feinen Grund in den gehässigen persönlichen M'fsen hatte, welcher man sich namentlich gegen ^"nayr und Horst so sehr befleißigte. Es ist in ""parlamentarischen Posit,ou gestärkt, weil es heute lkhl als je nnf die Unterstichung der Polrn rechnen ^", die iin Abgcordnetenhause ein entschiedenes Ele-'em bilden. Mit ihrer Hilfe wird es dem Cabinet ^l auch gelingen, die Czechen auf jener Linie zu halten, von welcher es nie und nimmermehr ab-Elchen w,ll und auch nicht abweichen kann, wenn es >ner Mission entsprechen soll, die Verfassung zur un-^inltencn Wahrheit und die Volksvertretung zu jener levräfentanz aller Volker des Reiches zu macheu, "He ste eben nach dieser Verfassung sein soll. Es ist WIlch im öffentlichen Ansehen wesentlich gestiegen, mn dle CapacUät und den fachmännischen Beruf der ^uen Männer, die in das neue Ministerium getreten Nd, vermag selbst die Opposition nicht in Abrede zu iMen. Das Ministerium Taaffc hat allerdings auch ". bcr jüngsten Session des Neichsrathes auf volks-^ltschasilichenl Gebiete manches Hervorragende aeleistet, ^2 in der Bevölkerung mit ungetheiltem Beifalle auf« lmommen wurde; aber man fühlt allgemein, dass das ^binet erst jeht, nach seiner Reconstruction, so recht ^. der Lage »st, mit voller Kraft an jene ernste volls-?'ltschaftliche Arbeit zu gehen, welche es in seinen^ «ramme in den Vordergrund gestellt hat. Die lde,t muss aber jene leidigen Discussionen. in wel-^ sich die Parteileidenschaften so wohl fühlen, immer yr einengen und die verjchiedenen Elemente zwingen, einander statt gegen einander zu arbeiten. lnnn "^ ^'6t eine überaus kindische Auffassung, wenn sH. aus dem fortdauernden Gezänke der Parteien denV " ^' ^"^ ber Gedanke, den Frieden zwifchen ^Nationalitäten herzustellen und die Verfassung zur nick!^''"" Bettung und Anerkennung zu bringen, «l!? ^^ gescheitert sei, sondern sich als unausführbar H°° >k" habe. Wenn Parteien, die sich anderthalb lM "'"' /""9 ""fa bitterste bekämpft, aufs gründ- ^ttittl. ^k" gelernt haben, ohne vorhergegangene gun! - "6' ja überhaupt ohne irgend einen Ueber- lvnim " Stimmung vorbereitet zu haben, zusammen- l^em ^ """ 5>lsalnmenkommen in einem Hause, an sie ' .'^e, dann ,st wohl nichts natürlicher, als dass tilH'"chsl damit anfangen, ihr Herz auszuschütten, t>»lln^ ö" demonstrieren, dass sie recht haben, an , ^ berfelben. Die Krise muss durchgemacht wer- llil,^ ^ ^r Genesungsprocess beginnt. Die Regieruug scl)^. "ur dafür sorgen, das« diese Krise ohue Er- lilil) U ?' l" oh»e Schaden für den Staat ablaufe. sei^^l Taaffe schemt mit seinem klaren Blicke. llil ^ "uhe^ Festigkeit uud Coulance gauz der Mann gefe^^ Aufgabe zu fein. Wenn ihm dazu noch etwas ^!am» !' ^ ^"^'s ein Cabinet in der heutigen z>«wrz . .'etznug. Niemand lann die Verdienste Stre- ^cinner "^ H°^ höher schätzen als wir. Allein d.ese 5">'te„ '^" '"" so lange am Plahe, als sie hoffen ^girr.!/'""' ^^'l der Lmlen zur Unterstützuug der .' diel, A Wüberzuzifhen. Von dem Momente an. heile fi.'Innung fcheiterte. bot ihr Verbleiben Nach- Mch'^. >'e srlbst. wie für das Cabinet. Sie wurden slNlelj H ^" Vorwurf des Verrath« an der Partei sich imn,/" der Kampf gegen das Cabinet verstieg ,.. ..H-, '"^ '" persönliche Gehässigkeit. hh lüm,,, "kuen Männern wird man doch nicht um. "'' eme gewisse Objeclivität der Veurlheilm^ ihrer Action zu gewähren. Das »llcin schon wird nicht unwesentlich dazu beitragen, beruhigend auf die Discussion zu wirken, und man wirb sich zu dieser Haltung umso mehr bestimmt finden, als man sehr wohl weift, dass die verfassungitrene Bevölkerung eine Opposition um jeden Preis, eine Opposition etwa il li< (i1:«.>slon, sondern in vollster Harmonie abjchlujs. D>e verfasjungslreue Majorität be« währte billigen Wünschen der slavischen Minorität gc< genüber ein nicht genug anzuerkennendes Entgegenlonl" me», uud die stürmischen Slauarufe, mit welchen letztere den einhellig gefassten Beschluss auf Uebernahme der Proßnitzer slavifchen Privat»Oberrealfchule in die Landcsverwaltung beglüßte, bewies deutlich, dass die-s-K Entgegenkommen nicht aus unfruchtbaren Boden gc« fallen ist. „Auch im böhmische,, Landtage hat es an ahn« lichen Beweisen von Vcrsohnlichleit nicht gefehlt, wie unter anderm die Beschlüsse über das böhmische Nationaltheater und die Erhöhung der Subventionen für einzelne nationale Institute dargethan haben, und wenn auch in der Wahlreform» und Svrachensrage ein Com-promiss nicht zu erzielen war. so hat dies das gedeih, liche Zusammenwirken auf anderen Gebieten in keiner Weise behindert. Wenn wir zum Schlüsse noch daraus hinweisen, wie entschieden jene Stimmen desavouiert wolden sind, welche von einem angeblich in vielen Landtagen geplanten Sturme auf die Reichseinheit zu erzählen wussten und welche noch in den jüngsten Tagen die Verfassung als bedroht hinzustellen suchten, dann glauben wir den Beweis erbracht zu haben, dass der Verlauf der diesjährigen Uanotagsperiode trotz vereinzelter Mlsstöne im ganzen und großen ein würdiger war und die Bevölkerung alle Ursache hat, mit den erreichten Resultaten zufrieden zu sein " Zur Orientsrage. Die Collectivnote der Signatarmächte wurde am 15». d. M. vom Grafen Hahfeld, als dem Doyen > des diplomatlichen Corpl m ttonstantmopel. bcr Pforte überlclcht. Ursprünglich war bekanntlich der 10. Juli für die Uebcrreichnng in Aussicht genommen; da es sich aber herausgestellt, dass ein besonderer muhame-dänischer Feiertag auf denselben fällt, machte Graf Hatzfeld bereits tagsvorher feine Fahrt aus die hohe Pforte. Ebenso genau wie die programmäßigen vierzehn Tage Zwischenpause zwischen der lchten Con-ferenzsihunq >n Berlin und der osficiellen Uebergabe der Conferenzbeschlnsse an die türkische Regierung verstrichen sind, wird auch jetzt wieder der unerlässlichen diplomatischen Formalitäten wegen ein halber Monat vorübergehen, ehe mau auch nur die Antwort der Pforte mit Anstand urgieren lann. Bor der ersten August-Woche wirb man der officiellcu uud formellen Erwiderung der Türkei also schwerlich entgegensehen können, denn dass dieselbe spontan sich mit der Antwort übereilen werde, ist nicht anzunehmen. In Berliner diplomatischen Kreisen wird angenommen, das« die Türkei die Collectivnote in unbestimmter Weise beantworten und Zeit zu gewinnen suchen werde. Die Stellung der Mächte zu einer Actionspolitil gegen die Pforte wird sich nunmehr bald klären müssen, nnd jedenfalls ist jede einzelne Macht gezwungen, mit sich selbst über ihr Verhalten einig zu werden, was bei bcr Mehrzahl noch keineswegs der Fall zu sein scheint. Namentlich in Paris kreuzen sich nach einer Meldung der '„Nationalzeitung" zwei Strömungen, welche die sich selbst widersprechende Haltung dieses inspirierten Organs erklären. Man will hienach wissen, dass das dem „Temps" nahestehende auswärtige Amt in der That gegen ein Engagement der französischen Politik sei, das Verpflichtungen mit einem schließlich zweifelhaften Resultate für die eigentlichen Interessen Frankreichs involoieren würde. Eine eventuelle Action mit allen Mächten würde Herr v. Freycinet nicht ablehnen, da sie keine Position Frankreichs gefährden könne; bei einem Unternehmen mit England würde der Einsah aber keinesfalls im Verhältnisse zu dem Rlsico stehen. Die fortschrittliche Umgebung der Regierung scheine dagegen Gambellas Anschauung zu vertreten, wenn sie für ein thatkräftiges Auftreten der Republik vor den Wahlen agitiere, um dem Lande zu beweisen, dass die Rcgicrungsform nicht die Zurückhaltung der Nation um jrdeu Preis bedinge, welche auf die Dauer den Eindruck der Schwäche machen müsse. Welche Tendenz schließlich die Oberhand behält, muss man abwarten. Abbedin Pascha hat die zweite identische Note der Mächte, welche der Pforte die Abtretung Dul« cignos und des übrigen Gebietes am rechten Vojana« Ufer an Montenegro anstatt der in der Conven« tion vom 12. April namhaft gemachten Orte im Nordosten des Skutarisees vorfchlägt, beantwortet. Diese Antwort fchrint nach der vorliegenden Depesche sehr absonderlicher Art zu sein. Abbeoin macht Vorbehalte mbflreff der Aprilconvention, erklärt, die Psoitr könne «n die Abtrrtlmg Dulcigno« und einiger O'te nicht willigen, wohl aber sei sie bereit, „ein gleich groheS Gebiet zwischen dem Skutarisce und dem Ndriallfchen Meere" abzutreten. N>m hat aber die Pforte außer demjenigen Gebiete, defsen Abtretung eben von den Mächten voiglschlagen wurde, und das abzutreten sie sich weigert, zwischen dem Skutarisee und dem Lloriati-schen Meere lein Quadratmeter Land! Aagesneuigkeilen. — (Petroleum brand) In Titusville »m mittag« die Warnunus» signale, alles stob aueeinanbrr. die Katastrophe war ein-aetrsten Der ungl-heilsre Vehült-r warf ein arc»ße« Quantum Oel aus, dem immer schneller weitere glvhere Oelwrllen folgten. In Todesangst flöhe,, die Arbeiter vor drn hlral'slichrnden Fcurrsttbmen den Hügel herab und alücklicherwrise gelang e» allen, sich m Sicherheit zu bringen Das bi-nnende Oel hatte mittlerweile eine Reihe anderer Behälter erreicht, von denen einige explodierten, andere in Vrand neriethen und den ganzen Himmel mit einem Ffüermeer einhüllten, während der schwarze Rauch, der noch in 5(> englische Meilen Ent» fernung gesehen weiden kcmnie. jede Vlu»sicht auf den I3SS südlichen Hügel verbarg. Am folgenden Morgen wüthete das Feuer mit anscheinend ungeschwächter Kraft fort. Die meisten Oelbehälter waren zerstört oder standen noch in Flammen und verschont waren nur ein paar der grüßten Tanks, von denen eine, die Emery Tank. 17,000 Barrels Oel enthielt. Doch auch diese könn, ten trotz der angestrengtesten Arbeit der Löschmannschaften nicht gerettet weiden. Bei Anbruch der Nacht wüthete das schreckliche Element noch immcr fort, doch hatte tein Ueberfliehen von Bedeutung mehr statt« gefunden, als gegen 11 Uhr plötzlich einer der schrecklichsten Augenblicke während der ganzen Feuersbrunst eintrat. Mehrere Behälter zeigten Symptome, dafs sie überfließen wollten, so dass auf der ganzen Linie neue Warnungssignalc gegeben werden mussten. Da der Fluss infolge heftigen Regens um 2 Fliß gestiegen war, fo war die Gefahr eine bedeutend größere geworden. Fast gleichzeitig stürzten zwei Behälter zusammen, und gleich darauf lochten mehrere andere über; in wenigen Augen« blicken stand der ganze Fluss in Flammen, die in einer mächtigen Feuersäule von mindestens 2000 Fuß Höhe aufstiegen. Schon nach zehn Minuten war das brennende Oel abgeflossen und nach weiteren fünf Minuten hatte man die brennende Brücke gelöscht, so dass dieselbe wenigstens zur Noth noch benutzt werden kann. Mit dem Abstießen des Oels war denn auch die Gefahr beseitigt. — (Hin versunkener Berg.) Von San Luis Potosi in Mexico wird gemeldet, dass am 7. Mai die dortigen Bewohner von einem donnerähnlichen Geräusch erschreckt wurden. Man fand, dass ei» kleiner Berg in der Nähe der Farm (Hacienda) von Santa Catarina verschwunden war, und zwar mit einem Schlage, Es war eine Bodenvffnung zurückgeblieben von etwa 600 i Fuß Breite. 300 Fuß Länge und 300 Fuß Tiefe. Nur mit größter Vorsicht konnte man sich der Höhlung! nähern, weil ringsum die Erde gerissen war und mit Einsturz drohte. Einige Steine, welche man in die Höhlung warf, brauchten 10 Secunden, bevor sie aufschlugen. Da die Erde zu beben und hin und her zu wankeil begann, mussten sich die Untersucher der wunderbaren Naturerscheinung schnell zurückziehen. Dann stürzten die Räuder der Höhle ein und große weiße Staubwolken erhoben sich aus der Höhlung. Locales. Brainischer Landtag. 14. (Schluss-) Sitzung. Laibach, 13. Juli. (Schluss.) Abg. Klun erklärt, der Fall, den er aus einer hiesigen Schule erzählt habe, fei keine Indiscretion vewesen, es habe ja die ganze Prüfungscommission davon gehört. (Rufe: Zur Sache!) Uebrigens sei noch vlS jetzt keine Antwort darüber erfolgt, ob die slo-venijche Sprache als obligater Lehrgegenstand an den mehrclasslgcn Voltsschulen Gottschees eingeführt worden sei und wer von der natwnalen Partei direct mit Rom correspondiere, obwohl beide Antworten sehr er^ Wünscht wären. Referent Abg. Baron Apfaltrern: Es war bereits schon durch einige Tage eine gewisse parlamentarische Gewitterschwüle in der Luft bemerkbar, so dass man ahnen konnte, dass die Herren der Minorität kaum darauf warten, sich Luft zu machen. Nun, der Herr Landeshauptmann hat dadurch, dass er den Herren Gelegenheit zum Einnehmen eines tüchtigen Gabelfrühstücks bot, es ermöglicht, dass es diesen Expec-torationen nicht an der üblichen Kraft gebrach. Die Reden, die gehalten wurden, haben so wenig zum Gegenstande gepasst, wie etwa ein Vortrag über die chinesische Sprache. Die Minorität hat bisher noch in jeder Session das Bedürfnis gefühlt, sich in der Sprachenfrage in der ausgedehntesten Weise auszusprechen. Da die Gegner deü A»trages nicht zum Gegenstände sprachen, so fühle er sich auch nicht verpflichtet, auf die Ausführungen zu antworten, und zwar umso weniger, als er in der angebahnten Richtung nicht noch weitere Reden provocieren will. In einer Hinsicht aber müsse er ge^en eine nicht qualistcierbare Verdächtigung, gegen den Hinwels auf das HinübersUclien nach Deutschland nämlich, feierlich und nut aller Entschiedenheit Protest erheben. Es lst nie eine That zutage getreten, welche eine so tief verletzende Verdächtigung auch nnr im mindesten rechtfertigen würde, und Redner bedauert es, dass diesrlbe keme Zurechtweisung seitens des Landtags» präsidemen erfahren hat. Auf den Ruf des Abgeordneten Klun: „Auf Nimmerwiedersehen in dieser Zusammensetzung?" könne Redner nur erwidern, dass seine Partei sicherlich nicht Trauer anlegen werde, wenn dieser Ruf witllich zur Wahrheit wird. (Lebhafter Beifall rechts.) Der Landeshauptmann erklärt, wenn er geahnt hätte, dass einer Partei des Landtages eine solche Adsichl zugemuthet wurde, wie sie der Berichterstatter aufgefasst hat, so hätte er unbedingt den Ordnungsruf ertheilt. Er habe diese Aeußerung des Abgeordneten Svetec nur als eine inhallslofe Phrase angesehen und daher auch nicht ernst genommen. Abg. Svetec erklärt hierauf, er habe durch seine l Bemerkung, dass einige Deutsche in Oesterreich solche Tendenzen hegen, in keiner Weise eine Verdächtigung der Mitglieder der Gegenpartei in diesem Hause be» absichtigt. Uebrigens sei seine Partei durch eine ähnliche Bemerkung von der directen Korrespondenz mit Rom verdächtigt worden, ohne dass bis nun ein Beweis hiefür geliefert worden wäre. In der Specialdebatte über den letzten Antrag spricht Abgeordneter Detela. Redner sagt, er wolle sich auch „expectorieren", wie die Reden der Mi-noritätsmitglieder vom Berichterstatter bezeichnet wer« den. Schon wieder werden einmal die allgemeinen Wünsche des Volkes als Parole für die Annahme eines Antrages ausgegeben, und doch war es gerade die Majorität des Landtages, welche auf die Wünsche des Volkes, wo es sich um die Ablösung der geistlichen Giebigkeiten handelte, und der Volkswunsch durch die , Erklärungen der Gemeinden constatiert war, gar keine Rücksicht nahm. Oder hat man dem Volkswunsche bei dem Antrage des Abgeordneten Dr. Vleiweis, auf theilweise Beschränkung der Heiratsfreiheit Rechnung getragen? Leere Vorwände wurden vorgebracht und die sollen an Stelle der sachlichen Argumente dienen. Redner sagt, da lasse sich wohl das Citat des großen Dichters anwenden: «Was man den Geist der Zeiten heißt, ist der Herren eigener Geist." Was das Volk will, das wollen die Herren nicht, und was das Volk nicht will, das muss sein, weil es eben die Zeit so verlangt. Redner unterstützt den Antrag des Abgeordneten Svetec. Als Redner sind noch vorgemerkt die Abgeordne-ten Navratil und Dr. Zarnit: ersterer verzichtet auf das Wort. Dr. Zarnil erklärt, er wolle nur ganz kurz und objectiv feinen Standpunkt kennzeichnen. In erster Linie freue es ihn, dass der Berichterstatter constatiert habe, dass seine Partei diesem Antrage zustimme. Den Standpunkt, den die nationale Partei in dieser Frage vertritt, hat das Herrenhausmitglied Baron Hüblier kürzlich im Herrenhause in seiner großen staatsmän-nischen Rede gelegentlich der Adressdebatte gekennzeichnet. Baron Hübner hob hervor, dass. so weit er in der Welt herumgekommen sei, er sich überzeugt habe, dass sich überall über alle Fragen debattieren lasse, nnr eine Frage gibt es, in der lein Compromiss zugelassen wird, und das ist die Frage der Sprache und der Na« tionalität, denn über diese wollen stets nnr die Mitglieder derselben Nationalität allein entscheiden. Die jetzige Landtagsmajorität aber maße sich an, über die Bedürfnisse der slovenischen Nation zu entscheiden, während sie diesem Principe zufolge doch nur berech-tiget wäre, dies für die Gottscheer und Weißenfelser zn thun, nicht aber für die Volksschulen der slovenischen Bevölkerung. Der früheren nationalen Landtags» Majorität ist es niemals eingefallen, den Gottscheern die Erlernung der slovenischen Sprache in ihren Volls-schulen aufdrängen zu wollen, während nmgekehrt dies die jetzige Majorität des Llmdesausschusses und Landtages thue und sich so ein Recht anmaßt, das ihr nicht zukommt. In der Schweiz gebe es genug Deutsche, doch sei in jedem Cantone die Unterrichtssprache in der Schule nur diejenige, welche im betreffenden Cantone gespro» chen wird. Ueberhaupt aber gelte hier der Satz: „In princiiiii» odstH". Wenn man heute nicht gegen die Einführung der deutschen Sprache in den mehrclassigen Volksschulen opponiert, werde die Nächstliegende Folge sein, dass die Majorität inkurze mit dem Antrage kommt, die deutsche Sprache als obligaten Lehrgegenstand auch in die cmclassigen Volksschulen einzuführen, wie dies in der slovenischen Untersteiermart bereits der sfall ist. In Kärnten ist in allen Voltsschulen des Landes, auch in jenen Theilen, die von Slovenen bewohnt sind, ausschließlich nur die deutsche Sprache die Unterrichtssprache in den Volksschulen, nnd der k. k. Landesschulrath, sowie der kärntnerische Landes« ansschusK haben sogar Prämien für jene Volksschul« lehrer ausgeschrieben, welche am besten germanisieren. Zu Unterstciermark, wo 400,000 Slovenen in com« pacter Masse wohnen, getraut man sich schon nicht, so entschieden mit der Germanisalion vorzugehen, man begnügt sich, die deutsche Sprache als obligaten Lehr« gegenstand in allen einclassigen Volksschulen einzu-führen. In Krain, wo 96 pCt. Slovenen und nur 4 pCl. Deutsche wohnen, ist man etwas bescheidener und will die deutsche Sprache nur in die mehrclassigen Volksschulen eingeführt sehen. Der Kampf, um den' es sich hier handelt, ist eben derselbe, den das Slaven-thum schon seit 1000 Jahren kämpft. Referent Abg. Baron Apfaltrern bezweifelt, dass die Frage, die man hente hier verhandelt, im krainischen Landtage werde gelöst werden, es sei dies eine Frage der Cultur, die' sich überall ihre Bahnen bricht, deren Gang man zwar zu erschweren, aber niemals aufzuhalten vermag. Die Sprachenfrage wird immer aufgewühlt, und überall, wo es sich um das Wohl des Landes handelt, wittern die Herren Unralh. Den Bedürfnissen und Interessen des Volles ist damit ent. sprochen, dass dasselbe Gelegenheit findet, die deutsche Sprache zu lernen, für das Lernen der slovenisctM. beziehungsweise der krainischen Sprache ist reichlich ge-! sorgt. Die Minorität möge es jenen Organen beruhigt überlassen, für das Interesse des Landes zu sorgen, die dazu verfasiungsgemäß berufen sind, nämlich dem Landtage nnd seiner Majorität. Wenn man behauptet, dass es besser sei für einen Krainer, die italienische Sprache zu lernen, als die deutsche, so zeigt dies von wenig freundlicher Gesinnung eines österreichifchen Staatsbürgers, der dazu noch andere Würden trägt, gegen den Staat. Wie viele von den Herren del , Gegenpartei würden heute wohl hier sitzen, wenn ihnen nicht Gelegenheit geboten worden wäre, in der Volks» schule deutsch zu lernen? Wären sie sonst in der Lage, ihren Berufspflichten nachzukommen, könnte der eine die Advocatur, der zweite feine ärztliche Praxis vii> sehen, könnten sie heute Citate der ersten Geistesheroen anführen, wenn sie nicht deutsch gelernt hätten? Frei» lich die Herren brauchen nicht mehr deutsch zu lernen, aber es wäre ihre Pflicht, dafür zn stimmen, dass auch das Volk die Erlernung derselben nicht vernachlässigt. Der Landesansschuss wurde vom Landtage gewählt, er hat seinen Wirkungskreis in dieser Frage vollkommen richtig erfasst und seine Schuldigkeit ge> than. (Beifall.) Abg. Klun protestiert gegen die Insinuation, als ob jeder, der das Lernen der italienischen Sprache empfiehlt, ein Hochverräther wäre. Die italienische Sprache ist in Oesterreich ebenso gleichberechtigt, wie alle anderen Sprachen des Kaiserstaates. Der Antrag des Abgeordneten Svetec, den« Landesausschusse die Missbilligung auszusprechen, wird mit 19 gegen 14 Stin^ men abgelehnt und der Antrag des Rechenschaft^ berichtsausfchusses angeno m m e n. XVII. Abg. Baron Apfaltrern referiert namen« des Rechenschaftsberichtsansfchnsses über die, besondere! Erstattung nicht vorbehaltenen Mittheilungen. Rednel erklärt, der Ausschnss könne es sich nicht versage«, der lebhaften Aefriediglmg Worte zu leihen, welche t»< Mitglieder des Landtages darüber empfnnden haben, schon in der ersten Sitzung den Nechenschaftsberich' in einem so gediegenen nnd umfassenden Elaborats entgegennehmen zn können. Er beantragt daher fol' gende Erklärung: Indem der Landtag die Mittheilungen über b>< Vorkehrungen des Landcsansschnsses aus Anlass del Ueberschwemmulig auf dem Laibacher Moore im Herb!' 1878, — der Schadenfeuer in den Ortschaften Dr? lovc, Slavma, Nadajneselo und Obellaibach und ^ Anweisnng der G»adengabe per 21 fl. für 5'avells Illiassii genehmigend zur Kenntnis nimmt, beauftrag' er den LandcKmlsschujs, bei Bewilligung von Ulltel" stützungen an bishin nicht versicherte Abbrändler ei^ solche für den Fall der Wiederholung eines Arand' schadens an ihrem Eigenthume an die VedingUl's mittlerweile genommener Ärandschadensversichernng ^ kliüvfen und sie auf die verhältnismäßige Bcrücksich^ gung des durch trotz der Assecuranz nicht gedeckt/" Theiles des Brandschadens zu beschränken, den Gemel^ den aber überhaupt bei sich ergebenden Anlässen ^ Errichtung freiwilliger Feuerwehren zu empfehlt Außerdem beantragt er: 1.) Der Landesausschuss hat von diesem "^ schlusse den Gemeinden des Landes unter Äeifiig"A einer Belehrung über die Pflicht eines guten Ha"^ Vaters, fein Eigenthum gegen Brandschäden zu vel sichern, mit dem Auftrage Mittheilung zu mache^ die Bestätigung der stattgehabten Kundmachung ^ Landesausschusse vorzulegen -und das fürstliischöflA Ordinariat zu ersuchen, es möge im Interesse ^ LlNldbcvöllerung auf deren diesbezügliche Belehr""' auch durch den Curatclerns hinwirken. a,,, ! Der Landtag wolle die Entgegennahme des ", lichtes über Feststellung nnd Liquidierung der v" schiedenen Ersätze aus Anlass der im Jahre 1«?2 "" geführten Disciplinaruntersnchung qcgen die damals', V^amten der lvei^ über seine Anträge, eine Land'esumlage vom ^ nnd Ärantweinverschleiße, betreffend und wegen Nev'!^ der Hierlands bestehenden Feuerlöschordnungen auf nächste Landtligssession vertagen. ^ Äei dem Furtbestande der seit einer Reihe^, Landtagssessionen in jeder derselben dargelegten "^ hältnisse, welche die Beibehaltung der Institution, ^ Bezirkscassen als geradezn unvermeidlich ersche''z lassen, so lange in den meisten Theilen des 5M c so kleine Gemeindegebiete gegeben sind, beantragt Auöschuss: Der hohe Landtag wolle beschließe" - ^ 2.) Der Landesausschnss wird beauftragt, ^, k. l. Regierung zn erfuchen, beim Ministerium desH, nern zu erwirken, dass mit der Anflasslmg der Vez' ^ cassen in Krain anch in den Jahren 1880 und l nicht vorgegangen werde. ^ Von den der abgesonderten Berichterstattuna ^, behaltenen Materien des Rechenschliftsberichles ab"^, haltet der Ausschuss im Hinblicke aus die ebeM ^ sichtige und fachkundige als aufopferungsvoll un" ^si liche und pflichtgetrcne Thätigkeit, von welch" ^, jede Seite des Berichtes dem LandesausschM' ^ anerkennenswertes Zeugnis ablegt — für !"" hB, genehme Pflicht, den Antrag zu'stellen: Der ^ ^V wolle hiefür dem Landesausschusse seinen beste« ^ wärmsten Dank und seine vollste AnerlenUliS sprechen. 13il5 In der Debatte über diese Theile des Rechen-Haftsberichtes ergreift das Wort Abg. Dr. Zarnil, ledner sagt, der Landtag habe in oer Sitzung vom 1. Oktober 1869 den Beschluss gefasst, dass die Mtssprache bei den landschaftlichen Aemtern auch für :n inneren Verkehr ausschließlich die slovenische zu m habe. Dieser Beschluss war mit Rücksicht darauf, >ss in Krain 00 M. Slovenen wohnen, ganz ge-'chtfertigt, indem er die Amtierung gleichartig gemacht U. Der Landesausschnss aber hat die slovenische 'prache aus den landschaftlichen Aemtern vertrieben, M dazu vom Landtage ein Mandat besessen zn haben, ldem der Landtagsbcschluss vom 2 l. Oktober l8W> lcht aufgehoben war. Dadurch hat sich der Landes-usschuss einer Ueberschreitung seiner Compcteuz schul» ^3 gemacht. Redner begnügt siä), dies zu constatieren, "" will diesbezüglich leinen Antrag stellen, da er ^ ohnehin nur als Zeitverschwendung betrachten Abg. Deschmaun bezeichnet den jetzigen Vor-ang bei den landschaftlichen Aemtern als ganz cor-kcten und die Anordnung des Landesausschusses als 'ne sehr zweckmnhige. Die Amtierung entspreche zu« em vollkommen der heutigen Intel pellationsbeantwor« ^'9. welche die Herren der Gegenseite mit „Dobro"-Ulfen begrüstzt haben und die auch die Majorität des ?auses befriedigt hat. Mit slovenischen Parteien werde lovenisch verkehrt, slovenische Eingaben werden slovc-''ich erlediget, und umgekehrt werde mit deutschen Karteien in deutscher Sprache verhandelt, so dass also >e»de Theile befriedigt sind. Es bleibt immerhin charak-"lstlsch. dass, seit die autonomistische Partei ,m Rcichs-athe die Majorität hat, die si ühcr stets an der Tages-lonuna. gestandenen klagen über die Bedrückung der «^einsche,, Nation im amtlichen Verkehre durch deutsche WMiflcil ganz verstummt sind. Es hat auch die !lm> ^ Iuterpellationsbeantwortung bewiesen, dass die !,venischc Amtiernng nicht so vernachlässiget werde, , k es dic Hellen gewöhnlich behaupten. Nach den Mogenen Erhebungen wi,d bei den politischen Be-"ben bis auf Militär-, Forst- und Kirchenangelegen, »etten alles slovenisch amtiert. Der Landesausschuss «n» doch nicht „lit den kaiserlichen Behörden, etwa l'lt den Ministerien oder den Landesausschüssen anderer Uonländer sluvenisch verkehren, das hieße doch die anze Amtierung auf den Kopf stellen. In dieser Session len zwei Gesetze beschlossen worden, die nicht etwa m stumper,n der slovenischen Sprache, sondern ein "erkannter scenischer Schriftsteller übersetzt hat. ^no find etwa seitens des Herrn Landespräsidenten k der Berathung diescs Gesetzes gegründete Äe. Mlen gegen den sprachlichen Geist der Ucbersetzung '"gebracht worden? Wie soll eine Sprache zur Amts« Mche dienen, die nicht jene Entwicklung hat, welche Ml nothwendig ist und über die selbst die eigenen Mlftgelehrten nicht einig sind? Durch die Amts-lptllche wird die slovenische Sprache auch nicht im ^'Wen gehoben werden, und es ist für die Sprache tn>< ^^^ ""b die Literatur ganz gleichgiltig, ob man "l den Behörden deutsch amtiert oder slovenisch. . Abg. Klun fragt, wie sich die slovenische Sprache, !ol^ ^ niemals Amtssprache werden soll, zu einer ^M ausbilden könne? Das erscheine ihm gerade so trun/ ü' ^'e jener Nichtschwimmer, der bald er-H^en wäre und sich dann verschwur, nicht früher lön» '"^ Wasser zu gehen, bevor er nicht schwimmen ein» c Uebrigrns l" auch die deutsche Amtssprache "k sehr barbarische. H,s,^bg. Dr. Vosnjal cntgegnet dem Abgeordneten Ieit ?°""' bass dessen Behauptung, in der letzten über /^" ^ Klagen der slovenischen Abgeordneten Neickk H'ntansstznng der slovenischen Sprache im ^ock s ^ verstumint. ganz unrichtig sei. Redner habe ^bae >!^ '^" Resolutionen in dieser Richtung im Wotk ^nhause eingebracht, die auch angenommen ten o? ^^' ^ ^"two>t des Herrn Landespräsiden- ^s M Redner besser verstanden zu haben, als der Mal "e Deschmann. Der Umstand in der Inter- ttet,. "üvemitwortnng ^ ^^ wichtig, dass der Ver- l>ef «."^ Rt'gicsung sagt, dass es „nach Bcrichlcu Hi^eznkshaliplmannschaftcn" mit der slovenischen let, ^""a so stchrn soll. Wie viel an diesen Verich- i!b^""^es ist. davon wird sich die Regierung schon bttseil, U"' U"o anch sehen, ob thatsächlich im Sinne ^<,? amtiert werde. Bezüglich der Finanz- und Yllen "'/-" l""' bie Verhandlungen noch im Zuge. ^rden ". ^" l""tik auch nicht sofort entsprochen 'sl. lc»n "'^ öwanzig Jahre aus dem Geleise gewesen l?lilt w i!^'^^ '"'^ einemmale in die richtige Bahn ge« ^slli^ lü' ^ Regierung aber habe wcniqstens den ^hels-, ^"'llen, allen Nationen zu ihren Rechten zu Mtei k "'" ^nstaliert Redner, dass die nationale !"°Nuna ^"" "'cht über die Interpellationsbeant» > Aemter immer feine Hal- N" di? ^ ^'^ ^'^ s^ jc entwickeln können? Hätte ^cht. w°n» ^ ^p'^'' s" N'"^ Fortschritte ge- l ^lluna "^^ '"""" die lateinische Sprache jene Nhef ^ 'M amtlichen Verkehre einnehmen würde, wie Referent Abg. Baron Apfaltrern bemerkt, dass der Landtagsbcschluss vom Jahre 1869 durch einen späteren Beschluss vom Jahre 1878 aufgehoben wurde. Hierauf werden fämmtlichc Anträge des Ausschusses zur Prüfung des Rechenschaftsberichtes angenommen. Referent Abg. Baron Npfaltrern referiert schließlich, dass es der Ausschuss für seine hervor-ragendste Aufgabe erachte, dem Landtage vorzuschlagen, er möge aussvrechen, der Landesausschuss habe in richtiger Auffassung seiner Aufgabe als Vertreter des Landes Krain und seines Landtages die Gefühle der Kramer bei dem freudevollen Anlasse und der erhebenden Feier des 25jähriqrn Ehrbunoes Ihrer k. und k. Majestäten in angemessener Weise zum Ausdruck? gebracht, und fühle sich die Bevölkerung des Landes durch die huldvolle Entgegennahme der Adresse seitens Ihrer l. uud k. Majestäten und durch die dabei von Sr. l. l. Apostolischen Majestät allergnädigst aus» gesprochene Ueberzeugung von der Einigkeit derselben in dem Gefühle trenester Anhänglichkeit an Ihre k. und k. Majestäten und das Allerhöchste Kaiserhaus hoch« beglückt, abel auch aufgefordert, die von unserem aller-gilädigslen Herrn und Kaiser darin erblickte Bürg» schaft des einträchtigen Zusammenwirkens aller Bo wohucr Krams zur Hcbung der Wohlfahrt des Vaterlandes als das Palladinm ihres Thnns uud Handelns mit unwandelbarer Trcne für immerdar zu bewahren. Der Landtag wolle nicht minder anerkennen, der Landcsausschnss habe in gleich zutreffender Weise aus Anlass dcr Verlobung Sr. l. und l. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf mit Ihrer löniglichen Hoheit der Prinzessin Stephanie von Bcl-gicn die freudige Theilnahme des Landes manifestiert, und der Landlag nehme die allergnädigste Entgegen» nähme dieses Huldigungsactcs namens des Landes freudigst und dankerfüllt zu treuergebener Kenntnis. Der Landeshauptmann weist auf diese zwci außerordcutlichcn Ereignisse hin, welche das Herz eines jeden Österreichers begeistern, und fordert den Landtag auf, dem Allerhöchsten Kaiserhause ein drei-maliges begeistertes Hoch und Slava »u bringen. (Stürmische Hoch-, Slava- und Hivio-Rufe.) Der Landeshauptmann richtet nun nach erledigter Tagesordnung zum Abschiede eiuige Schlussworte an das Haus. Er betont zunächst mit Befriedigung, dass die abgelaufene Session manche der früheren, was die Zahl und Wichtigkeit der gefassten Beschlüsse anbelangt, weit überragt. War der Austausch der Gedanken auch hie und da ein heißer, so wurde doch alles glücklich dlnchgrsührt, was wohl in erster Linie der wirklich aufopferungsvollen Thätigkeit der Herren Abgeordneten zu danken ist, denen der Landeshauptmann den herzlichsten Dank ausspricht. Dem Vertreter der kaiserlichen Regierung drückt der Landeshauptmann für die große Bereitwilligkeit, mi welcher derselbe imt seinen reichen Erfahrungen den Berathungen des Landtages zur Seite stand, namens des ganzen Landtages gleichfalls den wärmsten Dank aus. Beim Abschlüsse wichtiger Verhandlungen ist es dem Menschen so naheliegend, das Vergangene noch« mals Revue passieren zu lassen und zugleich auch einen Blick nach vorwärts zu thun. In erster Linie ist es wohl die Ordnung de« Landeshauehalles, welche heuer umso schwieriger war, als man diesmal mit noch UN' bekannten Factoren rechnen mnssle, was sich im nächsten Jahre durch das Belanntsein der Steuerbasis bessern werde. Auch dem Oeiucindewesen wurde die cingchtndste Aufmerksamkeit gewidmet, ebenso wie auch für die Hebung des Volkswohlstandes gethan wurde, was unter den schwierigen finanziellen Verhältnissen des Landes eben zu thun möglich war. Was unmer auch die Ver-Handlungen des Landtages bewegt hat, so hosfl der LandeShanptmann doch, es werde» sich noch beide Par-, leien verständigen und so em einiges und glückliches, Krain im einigen und glücklichen Oesterreich bllden. In slovenischer Spmche forlsahrcnb, sagt der Landeshauptmann, der Blick zu dem edlen Stern, zu dem von allen geliebten Kaiser und Herrn, sei es, der gewiss alle vereinigen werde in dem Rufe: Hoch lebe unser Kaiser Franz Joseph I. Slava! (Stürmische Hoch-, Slava- und Hivio-Ruse der Abgeordneten und des Publnums,) Laildespläsident Winllcr drückt dem Landeshauptmanne für den der Regierung kundgegebenen Dank ocn jeinigen aus. Die Regierung müsse aber> auch dem Landtage ihren wärmsten Dank ansspvechen,! dessen Aba/ord„ele mit so viel Aufopferung. Hingebung, Genauigkeit und Gründlichkeit ih,e Arbeiten! erledigt haben. Der Landeshauptmann erklärt hierauf die Session des Landtages von Kram für geschlossen. Abg. Baron Apfaltrern spricht dem Landes« hauplmanne fm die umsichtige und parteilose Leitung der Verhandlungen den Dank des Landtages aus. (Lebhafter Beifall.) Schlufs der Sitzung 0 Uhr abend«. l '— (Empfang der Laibacher Schützen) Die zum Schützenfeste nach Wien gefahrenen 32 Mitglieder der Laibacher Rohrschiitzenaesellschaft find Samstag um 1l) Uhr vormittags wohlbehalten in Wien eingetroffen und am Südbahnhofe .daselbst herzlichst em» pfangen worden Namens des Hentralcomitis begrühte die Angekommenen der ReichsrathKabgeordnete Dr Fo« regger mit riner längeren Ansprache, die mit den Worten schloss: „Hoch die Schützen aus dem Krainerlande!" In seiner Erwiderung hierauf sprach der Herr Ober-schühenmelfter Dr. Ritter v. Stdckl denn innigsten Dank für den herzlichen Empfang aus und fügte hinzu: „Wir haben nie daran gezweifelt, dass die reichstreue Haupt« stadt ihre altbewährte Gastfreundschaft auch diesmal im vollsten Maße ausüben werde." — (Vezirlsrichter Lah f ) Der l, l. Vezirl«. lichter in RaomannSdors. Herr Josef Lah. ist vorgestern nachmittags daselbst nach kurzer Krankheit im 60. Lebensjahre verschieden. T>er Verstorbene war ein sehr geschätzter und tüchtiger Instizl.eamter, — (Abmarsch) Die in Laibach und Umgebung stationierten Batterien des 12. Artillerieregiments sind gesteril um 6 Uhr morgens zum alljährlich üblichen Scheibenschießen nach Pettau abmarschiert. — (Selbstmord eines Osficiers.) Gestern um 6 Uhr morgens, unmittelbar vor dem Aufmärsche, hat sich in Laibach in seiner Wohnung der l, l. Lieutenant des l2. Artillerieregiments Franz Neugebauer erschossen und blieb sofort todt Die Motive, die den unglücklichen, erst im 27. Lebensjahre gestandenen Officier, der sich im bosnischen Feldzuge nebst der Kriegkniedaille auch dic silberne Tapferleitsmedaille zweiter Classe erworben hatte, zu diesen, traurigen Schrille veranlasst haben, sind nicht sichergestellt, doch vermuthet man drückende Geldverlegenheiten, Das Leichenbegängnis desselben findet morgen um 4 Uhr nachmittags vom Oarnisonsspitalc aus statt. — (Maturitätsprüfung.) Heute beginnt an der hiesigen Oberrealschule die mündliche Maturitätsprüfung. — (Decorierung eines pflichttreuen Gen dar men) Dem Postenführer Jakob Rogli c,Po-stencommandanten zu Mottling, wurde von Sr. Ma« jeftät dein Kaiser in Anerkennung der eifrigen, umfich» tigen und erfolgreichen Ausführung der zur Unterdru«^ clung der Rinderpest im Vezirle Tfchernembl angeorb-neten Maßregeln das silberne Verdienstlrenz allergnädigst verliehen. Die Deeoriernna, dieses Postenführers hat am II. d. M. in Mvttling stattgefunden. Zu dieser Feierlichkeit waren 14 Gendarmen n.id die freiwillige Feuerwchr von Mottling mit ihrer Fahne auKgerückt. Um '.» Uhr Vormittage wurde die Abtheilung durch den Gendarmerie-Abtheilungsrommandanten zu Rudolfswerl, Herrn Lieutencmt Johann Laure, bei klingendem Spiele, da die Gemeindevertretung die uniformierte Musik frei-willig hiezu beigestellt hatte, in die Kirche geführt und nach Anhörung der vom Herrn Probsten Terzhel cele-brierten Messe die Deeorieruna des genannten Posten» fnhrerS im Schulsaale durch den Ubtheilungscommnn-danten unter einer der Fcier des Tages würdigen Ansprache vorgenommen. Diesem feierlichen Acte. sowie dem um 2 Uhr nachmittags veranstalteten Festessen, wobei zwei Toaste auf Se. Majestät den Kaiser und obersten ttriegeherrn ailsgebracht wurden, haben der Veznls-hauptmann vmi Tschernembl. Herr Heinrich Weiglein, Herr Probst Terzhrl. Herr Vezirlsrichter Wilhelm Ogrinz mit dem Veamtenlürper, der Herr Bürgermeister Ferdinand Salloler von Müttlmg nebst der Gemeindereprü-sentanz. der Herr Ol»crlleulenant und llordonscomman-dant Albert Vraune des 17. Infanterieregiments und mehrere andere Honoratioren beigewohnt — (Nnastasiue O rii n - D en lmal.) Fiir da» in Graz projectierle Anastasius Grün Densmal sind gegenwärtig mit «Hmschluss des von der Orazer Stadtgemeinde gewidmeten BetragrS pro MX) st. bereits 10.<.»F) st. ! disponibel, und das Comili hat beschlossen, weitere Vei-! träge nicht mehr abzuwarten, sondern an die Ausführung ^dcil Denkmals zu schreiten Dieselbe ist dem junzen Vildhauer Haag übertragen worden. — («us Veldes) Vom 15. b. M. an wurde bei der l. l. Telegraphen-Nebenstation in Veldel der volle, von 7 Uhr früh ohne Unterbrechung bis l< Uhr abends dauernde Tagbienft eingeführt — (Mutter und Kind durch Blitzschlag getvotet) Die mit ihrer zehnjährigen Tochter Fran-cisca auf einem Felde nächst der Ortschaft Kummersborf im Gottscheer Vezirk, beschäftigte Arbeiterin Maria Lo-retii aus Mömercirnnd wurde Ende v. M von einem Gewit!' "ebri sammt ihrer Tochter durch einen ' . ..... l Die Unglückliche hinterließ noch drei unversorgte ttmber — (Laibacher Oberrealschule) Der an-läselich des Schuljahrschlusses in Druck erschienene Jahresbericht der Staats.Oberrealschlll- in Laibach für das Schuljahr 1^80 wird durch eine interessante Ab, Handlung von Prosessor Dr. Josef Julius Vinder über „Die Bera.w«»ll' im ,ömischen Staatshaushalte" -in-geleitet — Drn im Anschlüsse daran von der Direction erstatteten Schulmichrichten entnehmen wir folgende Daten: Per Lehllülper der Oberrealschule besteht außer dem Director Dr Johann Mrhal au» l0 Professoren. 1368 2 wirklichen und 1 supplierenden Realschullehrer und 1 Assistenten. Mit dem Unterrichte in den Freigegenständen waren außerdem folgende, nicht dem Anstalts-vcrbande angchürige Herren betraut: Gymnasialprofcssor Heinrich für Stenographie, Domorganist Förster für den Gesang und Turnlehrer I. Schmidt für das Turnen. Den Dienst verrichten 3 Schuldiener. — Schüler zählte die Anstalt in sämmtlichen 7 Classen mit Beginn des Schuljahres 259. am Ende desselben 239 und 1 Privatsten. Dem Vaterlande nach stammten 151 aus Kram (darunter 59 Laibacher), 65 aus den übrigen cisleitha-nischen Provinzen, 18 aus Transleithanien, 5 aus Italien und 1 aus Egypten; der Muttersprache nach waren 101 Deutsche, 112 Slovene,,, 2 Kroaten. 1 Czeche. 22 Italiener und je 1 Ungar und Franzose. Bis auf 4 Schüler, von denen je 1 den griechisch-orientalischen und den beiden evangelischen Bekenntnissen und 1 der israelitischen Confession angehören, waren alle übrigen 230 Schüler römisch-katholisch. Das Prüfungsergelmis war folgendes: 10 Schüler erhielten die Vorzugsclasse (in der II. und VI. Classe keiner), 160 die erste Classe, 31 wurden aus je einem Gegenstände auf zwei Monate reprobiert, 31 erhielten die zweite, 6 die dritte Classe und 2 blieben ungeprüft. Das Lebensalter der Schüler variierte vom 11. bis zum 21. Jahre. Das ganze Schulgeld elltrichteten 149 Schüler, das halbe 3. ganz befreit von der Zahlung desselben waren 88. Der Ge« sammtbetrag des eingehobenen Schulgeldes in beiden Semestern betrug 3358 ft. Außerdem wurden von den Schülern im Laufe des Schuljahres eingehoben.- an Aufnahmstaxen 144 fl. 90 lr.. an Beiträgen für die Schülerbibliothel 91 st, 35 kr. Die Lehrmittelbeiträge beliefen sich auf 1150 fl. Stipendisten zählt die Real« schule bloß 19 mit einem Gesammtstipendiumbezuge von 2147 st. 4 kr.; auf je ein Stipendium entfallen somit durchschnittlich 113 st. Die Unterrichtssprache war durchwegs die deutsche, nur beim slovenischen Unterrichte in den drei Oberclassen die slovenische. Außer den beiden Landessprachen wurden noch die italienische und die französische Sprache gelehrt, von denen die italienische von 0er 111. Elasse aufwärts für alle Schüler unbedingt obligat und die französische in den drei Oberclasfen relativ obligat war. Der an der Anstalt wirkende, aus 110 Mitgliedern bestehende Uuterstntzungsverein erzielte im abgelaufenen Schuljahre eine Einnahme von 6l7 st. 92 tr., verausgabt wurden 554 fl. 8 kr. (hievon 538 fl. für eigentliche Schülerunterstühungen), Die Nnstalts-bibliothek zählt m»t Schluss des Schuljahres 2308 Bände und 738 Hefte. Sowohl die Bibliothek als mich das Naturaliencabmet, das chemische Laboratorium und das physikalische Cabinet erhielten theils durch Ankauf, theils durch Geschenke mehrfache Bereicherungen. Das neue Schuljahr wird am 16. September eröffnet. — In Verbindung mit der Realschule steht eine aus einer Vorbereitungsclasse und drei Abtheilungen bestehende gewerbliche Fortbildungsschule, an der 8 Realschullehrer den Unterricht ertheilen und die heuer von 142 Schülern im Alter von 13 bis 44 Jahren besucht war. Diese Schule genießt vom Staate eine jährliche Unterstützung per 2000 ft., von der Stadtgemeinde Laibach per 52<) 0 SO. heftig Regen "^ Den 17. heiter, große Hitze, abends Wetterleuchten in Nor^ Den 18. vormittags heiler, uachmitlags zunehmende NewöllUNs' gegen 7 Uhr abends stürmischer Westwind mit Gewitter "", Regen, nm '.» Uhr noch lebhaftes Alchen und Regen. La' Tagcsmittcl dcr Wärme an beiden Tagen -j 25'.'i" und -j-24'?» beziehungsweise um «li" und 5 4" über dem Normale. Verantwortlicher Nedactcur: Otto mar Äambcrg _________^^ Vom tiefsten Schmcrzc gebeugt geben die Gefertigten allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht von dem Hinscheiden ihres innigst« geliebten Gatten, beziehungsweise Vaters, Herrn ^Oi2Slss I^T.H^., k. t. Vezirlsrichtcrs, welchen dcr Allmächtige beute um 3 Uhr nachmittags, versehen mit den heil. Sterbesacramenten. nach lurzer Krankheit im 60. Lebensjahre in ein besseres Jenseits berief. Das Begräbnis wird Montag, den 19 d M.. um halb 5 Uhr nachmittags stattfinden. Die heil. Seelenmessen werden in der Psarr^ lirchc zu Radmannsdorf gelesen werden. Radmanusdorf, 17. Juli 1380. ,,, , ^ , . als Gattin. -ö^l'^l)tl'lml. Wien, 17. Juli, (1 Uhr.) Tic Börse war im allgemeinen fest. hatte aber wenig Geschäft. Paplerrmte........ 7285 7295 Silberrente........ 7365 7375 Voldrrnte ......... 68 10 88 2" Los«. 1354 . . ..... 126- 126 50 . I860........ 133— 13325 . I860 (zu 100 st) . . 13475 135- . 18S4........ 17375 174- Un«. Pramlen.«nl..... 113 75 114 - Credits.......... 17725 17775 Theih.Negull'erungs« und Sze» gcdiner Lose....... 109— 109 l0 3iuool)».U......... 18 — 13 50 Prämienanl. der Elabl Wien 117 75 118 Donau-Regulierungs-Los« . . 112— 1l2 50 Domänen < Pfandbrief« . . . 144 50 145 — Oesterr. Echahscheine 1881 rück. zahlbar......... 10050 100 75 Oefterr. Schatzscheine 1882 rück» zahlbar........ 10175 102 — Unyarijch« Goldrente . . . . 1l0 — 110 10 Unaar>n B, «...... 102 56 102 75 »rundeutl«f»nu,svbll««ti«en. Vöhmen.........10450 . .^. Niederösterreich......10550 106 - «alizlen.........97 80 98 10 Siebenbürgen.......93 50 94- . Temeser «anat......94 _ ^50 Ungarn..........94 25 »475 Aetie» d«u V«nl,n Nnglv'ssterr. Vanl ... .5 135- 13525 Kreditanstalt ....... 280 75 281 Depositenbanl....... —- ^_. Creditanstalt, ungar..... 2S5-— 265 2.', Oesterreichisch« ungarische Vanl 833 - 834 — Unionbanl ........ 111 50 111 75 Verlehrsbanl....... 130— 13050 Nlener Vanlverein..... 139- 139 25 Actieu »«« tr«n5>»rt«N»terneh. »«lb Wo« «M3ld.Vahn .......15950 160 Donau.Dllmpfschiff..««sellschaft 599 - 570 - «lisabeth-Westbahn.....193— 19350 Ferdinand».Nordbahn. . . .2452-2457 — »eil> «Uaie Franz.Iosevh-Bahn .... i?0— l?050 Glllizischellarl.Ludwia.Vlchn . 28150 28175 Kaschau-Oderberger Vahn . . 131 50 132 -Lemberg-Czernowitzer Vahn . 168 25 103 75 Uloyo - «esellschast.....672' 673 - vestcrr. Norowestbahn. . . .174- 17425 lit. L. . 184 50 185-- Ruoolf-Bahn.......,N4 25 l64 75 Staatsbahn........283 5«) 284 Siiobahn.........8l 50 82 - Theih-Nahn........245 25 245 75 Ungar-galiz^ Verbindungsbahn 145 25 145 75 Ungarische Nordostbahn . . . 148 75 149 — Ungarische Westbahn .... 149 75 150- -Wiener Tramway^Gesellschaft . 247 25 247 75 Ps«udbriele. «lllg.öft. Vodencreditanft.si.Vd.) 11« ?k 117 . . . . si.N.V.) 10175 102- Oesterreichisch. ungarische Nanl 103 90 104 - Ung. Aodencredit'Inst. (V..N.) 102 - 102 25 Vri«ritiitsvbli«atisnen. «lisabeth.V. 1. Ern.....99-.. 99-25 Ferd-Nordb. in Silber . . .10550 10« — Franz.Iosevh.Vahn .... 10160 10^ Aal. Larl.Uudwlg.V,, 1. «m. !05.'.0 »0» . Oesterr. Norbwest-Nahn . . 10180 l^.g Zlelienbiirger «ahn .... 84 10 A ., staatsbahn 1. «m. . . , 176 50 »?< . Vübbahn 2 3«/....... 120 80 I2l.z . 5 5'/....... IN 50 iN< «us deutsche Plätze.....57 15 b?^ London, lurze Mcht . . . . II765 l j^g London, lange Eicht . .. 11770 >>^ Paris ... .....4640 4» «,,d »«" ft. Ducalen .... b st. 55 lr 5 st. b» , , Napoleonsb'or . 0 . 33 . » . ^' Deutsche Reichs- ,5 , Noten .... 57 . 65 . 57 . ^ , Silberaulben . . — ^— , -^- - ssralnlsche Grundclltlasjunas.Oblia.ali'""' «eld 101 -. «are 102 - zi<