Verein i gte ^ -Ä ^"^X L a i b a ch e r Z c i t WM. ^ Nro. ^9. F r e rt ag, de n 18. I n n y i6!l). I n l a n d. T U i e ft. ^^achdem das kaiserl. kl>nigl. Gubernium z)t Trieft von dem Brande Kunde erhielt, welcher auf dem Da'llpfboote Caroline am 29. Mal auf der . Rückfahrt von. Venedig nach Triest ausgebrochen war/ befahl es/- daß gleich- nach Ancunft, benannten-, Schiffes in. dem Freihafen sich, eine Commission zur Untersuchung, des Herganges dieses Vorfalles an,. Bord desselben begeben solle. Aus den Nachfor-fchungen» dieser Commission ergab sich, das; der durch das Feuer beschädigte Schiffstheit »ou, dem Feuerherde der Moschine so weit entfernt sey, daß von dort aus sich jener Theil unmöglich entzünden kannte. Cbe„ so win'de als umnöglich erkannt/- daß der erhitzte Dampf im, Kessel jemahls höher als das siedende Wassersreigen könne, wenn anch dieses noch so> nahe an den Schiffswcmden befindlich wäre. Da also die Entstehung de5 Brandes weder von der Maschine herrührte^ noch in der Baual-t des Schisses, ihren- Grund hatte, so muß n,an diesen einer an- > derir aussevlichen Ursache beimessen. 'Der Schaden «m Schiffe beläuft sich auf ungefähr, 40«, Gulden. Alle Umstände vereinigen sich zu der Vermuthung, daß das Feuer durch einen, an einem, feuerfänglichen Gegenstand gebrachten Stoss, ohne Zuthim der Maschine und der Schissskonsiruction- entffanden> und dasi es dem Mangel an Wachsamkeit des die Aufsicht führenden Mannes beizumessen, sey. Es wird' daher bei der SchiMbsaizunH genaue Nachforschung gehalten, nm den Schuldigen zu. entdecken, und zur verdienten Strafe zu ziehen. Das Gubsrnium hat Vorstehendes bekannt gymacht, um alle übertriebenen Gerüchte und falsche, dielen Gegenstand betreffende Nachrichten zu entkräften., (G. Z.) T y r 0 s. Dieser Tage wurde das Land Vorarlberg durch die höchst erfreuliche Durchreise Sr. kaiserl. Hoheit des durchlauchtigstem Erzherzogs Joseph Pala-tmus vo»r Hunqarn, beglücket« Höchstdieselben betraten die Gränze Vorarlbergs, welche, so gut iiie Kürze der Zeit und die Rauheit jener (''eFend e5 zuließ,, mit einem, Trimnphbogetll geziert war, gestern als am 4. d. M. zwischen 1» und 11 Uhr Vormittags^ und eilten unaufgehalte« bis Bregenz fort, wo nach 6 Uhr Abends unter Parndirung, des k. k. Militärs, die Ankunft erfolgte und wo Se. kaiserl. Hoheit von den gesammten l. k» Civil-und Militär-Behörden, von der Geistlichkeit und dem Stadtmagisirate vor dem niedlich verzierten Thore des Absteig-Quartiers, welchem, gegenüber eine Triumphporte aufgerichtet war, in tiefster Ehrfurcht empfangen wurden. Mit gerührtem, Herzen schildern alte, die sonach zur Aufwartung zugelassen zu werden das Glück hatten,, die herablassende^ allen erhabenen Sprossen des großen Kaiserhauses eigene Huld und Güte Sr. kai,erl. Hoheit, Höchstweiche auch die gesammten Freudenbezeugnngen als unr^cnntliche Beweise von Liebe mw Anhänglichkeit mit gnädigstem. Wchl? gefallen aufzunehmen geruhten. »gV Wahrend der Tafel wurde von Seit« der Stadt, nachdem die k. k. Militarmusik ihr Spiel vollendet hatte. Türkische Musik gespielt/ u. heute fcühen Morgens setzten Se. kaiserl. Hoheit die Reise uu< ter mehrmahliger AbfeuerunH der Pöller und Stat; gehabten Schützenaufzilge leider schon wieder fort. hausende der herrlichsten Segenswünsche begleiteten den hohen Reisenden, und die allgemeine Freude wurde nur durch die kurze Aufenthalts-Dau-er getrkbet. (B. v. T.) Ausland. Italien. In der Nacht vom 20. aufden 2». Mai haben II. MM. der Kaiser und die Kaiserinn von Osterreich, in Begleitung Ihrer königl. Hoheit der Prinzessinn Amalievon Sachsen, und Sr. königl. Hoheit des Für« sten von Salerno (Prinzen Leopold) den Vesuv bestiegen, und die Nacht am Krater dieses Vulkans zugebracht, um das herrliche Schauspiel der aufgehenden Sonne von diesem erhabenen Standpuncte aus zu genießen. Nachdem dann die erlauchten Reisenden in der Nahe des Eremiten ein auf Veranstaltung des Fürsten von Salerno, unter einem eigends hierzu errichteten Pavillon bereitetes Frühstück eingenommen hatten, lehrten Sie nach Neapel zurück, wosieam2l.um g Uhr Morgens wieder anlangten. In einem Schreiben aus Palermo vom 2o. Mai liest man : Dieschonsten Tage für den Grosiherzog Leopold von Toscana waren jene, wo die Gefangnisse aus Abgang an Verbrechern leer standen. Denn durch eine weifeRegierung wurde denVerbrechen selbst vorgebeugt. Eben so vuhmwürdig war das Decret Fevdmands 1. unsers König, laut welchem er alle in Sicilien anhängige Criminal-Pvocesse bis zur Hälfte dieses Monats beendigt wissen wollte. Dadurch erhielten über 1200 Menschen entweder ihre Freiheit, oder sie wurden an den Ort ihrer Bestimmung abgegeben, die bisher blos, iil denGefangnissen der hiesigen Hauptstadt eingeschlossen waren. Viele derselben schmachteten schon in diesen bei 5 bi) 6, ja einige gar wohl !a bis »2 Jahre. Die sogenannten Earbonari, 27 a» der Zahl, sollen unter dieser Anordnung nicht begriffen seyn ; einige glauben, dasi sie eine Zeitlang an das Narrenspital abgegeben, und dann dem Publicum zum Gelachter in Freiheit gesetzt werden dürfteu. (Wdr.) Rom, den 2. Juni. Dieser Tage sind der Fürst Metternich und der Fürst Kaunitz, österr. Gesandter bei dem heil. Stuhle, so wie fast das ganze bei dem Wiener Hofe attreditnte diplomatische Korps von Neapel wieder in hiesiger Hauptstadt eingetroffen. Ebenfalls ist auch der kaiserl. russische Gesandte bei dem König beider Sioilien, Graf v. Stakelberg, von Florenz hier angelangt. II. MM. der Kaiser und die Kaiserinn von Osterreich, die Erz herz 0« ginn Karoline, so wie die k. sachs. Herrschaften sind, nachdem Höchstdieselben sich langer als einen Monat in Neapel aufgehallen haben, am 3». Mai von dort abgereist, und haben in Mola die Gaeta übernachtet. ?lm folgenden Tag trafen die hohen Reisenden zu Velletri ein, wo Höchstdieselben von dein Kardinal Mattei, Dekan des heil^ Kollegiums, und dem Bischof dieser Stadt, die sich in dieser Absicht dorthin begeben hatten, empfangen wurden. Heute früh wurden diese hohen Herrschaften zu Castel Gandolfo von dem Kardinal-Staatssekretär empfangen und werden diesen Abend hier in Nom erwar» tet. — Am 26. Mai verspürte man in der St dt Corneto ein starkes Erdbeben, welches an vielen Gebäuden grosien Schaden anrichtete. Zum Glück ver-lohr jedoch Niemand das Leben dabei. Die wegen ihres Alters berühmte Kuppel der Franziskanerkirche wurde vom Grund aus zerstört, und auch die Kirche selbst so zugericl,tet, das; der Gottesdienst nicht mehr darin gehalren werden konnte. Dieses Erdbeben ist dem Vernehmen nach längs der Küste des »n!mllandische»l Meeres wahrgenommen worden und bar hin und wieder größere oder kleinere Verwüstungen angerichtet. — Da das Ohl noch immer b,ch im Preise fiehl, so hat der Kardinal-^ ikar Lit-ta' bekannt gemacht, daß eS erlaubt sey, die Fastenspeisen und Gcmüse mit Butter od.-r Schmalz an den Fasttagen zu kochen. — Zn Verdi hat sich ein seit undenklichen Zeiten nicht mehr.erlebtes Beispiel von Fruchtbarkeit ereignet. Eu.c Frau von ei« 'W «er der reichsten dortigen Familien hat auf einmal fünf Söhne zur Welt gebracht, von welchen zwci sogleich starben, drei aber noch beim ^eben sind. Die beschichte, besonders jene von Egypten, liefert'noch ähnliche Beispiele, indem namentlich zu Alexandria zw.- Zeit des Kaisers Hadrian eine Frau ebenfalls von fünf Söhnen auf einmal entbunden wurde, die alle ein gewisses ?Nter erreichten. . Nachrichten aus Venedig zufolge, war der Herzog vvn^ichelieu, nachdem er sich mehrere Tage in dieser Sradt aufgehalten, am 26. Morgens'von da nach Mailand abgereist» (B. v.T.) Deutschland. Der Volksfrcnnd a,i5 Schwaben erzählt fol« gende Haüdlung von dem höchstftligen Konig Friedrich v>>n Würtemberg: „AK Napoleon das Verbrennen alle^ engl''chen Waaren in seinen Protecioratslanden besohlen hatte, da geschah dieß auch in Würte,nberg, König Friedrich ließ aber jeden» Eigenthümer, dem min s^che Waaren weggenommen hatte, den vollen Werth derselben bezahlen, und jeden verpflichten, daß er van dieser Vergütung nichts aussagen wolle." (Ostr. B.) Die hohe Bundesversammlung ist neuerdings wieder von mehreren Seiten angegangen worden, die von dem Sachwalter und Bevollmächtigten des allgemeinen Deutschen Handels.» »nd Gewerbverems ü-bergeben« Bittschrift vor andern zum Vortrag bringen zu lassen, um ihrer Seits, so viel von ihr abhcngt, ^tnen Weg z„ bahnen, die Negierungen zu «iner gemeinsamen Berücksichtigung dieses in allen öffentlit chen Blattern jetzt vielfach besprochenen Gegenstandes zu veranlassen. I>, der vorläufigen Berathung über den Inhalt der in der Bundeskanzley niedergelegten ReclamaNon ist die Competenz des Bundestages , laut einer ausdrücklichen Bestimmung der Bundes-Acre, in dieser Rücksicht einstimmig aner-kannt worden, Ul'd der nächste Schritt ist nun, das; von den Gesandten die erforderlichen Instrucc^onen bey den respectwen Höfen eingehohlr werden, dait.it die S>iche nach den dießjährigen Brunn nferien zur ?lb!linnnung gelange,», könne. Ein H.itglied des Leibz.gcrHandelsstandcs war zu Frankfurt eingetroffen nm wegen des Beytritt 3eibziger Kaufmannschaft zu dem allgemeinen Be:Mchc„ Handels-und Gewerbsverein die erforderlichen Schritc te zu chun. Von Seiten mehrerer Bundcstagsgesandten sind Berichte über das Deutsche Universitütswcscn abgegec ben worden. Die Deutsche Bundesversammlung hat nun vorläufig beschlossen, zu den vorbereitenden 'Arbeiten und zur Berathung über die Organisation der Deut« schen Universitäten eine eigene Commission sachkundiger Männer niederzu etzen, die sich nach der Analo« gie der neben dein Bundestage bestehenden Militär« Csmmission, mir diesem Gegenstande ausschließlich beschönigen soll. Jede Deutsche Universität soll zu diesem Ende ein Mitglied des akademischen Senats oder einen ihrer Proftisoren als Deputirren nach Frank-fnrc bevollmächtigen , u,n bey dem Universitäts-ComF mittee Sitz und Stimme zuhaben. (W. Z.) . Schweiz. In Schweizer Blätter wird gemeldet: „Der Bildhauer Thorwaldsen hat da< Modell des kolossalen Löwen^ der am Vierwaldstadcer - See die treu« Hinopferung der tapfern Schweizer-Garden Ludwigs XVI. verkünden soll, beendigt. Das Werk hat die Erwartungen der Kunstkenner noch übertroffen. Es wiegt,, über fünf Centner, und seine Reise nach der Schweiz wird nicht die schleunigste seyn. Die Capelle ist eingerissen , und dec neue kleine Tempel wird in der Mitte der schönen Anlage erbauet. Die Ine schrifr einer Marmortafel am Eingänge wird auf die im Innern angeschriebenen Nahmen deuten." Der Finanz - Rath '.'on Luzern hat das Public cum zur Übernahme von Actiea zum Behufe der Fahrbarmachlliig der St. Gotthardsstvaße nachbrück» lich eingeladen , und die übernommene Garantie des Standes öüzern für Bezahlung der Zinsen und des Capitals an die Inhaber der Actien auf alle und je« de Falle wiebcrhöhlt ausgesprochen. (W. Z.> F r a n k r ei ch. In der Sitzunq der Kammer der Abgeordneten am 26. May, hat Rirrer du Bouvgh zu Limo» »jes die Wiederherstellung der ül:.n Gesetze über den soll Selbstmord gefordert/ die Kammer aber dieses Verlangen an den Siegelbewahrer und an das Erkun- , digungs - Bureau verwiesenv In derselben Sitzung hat de la Croix ln Paris> sm Nahmen von 200 Franzosen, Gläubig,erir der Spanischen Regierung/ die Dazwischenkunft der Kammer begehrt, llm die Bezahlung der Forderungen zu erhalten, welche sie an diese Regierung zu machen habei^ Die Connnission schlug vor: dieses Gesuch an das Ministerium der alcswärtigen7lngelegenherten zu verweisen. Bignon meinte, die Nationalehre und die Würde der Regierung erfordere es, daß man die Bezahlung dieser Schulden beschleunige. Es gebe ein .Mittet, die Spanische Negierungen zu nöthigen/ und dieses sey , von jetzt an die Bezahlung, der Rente von einer, Million / die z,u Spaniens Nutzenge' schöpft worden sey/, zurück zu halten, und dieses so lange, bis die Bezahlung an die Französischen Un» terthanen bewerkstelligt wäre. Der Präfect des Gard - Departements hat die Maires feines Departements aifgelviesen, alles zu »«rmeiden,/ was dev Gewissensfreyheit entgegen seyn Zönnte, und an den Orten>wo Verschiedenheit derRe-ligionsgebräuche herrscht, kein E^uchen bekannt zu machen / die Vorderseite der Häuser am Frohnleich-«amstage mit Tapeten zu behängen. (W. Z.) Die in Folge des Concordats von 1617 ernannten Bischöfe, welche poriges Jahr, unter dem Titel von Entschädigung/ ein Jeder 5ooo Fr. aus t«n für die Geistlichkeit bestimmten Fonds des Ministeriums des- Innern erhalten hatten,. sind dieses Ia-Hr mit einer gleichen Summe/ als provisorischer Gehalt, und bis sie von ihren Bisthümern Besitz «ehmen können, auf das Budget des gedachten Ministeriums gesetzt. Zu Bordeaux standen neulich der vorige und der jetzige Scharfrichter, wegen ihrer medicinischen Pra-zis vor Gerichts zur großen Freude der Spötter, 5aß die Engel des Todes und des Lebens hier sich so Audeulich die Hand bieten. Der gegenwärtige E charf- ri hter wurde doch zu 5o Frcs. Buße verurthellt ;^ der vorige aber überraschte die Richter und Zuhörer^ mlter denen sich viele Ärzte befanden, durch ein Diplom der Commission, des öffentlichen Unterrichts, trafc dessen er voltkommen befugt ist sich mit Heilung von Krankheiten zu, befassen. (Ostr. B.) S p a- n i e n. Zu'Madrid war das Gerücht allgemein verbreitet^ die Wahl eiirer küirftigen Gemahlin Ferdinands VI s> sey auf einePrillzessintt aus dem königlich sächsischenHau» se^ (eü»e Tochter des Prinzen Marimilian von Sachsen) gefallen^ und der Marquis von Ceralbo beauftragt, die Hand dieser Prinzessinn für seinen Gebieter zu werben. Auf einem Felde bei Vittoria. soll ein Bauer einen prächtigen Diamanten, über i«c>/«oa Franken an Werth, gefunden haben. Man glaubt, Joseph Bonaparte habe oenselben, bei seiner Flucht aus Spanion verloren. (Ostr. B.). R u st l a n d. Für den Schah von Persien sind in der Petersburger, der Regierung geho> igen Crystall-,, so-wie gleichfalls iir der Porc/llan - Fabrik/,eine Menge kostbarer und geschmackvoller Gefäße,. Spiegel:c. verfertigt worden. Nnter dem 2^. geda chrenMonats hat der Kaiser verordnet, daß in der gesammten Infanterie der Russischen Armee, außer den Pfeifern, in jedem Bataillon für die Schützen neun, bei den Jäger«-Regimentern aber in jedem Bataillon, dreißig Signalhörne« gehalten, und die dazu erforderlichen In-strumente den Regimentern, nach Maßgabe wie sie fertig, werden, geliefert werden, sollen» (W. Z.) Wechsel-Cours in Wien- vom »2. Iuny 1819. Conventionsmünz«' von Hundert 24g 3M Gedruckt bey Ignaz, Aloys Edlen r en Kleiumayr.