HMz H H^ M >HH HH M^ H M^ H^ für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. vNcbcr die Wirksamkeit des ittueröfterrcich. Industrie-Vereines, mit besonderer Rücksicht auf Kram. (Schluss.) ^3^ö ist nothwendig, daß unsere Industriellen zur Bewältigung der freinden Concurrenz die Mittel benutzen lerne», die ihnen vom Vereine geboten werden. Fähigkeiten für gewerbliche Technik aller Arl fehlen denl Krainer gcwisi nicht, und auch die Lage unserer Provinz ist dem industricl-len Verkehr nicht ungünstig. In der Nähe des Hafens von Triest, gute Straften, dlc in: Bau begriffene Eisenbahn, die bald unser Land durchziehen wird, sind dies; nicht günstige Verhältnisse, um unsere Industrie zu heben? Ohne Anregung, ohne Unterstützung, ohne Ausbildung jedoch bleiben Industrie und Gewerbe zurück. Wir haben mehrere der traurigen Erfahrungen vor uns. So z. B. sehen wir den Verfall der ehemals so blühenden Tuchweberei und Leincnerzeugung t^berkrains; nur die eilends fortgeschrittene Verbesserung und Entwickelung anderer Lander in dielen Gewerben konnten unsere zwei benannten Industriezweige herabdrücken. Hätten nnsere Tuchweber in der Verbesserung der Webestühle u'nd überhaupt in der Manipulation dieses Gewerbes sich frühzeitig genug eines vervollkom-neten Fortschrittes bestrebt, — wäre unsere Leinenerzeu. gung i» jener Vervollkommnung, welche zuerst in einer vor-thcilhafren Producrion — hauptsächlich aber in der nachhc-rigcn Zubereirung des Rohstoffes, des Flachses, und dann in der geschickteren Verspinnung desselben besteht — gleichen Schrittes mit andern Ländern fortgeschritten, oder wäre diesen beiden Gewerbsclassen irgend von Außen, oder von einem Vereine eine Belehruna,, Anregung oder Unterstützung zu Theil geworden: so wären sie nicht so herabgekommcn! Noch ist's zu helfen, und wir können mir vieler Zuversicht hoffen, daß vor der Hand wenigstens der gesunkenen Leinenerzeugung aufgeholfen werden wird, wenn auch dem Lande Kram die Wohlthat zu Theil wird, an der Mission nach Deutschland und Belgien Theil zu nehmen. Dieses einzige Beispiel der zwei leider so hcrabgekomme->'en Industriezweige Krain's beweiset, welches Schicksal einen Gewerbszweig trifft, wenn man denselben zu vervollkomm- nen sich nicht bestrebt: wie nothwendig, wie nützlich es hingegen sey, dem Industriellen und Gewerbömanne durch Anregung , Belehrung und Unterstützung unter die Arme zu greifen. Die Ausbildung des Handwerkers, von dem in unsern Tagen so viel verlangt wird, ist aber um so »richtiger, als ihm nur eine kuizc Zeit zur Gewinnung der nöthigen Kenntnisse zu Gebote steht; für ihn öffnen sich keine höheren Bildungsanstalten, keine Hochschulen nehmen ihn in ihre Hallen auf; kein Stipendium erleichtert ihm die Befriedigung seiner Lernbegierde; er ist auf sich selbst angewiesen. Gewöhnlich ist er unbemittelt, kaum aus der Normalschule entlassen und nur dürftig mit den unentbehrlichsten Kenntnissen ausgestattet, tritt er in die Lehre; ununterbroche» an die Arbeit gekettet, hat er nur Sonntags einige Stunden zu seiner Erholung. Wohl ihm, wenn er diese zu seiner Fortbildung benützt, weh ihm, »renn er dies; nicht thut? — Er tritt in den Gesellenstaud — wird selbstständig, aber ohne eine gute Ausbildung wird er sein Gewerbe nicht vervollkommnen. Eine schrankenlose Eoncurreuz wird ihn um die Früchte seines Fleißes bringen, und bei aller seiner Anstrengung wird es ihm dann nicht gelingen können, sich gegen solche Ueber-macht zu erhalten. Je gebieterischer sich die Nothwendig, keir solcher Bildungsanstalten für Gelverbsleute herausstellt, desto dankbarer müssen wir auch anerkennen, das; die hohe Sraacsregierung diesem wichtigen Gegenstande der Ausbildung in unserer Zeit ihre Aufmerksamkeit schenkt, aber anch wir Alle müssen zum Gelingen dieses Werkes nach Kräften beitragen. Diesen Zweck zu verfolgen, ist die schöne Aufgabe des Vereins. In der Industrie und Landwirthschafr liegt die Frage des Wohlstandes, der Macht, des 'Ansehens, die des materiellen Wohlbefindens eines Volkes, welches Lust und Fähigkeiten zur Thätigkeit, zum Erwerben auf redlichem und ehrenvolle,!, Wege hat. Von diesem Puncte aus mü.ssen die Industriellen, wenn sie das Ziel erreichen wollen, das sie sich stellen, die Sache gleichfalls auffassen; von diesem Puncte aus müssen sie betrachten, was von den Verlierern ihrer Sache vor dem Forum der Oeffenrlichkeit bis jetzt ge-lhan und geleistet wurde; von diesem Puncte aus müssen sie die Wirksamkeit des fraglichen Vereins feststellen. Itt Der Drang nach Erwerbung von Kenntnissen ist unrer der Handwerkerclasse vorhanden; man sichre sie in die fraglichen Institute ein lind man wird bald sehen, wie Roh-heit nnd Unanstelligkeit verschwinden werden; wie Karren, Würfel, Branntwein, Besuch der Wirthshäuser und tobende Ausschweifungen aller Art zuerst unter Begabteren und Empfanglicheren, bald durch die unwiderstehliche Gewalt des Beispiels unter ihren Genossen ernsten Beschäftigungen und Erholungen in den Freistunden Platz machen werden. Der Handwerker oder Gewerbsmann wird sich da für sein Fach nothwendige Kenntnisse über Gegenstände verschaffen, die ihn in mehr als einer Rücksicht über das Wesen und die Eigenschafren der Stoffe aufklären, mir denen er arbeitet oder die er verarbeitet, d. h. über die Naturwissenschaften. So wird z. B. der Schuhmacher bei bloßer Praris niemals jene Kenntniß der Anatomie des Fußes, die äußere Form, das Eintheilen desselben in Clas^ sen, das Maßnehmen oder Anfertigen einer Signatur des Fusies, das Lei stensch neiden, die Lederkenntniß und die Kunst, das Schuh werk nach festen Regeln und unzertrennbar anzufertigen, erlangen, wie er solche in den besprochenen Bildungsinstituten dirrcr oder indirecr aus den in sein Fach einschlagenden Bü. chern und Zeichnungen sich eigen machen kann, wornach allein es ihm möglick wird, die jedem Schuhwerk angemessene Biegung, unbeschadet der Dauerhaftigkeit der natürlichen Biegung, des Fnsies entsprechend zu geben, um die größte Gehkraft zu erzielen. Jene, die den Hobel und Säge führen, werden sich bemühen, die Eigenschaften und Bestandtheile des Holzes und der Holzfasern sich zu erklären; — die den Hammer gebrauchen und das Eisen schmieden, sollen sich von den neuen Forschungen des Magnetismus belehren, und so tausend andere Fälle mehr. Um die Industrie und Gewerbe Seiceus dei dießfälli-gen Institute gehörig befördern und unterstützen zu könne», werden geistige und pecuniäre Kräfte erfordert. Die geistige Kraft allein ist unproductiv. Es gehört auch die pecuniäre Kraft dazu, um Leben zu erzeugen, denn es läßt sich auf Fortbildung , Fortbestand nichts thun ohne Geld: dieses ist die im-pulsirende Kraft, welche man auf Belehrungsmittel, auf Zeitschriften, Werke, Zeichnungen, auf Beischaffung der Zeichnungsrequisiten :c. verwenden muß; daher unserm Vereine fortan eine lebhafte Theilnahme zu wünschen ist von Seite aller wahren Varerlandsfreunde, aus welchen, Srande sie immer seyn wollen, weil durch Hebung der vaterländischen Industrie Jedermann, sey er aus diesem oder jenem Stande, auf directem oder indirectem Wege nur gewinnen kann. L — Der norwegische Näuber Bulie Hielan. Erzählung von S. Braun, (Fortsetzung.) Indessen wa:' die strenge Jahreszeit verflossen und Hielall machte sich bereit, diese bescheidene Wohnung zu verlassen, wo er ein so ruhiges und süßes Glück genossen hatte, als ein Taren - Emnehmer in dem kle'nen Meierhofe ankam und drohte, die Witwe aus dem Hause zu werfen, wenn sie nicht auf der Srelle bezahle, was sie schuldig sey. Man kann sich leichr einen Begriff von der Verzweiflung der armen Frau machen, die nichts hatte, um den drängenden Taren-Einnehmer zu befriedigen. Hielan konnre ohne Bewegung die Angst dieser unglücklichen Familie nicht sehen, und da er kein Geld besaß, das er ihr hätte geben können, so entschloß er sich, er, dessen herrschende Leidenschaft die Liebe zur Freiheir war, sich für seine Wirrhin zu opfern. „Fürchter nichts," sagte er zu der armen Wirwe, die Ströme von Thränen vergoß, »fürchtet nichts, Ihr werdet nicht von Euerm Meierhofe weggejagt werden. Der Mann, der mir Euch spricht, ist Oulie Hielan. Ihr wisset, daß auf meinen Kopf ein Preis gesetzt ist; die Summe, die man Demjenigen geben wird, der mich einliefert, übersteigt um Vieles das, was Ihr schuldig seyd. Geht, sucht den Gouverneur auf und sagt ihm, daß Oulie Hielan in Eueru Händen ist. Fürchtet nichts für mich. Ich werde hier die Wachen erwarten — gehet." Die arme Frau war auf's Höchste erstaunt; sie konnte nicht glauben, daß sie den berühmten Banditen vor ihren Augen habe, von dem man sich so viele wunderbare Sachen erzählte. Allein sein Ausdruck war von der Art, daß man an der Wahrheit seiner Worte nicht zweifeln konnte, und da die alte Frau mit Thränen ix den Augen ihm antwortete, daß sie lieber das größte Unglück leiden wolle, als die Ursache seiner Einkerkerung zu seyn, verscheuchte Hielan alle ihre Zweifel, indem er ihr sagte, daß er untrügliche Mittel kenne, um sich aus den Händen der Soldaren zu befreiet,. In der festen Ueberzeugung, daß ihr Gast irgend einen geheimnißvollen Zauber besitze, ließ die Wirwe Hie. lau arretiren und verwendete, die Belohnung, die sie dafür erhielt, zur Bezahlung ihrer Taxen. Uoser Held wurde also durch Soldaten fortgeführt, die ihm die Hände auf dem Rücken banden. Man schlug den Weg nach Christiansand ein. Nach einem langen Tagmarsche hielr man in der Hütte eines Bauers an, wo man die Nacht zubringen sollte. Die Soldaten, die keinen Begriff von der außerordentlichen Kraft ihres Gefangenen hatten, und außerdem auf ihre Anzahl vertrauten, setzren sich l:m ihn herum und fanden Vergnügen daran, ihn einige seiner Abenteuer erzählen zu hören. Seine Worte, seine offene und lachende Physiognomie, seine Fröhlichkeit versetzten sie in gute Laune. Während des Abendessens, das sich weit ii, die Nacht hinein verlängerte, wurde der Wein nicht gespart und Hielan gab seinen Wachtern zwei große Branntweinfiaschen Preis, die er bei seiner Abreise vom Meierhofe mit sich genommen hatte. Er that, als trinke er noch mehr, als seine Wächter, um nicht Verdacht zu wecken, und stellte sich endlich schlafend, indem er den Kopf auf den Tisch sinken ließ. Die Güte deö Liqueurs, den Hielan seinen Wächtern so freigebig ausgetheilt hatte, ließ nicht lange auf ihre Wirkung warten. Bald schliefen Alle ein, ohne auch nur die II Tafel ;u ver!assi>n. ?lls Hielan sah, das; er von den Soldaten »nchrs mehr zu befürchten habe, erhob er sich sachte und ging, ohne ein Geräusch zu machen, fort. Zwei Schläge, die er mit Kraft gegen einen großen Stein führte, spreng-ten die Handschellen m Trümmer, die ihm die Hände banden, m,d mm sah er sich gänzlich, in Freiheit. Er kehrte ohne Vereng auf dem Wege zurück, der zum Meierhofe der Witwe führte, um ihr Beruhigung über sein Schicksal zu verschaffen. Hierauf begab er sich in die tiefen Schlünde des Gebirges, wo er seine Gefährten wieder fand. Die erste Nachricht, welche seine Wachter von ihrem Gefangenen erhielte», war, daß er in der folgenden Nacht, in einer Entfernung von 20 Meilen von dem Orte, wo er ihnen entkommen war, einen Bauer mit seiner Börse unterstützt hatte. Außerordentliches Glück begleitete ihn lange Zeit. Obgleich auf seinen Kopf ein Preis gesetzt und ein Signale-ment an den Thoren aller Städte und Dörfer angeschlagen war, mit dem Versprechen einer bedeutenden Belohnung für Den» jenigen , der ihn einliefern würde, setzte Hielan sein gefährliches Handwerk doch f?rc. Die natürliche Beschaffenheit die-feö Landes, das voll Berge und ohne gebahnte Straßen ist, macht die Einfangung von Räubern sehr schwierig; seine nicht sehr zahlreiche Bande war aus 15 bis 18 Mannern zusammengesetzt, deren Treue und Entschlossenheit seit langer Zeit erprobt waren und die ihren Hauptmann zugleich fürchteten und bewunderten. Der folgende Zug wird die Originalität des Charakters unsers Helden noch deutlicher zu erkennen geben. lFoitsetzur.g folgt.) Das Lunetr licht. Ueber das Neue und Eigenthümliche, so wie über die wichtigen Vortheile, welche sich durch die Erfindung des Lu-narlichres für unser gegenwartiges Beleuchtungswesen herausstellen , wurde bereits im allgemeinen IndUstrieblatte Nr. Itti, nnd nach diesem in allen übrigen Journalen und Zeitungen das Wesentlichste erwähnt. — Ich habe in der letzten Zeit wiederholte Versuche und Proben mir der Wein-geistbeleuchtung vorgenommen, deren erfreuliche Resultate das darüber bereits Erwähnte noch weit Überbieren. — Bis jetzt konnte man die schwache bläuliche Flamme des Weingeistes nur dadurch leuchtend machen, daß man dieselbe mit kohlen-wasserstoffhalcigen Substanzen: Terpentinöl, Theer, Harz-aufl?!uugeu u. s. w., in gewissen Verhältnissen versetzte, wodurch zwar allerdings eine gut leuchtende, aber mehr oder weniger rußende Flamme, unter Verbreitung eines penetranten, die Nerven schwacher Personen unangenehm afficiren-den Geruches erhalten wurde. Bei dem „L u n a rlichte" fallen alle diei'e Uebelstände nunmehr ganz weg ; der Weingeist wird in reinem Zustande, ohne Vermischung mit iraend einer andern Substanz, zur Beleuchtung angewendet und spendet bei Anwendung meines Brenners von eigenthümlicher Construnivn ein so helles, angenehmes und vollkommen ru-.higes Licht von weißer, inrensiver Flamme, daß der Effect ein wahrhaft magischer genannt werden kann, zumal ein ähnliches Licht bisher noch nie geseben wurde. — Sobald nun diese Beleuchtungsart, welche so außerordentlich leicht ohne allen Apparat oder Abänderunge» der gewöhnlichen im Gebranch stehenden argandischen Lampen sogleich von Jedermann angewendet werden kann, allgemein in Ausfühiung kommen wird, woran nicht zu zweifeln ist: so dürfte die Consumtion des Weingeistes um ein Bedeutendes gesteigert werden, nnd die Spiritusfabrikanten werden, abgesehen, daß das Lnnarlicht anch bei allen Oellampen nnd Gasflammen zur Verstärkung des Effects anwendbar ist, gute Geschäfte machen, da es nicht nur für alle Prioatwohnungen, sondern besonders für Spitäler, Krankenzimmer u. s. w., wo ein ganz reines, mildes und völlig geruch- und rauchloses Licht erfordert wird, höchst erwünscht seyn muß, die Beleuchtung mit Weingeist einzuführen, welche übrigens vor der Oelbe-leuchtung zur Winterszeit anf offenen Plätzen oder in Vorhäusern, auf Stiegen n. s. w. noch den Vorzug hat, daß, da der Weingeist selbst bei der größten Kälte nicht gefrieren kann, während das Oel schon bei wenigen Graden unter Null stockt, keine Schwächung der Intensität der Flamme eintreten kann. — Was hier vom Weingeist gesagt ist, gilt auch für alle andern nicht leuchtenden, besonders für Gas-fiammen an Orten, wo die Erzeugung eines guten, leuchrfa-higen Gases wegen Mangel an brauchbarer Steinkohle ein großes Hinderniß ist. Carl v. Frankensttin. Feuilleton. Lejars Kunstreitergesellschaft. — Ein eben aus Petersburg angekommener Fremder erzahlt, daß dieselbe dort sehr brillante Geschäfte macht, und daß Madame Le-jars bei ihrem Benesice 35,090 Silberrubel eingenommen habe. Ist es nicht wahr, so ist es traurig für Madame Lejars; ist es aber wahr, so ist es doppelt traurig für die ganze Menschheit; denn ein solcher Enthusiasmus für die Manege-Ballerina ist das schmerzlichste Zeichen eines tief gesunkenen Kunstgeschmack's. (Einverstanden; aber ist der Petersburger Kunstgeschmack maßgebend für den der ganzen Menschheit?) Am letzten Vvünner Markt kam zu dem Gold arbeiier T o ch von Nikclsburg ein wohlgekleideter Mann in die Verkaufshütte und wünschte 120 Stück vollgewich-tige österreichische Ducaten gegen Papiergeld einzutauschen. Die abgezählte Summe Ducaten verlangte der Fremde in ein von ihm übergebencs Säckchen zu schütten. Nachdem dieß geschehen, zog er seine Brieftasche hervor und äußerte, daß er das Geld in seiner Wohnung vergessen, und nur 25 ft. C. M. bei sich habe. Er versiegelte das Säckchen und versprach, es sogleich abzuholen. Als er nicht wieder kam, machte Herr Toch des anderen Tages die Anzeige bei der Polizei. Das Säckchen wurde eröffnet und es zeigten sich statt Ducaten — halbe Kupferkreuzer. Der Gauner hatte das Säckchen mit den Ducaten mit einem ganz ähnlichen ausgewech->elr, während Herr Toch nach einem Gegenstand gelangt hatce. Triest «nd Venedig. — Diese Städte sind so recht der Spiegel jetziger Zeit: das Rechenbuch im Pracht-cinband, das lilii'o 6'oro verstanbt und verwittert; die Börsenritter haben ein Pergament erobert, das Marmor-denkmal tausendjähriger Größe versinkt in seinen Lagunen. 12 Dlle. Jenny Lind ist an, 30. December in Wien angekommen und bei Herrn Theacerdirecror Po körn y abgestiegen. Noch an selbem Abende wohnte sie der Auffüh. nmg der Oper »Guceuberg" bei. <3ine traurisse Geschichte. — Ein junger Mann aus einem geehrten Stande, ivollce auf dem neulich stark angeschwollenen Fluß Tarac^k, in Ungarn, in einem leichten Kahne hinabfahren. Die kundigen Bauern, die gure Floße-lenker (Ks)l'l>läi,>s»i) sind, riechen ab, da dieser reißende Fluß auch große Steine mit sich zu wällen pfiegt, denen das schwache Fahrzeug nicht wurde widerstehen kennen. Er aber blieb bei seinem Vorhaben, und da sich sonst Niemand mir einschiffen wollte, so ging er allein hinein, mußte aber früher dem Nußnyak den Preis des Nachens begabten, weil sie gewis; wußten, daß er ;ertrünnnert werden wurde. Kaum gelangte er in die Mitte des Stromes, als das leichte Zim-merwerk umschlug und ihn ins Wasser stürmte. Die Zuschauer wollten ihm beispringeu, er aber winkte, es nicht zu thun; kurz darauf verschwand er sammt d»m Schifflein, und einige Tage spater fand man die Leiche und die Trümmer.— Der Unglückliche hatte in St. Pollen eine Geliebce, von der er jeden Monat einen Brief erhielt. Zwei Tage nach diesem Unfälle kam wieder ein solcher Brief, »vorauf mau im Postamte schrieb: „Retour, da der Adressat den 30. November in den Wellen umkam." Welch Grau5gefühl überströmte die Treuliebende, als sie diese Todesnachricht auf ihrem eigenen unerbrochenen Briefe las! — Einige wollen daraus, daß er die Helfer wegwinkce, schließe», er habe den Tod gesucht und nur den Schein deo Selbstmordes vermeiden wollen. Merkwürdig ist, daß vor einem Jahre ein junger Mann, eben dieses Standes und in derselben Scadr wohnend , üch den Tod durch eine Kugel gab. Den Zusammenhang dieses Zusammentreffens kann nur jugendlicher Leichtsinn erklären. Papierkorb des 2lmüsauteu. Wer sich einen Schein lost, darf in Frankreich jagen, wo er will. Um so strenger ist man aber gegen Einen, der ohne einen Jagdschein ertappt wird. Es geschah, daß einmal zwei herumstreichende Gensd'armei? einen Mann mir einer Flinte im Felde erblickten. Nun jagten sie auf ihn zu und er lief, was er konnte. Als sie nahe genug gekommen waren, um ihn ergreifen zu können, kletterte er schnell auf einen Baum. Sie donnerten ihn an, er solle herunterkommen, und als er zögerte, ohne zu antworten, drohten sie, nicht von der Srelle zu weichen. Keine Antwort. Ja, er zog sein Frühstück aus der Jagdtasche und ließ sich's schmecken. Das war zum Tollwerden. Einer der Gensd'armen verlor die Geduld und machte Anstalten, seinen Mann vom Baume herabzuholen. Er kletterte auf den Baum, was auch jener geschehen ließ. Nun faßte er den vermeinreu Wilddieb und verlangte mit einem Hagel von Donnerwettern den Jagdschein. Der Jäger zog ihn hervor und reichte ihn hin. „Nun, der ist ja in der Ordnung." — »Das weiß ich sehr wohl," antwortete jener. — »Und warum liefet Ihr davon?" — „Habe ich Euch geheißen, mir zu folgen?" — „Und warum klettertet Ihr hinauf?" — „Das ist mein Plal), hier ofiege ich zu frühstücken, wenn's mir gefällt; warum seyd Ihr mir nachgekommen?"—„Aber zum Teufel, warum habt Ihr das 'Alles nicht vorhergesagt?" — „Es ist so meine Gewohnheit, nichr zu antworten, ehe man mich fra^t." Ein Fremder kam in ein Gasthaus und fragte nach dem Herrn des Hauses. „Der bin ich", erwiederte ihm ein kleiner, stammiger Mann, „meine Frau ist seir 14 Tagen todt!" Albert v. Wertheimftein s Tanzmusik-^ Eompositionen. (Eingesendet,) Schon seit einig,-» Jahren her erregt der hitrortige talentvoll« Musikdilettant. Herr Albert v- W e r t h e i m st e i n, durch seine Tanz-musikpiecrn allgemeine Aufmerksamkeit und seit einem Jahre ungefähr sind seine lieblichen Tanzstücke, die bisher theils in Wien bei A. O. Wi« tzendorf und Vlöggl. lheüs in Gratz bei l!- Greiner und I. F. Kaiser, theils in Laibach l>ei I. A. Edlen v. Klein mayr im Vtich erschienen, nicht nur in Laibach, sondern auch In Wien. Praa, Gratz und Klagenfurl !'o bekannt, als beliebt, und der junge Compositeur erfreut sich seiner Popularität in steigender Progression. Da nun jetzt die Zeit heran« gekommen, wo Tanzmusilpiecen beliebter Meisler mehr gesucht werden, als sonst, so glauben wir. den Karneval«- und Vallfreunden gefallig zu seyn, wein, wir die vorzüglichsten bisher erschienenen Arbeiten W ? r t h e i m» It e i n's hier zur Ausw>,hl anführen- Von den Walzern zahlen wir ltz Partrieen. als: ..Easino - Ball - Tänze." ..Louiscn - Walzer," «Die Rosen, l'acl'er." ..Johannen's Freuden-Tanze." „Iuristen«ValI-Tä'nze." ..Herz. leid-Walzer" (im Läodlerstyle). „llbentstrahle» ." ,,Rococco - Walzer," ,,R,bus - Walzer," ..Annen-Träume," ,,Ideen - Blüthen ." „Vermal)-lllngolieder." „Scl'warzblal'ln aus'n Weanerwald" <„^ch Motiven österr. Volkslieder) und endlich die allerneueslen Walzer: ..«eben und ^i,.h,,<» welche an den dießjährigen Vasinobällen hier zur Aufführung kommen solle,,. — Quadrillen erschienen 7, als: ,.Herminen . Quadrille." ..Fabnen« weih - Fest - Quadrille." ..Jubelgruh - QuaÜrill.-," ,.Marien- Quadrille" »nach Motiv, n aus: „Marie. die Tochter >.s Reaiments"), ..Prager Künstler-Quadrille," ,,7> lora.Quadrille" und ,, Ealon - Quadrille." -^ Pol« ka'z zahlen wir 5. als: „(^sino-Polka." ..Kl^gensurtsr Polka," „Emi-Iie»° Polka." „Ferdinands - Polka" und ..S^hnsuchts-Polk.'." — Unter den Walzern sind die ,,CasinobaIItänze." „Abeüdltrahlen." ..Annen-Träume« und,,Ideen-Blüthen ' so wilnderlieblich. daß sie keinen Vergleich zu scheuen brauchen- Von den Quadrillen nenne!: wir die „Fahncnweihfelt-<" ,,Iu» belgr^s;-", „<3aint Tropez," gegeben Montag am 'i. Jänner, erfreute sich nicht jener warmen Theilnahme, wie im verflcssinen Jahre, Die Ursackc war e!n;iq und allein die ganz vergriffene, verfehlt aufaefaszte Parthie des Pösewickts (Zaußade durch Herrn P o d e ft a. „Ack < Posinger. w» bilt Du?" möchten wir hier ausrufen. Dock wozu viel Worle? Wir wol» len drr Kürze wegen uns,r Urtheil mathemalisch aufstellen: Herr P o 5 e-st a war als » ihrem Vle» mente, nur wirkt zuweilen ein vielleicht unwillkürliches Ueberschreien störend auf ihre Debüts- Herr Vlumenfeld, als üanglois. spieltf sehr entsprechend. Herr» Gotldank (lZbarl.s t>' Arbel) hätten wir mehr Feuer gewünscht; die Uebrigen füllten idre Pläye aus. Der Vesuch war mäßig___Dinstag am 5. Jänner wurde die neulich gegebene Posse: »Dich« ter und Bauer" wiederholt- — Mittwoch am 6, Jänner: „Die Hochzeit vor der Trommel." Vaud.ville in 3 Aclen. Dlle. Anlonie Ealliano (Gräfin von Obernay> als Gast- Die gerundete Darstellung dieses yüb». schen Vaudevilles hatte den überaus zahlreichen Theaterbesuch verrient. Dlle. Calliano war brav, wie immer, in der Romanze des 2. Actes aber aanz unvergleichlich. Herr Gottdant (Marquis d' Argy) hat uns besonders in den 2 letzten Acten durch richtige Auffassung und Darstellung seines Partes wirklich überrascht. Bravo, Herr G o l l d a n k. nur s« f.'rt!— Noch verdienen rühmliche Erwähnung Mad- Glamvach (Mar-quelcnderin Gervais.'), Herr Moldt (Fleurdesvois) und Hr. Gram: I, a ch (Regimentstambour)- Die Vorstellung fand enlschiedenen Beifall- — D<-m Vernehmen »ach gibt künftigen Millwoch, am >3- d. M-, der beliebte Komiker und Schauspieler, Herr G r a m b a ch: „Aline, oder Lai. bach in einem andern Welttheil" zu seiner Einnahme, worin dem Publikum noch «ine besondere Uebcrraschung zugedacht seyn